KS – Neuemusik
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29 Dec '21
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https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-…>
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*Januar 2022*
*Gewesen:*10 Jahre ensemble hand werk*
Angekündigt:*Frakzionen-Festival in Bielefeld – Kosmos Luciano Berio in
Essen – Ensemble Modern in Köln – Zeitinsel Adámek in Dortmund u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[****10 Jahre ensemble hand werk]**
*Während wir womöglich auf den nächsten Lockdown zutaumeln und die
Kulturszene sich arg zerzaust über Wasser zu halten versucht, ist es
schön, wenn es zwischendurch auch einmal etwas zu feiern gibt. Eine
Gelegenheit dazu gab es am 19.12. in der Alten Feuerwache in Köln, wo
das ensemble **hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/>**seinen 10.
Geburtstag zelebrierte. Von den sechs Gründungsmitgliedern waren Daniel
Agi (Flöte) und Niklas Seidl (Cello) mit von der Partie, mit Heni
Hyunjung Kim und Lola Rubio wurden im Laufe der Jahre Klarinette und
Violine neu besetzt, am Klavier saß Thibaut Surugue und am Schlagzeug
Moritz Koch, woraus sich fast die klassische Pierrot-Lunaire-Besetzung
ergibt. Für die Sprechstimme fühlen sich bei Bedarf alle verantwortlich
und überhaupt ist Vielseitigkeit und Flexibilität Trumpf, wie das
Konzertprogramm einmal mehr unter Beweis stellte. Große Namen stehen
neben noch nicht so Etablierten, neue neben älteren Werken, denn guten
Stoff nach der Uraufführung nicht in der Versenkung verschwinden zu
lassen, ist ein wichtiges Anliegen des Ensembles. Das bescherte uns
diesmal die Wiederbegegnung mit Gérard Grisey hochvirtuosem und
spannungsgeladenem Werk **/TALEA/**, einer – wie Grisey es beschreibt –
unerbittlichen Maschine, aus der im weiteren Verlauf Unkraut und wilde
Blumen sprießen. Turbulent geht es auch in Vladimir Gorlinskys
**/Bramputapsel/**zu: Fast überfallartig starten Bassflöte und
Bassklarinette als blökendes Duett, halten plötzlich inne, um in zartere
Gefilde abzuheben, und stürzen sich unvermittelt wieder ins Chaos.**
Die Musiker verstehen nicht nur ihr instrumentales Handwerk, sondern
haben auch konzeptuelle und theatrale Stücke im Repertoire, aber auch
hier ist weniger mehr, ist Präzision wichtiger als multimedialer
Overkill. In Dieter Schnebels **/Poem für 2 Rümpfe/**aus
**/Zeichen-Sprache /**genügen zwei mit bewundernswerter Genauigkeit sich
beugende Körper. Selbst Irene Galindo Queros vergleichsweise üppig
bestücktes Werk **/contención. cautiviero/**(Eindämmung.
Gefangenschaft), bei dem Instrumente, gesprochene und unausgesprochene
Worte, Manipulationen am Mikrophon und Zuspiel zusammenkommen, wird
bestimmt von zarten Momenten zwischen den Zeilen und Klängen, von
Säuseln und Pfeifen, hingehauchten Silben und mehr ahn- als ortbaren
Windgeräuschen. Und auch für (abgründigen) Humor ist man zu haben, zum
Beispiel wenn Jessie Marino in seinem Stück **/Endless Shrimps /**einen
makabren Bilderreigen, der uns die industrielle Massenproduktion von
Lebensmitteln in gleichzeitig sterilen und abstoßenden Bildern vor Augen
führt, mit einer nicht minder absurden Geräuschkulisse garniert, bei der
u.a. knarzende Kartoffelchips zum Einsatz kommen.*
*Was immer hand werk anpackt, es wirkt bei aller Präzision so
unaufgeregt und unprätentiös, dass es ernsthaft Spaß macht, und dieser
Ansatz hat das Ensemble bereits zu wichtigen Festivals und um die halbe
Welt geführt: nach Darmstadt und Witten, nach Singapur und Manila,
selbst nach Bayreuth ins Haus Wahnfried. Doch so weit brauchen wir zum
Glück nicht zu reisen, da sie regelmäßig in der Feuerwache zu Gast sind.
Das nächste Mal am 23.2.2022. Aktuell ist hand werk zudem im Museum
Ludwig zu erleben: Für die Ausstellung **Boaz Kaizman. Grünanlage
<https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/boaz-kaizman-gruenanlage.html>**haben
sie ein Stück eingespielt, dem die Transformation eines Gedichts des
Künstlers in Musik zugrunde liegt.*
*[Termine im Januar]*
Ob bzw. unter welchen Umständen die angekündigten Konzert stattfinden,
wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden – also unbedingt vorher
erkundigen.
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
das Ensemble Modern mit Uraufführungen von Poppe und Ratkje am **6.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-enno-poppe/…>**,
Penderecki und Heucke am **9.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/50-jahre-kolner-kurrende/14…>**,
Unsuk Chin am **16.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/con-forza/1619>**,
**Vito Žuraj**am **16.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumer/1325>**, **17.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumer/1326>**und
**18.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumer/1327>**, Philip
Glass am **23.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kernrepertoire/2172>**,
John Adams am **27.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/klassik-mal-anders-rhythm-d…>**und
Jörg Widmann am **30.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-kebyart-ensemb…>**auf
dem Programm. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**erwartet
zum Konzert am **10.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-10012022?pager=2021--…>**die
Oudspielerin Yasamine Shahhosseini und am **24.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-24012022?pager=2021--…>**die
Mezzosopranistin Sarah Maria Sun und der Saxophonist Marcus Weiss und
das WDR Sinfonieorchester spielen am **15.1.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>**im
Funkhaus 'Musik der Zeit'. Die **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/>**präsentiert in der Reihe 'soundings' am **13.1.
<https://www.khm.de/termine/news.5269.soundings-029-120den-4-frauen-12-beine/>**das
Damenquartett 120 DEN und in der Reihe **Raum-Musik
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>**des
**Musikwissenschaftlichen Instituts
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php>**der Uni
Köln ist Hildegard Westerkamp am 28.1. in einem Online-Vortrag zu
erleben. Die **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**startet das neue Jahr mit 'Neue Musik
Abenden' am 14. und 15.1., einem Kompositionsabend am 15.1., 'Diversen
Identitäten' am 17.1. und einem Workshop 'zeitgenössisches Lied' unter
der Leitung von Moritz Eggert mit einem Abschlusskonzert am 23.1. Die
nächste **Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html>**ist für den
26.1. geplant.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben und jeden 2. Dienstag im
Monat funkt 674.fm <https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den
Äther. W*eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**,****Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Das *Dortmunder*Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
widmet seine nächste Zeitinsel
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/adamek/> vom 27. bis 30.1. Ondřej
Adámek <https://ondrejadamek.com/?lang=de>. Mit dabei sind u.a. das
Ensemble Resonanz, die Geigerin Isabelle Faust und natürlich die
Airmachine und zum Auftakt findet am 23.1. ein Workshop statt. Außerdem
erklingt im Konzerthaus am 18.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/18-01-2022-junge-wilde-isat…>
Musik von /Sofia Gubaidulina/und /Eleanor Alberga. Im Domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> steht am 20.1.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10003.html>
die Großformation The Dorf auf der Bühne./
/In ihrem 6. Philharmonischen Konzert interpretieren der Tenor Klaus
Florian Vogt und die //*Duisburger*//Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/> am 19. und 20.1.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/schuberts-winterreise-pk-06-2…>
Hans Zenders komponierte Version der ///Winterreise///./
/In d//er //*Essener*//Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> vergönnt uns Gordon Kampe
am 6. und 7.1.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/schubert-4-tragische-98785/5957/>
einen Vorgeschmack auf seine Oper ///Dogville ///und am 21.1.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/sound-lab-112489/5968/> wird als
Nachschlag zum NOW!-Festival das Kompositionsprojekt Sound//lab
präsentiert. Die Folkwang-Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> kündigt Kompositionen von Folkwang
Lehrenden am 10.1., Tape Sessions am 13. und 20.1., Frische Klänge am
19.1. (Standort Duisburg) und am 24.1., das Impr%rchester am 21.1.,
Masterabschlüsse Neue Musik am 26. und 31.1. und ein Konzert der
Integrativen Komposition am 28.1. an. Außerdem ist am 29.1. das
Klavier-Festival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/> mit zwei
Veranstaltungen zu Luciano Berio zu Gast – mit //Sarah Maria Sun und der
Musikfabrik als Interpreten./
*Düsseldorf*
Der Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/>, der gerade an einer
neuen Website bastelt, veranstaltet am 8.1. ein Neujahrskonzert in der
Neanderkirche und am 15.1.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-01-15-kommas-en…>
wird das Kommas-Ensemble <https://www.kommas-ensemble.de/> in der Robert
Schumann Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> erwartet.
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> beschäftigt sich am 7.1.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2321> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' mit Claus Kühnl.
Im Theater <https://theater-bielefeld.de/> *Bielefeld*hat am 8.1. der
Tanzabend /Puls/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/puls.html>/zu einer
Neukomposition von Francesco Antonioni/Premiere und die cooperativa neue
musik <https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> veranstaltet am
10.1. den nächsten Jour fixe. Vom 14. bis 16.1. findet in der
Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
das Festival Frakzionen <https://www.frakzionen-festival.de/> statt und
am gleichen Ort sind außerdem Olivier Messiaens /La Nativité du
Seigneur/am 2.1, /Der rote Ahorn – /ein Musik-Sprechtheaterstück von
Johannes Fritsch – am 9.1., Klanginstallationen von Bernd Bleffert am
10.1. und ein Improvisationskonzert am 30.1. zu erleben.
Die *Detmolder*Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/>
präsentiert am 28.1. ein Konzert mit dem Ensemble Earquake.
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> zelebriert am
21.1. in der St. Marienkirche in *Minden* mythische Momente.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*finden ein Improvisationskonzert am 2.1. und ein Konzert mit
Julia Brüssel & Jonas Gerigk am 9.1. statt.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der Uni
*Siegen*kündigt Musik von Ludwig van Beethoven, Martin Herchenröder,
Bruno Mantovani und Enno Poppe mit dem Kuss Quartett am 17.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
und ein studentisches Filmprojekt mit Architektur, Licht, Musik und
Performance am 26.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
in Altenberg an.
Im *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen Baby Sommer &
Die Brüder Lucaciu am 9.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/babysommer/> und FleischWolf
plus Jonas Gerigk am 22.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/fleischwolf/> auf dem Programm,
im von der Heydt-Museum <https://www.von-der-heydt-museum.de/> erklingt
am 20.1. /Der bunte Klang /und der Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/> kündigt für den 8.1.
<https://insel.news/> das von Gunda Gottschalk entwickelte Post
Babel-Projekt an (mit Folgeaufführungen am 9.1. in Bochum und Bonn.)
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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26 Nov '21
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<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezembe…>
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*Dezember 2021*
*Gewesen:*NOW!-Festival in Essen – /In vain/von Georg Friedrich Haas in
der Tonhalle in Düsseldorf*
Angekündigt:*10 Jahre Ensemble Handwerk – Festival zum 90. Geburtstag
von Sofia Gubaidulina – Musikfabrik in der HfMT u.v.a.m.
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<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[NOW!-Festival in Essen] **
*Im letzten Jahr kam dem **NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20212022/now-mikroko…>**auf
halber Strecke der Lockdown in die Quere, so dass das zweite Wochenende
nur online erlebbar war. Diesmal ging alles gut und so konnte man vom
28.10. bis 7.11. nicht nur Musik satt hören, sondern endlich wieder
Gleichgesinnte treffen, sich austauschen und mit einem Glas Wein auf AHA
und 3G anstoßen. NOW! gehört nicht zu den internationalen
Speerspitzenfestivals und das hat seine Vorteile. Denn während man in
Donaueschingen regelmäßig erklären muss, warum Hinz und Kunz nicht im
Publikum sitzen (wobei die Veranstaltungen stets ausverkauft sind) und
warum nicht mit jeder Uraufführung die Welt neu erfunden wird (obwohl
das Fortschrittsdogma längst als imperialistisches Folterinstrument
entlarvt wurde), kann man in Essen ganz entspannt Musik hören, ohne
ständig nach dem Nochniedagewesenen Ausschau halten zu müssen. Auch das
jeweilige Motto – in diesem Jahr 'Makrokosmos – Mikrokosmos' – ist so
gewählt, dass sich niemand ernsthaft bevormundet fühlen muss.
Stattdessen setzt man auf hochkarätige Ensembles, einen guten Mix aus
etablierten Werken und Uraufführungen, Spielraum für den Nachwuchs sowie
einige besondere Eye- und Earcatcher. Gleich in drei Konzerten kamen
großformatige Orchesterwerke zur Aufführung: Das SWR Symphonieorchester
unter der Leitung von Brad Lubman hatte mit Beat Furrers **/Tableaux
I-III/**und Annesley Blacks **/abgefackelte wackelkontakte /**zwei
gerade erst in Donaueschingen uraufgeführte Werke im Gepäck, wobei Black
mit dem wunderbar schrägen, quäkenden Klang ihrer beiden Solisten, einem
Lupofon und einem No-Input-Mixer, den traditionellen Orchesterklang auf
erfrischende Weise aufmischt. Bei dem von der Neuen Philharmonie
Westfalen unter Leitung von Johannes Kalitzke aus der Taufe gehobenen
**/528 Hz/**von Ying Wang trifft uns hingegen schonungslos die ganze
auftrumpfende und überbordende orchestrale Wucht. Da können selbst
eingeschmuggelte Herzschläge und Morsezeichen mit Liebesbotschaften
nichts retten. Angenehm transparent und luzide klingt das neue Werk von
Nikolaus A. Huber (mit dem hr-Sinfonieorchester unter Baldur
Brönnimann), auch wenn seine Aktualisierungsbemühungen (Titel
**/Lockdown – Basket Music/**und Gedenkfermate für George Floyd) etwas
gewollt erscheinen. Bemerkenswert ist, wie intensiv Lachenmanns
**/Kontrakadenz/**noch nach 50 Jahren wirkt. Lachenmann war persönlich
anwesend und seine Stücke sorgten auch in den Konzerten mit dem Trio
Catch (**/Allegro sostenuto/**) und dem Quatuor Diotima (**/Gran
Torso/**) für Gänsehautmomente. Diese Wiederbegegnungen mit
Schlüsselwerken, die viel zu selten live gespielt werden, sind für mich
Highlights des NOW!-Festivals. Dieses Jahr bescherte es uns **/No hay
caminos, hay que caminar ... Andrej Tarkowskij /**und **/...sofferte
onde serene .../**von Luigi Nono, Mark Andres **/….selig sind …/**für
Klarinette und Elektronik mit Jörg Widmann als Solisten und George
Crumbs **/Makrokosmos III – Music for a Summer Evening/**mit Mitgliedern
des Düsseldorfer Notabu-Ensembles. Eine alte Bekannte bei NOW! ist
Rebecca Saunders. In ihrem neuen Stück **/Hauch/**, interpretiert vom
Ensemble Modern, collagiert sie in gewohnter Weise musikalische Module,
diesmal erweitert durch eine Choreographie von Christine Kono. Doch die
Tanzsequenzen fügen dem Werk nur wenig hinzu, es wird getragen von
feinsinnigen Klangerkundungen, mal leise und fragil, mal rau und
fordernd, ein Kommen und Gehen, beiläufig und konzentriert zugleich.**
Wiederbegegnung und Erstaufführung, Nachwuchsförderung und Eyecatcher –
diese Quadratur des Kreises gelingt mit Stockhausens **/Luzifers
Tanz/**, der 3. Szene des **/Samstag/**aus **/Licht/**. Nach der
Uraufführung in Mailand 1984 und der Aufführung einer autorisierten
Fassung für Sinfonieorchester in München 2013 kam in Essen die
ursprüngliche Version für ein Harmonieorchester aus ca. 80 Blas- und
Schlaginstrumenten zur deutschen Erstaufführung – ein Unterfangen, für
das erstmals eine Kooperation aller fünf Musikhochschulen
Nordrhein-Westfalens (Detmold, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster) auf
die Beine gestellt wurde. Da ich weder mit Stockhausens esoterischen
Sternenflügen noch mit seinem sogenannten Humor viel anfangen kann,
erschließen sich mir die inhaltlichen Implikationen nur ansatzweise.
Jedenfalls bringt Luzifer ein riesiges Menschengesicht in Stellung, das
er durch Aufspielen der einzelnen Partien (**/rechter Backentanz/**,
**/Nasenflügeltanz/**) Grimassen schneiden lässt. In der Essener
Philharmonie gelingt dies, indem die Mitwirkenden auf den Rängen rund um
den Orgelprospekt platziert und die jeweiligen Gruppen durch
Lichtakzente hervorgehoben werden. Allen Vorbehalten zum Trotz, das
Ergebnis ist sowohl optisch als auch musikalisch beeindruckend.*
*Während Stockhausen in die unendlichen Weiten des Makrokosmos
vordringt, geht Simon Steen-Andersen den umgekehrten Weg, indem er sich
in den Mikrokosmos einer Tuba vortastet und diese einer Live-Endoskopie
unterzieht. Das Instrument schwebt in einer dramatischen Inszenierung
auf die Bühne und wird dort einem spektakulären Eingriff unterzogen,
wobei wie bei einer Darmspiegelung gewundene Wege passiert werden, die
sich über eine Großleinwand live und in Farbe verfolgen lassen – vom
Schalltrichter bis zu den grotesk vibrierenden Lippen von Melvyn Poore.
Unterwegs begegnen uns nicht nur fremdartige Klänge sondern seltsame
Miniaturwesen und geheimnisvolle Flusen, denen durch die Luftströme
Leben eingehaucht wird. Wir entdecken organisches Leben auf einem fernen
Planeten und werden in einem Paralleluniversum im Miniaturformat einem
Erdbeben ausgesetzt. Ein herrlich absurdes Spiel mit Dimensionen und
Assoziationen, bei dem nichts ist wie es scheint. Assistiert wird Poore
von seinen Mitstreitern von der Musikfabrik, die auch musikalisch für
einige Turbulenzen und einen schwungvollen Ausklang sorgen – ein
**/Transit, /**der sich auch in puncto Humor ganz auf meiner Wellenlänge
bewegt.**
Instrumentale Experimente gab es in Essen noch mehrfach zu bestaunen. Im
Foyer der Philharmonie hatte Thomas Rother seine aus Relikten der
Industriekultur erbauten Skulpturen arrangiert, die regelmäßig bespielt
wurden. Riesige Dimensionen und akribische Detailversessenheit begegnen
sich in **Christof Schlägers
<https://christofschlaeger.de/>**Musikmaschinen, die das Salzlager auf
Zollverein ausfüllten. Mit offenen Augen und Ohren sammelt er
Alltagsklänge und -materialien und transformiert sie zu begehbaren
Trommeltoren und heulenden Heerscharen aus rotierenden Plastikrohren.
Das rappelt, braust, dröhnt, rauscht und blinkt, doch wie so oft bei
derartigen Unterfangen bleibt der musikalische Variantenreichtum
überschaubar (einige fühlten sich an den Instrumentenfuhrpark von Harry
Partch erinnert). Als musikalisch ergiebiger erwies sich der **Bable
Table <https://totemcontemporain.com/en/instruments/babel-table>**, ein
skurriles Etwas, das mit Druckluft bespielt wird und sowohl akustisch
als auch optisch mit seinen mit Gummi überzogenen Schüsselohren und
seinem Trötenrüssel an einen Elefanten im Porzellanladen denken lässt.
Jean-François Laporte forderte ihn zu einem fulminanten Nahkampf heraus.**
Wie in den Vorjahren beteiligte sich die Folkwanghochschule an mehreren
Veranstaltungen. Besonders spannend war das Zusammentreffen mit dem
Studio Musikfabrik, dem von Peter Veale geleiteten Nachwuchsensemble.
Nach einer Aufführung von Liza Lims **/Songs found in Dream/**und Dieter
Macks **/Luft/**übernahm die Truppe folkwang elektrisch das Zepter,
drehte die Instrumentalmusik live durch den Remixwolf und sorgte zu
später Stunde für frischen Wind und durchgepustete Ohren. *
**[***/*In vain*/***von Georg Friedrich Haas in der Düsseldorfer Tonhalle]**
*Bereits mehrfach hat das Düsseldorfer **Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>**mit dem **Ensemble Spectra
<https://spectraensemble.eu/>**aus Gent zusammengearbeitet, nun stand
mit Georg Friedrich Haas' **/in vain/**ein sogenanntes Kultstück auf dem
Programm. Im großen Saal der **Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/>**dirigierte Mark-Andreas Schlingensiepen die
24 Musiker und Musikerinnen des vereinten Ensembles sicher durch einen
Klangrausch, dem man sich kaum entziehen konnte. Filigranes sich nervös
aufschaukelndes Gekräusel erhebt sich über zunehmend dunklem Grund,
verdichtet sich zu einem markanten Klang, der in einen Abgrund der
Stille führt, während der Saal gleichzeitig im Dunkel versinkt –
lediglich von den unvermeidlichen grün schimmerten Notausgangszeichen
illuminiert. Haas macht offenbar alles richtig: Durch raffinierte
Spannungsbögen gelingt es ihm mühelos, die Hörer eine gute Stunde lang
bei der Stange zu halten, durch den Einsatz von Mikrotönen und durch das
Spiel mit Kontrasten wird das Klanggeschehen aufgeraut und belebt, ohne
jemandem weh zu tun. Selbst Leute wie Simon Rattle, die nicht im
Verdacht stehen, 24 Stunden am Tag Neue Musik zu hören, können
begeistert mitgehen. Rattle glaubt sogar, hier eines der ersten
Meisterwerke des 21. Jahrhunderts auszumachen. Integraler Bestandteil
der Partitur ist zudem eine ausgefeilte Lichtchoreographie, die in der
Tonhalle besonders gut zur Geltung kommt: ein ausgeklügeltes Spiel mit
Licht und Schatten, bei dem manchmal nur die Pultbeleuchtung aufglimmt
oder Lichtblitze durch die Dunkelheit schießen. Zu guter Letzt stimmt
auch noch die politische Botschaft: Aufgeschreckt durch den Wahlerfolg
der rechtsradikalen FPÖ bei den österreichischen Nationalratswahlen
1999, der ihr bald darauf die Regierungsbeteiligung einbrachte, setzte
sich Haas nicht nur mit der nationalsozialistischen Gesinnung seiner
Herkunftsfamilie auseinander, sondern auch mit dem beklemmenden Gefühl
der Vergeblichkeit und Ausweglosigkeit angesichts des Wiederauflebens
der alten Gespenster. Dies bildet sich nicht nur im Titel ab (**/in
vain/**) sondern auch in den scheinbar unentrinnbaren Klangspiralen, die
wie in einem Escherschen Treppenlabyrinth auf- und abrasen ohne irgendwo
hinzuführen – weshalb die Musik irgendwann unvermittelt abreißt. Bei
soviel Stimmigkeit wurde es selbst Haas etwas mulmig, das Ganze sei
womöglich zu schön für das Grausige, räumte er ein – zumal die
Suggestivkraft der Musik die perfekten Voraussetzungen schafft, um eine
Stunde lang garantiert nicht an Politik zu denken. Für mich persönlich
kommt hinzu, dass mir Haas manchmal etwas zu sehr auf die Pelle rückt –
mit seinem Bekenntniseifer, der sich bekanntermaßen nicht nur auf seinen
politischen Hintergrund bezieht sondern auf sehr viel privatere Belange,
aber ebenso mit der Sogwirkung seiner Musik. Auch meine inneren
Notausgangslämpchen waren daher nicht ganz ausgeschaltet, aber genießen
konnte ich den Abend trotzdem. Dafür sorgte schon die beeindruckende
Leistung der Musiker und Musikerinnen, die sich weder durch
Klangturbulenzen noch Dunkelheit vom Pfad abbringen ließen.*
*[Termine im Dezember]*
Über uns brauen sich schon wieder finstere Lockdownwolken zusammen,
daher unbedingt den Lagebericht checken, bevor man sich auf den Weg macht!
*Köln*
In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> stehen
Computing Music am 5.12., /Das Schweigen der Dafne/
<https://www.dafne.online/>//am 8.12., das Ensemble Inverspace
<https://www.ensembleinverspace.com/>am 13.12. und das ensemble handwerk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>am 19.12. auf dem Programm. In der
Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>erwarten uns Musik
von Rihm und Widmann am 4.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musenkuss/1705>und Six
Pianos am 20.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/six-pianos/2207>Im
Zenrum Lied <https://www.imzentrumlied.de/>präsentiert am 1.12.
<https://www.imzentrumlied.de/spielzeit-2021-2022/konzert-2>/Gay
Guerilla/von Julius Eastman, als Nachschlag zum Romanischen Sommer
<http://www.romanischer-sommer.de/>ist am 11. und 12. Dezember im
Filmforum NRW */Moving Picture (946-3)/**mit Musik von Rebecca Saunders
zu erleben, das Ensemble Garage ist am **14.12.
