KS – Neuemusik
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23 Mar '23
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https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2023 __
__
*April 2023
*
**Gewesen: ***Oper **/Dogville/**von Gordon Kampe in Essen**
Angekündigt:*Wittener Tage für neue Kammermusik – Achtbrücken-Festival
in Köln – Soundseeing im Münsterland u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[****Oper ***/*Dogville*/***von Gordon Kampe in Essen]**
*Corona hat auch in diesem Fall für erhebliche Verzögerungen gesorgt,
aber am 11.3.23 war es endlich soweit: **Gordon Kampes
<http://www.gordonkampe.de/>**neue Oper **/Dogville/
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/dogville_urauffuehrung/>**erlebte
im Essener Aalto-Musiktheater seine Uraufführung. Ausgangspunkt ist Lars
von Triers gleichnamiger Film aus dem Jahre 2003. Er erzählt die
Geschichte von Grace, die scheinbar auf der Flucht in einem abgelegenen
Dorf Schutz sucht. Unterstützt von dem neunmalklugen Tom, der ein Auge
auf sie geworfen hat, gelingt es ihr, die Zustimmung der
Dorfgemeinschaft zu erlangen. Nach anfänglichem Fremdeln scheint alles
in guten Bahnen zu verlaufen. Sie besteht die Probezeit, man feiert
gemeinsam, doch dann kippt die Stimmung. Grace' prekäre Situation –
wiederholt erscheinen Polizisten mit Fahndungsaufrufen – erzeugt ein
Machtgefälle, das die Dorfbewohner immer schamloser und unerbittlicher
ausnutzen. Demütigungen und Herabwürdigungen steigern sich ins Groteske,
sie wird von fast der gesamten männlichen Belegschaft vergewaltigt und
nach einem Fluchtversuch wie ein Hofhund in Ketten gelegt. Dabei ist es
den Tätern stets wichtig, die Verantwortung für ihr Handeln von sich zu
weisen. Man habe ja keine andere Wahl, Grace solle das alles nicht als
Strafe und schon gar nicht persönlich nehmen. Das Ende ist vermutlich
allgemein bekannt und kann daher hier verraten werden: Grace entpuppt
sich als Tochter eines Gangsterbosses, von dessen Lebenswandel sie sich
eigentlich distanzieren wollte. Doch auf derart eklatante Weise mit der
Schlechtigkeit der Welt konfrontiert, ist es auch ihr nicht mehr
möglich, ihrem Namen gerecht zu werden und Gnade vor Recht ergehen zu
lassen. Statt mit dem reitenden Boten aus der Dreigroschenoper hält sie
es mit der Seeräuber-Jenny und lässt Köpfe rollen. Sie setzt an zu einem
fulminanten Rachefeldzug, denn nur indem man das Böse seiner gerechten
Strafe zuführt, könne man die Welt zu einer besseren machen.**
Der Plot fasziniert durch seine scheinbare Schlichtheit und tatsächliche
Komplexität und so wundert es nicht, dass er schon wiederholt für das
Theater adaptiert wurde. Auch Gordon Kampe ließ sich nicht zweimal
bitten, als Hein Mulders, der damalige Intendant des Aalto-Theaters, mit
dem Vorschlag an ihn herantrat, daraus eine Oper zu entwickeln, und
machte sich zusammen mit einem Regieteam rund um David Hermann ans Werk.
Während der originale Text operngerecht reduziert und auf den
allwissenden Erzähler verzichtet wurde, ist Kampes Musik um so
ausgefeilter. Das offenbart bereits die Eingangsszene, in der sich die
Dorfgemeinschaft nacheinander auf der noch leeren Bühne präsentiert.
