KS – Neuemusik
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30 Sep '20
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<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
*Oktober 2020*
*Gewesen: *Musikfabrik in der Philharmonie Köln – Kagels
/Staatstheater/in Bonn*
Angekündigt: *NOW!-Festival in Essen – In Front-Festival in Aachen –
Hörfest in Detmold – Nachschlag zu den Wittener Tagen für neue
Kammermusik u.v.a..m.
*[Musikfabrik in der Philharmonie Köln]*
Normalerweise ist die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>mit einer
eigenen Reihe beim WDR zur Untermiete, aber die Abstandsregeln lassen
sich in der Kölner Philharmonie besser einhalten. Am 21.9. war sie dort
zu Gast und hatte gleich zwei Uraufführungen im Gepäck. Michel van der
Aa <https://www.vanderaa.net/>ist ein umtriebiger, smarter Bursche. Er
hat nicht nur Komposition studiert sondern auch eine Ausbildung als
Toningenieur und ein Studium an der New York Film Academy absolviert,
mit Peter Greenaway zusammengearbeitet und eine eigene Produktionsfirma
für zeitgenössische Musik gegründet. Entsprechend vielfältig sind seine
Einsatzgebiete: Nicht nur als Komponist sondern auch als Drehbuchautor
und Regisseur ist er aktiv, beim Essener NOW!-Festival war 2017 seine
3D-Filmoper/Sunken Garden/zu erleben, eine Virtual-Reality-Installation
gehört ebenfalls zu seinem Portfolio und vor kurzem hat er mit Kate
Miller-Heidke, Teilnehmerin des Eurovision Song Contest 2019, ein
Indie-Pop-Album veröffentlicht. Bei dieser Vielseitigkeit, die sich vor
allem technisch stets am Puls der Zeit bewegt, erstaunt es – oder
vielleicht auch nicht – dass die Musik als solche recht konventionell
daherkommt, so geschehen in seinem neuesten Werk /Shades of Red. /Der
Titel weckt alle möglichen Assoziationen: Rot verheißt Liebe und Lust –
graue Schatten wabern im Hintergrund – aber auch Wut und Aggression, in
jedem Fall Energie und aufschäumende Emotionen. Tatsächlich zwirbeln
sich die Instrumente in teils dramatische Turbulenzen oder stürzen sich
in unergründliche Abgründe, Keyboard und Elektronik sorgen für einen
gewissen Verfremdungseffekt – aber fremd im Sinne von neu und unerhört
ist da nichts. Das Werk dient als Fingerübung für van der Aas neue
Filmoper <https://www.oper.koeln/de/programm/upload/5361>, die in die
unendlichen Weiten der Grundfragen der Menschheit vorstößt und 2021 in
Köln als deutsche Erstaufführung zu erleben sein wird. Man darf gespannt
sein, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass bei all diesem
multimedialen Crossover-Aktionismus die musikalische Ebene nur noch als
vernachlässigenswerter Beifang fungiert – so dass man notfalls auch
gepimpte Ladenhüter verwenden kann.
Von ganz anderem musikalischen Kaliber ist Georges Aperghis
<http://www.aperghis.com/english.html>, mit dem van der Aa immerhin
gemein hat, das beide mit dem Mauricio-Kagel-Preis
<https://www.kunststiftungnrw.de/de/aktivitaeten/preise/mauricio_kagel_musik…>
der Kulturstiftung NRW ausgezeichnet wurden. Zur Uraufführung kam die
erweiterte Fassung seiner /Intermezzi/, die mir gleich irgendwie bekannt
vorkam – und tatsächlich: Wie mir ein besonders aufmerksamer
Neue-Musik-Hörer verraten hat, waren Vorläufer davon schon mehrfach im
Einzugsbereich der Gazette zu hören. U.a. beim WDR-Konzert der
Musikfabrik im Februar 2019 und beim NOW!-Festival im gleichen Jahr.
Aperghis hat im Vorfeld eng mit jedem einzelnen Musiker
zusammengearbeitet, dessen Vorlieben, Fähigkeiten und Eigenarten
erkundet, daraus individuelle Porträts destilliert und zu einem
heterogenen Ganzen geformt. Das Ergebnis ist eine spannende
Gruppendynamik mit immer neuen Wendungen. Mal scheinen die Streicher
gegen die Bläser anzutreten, mal entsteht Raum für Soli, der – zum
Beispiel vom Pianisten – hektisch ausgefüllt wird, als fürchte dieser –
zu Recht – schon bald von neuen Klangturbulenzen hinweggespült zu
werden. Sprache spielt wie fast immer bei Aperghis eine wichtige Rolle,
Texte werden in die Instrumente gesprochen oder frei, doch meist genauso
unverständlich rezitiert. Die Inhalte sind nicht entscheidend, aber die
Musiker verlassen damit ihr angestammtes Ressort, begeben sich auf
ungewohntes schwankendes Terrain und wirken gerade dadurch, jenseits des
üblichen Perfektionismus, greifbar und verletzlich. Der Kontrabassist
scheint sich bei seinem Solo selbst anzufeuern und auch ohne Worte
schwingt Ausdruck mit, so zum Beispiel wenn der Schlagzeuger die
Waldteufel animalisch brüllen lässt. Aperghis hat nach eigener Aussage
ganz bewusst darauf verzichtet, das Heterogene zu vereinheitlichen und
sich stattdessen der Eigendynamik des Materials überlassen. Das ist
Stärke und Schwäche zugleich, das Stück scheint manchmal auszufransen,
hat Längen und wirkt gelegentlich sogar unbeholfen. Doch genau daraus
entsteht eine neue Qualität, die jenseits der makellosen
Interpretationen angesiedelt ist, wie man sie normalerweise von einem
Ensemble wie der Musikfabrik erwartet und gewöhnlich auch geliefert
bekommt, und die gerade dadurch berührt.
*[Kagels /Staatstheater/in Bonn]*
Wenn man mal wieder zwischen zwei öffentlichen Empörungswogen nach Luft
schnappt und sich in der Weltuntergangszielgeraden wähnt, kann ein Blick
zurück zwar nicht zur Beruhigung aber zu der Erkenntnis verhelfen: Die
Menschen waren schon immer unduldsam und erregungsbereit und witterten
das Ende hinter jedem Baumstamm. Schon 1971 löste die Uraufführung von
Kagels /Staatstheater/
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/staatstheater/186670>
Bombendrohungen aus, so dass das Staatstheater in der Staatsoper nur
unter Staatsschutz aufgeführt werden konnte. Dies ist allerdings kaum
der Grund, warum das Stück, obwohl als „eines der wichtigsten Werke des
musikalischen Theaters der Nachkriegszeit“ gehandelt, seither so selten
auf dem Spielplan steht. Zu sperrig das Ganze schon in der Umsetzung,
denn die fast 500 Seiten umfassende größtenteils graphische Partitur
bietet eine unermessliche Fülle an Ideen, durch die man sich erst mal
eine Schneise schlagen muss. Umso bemerkenswerter, dass die Bonner Oper
<https://www.theater-bonn.de/> nach dem Lockkdown nicht nach dem
Bewährten greift sondern das Unkonventionelle wagt. Kagels Anliegen war
es, das gängige Opernprozedere gegen den Strich zu bürsten, es – wie es
so schön heißt – zur Kenntlichkeit zu entstellen, in seine Einzelteile
zu zerlegen und mit diesen lustvoll zu spielen, um sie im günstigsten
Fall zu revitalisieren. Zu diesem Zweck verzichtete er vor allem auf den
Kleister der Zusammenhang stiftenden Narration. 50 Jahre später nimmt
sich der Regisseur Jürgen R. Weber die Freiheit, diese durch die
Hintertür wieder einzuführen, indem er das turbulente Geschehen um eine
tagesaktuelle Geschichte drapiert. Zur Debatte steht die
gemütererhitzende Frage, ob die durch Corona noch knapper gewordenen
öffentlichen Gelder besser in Kultur (konkret die Oper) oder Volkssport
(konkret ein Schwimmbad) investiert werden sollen. Gleich zum Auftakt
wird die Intendantin (Yannick-Muriel Noah) vom Oberbademeister (Tobias
Schabel) mit Schmähvokalisen bedacht, derer sie sich jedoch
stimmgewaltig zu erwehren weiß. Dazu marschieren die Kombattanten in
grell neonfarbenem Sportdress bzw. überbordender Opernstaffage auf. Das
Ganze ereignet sich vor einem riesigen fahrbaren Gerüst, das wahlweise
einen Blick ins blaue Nass oder auf ein völlig überladenes Bühnentableau
präsentiert. Auch sonst wildert Weber im Tagespolitischen. Die Figuren
agieren mit Coronaabstandsprothesen, was sie noch absurder und hilfloser
erscheinen lässt, während die Musiker des Beethoven Orchesters auf
fahrbaren Untersetzern hinter Plexiglas platziert sind. Und natürlich
darf im ansonsten weitgehend ins Wasser gefallenen Jubiläumsjahr auch
Beethoven nicht fehlen: Nicht nur seine Büste wird auf offener Bühne
zertrümmert und wieder zusammengesetzt, auch in den Filmeinspielungen
zwischen den Szenen wird ihm übel mitgespielt. Er wird ertränkt und
gevierteilt, kommt allerdings auch seiner fernen Geliebten näher als man
bisher vermuten konnte. Als Verschnaufpause ist uns ab und zu ein Blick
auf die gute alte Avantgarde vergönnt: Aus der Unterbühne steigen
schwarz-weiße, an Schlemmer erinnernde, metronomgetaktete Figurinen auf,
zu denen auch der von den Umstehenden schlagfertig bearbeitet Kagelsche
Trommelmann gehört. Um aber die Anti-Oper endgültig auf den Kopf zu
stellen, tischt uns Weber eine bitter-romantische Liebesgeschichte auf.
Die Tochter der Intendantin (Marie Heeschen) und der Sohn des
Oberbademeisters (Kieran Carrel) umgarnen sich in zarten Kantilenen und
fallen dem allgemeinen Tohuwabohu zum Opfer, bevor sich alles in einem
herzerfrischenden Happyend auflöst.
So wie Kagel das Pathos der Oper seziert, so seziert Weber unsere großen
und kleinen Leidenschaften. So wie Kagel die Oper gegen den Strich
bürstet, so macht es Weber mit seinem Staatstheater. Gerecht wird er ihm
dadurch, dass er und sein Team mit überbordender Phantasie und
Spielfreude ans Werk gehen und dabei das Potential der Institution Oper
lustvoll ausschöpfen. Da weiß man doch, wofür es hochsubventioniertes
Staatstheater gibt, denn ein solches Maß an Professionalität und Aufwand
ist außerhalb dieses Rahmens kaum zu haben (schon gar nicht im
Schwimmbad!). Das ganze Ensemble ist mit Herzblut bei der Sache, nicht
zuletzt auch der Jugendchor des Theater Bonn. Irgendwelche kritischen
Momente fallen allerdings trotz realpolitischer Bezugnahmen kaum ins
Gewicht. Unterm Strich bleibt ein unterhaltsamer, bildgewaltiger, gut
gemachter aber letztlich harmloser Abend. Von Bombendrohungen hat man
jedenfalls nichts gehört.
*[Konzerttermine im September]*
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>stehen
Thomas Adès am 4.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/steven-isserlis-die-deutsch…>und
5.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/thomas-ades-mitglieder-der-…>,
Beethoven recomposed mit dem Musikerkollektiv stargaze am 7.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/beethoven-one-two-and-eight…>,
Wolfgang Rihm am 10.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/gurzenich-orchester-koln-1-…>,
Vito Žuraj am 11.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ilya-gringolts-marion-ravot…>,
die /10. Sinfonie/konzipiert von Novoflot am 14.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wir-sind-so-frei-3-die-10-s…>,
Luciano Berio und Marko Nikodijevic am 18.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mahler-chamber-orchestra-te…>,
Martin Grubinger am 19.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/martin-grubinger-friends/18…>,
Chaya Czernowin am 21.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/chaya-czernowin-the-fabrica…>(als
Nachholkonzert des Achtbrücken-Festivals
<https://www.achtbruecken.de/de/>) und 'Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>'
mit dem WDR Sinfonieorchester am 30.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-der-zeit-2/354>auf
dem Programm.
Die Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/>kündigt
Lunchkonzerte am 3. und 10.10., Orgelimprovisationen am 4.10., das
Posaunen-Ensemble Bone-Crusher am 8.10., ein Konzert für Flöte und
Klavier am 9.10., das Trio Abstrakt am 14.10.
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/trio-abstrakt-das-flirrende-inner…>,
das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/>und Friedrich Gauwerky am 21.10.,
die orgel-mixturen und ein Konzert des Frauenkulturbüros am 24.10.,
Leonard Huhn am 30.10. sowie als weiteres Nachholkonzert des
Achtbrücken-Festivals <https://www.achtbruecken.de/de/>am 17.10.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/eine-reise-durch-das-weltall/125096>das
Trio Catch <https://www.triocatch.com/de/home.html>mit einer Reise durch
das Weltall an.
*Der WDR ist am **10.10.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-274.html>**in
der Kunststation Sankt Peter mit den Neuen Vokalsolisten und Carolin
Widmann zu Gast. Bei diesem und einem weiteren Konzert mit den
Vokalsolisten und dem ensemble recherche am **11.10.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/veranstaltung-322.html>**im
Funkhaus handelt es sich um einen Nachschlag zu den Wittener Tagen für
neue Kammermusik (s.a.u. die Veranstaltung in Witten am 3.10). Bereits
am **10.10.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/musik-der…>**befasst
sich das WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Bas Wiegers mit den
surrealen Träumen von ter Schiphorst, Rihm und Kagel.*
In der Alten Feuerwach <https://altefeuerwachekoeln.de/>e erwarten uns
*Bettina Wenzel und Harald Muenz am 7. und 8.10., Studio Musikfabrik am
**11.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-koeln-11102020?pa…>**,
das Ensemble Interspace am 13.10., das Ensemble **hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**am 17.10. und die **reihe M
<http://www.reihe-m.de/con/>**mit John Chantler am **28.10.
<http://www.reihe-m.de/?p=4417>****
Im **Klangraum Kunigunde
<https://www.klangraum-kunigunde.de/programmvorschau/>**erklingt am
3.10. alte und neue Musik auf Feuerschwingen und am 11.10. Musik von
Violeta Dinescu, ökumenischer Glockenklang von Simon Rummel erschallt am
**4.10. <https://www.ekir.de/brueck-merheim/glockenklang-658.php>**,
ebenfalls am 4.10. trifft beim **Chamber Remix
<http://chamber-remix.de/>**das Trio Witt/Maurer/Horz auf live
electronics von Raedea, das **Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/en/>**interpretiert am 9.10. Madernas
**/Quartetto per archi in due tempi,/**im **japanischen Kulturinstitut
<https://www.jki.de/>**sind der Pianist Kojima Kenichirô am **9.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/KOJIMA%20Kenichirô>**und
das Duo Sugita Eri und Fushiki Yui am **30.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/SUGITA%20Eri%20&%20FUSHI…>**zu
Gast und die **Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>**präsentiert ab 28.10. klangbasierte
Künste.**
Das **Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>**bietet wieder
reichhaltiges Programm z.B. am **1.10.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/lytton-nies-scott-wissel-cd-release-konze…>**ein
CD-Release Konzert mit Paul Lytton, Joker Nies, Richard Scott und Georg
Wissel (am 2.10. auch im Subsol in Düsseldorf) und eine neue CD mit
Kompositionen von Matthias Muche wird am **16.10.
<https://www.stadtgarten.de/programm/ton-plays-matthias-muche-2464>**im
**Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**präsentiert.****
Weitere Termine finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.culturebase.org/?p=1>****und bei **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.**
Außerdem versammelt vom 14. bis 17.19 **SoundTrack_Cologne
<https://www.soundtrackcologne.de/>**Film-, TV- und Medienkomponisten. * **
*Ruhrgebiet*
Am 3.10.
<https://www.bthvn2020.de/beteiligung/veranstaltung/33-veraenderungen>spielt
die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>im Rahmen von BTHVN2020
<https://www.bthvn2020.de/>im *Bochumer*Anneliese Brost Musikforum Hans
Zenders /33 Veränderungen über 33 Veränderungen/ (2011/19), eine
komponierte Interpretation von Beethovens /Diabelli-Variationen/.
Im *Duisburger* Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php>
kommen am 18.10. Werke ukrainischer Komponisten zu Gehör.
In der *Essener* Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> erklingen am 11.10.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/ungarisch-fuer-blaeser-103001/4641/>
Werke von Ligeti, Veress und Hamary und am 29.10. startet das
NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20202021/now-von-fre…>,
das in diesem Jahr unter dem Motto 'Von fremden Ländern und Menschen'
steht. Zum Auftakt sind u.a. die Musikfabrik
<https://www.theater-essen.de/spielplan/cosmigimmicks-108852/5514/> und
das WDR Sinfonieorchester
<https://www.theater-essen.de/spielplan/zipangu-108866/5516/> zu Gast.
Im Rahmen des Klavierfestival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>
spielt Pierre-Laurent Aimard am 5.10.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/aimard-nachholtermin/> in der
Stadthalle *Mülheim* Musik von Stockhausen, Messiaen und Beethoven.
*Düsseldorf *
Beim IDO-Festival <https://www.ido-festival.de/>steht auch
Zeitgenössisches
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/modern/>auf dem Programm,
z.B. Werke von Hauke Jasper Berheide und Vincent Stange am 2.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>,
Uraufführungen von Gerhardt Müller-Goldboom**und**Oskar Gottlieb Blarr
am 28.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>,
Musik für Orgel und Bläser am 3.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>,
sowie für Orgel und Violine am 30.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>
In der Tonhalle <http://www.tonhalle.de/> spielt das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 6.10. neue Werke Düsseldorfer
Komponisten und Musik21 <http://musik21.de/> veranstaltet am 25.10. in
der Jazzschmiede zwei Konzerte in der Reihe /New Counterpoints. /
*Sonstwo*
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>schickt wieder internationale
Musiker durch die Lande. Vom 30.9. bis 10.10. gehen der Perkussionist
Michael Zerang und die Stimmkünstlerin Irena Tomažin
<https://www.the-world-is-sound.com/irena-tomazin>auf Tour und vom
30.10. bis 8.11. Achim Kaufmann <http://www.achimkaufmann.com/>& Ignaz
Schick <https://zangimusic.wordpress.com/ignaz-schick/>mit Stationen in
Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Hagen,
Köln, Münster, Oberhausen und Wuppertal. Weitere Termine mit Jazz und
improvisierter Musik finden sich bei Nrwjazz.net <https://nrwjazz.net/>.
Vom 1. bis 3.10. veranstaltet die *Aachener*Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>das In Front-Festival
mit dem Duo Klaro, dem David Helbock Trio, dem Neue Musik Ensemble
Aachen und dem Duo Two Envelopes. Außerdem befasst sich die Reihe 'Hören
und Sprechen über Neue Musik' am 9.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1887>mit Horatiu Radulescu und am gleichen
Tag ist Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>zu Gast.