<https://www.gewoelbe.club/events/gewoelbe-live-w-ensemble-garage-praesentie…>**im
Gewölbe zu Gast und das **Cologne Guitar Quartet
<https://www.cologneguitarquartet.com/>**kommt am 15.12. in die
**Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**. Die
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**spielt am **17.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-7-17122021?pager=2021--2022>**Uraufführungen
von Studierenden der **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**, der WDR lädt am **21.12.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-514.html>**zum
nächsten Konzert in der Reihe 'Musik der Zeit', am 29.12. findet die
nächste **Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html>**statt und
beim **Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>**am 30.12. treffen sich
das Syntopia String Quartet und Dorothee Hahne.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>(z. B. Alexander von Schlippenbach
Trio am 8.12. und Hans Peter Hiby Quartett am 9.12.) und im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>(z. B. /Superflat/am 13.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/udo-moll-gudrun-barenbrock-superflat-43…>)
zu erleben und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat funkt 674.fm
<https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den Äther – erlebbar im
Webradio und in Live-Sessions. W*eitere Termine und Infos finden sich
bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,****Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im Kunstmuseum *Bochum*ist am 5.12.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
das Hans Peter Hiby Quartett zu Gast und die Melanchthonkirche lässt das
Jahr mit Klang- und Textpassagen
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/loecher-im-licht-3/> in
der Silvesternacht ausklingen.
Am 8.12.
<https://www.depotdortmund.de/238-hans-peter-hiby-quartett.html> ist das
Hans Peter Hiby Quartett in der Parzelle im *Dortmunder*Depot, The Dorf
kommt am 16.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-9967.html>
ins Domicil und im Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
intoniert Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/> am 17.12.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/17-12-2021-kian-soltani-cho…>
atmosphärische Chorwerke von Rachmaninow bis Pärt.
Das Cologne Guitar Quartet <https://www.cologneguitarquartet.com/> ist
am 9.12. in der *Essener *Zentralbibliothek zu Gast und das ICEM
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/> der Folkwang Hochschule
veranstaltet am 2.12. die nächste Tapesession.
DieVolxbühne in *Mülheim an der Ruhr*präsentiert am 3.12.
<https://www.volxbuehne.de/?stucke=phantastische-monster-zeichnungen-von-enr…>Audio
im Umschlag,
Weitere Termine mit aktueller Musik im Ruhrgebiet liefert der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>.
*Düsseldorf*
Im NRW-Forum kommen am 1.12.
<https://www.tchiba.com/dateien-2020/pod_projekt_duesseldorf/> Werke von
Christian Jendreiko, Martin Tchiba, Christian Banasik und Karlheinz
Esslzur Aufführung. Christina C. Messners
<http://www.christinamessner.de/>Werk /Das Schweigen der Dafne/
<https://www.dafne.online/>ist am 10.12. im Kulturbahnhof Eller zu
erleben. In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> stehen Hybrid
Conversations am 11.12.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/Hybrid-Conversations/>
und das Notabu-Ensemble am 15.12.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-03/>
auf dem Programm und am 19.12. moderiert Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> das Konzert 'innere und äußere Stimme'.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft der
Schweizer Gitarrist Florian Stoffner vom 26.11. bis 7.12. an
verschiedenen Orten in NRW auf wechselnde Gäste. Weitere Termine mit
improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz <https://nrwjazz.net/>.
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
*Aachen* präsentiert am 2.12. <https://www.gzm-aachen.de/?p=2594>
Klaviermusik von Herbert Nobis.
Die *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> lädt am 6.12. zum nächsten
Jour fixe und am gleichen Tag kommt das Ensemble Horizonte in die
Rudolf-Oetker-Halle
<http://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/3-kammerkonzert-2.html>.
Vom 2. bis 5.12. veranstaltet die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/> im Dialograum Kreuzung an St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in *Bonn* ein Festival zum 90.
Geburtstag von Sofia Gubaidulina. Mit dabei sind die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/> und das Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/de>. Am 10.12. wird das Hans Peter
Hiby Quartett erwartet und am 14.12. präsentieren derKomponist und
Klangkünstler*Udo Moll
<https://in-situ-art-society.us9.list-manage.com/track/click?u=c5468047395bf…>*und
die Videokünstlerin *Gudrun Barenbrock
<https://in-situ-art-society.us9.list-manage.com/track/click?u=c5468047395bf…>*ihre
neueste Arbeit /Superflat/. Im Theater im Ballsaal
<https://theater-im-ballsaal.de/> widmet sich eine Klangperformance am
5.12. <https://theater-im-ballsaal.de/projekt/braeute-des-windes/>
Frauen im Surrealismus.
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> spielt am
3.12. in der Martin-Luther-Kirche in *Detmold*Musik von Pärt und Sciarrino.
Im *Mönchengladbacher*Kulturzentrum BIS findet am 12.12. das nächste
Werkstattkonzert <http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>
mit einem Beuys Birthday Memorial statt.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*werden das Alexander von Schlippenbach-Trio am 3.12., die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 5.12., das
Eichenberger-Studer-Duo am 11.12 und das Trio Uassyn am 16.12. erwartet.
Im Theater hat am 11.12. die Rockoper /Last Paradise Lost/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/last-paradise-lost.html?ID_Vo…>Premiere.
Am 4.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/dialektik-5-fluidity-x-a…>
werden im Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/> *Solingen*fünf
Lichtinstallationen mit Musik für Blockflötenquintett umrahmt.
Im *Wuppertaler*ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen die Soundtrips
NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 1.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/soundtrips-nrw/>, das Alexander
von Schlippenbach-Trio am 7.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/7-12-schlippenbach/> und
Schwitters /Ursonate/am 8.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/8-12-potsalotsa/> auf dem
Programm und im Loch <https://loch-wuppertal.de/> ist am 4.12.
<https://loch-wuppertal.de/programm/kalender/hans-peter-hiby-quartett-47>
das Hans Peter Hiby Quartett zu Gast.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
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*Impressum:*
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28 Oct '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-november-2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-novembe…>
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__
*November 2021*
*Gewesen:*70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR - /Il canto s’attrista,
perché/von Salvatore Sciarrino – /L’amour de loin/von Kaija Saariaho in
Köln*
Angekündigt:*Robert Ashley in Düsseldorf und Köln – Lange Nacht der
Neuen Musik in der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf – Elliott
Sharps /Die größte Fuge /in Bonn u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an **neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>**) *
**[****70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR***]*
*Am 8.10.1951 fand in Köln das erste Konzert der WDR-Reihe '**Musik der
Zeit <https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/>**' statt. Am
Dirigentenpult im Sendesaal des gerade erst auf den Kriegstrümmern
erbauten und von diesen noch umgebenen Funkhauses stand kein Geringerer
als Igor Strawinsky. Er war 61 Jahre jung und es war sein erstes
Gastdirigat auf europäischem Boden nach 1945. Den Rundfunkanstalten kam
in der Nachkriegszeit auch eine erzieherische und propagandistische
Aufgabe zu. Sie sollten zu neuen Ufern aufbrechen und ein Zeichen setzen
gegen den Totalitarismus des Nationalsozialismus aber ebenso gegen den
neuen Feind im Osten, der künstlerisch ganz andere Wege ging (die
blinden Flecken, die dabei auf beiden Seiten kultiviert wurden, werden
sehr anschaulich in der aktuellen Ausstellung des Kölner Museum Ludwig
**/Der geteilte Picasso/
<https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/der-geteilte-picasso-der-kuen…>**aufbereitet).
Strawinskys Auftritt, bei dem er eigene Werke vorzugsweise aus den
1920er Jahren zu Gehör brachte, war daher Aufbruch und Abschluss
zugleich, denn in den Startlöchern stand mit Stockhausen, Nono und
Boulez bereits eine jüngere Generation.**
Der politischen Mission wurde die Neue Musik nicht gerecht, die
Breitenwirkung blieb aus. Zum Glück, möchte man sagen, denn dadurch
entging sie einer Instrumentalisierung und konnte in ihrem oft als
Elfenbeiturm geschmähten Refugium frei schalten und walten. Inzwischen
sind 70 Jahre vergangen; die Neue Musik ist immer noch nicht
systemrelevant, hat aber einen neuen Gegenspieler: die
Coronaschutzverordnung, die Harry Vogts Jubiläumsprogramm im Vorfeld
ganz schön durcheinanderwirbelte. Davon war am 2.10.2021 jedoch fast
nichts zu spüren. Im Gegenteil, aus der Not eine Tugend machend schickte
man das Publikum in kleinen Gruppen auf einen Parcours durch die Stadt,
wo an sechs Orten musikalische Leckerbissen serviert wurden. Aus dem
Lichthof des Domforums ließen die Sänger und Sängerinnen der Schola
Heidelberg wie aus himmlischen Sphären Scelsis **/Tre canti sacri
/**erklingen. Im wahrsten Sinne handfester ging es im Senftöpfchen
Theater zu, wo sich drei Protagonisten nach Mauricio Kagels
Spielanleitung ein **/Match/**lieferten. Das Schlagquartett Köln brachte
mit Matthias Kauls **/Stuff from above/**das neu gestaltete
Baptisterium, in dem ein Taufbecken aus dem 6. Jahrhundert von den
frühesten Spuren des Christentums zeugt, zum Schwingen. In der Artothek
zelebrierte Vanessa Porter neben eigenen Improvisationen ein
Körperperkussionsstück von Vinko Globokar und in der Galerie Karsten
Greve inszenierte Carola Bauckholt in **/Doppelbelichtung /**einen
Dialog zwischen**//**der Violinistin Karin Hellqvist und Vogelstimmen,
die über Transducer auf das Resonanzholz von der Decke hängender Geigen
übertragen wurden. Zu einem Wechselspiel der besonderen Art kam es in
der neuen Konzertkasse der Philharmonie, ein sich optisch zur Stadt
öffnender Glaskasten. Das vorbei flanierende Partyvolk nahm denn auch
regen Anteil am Geschehen, vor allem als nach Werken von Peter Ablinger
und B.A. Zimmermann zu Cages **/Music for Two /**ein Tänzer des Pina
Bausch Tanztheaters die Bühne betrat. Als Konzertpublikum kam man sich
vor wie in einer eigenen, in sich geschlossenen Welt, wie in einem
hermetisch abgeschirmten Glashaus. Steine flogen natürlich von keiner
Seite, zumindest in diesem Bereich ist unsere Gesellschaft in den
letzten Jahrzehnten toleranter geworden – es lässt sich allerdings auch
als Zeichen mangelnder Systemrelevanz werten.*
*Das eigentliche Festkonzert konnte zum Glück im großen Sendesaal
stattfinden, wobei die Klassiker Boulez (**/Initiale/**) und Xenakis
(**/Syrmos/**) auf Uraufführungen von Klaus Ospald und **Justé
<https://www.justejanulyte.com/en/>Janulyté
<https://www.justejanulyte.com/en/>**trafen, interpretiert von WDR
Rundfunkchor und Sinfonieorchester unter der Leitung von Enno Poppe.
Während Ospald in **/Se da contra las piedras la libertad.... /**einen
lebhaften Austausch zwischen Soloklavier und Bläserapparat in Gang
setzt, zelebriert Janulyté in **/recordare/**für Chor und Orchester
langsam sich bewegende, changierende, auf- und abschwellende Klangflächen.
Im Foyer des Funkhauses bespielte **Manos Tsangaris
<http://www.tsangaris.de/>**mit einer szenischen Installation den guten
alten Paternoster, der noch immer unverdrossen im Einsatz ist. Dabei
nimmt er Bezug auf eine Szene aus Heinrich Bölls **/Doktor Murkes
gesammeltes Schweigen, /**einer Erzählung, die sich kritisch mit der
Rolle des Rundfunks in der Nachkriegszeit und der mangelnden Abgrenzung
gegenüber ehemaligen NS-Tätern und -Sympathisanten auseinandersetzt. Auf
seine typisch lakonische und humorvolle Art lässt Tsangaris vieldeutige
Sprach- und Schriftschnipsel, Klänge und Gesten an uns vorüber gleiten,
die jeder für sich einsammeln und ergänzt durch individuelle
Assoziationen zu einem eigenen Ganzen verbinden kann.**
Ein besonderes Pfund, mit dem die Neue Musik beim WDR wuchern konnte,
war lange Zeit das Studio für elektronische Musik, das als weltweit
erstes seiner Art gilt. In den letzten Jahrzehnten hat es sich jedoch
eher zu einem wunden Punkt entwickelt, denn das gute Stück wurde 2001
abgebaut und eingelagert und auch die **Option
<http://www.haus-moedrath.de/de/studio.html>**, es im Haus Mödrath
wieder aufleben zu lassen,wurde nicht umgesetzt. Obwohl natürlich nicht
so gemeint, könnte die Arbeitsweise des Ensembles Ph**ø**nix16 fast als
Reaktion auf diese prekäre Situation gelesen werden: Ergänzt durch
Klangobjekte, Verstärkung und Effektgeräte wird versucht, „vokale
'unplugged' Aufführungspartituren der ursprünglich elektronischen und
instrumentalen Werke zu erstellen“ und so „dem bearbeiteten Werk eine
eigene neue vokale Klanggestalt zu verleihen“. Bereits Stockhausen hat
mit der Verbindung von vokalen und elektronischen Elementen
experimentiert und so bietet sich seine **/Mikrophonie II/**für Chor,
Synthesizer, vier Ringmodulatoren und Tonband besonders an. In der
Interpretation durch Ph**ø**nix16 entsteht daraus ein vielschichtiges
schnatterndes, flirrendes, knarzendes Stimmen- und Klanggewirr. Aktuell
arbeitet das Ensemble an der 'Rehumanisierung' von Ligetis
**/Artikulation/**, das zum Auftakt des Abschlusskonzerts in der
Philharmonie zu hören war. In ganz andere Klangwelten entführt **Dariya
Maminova <http://www.dariya-maminova.com/>**, Trägerin des
**Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums 2020
<https://www.stadt-koeln.de/artikel/04461/index.html>opk**. In
**/Melchior /**verwendet sie eigene Songs nach Gedichten von Edward
Thomas und Boris Pasternak und bettet ihren mal popartig, mal
folkloristisch anmutenden fragilen Gesang in eine geheimnisvolle
elektronische Klanglandschaft.**
Insgesamt bescherte uns der WDR ein rundes, gelungenes Programm.
Zwischendurch blieb sogar Zeit, gemeinsam auf die nächsten Jahrzehnte
anzustoßen, wobei sich die überschaubare Reichweite Neuer Musik einmal
mehr als Vorteil erwies: Als Veranstalter kann man ruhig ein paar
Freigetränke spendieren, ohne ausufernde Rechnungen befürchten zu müssen.*
*[/Il canto s’attrista, perché/von Salvatore Sciarrino]*
Salvatore Sciarrinos neues Musiktheater /Il canto s’attrista, perché
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-auffuehrung/auffu…>
/hat, wie der leider bald scheidende Intendant der Wuppertaler Oper
Berthold Schneider treffend formulierte, eine wahre Odyssee hinter sich.
Anvisierte Aufführungstermine mussten aufgrund der Coronapandemie
mehrfach verschoben werden. Die Uraufführung am 4.2.21 im
koproduzierenden Stadttheater Klagenfurt konnte nur vor Fachleuten
stattfinden. Schließlich verhinderten Hochwasserschäden die Aufführung
im Wuppertaler Opernhaus. Doch einmal in der Zielgeraden wollte man sich
nicht mehr ausbremsen lassen und fand mit dem Erholungshaus in
Leverkusen ein angemessenes Ausweichquartier, wo das Werk am 23.10.21
erstmals dem allgemeinen Publikum zugänglich gemacht wurde. Ein
trauriges Lied wird angestimmt, bei dem sich die Frage nach dem Warum –
perché – eigentlich erübrigt, denn es führt uns mitten ins Herz einer
altbekannten antiken Tragödie. Es ist die tausendmal erzählte Geschichte
von Agamemnon, der nach zehn Jahren Krieg nominell als Sieger nach Hause
zurückkehrt. Der vermeintlich schützende Heimathafen erweist sich jedoch
als Falle, denn es gibt noch eine offene Rechnung: Seine Frau
Klytämnestra ist entschlossen, den Mord an ihrer Tochter Iphigenie zu
rächen. Die trojanische Königstochter Kassandra, die Agamemnon als
Kriegsgefangene mit sich führt, ist die einzige, die das blutige Spiel
durchschaut. Doch keiner glaubt ihr und selbst wenn, die Tragödie ist
nicht aufzuhalten. So weit, so bekannt und doch hat Sciarrinos Warum
seine Berechtigung. Denn er konfrontiert uns mit jenen unbeantworteten
und unbeantwortbaren Fragen, mit jenen Unausweichlichkeiten und
Endgültigkeiten, die keine noch so elaborierte oder gut gemeinte Antwort
entschärfen kann. Obwohl er sich auf die beiden weiblichen
Protagonistinnen Klytämnestra und Kassandra konzentriert, geht es ihm
nicht um eine Psychologisierung. Die Figuren bleiben diffus,
verschmelzen mit einer Musik, die sie wie ein Echo spiegelt, umschattet,
umschlingt, und sind doch musikalisch präsent. Es dominieren huschende,
tastende Klänge, manchmal nervös zittrig, nur selten von kurzen
kraftvolleren Akzenten durchfurcht, das Ungeheure lauert unter der
Oberfläche. Kassandras Prophezeiungen verdichten sich zu einem
eindringlichen Gesang, auch optisch bricht sie aus, indem sie ihr
schwarzes Gewand abstreift und sich im Weiß der Unschuld und des Todes
zeigt. Doch die Vergeblichkeit ist dem Geschehen stets eingeschrieben.
Zu dieser Atmosphäre des Ungreifbaren passt, dass der Chor
pandemiebedingt nicht auf der Bühne sondern auf den oberen, hinteren
Rängen platziert ist, dem Publikum gewissermaßen im Nacken sitzt und so
den ganzen Raum flutet. Auch die Inszenierung von Nigel Lowery wird ihr
gerecht. Die Bühne beherrscht ein riesiges, schwarz verhängtes Haus, das
sich in wechselnder Beleuchtung und aus verschiedenen Perspektiven
präsentiert. Der Blick wird zusätzlich verschleiert durch eine
vorgespannte als Projektionsfläche dienende Leinwand, auf der das
mörderische Geschehen in drastischen, aber fragmentierten und dadurch um
so bedrohlicheren Bildern sichtbar wird, düstere Ahnung und blutige
Wahrheit zugleich. Wie die Musik arbeitet der Regisseur mit einigen
drastischen Markern – wie Agamemnons übergroßen blutverschmierten Händen
– und vielen uneindeutigen Gesten und Szenarien. Groteske Masken,
zitternde Hände, vieldeutige Symbole, lauernde Figuren. Wenn zum Schluss
das Gebäude seine Hüllen fallen lässt und den Blick freigibt auf den
kalten, nackten Tatort, offenbart sich keine Antwort. Da ist nichts, was
wir nicht schon wussten, und nichts, was uns trösten könnte. Mag sein,
dass die Wahrheit dem Menschen zumutbar ist, geändert wird durch sie
nichts. Der euphorische Schlussapplaus galt sowohl dem
unerschütterlichen Durchhaltewillen des Wuppertaler Teams als auch den
Mitwirkenden, allen voran Nina Koufochristou als Kassandra und Iris
Marie Sojer als Klytämnestra. Und natürlich dem Wuppertaler Opernchor
und dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Johannes Witt.
Am 4. und 5.12. finden Folgeaufführungen statt. Nicht verpassen!
**[**/L’amour de loin/**von Kaija Saariaho in Köln]**
*Schon einen Tag später, am 24.10., stand mit Kaija Saariahos **/L'amour
de loin/ <https://www.oper.koeln/de/programm/lamour-de-loin/5807>**im
Staatenhaus, dem Ausweichquartier der Kölner Oper, die nächste Premiere
auf dem Programm. Auch Saariaho greift in ihrer ersten Oper, die im Jahr
2000 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde, auf einen alten
Stoff zurück. Das Libretto von Amin Maalouf kreist um den historisch
verbürgten aber geheimnisumwitterten Troubadour Jaufré Rudel, der im 12.
Jahrhundert lebte und einige wenige Verse und Noten hinterließ. Richtig
berühmt wurde er allerdings erst zur Zeit der Romantik, als seine
unglücklich endende Fernliebe zu einer Gräfin im Heiligen Land die
Fantasien entzündete. In Köln begegnet uns eine weniger romantische
Version. Rudel erscheint als Künstler in der Schaffenskrise, der weniger
an der geliebten Person als an einem Stimulans für sein Kunstschaffen
interessiert ist. Eine reale Begegnung kann da nur stören und auch
Clémence, in Tripolis von einem Pilger über den fernen Verehrer in
Kenntnis gesetzt, ist an einem Zusammentreffen nicht interessiert und
flüchtet sich lieber in die typisch weibliche Rolle der aus der Ferne
angeschmachteten hohen Frau. Angespornt vom Pilger, von dem man auch
nicht recht weiß, ob man in ihm den selbstlosen Vermittler oder den
raffinierten Strippenzieher sehen soll, macht sich Rudel schließlich
doch auf den Weg in die Ferne, aber die Reise strapaziert sein
Nervenkostüm dermaßen, dass die Dame ihn nur als sterbendes Wrack in
Empfang nehmen kann. Bevor er in ihren Armen sein Leben aushaucht,
versichern die beiden einander in schönsten Konjunktivarabesken, was
alles möglich gewesen wäre, wenn das Wörtchen wenn nicht wär – immer mit
gebührendem Sicherheitsabstand zur Realität. Insgesamt ein ziemlich
verkorkstes Personal, was Johannes Erath mit seiner Inszenierung noch
unterstreicht. Bis auf eine kleine Szene – ein kurzer imaginärer
Totentanz nach Rudels Ableben – sind die Protagonisten nie miteinander,
sondern nur mit dem jeweiligen Double befasst; letztlich jeder nur um
sich selbst kreisend. Rudel wird als Schuhfetischist gezeichnet, der
seinem Model gegenüber auch schon einmal grob wird, wenn es nicht so
läuft wie gewünscht, unfähig zu empathischer Regung und wahrhaft
menschlicher Begegnung. Clémence sieht etwas klarer, ihr ist bewusst,
dass der ihr zugedachte Dienst an der Kunst in einem patriarchalen
System vor allem Dienst am Künstler und damit am Mann bedeutet – ein
Spiel, bei dem sie nur verlieren kann, weshalb auch sie die Distanz
vorzieht. Während die Regie auf diese Weise für Ernüchterung sorgt,
scheint die Musik die Sehnsüchte und Leiden der Personen ernst zu
nehmen. Chor, Orchester, opulenter Schlagzeugapparat, elektronische
Zuspielung – Saariaho schöpft aus dem Vollen, lässt die Figuren
schmachten und schwelgen und entfaltet eine ungemein farbige,
schillernde, raffinierte Musiklandschaft. Vom lyrischen Vibrieren beim
Vortrag eines Minnelieds bis zu den die Seefahrt begleitenden hoch
aufschäumenden Klangwogen zieht sie alle Register. In Ermangelung eines
Orchestergrabens sind die Musiker im Zentrum des Geschehens vor einer
spiegelnden Rückwand platziert, was ihnen zusätzlich optisches Gewicht
verleiht. Flankiert werden sie in dem reduzierten aber wirkungsvollen
Bühnenbild von Bernhard Hammer von einem großen mit Lichteffekten und
Projektionen bespielten Kubus, der Rudels Reich und damit die Enge und
Geschlossenheit seiner nur um die eigene Person und Kunst kreisenden
Weltsicht spiegelt. Dem steht auf der anderen Seite ein wellenförmiges
Bühnenelement gegenüber, das die größere Offenheit und Flexibilität der
Frau symbolisiert. Verbunden werden die beiden Welten durch eine nur
angedeutete, unterirdische Verbindung und durch den Pilger, der sich
gelegentlich auf eine Schaukel im Hintergrund zurückzieht.**
Eingespannt zwischen schönem Schein und desillusionierender Wirklichkeit
muss jeder selbst entscheiden, ob er sich von der entlarvenden
Personenführung und dem teils grotesk überhöhten Text ernüchtern oder
von den opulenten Klang- und Bildwelten verführen lässt. Die
Voraussetzungen für letzteres sind durch die hervorragenden Sänger
(Holger Falk als Jaufré Rudel, Emily Hindrichs als Clémence und Adriana
Bastidas-Gamboa als Pilger) sowie die engagierte, zugleich energische
und feinsinnige Interpretation durch den Chor der Oper Köln und das
Gürzenich-Orchester unter der Leitung von Constantin Trinks jedenfalls
gegeben.*
*[Termine im November]*
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> kommt in
einem Konzert mit Anne-Sophie Mutter am 4.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/star-in-allen-jahreszeiten/…>
Unsuk Chins /Gran Cadenza/für zwei Violinen zu Gehör und Simon Höfele &
Friends haben am 22.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/simon-hofele-friends/2177>
Musik von Antheil, Dean, Jost und Psathas im Gepäck. In der Alten
Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> stehen das Ensemble *Fake
Music Association*am 5. und 6.11., Zett Emm, das Jugendfestival für
Zeitgenössische Musik und Tanz, am 6.11. und Cora Schmeiser und der
Kammerchor Les Saxosythes am 28.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/kontrafaktur-und-parodie…>
auf dem Programm.
Gleich vier Konzerte präsentiert die reiheM <https://www.reihe-m.de/> im
November: Marja Ahti und Asmus Tietchens am 3.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4262>, das Oren Ambarchi Ensemble am 9.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4753>, Musik von James Tenney am 18.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4761> sowie von Robert Ashley am 23.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4767> (im Rahmen eines umfangreichen
Programms rundum Robert Ashley
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/tag/robert-ashley/>). In der
Hochschule für Musik und Tanz Köln <https://www.hfmt-koeln.de/>
erklingen am 2.11. Echos aus Montepulciano, die Kunsthochschule für
Medien <https://www.khm.de/> hat in der Reihe 'soundings' den
Schlagzeuger Christian Nink am 4.11.
<https://www.khm.de/termine/news.5211.soundings-027-christian-nink-ninktendo/>
und die Klangkünstlerin Dodo Schielein am 18.11.
<https://www.khm.de/termine/news.5222.soundings-028-dodo-schielein/> zu
Gast, Chamber Remix <http://chamber-remix.de/> präsentiert am 7.11.