Jede und jeder von ihnen erhält eine spezifische musikalische
Charakterisierung: Die Ordnungsfanatikerin ergeht sich in zwanghaften
Repetitionen, der Dorffiesling lässt seine Stimme überschnappen. Sie
vereinen sich zu einer musikalischen Kraft, in der von Anfang an das
Chaos und der Zerfall lauern. Besonders filigran ist der blinde McKay
gezeichnet, der sich mit Grace zu einem fast zarten Duett vereinigt.
Doch im Allgemeinen gilt, was Kampe bereits im Programmheft prophezeit:
„Je süßer die Musik klingt, umso fieser sind die Personen und
Situationen.“ Das Kind Jason lässt vom ersten Ton an keinen Zweifel
daran aufkommen, dass hinter seinem glockensüßen Gesang Abgründe lauern.
Als sonst schwächstes Glied in der Kette erkennt er als erster, welch
perfides Potential die neue Konstellation in sich birgt. Besonders
kostet Kampe die dramatischen Momente aus, wozu er vor allem in der
apokalyptischen Schlusssequenz reichlich Gelegenheit hat. Er lässt
Paukenhagel auf uns niederprasseln, fährt breite pastose Bläserakkorde
auf und greift tief und gekonnt in den orchestralen Farbtopf.*
*Doch nicht nur musikalisch wird viel geboten, überzeugend ist vor allem
das kongeniale Bühnenbild von **Jo Schramm <https://joschramm.de/>**. Es
wird von einer von links unten nach rechts oben aufsteigenden Schräge
beherrscht, auf der ein 57 m langer Bühnenwagen die Räume, in denen die
Personen agieren, sukzessive an uns vorbeiziehen lässt. Sie sind in
beige-biederer Sperrholzoptik gestaltet und strahlen wie auch die
Figuren in ihren Alltagsklamotten eine minimalistische Spießigkeit aus.
Indem sich Grace auf diesem Parcours langsam vorarbeitet, wird die ganze
Ausweglosigkeit ihrer Situation offenbar. Auch ihr Fluchtversuch mit
Bens Pick-up ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt und führt statt
in die Freiheit in ein klaustrophobisches, untergründiges Verlies.
Dieses hat nur die Form des vermeintlichen Fluchtfahrzeugs, das wie ein
hilfloser Käfer auf dem Rücken liegt.**
Das alles klingt gut und ist es auch, doch die Stärke des Abends ist
zugleich seine Schwäche. Im Film sorgt von Trier mit Verfremdungen wie
der radikalen Reduzierung des Bühnenbilds oder dem Einsatz eines
allwissenden Erzählers für Distanz, doch gerade dadurch trifft er ins
Mark, denn er versperrt uns die Ausfallwege; er traktiert uns mit seinem
perfiden Sadismus und kapert uns emotional, bis wir wie die Dorfbewohner
in der Falle sitzen und weder nach links noch nach rechts können. In der
Oper faszinieren die Musik und das Bühnenbild gerade durch ihre
Stimmigkeit, wir bewundern die Komplexität und Wucht der Klänge und
staunen über die Opulenz der Bilder – vor allem wenn in der letzten
Szene Papas Gangsterauto die Schräge hinabfahrend vor einem grandios
ausgeleuchteten Weltenbrand die ganze Pappkulisse unter sich zermalmt.