Der Jour fixe der *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>widmet sich am 5.10.
vokaler Kammermusik von Adriana Hölszky und in der Rudolf-Oetker-Halle
stehen am 21.10.
<https://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/keita-broennimann-niggli-broth…>Aly
Keïta, Jan Galega Brönnimann und Lucas Niggli auf der Bühne.
Der *Bonner*Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm>hat am 7.10. Paulo
Álvares und Sergej Maingardt eingeladen und die Ausstellung Raum ist
Partitur <http://www.kuenstlerforum-bonn.de/BTHVN_2020.html>im
Künstlerforum Bonnendet am 25. und 26.10. mit Konzertveranstaltungen.
Die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/docs/2020-10_flyer.pdf>präsentiert die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>am 1.10. und das Duo
*Tombak/Trumpet *zusammen mit dem Kölner Pianisten *Philip Zoubek am
10.10.*
Das 11. *Detmolder*Hörfest
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/>nimmt in diesem Jahr bizarre
Welten ins Visier. U.a. präsentiert das Ensemble L’art pour l’art
/Kafkas Heidelbeeren/, ein imaginäres Vokal- und Instrumentaltheater des
erst kürzlich verstorbenen Matthias Kaul <https://www.matthiaskaul.de/>.
Am 28.10. wird im Rahmen des Henze Herbst 2020
<https://www.theater-gt.de/fileadmin/stadthalle/Downloads/Henze_Herbst_2020.…>in
*Gütersloh*der Hans-Werner-Henze-Preis an Robin Hoffmann verliehen.
Im *Krefelder*TAM <http://www.tamkrefeld.de/>erklingt jeweils freitags
um 22 Uhr Staubsaugermusik.
Beim 2. Werkstattkonzert
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>im
*Mönchengladbacher*BIS dreht sich am 10.10. alles um Hölderlin und am
30.10. kommt im Konzertsaal des Stadttheaters das
Musiktheater///Eleonore/
<https://www.manufaktur-aktuelle-musik.de/eleonore.html>//zur Aufführung.
*Mariá Portugal, derzeit **improviser in residence
<https://moers-festival.de/improviser/ueber-den-improviser/>**des mœrs
festival, hat am **6.10.
<https://moers-festival.de/improviser/termine/oktober-2020/>**Jasper
van´t Hof und Paul van Kemnade nach ***Moers***eingeladen.*
*In der **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**in
***Münster***erwarten uns neben den **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am 4.10. weitere Konzerte mit
zeitgenössischem Jazz.*
*Beim Tag für Beethoven am **11.10.
<https://www.pulheim.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hauptkalender…>**in
***Pulheim***sind auch das Kölner Streichsextett und das **E-Mex
Ensemble <https://e-mex.de/>**mit von der Partie.*
*Im Märkischen Museum in ***Witten***veranstaltet der WDR am **3.10.
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>**ab
13 Uhr einen Nachschlag zu den Wittener Tagen für neue Kammermusik, die
im April nur im Radio zu hören waren. Neben drei kleinen Konzerten
erwartet uns die **Klanginstallation
<https://www.ruhrkunstmuseen.com/en/exhibitions/christina-kubisch-out-of-now…>****/Out
of Nowhere/**von **Christina Kubisch
<https://www.christinakubisch.de/>**, die anschließend bis zum 17.1.21
im Museum erlebbar ist.*
*Der ***Wuppertaler*****ort <http://www.kowald-ort.com/>**ist erwacht
und kündigt den **cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/cine-ort-2020.html>**am 1.10.,
**Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am **7.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/soundtrip2020.html>**sowie
Konzerte am **15.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/15-10-2020-rant.html>**und
**29.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/29-10-2020-rjazzpool.html>**an,
am 17.10. wird in der Immanuelskirche das **Phobos Festival
<http://phelios.de/phobos.html>****für Dark Ambient und Industrial Musik
nachgeholt und am 28.10 ist das Trio Beins / Lehn / Wissel bei
**unerhört <http://www.unerhoert-wuppertal.de/>**zu Gast (am 31.10. auch
im Kunsthaus Troisdorf).***
**
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbHmit
Lothringerstr. 23
52062 Aachen**
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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03 Sep '20
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*September 2020*
*Gewesen: *intersonanzen*– *Ausflug nach Potsdam*
Angekündigt: *Brückenmusik und Ambient Festival in Köln –
nano#3-Festival in Essen –Henzeherbst in Gütersloh –Kagels
/Staatstheater/in Bonn u.v.a.m.
*[intersonanzen – Ausflug nach Potsdam]*
In Zeiten abgesagter Festivals und eingeschränkter Reisemöglichkeiten
tun sich neue Wege auf und so bin ich diesmal in Potsdam bei den
intersonanzen
<http://www.neue-musik-brandenburg.de/aktuell.html>gelandet. Potsdam ist
zwar die Landeshauptstadt Brandenburgs aber doch irgendwie Provinz und
mit Berlin liegt zudem /die/deutsche Metropole direkt vor der Haustür.
Man könnte es sich also in den Hohenzollernschlössern gemütlich machen
und potentielle Interessenten auf das vielfältige Musikangebot der
Bundeshauptstadt verweisen. Doch es kam anders: Direkt nach der Wende
wurde 1990 der Brandenburgische Verein Neue Musik
<http://www.neue-musik-brandenburg.de/>gegründet und zehn Jahre später
entschloss man sich, die vereinten Kräfte in einem jährlich
stattfindenden Festival zu bündeln. 2020 feiern die intersonanzen somit
ihr 20-jähriges Bestehen und das wollte man sich auch durch Corona nicht
verhageln lassen. Kurzerhand wurde der Termin in den August verlegt und
so konnte die Jubiläumsausgabe vom 20. bis 24.8. zum Glück – mit
kleineren Einschränkungen – stattfinden. Veranstaltungsort ist seit
einigen Jahren das Kunsthaus sans titre <https://www.sans-titre.de/>,
das sich selbst als Struwwelpeter unter den Potsdamer
Kultureinrichtungen bezeichnet und tapfer den immer näher rückenden
Baggern und Baukränen trotzt. Im ehemaligen Heizhaus aus DDR-Zeiten wird
noch mit Holz geheizt (natürlich nicht im August) und die
unkonventionelle, familiäre Atmosphäre zeichnet auch die intersonanzen
aus. Seit 2017 ist Thomas Gerwin
<http://www.thomasgerwin.de/>künstlerischer Leiter und sein Anliegen ist
es, gleichzeitig das Potential der lokalen Kräfte abzubilden und über
den Tellerrand hinauszublicken. Dieser Blick richtete sich diesmal nach
Osten, konkret nach Polen und Rumänien. Während aber das Ensemble
devotioModerna aus Bukarest coronabedingt nicht persönlich anreisen
konnte und daher leider nur als Bild- und Tonkonserve erlebbar war,
sorgte das Hashtag Ensemble <http://hashtag-ensemble.org/>aus Warschau
für einen der Höhepunkte des Festivals. Die 2013 von der Flötistin Ania
Karpowicz <http://www.ania-karpowicz.com/>gegründete Formation ist ein
Zusammenschluss junger polnischer Musiker und Komponisten und
präsentierte sich in Potsdam in der Besetzung Flöte, Klarinette, Violine
und Cello. Ob mit dem im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden
Flötensolo /entgrenzen … veratmen/von Lothar Voigtländer, dem quirligen
Duo /Heliotrope/für Klarinette und Flöte von Dariusz Przybylski oder dem
von einem Bild der Op-Art Künstlerin Bridget Riley inspirierten
/Current/von Jacek Domagała, das nach nervösem Auftakt und aggressiver
Rhythmik sich langsam beruhigt – die Musiker überzeugten durch ihr
lebendiges und konzentriertes Spiel. In Jarosław Siwińskis /Aria/kommen
auch darstellerische und humorvolle Facetten zum Zuge: Das paradoxe
Unterfangen, eine einstimmige Vokallinie in ein vierstimmiges
Instrumentalstück zu transformieren, wird mit lautmalerischen
Irritationen und Störmanövern quittiert. Schließlich sorgte das
Hashtag-Mitglied Wojciech Błażejczyk <http://wojciech.blazejczyk.eu/>
für einen fulminanten Abschluss: In /Aether/ kulminiert die Musik mit
elektronischer Unterstützung in einer herrlich schrägen Geräuschkulisse,
die deutlich seine Herkunft aus der Rockmusik anklingen lässt.
Błażejczyk experimentiert mit hörbar gemachten elektromagnetischen
Wellen, ein Ansatz den die Klangkünstlerin Christina Kubisch
<http://www.christinakubisch.de/de/startseite> schon seit Jahrzehnten
auf ganz andere Weise verfolgt. Bei ihren /Electrical Walks
<http://www.christinakubisch.de/de/arbeiten/electrical_walks> /werden
die uns umgebenden Stromfelder durch spezielle magnetische Kopfhörer
hörbar gemacht, so dass die Teilnehmer ihr Umfeld auf ganz neue Weise
erfahren können. Abgeschottet von den Alltagsgeräuschen offenbart sich
eine knisternde, ratternde, dröhnende Welt, faszinierend und bedrohlich
zugleich. Als besonders aggressiv erweisen sich die Sicherheitsschleusen
der Geschäfte, während sich die Geldautomaten von Nixdorf durch ein
besänftigendes Gluckern und Plätschern auszeichnen. Geradezu
symphonische Qualität entfaltet sich in der Kosmetikabteilung von
Karstadt, doch wie ich gelernt habe sind dafür nicht die
Marketingstrategen von Chanel und Dior verantwortlich sondern die
T5-Leuchtstoffröhren. Als Kontrast zu diesem elektromagnetischen
Stadtspaziergang konnte man sich einem /Soundwalk/ mit Michael Schenk
anschließen, bei dem es darum ging, den alltäglichen, aber trotzdem
oftmals überhörten Umgebungsgeräuschen zu lauschen. Dabei erweckte er
auch das inzwischen verstummte Glockenspiel der Garnisonkirche auf
indirekte Weise zum Leben. Nach 30 Jahren hat man festgestellt, dass die
von einer Iserlohner Initiative gestiftete Nachbildung mit
militaristischen und revisionistischen Inschriften kontaminiert ist,
weswegen jetzt die Einschmelzung droht (während an der nicht weniger
umstrittenen Garnisonkirche munter weitergebaut wird).
Mehrere Veranstaltungen boten den Komponisten und Musikern aus der
Region ein Forum: Das 1992 an der Musikschule Berlin-Kreuzberg
entstandene Ensemble JungeMusik hatte vorzugsweise Uraufführungen im
Gepäck und in einem weiteren Konzert mit sehr divergierendem Programm,
das von konventioneller Klaviermusik bis zur theatralischen
One-(Wo)man-Show reichte, präsentierten sich die Mitwirkenden als
Performer in eigener Sache. Das BVNM ad hoc Ensemble konzentrierte sich
aufgrund der aktuell geltenden Abstandsregelungen auf kleine
Besetzungen, was zu besonders intensiven Begegnungen führte, zum
Beispiel beim unendlich zart, wie durchsichtig hingehauchten und ohne
jeden Druck agierenden Frauentrio aus Stimme (Katia Guedes
<http://www.katia-guedes.de/>), Flöte (Sabine Vogel
<http://www.sabvog.de/>) und Klavier (Susanne Stelzenbach
<https://www.susanne-stelzenbach.de/>). Stelzenbach steuerte mit /Licht
2/, in dem die Stimmen das Wort 'Light' umkreisen und ihrerseits von
Flötenklängen umkreist werden, auch ein schönes Stück zum Konzert des
Ensemble nusmido <http://www.erhardt-martin.de/nusmido.html> bei. Die
vier Musiker haben sich auf die Musik des Mittelalters und der
Renaissance spezialisiert und diese für die intersonancen mit
experimentellen Werken von Cage bis Aperghis kombiniert, wobei sie als
Sänger, Stimmkünstler, Flötisten und Perkussionisten gleichermaßen agieren.
Um die zeitgenössische Musik in Brandenburg zukunftstauglich zu machen,
darf man natürlich den Nachwuchs nicht aus dem Blick verlieren und so
präsentierte sich das auf Initiative des Verbandes der Musik- und
Kunstschulen Brandenburgs entstandene Junge Ensemble Neue Musik
<https://nnm-brandenburg.de/nnm/index.php/netzwerk/ensembles/jenm-junges-ens…>
taufrisch mit dem zweiten Konzert seiner Laufbahn. Mit Melvyn Poore von
der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> hatte man sich im
Vorfeld Schützenhilfe aus NRW geholt und noch eine weitere Spur führt
dorthin: Die vier Saxophonisten des Fukio Ensemble
<https://fukioquartet.com/> stammen zwar aus Spanien, haben aber an der
Kölner HfMT zusammengefunden und weisen die Domstadt als ihren
Heimathafen aus. So schließt sich für mich der Kreis, der Abstecher nach
Potsdam hat sich gelohnt und wer mehr über Neue Musik in Brandenburg
wissen will, kann sich beim Netzwerk Neue Musik
<https://nnm-brandenburg.de/nnm/> umschauen.
*[Konzerttermine im September]*
Auch wenn weiterhin Ausnahmezustand herrscht und mit kurzfristigen
Änderungen zu rechnen ist: Das Musikleben erwacht langsam aus dem
Corona- und Sommerschlaf und es gibt endlich wieder eine nennenswerte
Anzahl von Konzerten anzukündigen. Bleibt zu hoffen, dass es keinen
Rollback gibt.
*Köln*
Das Gürzenich-Orchester <https://www.guerzenich-orchester.de/de/>spielt
am 6.9.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/metamorphosen/800>zum
Saisonauftakt in der Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>unter dem Motto /Metamorphosen/
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/metamorphosen/800>u.a.
ein Werk von Ayanna Witter-Johnson, außerdem sind dort das
Württembergische Kammerorchester Heilbronn mit Bryce Dessners /Konzert
für Posaune und Orchester/*am **13.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wurttembergisches-kammerorc…>**,
das Minguet Quartett mit Nono und einer Uraufführung von Andrea Tarrodi
am **17.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/minguet-quartett-beethoven-…>**und
die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**mit van der Aa und
Aperghis am **21.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-musikfabrik/457>**zu
Gast. Die Musikfabrik zieht ausnahmsweise aus Kapazitätsgründen vom WDR
in die Philharmonie und kündigt außerdem für den **28.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-28092020?pager=2020--…>**ein
Montagskonzert in ihrem Studio an.**
In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik>**stehen neben den
Septemberimprovisationen am 6.9. und Lunchkonzerten am 5., 12., 19. und
26.9. Veranstaltungen mit dem **Ensemble Dialogos
<https://www.ensemble-dialogos.org/en/>**und Simon Stockhausen am 2.9.
in der Reihe **Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>**sowie mit dem
**Fo[u]r Alto Saxophon Quartett <http://www.fouralto.com/>**am 30.9. auf
dem Programm. *
*In der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**präsentiert am 12.9. ein
Release-Konzert Stücke von Huihui Cheng, deren Porträt-CD kürzlich in
der Reihe Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrats
erschienen ist, und am 25.9. ist das **ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**zu erleben (am 26.9. auch in
***Münster***und am 27.9. ***in Essen Werden***). *Außerdem ist am 4.
und 30.9. die Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>zu Gast.*
Die **reiheM <http://www.reihe-m.de/con/>**kündigt Llorenç Barber und
Montserrat Palacios für den **2.9. <http://www.reihe-m.de/?p=4400>**und
Takako Saito für den **16.9. <http://www.reihe-m.de/?p=4413>**an, vom 4.
bis 13.9. bespielt **Natascha Sadr Haghighian <http://possest.de/>**im
Rahmen der diesjährigen **Brückenmusik
<http://www.brueckenmusik.de/>**die Deutzer Brücke (eine Fortführung des
für den Deutschen Pavillon der 58. Biennale di Venezia 2019 entstanden
Projekts), in der **Freihandelszone
<https://freihandelszone.org/>**widmet sich am **12.9.
<https://freihandelszone.org/events/salonk-20-lyrik-sound-co-a-tonal-theater/>**die
Klangcollage **/Bräute des Windes/**den Frauen im Surrealismus, vom 10.
bis 12.9. kann man beim **Ambientfestival
<https://ambientfestival.com/>**die Zivilisation der Liebe entdecken,
das **Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/>**erkundet am
**16.9.
<http://www.tanzfaktur.eu/event/eid/deep-listening-deep-relaxation/>****in
der **Tanzfaktur <http://www.tanzfaktur.eu/>****/deep listening - deep
relaxation/**, **MAM.manufaktur für aktuelle musik
<http://www.manufaktur-aktuelle-musik.de/index.html>**begibt sich vom
25. bis 27.9. mit der Befreiungsoper **/Eleonore/
<http://www.manufaktur-aktuelle-musik.de/eleonore.html>**auf Beethovens
Spuren und bei der 39. **Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>**am 30.9. ist eine performative
Installation von Roman Pfeifer zu erleben.**
Weitere Termine finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.culturebase.org/?p=1>****und bei **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.*
*Ruhrgebiet*
Vom 10. bis 20.9. findet in *Dortmund*das Favoriten Festival
<http://www.favoriten-festival.de/>statt, das neben vielem anderen auch
eine Opernperformance
<http://www.favoriten-festival.de/event/und-jetzt-alle-eine-oper>im
Programm hat.
In der Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>*Essen
*erklingen Werke von *Thomas Adès*und Fazil Say am 12.9.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/arthur--lucas-jussenbach-klavierkonz…>sowie
das /6. Streichquartett /von *Peteris Vasks*in deutscher Erstaufführung
am 27.9.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/artemis-quartett-108663/5350/>und
die Gesellschaft für neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/>präsentiert
am 12. und 13.9. mit n <https://www.gnmr.de/nano3/>*ano#drei
<https://www.gnmr.de/nano3/>***ein Festival für neue Musik,
Improvisation und Experimente aller Art.
*Düsseldorf *
In der Bergerkirche lassen am 4.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3505/>Martin Wistinghausen
(Bassstimme, Shrutibox) und Susanne Herre (Barockmandoline, Gambe) Altes
und Neues, Stimme und Instrumente in einen Dialog treten (am 6.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3507/>auch in *Köln*). Am
gleichen Ort sind am 7.9. die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>zu Gast sowie am 12.9. das Festival
Klangräume <http://www.klangraum61.de/klangraeume-festival.html>mit
/Alle Neune! /und Uraufführungen vor der Klangfolie sämtlicher Sinfonien
Beethovens (am 13.9. auch in *Köln*im Klangraum Kunigunde). Bereits am
6.9. setzen die Klangräume in der Neanderkirche ihren diesjährigen
Hölderlinschwerpunkt fort. Das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>geht am 11.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-11/>in
der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>mit Dinescu, Grisey, Berio u.a.
in die nächste Runde, in der Kunsthalle findet am 24.9. ein
Performancekonzert mit Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/>, Gerhard
Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>und dem Minguet
Quartett statt und im Palais Wittgenstein spielt Susanne Kessel am 25.9.