Remix Integrated und am 9.11.
<https://www.ulrikegeitel.de/2017/04/03/ohne-titel/> wird Jason Kahn im
Atelier Dürrenfeld erwartet. Das Posaunenensemble Bonecrusher stellt am
14.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/bonecrusher-10-posaunen-…>
in Sankt Gertrud seine neue CD vor, ebenfalls am 14.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-80-14112021?pager…>
ist die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/> mal wieder beim WDR zu
Gast, das Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/> ist am
16.11.
<https://altes-pfandhaus.de/event/ensemble-garage-heinrich-horwitz-x-fmn/>
im Alten Pfandhaus mit einem choreographierten Konzert zu erleben,
intime Kommunikation verspricht tritonus e.V. am 17.11.
<https://tritonus-verein.de/intime-kommunikationen/> in der Kunststation
Sankt Peter, wo am 24.11.
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/saviet-houston-duo-constellations/>
das *Saviet/Houston Duo auf der Bühne steht, am gleichen Tag*wartet die
Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> mit Überraschungen auf
und das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> kommt am
25.11. ins italienische Kulturinstitut.
ON – Neue Musik <http://on-cologne.de/>Köln bietet am 10.11. eine
weitere Informationsveranstaltung in der Reihe ONpaper
<http://www.on-cologne.de/onpaper-fieldnotes/>an. Fast tägliche Events
sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>(z.B. das Mulitple
Joy[ce] Orchestra am 1.11.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/mulitple-joyce-orchestra/>) und im
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>(z.B. das Ensemble Abstract am
16.11. <https://www.stadtgarten.de/programm/ensemble-abstrakt-3405>) zu
erleben und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat funkt 674.fm
<https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den Äther – erlebbar im
Webradio und jetzt auch wieder in Live-Sessions. W*eitere Termine finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>****und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
In der *Bochumer*Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> kommen am 1.11. im Rahmen des
Praetorius-Projekts
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/praetorius-projekt/> von
Praetorius inspirierte zeitgenössische Klavierkompositionen zur
Aufführung und am 17.11.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/zum-licht/> ist das
Ensemble Horizonte zu Gast.
In der *Dortmunder*Petrikirche
<https://stpetrido.de/cms/index.php/programm/konzerte> spielen Max
Maxelon am Cello und Eva-Maria Houben an der Orgel am 26.11. u.a. eigene
Werke.
In *Essen* wird bis zum 7.11. das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20212022/now-mikroko…>
fortgesetzt, bei dem sich diesmal alles um Mikrokosmos und Makrokosmos
dreht. In der Zentralbibliothek erwarten uns am 11.11. ein
Earport-Konzert <https://earport.de/pages/de/veranstaltungen.php> mit
Musik von Gerhard Stäbler, Kunsu Shim und Franz Schubert und am 25.11.
/Klangschatten/ <https://e-mex.de/konzerte/klangschatten/> von Bernd
Hänschke <http://www.bernd-haenschke.de/> mit dem E-Mex-Ensemble. Das
ICEM <https://icem-www.folkwang-uni.de/icem-web/>, Institut für
Computermusik und elektronische Medien an der Folkwang Universität,
veranstaltet vom 11. bis 13.11. '50 Years of Electronic Music and Audio
Visuals at Folkwang' mit Vorträgen und Konzerten. Außerdem stehen
Akusmatik am 16.11., die Tape Session am 18.11. und der Jour Fixe am
26.11. auf dem Programm.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Jüdisches Leben in Deutschland
<https://2021jlid.de/>' beleuchten am 7.11.
<https://2021jlid.de/kalender/bruecken/> und 21.11.
<https://2021jlid.de/kalender/pas-de-deux/> Kammerkonzerte in
*Gelsenkirchen* deutsch-jüdisches Komponieren und Dichten vor dem Ersten
Weltkrieg bis heute und am 9.11.
<https://2021jlid.de/kalender/oratorienkonzert-a-child-of-our-time/>
kommt in *Oberhausen* Michael Tippets Oratorium /A Child of our Time
//zur Aufführung./
Weitere Termine mit aktueller Musik im Ruhrgebiet liefert der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>.
*Düsseldorf*
Vom 19.11. bis 5.12. befassen sich eine Vielzahl von Veranstaltungen in
Düsseldorf und Köln mit Robert Ashley
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/tag/robert-ashley/> u.a. eine
Ausstellung und Filmreihe in der Filmwerkstatt Düsseldorf, Konzerte im
FFT Düsseldorf, der Kölner Kunststation Sankt Peter und der Hochschule
Düsseldorf und Lectures mit Kyle Gann in der Kunsthochschule für Medien
Köln und der Kunstakademie Düsseldorf. Zum Abschluss des IDO-Festivals
<https://www.ido-festival.de/> erklingt am 1.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>
Zeitgenössisches in der Sankt Lambertus-Basilika und die
Robert-Schumann-Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> lädt am
13.11.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2021-11-13-lange-nac…>
zu einer Langen Nacht der Neuen Musik. In der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> stehen am 5., 7. und 8.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternzeichen1/Beethoven-6/> John
Psathas /Leviathan/ für Schlagzeug und Orchester, Georg Friedrich Haas'
/in vain/ am 14.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/Haas-in-vain/> und ein
Konzert in der Reihe 'Na hör'n Sie mal!' mit dem Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 24.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-02/>
auf dem Programm. Außerdem ist das Notabu-Ensemble am 28.11. im K20 mit
musikalischen Interventionen
<https://www.kunstsammlung.de/de/events/musikalische-interventionen> im
Rahmen der Georges Braque-Ausstellung zu erleben.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft
Jérôme Noetinger vom 2. bis 10.11. an verschiedenen Orten in NRW auf
wechselnde Gäste und vom 26.11. bis 7.12. folgt ihm der Gitarrist
Florian Stoffner. Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich
bei NRWJazz <https://nrwjazz.net/>.
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich am 5.11.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2327> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' mit Dusapins Oper /Passion./
Die *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> veranstaltet ihren
nächsten Jour fixe am 8.11. und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 7., 14. und 21.11. zeitgenössische Musik (am 21.11. mit
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>).
Im Dialograum der Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in *Bonn*stehen die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 2. und 27.11., der Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm> am 3.11., Elliott
Sharps /Die größte Fuge /am 13. und 14.11. und ein Konzert in der Reihe
'the dissonant series' am 26.11. auf dem Programm.
In der *Detmolder*Heilig Kreuz Kirche spielt das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/> am 9.11. ein Konzert im Schatten der
Schoah (am 5.11. bereits in Schwalenberg zu hören.)
Am 21.11. findet im BIS Kulturzentrum in *Mönchengladbach*das 2.
Werkstattkonzert <http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>
statt.
Die Musikhochschule <https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>
*Münster*kündigt György Kurtágs /Kafka-Fragmente/am 10.11. und ein
Konzert mit dem Ensemble Consord <https://consord.net/> am 25.11. an und
in der Blackbox <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
erwartet uns neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
7.11. und weiteren Konzerten mit improvisierter Musik am 6., 16. und
27.11. Birgit Ulher mit /Matter Matters/am 21.11.
Das Studio für Neue Musik der Universität *Siegen *veranstaltet ein
Konzert mit dem Ensemble Consord <https://consord.net/> am 11.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>,
einen Workshop mit der Flötistin Carin Levine am 19.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
und ein Filmprojekt in Altenberg am 24.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
Beim *Wuppertaler* Ableger der Hochschule für Musik und Tanz Köln
<https://www.hfmt-koeln.de/> erwarten uns Musik von Bernd Alois
Zimmermann und Hans Abrahamsen am 1.11. und Echos aus Montepulciano am
4.11. und ebenfalls am 4.11.
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/sonderveranstaltungen/detailansicht/p…>
ist Gunda Gottschalk mit ihrem Projekt Post Babel im Skulpturenpark
Waldfrieden zu Gast. Im ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen neben
den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 6.11. die Reihen 'Jazz
im ort' (4.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/jazzimort-schmidtke/>), 'Neue
Musik und Kammermusik' (19.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/19-11-kammermusik-trio/>) und
'all female' (26.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/26-11-hilde/>) auf dem Programm.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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30 Sep '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober-2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober…>
__
__
*Oktober 2021*
*Gewesen:*Ruhrtriennale – Oper /Der Hetzer/von Bernhard Lang in Dortmund*
Angekündigt: *70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR – NOW-Festival in Essen
– Opern von Sciarrino und Saariaho u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an* *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)****
**
**[Ruhrtriennale]
**
*Nach **/Bählamms Fest/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/bahlamms-fest/17>**//**von
Olga Neuwirth (s. **Gazette September 2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>**)
stand mit Michael Wertmüllers **/D ° I ° E/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/d-i-e/8>**ein zweites Projekt
in der Rubrik Musiktheater auf dem Programm der **Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/>**. Während ersteres noch als
klassische Literaturoper eingestuft werden kann, findet sich bei
Wertmüller von einer durchgängigen Narration oder Handlung keine Spur.
Anstelle eines roten Fadens bringt er zusammen, was nicht zusammen
gehört, und erhebt auch nicht den Anspruch, dass hier irgendetwas
zusammenwachsen möge. Als Ausgangspunkt dient ihm das gleichnamige
Künstlerbuch von Albert Oehlen und Rainald Goetz, in dem diese
'abstrakte realität' erkunden. Dabei treffen gestische Kohlezeichnungen
auf eine lakonische Sprache, die Faktisches evoziert („fuß nut hoffnung
papst“) und sich gleichzeitig herkömmlichem Verständnis verweigert.
Wertmüller projiziert dieses Material in Raum und Zeit und generiert
daraus gleich sieben Dimensionen, die er auf komplexe Weise kombiniert.
Da es in einem solchen Multiversum keinen Fokus geben kann, wird das
Publikum selbst zum Mittelpunkt: In der riesigen Kraftzentrale des
Duisburger Landschaftsparks sitzt es im Zentrum des Geschehens und
kreist auf Drehstühlen praktisch um sich selbst – umgeben von einer von
den Escherschen Treppensystemen inspirierten Gerüstkonstruktion, auf der
die Darsteller agieren, sowie riesigen transparenten Leinwänden, auf
denen Oehlens Zeichnungen ein holografisches Eigenleben entfalten. Auch
musikalisch ist für Vielfalt gesorgt: Das Asasello Streichquartett
trifft auf Steamboat Switzerland und Jealous, eine sogenannte
Garage-Punk-Band, drei klassische Sängerinnen (Caroline Melzer, Sarah
Pagin, Christina Daletska) auf die Rapperin Catnapp und die
Schauspielerin Sylvie Rohrer als Conférencière – durch die Bank
hervorragendes Personal. Unter der musikalischen Leitung von Titus Engel
und der Regie von Anika Rutkofsky standen die Sterne somit gut für einen
eindrücklichen Abend und zunächst ließ ich mich auch in den Bann ziehen.
Schlagzeuggewitter trifft aus säuselnde Streicher, die Sängerinnen
ergehen sich in ausschweifenden Koloraturen und melodiösen Linien und
interagieren mit den zu Lichtgeschwader transformierten Zeichnungen.
Diese zerstieben wie blitzendes Schneegestöber, stürzen sich zentripetal
auf das Publikum, ergießen sich wie funkelnde Milchstraßen in den Raum
oder gerinnen zu wirbelnden Leuchtzeichen. Die skulpturalen Kostüme der
Darsteller werden selbst zu Signaturen und insbesondere die
hervorragende Sylvie Rohrer ist in kleine szenische Momente eingebunden,
wird von Catnapp via Stimme körperlich attackiert und schließlich von
ihrer eigenen ins Unermessliche anwachsenden Projektion einverleibt.
Doch obwohl zweifelsfrei einiges geboten wurde, ließ meine Faszination
mit fortschreitendem Verlauf nach. Vielleicht habe ich zu viel erwartet,
aber der vollmundig angekündigte und von mir 90 Minuten lang inbrünstig
herbeigesehnte Überbietungsturbo blieb aus. Wer Steamboat Switzerland
schon einmal in freier Wildbahn, d. h. ohne weiteres Trara einfach so
auf der Bühne erlebt hat, weiß, was in dieser Hinsicht möglich ist. Hier
waren sie stattdessen mit angezogener Handbremse unterwegs, und immer
wenn sich ein Moment des Insistierens, des
Sich-fest-bohrens-und-überbordens anbahnte, mussten sie den Staffelstab
abgeben. Anstatt sich gegenseitig anzustacheln und aufzuheizen, schienen
sich die Beteiligten eher zu neutralisieren und auch das optische Pulver
war trotz oder vielleicht auch wegen der technischen Perfektion
irgendwann verschossen. Um es kurz zu sagen: Den vielen Dimensionen und
Ingredienzien fehlte das essentielle Darunter und das exzessive Darüber.*
*An gleicher Stelle erwartete uns bald darauf ein ganz anderes Szenario.
Der Schweizer Musiker und Komponist Fritz Hauser zelebrierte mit
**/Point Line Area/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/point-line-area-ein-perkussionsrit…>**ein
Perkussionsritual, zu dem er nicht weniger als 50 Schlagzeuger und
Schlagzeugerinnen versammelte. Das zwischen zwei aufsteigenden
Zuschauerrängen sich ausbreitende Meer von Perkussionsinstrumenten ist
bereits optisch eindrucksvoll. Getaucht in blaues Licht breitet sich ein
sanftes, gleichmäßiges Prasseln aus, das langsam an- und abschwillt.
Durch gestrichene Becken entstehen feine Risse im Gewebe, dann wandern
zunächst vereinzelte dumpfe Schläge durch den Raum. Ausgehend von einem
illuminierten Impulsgeber entsteht ein drängender, sich unerbittlich
ausbreitender, alles überrollender Rhythmus, der den Boden unter den
Füßen zum Beben bringt. Dann tauchen zarte geisterhafte Klänge auf, die
sich zunächst kaum zuordnen lassen und sich als Stimmen entpuppen. Mal
fühle ich mich einem Insektenschwarm ausgesetzt, mal umfängt mich eine
vielstimmige Urwaldszenerie. Hauser setzt nicht auf intrikate Rhythmen
oder komplexe polyrhythmische Strukturen, weder auf meditatives
Abtauchen noch auf auftrumpfende Überwältigung. Stattdessen modelliert
er die Klangfarben und -massen wie eine akustische Skulptur, lässt sie
durch den Raum wandern und innerlich vibrieren, körperlich spürbar und
doch ungreifbar.*
*Zum Abschluss bescherte die Ruhrtriennale uns ein ganz besonderes
Erlebnis. Das Klangforum Wien zelebrierte einen Nachtraum
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/nachtraum/21>, bei dem sich
das Publikum auf Futons lagernd von 22 Uhr bis in den frühen Morgen von
Musik umgarnen, durchströmen, aufwühlen oder einlullen lassen konnte.
Zum Auftakt erklingen Mirela Ivi**čevičs **/Sweet Dreams/**, die ganz
schön widerborstig sind und sich auch in den ruhigen Passagen eine
unheimliche Anspannung bewahren. Busonis **/Berceuse élégiaque op.
42/**verführt in nur scheinbar vertraute Gefilde, deren tonaler
Untergrund sich als schwankend und schwebend erweist. Mit Xenakis'
**/Persephassa/**für sechs im Raum verteilte Schlagzeuger werden wir
noch einmal feinfühlig aufgerüttelt, bevor die langen Reisen beginnen.
Über eine Stunde treiben wir mit Rebecca Saunders **/Fragments of Yes
/**durch Raum und Zeit geleitet von der wunderbaren Daisy Press, die
Molly Bloom ihre Stimme leiht. Nach einem kurzen hauchzarten
Klarinettensolo von Salvatore Sciarrino (**/Let me die before I wake/**)
tauchen wir ein in Georg Friedrich Haas' 3. Streichquartett **/In iij.
Noct, /**bei dem die Musiker ganz in Dunkel gehüllt nach verbalen
Vorgaben nur in sich selbst und aufeinander lauschen. Als ich nach über
fünf Stunden in die Morgenfrische trete, kann ich die Klänge noch auf
der Haut spüren – hellwach auf den Nachtbus wartend.*
**[****Oper ***/*Der Hetzer*/***von Bernhard Lang in Dortmund]**
**
*Recycling ist nicht erst seit gestern das Gebot der Stunde, aber
langsam wird es ernst. Wenn wir unseren Planeten und damit letztlich uns
selbst retten wollen, müssen wir mit Ressourcen sparsamer umgehen. Auch
wenn Musik ein nachwachsender Rohstoff ist und man damit gar nicht so
knausern müsste, hat **Bernhard Lang <https://bernhardlang.at/>**sich
dieses Credo zu Herzen genommen und beschlossen, eine Oper zu schreiben,
ohne eine einzige neue Note zu verschwenden. Das Projekt
Wiederverwertung beschäftigt ihn schon seit langem, wie sein Werkzyklus
**/Monadologie/**zeigt. Für das Donaueschinger und Wittener Publikum
ließ er jedoch über das historische Material immer noch ein
Computerprogramm mit Filter- und Mutationsalgorithmen drüberlaufen, um
dem Ganzen einen avantgardistischen Anstrich zu gegeben. Diese falsche
Scham hat er bei seiner neuen Oper **/Der Hetzer/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/der-hetzer/>**, die am
26.9. an der **Dortmunder Oper <https://www.theaterdo.de/>**uraufgeführt
wurde, abgestreift, so dass endlich das, was drinsteckt, auch zu Gehör
kommt. In diesem Fall sind es Versatzstücke aus Verdis Oper
**/Otello/**bzw. irgendwas, was sich so anhört, sowie als zusätzliches
Schmankerl **/The Cold Song/**aus Purcells **/King Arthur, /**mit dem
Anfang der 80er Jahre bereits Klaus Nomi die Ohren und Herzen eroberte.
Auch das Prinzip Wiederholung kommt wie schon in Langs Differenz-Zyklus
zum Einsatz, so dass die schönsten Stellen als Loop mehrfach
aneinandergereiht werden – die einzige kleine Irritation, die dieses
Werk auf musikalischer Ebene zu bieten hat. Das ist nicht gerade das,
was ich mir von einer zeitgenössischen Oper erhoffe, aber es ist leider
nicht das Hauptproblem des Abends. Lang wendet das Recyclingprinzip
nämlich auch auf der inhaltlichen Ebene an, wärmt alle altbackenen
Klischees auf, die der Shakespearsche Othello-Stoff zu bieten hat, und
fügt sogar noch einige hinzu. Desirée aka Desdemona ist das arme naive
Hascherl, als das wir sie kennen, passives Opfer männlicher
Intrigenspiele. Bei Natas (bitte unbedingt rückwärts lesen!) aka Jago
setzt Lang sogar noch eins drauf. Die Figur ist als Countertenor besetzt
und darf im Glitzerkorsett feminine Seiten ausspielen. Wir verstehen:
Wer nicht einmal weiß, ob er/sie Männchen oder Weibchen ist, kann
eigentlich nur ein Monster sein, in jedem Fall ist ihr/ihm alles Böse
dieser Welt zuzutrauen – ein Stereotyp, das immer wieder gern bedient
wird und das schon Hollywood wiederholt genüsslich ausgereizt hat.
Coltello aka Otello bekommt zu Aktualisierungszwecken eine Vergangenheit
als Bootsflüchtling angedichtet (mit gleicher Intention wird Desdemonas
Taschentuch zu Desirées Kopftuch), ist aber ansonsten wie gehabt ein
tumber Typ, der sich gnadenlos manipulieren lässt. Nur zum Schluss
erlaubt ihm Lang eine kleine Volte: Um wenigsten nicht das Klischee des
triebgesteuerten Barbaren und archaischen Ehrenmörders zu bedienen,
entschließt er sich nach etlichen Selbstbezichtigungen, die Waffe nicht
gegen seine Frau sondern gegen sich selbst zu richten! Das ist wohl kaum
das, was die BLM-Bewegung im Sinn hat. Zu guter Letzt ist noch ein
Drogensüchtiger mit an Bord, so dass sich auf der Bühne einmal mehr die
übliche Freakshow versammelt (Flüchtlinge, Junkies, POC, Transmenschen
und Opferfrauen), während das progressive Bildungsbürgertum (eigentlich
selbst eine freakige Minderheit) es sich mit gebührendem Abstand im
Zuschauerraum bequem machen kann. Um die Distanz zur Realität wenigstens
etwas zu reduzieren, hat Lang eine Kooperation mit einem Jugendprojekt
aus der Dortmunder Nordstadt (**Planerladen e.V.
<https://www.planerladen.de/>**) angeregt und zwei Rapper (IndiRekt und
S. Castro) gecastet, die sich zwischen den Szenen an unser schlechtes
Gewissen heranrappen dürfen. Sie machen ihre Sache nicht schlecht und
erhalten den einzigen Szenenapplaus des Abends, bleiben in diesem
Kontext aber letztlich Lückenbüßer und Alibifiguren. Die Regisseurin Kai
Anne Schuhmacher sucht ihr Heil konsequenterweise im Requisiten- und
Kulissenzauber, sogar Lohengrins Schwan darf einmal über die Bühne
schippern. Die positive Nachricht ist, dass Schnürboden und Hebebühne
die pandemiebedingte Zwangspause offenbar gut überstanden haben und voll
funktionstüchtig sind. Mit ihrer Hilfe kreiert sie schmissige,
operntaugliche Bilder, die allerdings übers Dekorative kaum
hinauskommen. Der Opernchor, der wie die Dortmunder Philharmoniker
aufgrund der coronabedingten Einschränkungen musikalisch nur als Zuspiel
erlebbar ist, erscheint in farbenfrohen Kostümen, die entfernt an die
1920 Jahre erinnern, und bringt zusätzlich Leben auf die Bühne.*
*Bei soviel Nachhaltigkeit möchte ich natürlich auch meinen Teil
beitragen. Um meinen Innovationsfußabdruck so klein wie möglich zu
halten, greife ich beherzt in die Filmklamottenkiste und schließe mit
einem Tipp an Coltello: Schießen Sie auf den Komponisten! (natürlich nur
mit der Opernattrappe).**
Nachtrag 1: Auch wenn diese Besprechung leider auf einen Verriss
hinausläuft, möchte ich eine Lanze für Dortmund brechen. Eine
Uraufführung zu beauftragen ist an sich schon begrüßenswert und es liegt
in der Natur der Sache, dass man vorher nicht weiß, was geliefert wird.
Das Dortmunder Team ließ sich aber nicht aus der Fassung bringen und war
mit großem Engagement und Professionalität am Werk. Das gilt vor allem
für die stimmlichen Leistungen, allen voran David DQ Lee in der
Titelrolle, der erstaunliche Intervallsprünge zu bewältigen hat.**
Nachtrag 2: Das eigentliche Problem beim Thema Diskriminierung sind
meiner Meinung nach nicht die Hetzer, die Natas und Jagos, Maaßens und
Höckes. Diese kann man entlarven und notfalls mit Gesetzen in ihre
Schranken weisen. Problematischer sind wir Normalbürger, die
Gutmeinenden aber im Kern Indifferenten mit den blinden Flecken, die
sich nicht einmal klar machen, dass sie über blinde Flecken verfügen.
Wir haben zwar gelernt, das N-Wort zu meiden, kreisen aber ansonsten
vorzugsweise um uns selbst, weshalb wir immer wieder in dieselben Fallen
tappen.*
*[Termine im Oktober]*
*Köln*
Die Reihe 'Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/>' des WDR wird 70
Jahre alt und das wird am 2.10.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/neue-musik/veranstaltung-mus…>
ausgiebig gefeiert. Am 30.10. wird die Reihe mit dem Jack Quartet
<https://jackquartet.com/> fortgesetzt.
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Martin Grubinger am 1.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/martin-grubinger-friends/22…>,
Jörg Widmann am 8.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kristallklange/1468>
und 9.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kristallklange/1469>,
Robert Krampe ebenfalls am 9.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/gurzenich-orchester-koln-1-…>,
*Bernd Richard Deutsch*und Toru Takemitsu am 10.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wu-wei-orquestra-sinfonica-…>,
*Francesco Filidei*am 21.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/swr-symphonieorchester-sylv…>,
Sarah Nemtsov am 30.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/zarathustra/1474> und
Clara Iannotta am 31.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-resonanz-riccardo-…>
auf dem Programm. In der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns Partita Radicale
<http://www.partitaradicale.de/> am 5.10., Vorglühen am 7.10., die
reiheM <https://www.reihe-m.de/> am 9.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=4696>, das Kommas Ensemble am 12.10., eine
Hommage an Klaus K. Hübler am 13.10., eine Hommage an Joseph Beuys am
19.10., ein Ensemble für vier elektrifizierte Palmwedel am 21.10., das
Ensemble S201 am 27.10. und One Woman Experimental Music Circus am 29.10.
In der Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
erinnert das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/> am 2.10.
<https://e-mex.de/konzerte/attacca-2/> an Sylvano Bussottis 90.
Geburtstag und am 20.10. <https://liedwelt-rheinland.de/termine/3520/>
beschäftigen sich Pia Davila und Linda Leine mit verfemter Musik. Die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> macht Ausflüge in nördliche
Regionen: mit einem neuen Werk des norwegischen Perkussionisten Ingar
Zach am 12.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/parts-horse-are-notably-present-1210…>
und Uraufführungen estnischer Komponistinnen am 20.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/fuenf-reflexionen-20102021?pager=202…>In
der Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/> kommt am
5.10. in der Reihe 'Spitzentöne' Moritz Eggerts /Neue Dichter Lieben/zur
Aufführung, die reiheM <https://www.reihe-m.de/> stellt am 21.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=4701> das belgische Ensemble Razen vor, an
der Oper Köln <https://www.oper.koeln/de/> hat am 24.10. Kaija Saariahos
Oper /L’amour de loin/
<https://www.oper.koeln/de/programm/lamour-de-loin/5806>Premiere, im
japanischen Kulturinstitut <https://www.jki.de/> spielt am 27.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Drumming> KatôKuniko
Steve Reich und der nächste Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>
findet am 31.10. statt.