Wir lassen uns fallen, aber wir fallen weich, denn die Verpackung
schützt uns vor dem Inhalt. Unterm Strich ist es doch 'nur' ein
konventioneller Opernabend; das oft noch lange nachwirkende mulmige
Gefühl, das von Triers Filme häufig bei mir auslösen, stellte sich in
Essen jedenfalls nicht ein.**
Die Standing Ovations waren trotzdem berechtigt – nicht zuletzt aufgrund
der musikalischen und szenischen Umsetzung. Auch wenn sie es verdient
hätten, möchte ich hier nicht alle Sänger und Sängerinnen einzeln
aufzählen, aber **Lavinia Dames <https://www.laviniadames.de/>**als
Grace kann nicht unerwähnt bleiben. Mit klarer makelloser Stimme
verkörpert sie eine Reinheit, der letztlich nichts etwas anhaben kann
und die über alle Gemeinheiten triumphiert.*
*[***Termine im April]**
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
György Ligeti und Minas Borboudakis am 2.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/stefan-dohr-junge-deutsche-…>,
Brett Dean und Mark Barden am 14.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/beethovens-vermachtnis-hor-…>,
Witold Lutosławski am 16.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mark-padmore-die-deutsche-k…>,
George Benjamin am 16.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/himmelszelt/2566>, 17.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/himmelszelt/2567> und
18.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/himmelszelt/2568>,
Andrea Lorenzo Scartazzini am 19.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/andreas-ottensamer-luzerner…>,
György Kurtág am 20.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/jonathan-biss/2404> und
Ondřej Adámek am 23.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/magdalena-kozena-philharmon…>
auf dem Programm.
Die Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> lädt
ein zu Lunchkonzerten am 1., 8., 15. und 22.4. und im Rahmen des
Festivals Acht Brücken <https://www.achtbruecken.de/de/> ist dort am 28.
und 29.4. die Konzertinstallation /Myriad III/ von Rebecca Saunders zu
erleben. Saunders steht in diesem Jahr im Fokus des Festivals, das sich
dem Thema Stille widmet. Den Auftakt bildet am 28.4.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/musik-der-zeit-wolkentagebuch/211>
ein Konzert der Reihe 'Musik der Zeit' mit dem Sinfonieorchester und
Rundfunkchor des WDR und am 29.4.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/sir-george-benjamin-lessons-in-love…>
dirigiert George Benjamin eine konzertante Aufführung seiner Oper
/Lessons in Love and Violence./ Im Vorfeld coacht das Ensemble
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> vom 23. und 24.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/european-workshop-for-contemporary-m…>
beim European Workshop for Contemporary Music
<https://www.podium-gegenwart.de/foerderprojekte/interpretieren/european-wor…>
junge Musiker und Musikerinnen aus Europa, die sich am 30.4.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/mouvement/273> im
Wallraf-Richartz-Museum mit einem Konzert präsentieren.
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> veranstaltet außerdem
am 17.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-rapid-entaglements/>
ein Montagskonzert und das Studio Musikfabrik ist am 23.4. mit
Klanglandschaften in Krefeld
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-klanglandschaften/>
und Köln
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-klanglandschaften…>
und am 24.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-klanglandschaften…>
mit Schülern und Schülerinnen im Maximilian-Kolbe-Gymnasium zu erleben.
In der Lutherkirche und im Lutherturm kommt in der Karwoche vom 3. bis
7.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/unterbrechung-17-20.1756…>
/Die Stille der Dinge/ und am 26.4.
<https://www.lutherkirche-suedstadt.de/veranstaltungen/ltk4-soiree-sonique-7…>
klangbasierte Kunst im Rahmen der monatlichen Soirée Sonique zu Gehör.
Am 11.4. <https://www.reihe-m.de/?p=5062> präsentiert die reiheM
<https://www.reihe-m.de/> Thomas Ankersmit und Carl Stone im *Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>*, im Staatenhaus hat am 14.4. die
Oper /La b/
<https://www.oper.koeln/de/programm/la-bete-dans-la-jungle/6384>/ê/
<https://www.oper.koeln/de/programm/la-bete-dans-la-jungle/6384>/te dans
la jungle
<https://www.oper.koeln/de/programm/la-bete-dans-la-jungle/6384> /von
Arnaud Petit Premiere, die Konzertreihe Ambient Chapel
<https://ambient-festival.com/> ist am 14.4. und 28.4. in Neu Sankt
Alban zu Gast, das Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>
interpretiert am 21.4.
<https://asasello-quartett.eu/de/events/21-04-2023-koeln/> im MAKK
<https://makk.de/> Streichquartette von Cage und Crumb und am 26.4.