<http://musik21.de/>/250 Piano Pieces for Beethoven/
<http://250-piano-pieces-for-beethoven.com/konzerte/>. Das Düsseldorf
Festival <https://www.duesseldorf-festival.de/index.html>macht aus der
Coronanot eine Tugend und lädt vom 9. bis 27.9. unter dem Stichwort Face
to Face
<https://www.duesseldorf-festival.de/programm-2020/detail/addr/face-to-face.…>zu
einem individuellen Stelldichein mit Düsseldorfer Künstlern und
Künstlerinnen wie Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>oder Frederike
Möller <http://frederikemoeller.de/>.
*Sonstwo*
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>schickt wieder internationale
Musiker durch die Lande. Vom 4. bis 12.9. ist das slowenische Duo Jošt &
Vid Drašler unterwegs und vom 30.9. bis 10.10. das Duo Michael Zerang &
Irena Tomažin mit Stationen in Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn,
Duisburg, Düsseldorf, Essen, Hagen, Köln, Moers, Münster, Oberhausen und
Wuppertal. Weitere Termine mit Jazz und improvisierter Musik finden sich
bei Nrwjazz.net <https://nrwjazz.net/>.
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>*Aachen*befasst sich in ihrer Reihe 'Hören
und Sprechen über Neue Musik' am 11.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1883>mit Unsuk Chin und präsentiert am
13.9. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1968>aktuellen Jazz.
Die *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>kündigt für den 6. und 7.9.
ein Konzert und einen Jour fixe mit dem Cooperativa Ensemble an.
Der *Bonner*Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm>hat am 2.9. Marcus
Weiss (Saxophon) und Wolfgang Korb (Rezitation) zu Gast, im Frauenmuseum
findet am 6.9.
<https://gedok-koeln.de/kalender/gedok-konzert-3-ensuite-louis/>ein
Konzert der Gedok <https://gedok-koeln.de/>statt, in der Oper hat am
13.9. Kagels /Staatstheater/
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/staatstheater/186670>Premiere
(Einführungsmatinee am 6.9.) und ab 26.9. verzahnt die Ausstellung Raum
ist Partitur <http://www.kuenstlerforum-bonn.de/BTHVN_2020.html>im
Künstlerforum Bonn zeitgenössisches Komponieren mit sechs aktuellen
künstlerischen Positionen bildender Künstler und Künstlerinnen.
*Gütersloh*erinnert sich im Herbst
<https://www.theater-gt.de/fileadmin/stadthalle/Downloads/Henze_Herbst_2020.…>an
den am 1.7.1926 dort geborenen Sohn der Stadt Hans Werner Henze. Zum
Auftakt erwarten uns die Benennung des Theaterplatzes in
Hans-Werner-Henze-Platz, die Eröffnung einer Ausstellung im Stadtmuseum
und am 10.9. ein Konzert der Nordwestdeutschen Philharmonie.
Das *Krefelder*TAM <http://www.tamkrefeld.de/>eröffnet die neue
Spielzeit mit /Sterbemusik/von Gerhard Rühm.
Die Gesellschaft für Neue Musik
<http://www.gnm-muenster.de/>*Münster*präsentiert als Rumpffassung des
Klangzeitfestivals im Theater im Pumpenhaus
<https://www.pumpenhaus.de/>am 25.9.
<https://www.pumpenhaus.de/34821/>das Studio Musikfabrik, am 26.9.
<https://www.pumpenhaus.de/34831/>das ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>und am 27.9.
<https://www.pumpenhaus.de/34833/>das Hyper Duo sowie das Ensemble
Consord <https://consord.net/in-kuerze> (am 6.9. bereits in Hamm) und
das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/>am 20.9. in der
Halle b am Haverkamp. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>stehen neben den
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>am 6.9. das Duo Harri Sjöström
& Guilherme Rodrigues am 20.9. und die elektroFlux-Session am 24.9. auf
dem Programm.
Im Rahmen der Sommerkonzerte
<https://www.inselhombroich.de/de/aktuell/sommerkonzerte-im-kulturraum-hombr…>im
Kulturraum Hombroich bei *Neuss*ist am 27.9. der Cembalist Luca
Quintavalle zu Gast.
Der *Wuppertaler*ort <http://www.kowald-ort.com/>erwacht wieder und
kündigt neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>am 9.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/soundtrip2020.html>das Duo Flux
am 18.9. <http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/18-9-2020-flux.html>an.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
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27 Jul '20
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*August 2020*
*Gewesen: *Wandelweiserklangraum in Düsseldorf*
Angekündigt: *Concertini der Musikfabrik, Orgelimprovisationen und
Chamber Remix in Köln – KlangAkzente in Duisburg – Sommerkonzerte in
Hombroich – Irene Kurka mit Cage in Orsoy
Antoine Beuger <https://www.wandelweiser.de/antoine-beuger.html> war von
Anfang an zuversichtlich, dass der sommerliche Wandelweiserklangraum
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html> trotz
Corona stattfinden würde und er hat zum Glück recht behalten. Zwar gab
es im Vorfeld einige Absagen, da die Anreise aus nichteuropäischen
Ländern nach wie vor schwierig ist, aber es ist ihm gelungen, die Lücken
zu schließen. Wie in den Vorjahren gibt es zwei Wochen lang ein
durchgehendes Programm, bei dem die Beiträge nach einem rotierenden
Modus täglich wiederholt werden und so immer wieder neu, teils in
modifizierter Form erlebt werden können. Das Ergebnis präsentierte sich
noch reduzierter und entschleunigter als in den Vorjahren und passte
damit hervorragend in die gegenwärtige Situation.
In Mark Hannessons <https://sites.ualberta.ca/~mjh7/> ca.
zwanzigminütigem /undeclared/sind es fragile Klangsetzungen, die der
Gitarrist René Holtkamp in den Raum schickt. Behutsam, zaghaft,
ungreifbar. Es war fast ein Schock für mich, im Nachhinein zu erfahren,
dass das Werk sich auf einen Dronenangriff in Pakistan bezieht, bei dem
am 20. Oktober 2006 über 80 Zivilisten, die meisten von ihnen Kinder,
ums Leben kamen. Natürlich stellt sich sofort die alte Frage: Darf,
kann, soll, muss man das? Ist es angemessen und zulässig, den weit
entfernten Horror in unseren geschützten Kunstraum zu transferieren?
Hannesson antwortet darauf: 'It is necessary.' Letztlich muss sich diese
Frage jeder selbst beantworten, aber wenn man sich darauf einlässt,
entsteht ein Gefühl für die Verletzlichkeit, Vergänglichkeit,
Hilflosigkeit, die dem Leben immer und überall innewohnt. Gerade die
aktuelle Situation bringt uns die Brüchigkeit gesellschaftlicher und
persönlicher Verhältnisse nachdrücklich ins Bewusstsein und trotzdem
macht es einen Unterschied, sich dabei an einem Ort zu befinden, der im
Ernstfall 77 fein säuberlich gezählte krankenkassenfinanzierte
Intensivbetten (Düsseldorf Stand 27.7.) für mich bereithält!
Mit /expanding time/betreten wir uneingeschränkt wohlige Gefilde:
Christoph Nicolaus <https://www.wandelweiser.de/_christoph-nicolaus/>'
magische Steinharfen, Normisa Pereira da Silvas Bassflöte, Burkhard
Wehners
<https://vox-nostra.com/bio/einzelvitae/burkard-wehner-bariton-kuenstlerisch…>
mittelalterliche Gesänge und Rasha Ragabs
<http://www.toffaha.org/home.html> Sufirezitationen tauchen den Raum in
eine sakrale Atmosphäre. Musiker und Publikum sind im Raum verstreut,
jeder für sich und doch eng verbunden. Bei den Steinharfen handelt es
sich um Granitblöcke mit tiefen Einschnitten, denen durch Berührungen,
die wie sanftes Streicheln wirken, sphärische, vibrierende Klänge
entlockt werden. Diese scheinen von überall herzukommen und sind nicht
nur mit den Ohren sondern mit dem ganzen Körper erlebbar – eine wahre
Klangmassage.
Bei Max Bobers /we have time /konnten alle Anwesenden mitwirken. Zitate
aus Margaret Atwoods /The Handmaid’s Tale/und kleine Notenpartikel
wurden ausgehändigt und jede und jeder war eingeladen, sich nach eigenem
spontanem Empfinden an einer kollektiven Lesung zu beteiligen, bei der
es jedoch auch um Innehalten, Zuhören, sich Zeitnehmen geht. So entstand
ein Gespinst aus Satzfragmenten, Tönen, Worten, die ein neues Gewicht,
eine andere Wertigkeit, einen eigenständigen Klang annehmen; ein Netz
aus Worten, Klängen und Menschen, das es ermöglicht, gleichzeitig ganz
bei sich zu sein und mit anderen mitzuschwingen.
Wie in den Vorjahren gab es Ausflüge in den visuellen Bereich. Sabine
Schall <https://www.sabineschall.de/> zeigte eine aktuelle Auswahl ihrer
Farbfeldarbeiten, die durchscheinend oder in mehrfacher Schichtung,
offen oder geschlossen, auf nichts als sich selbst verweisen. Els van
Riel <https://www.elsvanriel.be/>widmet sich in ihrem Film /FUGUE,
<https://www.elsvanriel.be/works.php?id=275>A Light's Travelogue
<https://www.elsvanriel.be/works.php?id=275>/dem Wesen des Lichts, indem
sie in mehrfach überblendeten assoziativen Bildern dem Weg seiner
Erforschung nachspürt und dabei deutlich macht, dass dem über
Jahrtausende akkumulierten Wissen zum Trotz unser Wunsch, den Phänomenen
auf den Grund zu kommen, letztlich unerfüllt bleibt.
Und natürlich gab es jene wunderbaren Wandelweisermomente, in denen
nichts oder fast nichts geschieht. Zum Beispiel wenn Antoine Beuger ein
Werk von Anastassis Philippakopoulos ohne Instrument nur mit einem
zartem Pfeifen interpretiert – das sich auch noch gegenüber den stets
gegenwärtigen von außen herein dringenden Umgebungsgeräuschen
durchsetzen muss – oder eine Stimmgabel immer und immer wieder über ein
Blatt Papier gleiten lässt und ihr dabei einen kaum hörbaren Klang
entlockt. Letzteres ist seine Version von La Monte Youngs /composition
1960 #5/und folgt der Anweisung 'draw a straight line and follow it'.
Die zweite Wandelweiserwoche
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2020_II.html>
findet vom 28.7. bis 2.8. statt und hat unter anderem Eva-Maria Houben
<http://evamariahouben.de/>, Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>
und Christoph Korn <http://www.christophkorn.de/> zu Gast.
Ansonsten bleibt das Veranstaltungsangebot im August weiterhin
überschaubar. In der *Kölner*Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> erklingen am 2.8.
Orgelimprovisationen und beim Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>
in der Kunsthaus Rhenania Halle am 15.8. werden das Trio Hayden Chisholm
/ Philip Zoubek / Sebastian Gramss und der Live-Elektroniker Alex Gunia
erwartet. Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> hat ihr
nächstes WDR-Konzert leider verschoben, setzt dafür aber ihre
Concertinireihe fort, und am 26.8. findet im Lutherturm eine Soirée
Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> mit Johannes S. Sistermanns
<http://www.sistermanns.eu/#page/home> statt.
Im *Duisburger* Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php>
sind vom 28. bis 30.8. /KlangAkzente, //d/rei KurzKonzerte zu einer
Ausstellung von Kunsu Shim, zu erleben. In *Hombroich*finden
Sommerkonzerte
<https://www.inselhombroich.de/de/aktuell/sommerkonzerte-im-kulturraum-hombr…>
statt: am 2.8. mit dem *Violinduo Rostislav Kozhevnikov & Barbara
Streil*und am 23.8. mit dem auf zeitgenössische und experimentelle Musik
spezialisierten Kollektiv3:6Koeln und Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> stellt am 22.8. ihr Programm mit Werken von
Hildegard von Bingen und John Cage in *Orsoy*am Niederrhein vor.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
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***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen**
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29 Jun '20
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*Juli 2020*
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**Gewesen: ***Notabu-Ensemble in der Düsseldorfer Tonhalle – Musikfabrik
im PACT Zollverein Essen – Auftaktveranstaltung Klangräume Düsseldorf***
Angekündigt:***Orgel-Mixturen, Concertini der Musikfabrik, Chamber
Remix, Ensemble hand werk und Centre Court Festival in Köln –
Wandelweisersommer in Düsseldorf u.a.
***
*Langsam kehrt das kulturelle Leben zurück und so hat es im Juni – noch
schnell vor der Sommerpause – erste Live-Konzerte gegeben. In der
***Düsseldorfer*****Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**durfte das
**Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/>**den großen Saal
bespielen, in dem sich die etwas mehr als 100 Zuhörer großzügig
verteilten. Der große Kuppelraum mit seiner Sternenhimmelbeleuchtung
erwies sich als idealer Ort; er bietet viel Platz für Mensch und Musik,
ohne dass man sich allzu verloren vorkommt. Als Nachhall der
Coronaeinsamkeit standen zunächst drei Solowerke auf dem Programm. Zum
Auftakt entfachte Salome Amend mit **Alexej Gerassimez
<https://www.alexejgerassimez.de/>**' **/Asventuras/**nur mit einer
Snare Drum bewaffnet ein rhythmisches Feuerwerk und schickte wahre
Gewehrsalven durch den Raum. Mit Brittens **/Drei Stücke aus
„Metamorphosen nach Ovid“/**für Oboe solo und Messiaens**/Appel
interstellaire aus „Des Canyons aux ètoiles“/**für Horn solo folgten
zwei Klassiker, bevor sich mit Ligetis **/Kammerkonzert für 13
Instrumentalisten/**die Bühne füllte und das Publikum in Klängen baden
konnte.*
*Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**spielte ihr erstes
Konzert nach dreimonatiger Pause in ***Essen***im **PACT Zollverein
<https://www.pact-zollverein.de/>**und präsentierte eine unter die Haut
gehende Wiederbegegnung mit alten Bekannten. **Mikel Urquizas
<http://www.mikelurquiza.eu/ENG.html>****/Alfabet/**für Sopran,
Trompete, Klarinette und Schlagzeug wurde 2019 bei den Wittener Tagen
für neue Kammermusik aus der Taufe gehoben und ist auch auf der
dazugehörigen **CD
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>**des
WDR vertreten. Ohne Corona-Lockdown wäre die Musikfabrik damit im
Pariser Centre Pompidou zu Gast gewesen, jetzt erklang das Werk in Essen
vor handverlesenem Publikum, da aufgrund der reduzierten Platzzahl nicht
allen Interessenten Einlass gewährt werden konnte. Das Stück basiert auf
der gleichnamigen Gedichtsammlung von Inger Christensen und lässt die
Sopranistin in einen ausgefeilten Dialog mit den Instrumenten treten,
wobei sie mit einem umfassenden Lautrepertoire, voller Zirzen und
Zirpen, Hauchen und Heulen, eine von Satz zu Satz zunehmende Textmenge
zu bewältigen hat und dabei in einen wahren Strudel gerät. **Steffen
Krebbers <https://steffenkrebber.de/>****/Amphiference/**erlebte seine
Uraufführung bei dem kleinen Festival **/Kontakte/**, das die
Musikfabrik Ende Januar/Anfang Februar 2020 in ihrem Domizil im
Mediapark veranstaltete. Dabei stehen sich ein Drumset und ein Minimoog,
ein analoger, einstimmiger Synthesizer, gegenüber, die sich gegenseitig
elektronisch filtern, „gleichzeitig klingend und resonierend“. Aus einer
diffusen Rausch- und Geräuschkulisse, von der man zunächst nicht weiß,
wo sie hin will, entstehen sich verdichtende, rockig aufgeladene,
hochenergetische Klangwelten, die Musiker und Publikum wahrhaft abheben
lassen. Beide Stücke machten deutlich, wie sehr Kultur im Allgemeinen
und Musik im Besonderen von Austausch und Kontakt leben und so durfte
auch Stockhausens <http://www.karlheinzstockhausen.org/> gleichnamiges
Werk **/Kontakte/**für Klavier, Schlagzeug und Tonband nicht fehlen, das
ebenfalls Anfang des Jahres bei oben genanntem Festival erklang. Unter
der kundigen Klangregie der Stockhausenvertrauten Kathinka Pasveer
waberten und rasten zu Dirk Rothbrusts und Benjamin Koblers virtuosen
Schlagzeug- und Klavieraktionen Elektroniksalven und -schwaden durch den
Raum.*
*Das kleine Sommerfestival **Klangräume Düsseldorf
<https://www.klangraum61.de/klangraeume-festival.html>**, das in diesem
Jahr bereits zum 7. Mal vom **Klangraum 61
<https://www.klangraum61.de/>**veranstaltet wird, hat sicherheitshalber
seine Termine in den Herbst und sogar bis ins Jahr 2021 verschoben. Als
Auftakt sollte am 27.6. ein Online-Konzert stattfinden, aber dann hatte
die Heilige Corona – laut **Wikipedia
<https://de.wikipedia.org/wiki/Corona_(Heilige)>**Patronin des
Geldes(!), der Fleischer(!!) und Schatzgräber – ein Einsehen und im
Palais Wittgenstein waren nicht nur Kameras sondern auch leibhaftige
Zuhörer zugegen. Das Porträtkonzert mit **Oliver Schneller
<http://www.oliverschneller.net/>**, der als Nachfolger von Manfred
Trojahn die **Professur für Komposition
<https://www.rsh-duesseldorf.de/musikhochschule/personen/profil/421-oliver-s…>**an
der Robert Schumann-Hochschule übernommen hat, fiel zwar coronabedingten
Logistikproblemen zum Opfer, aber dafür erklang der **erste Teil
<https://www.youtube.com/watch?v=rW6eVvBidHM>**einer dreiteiligen
Hölderlinreihe. Hölderlin wäre, wenn er in seinem Turm noch ein bisschen
durchgehalten hätte, in diesem Jahr 250 Jahre alt geworden. Im Rahmen
der öffentlichen Jubiläumsanstrengungen steht er zwar im Schatten seines
Altersgenossen Beethoven (dem sich die Klangräume am 12.9. widmen
werden), aber für Komponisten und Komponistinnen der neuen Musik war
Hölderlin stets eine zentrale Figur; so zum Beispiel für Wolfgang Rihm,
dessen **/Hölderlin-Fragmente/****Martin Wistinghausen
<http://www.martinwistinghausen.de/>**(begleitet von Theodor Pauß)
angemessen expressiv und explosiv interpretierte. Im Vergleich dazu
gestaltet Martin Tchiba in seinem aus der Taufe gehobenen Werk **/Hälfte
des Lebens/**die Gesangslinie schlichter bis hin zum Sprechgesang, lässt
es eher subkutan und im Klavierpart brodeln. **Miro Dobrowolny
<http://www.mirodobrowolny.de/>**arbeitet derzeit an einem mehrteiligen
Hölderlinzyklus, in dem er sich (wie bereits Heinz Holliger) mit den
unter dem Pseudonym Scardanelli entstandenen späten Gedichten befasst.