Im Rahmen des Projekts 'Kurzwelle II
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/kurzwelle-ii-studioprodu…>'
bringen die Schlagzeugerin Rie Watanabe und die Harfenistin Mirjam
Schröder als Duo Vertige sechs Auftragskompositionen zur Aufführung.
Nach dem Premierenkonzert am 1.10. in der Lutherkirche kann man auch der
dreitägigen Studioproduktion beiwohnen.
Zamus <https://www.zamus.de/> firmiert eigentlich als Zentrum für Alte
Musik, gibt sich aber hin und wieder auch unlimited
<https://www.zamus.de/zamus-unlimited/> oder advanced
<https://www.zamus.de/zamus-advanced/>, so zum Beispiel am 6.10.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-advanced-dialoge-mit-geistern-lo-descon…>
beim Dialog mit Geistern oder am 27.10.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-advanced-finale-2021-lo-desconcert-the-…>
ON – Neue Musik <http://on-cologne.de/>Köln bietet am 13. und 27.10.
weitere Informationsveranstaltungen in der Reihe ONpaper
<http://www.on-cologne.de/onpaper-fieldnotes/>an. Fast tägliche Events
sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben und der
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>veranstaltet vom 11. bis 16.10.
eine 'Week of Surprise' (u.a. mit einem Werk von Eliane Radigue) und
präsentiert am 24.10.
<https://www.stadtgarten.de/programm/basic-tone-unlock-the-stillness-4522>Manos
Tsangaris mit /Unlock the Stillness/. W*eitere Termine finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>****und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Die Konzertreihe <https://2021jlid.de/> 'Wie sich die Zeit verzweigt'
beleuchtet deutsch-jüdisches Komponieren und Dichten vor dem Ersten
Weltkrieg bis heute mit Veranstaltungen in Gelsenkirchen (3.10.
<https://2021jlid.de/kalender/atemwende-2/>), Recklinghausen (20.10.
<https://2021jlid.de/kalender/kammersinfonie-2/>) und Bochum (24.10.
<https://2021jlid.de/kalender/kammersinfonie/>).
Beim zweiten Philharmonischen Konzert im *Dortmunder*Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/> erklingt am 12.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/12-10-2021-2-philharmonisch…>
und 13.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/13-10-2021-2-philharmonisch…>
Gubaidulinas /Offertorium /und Teodor Currentzis hat am 15.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/15-10-2021-teodor-currentzi…>
ein Auftragswerk des ukrainischen Komponisten Alexey Retinsky im Gepäck.
Die *Duisburger* Philharmoniker <https://duisburger-philharmoniker.de/>
spielen am 20. und 21.10.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/ballnacht-und-totentanz-pk-03…>
*Avner Dormans */Spices, Perfumes, Toxins!/ und das Kuss Quartett
interpretiert am 24.10.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/kuss-quartett-perenyi-kako2-2…>
/Freizeit/ von Enno Poppe.
In *Essen* findet vom 28.10. bis 7.11. das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20212022/now-mikroko…>
statt, bei dem sich diesmal alles um Mikrokosmos und Makrokosmos dreht.
Im Hauptaustragungsort Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> finden sich u.a. die
Musikfabrik, das Trio Catch, das hr-Sinfonieorchester und das
SWR-Syphonieorchester ein. Das Notabu-Ensemble spielt Georgeg Crumbs
/Makrokosmos III/ und für die deutsche Erstaufführung von /Luzifers
Tanz/ von Karlheinz Stockhausen arbeiten zum ersten Mal alle fünf
Musikhochschulen des Landes NRW zusammen.
In der Alten Synagoge wird am 10.10. anlässlich des 70. Geburtstags von
HP Platz <https://rhpp70.eu/#RHPP70> ein /Sonnengesang/ angestimmt und
in der Folkwang Universität <https://www.folkwang-uni.de/home/> erwarten
uns ein Abschlusskonzert Komposition am 6.10. und die Tape Session am
21.10. Im Bürgermeisterhaus <https://bmh-essen.jimdo.com/> in
Essen-Werden erklingt am 16.10.
<https://bmh-essen.jimdo.com/programminfos-und-karten/#cc-m-product-14638388…>
selten gespielte französische Kammermusik des 20. und 21. Jahrhunderts.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> trifft das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 6.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-01/>
auf das Berner Orion-Ensemble und am 29.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternstunden/Zweig-und-Eselin/>
begeben sich der Komponist Bojan Vuletic und der israelische Dramatiker
Shlomo Moskovitz auf die Suche nach dem Ursprung des Kreativen im
Judentum. Ebenfalls am 29.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Schoenes-Wochenende/Minimal-Utopia-Ork…>
ist als Koproduktion mit dem ZAKK das Minimal Utopia Orkestra zu erleben
und am 31.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Das-symphonische-Palais/Das-symphonisc…>
erklingt im Palais Wittgenstein u.a. Musik von Pärt und Schnittke. Dort
ist am 2.10. auch der Klangraum 61 <http://www.klangraum61.de/> mit
Liebesliedern zu Gast. Am 9.10.
<https://www.irenekurka.de/dates/event/257-singing-future.html> lädt
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> zu einem kleinen Festival für
zeitgenössische Vokalmusik in die Neanderkirche und am 12.10. ist sie
bei einer Veranstaltung zum Thema 'Stimme
<https://katharinamayer.com/aktuelles/>im Experiment
<https://katharinamayer.com/aktuelles/>' im NRW Forum dabei. Im Rahmen
der Georges Braques-Ausstellung im K20 steuert das Notabu-Ensemble am
31.10. musikalische Interventionen
<https://www.kunstsammlung.de/de/events/musikalische-interventionen> bei
und IDO <https://www.ido-festival.de/>, das Internationale Düsseldorfer
Orgelfestival, bietet unter der Rubrik Modern
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/modern/> u.a. eine
Klanginstallation und eine mystische Nacht.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> treffen
Lotte Anker <https://www.lotteanker.com/> und Fred Frith
<http://www.fredfrith.com/> vom 2. bis 14.10. in Oberhausen, Essen,
Münster, Bonn, Wuppertal, Hagen, Bochum Bielefeld, Duisburg, Moers, Köln
und Düsseldorf auf wechselnde Gäste. Vom 13. bis 15.10. geht das
Umlandfestival <http://www.umlandkalender.de/> in Wuppertal, Dortmund
und Bonn über die Bühne und weitere Termine mit improvisierter Musik
finden sich bei NRWJazz <http://nrwjazz.net/>.
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> gedenkt am 1.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2727> der Reichspogromnacht und befasst
sich am 8.10. in der Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' mit der
chinesisch-amerikanischen Komponistin Lei Liang. Am 31.10. ist Dorrit
Bauerecker <https://www.dorritbauerecker.de/2021> mit Werken von Moritz
Eggert <https://www.moritzeggert.de/> zu Gast.
Die *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> lädt zum Jour fixe am
4.10. und zu einem Konzert mit dem Cooperativa Ensemble am 31.10. und in
der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 10. und 24.10. zeitgenössische Musik.
Das *Bonner* Stadtklangprojekt bonn hoeren <https://www.bonnhoeren.de/>
veranstaltet vom 20. bis 23.10. das internationale Symposium Listening /
Hearing <https://www.bonnhoeren.de/2020-2/symposium-listening-hearing/>.
Im Dialograum der Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> stehen die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 5.10. und der Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm> am 6.10.
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm#sechs> auf dem
Programm und das Ensemble Tra i tempi
<http://www.traitempi.de/index.html> widmet sich am 3. und 31.10. im
Theater im Ballsaal <https://theater-im-ballsaal.de/> Morton Feldman
forever <https://theater-im-ballsaal.de/projekt/morton-feldman-forever/>.
Das Hörfest zum Thema 'Innere Stimme' der *Detmolder*Initiative neue
Musik in Ostwestfalen-Lippe <https://www.initiative-neue-musik-owl.de/>
wird bis 3.10. fortgesetzt. Mit dabei sind diesmal neben dem Ensemble
Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> auch Solisten der
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>. Zum 75. Geburtstag der
Detmolder Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/> erklingen
am 23.10. Werke einiger ehemaliger Kompositionslehrer und das Detmolder
Kammerorchester <https://www.detmolder-kammerorchester.de/#> spielt am
26.10. Musik von Michael Tippett und Moritz Eggert.
Das *Krefelder*TAM <http://www.tamkrefeld.de/> widmet sich im Oktober
dem Jubilar Beethoven mit ideeller Unterstützung von Gerhard Rühm, John
Cage und Urs Peter Schneider.
Am 8.10. findet die 15. *Mönchengladbacher*Nachtmusik
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html> in der City-Kirche
statt.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*sind neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
3.10. das Improvisationstrio Nina de Heney / Karin Johansson / Henrik
Wartel am 16.10. und The Electrics am 29.10. zu Gast. Die
Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
bringt am 7.10. Moritz Eggerts /Alien/und Heinz Karl Grubers
/Frankenstein /zur Aufführung.
Vom 30.9. bis 3.10. wird auf der Raketenstation Hombroich
<https://www.inselhombroich.de/de> bei *Neuss*das 18. Inselfestival
<https://295936.seu2.cleverreach.com/m/13015873/0-4ce5a26c8844e4d4b9f95bc396…>
nachgeholt. Neue Musik ist zwar nicht mehr so intensiv vertreten wie in
den Anfangsjahren, aber immerhin finden sich neben einer Klangwanderung
Musik von Alberto Posadas und Uraufführungen von SJ Hanke und Rolf Riehm
auf dem Programm.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen*kündigt ein Konzert für Flöte, Orgel und Elektronik
am 23.10.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
in der Martinikirche an.
Die *Wuppertaler*Oper <https://www.oper-wuppertal.de/> ist aufgrund der
Hochwasserschäden zurzeit nicht bespielbar, aber Sciarrinos Oper /Il
canto s’attrista, perché?/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>,
die sich der betrogenen Klytämnestra widmet, kommt trotzdem zur
Aufführung und zwar im Erholungshaus in Leverkusen. Premiere ist am
23.10. und zur Einführung findet am 17.10. eine Matinee statt. Im ort
<https://www.kowald-ort.com/> erwarten uns die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 6.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/soundtrips-nrw/>, die Reihe
'Neue Musik und Kammermusik' am 15.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/15-10-klavierabend-millet/>,
die Reihe 'all female' mit Mariá Portugal & Angelika Niescier am 23.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/23-10-allefemale-portugal-niescier/>
und ein Konzert mit Kristina Brodersen am 31.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/31-10-jazzimort-kristina4/>
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de <mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
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**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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31 Aug '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-september-2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>
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*September 2021 *
*Gewesen:*Wandelweiser – Kammeroper /Superposition/– Ruhrtriennale
*Angekündigt: *Klangzeit Münster **– Festival Transient in der Eifel –
Hörfest in Detmold – Geburtstagskonzerte für Maria de Alvear und HP
Platz u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Wandelweiser]**
*Es liegt nicht nur an der Pandemie, dass das Thema Vergänglichkeit mir
zurzeit besonders nahe ist. „Man sieht nur, was man weiß“, hat ein
großer deutscher Dichter einst gemutmaßt. Vielleicht lässt sich das
übertragen: Man hört, was man fühlt. Da kommt der etwas theatralische
Satz „[…] our existence is but a brief crack of light between two
eternities of darkness“ gerade recht. Er stammt von Nabokov und **Lukas
Huber <http://lukashuber.net/>**hat ihn seiner Performance **/slow fire
/ durch mich/**vorangestellt. In einer One-Man-Show umkreist er mit
Texten von David Foster Wallace (aus seinem posthum veröffentlichten
Werk **/The Pale King/**), Calvino, Flusser u.a. Facetten der
Endlichkeit. Bei einem derart schwergewichtigen Thema lauert die Gefahr
des Pathos an jeder Ecke, aber Huber versucht ihr durch Reduktion der
Mittel und behutsame Verfremdungen zu entgehen. Seine Stimme wird
verstärkt, überlagert, wiederholt, ergänzt, mäandert zwischen Sprechen
und Singen und an genau der richtigen Stelle leuchtet eine einsame
Glühbirne auf. Wie üblich bei den sommerlichen **Veranstaltungen
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2021_I.html>**der
**Wandelweisergruppe <https://www.wandelweiser.de/>**, die diesmal in
der Düsseldorfer Jazzschmiede stattfanden, werden die einzelnen Beiträge
im Laufe einer Woche wiederholt, variiert und entwickelt und irgendwann
ist dann auch die Glühbirne nicht mehr nötig, weil die Klänge und Worte
für sich sprechen. Der Tod ist als maximale narzisstische Kränkung
interpretiert worden, er konfrontiert uns auf brutalst mögliche Weise
mit unserer Ohnmacht. Ein Versuch, dieser zu entkommen, ist laut Flusser
die Vergegenständlichung der Welt, die er im Bauplan der abendländischen
Kultur- und Geistesgeschichte verortet. Die Einteilung der Welt in
Subjekt und Objekt vermittelt eine Illusion der Kontrolle, der sich die
Musik widersetzt, indem sie dem Dingfestmachen ein Resonieren, ein
Dazwischen gegenüberstellt.*
*An diesem Punkt setzt die Philosophin Jane Bennett an, die in ihrem
Werk **/Vibrant Matter /**die gängige Aufteilung der Welt in „stumpfe
Materie (es, Dinge) und dynamisches Leben (wir, Seiendes)“ in Frage
stellt. Die genannte Kränkung des Ego sieht sie nicht als Bedrohung
sondern als Chance: „Um das ansonsten wichtige Thema der Subjektivität
wird im Folgenden also nicht viel Aufhebens gemacht werden. Ich will
mich auf die Aufgabe konzentrieren, ein Vokabular und eine Syntax für
die aktiven Kräfte zu entwickeln, die von Nichtsubjekten ausgehen.“ Ein
Ansatz, den sie auf sehr konkrete Weise mit unseren alltäglichen
Erfahrungen verknüpft und in seinen politischen Dimensionen weiterdenkt.
**Heather Frasch <https://www.heatherfrasch.net/>**und Koen Nutters
nehmen sie beim Wort, indem sie in **/and/in/**Naturmaterialien
resonieren lassen und mit Instrumentalklängen und Texten zu einer
filigranen Klanglandschaft verweben. Dabei kommen selbstgebaute
**kinetische Skulpturen
<https://www.heatherfrasch.net/kineticsoniccreations>**zum Einsatz, „set
into motion during a performance by placing dangling objects onto
vibrational surfaces in precarious positions to create erratic sonic
textures.“ Schon die Worte „dangling – vibrational – precarious –
erratic“ lassen einen innerlich mitschwingen!*
*„Ich werde die Figuren des 'Lebens' und der 'Materie' wiederholt
umkehren, ihnen solange zusetzen, bis sie merkwürdig zu erscheinen
beginnen – ein wenig so, wie ein an sich geläufiges Wort zu einem
fremden, sinnfreien Geräusch werden kann, wenn man es nur oft genug
wiederholt. In dem durch diese Verfremdung geschaffenen Raum wird es
einer lebhaften Materialität möglich sein, Gestalt anzunehmen“, schreibt
Bennett. Dieses Changieren zwischen Sinn und Klang erkundet auch Lukas
Huber, wenn er sich „dem stummen Haufen der Dinge“ mit hartnäckiger
Wiederholung und insistierender 'verdoppelter' Aufmerksamkeit nähert.
Die Frage nach dem Verstehen stellt sich auch bei **Marianne Schuppes
<https://www.marianneschuppe.com/>**Lesung **/colline sur line/**, dem
ein selbstverfasster, tagebuchartiger, teils während des Lockdowns
entstandener Text zugrunde liegt. Schuppe liest leise, teils an der
Grenze des Hörbaren, lässt ihre Stimme in Gesang hinübergleiten, von
fragilen Instrumentalklängen begleiten und beantworten. Zunächst
versucht alles in mir, der Sprache habhaft zu werden, Unruhe, fast
Unwille kommt auf, wenn ich dabei an Grenzen stoße. Aber was bedeutet
'verstehen'? Die akustische Erfassung (da hilft womöglich ein Hörgerät),
die Zuordnung von Sinn (da hilft womöglich eine Übersetzung oder
Erläuterung) oder das empathische Einfühlen? Sobald es mir gelingt
loszulassen, mich den Wortklängen zu überlassen, entsteht ein angenehmer
Schwebezustand, der – seltsamerweise – auch den semantischen Zugang
begünstigt.*
*Natürlich gab es bei Wandelweiser auch alte Bekannte – so zum Beispiel
die wunderbare Butoh-Tänzerin **Sanae Kagaya
<https://www.tomoe.com/profile/profile_kagaya_e.html>**, die von **Eva
Maria Houben <http://evamariahouben.de/>**mit neuen Kompositionen am
Klavier begleitet wurde, oder in der **zweiten Veranstaltungswoche
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2021_II.html>**Christoph
Nicolaus mit seinen Steinharfen im Duo mit dem Perkussionisten Tobias
Liebezeit. Die Musik, die in diesen und anderen Beiträgen ihre Kraft aus
dem gemeinsamen Hören und Resonieren der Beteiligten schöpft, gewinnt
eine nicht nur sinnliche sondern körperliche Dimension, wie Vilém
Flusser es in **/Die Geste des Musikhörens /**anschaulich beschrieben
hat: „Die Haut, jenes Niemandsland zwischen Mensch und Welt, wird
dadurch aus Grenze zu Verbindung. Beim Musikhören fällt die Trennung
zwischen Mensch und Welt, der Mensch überwindet seine Haut oder,
umgekehrt, die Haut überwindet ihren Menschen.“*
**[Kammeroper ***/*Superposition*/***]**
*Mit einer anderen Grenze und ihrer zunehmenden Auflösung befasst sich
**Frank Niehusmann <https://www.niehusmann.org/>**in seiner
elektronischen Kammeroper **/Superposition/**für Roboterinnen und
Maschinenbedienende**, die am 29.7. auf Zollverein in Essen zur
Uraufführung kam und „die gegenseitige Durchquerung und Überlagerung von
Mensch und Maschine“ zum Thema hat. Auf einem quadratischen Spielfeld
begegnen sich drei menschliche Akteure und vier Automaten-Figurinen und
schon bei dieser Gegenüberstellung verwischen die Eindeutigkeiten.
Während die Menschen wie Hohepriester mit aufragenden Filzhüten und
langen Gewändern sich recht steif an ihren Pulten festhalten, wuseln die
mit dekorativem verspieltem Kopfputz versehenen Roboter quer durch den
Raum und bringen Leben in die Bude. Sie sind es auch, die uns bei einem
Parforceritt durch die einschlägige, mehr oder minder aktuelle Literatur
mit tiefschürfenden Gedanken zu den Themen Bewusstsein, Intelligenz,
Anthropomorphismus und Kapitalismus konfrontieren. Bewusstsein entpuppt
sich als Oberflächenphänomen, unter dem sich ein „Mechanismus von
furchterregender Komplexität“ abspielt, den das Bewusstsein zwar zu
repräsentieren aber niemals zu durchdringen vermag. Stattdessen flüchtet
es sich „aus romantischer Unkenntnis dieser Systematik“ in ein Gefühl
des freien Willens. Die Wahlmöglichkeiten scheinen aber begrenzt zu
sein: Mit dick bandagierten Fingern aktivieren die menschlichen
Protagonisten über ein Touchpad Klangkonserven aus der Steinzeit der
elektronischen Musik: Es rumpelt und wummert, zirpt und tuckert,
gluckert und fiept und erstaunt stellt man fest, wie viel Patina die
einstige Zukunftsmusik bereits angesetzt hat. Das versprüht zwar einen
gewissen nostalgischen Charme, führt aber dazu, dass sich im Vergleich
zum überbordenden gedanklichen Input die visuelle und akustische Ebene
als zunehmend redundant erweist.*
**[Ruhrtriennale]**
*Auch bei der **Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/de/>**wird
uns kein Rosengarten versprochen. Von sanfter Traurigkeit beim Anhören
von Musik ist im Vorwort des opulenten Programmbuchs die Rede. Doch
dabei bleibt es nicht. Gleich die erste Musiktheaterinszenierung,
**/Bählamms Fest/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/bahlamms-fest/17>**, gerät zum
Schlachtfest. Die Szenerie, ein einsames Haus in nebliger
Heidelandschaft, die sich weit in die gefühlte Unendlichkeit der
Bochumer Jahrhunderthalle erstreckt, strahlt zwar eine gewisse
Melancholie aus. Aber das Publikum merkt schnell, dass es hier nicht
geheuer zugeht und hätte es sich mit Blick auf die
Zeremonienmeisterinnen auch denken können. Das Werk geht zurück auf ein
Stück der Surrealistin Leonora Carrington, die ihre Erfahrungen mit
privaten und politischen Widersachern in ein grotesk überzeichnetes
Familiendrama einfließen lässt. In den 90er Jahren haben sich Elfriede
Jelinek und **Olga Neuwirth <http://www.olganeuwirth.com/>**der Sache
angenommen. Beide haben wiederholt zusammengearbeitet und stehen nicht
gerade im Ruf, zart besaitet zu sein. Die Geschichte handelt, grob
zusammengefasst, von Theodora (Katrien Baerts), die, von einem
übergriffigen Ehemann (Dietrich Henschel) und einer despotischen
Schwiegermutter (Hilary Summers) malträtiert, sich in die Scheinwelt des
Kinderzimmers flüchtet, wo sie sich dem Wolfsmenschen Jeremy (Andrew
Watts) hingibt. Irgendwo da draußen treibt ein Schafsmörder sein
Unwesen, aber auch innerhalb der Gemeinschaft der Schafe ist nicht alles
eitel Sonnenschein: Der Oberschaftsbock entpuppt sich als geiler
Satanspriester. Die Polizisten wiederum, vermeintliche Garanten für
Recht und Ordnung, erscheinen als devote Köter, allzeit bereit sich vor
den Karren der Mächtigen spannen zu lassen. Hier gibt es nichts, woran
man sich halten kann, die Grenzen zwischen Mensch und Tier, Mann und
Frau, Gut und Böse verschwimmen und so ist es keine schlechte Idee, dem
Rat des Programmhefts zu folgen, den Orientierungsverlust zu akzeptieren
und sich dem Erleben der Dinge und nicht ihrer Bedeutung hinzugeben.
Dies gelingt vor allem dank Neuwirths Musik. Obwohl sich die von ihr
großzügig eingesetzte Technik in den mehr als zwanzig Jahren seit der
Uraufführung (1999 in Wien) rasant weiterentwickelt hat, klingt sie
frisch und angriffslustig. Unter dem Dirigat von Sylvain Cambreling darf
das **Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/>**heulen,
zischen und kantig aufschreien. Die Live-Elektronik lässt die Klänge
schrill und bösartig zirpend durch den riesigen Raum irrlichtern. Doch
auch hier ist nichts wie es scheint. Die Stimmen werden verzerrt und
verfremdet oder durch Morphing transformiert, so bei Jeremy, der – als
Countertenor sowieso jeder Eindeutigkeit entzogen – sich in einen
heulenden Wolf verwandelt. Neuwirth schreckt auch vor raffiniert
eingesetzten Effekten nicht zurück, lässt überdrehte Koloraturen ins
Orchester schwappen, Kinderlieder und getragene Melodien ins Groteske
kippen. Das Regieteam **Dead Centre <https://www.deadcentre.org/>**(Ben
Kidd und Bush Moukarzel) macht die Auflösung von Identitätsdefinitionen
zum Leitgedanken. Alles dreht sich um jenes einsame Haus auf weiter
Flur, das auch als Projektionsfläche dient, wodurch oftmals die wahre
Natur der Protagonisten kenntlich gemacht wird. Glühende Wolfsaugen,
Nebelschwaden und Spiegelungen im Teich sorgen für stimmungsvolle
Bilder, da wären plüschige Monster und geschrumpfte Comichelden als
amüsante Gimmicks gar nicht nötig gewesen. Der von Dead Centre in einem
Interview beschworene Appell für freie Identitätsentfaltung, Vielfalt
und Mehrdeutigkeit will sich so jedenfalls nicht vermitteln. Theodora
entzieht sich zwar zum Schluss dem ihr auferlegten Diktat, jung und
schön zu bleiben, aber glücklich wird hier keiner. Der einzige Gewinner
ist die Musik, *nicht zuletzt dank der hervorragenden Leistung aller
Mitwirkenden.
Neue Leiterin der Ruhrtriennale für die Jahre 2021 bis 2023 ist die
Theaterregisseurin Barbara Frey, die gleich zum Auftakt mit /Der
Untergang des Hauses Usher/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/der-untergang-des-hauses-usher/16>eine
eigene Inszenierung beisteuert. Ihr Werdegang ist von Musik geprägt, sie
spielte Schlagzeug in einer Band, schrieb Songtexte und arbeitete mit
dem Perkussionisten Fritz Hauser zusammen, der vom 16. bis 18.9. mit
/Point Line Area
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/point-line-area-ein-perkussionsrit…>
/zu erleben sein wird. Entsprechend musikaffin ist ihr Umgang mit Poe.