Zusammengehalten von einem schlichten Reimschema entstehen kryptische
Bilder, von denen man nie weiß, ob sie besonders tiefsinnig sind oder
den psychischen Verfall des Autors spiegeln („oft scheint die Innerheit
der Welt umwölkt, verschlossen“). Diese Doppelbödigkeit bringt
**/Aussicht 1/**mit einem intensiven Dialog zwischen der Sopranistin
**Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>**und dem Akkordeonisten
**Marko Kassl <http://marko-kassl.de/deutsch/biografie/>**zum Ausdruck,
sie wird in **/Aussicht 2/**durch das Hinzukommen von Bass
(Wistinghausen) und Cello (Othello Liesmann) weiter aufgefächert und
findet mit einem Cello-Akkordeon-Duo den Abschluss. Kurkas klare,
unprätentiöse Stimme hält das bei Hölderlin stets drohende Pathos auf
wunderbare Weise im Zaum, was sich auch in Younghi Pagh-*/Paan/*s
**/Moira/**für Sopran und Akkordeon bewährt.**
Den zweiten Teil <https://www.youtube.com/watch?v=WKg_fVOJAMg> des
Abends bestritt der Pianist und Komponist **Martin Tchiba
<https://www.martin-tchiba.com/>**mit einem Best-of aus seinen
Netzwerkprojekten **/Wireless/ <https://www.wireless-piano.com/>**,
**/Netzwellen/ <http://www.tchiba.com/netzwellen/>**und **Fringeplay
<http://www.tchiba.com/fringeplay/>**/. /**Diese zeichnen sich durch
einen exzessiven und fantasievollen Einsatz der sozialen Medien aus,
Komponisten können via Facebook oder Twitter eigene Stücke einreichen,
die teilweise auf eine von Tchiba vorgegebene Klavierminiatur oder
direkt aufeinander reagieren, das Publikum kann unmittelbar Einfluss
nehmen und so weiter und so fort. Als Klavierrezital im Konzertsaal
merkt man von alldem allerdings erstaunlich wenig, sondern wundert sich
über die eher konventionelle Klangsprache. Für einen facebookskeptischen
Ohrenmenschen wie mich ist das nicht das Schlechteste.*
*Leider geht die Coronazwangspause fast nahtlos ins Sommerloch über, so
dass auch im Juli die Veranstaltungsdichte gering ist. Immerhin erwartet
uns in der ***Kölner*****Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**–
neben den monatlichen Orgelimprovisationen am 5.7. – vom 27. bis 31.7.
das Festival **Orgel-Mixturen
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/orgel-mixturen-2020-16-internatio…>**.
Composer in Residence sind **Oxana Omelchuk
<https://oxanaomelchuk.com/>**und **Simon Rummel
<http://www.simonrummel.de/>**(UA am 31.7.) und die Organistin Angela
Metzger präsentiert neben ihrem Konzertprogramm am 27.7. mit Werken u.a.
von Mark Andre eine neue CD mit dem Orgelzyklus **/Raumgestalten/**von
Dominik Susteck. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**setzt
am 2., 3., 6., 9. und 13.7. ihre Concertinireihe fort. Die Konzertreihe
**Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>**geht am 5.7. wieder an den
Start und hat das Trio Bernd Konrad, Theo Jörgensmann, Albrecht Maurer
sowie Matthias Mainz als Live-Elektroniker zu Gast. Die Reihe soundings
der **Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/>**bleibt
einstweilen im Streamingmodus und präsentiert in der 24. Ausgabe am
**9.7.
<https://www.khm.de/termine/news.4939.soundings-024-florian-dombois-triple-i…>****Florian
Dombois <http://floriandombois.net/>**, der sich mit Wind und
Klangdrachen beschäftigt. Das Ensemble **hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**ist mit seiner Konzertreihe in der
**Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**am 19.7
hoffentlich live zu erleben und hat mit Feldman und Webern in einer
Konzertinstallation von **Paulette Penje
<http://www.paulettepenje.com/>**„radikale Minimalisten“ im Gepäck und
im Innenhof der Lutherkirche findet vom 29.7. bis 1.8. das **Centre
Court Festival
<https://www.lutherkirche-koeln.de/centre-court-festival.aspx>**für
klangbasierte Künste statt, das im Rahmen der 37. **Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>**eröffnet wird. Mit dabei sind u.a.
das Trio Mainz / Dargent / Eraslan mit neuen Triokompositionen sowie das
1. deutsche Stromorchester.*
*Die ***Bielefelder*****cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>**fragt in ihrem Jour fixe
am 6.7.: Wie klingt der Lock-Down?*
*Als besonderes Sommerhighlight finden vom **14. bis 19.7.
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2020_I.html>**und
vom **28.7. bis 2.8.
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2020_II.html>**in
***Düsseldorf***zwei Wandelweiserklangraumwochen statt ergänzt durch ein
von André Möller kuratiertes Programm vom 21. bis 26.7. Neben vielen
anderen erwarten uns neue Projekte von **Christoph Korn
<http://www.christophkorn.de/>**und **Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/>**sowie **Antoine Beuger
<https://www.wandelweiser.de/antoine-beuger.html>**und **Joep Dorren
<http://www.joepdorren.nl/>**.*
*Eigentlich sollte 2020 die erste Ausgabe der ***Monheim*****Triennale
<https://www.monheim-triennale.de/de>**an den Start gehen. Diese wird
zwar auf Juli 2021 verschoben, doch am 1.7.20 gibt einen kleinen
Vorboten: **Marcus Schmickler <http://www.piethopraxis.org/news/>
realisiert unter dem Motto**//**/Could You Patent the Sun?/
<https://www.monheim-triennale.de/de/das-festival/could-you-patent-the-sun>**//e**ine
Klanginszenierung am Rhein und **bekommt dabei Unterstützung von den
Blechbläsern des Ensemble Musikfabrik.*
*Weiterhin gilt: Es ist einiges in Bewegung und gut möglich, dass
kurzfristig weitere Veranstaltungen hinzukommen. Daher Augen und Ohren
auf und im Ernstfall rechtzeitig anmelden, die Besucherkapazitäten sind
oft begrenzt.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
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27 May '20
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*Juni 2020*
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senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Klangkunstausstellung in Marl und vorsichtiger Ausblick auf den Monat
Juni]**
*Langsam erwacht das kulturelle Leben aus der Coronaschockstarre.
Während seit kurzem wieder in kleinem Rahmen erste
Konzertveranstaltungen stattfinden, sind die Museen bereits seit Anfang
Mai am Start und auch hier gibt es nicht nur etwas zu sehen sondern auch
zu hören. Zum Beispiel im **Glaskasten Marl
<http://www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de/>**, der zwar offiziell
als Skulpturenmuseum firmiert, aber sich auch in den Bereichen Medien-
und Klangkunst einen Namen gemacht hat. Aktuell ist dort die Ausstellung
**/sound + space/
<http://www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de/de/ausstellungen/1675.html>**mit
Klangkunst von **Pierre-Laurent Cassière
<http://pierrelaurentcassiere.com/en>**und **Johannes S. Sistermanns
<http://www.sistermanns.eu/#page/home>**zu erleben, die mit der
ursprünglich geplanten Laufzeit vom 22.3. bis 19.4. gänzlich dem
Lockdown zum Opfer gefallen wäre, glücklicherweise aber bis zum 22.7.
verlängert wird.**
Die beiden Künstler bespielen das gesamte Untergeschoss, wobei
Sistermanns besonders weit ausgreift, indem er die verwinkelten Räume
mit langen Bahnen aus transparenter Folie durch- und umspannt. Im großen
Eingangsraum in geheimnisvolles blaues Licht getaucht wirken sie wie
riesenlange gespannte Saiten und tatsächlich bringt Sistermanns sie
durch Klänge, die mit Hilfe von Sensoren und Schallerregern (Exciter)
übertragen werden, zum Klingen. Auch andere Materialien – Holz,
Dämmplatten, Eisen, ja sogar die Fensterscheiben – werden auf diese
Weise beschallt, so dass sich ein komplexer Hörraum entfaltet, in dem
hohe flirrende Töne und zartes Summen hin und wieder durch harsche
Geräuscheinbrüche aufgeschreckt werden. Neben intensivem Licht bringt
Sistermanns auch Videoprojektionen zum Einsatz. So entsteht ein
labyrinthischer Parcours, in dem Grenzen verwischen, Wahrnehmungen
entkoppeln und Eindeutigkeiten entgleiten. Am Ende des Rundgangs kann
der Besucher selbst aktiv werden, indem er eine Klangschale über
elektrifizierte Saiten tanzen lässt, eine simple Versuchsanordnung, die
im Gegensatz zu manch interaktivem Schnickschnack tatsächlich Spaß macht.**
Pierre-Laurent Cassière zieht sich stattdessen mit drei sehr
unterschiedlichen Arbeiten in separate Räume zurück, wo er angeregt
durch verschiedenste Bereiche wie Musikwissenschaft, Architektur, Physik
und Physiologie mit den Grenzen und Paradoxien der Wahrnehmung spielt.
Im Mittelpunkt der Videoinstallation **/Tacet/
<http://pierrelaurentcassiere.com/en-tacet.html>**steht eine Stimmgabel,
doch wie der Titel bereits vermuten lässt, gibt es nichts zu hören.
Stattdessen beobachten wir in Großaufnahme, ausschnitthaft und aus
verschiedenen Perspektiven wie das Metall langsam in Schwingung gerät
während gleichzeitig die schwarzen Sitzgelegenheiten zu pulsieren
beginnen. Das normalerweise akustische Erlebnis wandelt sich in ein
visuelles und haptisches, abstrakt – mal erscheint nur ein scheinbar im
Nichts vibrierendes weißes Rechteck – und konkret-sinnlich zugleich. Als
Besucher gerät man in einen alle Sinne umfassenden Sog, doch kaum hat
man sich dem Geschehen hingegeben, sorgt ein beherzter Zugriff für ein
abruptes Ende und bringt einen zurück auf den Boden der Tatsachen. In
**/Sine/ <http://pierrelaurentcassiere.com/en-sine.html>**bewegt sich
ein lose flatterndes Videoband in einem Luftstrom, wobei sein Schatten
ein filigranes zweidimensionales Linienspiel auf die Wand zeichnet. Es
entstehen luftige Zeichnungen, doch dieses zarte Gekräusel wird von
einem intensiven, geräuschhaften, knarzenden Soundtrack kontrapunktiert,
der auf den verstärkten Vibrationen des Tapes basiert. In **/Pulse/
<http://pierrelaurentcassiere.com/en-pulse.html>**schließlich werden die
Bewegungen einer Crooke'schen Lichtmühle auf den Ausstellungsraum
übertragen, dessen Wände synchron pulsieren. Den besonderen Reiz der
Arbeiten machen das Spiel mit Kontrasten, die Schlichtheit der Grundidee
und das Ineinander der verschiedenen Wahrnehmungsmodi aus.**
Marl ist sicher nicht der Nabel von NRW, aber reduzierte Kulturangebote
und geplatzte Urlaubsträume machen auch wenig ausgetretene Pfade
interessant. Dabei hat Marl neben seinem eigenwilligen
**Architekturkomplex
<https://bigbeautifulbuildings.de/objekte/rathaus-marl>**aus den 50er
Jahren und dem **Skulpturenmuseum
<http://www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de/>**mehr als **50
Skulpturen
<http://www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de/de/museum/geo-karte/>**im
öffentlichen Raum rund um den City-See zu bieten, die sich bei schönem
Wetter anhand einer detaillierten Broschüre erkunden lassen.*
*Auch ***Konzertveranstaltungen***mit Publikum sind unter Beachtung
spezieller Hygienevorschriften wieder möglich – Sänger und Sängerinnen
zum Beispiel müssen einen Abstand von 3 m sowie 6 m in Ausstoßrichtung
wahren! Im Moment ist einiges in Bewegung, es empfiehlt sich daher bei
allen hier genannten Hinweisen, sich vorab nach der konkreten Lage vor
Ort zu erkundigen. *
*Die ***Kölner*****Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**hat bereits im Mai ihre
Lunchkonzerte wieder aufgenommen und kündigt weitere für den 6., 13. und
20.6. sowie Orgelimprovisationen am 7.6. an. In den großen Konzerthäuser
wurden die meisten Veranstaltungen der laufenden Spielzeit abgesagt oder
verschoben, aber es regt sich neues Leben. Im Programm der Kölner
**Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**zum Beispiel
versteckt sich ein noch nicht abgesagtes Konzert mit dem Signum Quartett
und einer Uraufführung von York Höller am **10.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/signum-quartett/963>**.
Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de>**fährt weiterhin – wie
es so schön heißt – auf Sicht, geht aber davon aus, dass im Juni
vermutlich noch keine Livekonzerte stattfinden werden, und präsentiert
stattdessen jeden **Montag
<https://www.musikfabrik.eu/de/new-music-monday>**eine Aufnahme ihres
Onlinelabels. Einige Veranstalter sind noch im Livestream-Modus, wie zum
Beispiel das **Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>**, was sich
natürlich jederzeit ändern kann. Bestens in die Zeit passt das 2007
gegründete Avatar Orchestra Metaverse (AOM), eines der ersten Ensembles
für experimentelle Musik, dessen Auftritte fast ausschließlich in der
virtuellen 3D Umgebung Second Life stattfinden und das man ebendort am
**4.6.
<https://www.khm.de/termine/news.4935.soundings-023-das-avatar-orchestra-met…>**im
Rahmen der Reihe **/soundings/**der **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/home/>**bestaunen kann.*
*4 Tage Super Livestream bietet vom 29.5. bis 1.6. das **Moers Festival
<https://moers-festival.de/>**. Die Musiker sind vor Ort und werden von
Arte concert live gefilmt und in Echtzeit gestreamt. Aufgrund der
Reisebeschränkungen gibt es zwar einige Absagen, aber es bleibt trotzdem
genug zu entdecken, zum Beispiel den Düsseldorfer Komponisten und
Performer **André O. Möller
<https://moers-festival.de/programm/programmuebersicht-2020/freitag-29-mai-2…>**,
der sich mit just intonation befasst.*
*Ebenfalls im Livestream ist am 1.6. das **erste Werkstattkonzert
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>**im
***Mönchengladbacher***Kulturzentrum Bis zu erleben. *
*Bei folgenden Ankündigungen könnte es sich um Liveveranstaltungen
handeln und sicher kommen in den nächsten Wochen noch einige hinzu. Also
Augen und Ohren auf!*
*Die ***Aachener*****Klangbrücke <https://www.gzm-aachen.de/>**kündigt
die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' am **5.6.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1879>**, das Trio Abstrakt am **6.6.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1843>**und aktuellen Jazz am **20.6.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1848>**an.*
*Die ***Bielefelder*****cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>**plant am 6.6. ein Konzert
mit dem Cooperativa Ensemble.*
*Der ***Bonner*****Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm>**hat am **3.6.
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm#vier>**das
E-Mex-Ensemble zu Gast und im Frauenmuseum präsentiert die Gedok am
**7.6.
<https://gedok-koeln.de/kalender/gedok-konzert-2-toechter-aus-elysium-jetzt/>****/töchter
aus elysium: jetzt./*
Auf der Bühne der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> in *Münster*
werden The Funny Side of Discreet am 7.6. und Emißatett & Xavier Charles
am 21.6. erwartet.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=de> der
Universität *Siegen* bittet am 21.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/20/8…>
zum Open Space in die Martinikirche mit Kompositionen von Johann
Sebastian Bach, Keiko Harada, Martin Herchenröder, Daniel Pinkham und
Oliver Schneller.
Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/> gestaltet am 6.6.
<https://www.wuppertal.de/microsite/engels2020/veranstaltungen/content/schwa…>
in der *Wuppertaler* Färberei <http://www.faerberei-wuppertal.de/> im
Rahmen des Engels-Jahres
<https://www.wuppertal.de/microsite/engels2020/index.php> ein
musikalisches Seismogramm eines Wuppertaler Quartiers.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
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Lothringerstr. 23
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**Gewesen:***Wittener Tage für neue Kammermusik*
*Rasch war klar, dass die allgegenwärtigen coronabedingten Absagen im
Kulturbereich auch die **Wittener Tage für neue Kammermusik
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/witten-festival-online-radio-100.html>**betreffen
würden, aber so schnell wollten Harry Vogt und sein Team sich nicht
geschlagen geben. Zwar blieb der Saalbau in Witten vom 24. bis 26.4.
verwaist, aber dafür präsentierte der WDR im gleichen Zeitraum drei
abendfüllende Radioprogramme. Mit einer gewissen Skepsis platzierte ich
mich vor den heimischen Boxen und war dann doch von dem Gebotenen
beeindruckt. Gemeinsam mit den beteiligten Komponisten und Musikern hat
man versucht vom Wittener Programm zu retten, was zu retten ist, und
dabei viele unkonventionelle und kreative Lösungen gefunden. *Wo immer
möglich wurden die Stücke von den Musikern an ihren Wohnorten
aufgenommen, was am leichtesten zu realisieren war bei Solo- oder
Zweierbesetzungen *wie **Benjamin Scheuers
<http://www.benjaminscheuer.de/>****/Acht Arten zu atmen/
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/benjamin-scheuer-acht-arten-zu-atmen-1…>**für
Klarinette und Akkordeon. **Scheuer geht von Stimmimprovisationen aus,
die er mit diversen Klangobjekten nachbildet und anschließend den
Instrumentalisten **Kilian Herold <http://www.kilianherold.de/de>**und
**Teodoro Anzelotti <http://www.anzellotti.de/>**zur Imitation vorlegt.
Daraus entsteht ein quirliges, quäkendes und schnatterndes
Klanggespinst, in dem sich Instrumentalklänge, Stimmen und Zuspielungen
auf vielfältige Weise mischen. Im Gegensatz dazu liegt **Johannes Boris
Borowskis <http://www.johannesborisborowski.de/>****/Lied/
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/johannes-boris-borowski-lied-100.html>**für
Akkordeon Solo das Bild einer ruhigen Schneelandschaft zugrunde. Es
beginnt in eisiger, flirrender Höhe, doch schon bald bebt und pulsiert
es unter der Oberfläche, entsteht Klanggekräusel, das unter der Rinde
reißend schwillt und uns immer tiefer hinabzieht. **Carolin Widmanns
<http://www.carolinwidmann.com/>**Interpretation von Gloria Coates
**/Violinsonate No 2/**ging via Skype ein intensiver Austausch mit der
Komponistin voraus, der eine erhebliche Veränderung des Werks zur Folge
hatte. Wenn sich aus trockenem Pochen ein insistierender teilweise
sirenenartiger Sog aufschraubt, glaubt man ein Echo unserer
gegenwärtigen angespannten Lebenssituation zu erspüren. *
*Vor noch größeren Herausforderungen stand das WDR-Team bei Werken, die
über das Solo oder Duo hinausgehen. **Huihui Cheng
<https://huihuicheng.com/>**entschied sich deshalb, ihr neues Stück
**/Sonic leak/**am Computer zu simulieren, während das **Jack Quartet
<http://jackquartet.com/>**, dessen Mitglieder seit Anfang März keinen
persönlichen Kontakt mehr untereinander haben, **Patricia Alessandrinis
<http://patriciaalessandrini.com/>****/A Complete History of Time/**als
Remote Version präsentierte. Die für acht Trompeten komponierten Stücke
**/Unanime/**von **Justé Janulytè
<http://www.justejanulyte.com/en/>**und **/Felsen – unerklärlich/**von
**Elnaz Seyedi <http://elnazseyedi.com/>**erweckt **Marco Blauuw
<https://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder/marco-blaauw>**im
Alleingang zum Leben, indem er alle Stimmen einzeln einspielt und
anschließend zu dichten, orgelartigen, atmenden Klangkörpern verbindet.
Der Komponist **Robert Wannamaker
<http://www.robertwannamaker.com/>**hat **/Parallels/**für vier
E-Gitarren gleich selbst realisiert, indem er ebenfalls die Spuren
einzeln im Playbackverfahren aufzeichnete. Den sicher beeindruckenden
Raumklang, den die schillernden, vibrierenden Töne im weiten Foyer des
Wittener Saalbaus entfalten sollten, musste man sich allerdings dazu
fantasieren. Für Hugues Dufourts **/L'Atelier rouge d'après Matisse/
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/hugues-dufourt-l-atelier-rouge-d-apres…>**agieren
die Mitglieder des **Ensemble Nikel <http://ensemblenikel.com/>**völlig
unabhängig voneinander koordiniert per Clicktrack, was sich im Split
Screen des dazugehörigen Videos spiegelt. Doch während man den mal
geheimnisvoll schwebenden mal hektisch schrammelnden und knarzenden
Klangexperimenten der vier Musiker auch ohne visuelle Unterstützung gut
folgen kann, würde mir ohne die Videobeigaben der **Neuen Vocalsolisten
<http://neuevocalsolisten.de/aktuell.html>**etwas fehlen. Mit gehörigem
Abstand voneinander aber immerhin im gleichen Raum inszenieren sie
**Lucia Ronchettis <http://www.luciaronchetti.com/>**a cappella cabaret
**Never Bet the Devil Your Head
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/lucia-ronchetti-never-bet-the-devil-yo…>**<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/lucia-ronchetti-never-bet-the-devil-yo…>*nach
einer Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe, bei dem mit viel Theatralik
und Echos aus Zirkusmusik und Kabarett der arme Toby Dammit um Kopf und
Kragen gebracht wird. Auch Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/>greift in /I forgot to remember to
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/gordon-kampe-i-forgot-to-remember-to-f…>forget
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/gordon-kampe-i-forgot-to-remember-to-f…>///mal
wieder lustvoll in die Mottenkiste und lässt die Vocalsolisten
zusätzlich als Schlager zerscratchende DJs agieren, aber bei aller
beeindruckenden Virtuosität der Sängerinnen und Sänger stoßen die
Heintje- und Rudi Carrell-Witzischkeiten letztlich doch an ihre Grenzen.
Der Titel von Carola Bauckholts <https://www.carolabauckholt.de/>neuem
Werk /Witten Vakuum/
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/carola-bauckholt-witten-vakuum-100.html>wirkt
wie ein aktueller Kommentar zur gähnenden Leere der Konzertsäle, bezieht
sich jedoch auf die Sauggeräusche, die die beiden Vokalistinnen durch
mit der Mundhöhle verbundene Staubsaugerröhren erzeugen – ein mit
Stimmklängen kontrapunktiertes Schlürfen, Meckern und Gurgeln, das sich
aber nach anfänglich neugierigem Aufhorchen rasch erschöpft.
Als Composer in Residence war in diesem Jahr der spanische Komponist
Alberto Posadas vorgesehen, der in einem Gesprächskonzert
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-konzert/konzertplaye…>Auskunft
über sein Schaffen gibt. Er versteht sein Komponieren als philosophische
Tätigkeit, als ethische Aufgabe und Form des Widerstands, die sich der
Schnelllebigkeit unseres Alltags, der Notwendigkeit, immer sofort
reagieren zu müssen, entgegenstellt. Zum Ausdruck kommt dies in
musikimmanenten Konzeptionen, denen ein intensives Eintauchen in die
Klangerzeugung, ein Erforschen und Redefinieren der Instrumente und eine
Vermittlung zwischen instrumentalen und elektronischen Klangwelten zu
Grunde liegt. Sein neuer Zyklus /Poética del camino/für sechs Stimmen
und zehn Instrumentalisten blieb allerdings aufgrund der Besetzungsgröße
auf der Strecke, so dass nur ältere Werke erklangen, u.a. das bereits
2013 in Witten uraufgeführte /Sombras//. /Ebenfalls nicht realisiert
wurden die drei für das WDR Sinfonieorchester geschriebenen Werke von
Arnulf Herrmann <http://arnulfherrmann.de/>, Josep Planells Schiaffino
<https://www.josepplanellsschiaffino.com/>und Marco Stroppa, die jedoch
sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt aus der Taufe gehoben werden.
Bei der geplanten Klanginstallation /Kupferhimmel/
<https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr3/audio-christina-kubisch-im-gesprae…>von
Christina Kubisch <https://www.christinakubisch.de/>entschied man sich
für eine Zwischenlösung, indem man zumindest die Klangspur präsentierte
und damit Lust auf mehr machte. Kubisch wollte uns unter einem Himmel
aus Kupferkabeln durchs Märkische Museum wandeln lassen, wobei jeder
über Kopfhörer einem individuellen Gespinst aus Field Recordings,
instrumentalen und elektromagnetischen Klängen lauschen sollte. Brigitta
Muntendorfs <http://www.brigitta-muntendorf.de/>/Theater des Nachhalls/
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/brigitta-muntendorf-theater-des-nachha…>liegt
eine intensive Zusammenarbeit mit dem Pianoduo GrauSchumacher
<http://www.grau-schumacher.de/>zugrunde. In drei Videos, die
gleichzeitig auf großen Leinwände präsentiert werden sollten, agieren
die beiden in einer reduzierten, stark stilisierten und gleichzeitig
unmittelbar-sinnlichen surrealen Parallelwelt, die sich in geschrumpfter
Form auf dem heimischen Laptop nachempfinden lässt.
Fazit: Ich bin länger als gedacht bei der Stange geblieben und habe mir
vieles noch im Nachhinein angehört und angeschaut. Witten 2020 als
Radioversion ist ein gelungenes Experiment und man kann dem WDR und
allen Beteiligten gar nicht genug dafür danken, dass sie dies ermöglicht
haben. Trotzdem freue ich mich jetzt schon auf Witten 2021, dann
hoffentlich wieder vor Ort zwischen Saalbau und Märkischem Museum, mit
Live-Musik und vor allem Live-Begegnungen.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
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28 Mar '20
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
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<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2020
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*April 2020*
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*Da es nichts zu berichten und nichts anzukündigen gibt, erscheint die
Gazette diesmal nur als *Kurzfassung* und geht dann in die Corona-Pause.
Nur Absagen zu vermelden, macht keinen Spaß. Die **Wittener Tage für
neue Kammermusik
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>**finden
wie zu erwarten nicht statt, an Alternativen wird gearbeitet, das
**Forum neuer Musik
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-2020.4159.de.html>**des
Deutschlandfunks wird gleich um 1 ½ Jahre auf den 22. und 23.10.2021
verschoben. Noch keine offizielle Verlautbarung liegt mir bezüglich des
**Achtbrücken-Festivals <https://www.achtbruecken.de/de/>**vor, aber im
Moment kann man sich Menschenmassen im Rheinenergiestadion zu
Stockhausens **/Sternenklang/**nur schwer vorstellen – es sei denn, wir
kommen alle in virenresistenten Astronautenanzügen. Das Festival ist eng
mit der **Kölner Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**verbunden, die sich bezüglich
der Maitermine noch bedeckt hält. Während das **Dortmunder Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**einen Veranstaltungsstopp bis
einschließlich 31.5. verkündet (und die Durststrecke mit **Live-Streams
<https://www.takt1.de/video/stream/iveta-apkalna-bach-and-glass?utm_source=n…>**überbrückt),
präsentiert die **Düsseldorfer Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**ein
Maiprogramm unter Vorbehalt. Keine Vorbehalte gibt es allerdings beim
**Schönen Wochenende
<https://www.tonhalle.de/reihen/festival/schoenes-wochenende-festival/>**:
Das vom 7. bis 9.5.20 geplante Festival für Neues Hören fällt aus bzw.
soll auf einen noch unbekannten Termin verschoben werden. Immerhin gibt
sich die **Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/home/>**optimistisch – sie kann sich
auch noch bis August Zeit lassen.*
*Bei den Genannten handelt es sich um die großen Dampfer, von denen man
annehmen darf, dass sie wie die großen Kreuzfahrtschiffe trotz einiger
Irrfahrten in der Regel nicht untergehen. Prekärer ist die Lage der
vielen kleinen Initiativen und **selbständigen
<https://selbststaendige.verdi.de/beratung/corona-infopool/++co++aa8e1eea-68…>**Künstler
und Künstlerinnen, auch wenn es schon erste **staatliche
<https://www.mkw.nrw/Informationen_Corona-Virus>**und private
Hilfsprogramme gibt – bis hin zu **Checklisten
<https://www.dov.org/oeffentliche_meldungen/leitfaden-und-checkliste-wie-ble…>**,
um mental und körperlich fit zu bleiben.**
Viele haben ihre Onlinepräsenz erhöht, Live-Streams von
Geisterkonzerten, virtuelle Hausführungen u.ä. sprießen aus dem Boden,
die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de>**veröffentlicht in
Anlehnung an ihre Montagskonzertreihe **jeden Montag
<https://www.musikfabrik.eu/de/blog/new-music-monday-1>**eine neue
Aufnahme ihres Onlinelabels – manchen hört man schon stöhnen: „Wer soll
das alles hören?“. Aber das Live-Erlebnis, die Nähe zu den Musikern, den
Austausch mit anderen Besuchern kann das natürlich nicht ersetzen und
vor allem bringt es den Künstlern in der Regel kein Geld ein. Man kann
daher nur hoffen, dass bald Licht am Ende des Tunnels erscheint. Die
**Essener Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**,
die selbstverständlich ebenfalls **Corona trotzt
<https://www.theater-essen.de/meldungen/tup-trotzt-corona/>**, wird
jedenfalls am 31.3. das Programm für die Spielzeit 2020/2021
veröffentlichen. * ***
Bei soviel Online-Aktivitäten darf natürlich ein Hinweis auf **Irene
Kurka <https://irenekurka.de/>**nicht fehlen, deren **Podcast neue musik
leben <https://irenekurka.de/podcast.html> **just am 10.4.2020 seinen
zweiten Geburtstag feiert und der ich hiermit herzlich gratulieren
möchte. Im Zweiwochenrhythmus veröffentlicht sie Interviews und
Berichte, die sich durch ihren sehr persönlichen Zugang auszeichnen.
Angesichts der aktuellen Situation hat sie Musikerinnen und Musiker zu
ihrem Alltag in Zeiten der Coronakrise befragt und auch eigene
Erfahrungen beigesteuert und für April sind Interviews mit David Moss
und Rainer Nonnenmann sowie eine Solofolge über das Thema Scheitern
angekündigt. Langeweile ist also nicht zu befürchten.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
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23 Feb '20
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*März 2020*
*Gewesen:*Zeitinsel Kurtág in Dortmund – Gürzenich-Orchester mit
Beethoven und Uraufführungen*
Angekündigt: *Neue Musik im BaseCamp und beim Beethovenfest in Bonn –
Musik der Zeit beim WDR – Kagel im Bonner Frauenmuseum u.v.a.m.
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**[Zeitinsel Kurtág in Dortmund]****
*Bereits in den vergangenen Jahren widmete sich das **Konzerthaus
Dortmund <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**in sogenannten
Zeitinseln ausgewählten Komponisten und Interpreten, aber das diesmalige
Unterfangen war etwas Außergewöhnliches. Mit **György Kurtág
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/kurtag/>**stand ein noch lebender
Komponist im Blickfeld, der selbst in der an eigenwilligen
Persönlichkeiten nicht eben armen zeitgenössischen Musiklandschaft
besonders ist – was sich sowohl in der Begegnung mit seiner Musik als
auch seiner Person zeigt. Seine Werke sind oft fragmentarisch, schlicht,
reduziert und gleichzeitig elaboriert, anspielungsreich und tiefgründig.
Wenn er händchenhaltend mit seiner Frau Márta, mit der er bis zu ihrem
Tod im Oktober letzten Jahres über 70 Jahre verheiratet war, am Klavier
saß, wirkten die beiden anrührend und nah und gleichzeitig wie aus einer
anderen Welt, zu der außer ihnen keiner Zugang hat. Kontakt zur
Außenwelt nahm bzw. nimmt Kurtág offensichtlich vor allem über seine
Frau und über seine Musik auf, was in vielfältigen Widmungen, Hommagen
und Zuschreibungen zum Ausdruck kommt. Da er aufgrund seines
fortgeschrittenen Alters nicht mehr reist, kam der Dortmunder Intendant
**Raphael von Hoensbroech kurzerhand zu ihm nach Budapest begleitet von
**Benjamin Appl <http://benjaminappl.com/>**und einem Kamerateam. Der
junge Bariton war von Kurtág ausgewählt worden, um mit ihm die
**/Hölderlin-Gesänge/**einzustudieren, ein Prozess an dem das Dortmunder
Publikum im Rahmen eines Gesprächskonzertes und anhand der mitgebrachten
Filmsequenzen hautnah Anteil nehmen konnte. Kurtág gilt als
ausgesprochen streng und skrupulös, meist weiß er genau, was er will,
und wenn nötig wird an wenigen Takten oder einem bestimmten Ausdruck
stundenlang gefeilt, aber auch ein fragender Blick zu Márta oder ein
entwaffnendes 'ehrlich gesagt, ich weiß es nicht' ist möglich. Überhaupt
räumt Appl ein, dass der in der Probensituation endlich gefundene
perfekte Moment in seiner Einzigartigkeit letztlich nicht reproduzierbar
ist, so dass es mehr auf die Vermittlung einer Haltung als auf
äußerliche Präzision ankommt. Diese Haltung war bei der zweimaligen
Darbietung der **/Hölderlin-Gesänge/**eindrucksvoll spürbar. Appl ist
dabei weitgehend auf sich gestellt, unbegleitet bis auf einen kurzen
Einsatz von Posaune und Tuba im dritten Gesang, mäandernd den 'Linien
des Lebens' folgend oder gehetzt, stockend, fast erstickt, 'in äußerster
Wut und Verzweiflung' jenes 'Pallaksch, Pallaksch' hervorstoßend, mit
dem der alternde Hölderlin auf unliebsame Besucher reagiert haben soll.