Offenbar geht es ihr nicht darum, eine stringente Geschichte zu
erzählen, was man schon daran erkennt, dass sie Passagen aus vier
weiteren Erzählungen einfließen lässt. Gleich zum Auftakt erklingen eine
gefühlte Ewigkeit lang monotone enervierende Klavierakkorde, die sich in
den Kopf hämmern und jenen für Poe typischen Zustand der
Unentrinnbarkeit erzeugen. Wenn es um Atmosphäre geht, hat natürlich die
Industriearchitektur des Ruhrgebiets ein Wort mitzureden und so reichen
als Kulisse die mächtigen Ungetüme in der Maschinenhalle Zweckel, die
einst ebenso unerbittlich rotierten, bevor sie für immer zum Schweigen
gebracht wurden. In dieser akustischen und optischen Ausweglosigkeit
begegnen uns sechs Personen, uniform in Schwarz gekleidet, die uns in
Poes Sprache und Gedankenwelt hineinziehen. Bei ihm ist immer alles
schon unerträglich und durchtränkt von äußerstem Entsetzen, bevor es
richtig los geht, doch wie das Haus Usher bekommt diese
Überbietungsrhetorik, dieses monolithische Grauen Risse. Die
Schauspieler bedienen sich ihrer eigenen Sprache (neben Deutsch und
Englisch auch Ungarisch) und werden so zu Individuen. Wenn sie einen der
ihren mit Rollatoren aggressiv umzingeln, ist da im Abgang ein kleiner
Hüpfer, der uns vielleicht signalisieren will, dass wir das ganze
Morbiditätsgeschwurbel nicht so ernst nehmen sollen. Und da ist die
Musik, aus der Ferne erklingt ein Chor, der von einem Draußen kündet
(wie das Licht, das gelegentlich durch die Fenster zu dringen scheint
und die Figuren magisch anzieht), und im Hier und Jetzt sind es Songs
(u.a. von Pink Floyd und The Doors), die sich dem Untergang
entgegenstemmen bzw. noch die perfideste Drohung in ein Lockmittel
verwandeln. „Run from me, darling, You better run for your life.“
*Neben Theater und Tanz bietet die Ruhrtriennale auch ein interessantes
Musikprogramm. Im Mittelpunkt eines weiteren **Konzerts
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/stil-ist-gewalttat/9>**mit dem
**Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/>**stand die
italienisch-amerikanische Komponistin **Patricia Alessandrini
<https://patriciaalessandrini.com/>**, die sich der Einordnung in
stilistische Schubladen bewusst entziehen möchte, ein Anliegen, dass sie
in einem Zitat von Gerhard Richter „Stil ist Gewalttat, und ich bin
nicht gewalttätig“ prägnant formuliert findet. Ausgangspunkt ihres
Komponierens sind oftmals Werke der Musikgeschichte, doch was sie daraus
macht ist bemerkenswert. Sie eliminiert alle identitätsstiftenden
Stilmerkmale und konzentriert sich stattdessen auf das vermeintlich
Beiläufige wie Nebengeräusche, Obertöne oder Interpretationsspuren.
Diese unterzieht sie einer Computeranalyse und destilliert daraus
eigenständige Kompositionen. Wie sich das konkret anhört, war anhand von
drei Werken zu erleben, die in direkter Konfrontation mit dem jeweiligen
'Ausgangsmaterial' zur Aufführung kamen. In **/Black is the
color/**...**/(omaggio a Berio)/**hören wir körperloses Flirren,
hingehauchte Töne von Flöte und Klarinette, diffuse Stimmen,
Geräuschhaftes aus dem Klavierinneren. Von Berios **/Black is the
Colour/**aus **/Folk Songs /**ist nur eine kaum greifbare absteigende
Basslinie übriggeblieben. Doch es sind nicht nur musikalische
Schubladen, denen sie sich widersetzt, in **/menus morceau par un autre
moi réunis /**kommt ein emanzipatorischer Aspekt hinzu. Ausgangspunkt
ist Debussys szenische Musik **/Les Chansons de Bilitis/**zu 12
Gedichten von Pierre Louys, die dieser als authentische Schöpfungen
einer altgriechischen Kurtisane ausgab. Zwei Männer maßen sich an, die
Perspektive einer Frau einzunehmen und aus ihrem Empfinden heraus über
Lust und Liebe zu sprechen, eine Aneignung, die uns heute befremdlich
vorkommt. Bei Alessandrini entsteht daraus ein feines Gespinst für
Gitarre und Live-Elektronik, bei dem Mauricio Carrasco sich wie ein
Alchemist über sein vor ihm ausgebreitetes Instrument beugt und ihm mit
ungewöhnlichen Spieltechniken glockenähnliche, schattenhafte Klänge
entlockt. Damit entzieht die Komponistin sich nicht nur dem Stildiktat
sondern auch dem Akt der Vereinnahmung, indem sie ihn mit einer Geste
der Verweigerung beantwortet. Arnold Schönberg ließ sich zu seinem
Streichsextett **/Verklärte Nacht/**von einem Gedicht Richard Dehmels
inspirieren und so wird in diesem Werk nicht nur die Nacht verklärt
sondern auch der gönnerhafte Gestus eines Mannes, der seiner (leider
nicht von ihm) schwangeren Geliebten großzügig die Absolution erteilt.
Alessandrinis **/Forklaret Nat/**für Streichquartett antwortet darauf
mit zarten Klängen, die sich von den Instrumenten zu lösen scheinen,
richtungslos und sich jeder Narration entziehend. Alessandrinis Musik
fasziniert nicht nur als Klangereignis sondern auch durch ihre Haltung,
die gerade aus der Zurücknahme Intensität gewinnt.*
*Ganz andere Töne sind von **Peter Brötzmann
<http://www.peterbroetzmann.com/>**zu erwarten, auch wenn naturgemäß die
Lunge mit 80 Jahren nicht mehr ganz so viel hergibt wie in der guten
alten Zeit. Sein Trio mit dem Schlagzeuger **Michael Wertmüller
<https://michaelwertmueller.com/>**(im September mit **/D°I°E/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/d-i-e/8>**auch als Komponist
zu erleben) und dem Bassisten Marino Pliakas (der mir vor Jahren bereits
mit seiner Band **Steamboat Switzerland
<https://steamboatswitzerland.ch/de/>**positiv auffiel) firmiert unter
dem Titel **/Full Blast/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/full-blast/28>**und wird
diesem auch gerecht. Spitzfingrige Feinarbeit war noch nie Brötzmanns
Sache, schmutziges Blöken („brötzen“) schon eher. Um mit seinen Kräften
zu haushalten, sind jetzt schon einmal melodiöse Anwandlungen drin, vor
allem wenn er mit dem Sopransaxophon gemächliche Linien durch den Raum
zieht. Doch Wertmüller und Pliakas sorgen dafür, dass keine
Gemütlichkeit aufkommt. Schlagzeug und Bass erzeugen ein zunächst
unterschwelliges Grummeln, das zu einem unerbittlichen Tsunami
anschwillt und sich gnadenlos ins Ohr fräst und hämmert. Und genau zum
richtigen Zeitpunkt ist Brötzmann dann wieder (fast) der Alte, gibt
seinem Instrument die Sporen und zeigt wie es geht. Hoffen wir, dass er
noch lange durchhält.*
*[Termine im September]*
Nach der langen Durststrecke kann man es kaum glauben, wie viel schon
wieder los ist, aber da das Coronaeis noch dünn ist, empfiehlt es sich,
alle Termine kurzfristig zu überprüfen.
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen das
Ensemble Modern mit /A House of Call/von Heiner Goebbels am 6.9
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-orchestra/5…>.,
das WDR Sinfonieorchester mit /Lining up/von Nico Muhly am 17. und 18.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/composer/nico-muhly>
und das Arditti Quartet am 30.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/arditti-quartet/2193>
auf dem Programm. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> erwarten uns ein
Geburtstagskonzert für Maria de Alvear <https://www.mariadealvear.com/>
mit der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> am 10.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/geburtstagskonzert-maria-de-alvear-1…>,
eine Matinee mit dem Sonar Quartett am 11.9., die reiheM
<https://www.reihe-m.de/> am 22.9. <https://www.reihe-m.de/?p=4646> und
ein Ehrentag zum 70. Geburtstag <https://rhpp70.eu/> von HP Platz am
25.9. Im Zentrum Lied <https://www.imzentrumlied.de/> eröffnet die neue
Saison am 1.9. mit Schubert und Rihm, Chamber Remix
<http://chamber-remix.de/> lädt am 5.9. ins Kunsthaus Rhenania, am 12.9.
<https://www.eventbrite.de/e/raummusik-und-so-common-ground-open-air-tickets…>
wird die Landschaft beim Urban Gardening zum klingen gebracht, das
ensemble handwerk <http://ensemble-handwerk.eu/de/> kollaboriert am
16.9. in der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> mit dem
Meitar Ensemble, der Schweizer Perkussionist Christian Wolfarth ist am
17.9. im atelier dürrenfeld/geitel
<https://www.ulrikegeitel.de/2017/04/03/ohne-titel/> zu Gast, das
Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/> bringt am 22.9.
François Sarhans <http://francoissarhan.blogspot.com/> Musiktheater /The
Right Ear/ im Kulturbunker Mülheim zur Aufführung und bei den Soirée
Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> erwartet uns am 29.9. Verena
Barié <https://verenabarie.com/>.
In der Oper Köln <https://www.oper.koeln/de/> hat am 5.9. das
Tanzprojekt /Flut/
<https://www.oper.koeln/de/programm/flut-emanuele-soavi/5770> Premiere,
bei dem Beethoven auf Tanz und elektronische Musik trifft, und am 18.9.
werden mit /Schnittstellen [II]/
<https://www.oper.koeln/de/programm/schnittstellen-ii/5776> drei
Kurzopern aus der Taufe gehoben.
Vom 9. bis 12.9. feiert das 13. Ambientfestival
<https://ambient-festival.com/> die /Zivilisation der Liebe/ und vom
29.9. bis 3.10. dreht sich beim Multiphonics Festival
<https://multiphonics-festival.com/> im Alten Pfandhaus alles um die
Klarinette. Mit dabei ist auch das Trio Catch
<https://www.triocatch.com/de/home.html> und vom 30.9. bis 7.10.
schließt sich ein Roadtrip
<https://multiphonics-festival.com/concert/roadtrip> nach Dortmund,
Düsseldorf, Freiburg, Meschede, Müllheim/Baden und Wuppertal an.
ON – Neue Musik <http://on-cologne.de/>Köln bietet am 29.9. eine weitere
Informationsveranstaltung in der Reihe ONpaper. Fast tägliche Events
sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben (z.B.
Elliot Sharp am 12.9., das RISM-Festival rund um Hans Lüdemann vom 16.
bis 18.9. oder Wissel und Lytton am 29.9.) und jeden 2. und 4. Dienstag
im Monat funkt 674.fm <https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den
Äther – erlebbar im Webradio und jetzt auch wieder in Live-Session.
W*eitere Termine finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>****und
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen
mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Auch im September sorgt die Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/> für Highlights im Festivalkalender:
Michael Wertmüller bringt ab 2.9. mit seinem Musiktheater /D°I°E/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/d-i-e/8> alle Sinne in
Aufruhr, Michael Finnissys fast sechsstündiger Zyklus /The History of
Photography in Sound/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/the-history-of-photography-in-soun…>
erlebt an zwei Tagen seine deutsche Erstaufführung, Fritz Hauser
zelebriert mit /Point Line Area/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/point-line-area-ein-perkussionsrit…>ein
Perkussionsritual, zehn unterschiedlich gestimmte Klaviere bringen Edu
Haubensaks /Große Stimmung/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/grosse-stimmung/27> zu Gehör
und mit dem Klangforum Wien kann man sich einem fünfstündigen
/Nachtraum/ <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/nachtraum/21>
hingeben.
Vom 25.9. bis 3.10. sorgt das Blaue Rauschen
<https://www.blauesrauschen.de/>, ein Festival für digitale
Soundexperimente, elektronische Musik, Performance, Tanz und
Installation, in Bochum, Dortmund und Essen für ungewöhnliche akustische
und visuelle Erlebnisse.
In *Bochum* stellt sich vom 26.8. bis 5.9. bei der Bobiennale
<https://www.bobiennale.de/> die freie Szene vor (mit dabei u.a. das Duo
Blume – Muche sowie Gilda Razani mit ihrem Theremin). Der Perkussionist
Martin Blume <http://www.martinblume.de/> ist auch beim Ruhr
Jazzfestival <https://www.jazzwerkstatt.eu/ruhr-jazzfestival>im
Kunstmuseum Bochum vom 24. bis 26.9. zu erleben.
Vom 9. bis 12.9. lockt das *visual sound outdoor festival
<https://www.parzelledortmund.de/>*in die *Dortmunder*Nordstadt – mit
dabei neben vielen anderen Christoph Schläger mit seinen
Geräuschgestalten und die Improviser in residence des mœrs festival 2021
Kevin Shea und Matt Motel als Duo Talibam! Beim Theater Dortmund
<https://www.theaterdo.de/> stehen zwei Uraufführungen auf dem Programm:
am 16.9. /Persona/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/persona/>, eine Oper für
Jugendliche von Thierry Tidrow (Komposition) und Franziska vom Heede
(Libretto), und am 26.9. /Der Hetzer
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/der-hetzer/> /von Bernhard
Lang <https://bernhardlang.at/>, eine Überschreibung von Verdis
/Otello/. Das Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
plant im Januar eine Zeitinsel mit Ondřej Adámek
<https://ondrejadamek.com/>. Zur Einstimmung erklingt im
Symphoniekonzert mit Simon Rattle am 24.9.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/24-09-2021-sir-simon-rattle…>
sein Werk /Where are you?/für Mezzosopran und Orchester.
Im Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen> in
*Duisburg*erwarten uns neben den Soundtrips NRW im musikclub das Duo
Interstellar 227 am 5.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10863/-/mus…>
und das Trio Sin-3 am 23.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10866/-/mus…>
Im Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php> ist am 13.9. das
Bozzini Quartet zu Gast und das Ensemble Crush
<http://ensemble-crush.com/> präsentiert am 16.9. im Lehmbruck Museum
<https://lehmbruckmuseum.de/de/> /Beuys' Erdklavier/
<https://beuys2021.de/de/ensemble-crush>(am 18.9. auch im Kurhaus
*Kleve*.) Die Duisburger Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/> lassen in ihrem 2.
Philharmonischen Konzert am 29. und 30.9. /Kreaturen aus Klang/
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/kreaturen-aus-klang-pk-02-202…>von
Adams, Glass und Bates lebendig werden.
Die Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/>*Essen*veranstaltet vom 25. bis 30.9.
das Global Trumpets Festival <https://globaltrumpets.folkwang-uni.de/>.
Dabei trifft zeitgenössische Musik auf Barock, Marco Blaauw
interpretiert /I can't breathe/von G. F. Haas und Peter Evans ist in
Workshops und Konzerten zu erleben. In der Essener Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> steht am 30.9.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/kioomars-musayyebisplas…>
das Perkussionsensemble Splash auf der Bühne.
In *Gelsenkirchen*lädt mex <http://www.mexappeal.de/> am 4.9.
<http://www.mexappeal.de/?p=5491> zu einem Schaufensterbummel der
besonderen Art.
Ebenfalls am 4.9. kann man in *Mülheim an der Ruhr*die Anker lichten und
bei Ruhr Soundfloat <https://www.gnmr.de/ruhr-soundfloat-1/>, einer
Aktion der Gesellschaft für Neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/>, von
einem Boot aus neuen Klängen lauschen.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> stehen am 1.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal26/>
das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> mit seiner Reihe
'Na hör'n Sie mal!' und am 7.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Komet/Ensemble-Modern-Orchestra/>
das Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/> mit Heiner
Goebbels /A House of Call/
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Komet/Ensemble-Modern-Orchestra/>auf
dem Programm. In der Kunsthalle <https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/>
präsentiert am 2.9.
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/kalender/2021-09-02-performancekonzer…>
das Performancekonzert /Zwei Halbmonde/ anlässlich der Ausstellung
/tomodachi to/
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/ausstellungen/-tomodachi-to-mit-freun…>
Werke deutscher und japanischer Komponisten und Komponistinnen. Vom 18.
bis 19.9. <https://beuys2021.de/de/musik-aus-der-zukunft-duesseldorf>
kommen im K21 <https://www.kunstsammlung.de/de/> Saties /Vexations/ als
24-stündige Hommage an Joseph Beuys zur Aufführung. Die Reihe /New
Counterpoints/ des Vereins musik21 <http://musik21.de/> widmet am 19.9.
rhizomartig wachsenden Schleimpilzen mehrere Uraufführungen und im
Rahmen des Klavierfestivals Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>
spielt Pierre-Laurent Aimard am 20.9.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/aimard-2021/> im
Robert-Schumann-Saal Werke von Messiaen, Andre, Kurtág und Ligeti. Wer
für creative Extravaganzen empfänglich ist, kann am 19., 15. oder 30.9.
im Subsol
<https://www.facebook.com/pg/Subsol-Raum-für-creative-Extravaganzen-87964459…>
vorbeischauen.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft das
Schweizer Trio Andrej - Zhang – Zimmermann vom 5. bis 11.9.21 in
Münster, Essen, Köln, Bochum, Düsseldorf, Wuppertal und Duisbug auf
wechselnde Gäste. Das Konzert in Duisburg am 11.9. ist dem im Februar
verstorbenen Musiker Philippe Micol gewidmet. Weitere Termine mit
improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz <http://nrwjazz.net/>.
Christiane Oelze bringt am 12.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3551/> in Köln den Liederzyklus
/liebe/tod – man/woman/ von Christoph Maria Wagner zur Uraufführung.
Weitere Aufführungen finden am 13.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3552/> in Hagen, am 17.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3554/> in Bonn und am 19.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3555/> in Essen statt.
Die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' der Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/> *Aachen* widmet sich
am 3.9. <https://www.gzm-aachen.de/?p=2312> der italienischen
Komponistin Clara Iannotta.
Im Fokus des Festival diagonal
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/2021/07/31/diagonal/> der
*Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> steht am 24. und 25.9. der
Musiker und Komponist Willem Schulz. Beim Jour fixe am 6.9. wird das
Festivalprogramm vorgestellt. Die Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
wagt einen Neustart mit vier Neue-Musik-Konzerten am 5., 12., 19. und 26.9.
Auch beim Beethovenfestival <https://www.beethovenfest.de/de/> in *Bonn*
erklingt Zeitgenössisches – z.B. Nono am 1.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/und-wie-ging-es-wei…>,
Nicolaou am 2.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/cello-im-feuer_25/>,
Lachenmann am 3.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/fuge-variationen-un…>,
Barraqué am 5.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/wien-new-york-paris…>
und Haas am 9.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/ausdruck-der-empfin…>
Im Rahmen der Konzerte im Post Tower
<https://www.beethovenfest.de/media/pdf/BF_2021_Konzerte_im_Post_Tower_ES.pdf>
(Eintritt frei!) kommt am 4.9. Feldmans /Three Voices/ zu Gehör.
Beim Wortklangraum <http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm>
am 1.9.
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm#fuenf>erklingt
Klaviermusik von Kurtág, Cage und Ligeti und das Asasello
<https://www.asasello-quartett.eu/en/>Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/en/> bringt am 16.9.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/16-09-2021-bonn/> Elliot
Sharps /Die größte /Fuge, seine Auseinandersetzung mit Beethoven, zur
Aufführung (am 17.9.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/17-09-2021-moers/> auch in
Moers). Im Frauenmuseum <https://www.frauenmuseum.de/> findet am 19.9.
<https://gedok-koeln.de/kalender/gedok-konzert-4-paraplouies-ludwigs-gehoer-…>
ein Konzert der Gedok <https://gedok-koeln.de/> statt und die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> ist am 27.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/begleitkonzert-zur-sonderausstellung…>
im Rahmen der Sonderausstellung /Zündstoff Beethoven/
<https://www.beethoven.de/de/termine/view/5203579027587072/Zündstoff+Beethov…>
im Beethovenhaus zu Gast.
Das 12. Hörfest <https://www.initiative-neue-musik-owl.de/> in *Detmold*
der Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe widmet sich inneren
Stimmen.
In der *Eifel* findet vom 6. bis 12.9. unter der Leitung von Jeremias
Schwarzer erstmals das interdisziplinäre Musik- und Kunstfestival
/Transient/ <https://transientimpuls.com/> statt.
Das *Krefelder* TAM <http://www.tamkrefeld.de/> widmet dem Heiligen Jupp
vom Niederrhein im September ein Fluxusprogramm (immer freitags um 22 Uhr).
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> gastiert am
29.9. mit seinem Programm /Dialoge über die Natur/ in der St.
Simeonis-Kirche in *Minden*.
In der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
*Münster* spielt das ensemble ascolta <https://ascolta.de/> am 11.9. zum
Auftakt der Klangzeit Münster <https://gnm-muenster.de/> Werke von
Ablinger und Hernandez sowie eine Uraufführung von Annette Schmucki.
Weitere Veranstaltungen finden vom 21. bis 26.9. statt mit
Uraufführungen von Torsten Rasch, Joanna Wozny, Huihui Cheng, Yannis
Kyriakides, Alwynne Pritchard und Oxana Omelchuk.
Das münsterlandweite Klangkunstfestival /Soundseeing/
<https://www.soundseeing.net/> lädt ein zu Klanginstallationen in Oelde,
Lüdinghausen und Gronau sowie am 8.9. zu einem Konzert im Kunstverein
*Münsterland* in Coesfeld.
Im Kultur- und Medienzentrum *Pulheim* trifft am 14.9.
<https://www.pulheim.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hauptkalender…>
Martin Zingsheim das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>.
Der *Wuppertaler* ort <http://www.kowald-ort.com/> kündigt einen Film
über Brötzmann am 2.9., die Soundtrips NRW am 10.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2021/termine/soundtrips2021.html>, ein
Konzert mit Elliot Sharp am 11.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2021/termine/11-09-2021-sharp.html> und Nina
Maria Zorn & Akasha Daley in der Reihe 'all female' am 16.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2021/termine/16-09-2021-allfemale.html> an.
Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/index.html> bringt das
experimentelle Musiktheater /love peace & happiness/ am 21. und 22.9. im
Haus der Jugend Barmen und am 29.9. in *Solingen* zur Aufführung.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de <mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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Gazette Neue Musik in NRW - Wittener Tage für neue Kammermusik 2021
by neuemusik@kulturserver-nrw.de 06 May '21
by neuemusik@kulturserver-nrw.de 06 May '21
06 May '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-wittener-ta…
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-wittener-ta…>
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
**
**
**
**[****Wittener Tage für neue Kammermusik 2021****]**
*Als vor einem Jahr die Wittener Tage für neue Kammermusik 2020 erstmals
in ihrer Geschichte nicht live vor Ort sondern als Radio- und
Online-Festival präsentiert wurden, waren viele von uns noch
zuversichtlich, dass es sich hierbei um einen einmaligen Ausrutscher
handelt und wir uns spätestens 2021 in alter Frische zwischen Saalbau
und Märkischem Museum wiederfinden werden. Die Coronapandemie hat uns
leider eines Besseren belehrt, doch während der WDR dazugelernt hat und
vom 23. bis 25.4.21 ein hochprofessionelles Festival durch den Äther und
ins weltweite Netz schickte, sind meine persönlichen Fortschritte
bescheidener. Auch nach einem Jahr zwischen Streamings und Podcasts
kommt keine rechte Begeisterung auf. Was da aus dem WorldWideWeb
angespült wird, ist zwar vielfältig und interessant, aber dieses
Prickeln und Knistern, dieses besondere Gänsehautgefühl, das mich beim
Live-Erleben gerade Neuer Musik mit zuverlässiger Regelmäßigkeit
überkommt, will sich nur sehr selten einstellen. Als Informationsmedium
möchte ich das Netz nicht mehr missen, aber sobald die sinnlichen
Elemente ins Spiel kommen (sollten), die für mein Menschen-, Kunst- und
Musikerlebnis konstitutiv sind, werden die Maschen für mich löchrig. Und
ausgerechnet in dem Jahr, in dem ich unaufhaltsam auf meinen 60.
Geburtstag zusteuere (ein Datum, das mir normalerweise wenig
Kopfzerbrechen bereitet), kommt der grausame Verdacht auf, dass es sich
hierbei um ein Generationenproblem handeln könnte, ich also langsam aber
sicher zum alten Eisen gehöre. Die sogenannten digitalen Eingeborenen
scheinen sich wie die Fische im Internet zu tummeln, während ich immer
erst knietief durch innere und äußere Hemmnisse waten muss. Wenn ich
dann endlich in tieferen Gewässern angekommen bin, bin ich womöglich zu
träge oder zu schlecht gerüstet, um weit genug hinauszuschwimmen. Aber
trotz dieser altersbedingten Einschränkungen habe ich mich nicht
abschrecken lassen, die heimischen Empfangsgeräte in Stellung gebracht
und gleich mit dem ersten Werk holte **Mauro Lanza
<https://www.ricordi.com/de-DE/Composers/L/Lanza-Mauro.aspx>**mich ganz
gut ab, da er genau dieses Spiel mit Nostalgie und Technik zum Thema
macht. In seinem dreiteiligen **/Aether is an haunted place /**trifft
ein Streichquartett auf manipulierte Radiowellen und analoge
Störgeräusche, Satellitensignale und Geisterstimmen. Daraus entsteht ein
knisterndes, knarzendes Irrlichtern, bei dem die instrumentalen und
elektronischen Ebenen auf komplexe Weise und bis zur
Ununterscheidbarkeit interagieren und für das – wie ich zugeben muss –
die Rezeption per Kopfhörer nicht die schlechteste ist. Auch **Sasha. J.