Zur Uraufführung überließ Kurtág Appl zwei weitere, bereits 1996
komponierte Hölderlinlieder, die von Lebensüberdruss („Ich bin nichts
mehr, ich lebe nicht mehr gern“) und dem Verlust der
Verständigungsmöglichkeiten handeln und angesichts des Todes seiner Frau
eine besondere persönliche Tragik mit sich führen.**
Eine ganz andere Art der Vermittlung wählten die Sopranistin **Caroline
Melzer <https://caroline-melzer.de/>**und die Geigerin Nurit Stark,
deren **Interpretation <https://www.kafka-fragmente.com/de>**der
**/Kafka-Fragmente/**von einer Videoinstallation begleitet wurde.
**Isabel Robson <http://isabelrobson.de/>**und Susanne Vincenz hatten
sich hierfür per Eisenbahn mit den Musikerinnen von Berlin nach
Kaliningrad auf eine Reise begeben, die sich im doppelten Sinne als
Zeitreise erweist: einerseits zu Kafka und seinen schonungslosen
Gedankenfetzen („Im Kampf zwischen dir und der Welt, sekundiere der
Welt“), andererseits zu einem von überwucherten Gleisen und real
sozialistischen Speisegaststätten geprägten, fremdartig-vertrauten
untergehenden Kosmos. Kurtág benötigt eigentlich keine Visualisierung,
aber die gleichzeitig beiläufige und von genauer Beobachtungsgabe
zeugende Bildsprache fügt sich unaufdringlich ein und unterstreicht die
von feiner Ironie und unerbittlicher Selbstanalyse durchdrungene
kafkaeske Grundstimmung.*
*In besonderer Weise zeigte sich die Stärke und Präsenz der Kurtágschen
Musik in der **Happy Hour
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/happy-hou…>**des
**WDR Sinfonieorchesters
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/index.html>**,
einem Appetizer für das nicht so konzerthausaffine Publikum mit
Freigetränk und launig-überdrehter Moderation, bei dem zudem noch Dan
Dedius filmreifes Orchesterwerk **/Levante/**zu Gehör kam. Doch dieses
scheinbar kontraproduktive Umfeld konnte Kurtágs **/Grabstein für
Stephan/**und **/Stele/**nicht das Geringste anhaben, beides Gedenkwerke
(eines für Stephan Stein, den Ehemann der für Kurtág lebensprägenden
Psychologin Marianne Stein, das andere für den Dirigenten und
Komponisten András Mihály), vor allem letzteres aufgewühlt und
aufwühlend, hochexpressiv ohne in Pathos abzudriften. Mit dem **Arditti
Quartet <http://www.ardittiquartet.co.uk/>**, das Kurtágs
Streichquartettschaffen von seinem Opus 1 aus dem Jahre 1959 bis zu
seinen **/Six moments musicaux/**aus dem Jahre 2005 beleuchtete, und
**Pierre-Laurent Aimard <https://pierrelaurentaimard.com/>**, der
Auszüge aus **/Játékok/**mit Bach kombinierte, vervollständigten
ausgewiesene Kurtágexperten die Zeitinsel. So kann es in Dortmund
weitergehen und das wird es auch, denn für 2021 ist die deutsche
Erstaufführung von Kurtágs einziger Oper **/Fin de Partie
(Endspiel)/**nach Samuel Beckett angekündigt. Diese war bereits für 2019
vorgesehen, musste jedoch aufgrund eines von der Mailänder Scala geltend
gemachten Exklusivitätsanspruchs verschoben werden. *
**[Gürzenich-Orchester mit Beethoven und Uraufführungen] **
*Das Beethovenjubiläum hat sich natürlich auch **Fran
<https://fxroth.com/>**ç <https://fxroth.com/>ois-Xavier Roth
<https://fxroth.com/>**mit seinem **Gürzenich-Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/>**nicht entgehen lassen:
Angeregt von Beethovens in Wien veranstalteten Akademie-Konzerten rief
er gemeinsam mit **Pierre-Laurent Aimard
<https://pierrelaurentaimard.com/>**eine **neue Akademie
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/allein-freyheit/650>**aus,
die sich 'allein Freyheit' zur Richtschnur wählte. Dabei hatten die
Zuhörer gleich zwei Irritationen zu gewärtigen: Neben und zwischen den
vertrauten Tönen des Jubilars erklangen zeitgenössische Klänge, darunter
auch zwei speziell für diesen Kontext entstandene neue Werke von
**Isabel Mundry
<https://www.breitkopf.com/composer/687/isabel-mundry>**und Francesco
Filidei, und damit nicht genug wurde vorab kein Programm ausgehändigt,
so dass das Publikum sich ohne Reling und Kursbuch den teils hoch
aufschäumenden musikalischen Turbulenzen ausgesetzt sah. Normalerweise
bin ich keine Freundin des 'wer vieles bringt, wird manchem etwas
bringen', für Beethovenenthusiasten kam zudem erschwerend hinzu, dass
die gespielten Symphonien (Nr. 1, 4, 5, 7), Klavierkonzerte (Nr. 5.) und
Klaviersonaten nur in einzelnen Sätzen, also quasi häppchenweise, zu
Gehör kamen bis hin zu dem unglaublichen Sakrileg, dass die
berühmt-berüchtigte, von allen Musikpäpsten heiliggesprochene
**/Klaviersonate Nr. 32, op. 111/**mittendrin abbrach. Doch trotzdem
entstand daraus für mich ein stimmiges Konzept und ein genussvoller
Konzertbesuch. Den Auftakt machte die **/Mondscheinsonate/**, die
zunächst aus dem Off erklang, von Aimard auf der Bühne aufgenommen und
von Paulo Alvares von der Seite sekundiert wurde. Die zwischen den
Klavieren pendelnden vertrauten Töne wurden von einem diffusen Rascheln
und Rauschen des Orchesters umspült, was sich anhand des nachträglich
dann doch ausgehändigten Programmzettels als Isabel Mundrys
erstes**/Orchesterfragment zu Beethoven /**entpuppte. Von diesen
Fragmenten folgten noch vier weitere, die sich auf subtile Weise, meist
zurückhaltend, gelegentlich grell aufblitzend, in jedem Fall sehr
präsent, zwischen den Beethovenschen Solitären ausbreiteten und für
stimmige Übergänge sorgten. Im Gegensatz dazu ging Francesco Filidei mit
**/Quasi una bagatella/**frontal ans Werk, setzte an zur wilden Jagd,
wüst und kauzig, mit lädierten Beethovenanklängen, die ordentlich durch
den Wolf gedreht wurden. Bei beiden Uraufführungen stellte sich mir
allerdings die Frage, ob und wie sie außerhalb des hier präsentierten
Konzepts bestehen können, eine Frage, die sich bei den anderen beiden
zeitgenössischen Werken erübrigt. Sowohl Helmut Lachenmanns **/Tableau
für Orchester /**als auch Bernd Alois Zimmermanns**/Photoptosis/**stehen
für sich und besonders letzteres entfaltet mit seinen bedrohlich
anschwellenden Orgelkaskaden und apokalyptischen Orchestertutti eine
existentielle Wucht, die sich hinter Beethoven nicht zu verstecken
braucht. Das Gürzenich-Orchester war mit viel Herzblut und Energie bei
der Sache und machte fast dem draußen aufziehenden Orkan Sabine Konk*urrenz.
*[Termine im März]*
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Werke von Jörg Widmann am **2.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mahler-chamber-orchestra-da…>**,
von Wojciech Kilar**am **6.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/anna-vinnitskaya/122849>**und
**7.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/anna-vinnitskaya/122850>,
**von Vito Žuraj am **22.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/munchener-kammerorchester-h…>**sowie
Konzerte mit Magnus Holmander und David Huang am **8.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/magnus-holmander-david-huan…>**und
dem Arditti Quartet am **23.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/arditti-quartet-hosokawa-ma…>**auf
dem Programm. Die **Alte Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/gesamtprogramm/>**kündigt **/Reviving
the Tradition/**mit elektroakustischer Musik am 7.3., **/In Between
Spaces/**, eine Kollaboration zwischen Musikern aus Europa und Afrika,
vom 19. bis 22.3., das Ensemble Fake Music Association mit einer
transdisziplinären Stimm-Sprach-Klang-Performance am 25. und 26.3. sowie
das Musiktheater **/Jeder:Jederzeit /**vom**//**26. bis 29.3. an. Die
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**lädt am **2.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-risonanze-scordate-02…>**,
am **9.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/cerenem-09032020?pager=2020--2021>**und
am **30.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-30032020?pager=2020--…>**zum
Montagskonzert in ihr Studio und in der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**erwarten uns neben den
Märzimprovisationen am 1.3. und den Lunchkonzerten am 7., 14., 21. und
28.3. Saties **/Vexations/**im Rahmen der **Langen Nacht der Kirchen
<https://www.katholisches.koeln/nachtraumstille/>**am 13.3. sowie der
Experimentalfilm **/Vulkaneifel/**musikalisch begleitet von **Akiko
Ahrendt <https://sabineakiko.net/> **am 20.3.. Am 12. und 24.3. gibt es
Neues von der **Plattform nicht dokumentierbarer Ereignisse
<https://plattformkoeln.de/>**, am 25.3. findet die nächste **Soirée
Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html>**statt, in der Konzertreihe
**/nomádes/**kommt am **28.3.
<http://www.tenri-kw.de/konzert-finissage-nomades/>**in der
japanisch-deutschen Kulturwerkstatt **Tenri
<http://www.tenri-kw.de/>**elektroakustische Musik zur Aufführung und
beim nächsten 'Musik der Zeit'-Konzert des WDR am **29.3.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-354.html>**wird
ein neues Werk von York Höller aus der Taufe gehoben. **ZAMUS
<https://www.zamus.de/>**experimentiert vom 21. bis 29.3. beim Fest für
alte Musik unter dem Motto **/Early Music: Reload/
<https://www.zamus.de/wp-content/uploads/2020/01/programmheft_early-music-re…>**mit
ungewöhnlichen Konzertformaten und lässt brandneue Auftragskompositionen
auf Alte Musik treffen.*Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben (z.B. am 26.3.
Kompositionen von Tom Johnson, Georg Katzer und Ralf Hoyer), w*eitere
Termine finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>****und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Die Bochumer Symphoniker <https://www.bochumer-symphoniker.de/> spielen
Galina Ustvolskayas /Poem Nr. 2 für Orchester/– am 15.3.
<https://www.bochumer-symphoniker.de/konzerte/detail/bosy-matinee-4-3/>
in *Bochum*und bereits am 14.3.
<https://www.bochumer-symphoniker.de/konzerte/detail/viersen/> in der
Festhalle Viersen.
Das *Dortmunder*Depot <https://www.depotdortmund.de/> präsentiert am
7.3.
<https://www.depotdortmund.de/2181-visual-sound-findet-mich-das-glueck-schat…>
/Visual Sound/, eine phantastisch humorvolle
Licht-Schatten-Klangperformance mit dem Theater Parzelle. Das domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> kündigt Frank Niehusmanns
<https://www.niehusmann.org/> elektroakustisches Musiktheater /[...alles
gut...]/am 1.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/dadado-alles-gut.html>,
das Ensemble Consord <https://consord.net/> am 12.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/ensemble-consord-feat-dr-n…>
und The Dorf am 19.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-9590.html> an
und im Konzerthaus steht *Raminta Šerkšnytės*/De Profundis für
Streichorchester /am 21.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/21-03-2020-mirga-grazinyt-t…>
und ein Orgelkonzert mit Vincent Duboisam 26.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/26-03-2020-vincent-dubois-2…>
auf dem Programm.
Im 7. Kammerkonzert der *Duisburger*Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/> am 15.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/delian-quartett-measha-bruegg…>
sind das delian::quartett und Measha Brueggergosman mit Werken von
Aribert Reimann und *Francesco Filidei*zu hören und im 8.
Philharmonischen Konzert am 25. und 26.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/ein-tierpark-in-toenen-8pk-20…>
erklingt /Anthology of Fantastic Zoology /von Mason Bates.
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> kommt am 29.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/pact-x-ensemble-musikfabrik-29032020…>
wieder nach *Essen *in den PACT Zollverein
<https://www.pact-zollverein.de/>.
*Düsseldorf*
Vom 6. bis 8.3. findet das TIN-Festival <https://tin-festival.de/> für
improvisierte Vokalmusik statt. Dabei erwartet uns am 7.3.
<http://www.markusstockhausen.de/trompeter-musiker-komponist/568/urauffuehru…>
die Uraufführung eines Werkes von Markus Stockhausen, der als Schirmherr
fungiert. Das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> richtet
am 6.3.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal20/>
in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> die Ohren auf Island und beim
nächsten Salon Neue Musik <http://www.klangraum61.de/salon-.html> im
Klangraum 61spielt und erläutert Martin Tchiba
<https://www.martin-tchiba.com/> am 28.3. seine komponierten
Konzertprogramme für Klavier.
*Sonstwo*
*Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft die
japanische Musikerin Rieko Okuda vom 26.2. bis 4.3. in Wuppertal, Köln,
Duisburg, Köln, Münster, Essen, Düsseldorf und Bielefeld auf wechselnde
Gäste. Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<http://nrwjazz.net/>. *
*Die ***Aachener***Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> präsentiert am 6.3.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1823> aktuellen Jazz mit dem Mathias Haus
Quartett und widmet sich am 13.3. in der Reihe 'Hören und Sprechen über
Neue Musik' der finnischen Komponistin Kaija Saariaho.*
*Beim nächsten Jour fixe der ***Bielefelder***cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> am 2.3. begibt sich Chris
Jones auf eine hauntologische Reise (mit Drähten), in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erwarten uns ein Orgelkonzert mit Musik von John Cage, Earle Brown und
Philip Glass am 15.3. und ein Cellokonzert mit Werken von György Ligeti
und Giya Kancheli am 22.3. und im kleinen Saal der Rudolf-Oetker-Halle
gastiert am 23.3. das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/aktuell/index.php> mit mythischen
Momenten.*
*Im ***Bonner ***Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> stehen am 1.3. eine Klangperformance
und am 4.3. <http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm#eins> der
Wortklangraum <http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm> mit
einem Konzert für Bratschen und Rezitation auf dem Programm. Ebenfalls
am 4.3. präsentiert die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/> in der St. Josef Kirche
<https://www.sankt-petrus-bonn.de/kirchen/st-joseph> das Heiner
Rennebaum Doppelquartett. Am 7.3.
<https://www.beethoven-orchester.de/kalender/aktuell/#/_m=/konzerte/sonderko…>
ist das Beethoven Orchester <https://www.beethoven-orchester.de/>
bereits zum dritten Mal an einem ungewöhnlichen Ort, nämlich im Bonner
BaseCamp <https://www.basecamp-bonn.de/>, zu erleben und auch das
Beethovenfest <https://www.beethovenfest.de/de/> hat in seiner
Frühjahrssaison Zeitgenössisches zu bieten. Zu Gehör kommen Werke von
Hugues Dufourt am 13.3.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/idee-fixe-und-urger…>,
von Salvatore Sciarrino am 14.3.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/innehalten/>,
von Enno Poppe am 17.3.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/spaeter-mozart-tauf…>,
von Bernhard Lang am 20.3.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/beispiellose-energi…>
und von Vladimir Tarnopolski am 22.3.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/anrufungen-russisch/>
Im Frauenmuseum <https://www.frauenmuseum.de/> findet am 15.3. ein
GEDOK-Konzert mit einer Collage über Ludwig van Beethoven und Mauricio
Kagel statt und am 31.3. kommt Christina Cordelia Messners
<http://www.christinamessner.de/> Requiem **/ohn warum/**in der Namen
Jesu Kirche zur Uraufführung (Folgeaufführung am 1.4. in der
Kunststation Sankt Peter in Köln).*
*Die ***Detmolder***Klangwerkstatt
<http://www.ensemblehorizonte.de/klangwerkstatt/aktuell/> kündigt am
6.3. den **/Mythos Notre Dame/**mit dem Vokalensemble der
Martin-Luther-Kirche und dem Ensemble Horizonte und am 25.3. **/Der
Vogel als Prophet /**mit Musik u.a. von Messiaen, Schumann, Fukushima,
Vasks, Mabarak und Murail an.*
*Im ***Krefelder***TAM <http://www.tamkrefeld.de/> kann man jeweils
freitags auditive Poesie von Gerhard Rühm erleben.*
*In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> in
***Münster***erwarten uns neben den Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> mit Rieko Okuda am 1.3. Konzerte mit Jazz
und improvisierter Musik und im Theater finden im März weitere
Aufführungen der Oper **/Der Untergang des Hauses Usher/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/der-untergang-des-hauses-ushe…>**von
Philip Glass statt.*
*Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> stellt am 22.3.
<https://www.irenekurka.de/dates/event/190-hildegard-von-bingen-und-john-cag…>
in ***Orsoy***am Niederrhein ihr Programm zu Hildegard von Bingen und
John Cage vor. *
*Der ***Wuppertaler***ort <http://www.kowald-ort.com/> kündigt den
cine:ort <http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/cine-ort-2020.html> am
5.3. und ein Konzert mit dem Duo Flux am 28.3.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/28-3-2020-flux.html> an und
unter dem Dach der Sophienkirche ist am 21.3. Phobos XI
<http://www.phelios.de/phobos.html>, das **Dark Ambient Festival mit
Atomine Elektrine, Nam-Khar, Aidan Baker und Ex.Order zu erleben.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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27 Jan '20
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können Sie sie auch hier lesen:
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<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-februar…>
__
__*Februar 2020*
*Gewesen:*Ensemble Modern in der Kölner Philharmonie – /Chaosmos/in
Wuppertal*
Angekündigt: *Zeitinsel Kurtág in Dortmund – Tonleiter im Skulpturenpark
Waldfrieden – Gürzenich-Orchester mit Uraufführungen von Filidei und
Mundry u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
**
*[40 Jahre Ensemble Modern]*
2020 wäre Ludwig van Beethoven 250 Jahre alt geworden, ein Jubiläum, das
schon seit einiger Zeit seine Schatten voraus wirft und nicht nur in
seiner Geburtsstadt Bonn sondern im ganzen Land ausgiebig gefeiert wird.
Die Website BTHVN2020 <https://www.bthvn2020.de/>präsentiert uns
Beethoven als *B*onner Weltbürger, *T*onkünstler, *H*umanist, *V*isionär
und *N*aturfreund, wobei ich inzwischen gelernt habe, dass das Auslassen
der Vokale nicht nur ein schicker, nicht mehr ganz taufrischer
Marketinggag ist, sondern auf das Genie selbst zurückgeht, der – seiner
Zeit in jeder Hinsicht weit voraus – Briefe und Partituren gelegentlich
mit Bthvn unterzeichnete. Ein Marketinggag ist jedoch in jedem Fall die
Ankündigung der Kölner Philharmonie, sich im Jubiläumsjahr zur
Beethoven-freien Zone zu erklären. Denn nicht nur gibt es in der
Philharmonie im Jubiläumsjahr selbstverständlich Beethoven im Original
zu hören, sondern auch das in diesem Zusammenhang ins Leben gerufene non
bthvn projekt
<https://www.bthvn2020.de/beteiligung/veranstaltung/das-non-bthvn-projekt-ko…>nimmt
Bezug auf ihn. Die 25 mit Kompositionsaufträgen versehenen
zeitgenössischen Tonkünstler sind nämlich angehalten, sich von den
Konversationsheften inspirieren zu lassen, die der ertaubte Musiker zur
Kommunikation mit seinen Mitmenschen nutzte und die vorzugsweise deren
Gesprächsbeiträge beinhalten. So ist auch in Köln dafür gesorgt, dass
der Jubilar durch alle Haupt- und Hintertüren ungehindert ein- und
ausgehen kann.
Die ersten Ergebnisse dieses Projekts waren jetzt im Rahmen eines
weiteren Jubiläums zu erleben, das für die Neue Musik-Szene eine weitaus
größere Tragweite hat: das 40-jährige Bestehen des Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/>. Inzwischen sind so viele
Spezialformationen aus dem Boden geschossen, dass kaum noch zu ermessen
ist, was es 1980 bedeutete, endlich eine Gruppe von Enthusiasten zur
Verfügung zu haben, für die die Beschäftigung mit zeitgenössischen
Klängen kein mehr oder minder lästiges Pflichtprogramm ist. Das
Gründungskonzert des heute in Frankfurt beheimateten Ensembles fand
übrigens beim Deutschlandfunk in Köln statt und so lag es nahe, auch den
Jubiläumszyklus in Köln zu eröffnen. Auf dem Programm standen neben
älteren Werken von Komponisten, die dem Ensemble seit längerem verbunden
sind (/Holz/ von Enno Poppe, /Runaround/ von Vito Zuraj sowie /Issei no
kyo/ des kürzlich verstorbenen Hans Zender) auch zwei Uraufführungen aus
besagtem non bthvn projekt
<https://www.bthvn2020.de/beteiligung/veranstaltung/das-non-bthvn-projekt-ko…>:
Der katalanische Komponist Blai Soler <http://www.blaisoler.com/>, der
2008/9 an einem Kompositionsseminar der IEMA
<https://www.internationale-em-akademie.de/de>teilnahm, hat mit /Off the
String/ dem Geiger des EM Jagdish Mistry ein Werk auf den Leib
geschrieben, in dem Solist und Ensemble in einen abwechslungsreichen
Dialog treten – mal mit, mal gegeneinander, mal auf der Stelle tretend,
mal melodisch ausgreifend. In Anthony Cheungs
<https://acheungmusic.com/>/A line can go anywhere/ steht der Pianist
Ueli Wiget im Zentrum des sehr farbigen und turbulenten Geschehens. Das
Klavier wird teils zart umsäuselt, teils von einem elektronischen
Keyboard umschattet, teils von sich aufbäumenden Klangwogen fast
überwältigt. Wer mag, kann in den Begegnungen von Solist und Ensemble
einen Widerschein der Kommunikation Beethovens mit seiner Umwelt hören.
Außerhalb dieses Kontextes stand die dritte Uraufführung des Abends,
doch auch in Elena Mendozas /Zwei Szenen/ geht es letztlich um das Mit-
und Gegeneinander von Gruppe und Individuum. /Dum mors nos dividat/
zelebriert die 'Vermählung' der Solistin Megumi Kasakawa mit ihrer
Bratsche, aber anstelle einer fröhlichen Feier entwickelt sich ein
angespanntes Selbstgespräch, das von den Klang- und Spracheinwürfen der
anderen zusätzlich bedrängt wird. /Gemeinschaft/ nimmt Bezug auf die
gleichnamige kurze Erzählung <https://www.textlog.de/32081.html>von
Franz Kafka, die von Ausschluss und Zugehörigkeit handelt. Aus der
Bewegung der Musiker im Raum kristallisiert sich eine Fünfergruppe
heraus, die sich gegenüber ihrer Umgebung hermetisch abschließt. Doch
auch hier führt der Zusammenschluss nicht zu einer Befriedung, vielmehr
sorgen attackierende Gesten und bedrohliche Generalpausen für eine
anhaltende Spannung.