Blondeau <https://www.sasha-j-blondeau.com/>**kombiniert in **/Des
mondes possibles/**das **Quatuor Diotima
<http://quatuordiotima.fr/de/>**mit elektronischen Klängen, wählt aber
einen abstrakteren Ausgangspunkt, indem er sich von topologischen Räumen
inspirieren lässt, und bleibt gleichzeitig näher an den
Streicherklängen, die flirrend und vibrierend schließlich in
schwindelnde Höhen entgleiten. Entstanden sind die Aufnahmen in Paris
unter Mitwirkung des IRCAM und auch einige andere Konzerte wurden in den
Heimatorten der beteiligten Musiker aufgezeichnet. So waren das
**Klangforum <https://klangforum.at/>**aus Wien und das **Ensemble
Ascolta <https://ascolta.de/>**aus Stuttgart zugeschaltet. Aus Wien
erreichte uns **/Subsonically Yours/**von **Mirela Ivi
<https://styriarte.com/artists/ivievi/>čević
<https://styriarte.com/artists/ivievi/>**, die nach eigenen Angaben mit
diesen unhörbaren Grüßen eines ihrer leisesten Stücke vorlegt, wobei
sich das Material auf kleinem Raum entfalte, ohne Energie zu verlieren.
Dabei wechseln sich huschende, wuselnde Klänge ab wie verschiedene
Aggregatzustände – mal innehaltend, mal auf der Stelle tretend, mal
quirlig-nervös. **Zeynep Gedizlioğlu
<http://www.zeynepgedizlioglu.com/>**geht in **/Eksik – Entzug/**von den
Stimmen der Ascolta-Musiker aus, die undomestizierte raue Laute
hervorstoßen, entzieht sie auf diese Weise ihrer normalen instrumentalen
Routine und erschafft so ein tastendes, brüchiges Klangbild. **Michael
Pelzel <https://www.michaelpelzel.ch/no_cache/home.html>**erkundet
inspiriert von Glocken und Gongs **/The dark side of Telesto. /**Der
Saturnmond, dessen dunkle Seite hier beleuchtet wird, gilt als das
hellste Objekt unseres Sonnensystems und diese Doppelbödigkeit spiegelt
sich auch in der Musik, deren ruhiger, getragener, fast schwermütiger
Verlauf wiederholt von heftigen Bläserattacken und aggressiven
Einbrüchen zerfurcht wird.
Zwar ohne Zuhörer aber immerhin direkt aus dem Wittener Saalbau erklang
das Konzert mit dem **Ensemble Schwerpunkt
<https://www.ensembleschwerpunkt.com/>**, einem Blechbläserquintett, und
dem **Ensemble Nikel <http://ensemblenikel.com/>**, das sich aus
Klavier, E-Gitarre, Saxophon und Schlagzeug zusammensetzt. Ersteres hob
die Werke von **Zaneta Rydzewska <http://zanetarydzewska.com/>**und
**Bernhard Gander <https://www.bernhardgander.at/>**aus der Taufe.
Ganders **/Messing/**geht von den Ordnungszahlen von Kupfer und Zink (29
und 30) aus und amalgamiert markante Rhythmen, untergründiges Grummeln
und nervöses Schnattern. Rydzewska ließ sich für ihr Werk
**/Zauberwürfel/**von dem gleichnamigen Spielgerät inspirieren und
leitet daraus nicht nur die klangliche Ebene sondern auch die Bewegungen
der fünf Bläser ab. Auch **Huihui Chengs <https://huihuicheng.com/>**vom
Ensemble Nikel uraufgeführtes Werk **/Sonic leak, /**eine Studie über
die Technik des Abdämpfens, beinhaltet theatralische Elemente, die in
der radiophonen Variante auf der Strecke bleiben. Im Stream sieht man
die Musiker mit allerlei Dämpfern und ungewöhnlichen Materialien
hantieren, wobei die klangliche Ebene nach einem freejazzigen Auftakt
immer löchriger wird. Mit **Hugues Dufourts
<https://en.wikipedia.org/wiki/Hugues_Dufourt>****/L'Atelier rouge
d'après Matisse /**entfacht Nikel einen sinnlichen Klangrausch mit
komplexen Texturen, die von brachialen Akzenten der E-Gitarre verwirbelt
werden.**
Am schwersten fällt der Verzicht auf das Live-Erlebnis – zumindest
solange VR-Equipment noch nicht zur heimischen Standartausrüstung zählt
– bei Werken, die die visuelle Ebene und den Raum einbeziehen wie bei
**Klaus Langs <https://klang.mur.at/>**Zusammenarbeit mit **Sabine Maier
<https://www.sabinemaier.net/>**, die in **/nirgends /**für Ensemble und
projiziertes Licht analoge Projektoren zum Einsatz bringt. Langs dichte
Klangflächen, die mal von harschen Impulsen der E-Gitarre, mal von
zartem Klirren und Klingeln zum Beben gebracht und zwischenzeitlich vom
Klacken und Surren der Projektoren abgelöst werden, erklingen in einem
unbestimmten Raum, der von diffusen Licht- und Rauchzeichen mehr
angedeutet als ausgeleuchtet wird. Der Computerbildschirm kann hier nur
eine vage Ahnung vermitteln. Das gleiche gilt für **Brice Pausets
<https://www.editiongravis.de/verlag/authors.php?authors_id=150>****/Vertigo/Infinite
Screen/**, eine intermediale Komposition für Ensemble in 6 Gruppen, 18
Bild-Module und Elektronik, dessen visuellen Teil das Duo **Arotin &
Serghei <https://arotinserghei.com/>**beisteuert. Pauset, der mit
weiteren Werken und einem Porträtkonzert vertreten war, pflegt nicht nur
– gespeist durch seine Erfahrungen als Pianist und Cembalist – eine
intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sondern lässt auch
philosophische und gesellschaftskritische Aspekte in sein Werk
einfließen. **/Vertigo/**ist Teil eines Werkzyklus, der sich nicht
weniger als ein Porträt des 20. Jahrhunderts vorgenommen hat und zu dem
auch seine Kafka-Oper **/Strafen/**zählt. Ausgehend von Hitchcocks
berühmtem Film reflektiert Pauset Themen wie Wahrnehmung, Kino und
Psychoanalyse, jedoch auf so komplexe Weise, dass ich ihm – noch dazu in
der reduzierten Darbietungsform – kaum gerecht werden konnte. Auch in
seinem Werk **/Konzertkammer/**, das vom WDR Sinfonieorchester mit
**Jean-Pierre Collot <https://www.jeanpierrecollot.eu/bio/>**am Piano
uraufgeführt wurde, greift Pauset gedanklich weit aus, indem er
ausgehend von den Verwerfungen der Finanzkrise die Abhängigkeit von
Strukturen ergründet, aber man kann das Werk auch ohne diesen
Hintergrund als turbulentes Wechselspiel zwischen Klavier und Orchester
genießen.**Die in Witten üblichen Freiluftaktionen sollten diesmal im
sogenannten Schwesternpark stattfinden, einem versteckten und
verwunschenen Garten, der Anfang des 20. Jahrhunderts von Adolf
Schluckebier als Erholungsstätte für die Schwestern des benachbarten
Krankenhauses angelegt wurde. Das hätte wirklich hervorragend zur
derzeitigen Pandemielage gepasst, doch so sehr sich Kornelia Bittmann
und der amtierende Gartenbautechniker Burkhard Bredenbeck auch mühten,
dem Hörer das Gelände und die geplanten 12 Klanginstallationen nahe zu
bringen: Es fühlt sich an, als wäre ich zu einem opulenten Mahl geladen
worden, bekäme aber nur vollmundige Beschreibungen der avisierten
Köstlichkeiten geboten und müsste mit leerem Magen von dannen ziehen.
Die Realisierung soll 2022 nachgeholt werden und dann lohnt sich sicher
auch eine ausführlichere Berichterstattung.**Insgesamt bin ich weiter
hinausgeschwommen als gedacht, aber am Ende steht die Hoffnung auf 2022
zwischen Saalbau und Schwesternpark. (Alle Konzerte sind ein Jahr lang
in der **Mediathek
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/witten-festival-online-radio-102.html>**des
WDR verfügbar.)*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:*
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*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen**
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**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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26 Nov '20
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezember-2020
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezembe…>
__
__
*Dezember 2020*
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**
Gewesen:***NOW!-Festival in Essen*
**Extra: ***Wolfgang Rihm beim******ZeitGenuss-Festival in Karlsruhe*
**Angekündigt:***Shinytoys-Festival in Mülheim*
**[NOW!-Festival in Essen]**
*Heutzutage Festivals zu planen ist keine einfache Aufgabe. Leicht kann
es passieren, dass – wie in Donaueschingen – akribische Um- und
Vorausplanungen im letzten Moment ausgebremst werden. Das Essener
**NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20202021/now-von-fre…>**ist
diesem Schicksal mit knapper Not entgangen: Das Auftaktwochenende vom
30.10. bis 1.11. konnte wie geplant vor Publikum stattfinden, während
die Folgeveranstaltungen teils gestreamt teils verschoben wurden. Das
diesjährige Festivalmotto 'Von fremden Ländern und Menschen' (benannt
nach dem ersten Stück aus Schumanns **/Kinderszenen/**) erwies sich als
Fluch und Segen zugleich. Einerseits scheiterte die Mitwirkung von
Menschen aus fremden Ländern teilweise an den aktuellen
Reisebeschränkungen, andererseits bot sich uns zwangsweise
Daheimgebliebenen die Möglichkeit zu einer musikalischen Weltreise. Denn
die Menschen aus fernen Ländern sind längst hier und das Spiel mit dem
Fremden, die Suche nach der eigenen Identität und die Lust an
Grenzüberschreitungen beschäftigt die moderne Kunst und Musik seit ihren
Anfängen. Konzerte mit zeitgenössischer Musik sind ohne Komponistinnen
und Komponisten mit Migrationshintergrund kaum vorstellbar. Oft
unterscheidet sich ihre musikalische Sprache allerdings kaum von der
ihrer europäischen Kollegen, denn viele sind bereits in ihren
Heimatländern mit westlicher Klassik aufgewachsen und haben ihre
Ausbildung anschließend in den Zentren der europäischen Avantgarde
fortgesetzt. Der Blick auf die eigene Herkunft erfolgt häufig erst aus
der Ferne, denn, wie **Elnaz Seyedi <https://elnazseyedi.com/>**es
formuliert: „Man braucht Abstand, um sehen zu können“. Im Konzert mit
der **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**erklang ihr neues Werk
**/fragments inside/**, in dem riesige, von Harry Partch entwickelte
Saiteninstrumente zum Einsatz kommen, deren ungewöhnliche Stimmung
Seyedi an persische Musik erinnert. Neben ihr waren mit **Malika Kishino
<http://ger.malika-kishino.com/>**(*1971), **Unsuk Chin
<https://www.boosey.com/pages/cr/composer/composer_main?site-lang=de&firstna…>**(*1961)
und **Younghi Pagh-Paan <https://www.pagh-paan.com/>**(*1945) weitere
bekannte Namen der Neue Musik-Szene vertreten, deren musikalische
Sprache bei aller Individualität fest in dieser verwurzelt ist. Daher
war es besonders spannend, in Essen auch unbekannte Namen und andere
Ansätze kennenzulernen. Im Werk des jungen türkischen Komponisten
Mithatcan Öcal (*1992) **/Belt of Sympathies /**klingen volkstümliche
Melodien an (im ersten Satz ein Wiegen-, im zweiten ein Trauerlied), die
jedoch nicht folkloristisch ausgestellt oder – schlimmer noch – mit
westlichen Harmonien glattgebügelt werden. Stattdessen sind sie
atmosphärisch präsent, wie ferne Erinnerungen, mehr spür- als greifbar,
sich auflösend in einer sensiblen Orchestersprache, die im dritten und
letzten Satz in turbulente Wallungen gerät. Neben Pagh-Paan
(**/Lebensbaum III/**) und Öcal, der 2019 mit dem
Komponisten-Förderpreise der Ernst von Siemens Musikstiftung
ausgezeichnet wurde, kam in dem Konzert mit dem WDR Sinfonieorchester
auch ein Werk von Claude Vivier zu Gehör, der, selbst zeitweilig in
Asien lebend, in **/Zipangu/**ein mythisches Japan beschwört. *
*Drei sehr unterschiedliche Werke brachte das **E-Mex Ensemble
<https://e-mex.de/>**zur Uraufführung: **Füsün Köksal
<http://fusunkoksal.net/>**lässt in **/quelle'd/**eine Bassdrum-Figur in
sieben kurzen Abschnitten verschiedene Aggregatzustände durchlaufen, die
von 'hektisch' und 'energetisch' über 'mächtig und beharrlich' bis zu
'müde und ohne Energie' reichen. **Zaid Jabri
<https://www.zaidjabri.com/>**, der in seiner Heimatstadt Damaskus sowie
in Krakau studierte, will sich ausdrücklich nicht in Ost-West-Schubladen
einordnen lassen und integriert in **/Hemispheres/**das gleichnamige
Gedicht der New Yorker Dichterin Yvette Chrisians**ë in Form eines
Sprechgesangs und **Dima Orshos <https://dimaorsho.com/>****/The Soul of
Places – Places of the Soul /**ist mit den von Hasti Molavian
angestimmten einschmeichelnd-klagenden Gesängen eher in der
Weltmusik-Szene zu verorten. *
*Die Vielfalt aktueller Kompositionsansätze kommt auch in Önder Baloğlus
Projekt **/Unvoiced Diaries/**zum Ausdruck. Baloğlu, Geiger und
Konzertmeister der Duisburger Philharmoniker, lud 24 türkische
Komponisten aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt ein, ein Werk für
Solo-Violine mit einer maximalen Länge von einer Minute zu komponieren,
wobei sie sich ausdrücklich „mit der durch die Coronakrise in den
Konzertsälen entstandenen Stille auseinandersetzen'“ sollten. Die
meisten zeigten sich allerdings recht gesprächig, in mal
konventionellem, mal avanciertem, mal jazzigem Dialekt.*
*Ich beziehe mich hier auf die Live-Konzerte des ersten Wochenendes,
aber wie erwähnt ging es im November digital weiter. Folgende
Veranstaltungen wurden gestreamt und sind weiterhin auf dem
Youtube-Kanal der Essener Philharmonie verfügbar: der **Auftritt
<https://www.youtube.com/watch?v=T0gBmPWYXLs&list=PLnQxlI_iTu_nrzCGBalIBN5nD…>**des
Ensembles S 201, **/Órganos/**mit **Bernhard Haas
<https://www.youtube.com/watch?v=gUxLJgnr45M&list=PLnQxlI_iTu_nrzCGBalIBN5nD…>**und
**Studierenden der Folkwang Uni
<https://www.youtube.com/watch?v=je4fu3CpUPA&feature=youtu.be>**sowie
die **Klanginstallation
<https://www.youtube.com/watch?v=MWU7P3Wius8>****/Sound Scapes around
the World. /**Das für das Museum Folkwang geplante Konzert mit
Klassikern der Neuen Musik wurde bereits im Sommer mit leicht geändertem
Programm in der Folkwang Universität aufgenommen (**Teil 1
<https://www.youtube.com/watch?v=Uylq1WU-LEQ&feature=youtu.be>**und
**Teil 2
<https://www.youtube.com/watch?v=yOVv8lkcIA8&feature=youtu.be>**) und
das **Konzert
<https://www.nporadio4.nl/concerten/9527-muziek-uit-oosterse-sferen>**mit
dem Radio Filharmonisch Orkest unter der Leitung von Markus Stenz ist in
der Mediathek des niederländischen Radiosenders NPO Radio 4 nachzuhören.
Das dritte Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker mit Alexej
Gerassimez wird am 12.2.2021 vom WDR ausgestrahlt, das Konzert
**/Afro-Modernism/**mit dem Ensemble Modern ist am 20.12.20 im
Deutschlandfunk zu hören, der Auftritt des Ensembles Splash – Perkussion
NRW wird in der kommenden Spielzeit nachgeholt und ab 25.11.
präsentieren die Mitwirkenden des NOW!-Schulprojekts **/Sound Lab/**ihre
Ergebnisse in digitaler Form.*
**[Wolfgang Rihm beim ZeitGenuss-Festival in Karlsruhe]**
*Bereits im Sommer habe ich mit einem Bericht über das Festival
intersonanzen in Potsdam einen Blick über die Grenzen von NRW hinaus
geworfen (s. Gazette **September 2020
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>**).
Diesmal führte mich mein Weg nach Karlsruhe, wo vom 22. bis 25.10.20
kurz vor dem erneuten Lockdown das 12. **ZeitGenuss-Festival
<https://www.karlsruhe.de/b1/kultur/musik/zeitgenuss.de>**stattfand.
Schon bei seiner Gründung hatte Wolfgang Rihm seine Hand und seine Ideen
im Spiel und ihm ist auch der Name zu verdanken, der in für ihn
typischer Weise mit den Begrifflichkeiten spielt und die
Zeitgenossenschaft mit dem Genuss verknüpft. Überhaupt sind Rihm,
Karlsruhe und die Neue Musik aufs engste miteinander verbunden: Er ist
hier geboren und aufgewachsen, hat schon während seiner Schulzeit ein
Kompositionsstudium bei Eugen Werner Velte an der **Karlsruher
Musikhochschule <https://www.hfm-karlsruhe.de/>**begonnen und übernahm
1985 dessen **Lehrstuhl für Komposition
<https://www.hfm-karlsruhe.de/hochschule/personen/prof-dr-hc-wolfgang-rihm>**,
den er bis heute inne hat. Seit 2013 ist seine Präsenz sogar Stein
geworden durch den Bau des Wolfgang-Rihm-Forums, Teil eines imposanten
Neubaus, der neben dem wiederaufgebauten Renaissanceschloss Gottesaue
den Campus prägt, und so war es nur folgerichtig, ihm 2020 das gesamte
Festival zu widmen. Gleich zum Auftakt vermittelten zwei
SWR-Dokumentationen einen sehr persönlichen Blick auf seine Person.
Besonders in dem gerade erst entstandenen Beitrag**//**/Das Vermächtnis/
<https://www.ardmediathek.de/swr/video/dokumentarfilm/wolfgang-rihm-das-verm…>**//**sprechen
er und seine Frau auf sehr offene und berührende Weise über seine
fortschreitende Krebserkrankung und ihren Umgang damit. Doch besonders
durch den auch von Rihm kritisierten Titel bekommt der Film fast den
Charakter eines Nachrufs und untergräbt damit Rihms eigene Haltung. Denn
Wolfgang Rihm ist noch sehr lebendig, er komponiert, unterrichtet und
genießt und seine Präsenz prägte das Festival. Bei allen Konzerten war
er anwesend, richtete Eröffnungsworte an das Publikum, nahm an einer
Podiumsdiskussion teil, moderierte das Abschlusskonzert und sprach zum
Schluss in bewegenden Worten seinen Dank aus an die Stadt und die
Menschen, die ihm dies alles ermöglicht haben.*
*Natürlich stand auch das ZeitGenuss-Festival unter dem Bann der
Coronapandemie, große Werke für Orchester oder Musiktheater waren nicht
programmierbar, doch man verstand es, aus der Not eine Tugend zu machen.
So führte die Suche nach coronatauglichen Räumlichkeiten in die Kirchen
der Stadt und die dortigen Orgeln zu Rihms Frühwerk, das gerade erst von
**Martin Schmeding <http://www.schmeding-organist.de/biografie/>**in
einer vier CDs umfassenden **Edition
<https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/in-conversation-vol-12/hnum/9…>**(davon
zwei Drittel als Werkersteinspielungen) vorgelegt wurde. Schon als
junger Mensch verschaffte sich Rihm Zugang zu den Orgeln der Stadt, sie
waren für ihn 'Ermöglichungsinstrument großen Klangs' und auch wenn
dabei naturgemäß noch viel Wildwuchs mitschwingt spürt man deutlich
seine Lust am Ausdruck und an der großen Geste, aber auch seine
Entschlossenheit, sowohl die Tradition im Blick zu behalten als auch
Neuland zu erobern. Diese Stränge vereinen sich auf kongeniale Weise in
den Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre entstandenen Liederzyklen, die
den Duktus romantischen Liedguts mit aggressiv-überbordender Exaltation
verbinden. Der Bariton **Georg Nigl
<https://www.impresariat-simmenauer.de/kuenstler/georg-nigl/>**, dessen
Konzert mit der Pianistin **Ilonka Heilingloh
<https://ilonka-heilingloh-hmje.squarespace.com/bio>zu den**Highlights
des Festivals gehörte, kostet die verhaltenen Passagen im
**/Wölfli-Liederbuch/**und den **/Neuen Alexanderliedern /**intensiv
aus, so dass die eruptiven Momente um so stärker unter die Haut gehen.
Im Vergleich dazu herrscht im 2015 entstandenen Zyklus **/Dort wie hier
/**eine eher ruhige Grundhaltung, doch durch die siebenfache
Wiederholung und immer wieder neue Ausleuchtung eines einzigen
Heine-Gedichtes, entwickelt sich unterschwellig eine insistierende
Dringlichkeit. In **/Vermischter Traum/**(2017) können die Texte von
Andreas Gryphius („Ich bin nicht, der ich war, die Kräfte sind
verschwunden,....,ich werde von mir selbst nicht mehr in mir gefunden.“)
auch als Auseinandersetzung Rihms mit der eigenen Krankheit und
Endlichkeit gelesen werden, die er jedoch nicht in klagende geschweige
denn anklagende, sondern noch immer kraftvolle Töne überträgt. *
*Rihms Kreativität zeichnet sich durch ein netzartiges Wuchern aus, bei
dem Ideen, Klänge, Menschen, Worte, Bilder auf unvorhersehbare und doch
stimmige Weise zusammenfinden. Sein 'gesamtästhetisches Organ' schlägt
Brücken zu Literatur und bildender Kunst und durch sein Œuvre mäandern
sich verzweigende Abstammungsketten, bei denen ein Werk durch
Überschreibung oder Übermalung eines anderen entsteht. In **/Geste zu
Vedova /**für Streichquartett (2015), interpretiert vom Kölner
**Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**, transformiert
er die kraftvollen Setzungen des italienischen Malers in heftige, wie
hin gepeitschte Striche. **/Gejagte Form/**, das in einem Konzert mit
der **Badischen Staatskapelle
<http://www.staatstheater.karlsruhe.de/ensemble/staatskapelle/>**unter
der Leitung von Gerhard Oppitz erklang, ist Teil des Werkkomplexes
**/Jagden und Formen/**. In der Literatur faszinieren ihn vor allem die
'nicht Geheuren' wie Wölfli, Lenz, Herbeck und Artaud, doch er betont
ausdrücklich, dass sie ihm nicht zu Lebensvorbildern wurden; er ließ sie
durch sich hindurchgehen, ohne sich von ihnen vereinnahmen zu lassen.
Offenbar verfügte er schon früh über einen inneren Bezugspunkt, der es
ihm ermöglichte, bei aller Offen- und Durchlässigkeit sein Eigenes zu
gestalten und zu bewahren. Zeitweilig faszinierte ihn die Linie, die
Horizontale, die in **/Über die Linie I/**für Violoncello (Lukas Fels)
und **/Über die Linie VII/**für Violine (Tianwa Yang) sich scheinbar
ohne Anfang und Ende verströmt und um sich selbst kreist. Sie zieht sich
wie ein roter Faden auch durch das Konzert der aktuellen
Kompositionsklasse von Markus Hechtle und Wolfgang Rihm, bei dem vieles
noch sehr vorsichtig und konventionell klingt. Der Titel
**/Bagatellisierungen/**eines Klavierzyklus von Haosi Howard Chen geht
gar auf einen Alptraum zurück, in dem ein strenger Zensor mit dem
Verdikt 'nicht experimentell genug' droht. Einzig Alexander Pilchen
schert aus mit seinem Stück **/Quintessenz/**für Violoncello, Klavier
und Video, in dem rabiate Töne und skurrile Texte auf
ironisch-verklausulierte Weise das Lehrer-Schüler-Thema anklingen lassen.*
*Wohin das noch führen kann, zeigte besonders eindrucksvoll das
Abschlusskonzert, in dem Studierende der Musikhochschule unter der
Leitung von Peter Tilling Werke von Markus Hechtle, Rebecca Saunders,
Vito **Ž**uraj und Márton Illés interpretierten, die alle vier bei Rihm
studiert haben und von denen jeder seine eigene Sprache gefunden hat.
Rihm hat nicht nur in seinem eigenen Werk sondern auch in seinem Umfeld
fruchtbare Samen gesetzt, es bleibt zu hoffen, das ihm dies noch lange
vergönnt ist. *
**[angekündigt]**
*Wie es aussieht werden wir auch den Rest des Jahres auf Live-Konzerte
verzichten müssen und da mich auch der erneute Lockdown nicht so recht
in die Online- und Streaming-Welt locken konnte, verzichte ich darauf,
hier entsprechende Hinweise zu geben. Ein kleiner Tipp sei mir aber doch
gestattet: Das im Makroscope <https://makroscope.eu/> in Mülheim an der
Ruhr beheimatet shinytoys-Festival <https://shinytoys.hotglue.me/> geht
unter dem Motto „Digital ist besserer“ online und lädt ein, „to guide
robot avatars through the rooms from home. Chaotic robot clackers,
digital and mechanical heat replacements, fender damage and error
messages included“ Wer sich also nicht nur berieseln lassen sondern „an
active participant in a constantly evolving audiovisual composition“
werden möchte, kann sich am 4.12. einklinken.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen**
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**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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30 Oct '20
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-november-2020
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-novembe…>
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*November 2020*
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**Gewesen:***Nachschlag Wittener Tage für neue Kammermusik*
*Als im April die **Wittener Tage für neue Kammermusik**in ihrer
gewohnten Form dem Lockdown zum Opfer fielen, entschied sich der WDR für
eine radiophone Version – ein Experiment, das allgemein positiv
aufgenommen wurde (s.a. **Gazette Mai 2020
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2020>**).
Dabei war allen Beteiligten klar, dass es sich nur um eine Notlösung
handeln konnte, und so war es folgerichtig und erfreulich, dass jetzt im
Oktober in Witten und Köln mehrere Werke unter zwar immer noch
eingeschränkten, jedoch realen Bedingungen präsentiert wurden und damit
ihre wahre Uraufführung erlebten. Was wir eigentlich schon immer
wussten, hat sich dabei noch einmal eindrucksvoll bestätigt: Musik
braucht, um sich zu entfalten und mit allen Sinnen wahrgenommen zu
werden, den realen Raum, die Anwesenheit der Musiker und Zuhörer,
Kontakt, Atmosphäre und Präsenz. Am meisten gilt dies natürlich für
Klanginstallationen, die davon leben, dass die Besucher sie sich
wandelnd erschließen. **Christina Kubisch
<https://www.christinakubisch.de/>**spannte hierfür in sechs Räumen des
Märkischen Museums in Witten einen **/Kupferhimmel/**auf: In den
ansonsten leeren Räumen zogen sich Kupferkabel von Wand zu Wand, unter
denen man mit speziellen elektromagnetischen Kopfhörern flanieren und
dabei die in den Kabeln zirkulierenden Klänge empfangen konnte. Von Raum
zu Raum offenbarten sich dabei neue Klanglandschaften, die alle einen
Bezug zum Thema Kupfer aufweisen: Field Recordings von Orten der
Kupfergewinnung in Südafrika, hörbar gemachte elektromagnetische Felder,
Klänge von Synthesizern und Orchesterinstrumenten, deren Leiterplatten
bzw. Klangkörper Kupfer enthalten. Kubisch kommt es dabei nach eigener
Aussage auf die Ambivalenz des Themas an, denn Kupfer, neben Gold das
einzige Metall, das in der Natur in reiner Form vorkommt, steht zwar für
Schönheit, Reinheit, Korrosionsbeständigkeit und Leitfähigkeit,
hinterlässt bei seinem Abbau jedoch gigantische Umweltschäden. Beim
Wandeln durch die steril-weißen Räumlichkeiten gerät dieser kritische
Aspekt jedoch leicht in den Hintergrund, es dominiert das kulinarische
Klangerlebnis, bei dem man sich seine eigene Symphonie kreieren, sich
wahlweise einem Froschkonzert oder anderen Naturgeräuschen,
musikalischen Klängen oder dem Rattern und Knarzen der uns umgebenden,
sonst unhörbaren elektrischen Wellen hingeben kann.**
Auch in **Martyna Poznanskas
<https://www.martynapoznanska.com/>**Installation **/Alles, was du dir
vorstellen kannst, ist real /**hat es die Ambivalenz schwer**/.
/**Poznanska spielt mit der Dialektik von Innen und Außen, konkret dem
geschützten Raum der Wittener Bibliothek und Field Recordings
vorzugsweise aus dem Wald. Während man im Außenbereich unter Bäumen
Gedichten lauschen kann (wenn es nicht gerade regnet), erklingen
zwischen den Bücherregalen zaghafte Naturgeräusche. Doch was sich als
Konzept ganz interessant anhört, bleibt in der Umsetzung blass. Etwas
verloren geistert man durch die Auslagen und staunt, was in einer
öffentlichen Bücherei dem geneigten Leser so alles geboten wird. *
*Mehrere Werke firmierten unter dem Oberbegriff **/Monochrom/**, so zwei
neue Stücke von **Justé Janulyté <http://www.justejanulyte.com/en/>**und
**Elnaz Seyedi <https://elnazseyedi.com/>**jeweils für acht Trompeten,
die in der Radioversion **Marco Blauuw
<https://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder/marco-blaauw>**durch
Mehrfachaufnahmen im Alleingang zu Gehör brachte. Ihr wahres Potential
konnten sie jedoch erst durch das lebendige Zusammenspiel der acht
Instrumentalisten entfalten. In Janulytés **/Unanime/**vereinigen sie
sich zu einem endlos strömendem, orgelartigen, in Dichte, Lautstärke und
Schärfe changierenden, immer dringlicheren Klangstrom. In Seyedis durch
Kafkas Prometheusfragment inspiriertem Werk **/Felsen –
Unerklärlich/**hingegen wird das Klanggeschehen durch mal zart
flirrende, mal scharfkantige Akzente wie von Ritzungen oder Gravuren
geprägt.**
Aber nicht alle Stücke bestanden den Realitätstest. **Carola Bauckholts
<https://www.carolabauckholt.de/>****/Witten Vakuum/**, bei dem Johanna
Vargas und Susanne Leitz-Lorey von den Neuen Vocalsolisten mit den
Saugrohren eines Staubsaugers gurgelnde und schlürfende Geräusche
erzeugen, kann auch nach mehrmaligem Hören nicht zünden, entpuppt sich
auf musikalischer Ebene als reine Posse. Und auch wenn die Neue Musik
etwas mehr Humor und Selbstironie durchaus vertragen könnte: **Gordon
Kampes <http://www.gordonkampe.de/>**unermüdliches, inzwischen jedoch
ermüdendes Kokettieren mit seiner Begeisterung für Liebe, Kitsch und
Schlager kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass dann doch nichts
anderes dabei herauskommt als ein beliebiges Sammelsurium mit
aufgesetzten Gags – in **/I forgot to remember to forgot/**herbeizitiert
von Nostalgie verströmenden Plattenspielern, aus denen Heintje und Rudi
Carrell krächzen. Überhaupt darf man skeptisch sein, wenn ein Komponist
sich viel auf seine extravagante Herangehensweise zu Gute hält und diese
immer wieder ausführlich erläutert. Wie **Benjamin Scheuer
<http://www.benjaminscheuer.de/>**, der von eigenen Stimmimprovisationen
ausgeht, diese aufnimmt, transkribiert, mit diversen Alltagsobjekten
nachbildet und gemeinsam mit den Musikern durch mehrere
Verarbeitungsschleifen laufen lässt. Das Ergebnis mit dem Titel **/Acht
Arten zu atmen/**klingt wie die quäkende und schnatternde Tonspur zu
einem völlig überdrehten Comicstreifen.**
Bereits unter dem Einfluss der Coronapandemie entstand die **/Sonata No.
2 /**der 82-jährigen**//**Gloria Coates, der ein intensiver Austausch
über Skype mit der Interpretin der Uraufführung **Carolin Widmann
<http://www.carolinwidmann.com/>**vorausging. Aus dem teils
drängend-bedrückenden, teils zittrig-nervösen Klangstrom, perforiert
durch karge perkussive Momente (Beklopfen des Korpus), versucht sich
eine zaghafte Melodie zu schälen. **Johannes Boris Borowski
<http://www.johannesborisborowski.de/>**ließ sich für das von dem
Akkordeonisten **Teodoro Anzellotti <http://www.anzellotti.de/>**aus der
Taufe gehobenen **/Lied/**vom Bild einer Schneelandschaft inspirieren,
die jedoch nur oberflächlich ruhig ist und unterschwellig von fiebrigem
Flirren und nervösem Zucken aufgewühlt wird.**
In ähnliche Assoziationsgefilde entführt Alberto Posadas großformatiges
Werk **/Poética del camino/**, das sich aufgrund seiner Besetzung (sechs
Stimmen und zehn Instrumentalisten) im April einer Realisierung
widersetzte und nun am 11.10. im WDR-Funkhaus von den **Neuen
Vocalsolisten <https://neuevocalsolisten.de/aktuell.html>**und dem
**ensemble recherche <https://www.ensemble-recherche.de/>**uraufgeführt
wurde. Posada verbindet Auszüge aus Wilhelm Müllers **/Winterreise
/**mit Texten der spanischen Dichter Jorge Manrique und Antonio Machado
und begibt sich auf eine existentielle, aufwühlende Reise. Schon der
Auftakt für Solo-Klarinette vermittelt mit brüchigen, tastenden Klängen
ein Gefühl der Unbehaustheit. Dieses kleidet sich im zweiten Teil mit
Müllers 'Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh' ich wieder aus' in Worte.
Die Fremdheit kommt gleichzeitig in Trompetenklängen mit hohem
Geräuschanteil zum Ausdruck, die teilweise unter Verwendung eines
Saxophonmundstücks erzeugt werden. So geht es weiter. Im vierten Teil
**/Die Hunde, die Ketten /**verflechten sich die Vokal- und
Instrumentalstimmen zu einem dichten, orientierungslosen, fauchenden und
knurrenden, erschreckten und verschreckenden Knäuel, aus dem es kein
Entrinnen zu geben scheint. Noch schmerzhafter wirken die von frostigen
Höhen und harschen Metallklängen bestimmten Passagen bevor das Werk mit
den Worten '...ist alles zerflossen' resigniert zerrinnt. Für mich war
Posadas **/Poética del camino /**der Höhepunkt der Witten-Nachlese, der
mich 70 Minuten unter Spannung hielt und mich sogar den
Mund-Nasen-Schutz vergessen ließ!*
*An dieser Stelle sollten eigentlich die Terminankündigungen für
November stehen, die eindrucksvoll gezeigt hätten, wie viel schon wieder
geplant war in der Szene. Wie wir alle wissen, ist es anders gekommen,
die Konzerthallen bleiben einen weiteren Monat leer.**
Vieles wird wieder ins Netz verlagert. Die Veranstaltung **/Play on
Demand/ <https://www.playondemand.de/>**zum Thema 'Neue Musik – Neue
Medien', die am 7.11. in der Düsseldorfer Stadtbibliothek stattfinden
sollte, wird als Online-Version zu erleben sein. Aber der heimische
Bildschirm kann die lebendige Begegnung nicht ersetzen.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:*
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*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de <mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen**
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30 Sep '20
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*Oktober 2020*
*Gewesen: *Musikfabrik in der Philharmonie Köln – Kagels
/Staatstheater/in Bonn*
Angekündigt: *NOW!-Festival in Essen – In Front-Festival in Aachen –
Hörfest in Detmold – Nachschlag zu den Wittener Tagen für neue
Kammermusik u.v.a..m.
*[Musikfabrik in der Philharmonie Köln]*
Normalerweise ist die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>mit einer
eigenen Reihe beim WDR zur Untermiete, aber die Abstandsregeln lassen
sich in der Kölner Philharmonie besser einhalten. Am 21.9. war sie dort
zu Gast und hatte gleich zwei Uraufführungen im Gepäck. Michel van der
Aa <https://www.vanderaa.net/>ist ein umtriebiger, smarter Bursche. Er
hat nicht nur Komposition studiert sondern auch eine Ausbildung als
Toningenieur und ein Studium an der New York Film Academy absolviert,
mit Peter Greenaway zusammengearbeitet und eine eigene Produktionsfirma
für zeitgenössische Musik gegründet. Entsprechend vielfältig sind seine
Einsatzgebiete: Nicht nur als Komponist sondern auch als Drehbuchautor
und Regisseur ist er aktiv, beim Essener NOW!-Festival war 2017 seine
3D-Filmoper/Sunken Garden/zu erleben, eine Virtual-Reality-Installation
gehört ebenfalls zu seinem Portfolio und vor kurzem hat er mit Kate
Miller-Heidke, Teilnehmerin des Eurovision Song Contest 2019, ein
Indie-Pop-Album veröffentlicht. Bei dieser Vielseitigkeit, die sich vor
allem technisch stets am Puls der Zeit bewegt, erstaunt es – oder
vielleicht auch nicht – dass die Musik als solche recht konventionell
daherkommt, so geschehen in seinem neuesten Werk /Shades of Red. /Der
Titel weckt alle möglichen Assoziationen: Rot verheißt Liebe und Lust –
graue Schatten wabern im Hintergrund – aber auch Wut und Aggression, in
jedem Fall Energie und aufschäumende Emotionen. Tatsächlich zwirbeln
sich die Instrumente in teils dramatische Turbulenzen oder stürzen sich
in unergründliche Abgründe, Keyboard und Elektronik sorgen für einen
gewissen Verfremdungseffekt – aber fremd im Sinne von neu und unerhört
ist da nichts. Das Werk dient als Fingerübung für van der Aas neue
Filmoper <https://www.oper.koeln/de/programm/upload/5361>, die in die
unendlichen Weiten der Grundfragen der Menschheit vorstößt und 2021 in
Köln als deutsche Erstaufführung zu erleben sein wird. Man darf gespannt
sein, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass bei all diesem
multimedialen Crossover-Aktionismus die musikalische Ebene nur noch als
vernachlässigenswerter Beifang fungiert – so dass man notfalls auch
gepimpte Ladenhüter verwenden kann.
Von ganz anderem musikalischen Kaliber ist Georges Aperghis
<http://www.aperghis.com/english.html>, mit dem van der Aa immerhin
gemein hat, das beide mit dem Mauricio-Kagel-Preis
<https://www.kunststiftungnrw.de/de/aktivitaeten/preise/mauricio_kagel_musik…>
der Kulturstiftung NRW ausgezeichnet wurden. Zur Uraufführung kam die
erweiterte Fassung seiner /Intermezzi/, die mir gleich irgendwie bekannt
vorkam – und tatsächlich: Wie mir ein besonders aufmerksamer
Neue-Musik-Hörer verraten hat, waren Vorläufer davon schon mehrfach im
Einzugsbereich der Gazette zu hören. U.a. beim WDR-Konzert der
Musikfabrik im Februar 2019 und beim NOW!-Festival im gleichen Jahr.
Aperghis hat im Vorfeld eng mit jedem einzelnen Musiker
zusammengearbeitet, dessen Vorlieben, Fähigkeiten und Eigenarten
erkundet, daraus individuelle Porträts destilliert und zu einem
heterogenen Ganzen geformt. Das Ergebnis ist eine spannende
Gruppendynamik mit immer neuen Wendungen. Mal scheinen die Streicher
gegen die Bläser anzutreten, mal entsteht Raum für Soli, der – zum
Beispiel vom Pianisten – hektisch ausgefüllt wird, als fürchte dieser –
zu Recht – schon bald von neuen Klangturbulenzen hinweggespült zu
werden. Sprache spielt wie fast immer bei Aperghis eine wichtige Rolle,
Texte werden in die Instrumente gesprochen oder frei, doch meist genauso
unverständlich rezitiert. Die Inhalte sind nicht entscheidend, aber die
Musiker verlassen damit ihr angestammtes Ressort, begeben sich auf
ungewohntes schwankendes Terrain und wirken gerade dadurch, jenseits des
üblichen Perfektionismus, greifbar und verletzlich. Der Kontrabassist
scheint sich bei seinem Solo selbst anzufeuern und auch ohne Worte
schwingt Ausdruck mit, so zum Beispiel wenn der Schlagzeuger die
Waldteufel animalisch brüllen lässt. Aperghis hat nach eigener Aussage
ganz bewusst darauf verzichtet, das Heterogene zu vereinheitlichen und
sich stattdessen der Eigendynamik des Materials überlassen. Das ist
Stärke und Schwäche zugleich, das Stück scheint manchmal auszufransen,
hat Längen und wirkt gelegentlich sogar unbeholfen. Doch genau daraus
entsteht eine neue Qualität, die jenseits der makellosen
Interpretationen angesiedelt ist, wie man sie normalerweise von einem
Ensemble wie der Musikfabrik erwartet und gewöhnlich auch geliefert
bekommt, und die gerade dadurch berührt.
*[Kagels /Staatstheater/in Bonn]*
Wenn man mal wieder zwischen zwei öffentlichen Empörungswogen nach Luft
schnappt und sich in der Weltuntergangszielgeraden wähnt, kann ein Blick
zurück zwar nicht zur Beruhigung aber zu der Erkenntnis verhelfen: Die
Menschen waren schon immer unduldsam und erregungsbereit und witterten
das Ende hinter jedem Baumstamm. Schon 1971 löste die Uraufführung von
Kagels /Staatstheater/
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/staatstheater/186670>
Bombendrohungen aus, so dass das Staatstheater in der Staatsoper nur
unter Staatsschutz aufgeführt werden konnte. Dies ist allerdings kaum
der Grund, warum das Stück, obwohl als „eines der wichtigsten Werke des
musikalischen Theaters der Nachkriegszeit“ gehandelt, seither so selten
auf dem Spielplan steht. Zu sperrig das Ganze schon in der Umsetzung,
denn die fast 500 Seiten umfassende größtenteils graphische Partitur
bietet eine unermessliche Fülle an Ideen, durch die man sich erst mal
eine Schneise schlagen muss. Umso bemerkenswerter, dass die Bonner Oper
<https://www.theater-bonn.de/> nach dem Lockkdown nicht nach dem
Bewährten greift sondern das Unkonventionelle wagt. Kagels Anliegen war
es, das gängige Opernprozedere gegen den Strich zu bürsten, es – wie es
so schön heißt – zur Kenntlichkeit zu entstellen, in seine Einzelteile
zu zerlegen und mit diesen lustvoll zu spielen, um sie im günstigsten
Fall zu revitalisieren. Zu diesem Zweck verzichtete er vor allem auf den
Kleister der Zusammenhang stiftenden Narration. 50 Jahre später nimmt
sich der Regisseur Jürgen R. Weber die Freiheit, diese durch die
Hintertür wieder einzuführen, indem er das turbulente Geschehen um eine
tagesaktuelle Geschichte drapiert. Zur Debatte steht die
gemütererhitzende Frage, ob die durch Corona noch knapper gewordenen
öffentlichen Gelder besser in Kultur (konkret die Oper) oder Volkssport
(konkret ein Schwimmbad) investiert werden sollen. Gleich zum Auftakt
wird die Intendantin (Yannick-Muriel Noah) vom Oberbademeister (Tobias
Schabel) mit Schmähvokalisen bedacht, derer sie sich jedoch
stimmgewaltig zu erwehren weiß. Dazu marschieren die Kombattanten in
grell neonfarbenem Sportdress bzw. überbordender Opernstaffage auf. Das
Ganze ereignet sich vor einem riesigen fahrbaren Gerüst, das wahlweise
einen Blick ins blaue Nass oder auf ein völlig überladenes Bühnentableau
präsentiert. Auch sonst wildert Weber im Tagespolitischen. Die Figuren
agieren mit Coronaabstandsprothesen, was sie noch absurder und hilfloser
erscheinen lässt, während die Musiker des Beethoven Orchesters auf
fahrbaren Untersetzern hinter Plexiglas platziert sind. Und natürlich
darf im ansonsten weitgehend ins Wasser gefallenen Jubiläumsjahr auch
Beethoven nicht fehlen: Nicht nur seine Büste wird auf offener Bühne
zertrümmert und wieder zusammengesetzt, auch in den Filmeinspielungen
zwischen den Szenen wird ihm übel mitgespielt. Er wird ertränkt und
gevierteilt, kommt allerdings auch seiner fernen Geliebten näher als man
bisher vermuten konnte. Als Verschnaufpause ist uns ab und zu ein Blick
auf die gute alte Avantgarde vergönnt: Aus der Unterbühne steigen
schwarz-weiße, an Schlemmer erinnernde, metronomgetaktete Figurinen auf,
zu denen auch der von den Umstehenden schlagfertig bearbeitet Kagelsche
Trommelmann gehört. Um aber die Anti-Oper endgültig auf den Kopf zu
stellen, tischt uns Weber eine bitter-romantische Liebesgeschichte auf.
Die Tochter der Intendantin (Marie Heeschen) und der Sohn des
Oberbademeisters (Kieran Carrel) umgarnen sich in zarten Kantilenen und
fallen dem allgemeinen Tohuwabohu zum Opfer, bevor sich alles in einem
herzerfrischenden Happyend auflöst.
So wie Kagel das Pathos der Oper seziert, so seziert Weber unsere großen
und kleinen Leidenschaften. So wie Kagel die Oper gegen den Strich
bürstet, so macht es Weber mit seinem Staatstheater. Gerecht wird er ihm
dadurch, dass er und sein Team mit überbordender Phantasie und
Spielfreude ans Werk gehen und dabei das Potential der Institution Oper
lustvoll ausschöpfen. Da weiß man doch, wofür es hochsubventioniertes
Staatstheater gibt, denn ein solches Maß an Professionalität und Aufwand
ist außerhalb dieses Rahmens kaum zu haben (schon gar nicht im
Schwimmbad!). Das ganze Ensemble ist mit Herzblut bei der Sache, nicht
zuletzt auch der Jugendchor des Theater Bonn. Irgendwelche kritischen
Momente fallen allerdings trotz realpolitischer Bezugnahmen kaum ins
Gewicht. Unterm Strich bleibt ein unterhaltsamer, bildgewaltiger, gut
gemachter aber letztlich harmloser Abend. Von Bombendrohungen hat man
jedenfalls nichts gehört.
*[Konzerttermine im September]*
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>stehen
Thomas Adès am 4.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/steven-isserlis-die-deutsch…>und
5.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/thomas-ades-mitglieder-der-…>,
Beethoven recomposed mit dem Musikerkollektiv stargaze am 7.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/beethoven-one-two-and-eight…>,
Wolfgang Rihm am 10.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/gurzenich-orchester-koln-1-…>,
Vito Žuraj am 11.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ilya-gringolts-marion-ravot…>,
die /10. Sinfonie/konzipiert von Novoflot am 14.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wir-sind-so-frei-3-die-10-s…>,
Luciano Berio und Marko Nikodijevic am 18.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mahler-chamber-orchestra-te…>,
Martin Grubinger am 19.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/martin-grubinger-friends/18…>,
Chaya Czernowin am 21.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/chaya-czernowin-the-fabrica…>(als
Nachholkonzert des Achtbrücken-Festivals
<https://www.achtbruecken.de/de/>) und 'Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>'
mit dem WDR Sinfonieorchester am 30.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-der-zeit-2/354>auf
dem Programm.
Die Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/>kündigt
Lunchkonzerte am 3. und 10.10., Orgelimprovisationen am 4.10., das
Posaunen-Ensemble Bone-Crusher am 8.10., ein Konzert für Flöte und
Klavier am 9.10., das Trio Abstrakt am 14.10.
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/trio-abstrakt-das-flirrende-inner…>,
das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/>und Friedrich Gauwerky am 21.10.,
die orgel-mixturen und ein Konzert des Frauenkulturbüros am 24.10.,
Leonard Huhn am 30.10. sowie als weiteres Nachholkonzert des
Achtbrücken-Festivals <https://www.achtbruecken.de/de/>am 17.10.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/eine-reise-durch-das-weltall/125096>das
Trio Catch <https://www.triocatch.com/de/home.html>mit einer Reise durch
das Weltall an.
*Der WDR ist am **10.10.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-274.html>**in
der Kunststation Sankt Peter mit den Neuen Vokalsolisten und Carolin
Widmann zu Gast. Bei diesem und einem weiteren Konzert mit den
Vokalsolisten und dem ensemble recherche am **11.10.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/veranstaltung-322.html>**im
Funkhaus handelt es sich um einen Nachschlag zu den Wittener Tagen für
neue Kammermusik (s.a.u. die Veranstaltung in Witten am 3.10). Bereits
am **10.10.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/musik-der…>**befasst
sich das WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Bas Wiegers mit den
surrealen Träumen von ter Schiphorst, Rihm und Kagel.*
In der Alten Feuerwach <https://altefeuerwachekoeln.de/>e erwarten uns
*Bettina Wenzel und Harald Muenz am 7. und 8.10., Studio Musikfabrik am
**11.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-koeln-11102020?pa…>**,
das Ensemble Interspace am 13.10., das Ensemble **hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**am 17.10. und die **reihe M
<http://www.reihe-m.de/con/>**mit John Chantler am **28.10.
<http://www.reihe-m.de/?p=4417>****
Im **Klangraum Kunigunde
<https://www.klangraum-kunigunde.de/programmvorschau/>**erklingt am
3.10. alte und neue Musik auf Feuerschwingen und am 11.10. Musik von
Violeta Dinescu, ökumenischer Glockenklang von Simon Rummel erschallt am
**4.10. <https://www.ekir.de/brueck-merheim/glockenklang-658.php>**,
ebenfalls am 4.10. trifft beim **Chamber Remix
<http://chamber-remix.de/>**das Trio Witt/Maurer/Horz auf live
electronics von Raedea, das **Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/en/>**interpretiert am 9.10. Madernas
**/Quartetto per archi in due tempi,/**im **japanischen Kulturinstitut
<https://www.jki.de/>**sind der Pianist Kojima Kenichirô am **9.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/KOJIMA%20Kenichirô>**und
das Duo Sugita Eri und Fushiki Yui am **30.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/SUGITA%20Eri%20&%20FUSHI…>**zu
Gast und die **Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>**präsentiert ab 28.10. klangbasierte
Künste.**
Das **Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>**bietet wieder
reichhaltiges Programm z.B. am **1.10.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/lytton-nies-scott-wissel-cd-release-konze…>**ein
CD-Release Konzert mit Paul Lytton, Joker Nies, Richard Scott und Georg
Wissel (am 2.10. auch im Subsol in Düsseldorf) und eine neue CD mit
Kompositionen von Matthias Muche wird am **16.10.
<https://www.stadtgarten.de/programm/ton-plays-matthias-muche-2464>**im
**Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**präsentiert.****
Weitere Termine finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.culturebase.org/?p=1>****und bei **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.**
Außerdem versammelt vom 14. bis 17.19 **SoundTrack_Cologne
<https://www.soundtrackcologne.de/>**Film-, TV- und Medienkomponisten. * **
*Ruhrgebiet*
Am 3.10.
<https://www.bthvn2020.de/beteiligung/veranstaltung/33-veraenderungen>spielt
die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>im Rahmen von BTHVN2020
<https://www.bthvn2020.de/>im *Bochumer*Anneliese Brost Musikforum Hans
Zenders /33 Veränderungen über 33 Veränderungen/ (2011/19), eine
komponierte Interpretation von Beethovens /Diabelli-Variationen/.
Im *Duisburger* Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php>
kommen am 18.10. Werke ukrainischer Komponisten zu Gehör.