Das Ensemble Modern ist 2020 in NRW noch im Rahmen des Kölner Acht
Brücken-Festivals <https://www.achtbruecken.de/de/>sowie bei den
Wittener Tagen für neue Kammermusik zu erleben. Wer nicht so lange
warten möchte, kann sich auf der Website
<https://www.ensemble-modern.com/de/shop/cds>des hauseigenen Labels
umschauen, wobei ich besonders auf die kürzlich erschienene
Gesamteinspielung
<https://www.ensemble-modern.com/de/shop/cds/mark-andre-riss/145#d-145>des
dreiteiligen Zyklus /riss/ von Mark Andre hinweisen möchte. Andre
bezieht sich mit dem Titel - wie fast immer – auf ein biblisches Thema:
das Reißen des Tempelvorhangs zur Todesstunde Jesu', ein verstörender,
aggressiver Moment, durch den gleichzeitig der Blick auf das
Allerheiligste freigegeben wird. Dieser Riss ist auch im Klangbild der
drei zwischen 2014 und 2017 entstandenen Ensemblewerke zu hören, als
scharfkantige, teils lange nachbebende Einbrüche in einer äußerst
fragilen, von behutsamem Pochen, hauchzartem Flirren, diffusem Huschen
und Hauchen geprägten Landschaft. Doch man braucht keinen Taufschein, um
sich dieser hinzugeben, jenseits aller inhaltlichen Bezugnahmen entsteht
aus der Ambivalenz zwischen Direktheit und Verhaltenheit, Behutsamkeit
und Gewaltsamkeit eine Atmosphäre von hoher – im wahrsten Sinne zum
Zerreißen gespannter – Intensität, die, es Bedarf kaum der Erwähnung,
beim Ensemble Modern unter der Leitung von Ingo Metzmacher, in besten
Händen ist.
*[/Chaosmos/ in Wuppertal]*
Zeitgenössisches Musiktheater hat es im Stadttheater schwer. Zwar gibt
es bereits seit 2001 den Fonds Neues Musiktheater
<https://www.nrw-kultur.de/de/programme/fonds_neues_musiktheater/#/> des
NRW Kultursekretariats <https://www.nrw-kultur.de/de/home/#/>, doch der
hilft – wie ein Blick auf die aktuellen Förderanträge zeigt – oftmals
nur Altbewährtem (Eötvös, Blacher, Liebermann) auf die Bühne. Um hier
Abhilfe zu schaffen, wurde der Fonds Experimentelles Musiktheater
<http://www.nrw-kultur.de/de/programme/fonds_experimentelles_musiktheater/#/>
ins Leben gerufen, der uns schon manchen spannenden Abend beschert hat
und jetzt erstmals seine Fühler über die Grenzen von NRW hinaus
ausstreckt. Unter dem Schlagwort NOperas! <https://www.noperas.de>
findet eine Kooperation mit der Oper Halle und dem Theater Bremen statt,
um den teils aufwändigen Produktionen eine größere Reichweite zu
verschaffen. Dieser Ansatz kommt auch der Idee des Work in progress
zugute, denn bei der Tournee von Bühne zu Bühne sind nicht nur
pragmatische Anpassungen sondern auch inhaltliche Weiterentwicklungen
möglich und erwünscht. In NRW haben sich in den letzten Jahren besonders
die Wuppertaler Bühnen <https://www.wuppertaler-buehnen.de/> als
Zufluchtsort für Ungewöhnliches etabliert (erinnert sei z.B. an Cages
/Europeras/
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2…>,
Steve Reichs /Three Tales/
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2…>
oder Heiner Goebbels /Surrogate Cities/
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober…>)
und so konnte es nicht überraschen, dass das erste NOperas!-Projekt am
11.1. im Opernhaus in Barmen Premiere feierte. Da es zum feXm-Konzept
gehört, Teams statt Einzelpersonen zu verpflichten, kam mit Marc Sinan
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober…>
(Komposition), Tobias Rausch <http://www.tobiasrausch.de/> (Idee und
Text) und Konrad Kästner <https://spotundpixel.de/> (Video) ein
Dreiergespann zum Zuge, das zusammen die sogenannte Logistik-Oper
/Chaosmos
<https://www.oper-wuppertal.de/index.php?id=846&tx_wbfe_pi1[performance]=2424>/
entwickelte. Der Titel weist uns bereits den Weg: Kosmos und Chaos,
Ordnung und Unordnung, sind keine Gegensätze sondern bedingen einander,
und wo lässt sich das besser demonstrieren als in einer von chaotischer
Lagerhaltung geprägten Logistikzentrale. Die Bühne wird dominiert von
Regalsystemen, in denen nicht nur Kartons sondern später auch die
Musiker verstaut werden und auch das Publikum ist – da es sich um eine
On-Stage-Produktion handelt – ganz nah am Geschehen. Zum Auftakt ist
sogar ein bisschen Interaktivität vorgesehen, denn bevor sie Platz
nehmen, müssen die Besucher einen ihnen vorher ausgehändigten Teil der
Partitur schön zufällig ins Regal stellen, wodurch die aus einzelnen
Modulen bestehende Musik Sinans ordentlich durchgeschüttelt wird.
Ansonsten dürfen wir uns aufs Zuschauen und Zuhören beschränken und
beobachten, wie die beiden Packer Joe und Jay zunächst ganz banal ihren
Job verrichten und dann immer tiefer im Chaos versinken. Von Anfang an
ist der Wurm drin, die Kaffeemaschine funktioniert nicht, ein Problem,
das einer der beiden durch konsequente Realitätsverweigerung zu händeln
versucht, eine immer wieder gern gewählte Strategie, die jedoch in der
Regel früher oder später an Grenzen stößt (wenn man Glück hat allerdings
erst jenseits der eigenen Lebensspanne!). Auch bei Joe und Jay fallen
die Schranken, auf der Suche nach dem Generalplan öffnen sie Pakete,
denen schlangenartige Urwaldmonster und Papproboter entsteigen, und
parallel zu diesem bunten Treiben werden auf einer Riesenleinwand
historische Beispiele für die oft ungute Verbindung von Ordnung und
Chaos vorgeführt. Im Sinne von Tobias Rausch' Recherchetheater steht
dabei jedoch „nicht die dokumentarische Wahrheit […] im Vordergrund,
sondern die Erforschung der Psychotopografie einer gesellschaftlichen
Situation“. Carl von Linné, der die Natur mit einem binären Raster zu
bändigen versuchte, gerät in einen von ihm selbst in Gang gesetzten
grotesken, sexuell aufgeladenen Strudel und steht am Ende ziemlich
gefickt da. Der Versuch der europäischen Kolonialmächte, Afrika mit dem
Lineal unter Kontrolle zu bringen, hat dem Kontinent ein bis heute
anhaltendes Desaster beschert, bringt hier jedoch erst einmal die
Kolonisatoren selbst an den Rand des Wahnsinns. Der globale Siegeszug
des Containers wiederum wurde nicht zuletzt durch die logistischen
Erfordernisse des Vietnamkriegs befördert, so dass auch hier Aufbau und
Zerstörung eng beieinander liegen. Dieses Mit- und Ineinander von
Spielerischem und Ernstem, Realem und Phantastischem, gespickt mit
skurril-surrealen Wendungen und aggressiv-bissigen Querschlägern ist die
Würze des Abends. Wie Joe und Jay können wir uns nie sicher fühlen,
drohen ständig den Boden der Realität und Rationalität unter den Füßen
zu verlieren. Die Musik von Marc Sinan fügt sich hier gut ein. Aus den
instrumentalen und vokalen Linien entspinnt sich ein dichtes
unentwirrbares Klanggeflecht, dann wieder markieren rhythmisch
konturierte, staccatohafte Passagen eine vordergründige, stets brüchige
und aggressive Ordnung. Diese Doppelbödigkeit kommt besonders gut durch
die vier Gesangsolisten zum Ausdruck (Wendy Krikken, Iris Marie Sojer,
Adam Temple-Smith, Imothy Edlin), die als sich roboterhaft bewegende
Wesen, weiß geschminkt und im uniformen Blaumann, mit ihren Stimmen
gleichzeitig Menschlichkeit und Lebendigkeit verkörpern.
Zum Schluss keimt Hoffnung auf: Nachdem die Regale mit
markerschütterndem Krachen zu Boden gegangen sind, erhebt sich aus der
Bühnenmitte eine Lichtskulptur, die Joe und Jay den ersehnten Ausweg
weist. Dazu intonieren die Musiker Bach, den Vater musikalischer Ordnung
und Wohltemperiertheit. Doch der wirkt seltsam dekonstruiert und wohin
der Abstieg in den Untergrund die beiden letztlich führt, weiß ebenfalls
niemand zu sagen. Bis jetzt hat noch jeder menschliche
Regulierungsversuch zumindest ambivalente Ergebnisse gezeitigt, während
aus so manchen Turbulenzen neue Strukturen hervorgegangen sind. Schon
Hölderlin besang das „freudigschauernde Chaos“ und laut Ludwig Tieck ist
„eine gute Verwirrung […] mehr wert, als eine schlechte Ordnung“.
*[Termine im Februar]*
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
zeitgenössische Klänge aus China am 1.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ray-chen-musik-aus-china/12…>,
Musik von Joey Roukens am2.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/noa-wildschut-elisabeth-bra…>,
von Lisa Streich am 9.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mozart-in-munchen/122543>,
von Avner Dorman am 14.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/macelaru-dirigiert-dvorak/1…>
und 15.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/macelaru-dirigiert-dvorak/1…>,
von Vijay Iyer am 16.2.,
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-resonanz-r-minasi-…>
von B. A. Zimmermann am 19.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/berliner-philharmoniker-kir…>
sowie von Toru Takemitsu am 28.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/s-gabetta-nhk-symphony-orch…>
auf dem Programm. Das Gürzenich Orchester bringt in seinem 6. Abokonzert
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/allein-freyheit/650>am
9.2. neue Werke von Francesco Filidei und Isabel Mundry zur Uraufführung
(weitere Termine am 10. und 11.2.) ergänzt durch die Nacht-Akademie am
10.2.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/die-nacht-akademie/653>Die
Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>kündigt
Lunchkonzerte am 1., 8., 15. und 29.2. sowie die Februar-Improvisationen
am 2.2. an. Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>veranstaltet
vom 31.1. bis 2.2. bei kostenlosem Eintritt das Festival Kontakte
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/kontakte-31012020?pager=2020--2021>und
ist am 16.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-73-16022020?pager…>mit
Uraufführungen von Hans Zender und Isabel Mundry beim WDR zu Gast. In
der Alten Feuerwache <https://www.altefeuerwachekoeln.de/>erwarten uns
das Ensemble hand werk
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/ensemble-handwerk.eu>am 5.2.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/976?month=202002>,
das inszenierte Konzert /Pythagorean Triple/ am 19.2.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/982?month=202002>und
die reiheM <http://www.reihe-m.de/con/>mit Michael Ranta
<http://www.reihe-m.de/?p=4257>am 29.2.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/983?month=202002>
ON – Neue Musik <https://kulturserver-nrw.de/de_DE/on-cologne.de>Köln
bietet weitere Informationsveranstaltungen in der Reihe ONpaper sowie
einen Workshop für Vokalimprovisation mit Hanna Schörken an. Fast
tägliche Events sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu
erleben, weitere Termine finden sich bei kgnm <https://kgnm.de/> und
Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/> und Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>.
*Ruhrgebiet*
Im Kammerkonzert der *Bochumer* Symphoniker am 9.2.
<https://www.bochumer-symphoniker.de/konzerte/detail/bosy-camera-5-3/>
erklingt das /Duo Concertante für Violine und Kontrabass/ von Krzysztof
Penderecki.
Ein Highlight im Februar ist die Zeitinsel Kurtág
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/kurtag/>, die vom 2. bis 6.2. im
Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/> *Dortmund*
stattfindet. Mit dabei sind u.a. das Arditti Quartet, der Bariton
Benjamin Appl, der im Vorfeld nach Budapest reiste, um gemeinsam mit
Kurtág das Programm des Abends zu erarbeiten, Pierre-Laurent Aimard, das
WDR Sinfonieorchester sowie Caroline Melzer und Nurit Stark mit den
/Kafka-Fragmenten/. Außerdem erklingt im Konzerthaus am 29.2.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/29-02-2020-sol-gabetta-nhk-…>
Toru Takemitsus /How slow the Wind/. Eva-Maria Houben
<http://evamariahouben.de/> spielt in der Stadtkirche Sankt Petri am
7.2. u.a. eigene Werke (am 8.2. auch in der evangelischen Dorfkirche
Hoerstgen in Kamp-Lintfort).
Vom 30.1. bis 6.2. laden Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> zur Winterakademie mit Vorträgen und
Konzerten in den *Duisburger* Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>, die Kulturkirche
Liebfrauen <https://liebfrauen-kulturkirche.de/> sowie ins Düsseldorfer
Heinrich-Heine-Institut.
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/> ist im Februar gleich
zweimal im PACT Zollverein <https://www.pact-zollverein.de/> in *Essen*
zu Gast: am 2.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/pact-zollverein-02022020?pager=2020-…>
mit Werken von Mauricio Kagel und am 23.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/pact-zollverein-situations-23022020?…>
mit einem von Florentin Ginot kuratierten Hybridformat.
*Düsseldorf*
Am 5.2.
<https://www.eko-haus.de/de/veranstaltungen-und-kurse/kulturelle-veranstaltu…>
kommen der Schauspieler Joep Dorren <http://www.joepdorren.nl/> und die
Buto-Tanzerin Sanae Kagaya erneut nach Düsseldorf, diesmal ins Eko-Haus
<https://www.eko-haus.de/de/>. Im letzten Jahr waren sie bereits im
Rahmen des sommerlichen Wandelweiser-Klangraums zu erleben (s. Gazette
September 2019
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>).
Ebenfalls am 5.2.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Faszination-Klassik/Fazil-Say2/>
erklingt in der Tonhalle neben Fazil Says /Klavierkonzert Nr. 2 Silk
Road/ Michael Tippetts /Little Music for String Orchestra /und vom 6.
bis 9.2. findet das Approximation-Festival
<http://www.approximation-festival.de/festival.html> statt, das u.a.
zwei Konzerte
<https://tanzhaus-nrw.de/de/veranstaltung/2020/02/meredith-monk-vocal-ensemb…>
mit Meredith Monk im Tanzhaus präsentiert.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft die
japanische Musikerin Rieko Okuda vom 26.2. bis 4.3. in Wuppertal, Köln,
Duisburg, Köln, Münster, Essen, Düsseldorf und Bielefeld auf wechselnde
Gäste. Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich am 14.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1864> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' György Kurtág und präsentiert am 1.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1811> und 15.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1816> aktuellen Jazz.
Beim Jour fixe der *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> befasst sich Ulrich Maske
am 3.2. mit Beckett-Vertonungen und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
kommen Mike Svobodas /Kammeroratorium/ am 2.2. und Simeon ten Holts
/Canto Ostinato/ am 23.2. zur Aufführung.
Das *Bonner* Theater <https://www.theater-bonn.de> kombiniert Beethovens
Oratorium /Christus am Ölberg/ mit einem Prolog von Manfred Trojahn, in
dem er sich mit dem berühmten fiktiven /Brief des Lord Chandos an
Francis Bacon/ von Hugo von Hofmannsthal befasst - am 8.2.
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/ein-brief-christus-am-olberge/153299>
ist Premiere. Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/>
präsentiert am 9.2. im Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
Improvisationen von Andy Moor, John Butcher und Thomas Lehn. Olli
Mustonen hebt am 9.2.
<https://www.beethoven.de/de/termine/view/5652156384280576/Beethoven+Pur>
im Beethovenhaus ein eigenes Werk aus der Taufe und im Theater im
Ballhaus <https://theater-im-ballsaal.de/index.php> bringen die zwei
Musikerinnen von INTERSTELLAR 2 2 7 am 18.2.
<https://theater-im-ballsaal.de/doublespace/> /#doublespace/, ein Spiel
mit der Wahrnehmung realer und virtueller Raumdimensionen, zur Aufführung.
In der *Detmolder* Klangwerkstatt
<http://www.ensemblehorizonte.de/klangwerkstatt/> sind am 9.2. Milena
Schuster (Violine/Gesang) und Marija Kandic (Akkordeon) zu erleben und
die Hochschule für Musik <http://www.hfm-detmold.de/> veranstaltet am
5.2. ein /Concert in the Dark/ mit Improvisationen und neuer Musik.
Das *Krefelder* TAM <http://www.tamkrefeld.de/> verbindet im Februar in
/Die Winterreise-Dahinterweise/ Gerhard Rühm mit Pastior und Müller.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster* kombinieren Luis Tabuenca und Dafna Naphtali am 22.2.
Klang- und Rhythmuserkundungen und verbinden klassische
elektroakustische Ästhetik mit der Energie frei improvisierter Musik.
Im Haus für Musiker auf der Raketenstation Hombroich
<https://www.inselhombroich.de/de> bei *Neuss* ist am 7. und 8.2.
<https://www.inselhombroich.de/de/veranstaltungen/haus-fur-musiker-scivias>
/SCIVAS/ erstmalig vor größerem Publikum zu erleben, eine
experimentelle, multimediale Zusammenarbeit zwischen Michael Dudeck und
Annette Elster, welche die musikalische, visuelle und mystische
Weltsicht der Hildegard von Bingen in die zeitgenössische Landschaft der
neuen Medien überträgt.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen* lädt anlässlich seines 25-jährigen Bestehens am
6.2. zu einem Jubiläumskonzert ins Apollo-Theater.
Zwar nicht in NRW aber nicht weit entfernt in *Trier* und mit
nordrhein-westfälischer Unterstützung findet vom 6. bis 9.2. Opening
<http://opening-festival.de/>, das internationale Festival für aktuelle
Klangkunst, statt. Mit dabei sind die Musikfabrik, Kunsu Shim, Gerhard
Stäbler, Antoine Beuger u.v.a.