In der *Essener* Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> erklingen am 11.10.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/ungarisch-fuer-blaeser-103001/4641/>
Werke von Ligeti, Veress und Hamary und am 29.10. startet das
NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20202021/now-von-fre…>,
das in diesem Jahr unter dem Motto 'Von fremden Ländern und Menschen'
steht. Zum Auftakt sind u.a. die Musikfabrik
<https://www.theater-essen.de/spielplan/cosmigimmicks-108852/5514/> und
das WDR Sinfonieorchester
<https://www.theater-essen.de/spielplan/zipangu-108866/5516/> zu Gast.
Im Rahmen des Klavierfestival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>
spielt Pierre-Laurent Aimard am 5.10.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/aimard-nachholtermin/> in der
Stadthalle *Mülheim* Musik von Stockhausen, Messiaen und Beethoven.
*Düsseldorf *
Beim IDO-Festival <https://www.ido-festival.de/>steht auch
Zeitgenössisches
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/modern/>auf dem Programm,
z.B. Werke von Hauke Jasper Berheide und Vincent Stange am 2.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>,
Uraufführungen von Gerhardt Müller-Goldboom**und**Oskar Gottlieb Blarr
am 28.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>,
Musik für Orgel und Bläser am 3.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>,
sowie für Orgel und Violine am 30.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>
In der Tonhalle <http://www.tonhalle.de/> spielt das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 6.10. neue Werke Düsseldorfer
Komponisten und Musik21 <http://musik21.de/> veranstaltet am 25.10. in
der Jazzschmiede zwei Konzerte in der Reihe /New Counterpoints. /
*Sonstwo*
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>schickt wieder internationale
Musiker durch die Lande. Vom 30.9. bis 10.10. gehen der Perkussionist
Michael Zerang und die Stimmkünstlerin Irena Tomažin
<https://www.the-world-is-sound.com/irena-tomazin>auf Tour und vom
30.10. bis 8.11. Achim Kaufmann <http://www.achimkaufmann.com/>& Ignaz
Schick <https://zangimusic.wordpress.com/ignaz-schick/>mit Stationen in
Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Hagen,
Köln, Münster, Oberhausen und Wuppertal. Weitere Termine mit Jazz und
improvisierter Musik finden sich bei Nrwjazz.net <https://nrwjazz.net/>.
Vom 1. bis 3.10. veranstaltet die *Aachener*Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>das In Front-Festival
mit dem Duo Klaro, dem David Helbock Trio, dem Neue Musik Ensemble
Aachen und dem Duo Two Envelopes. Außerdem befasst sich die Reihe 'Hören
und Sprechen über Neue Musik' am 9.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1887>mit Horatiu Radulescu und am gleichen
Tag ist Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>zu Gast.
Der Jour fixe der *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>widmet sich am 5.10.
vokaler Kammermusik von Adriana Hölszky und in der Rudolf-Oetker-Halle
stehen am 21.10.
<https://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/keita-broennimann-niggli-broth…>Aly
Keïta, Jan Galega Brönnimann und Lucas Niggli auf der Bühne.
Der *Bonner*Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm>hat am 7.10. Paulo
Álvares und Sergej Maingardt eingeladen und die Ausstellung Raum ist
Partitur <http://www.kuenstlerforum-bonn.de/BTHVN_2020.html>im
Künstlerforum Bonnendet am 25. und 26.10. mit Konzertveranstaltungen.
Die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/docs/2020-10_flyer.pdf>präsentiert die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>am 1.10. und das Duo
*Tombak/Trumpet *zusammen mit dem Kölner Pianisten *Philip Zoubek am
10.10.*
Das 11. *Detmolder*Hörfest
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/>nimmt in diesem Jahr bizarre
Welten ins Visier. U.a. präsentiert das Ensemble L’art pour l’art
/Kafkas Heidelbeeren/, ein imaginäres Vokal- und Instrumentaltheater des
erst kürzlich verstorbenen Matthias Kaul <https://www.matthiaskaul.de/>.
Am 28.10. wird im Rahmen des Henze Herbst 2020
<https://www.theater-gt.de/fileadmin/stadthalle/Downloads/Henze_Herbst_2020.…>in
*Gütersloh*der Hans-Werner-Henze-Preis an Robin Hoffmann verliehen.
Im *Krefelder*TAM <http://www.tamkrefeld.de/>erklingt jeweils freitags
um 22 Uhr Staubsaugermusik.
Beim 2. Werkstattkonzert
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>im
*Mönchengladbacher*BIS dreht sich am 10.10. alles um Hölderlin und am
30.10. kommt im Konzertsaal des Stadttheaters das
Musiktheater///Eleonore/
<https://www.manufaktur-aktuelle-musik.de/eleonore.html>//zur Aufführung.
*Mariá Portugal, derzeit **improviser in residence
<https://moers-festival.de/improviser/ueber-den-improviser/>**des mœrs
festival, hat am **6.10.
<https://moers-festival.de/improviser/termine/oktober-2020/>**Jasper
van´t Hof und Paul van Kemnade nach ***Moers***eingeladen.*
*In der **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**in
***Münster***erwarten uns neben den **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am 4.10. weitere Konzerte mit
zeitgenössischem Jazz.*
*Beim Tag für Beethoven am **11.10.
<https://www.pulheim.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hauptkalender…>**in
***Pulheim***sind auch das Kölner Streichsextett und das **E-Mex
Ensemble <https://e-mex.de/>**mit von der Partie.*
*Im Märkischen Museum in ***Witten***veranstaltet der WDR am **3.10.
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>**ab
13 Uhr einen Nachschlag zu den Wittener Tagen für neue Kammermusik, die
im April nur im Radio zu hören waren. Neben drei kleinen Konzerten
erwartet uns die **Klanginstallation
<https://www.ruhrkunstmuseen.com/en/exhibitions/christina-kubisch-out-of-now…>****/Out
of Nowhere/**von **Christina Kubisch
<https://www.christinakubisch.de/>**, die anschließend bis zum 17.1.21
im Museum erlebbar ist.*
*Der ***Wuppertaler*****ort <http://www.kowald-ort.com/>**ist erwacht
und kündigt den **cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/cine-ort-2020.html>**am 1.10.,
**Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am **7.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/soundtrip2020.html>**sowie
Konzerte am **15.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/15-10-2020-rant.html>**und
**29.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/29-10-2020-rjazzpool.html>**an,
am 17.10. wird in der Immanuelskirche das **Phobos Festival
<http://phelios.de/phobos.html>****für Dark Ambient und Industrial Musik
nachgeholt und am 28.10 ist das Trio Beins / Lehn / Wissel bei
**unerhört <http://www.unerhoert-wuppertal.de/>**zu Gast (am 31.10. auch
im Kunsthaus Troisdorf).***
**
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbHmit
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52062 Aachen**
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03 Sep '20
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*September 2020*
*Gewesen: *intersonanzen*– *Ausflug nach Potsdam*
Angekündigt: *Brückenmusik und Ambient Festival in Köln –
nano#3-Festival in Essen –Henzeherbst in Gütersloh –Kagels
/Staatstheater/in Bonn u.v.a.m.
*[intersonanzen – Ausflug nach Potsdam]*
In Zeiten abgesagter Festivals und eingeschränkter Reisemöglichkeiten
tun sich neue Wege auf und so bin ich diesmal in Potsdam bei den
intersonanzen
<http://www.neue-musik-brandenburg.de/aktuell.html>gelandet. Potsdam ist
zwar die Landeshauptstadt Brandenburgs aber doch irgendwie Provinz und
mit Berlin liegt zudem /die/deutsche Metropole direkt vor der Haustür.
Man könnte es sich also in den Hohenzollernschlössern gemütlich machen
und potentielle Interessenten auf das vielfältige Musikangebot der
Bundeshauptstadt verweisen. Doch es kam anders: Direkt nach der Wende
wurde 1990 der Brandenburgische Verein Neue Musik
<http://www.neue-musik-brandenburg.de/>gegründet und zehn Jahre später
entschloss man sich, die vereinten Kräfte in einem jährlich
stattfindenden Festival zu bündeln. 2020 feiern die intersonanzen somit
ihr 20-jähriges Bestehen und das wollte man sich auch durch Corona nicht
verhageln lassen. Kurzerhand wurde der Termin in den August verlegt und
so konnte die Jubiläumsausgabe vom 20. bis 24.8. zum Glück – mit
kleineren Einschränkungen – stattfinden. Veranstaltungsort ist seit
einigen Jahren das Kunsthaus sans titre <https://www.sans-titre.de/>,
das sich selbst als Struwwelpeter unter den Potsdamer
Kultureinrichtungen bezeichnet und tapfer den immer näher rückenden
Baggern und Baukränen trotzt. Im ehemaligen Heizhaus aus DDR-Zeiten wird
noch mit Holz geheizt (natürlich nicht im August) und die
unkonventionelle, familiäre Atmosphäre zeichnet auch die intersonanzen
aus. Seit 2017 ist Thomas Gerwin
<http://www.thomasgerwin.de/>künstlerischer Leiter und sein Anliegen ist
es, gleichzeitig das Potential der lokalen Kräfte abzubilden und über
den Tellerrand hinauszublicken. Dieser Blick richtete sich diesmal nach
Osten, konkret nach Polen und Rumänien. Während aber das Ensemble
devotioModerna aus Bukarest coronabedingt nicht persönlich anreisen
konnte und daher leider nur als Bild- und Tonkonserve erlebbar war,
sorgte das Hashtag Ensemble <http://hashtag-ensemble.org/>aus Warschau
für einen der Höhepunkte des Festivals. Die 2013 von der Flötistin Ania
Karpowicz <http://www.ania-karpowicz.com/>gegründete Formation ist ein
Zusammenschluss junger polnischer Musiker und Komponisten und
präsentierte sich in Potsdam in der Besetzung Flöte, Klarinette, Violine
und Cello. Ob mit dem im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden
Flötensolo /entgrenzen … veratmen/von Lothar Voigtländer, dem quirligen
Duo /Heliotrope/für Klarinette und Flöte von Dariusz Przybylski oder dem
von einem Bild der Op-Art Künstlerin Bridget Riley inspirierten
/Current/von Jacek Domagała, das nach nervösem Auftakt und aggressiver
Rhythmik sich langsam beruhigt – die Musiker überzeugten durch ihr
lebendiges und konzentriertes Spiel. In Jarosław Siwińskis /Aria/kommen
auch darstellerische und humorvolle Facetten zum Zuge: Das paradoxe
Unterfangen, eine einstimmige Vokallinie in ein vierstimmiges
Instrumentalstück zu transformieren, wird mit lautmalerischen
Irritationen und Störmanövern quittiert. Schließlich sorgte das
Hashtag-Mitglied Wojciech Błażejczyk <http://wojciech.blazejczyk.eu/>
für einen fulminanten Abschluss: In /Aether/ kulminiert die Musik mit
elektronischer Unterstützung in einer herrlich schrägen Geräuschkulisse,
die deutlich seine Herkunft aus der Rockmusik anklingen lässt.
Błażejczyk experimentiert mit hörbar gemachten elektromagnetischen
Wellen, ein Ansatz den die Klangkünstlerin Christina Kubisch
<http://www.christinakubisch.de/de/startseite> schon seit Jahrzehnten
auf ganz andere Weise verfolgt. Bei ihren /Electrical Walks
<http://www.christinakubisch.de/de/arbeiten/electrical_walks> /werden
die uns umgebenden Stromfelder durch spezielle magnetische Kopfhörer
hörbar gemacht, so dass die Teilnehmer ihr Umfeld auf ganz neue Weise
erfahren können. Abgeschottet von den Alltagsgeräuschen offenbart sich
eine knisternde, ratternde, dröhnende Welt, faszinierend und bedrohlich
zugleich. Als besonders aggressiv erweisen sich die Sicherheitsschleusen
der Geschäfte, während sich die Geldautomaten von Nixdorf durch ein
besänftigendes Gluckern und Plätschern auszeichnen. Geradezu
symphonische Qualität entfaltet sich in der Kosmetikabteilung von
Karstadt, doch wie ich gelernt habe sind dafür nicht die
Marketingstrategen von Chanel und Dior verantwortlich sondern die
T5-Leuchtstoffröhren. Als Kontrast zu diesem elektromagnetischen
Stadtspaziergang konnte man sich einem /Soundwalk/ mit Michael Schenk
anschließen, bei dem es darum ging, den alltäglichen, aber trotzdem
oftmals überhörten Umgebungsgeräuschen zu lauschen. Dabei erweckte er
auch das inzwischen verstummte Glockenspiel der Garnisonkirche auf
indirekte Weise zum Leben. Nach 30 Jahren hat man festgestellt, dass die
von einer Iserlohner Initiative gestiftete Nachbildung mit
militaristischen und revisionistischen Inschriften kontaminiert ist,
weswegen jetzt die Einschmelzung droht (während an der nicht weniger
umstrittenen Garnisonkirche munter weitergebaut wird).
Mehrere Veranstaltungen boten den Komponisten und Musikern aus der
Region ein Forum: Das 1992 an der Musikschule Berlin-Kreuzberg
entstandene Ensemble JungeMusik hatte vorzugsweise Uraufführungen im
Gepäck und in einem weiteren Konzert mit sehr divergierendem Programm,
das von konventioneller Klaviermusik bis zur theatralischen
One-(Wo)man-Show reichte, präsentierten sich die Mitwirkenden als
Performer in eigener Sache. Das BVNM ad hoc Ensemble konzentrierte sich
aufgrund der aktuell geltenden Abstandsregelungen auf kleine
Besetzungen, was zu besonders intensiven Begegnungen führte, zum
Beispiel beim unendlich zart, wie durchsichtig hingehauchten und ohne
jeden Druck agierenden Frauentrio aus Stimme (Katia Guedes
<http://www.katia-guedes.de/>), Flöte (Sabine Vogel
<http://www.sabvog.de/>) und Klavier (Susanne Stelzenbach
<https://www.susanne-stelzenbach.de/>). Stelzenbach steuerte mit /Licht
2/, in dem die Stimmen das Wort 'Light' umkreisen und ihrerseits von
Flötenklängen umkreist werden, auch ein schönes Stück zum Konzert des
Ensemble nusmido <http://www.erhardt-martin.de/nusmido.html> bei. Die
vier Musiker haben sich auf die Musik des Mittelalters und der
Renaissance spezialisiert und diese für die intersonancen mit
experimentellen Werken von Cage bis Aperghis kombiniert, wobei sie als
Sänger, Stimmkünstler, Flötisten und Perkussionisten gleichermaßen agieren.
Um die zeitgenössische Musik in Brandenburg zukunftstauglich zu machen,
darf man natürlich den Nachwuchs nicht aus dem Blick verlieren und so
präsentierte sich das auf Initiative des Verbandes der Musik- und
Kunstschulen Brandenburgs entstandene Junge Ensemble Neue Musik
<https://nnm-brandenburg.de/nnm/index.php/netzwerk/ensembles/jenm-junges-ens…>
taufrisch mit dem zweiten Konzert seiner Laufbahn. Mit Melvyn Poore von
der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> hatte man sich im
Vorfeld Schützenhilfe aus NRW geholt und noch eine weitere Spur führt
dorthin: Die vier Saxophonisten des Fukio Ensemble
<https://fukioquartet.com/> stammen zwar aus Spanien, haben aber an der
Kölner HfMT zusammengefunden und weisen die Domstadt als ihren
Heimathafen aus. So schließt sich für mich der Kreis, der Abstecher nach
Potsdam hat sich gelohnt und wer mehr über Neue Musik in Brandenburg
wissen will, kann sich beim Netzwerk Neue Musik
<https://nnm-brandenburg.de/nnm/> umschauen.
*[Konzerttermine im September]*
Auch wenn weiterhin Ausnahmezustand herrscht und mit kurzfristigen
Änderungen zu rechnen ist: Das Musikleben erwacht langsam aus dem
Corona- und Sommerschlaf und es gibt endlich wieder eine nennenswerte
Anzahl von Konzerten anzukündigen. Bleibt zu hoffen, dass es keinen
Rollback gibt.
*Köln*
Das Gürzenich-Orchester <https://www.guerzenich-orchester.de/de/>spielt
am 6.9.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/metamorphosen/800>zum
Saisonauftakt in der Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>unter dem Motto /Metamorphosen/
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/metamorphosen/800>u.a.
ein Werk von Ayanna Witter-Johnson, außerdem sind dort das
Württembergische Kammerorchester Heilbronn mit Bryce Dessners /Konzert
für Posaune und Orchester/*am **13.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wurttembergisches-kammerorc…>**,
das Minguet Quartett mit Nono und einer Uraufführung von Andrea Tarrodi
am **17.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/minguet-quartett-beethoven-…>**und
die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**mit van der Aa und
Aperghis am **21.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-musikfabrik/457>**zu
Gast. Die Musikfabrik zieht ausnahmsweise aus Kapazitätsgründen vom WDR
in die Philharmonie und kündigt außerdem für den **28.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-28092020?pager=2020--…>**ein
Montagskonzert in ihrem Studio an.**
In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik>**stehen neben den
Septemberimprovisationen am 6.9. und Lunchkonzerten am 5., 12., 19. und
26.9. Veranstaltungen mit dem **Ensemble Dialogos
<https://www.ensemble-dialogos.org/en/>**und Simon Stockhausen am 2.9.
in der Reihe **Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>**sowie mit dem
**Fo[u]r Alto Saxophon Quartett <http://www.fouralto.com/>**am 30.9. auf
dem Programm. *
*In der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**präsentiert am 12.9. ein
Release-Konzert Stücke von Huihui Cheng, deren Porträt-CD kürzlich in
der Reihe Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrats
erschienen ist, und am 25.9. ist das **ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**zu erleben (am 26.9. auch in
***Münster***und am 27.9. ***in Essen Werden***). *Außerdem ist am 4.
und 30.9. die Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>zu Gast.*
Die **reiheM <http://www.reihe-m.de/con/>**kündigt Llorenç Barber und
Montserrat Palacios für den **2.9. <http://www.reihe-m.de/?p=4400>**und
Takako Saito für den **16.9. <http://www.reihe-m.de/?p=4413>**an, vom 4.
bis 13.9. bespielt **Natascha Sadr Haghighian <http://possest.de/>**im
Rahmen der diesjährigen **Brückenmusik
<http://www.brueckenmusik.de/>**die Deutzer Brücke (eine Fortführung des
für den Deutschen Pavillon der 58. Biennale di Venezia 2019 entstanden
Projekts), in der **Freihandelszone
<https://freihandelszone.org/>**widmet sich am **12.9.
<https://freihandelszone.org/events/salonk-20-lyrik-sound-co-a-tonal-theater/>**die
Klangcollage **/Bräute des Windes/**den Frauen im Surrealismus, vom 10.
bis 12.9. kann man beim **Ambientfestival
<https://ambientfestival.com/>**die Zivilisation der Liebe entdecken,
das **Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/>**erkundet am
**16.9.
<http://www.tanzfaktur.eu/event/eid/deep-listening-deep-relaxation/>****in
der **Tanzfaktur <http://www.tanzfaktur.eu/>****/deep listening - deep
relaxation/**, **MAM.manufaktur für aktuelle musik
<http://www.manufaktur-aktuelle-musik.de/index.html>**begibt sich vom
25. bis 27.9. mit der Befreiungsoper **/Eleonore/
<http://www.manufaktur-aktuelle-musik.de/eleonore.html>**auf Beethovens
Spuren und bei der 39. **Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>**am 30.9. ist eine performative
Installation von Roman Pfeifer zu erleben.**
Weitere Termine finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.culturebase.org/?p=1>****und bei **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.*
*Ruhrgebiet*
Vom 10. bis 20.9. findet in *Dortmund*das Favoriten Festival
<http://www.favoriten-festival.de/>statt, das neben vielem anderen auch
eine Opernperformance
<http://www.favoriten-festival.de/event/und-jetzt-alle-eine-oper>im
Programm hat.
In der Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>*Essen
*erklingen Werke von *Thomas Adès*und Fazil Say am 12.9.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/arthur--lucas-jussenbach-klavierkonz…>sowie
das /6. Streichquartett /von *Peteris Vasks*in deutscher Erstaufführung
am 27.9.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/artemis-quartett-108663/5350/>und
die Gesellschaft für neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/>präsentiert
am 12. und 13.9. mit n <https://www.gnmr.de/nano3/>*ano#drei
<https://www.gnmr.de/nano3/>***ein Festival für neue Musik,
Improvisation und Experimente aller Art.
*Düsseldorf *
In der Bergerkirche lassen am 4.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3505/>Martin Wistinghausen
(Bassstimme, Shrutibox) und Susanne Herre (Barockmandoline, Gambe) Altes
und Neues, Stimme und Instrumente in einen Dialog treten (am 6.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3507/>auch in *Köln*). Am
gleichen Ort sind am 7.9. die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>zu Gast sowie am 12.9. das Festival
Klangräume <http://www.klangraum61.de/klangraeume-festival.html>mit
/Alle Neune! /und Uraufführungen vor der Klangfolie sämtlicher Sinfonien
Beethovens (am 13.9. auch in *Köln*im Klangraum Kunigunde). Bereits am
6.9. setzen die Klangräume in der Neanderkirche ihren diesjährigen
Hölderlinschwerpunkt fort. Das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>geht am 11.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-11/>in
der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>mit Dinescu, Grisey, Berio u.a.
in die nächste Runde, in der Kunsthalle findet am 24.9. ein
Performancekonzert mit Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/>, Gerhard
Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>und dem Minguet
Quartett statt und im Palais Wittgenstein spielt Susanne Kessel am 25.9.
<http://musik21.de/>/250 Piano Pieces for Beethoven/
<http://250-piano-pieces-for-beethoven.com/konzerte/>. Das Düsseldorf
Festival <https://www.duesseldorf-festival.de/index.html>macht aus der
Coronanot eine Tugend und lädt vom 9. bis 27.9. unter dem Stichwort Face
to Face
<https://www.duesseldorf-festival.de/programm-2020/detail/addr/face-to-face.…>zu
einem individuellen Stelldichein mit Düsseldorfer Künstlern und
Künstlerinnen wie Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>oder Frederike
Möller <http://frederikemoeller.de/>.
*Sonstwo*
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>schickt wieder internationale
Musiker durch die Lande. Vom 4. bis 12.9. ist das slowenische Duo Jošt &
Vid Drašler unterwegs und vom 30.9. bis 10.10. das Duo Michael Zerang &
Irena Tomažin mit Stationen in Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn,
Duisburg, Düsseldorf, Essen, Hagen, Köln, Moers, Münster, Oberhausen und
Wuppertal. Weitere Termine mit Jazz und improvisierter Musik finden sich
bei Nrwjazz.net <https://nrwjazz.net/>.
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>*Aachen*befasst sich in ihrer Reihe 'Hören
und Sprechen über Neue Musik' am 11.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1883>mit Unsuk Chin und präsentiert am
13.9. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1968>aktuellen Jazz.
Die *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>kündigt für den 6. und 7.9.
ein Konzert und einen Jour fixe mit dem Cooperativa Ensemble an.
Der *Bonner*Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm>hat am 2.9. Marcus
Weiss (Saxophon) und Wolfgang Korb (Rezitation) zu Gast, im Frauenmuseum
findet am 6.9.
<https://gedok-koeln.de/kalender/gedok-konzert-3-ensuite-louis/>ein
Konzert der Gedok <https://gedok-koeln.de/>statt, in der Oper hat am
13.9. Kagels /Staatstheater/
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/staatstheater/186670>Premiere
(Einführungsmatinee am 6.9.) und ab 26.9. verzahnt die Ausstellung Raum
ist Partitur <http://www.kuenstlerforum-bonn.de/BTHVN_2020.html>im
Künstlerforum Bonn zeitgenössisches Komponieren mit sechs aktuellen
künstlerischen Positionen bildender Künstler und Künstlerinnen.
*Gütersloh*erinnert sich im Herbst
<https://www.theater-gt.de/fileadmin/stadthalle/Downloads/Henze_Herbst_2020.…>an
den am 1.7.1926 dort geborenen Sohn der Stadt Hans Werner Henze. Zum
Auftakt erwarten uns die Benennung des Theaterplatzes in
Hans-Werner-Henze-Platz, die Eröffnung einer Ausstellung im Stadtmuseum
und am 10.9. ein Konzert der Nordwestdeutschen Philharmonie.
Das *Krefelder*TAM <http://www.tamkrefeld.de/>eröffnet die neue
Spielzeit mit /Sterbemusik/von Gerhard Rühm.
Die Gesellschaft für Neue Musik
<http://www.gnm-muenster.de/>*Münster*präsentiert als Rumpffassung des
Klangzeitfestivals im Theater im Pumpenhaus
<https://www.pumpenhaus.de/>am 25.9.
<https://www.pumpenhaus.de/34821/>das Studio Musikfabrik, am 26.9.
<https://www.pumpenhaus.de/34831/>das ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>und am 27.9.
<https://www.pumpenhaus.de/34833/>das Hyper Duo sowie das Ensemble
Consord <https://consord.net/in-kuerze> (am 6.9. bereits in Hamm) und
das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/>am 20.9. in der
Halle b am Haverkamp. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>stehen neben den
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>am 6.9. das Duo Harri Sjöström
& Guilherme Rodrigues am 20.9. und die elektroFlux-Session am 24.9. auf
dem Programm.
Im Rahmen der Sommerkonzerte
<https://www.inselhombroich.de/de/aktuell/sommerkonzerte-im-kulturraum-hombr…>im
Kulturraum Hombroich bei *Neuss*ist am 27.9. der Cembalist Luca
Quintavalle zu Gast.
Der *Wuppertaler*ort <http://www.kowald-ort.com/>erwacht wieder und
kündigt neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>am 9.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/soundtrip2020.html>das Duo Flux
am 18.9. <http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/18-9-2020-flux.html>an.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbHmit
Lothringerstr. 23
52062 Aachen**
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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