Gleich drei Veranstaltungen mit neuer Musik kündigt die Reihe Tonleiter
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/tonleiter.html> im Skulpturenpark
Waldfrieden <https://skulpturenpark-waldfrieden.de/startseite.html> in
*Wuppertal* an (1., 2. und 29.2.) und im ort
<http://www.kowald-ort.com/> sind neben dem cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/cine-ort-2020.html> am 6.2. und
den Soundtrips
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/soundtrip2020.html> am 26.2.
weitere Konzerte am 14.2.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/14-2-2020-kohmann.html> und
16.2. <http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/16-2-2020-ehwald.html> zu
erleben.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>*** **
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
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23 Dec '19
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können Sie sie auch hier lesen:
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<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-…>
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*Januar 2020*
*Gewesen:*Ausflug zur Ars Musica in Brüssel
*Angekündigt: *Fraktionen in Bielefeld – Kontraste in Köln –
Winterakademie in Duisburg u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Ars Musica in Brüssel]**
Ausnahmsweise möchte ich diesmal über den nordrhein-westfälischen
Tellerrand hinausblicken und von der Ars Musica
<https://www.arsmusica.be/fr/> in Brüssel berichten, die in diesem Jahr
ihr 30-jähriges Bestehen feierte. Vor allem mit ihren Anfängen in den
90er Jahren verbinden mich viele persönliche Erinnerungen. Unvergessen
sind für mich vor allem eine Aufführung von Heinz Holligers
/Scardanelli-Zyklus/ im Jahr 1994 sowie Nonos /Prometeo/ in einer
Inszenierung von Robert Wilson im Jahr 1997. Irgendwann habe ich das
Festival angesichts des immer reichhaltigeren Angebots vor der eigenen
Haustür aus den Augen verloren und als mich jetzt Ende November mein Weg
wieder einmal nach Brüssel führte, stellte ich erfreut fest, dass sich
der Aufführungszeitraum vom Frühling in den Herbst verlagert hat und
sich so für mich die Gelegenheit bot, mehrere Veranstaltungen zu
besuchen. Das erste Konzert
<https://www.arsmusica.be/fr/events/symphonic-cinema-loiseau-de-feu/>
fand in dem schönen Konzertsaal des in den 1920er Jahren von Victor
Horta geplanten Bozar statt, wo das Orchestre Philharmonique Royal de
Liège <https://www.oprl.be/fr> mit Henri Dutielleux' Cellokonzert /Tout
un monde lointain, /Strawinskys /Feuervogel /und einem neuen Werk des
belgischen Komponisten Benoît Mernier
<https://www.arsmusica.be/fr/biographie/benoit-mernier/> zu erleben war.
*Mernier gehört zu jener besonderen Spezies belgischer Komponisten, die
sich von den kompositorischen Entwicklungen der letzten 100 Jahre nahezu
unbefleckt zeigen und auch in **/Comme d'autres esprits /**bewegt er
sich mit sicherem Schritt im vertrauten Terrain hochromantischer
Klangsprache. Dass er damit nicht alleine steht, zeigte das Projekt
**/Pierrot Rewrite/
<https://www.arsmusica.be/fr/events/pierrot-rewrite-le-pierrot-lunaire-revis…>**,
das Bezug nimmt auf Schönbergs berühmtes Melodram **/Pierrot Lunaire/**.
Das einstige Skandalstück zeichnet sich vor allem durch die besondere
Behandlung der Sprechstimme aus und gilt heute als Meilenstein der
Moderne. Der zugrundeliegende Gedichtzyklus stammt aus der Feder des
belgischen Symbolisten Albert Giraud und so entstand die Idee, die Texte
erneut zu befragen und diesmal belgische Landsleute ans Werk zu lassen.
Gemeinsam mit dem Ensemble **Musiques Nouvelles
<http://www.musiquesnouvelles.com/>**beauftragte Ars musica 21 belgische
Komponisten, jeweils ein Gedicht auszuwählen, neu zu vertonen und so
einen neuen Zyklus zu kreieren. Die von Schönberg gelegte Latte liegt
natürlich hoch und so taten die Beteiligten gut daran, sich davon nicht
sonderlich beeindrucken zu lassen und ihr eigenes Ding zu machen. Auch
beim Hören empfahl es sich, nicht im Vergleichsmodus zu verharren, was
durch den Umstand erleichtert wurde, dass die Texte im französischen
Original erklangen und die meisten Komponisten einen klassischen
Gesangsstil favorisierten. Lediglich Todor Todoroff tanzte aus der
Reihe, indem er ein Tonbandstück mit sich überlagernden, flüsternden,
flirrenden, in den Raum ausgreifenden Stimmen präsentierte. Die übrigen
legten der Mezzosopranistin Pauline Claes gut sangbare Lieder in den
Mund, mal ausdrucksvoll schwelgend, mal expressionistisch aufgekratzt,
mal melancholisch verdüstert, mal fahl verschleiert. Manches hätte auch
in einer Bar mit gehobenem Publikum erklingen können, das war insgesamt
schön anzuhören hatte aber eher nostalgisches Flair. Als sich zum
Schlussapplaus die Beteiligten im Publikum erhoben, wähnte ich mich denn
auch von einer gediegenen Herrenriege umgeben (irgendwo müssen sich auch
zwei Frauen versteckt haben, die ich jedoch – falls sie überhaupt
anwesend waren – nicht ausmachen konnte).**
Aber Ars musica kennt auch andere Seiten und der bereits erwähnte
**Todor Todoroff <https://todoroff.be/>**schlug die Brücke zum fast
zeitgleich stattfindenden **Festival Loop 11
<https://www.senghor.be/festival-loop-11/>**, das sich als 'Festival de
musiques contemporaines, acoustiques, électroacoustiques et mixtes'
ausweist und gemeinsam mit Ars musica ein **Doppelkonzert
<https://www.arsmusica.be/fr/events/linke-lanke-evanescens/>**im **Le
Senghor <https://www.senghor.be/>**, einem Veranstaltungsort im
Stadtteil Etterbeek, ausrichtete. Im ersten Teil lässt **Gilles Gobert
<http://www.gillesgobert.xyz/>**unter dem Titel **/Thickness
Flows/**seine Live-Elektronik mit Klavier (Véronique Delcambre), Tanz
(Maya Oliva) und Video (Inger Elisabeth Gleditsch) in einen Dialog
treten, wobei jeder auf den anderen reagiert und trotzdem seine
Unabhängigkeit wahrt. Einen Moment lang scheint sich das mal dumpfe, mal
sanfte Pochen der Elektronik auf die Tänzerin zu übertragen, die teils
punktuellen, teils aggressiv insistierenden Klavierklänge geraten in
einen flirrenden, vibrierenden Sog, doch nichts ist eindeutig, alles
bleibt – wie der Titel andeutet – im Fluss, der zum Schluss immer
schriller und dringlicher anschwillt bevor er plötzlich abreißt und
verrinnt. * ***
Todoroff schafft im zweiten Teil mit **/eVanescens/**eine besondere
Versuchsanordnung, indem er die Performerin (**Sigrid Vandenbogaerde
<http://www.sigridvandenbogaerde.be/>**, Cello und Stimme) mit
Bewegungssensoren ausstattet. Die Verschmelzung von Visuellem und
Akustischem kulminiert in einem fulminanten Schlussbild, in dem eine im
Video unendlich vervielfachte Tänzerin zum Klang der immer drängenderen
Musik sich in einen ornamentalen Strudel aufzulösen scheint.**
Für auswärtige Besucher besteht ein besonderer Reiz von Ars Musica
darin, neue Veranstaltungsorte und damit neue Winkel der Stadt zu
entdecken: Über die Chaussée de Wavre, die als Hauptschlagader des
afrikanisch geprägten Viertels Matonge gilt, erreicht man **Le Rideau
<https://www.rideaudebruxelles.be/>**im Stadtteil Ixelles, wo das
Streichquartett **Quatuor Tana <https://www.quatuortana.net/>**mit einem
energiegeladenen **Programm
<https://www.arsmusica.be/fr/events/borderline-activity/>**aufwartete:
Als Uraufführung kam Régis Campos **/Borderline Activity/**zu Gehör, das
deutlich von House und Techno beeinflusst, dadurch schön laut und wild,
aufgrund der dominanten Rhythmen aber auch berechenbar ist. Steve Reich
verarbeitet in **/WTC 09/11 /**den Terrorakt auf das World Trade Center
und lässt O-Töne der Einsatzkräfte einfließen, die er durch markante
Rhythmen verschweißt. Mein Favorit des Abends war Fausto Romitellis
**/Natura Morte con Fiamme, /**in dem die Streicherklänge durch die
Elektronik aufgeladen und vervielfältigt werden, sich verzwirbeln,
flirrend entgleiten oder kantig und knarzig ausfransen.**
Mein Aufenthalt in Brüssel wurde abgerundet durch ein Konzert mit
**Garth Knox <http://www.garthknox.org/>**und damit ein weiteres
Anknüpfen an die Anfänge meiner Leidenschaft für Neue Musik. Von 1990
bis 1997 war Knox Bratschist im Arditti Quartet und prägte so meine
ersten Begegnungen mit dem Ensemble. Im Brüsseler königlichen
Musikkonservatorium war er zum **Abschluss
<https://www.arsmusica.be/fr/events/garth-knox-alto-viole-damour/>**eines
Workshops mit seinen Studenten zu erleben und brachte Werke von Ligeti
und Liza Lim zu Gehör.**
So hat mein Besuch der Ars Musica alte Erinnerungen geweckt und
gleichzeitig das Festival neu in den Fokus gerückt, zumal Brüssel –
gerade einmal zwei Stunden entfernt – immer eine Reise wert ist. Mal
sehen, was uns im nächsten Jahr erwartet.*
*[Termine im Januar]*
*Köln*
Die Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> startet im
neue Jahr mit einem Konzert des Ensemble Modern am 6.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-cheung-mend…>,
einem neuen Streichquartett von Jörg Widmann am 15.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/artemis-quartett-beethoven-…>
und dem Cellokonzert von Nico Muhly, Sven Helbig und Zhou Long *am 23.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-im-dialog-2/122843>
ON – Neue Musik Köln <http://www.on-cologne.de/%20> hat am 14.1.
<https://kgnm.de/event/composertreff-mit-gordon-kempe/> Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/> zum Composertreff eingeladen und bietet am
18.1., 21.1. und 28.1. wieder Fortbildungen für Freischaffende der
zeitgenössischen Musikszene an. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> finden am 18. und 25.1.
Lunchkonzerte statt. Im Musik-der-Zeit-Konzert am 11.1.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-286.html>
im WDR Funkhaus erklingen Werke von Bruno Maderna, Beat Furrer und
Márton Illés, in der Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/>
ist am 16.1.
<https://www.khm.de/termine/news.4823.soundings-021-hidden-alliances-verstec…>
in der Reihe **/soundings/**die Musikerin und Komponistin Elisabeth
Schimana zu Gast, im musikwissenschaftliche Institut
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php> der Uni Köln
stellen sich am 17.1.
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/sites/muwi/user_upload/Plaka…>
Salomé Voegelin und Martin Stokes vor, in der Alten Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/> erklingt am 24.1.
<https://kgnm.de/event/crucial-frei-improvisierte-musik/> frei
improvisierte Musik, am 27.1.
<https://kgnm.de/event/konzert-zum-holocaustgedenktag/> findet in Sankt
Maria in Lyskirchen ein Konzert zum Holocaustgedenktag statt, bei der
Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> am 29.1. treffen Frank
Niehusmann, Hainer Wörmann und Georg Dietzler aufeinander, die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> veranstaltet vom 31.1. bis
2.2. ein kleines Festival unter dem Titel **/Kontakte /**und fast
tägliches Programm gibt es wie üblich im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>. W**eitere Termine finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>****und bei **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im *Dortmunder*Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
erklingt Musik von /Frederic Rzewski/ am 9.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/09-01-2020-igor-levit-22196…>
sowie von Jörg Widmann am 25.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/25-01-2020-mitsuko-uchida-m…>
und im Domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> präsentiert die Reihe
/Umland/ am 29.1.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-brenda-crashin…>
Brenda und die Crashing Airplanes. Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> ist am 23.1. im Rahmen eines Workshops zum
Thema 'Klavierlied in der zeitgenössischen Musik' im Institut für Musik
und Musikwissenschaft <https://www.musik.tu-dortmund.de/> der TU
Dortmund zu Gast. Den Abschluss bildet ein Konzert am 30.1.
Vom 30.1. bis 6.2. laden Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> zur Winterakademie mit Vorträgen und
Konzerten in den *Duisburger* Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>, die Kulturkirche
Liebfrauen <https://liebfrauen-kulturkirche.de/> sowie ins Düsseldorfer
Heinrich-Heine-Institut. Im 5. Kammerkonzert
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/morgenstern-trio-kako2019-202…>
in der Mercatorhalle wird ein neues Werk von Thomas Blomenkamp
<https://www.thomas-blomenkamp.de/> aus der Taufe gehoben.
In der *Esssener* Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> erwarten uns Tape Sessions am 9.1.
und 30.1., Kompositionen von Folkwang Dozierenden am 13.1., das
Impr%rchester am 17.1., ein Klassenabend Neue Musik am 22.1., frische
Klänge am 24. und 30.1. und Konzerte der Integrativen Komposition am
27.1. und 28.1. In der Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> trifft am 18.1.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/all-in-20i20repercussio…>
das Schlagwerkensemble Repercussion auf DJ Phil und am 24.1.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/sound-lab-94142/3482/>
stellen drei Essener Schulklassen im Rahmen des Kompositionsprojekts
sound LAB eigene Werke vor. Die Jazz Offensive Essen
<http://www.jazz-offensive-essen.de/> lädt vom 16. bis 18.1. zum 24.
JOE-Festival und präsentiert auf ihrer Website weitere Veranstaltungen
mit improvisierter Musik.
Im Bürgerhaus Süd
<https://www.vccre.de/veranstaltungen.php?Monat=Januar&j=2020&id=1&l=1040476…>
in *Recklinghausen* findet am 14.1. das Festival /integral::musik 320/
mit Ur-, Erst- und Gedenkaufführungen statt.
*Düsseldorf*
In der Robert Schumann Hochschule <http://www.rsh-duesseldorf.de/>
stellen am 12.1. Studierende der Kompositionsklasse Prof. Oliver
Schneller neue Werke vor, in der Kunstsammlung K21
<http://www.kunstsammlung.de/entdecken/ausstellungen/carsten-nicolai.html>
ist am 18.1. Carsten Nicolai in seiner Parallelexistenz als Musiker Alva
Noto live zu erleben, in der Johanneskirche erklingen am 19.1.
<https://www.johanneskirche.org/termine/kalender/Eventdetail/5959/-/orgelkon…>
in einem Orgelkonzert Werke von Hanne Darboven und in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> präsentiert das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 24.1. großes und kleines Kino. Im
Tanzhaus NRW findet vom 9. bis 18.1. das Festival Temps d'Image
<https://tanzhaus-nrw.de/de/specials/festival/temps-dimages-2020/events>
statt mit interaktiven Installationen, Performances, Virtual Reality und
einem medialen Konzert
<https://tanzhaus-nrw.de/de/veranstaltung/2020/01/brigitta-muntendorf-ensemb…>
mit Brigitta Muntendorf <http://www.brigitta-muntendorf.de/> und dem
Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/>.
*Sonstwo*
Beim Festival für zeitgenössische Musik Frakzionen
<https://www.frakzionen-festival.de/> in der *Bielefelder* Zionskirche
wirken vom 10. bis 12.1. neben vielen anderen die Ensembles recherche
<https://www.ensemble-recherche.de/start/>, Earquake
<http://www.hfm-detmold.de/die-hochschule/ensembles-der-hfm/ensemble-earquak…>,
S201 <http://www.ensemble-s201.com/> und Kommas
<https://de-de.facebook.com/KommasEnsemble> mit. Der Eintritt ist wie
immer frei. Die cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> veranstaltet am 6.1. einen
Hörabend und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
sind am 19.1. und 26.1. weitere Konzerte mit neuer Musik zu erleben.
Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> gastiert am 19.1. in der *Bonner*
Trinitatiskirche mit dem Programm /The Long Road
<https://e-mex.de/the-long-road/> /und im Dialograum Kreuzung an Sankt
Helena <http://kreuzung-helena.de/home/> wird am 27.1. in einem
Gedenkkonzert der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
Im Neujahrskonzert des *Detmolder* Landestheaters erklingt am 5.1.
<https://www.landestheater-detmold.de/de/programm/neujahrskonzert-2020/37559…>
Gordon Kampes /Konzert für Saxophon und Orchester/ und in der Hochschule
für Musik <http://www.hfm-detmold.de/> stehen ein Konzert mit dem
hauseigenen Ensemble Earquake am 10.1., Viktor Ullmanns Kammeroper /Der
Kaiser von Atlantis/ am 12.1., ein Werkstattkonzert der Schlagzeugklasse
am 17.1. und die Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 29.1. auf dem Programm.
Antoine Beuger startet das Neue Jahr am 1.1. in *Haan* mit einem
Neujahrskonzert im Atelier mit Musik von Johann Jakob Froberger und
Eva-Maria Houben.
Das *Krefelder* TAM <http://www.tamkrefeld.de/> befasst sich im Januar –
immer freitags um 22 Uhr – mit Gerhard Rühms /Das Leben Chopins/.
In *Moers*übergibt am 11.1. der aktuelle Improviser in residence
<https://www.moers-festival.de/improviser/ueber-den-improviser/> Emilio
Gordoa in einem Übergabekonzert <https://www.moers-festival.de/> den
Staffelstab an seine Nachfolgerin.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*erwarten uns improvisierte Musik am 12.1., die Frauenband
Hilde am 17.1., die elektroFlux-Session am 23.1. und das
*Künstlerkollektiv Drei Orangen <https://dreiorangen.wordpress.com/> mit
dem interdisziplinären Stück **/Contest
<https://dreiorangen.wordpress.com/ab-okt-2019-contest/> /**am 24.1.
(weitere Aufführung am 31.1. <https://makroscope.eu/termine/> im
Macroscope <https://makroscope.eu/> in ***Mülheim***). Am 31.1. ist
Martin Kohlstedt auf Burg Vischering in Lüdringhausen zum Auftakt des
Pianeo-Festivals <http://www.pianeo.de/> der Neoklassik zu erleben, das
noch bis zum 22.2. an verschiedenen Orten in Münster und Umgebung
stattfindet.*
*Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der Uni
***Siegen***kündigt Berios **/Folksongs/**am 16.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/20/8…>
sowie ein Orgelkonzert in der Nicolaikirche am 23.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/20/8…>
an. *
*Der Fonds für experimentelles Musiktheater feXm des NRW
Kultursekretariats kooperiert erstmals unter dem Namen Noperas!
<https://www.noperas.de/> mit dem Theater Bremen und der Oper Halle.
Seine Premiere erlebt das neue Projekt **/Chaosmos/
<https://www.noperas.de/aktuelle-projekte/sinan-rausch-kaestner-chaosmos/>**,
eine Logistik-Oper von Marc Sinan, Tobias Rausch und Konrad Kästner,
aber in NRW und zwar am 11.1.
<https://www.oper-wuppertal.de/index.php?id=846&tx_wbfe_pi1[performance]=2424>
im ***Wuppertaler ***Opernhaus. Der ort <http://www.kowald-ort.com/>
kündigt den cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/cine-ort-2020.html> am 9.1.,
einen Vortrag über Improvisation am 17.1.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/17-1-2020-ruesenberg.html>, das
Duo So Seet am 18.1.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/18-1-2020-gramss.html> und
Literatursound mit Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/> am
23.1.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/23-1-2020-land-partita.html> an.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
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