<https://www.domforum.de/veranstaltungen-/ColLAB-Cologne-IV-gem_einsam---19.…>
kommt das Ensemble ColLAB Cologne ins Domforum.*
Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben und **FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln
(am **11.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/funkt-sessions-andreas-o…>**mit
Andreas Oskar Hisch). **ON Cologne <https://www.on-cologne.de/>**lädt
regelmäßig in der Reihe ChezOn Gäste zum Gespräch (am **12.4.
<https://www.on-cologne.de/chezon-jiyun-park-dt/>**Jiyun Park) und
w**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im *Bochumer* Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/> wird am
14.4. die Reihe 'Klangbilder' mit improvisierter Musik fortgesetzt – mit
Martin Blume <http://www.martinblume.de/> am Schlagzeug – und in der
Melanchthonkirche <https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> stellt sich
am 28.4. Stefan Heucke in einem Gesprächskonzert vor.
Im *Dortmunder*U ist vom 17.3. bis 27.8. Nam Yun Paik in der Ausstellung
/I Expose the Music <https://dortmunder-u.de/event/nam-june-paik/> /von
seiner musikalischen Seite zu erleben und am 13.4.
<https://dortmunder-u.de/event/musik-aus-der-zukunft/> spielt das
E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> dazu Musik, die aus der Zukunft
kommt. Im Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> stehen
*Pavel Karmanov* und *Alfred Schnittke*am 16.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/16-04-2023-vilde-frang-schu…>,
*Sofia Gubaidulina*am 19.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/19-04-2023-orgelrecital-ive…>
und George Benjamin mit einer konzertanten Aufführung seiner Oper
/Lessons in Love and Violence /am 27.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/27-04-2023-lessons-in-love-…>
auf dem Programm/. /Im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/>
erwarten uns das Sheen Trio am 6.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/option2-painting-10583.html>
und The Dorf am 20.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10232.html>
und das nächste mex <http://www.mexappeal.de/>-Konzert findet am 29.4.
<http://www.mexappeal.de/?p=5803> im Künstlerhaus statt.
Im *Duisburger*Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> steht am
15.4. das Duo Interstellar <https://interstellar227.de/>227
<https://interstellar227.de/> auf der Bühne und die Duisburger
Philharmoniker spielen am 26. und 27.4.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/echos-von-fern-und-nah-pk-10-…>*Manfred
Trojahns **/Sinfonie Nr. 5./*
*Die Essener **Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**kündigt Matthias Pintscher
am **15.4.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/matthias-pintscherroyal…>**,
Víkingur Ólafsson mit Werken von Philip Glass am **25.4.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/vkingur-lafsson-120354/…>**,
Wolfgang Rihms **/Verwandlung 6/**am **27. und 28.4.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/dvork-5-105717/7163/>**und
George Benjamin mit einer konzertanten Aufführung seiner Oper **/Lessons
in Love and Violence /**am **30.4.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/george-benjaminlessons-…>**an.
In der **Folkwang Hochschule <https://www.folkwang-uni.de/home/>**ist am
17.4. das Ensemble für Neue Musik Spring zu erleben.*
*Im **Makroscope <https://makroscope.eu/>**in Mülheim an der Ruhr
erwarten uns das Trio Vließ am **21.4.**und stromspiesser am **30.4.*
*Düsseldorf*
Die Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> kündigt ein neues Werk von
Lorenzo Scartazzini am 16.4.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/meisterkonzerte/10269-luzerner-sinfon…>
und das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> in der Reihe
'Na hör'n Sie mal' am 26.4.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10122-na-hoern-sie-m…>
an, in der Neanderkirche erklingt am 21.4. elektronische Musik und
Orgel, in der Kunsthalle findet ebenfalls am 26.4.
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/kalender/2023-04-26-performancekonzer…>
ein Performancekonzert mit Alexandra von der Weth, Gerhard Stäbler und
Kunsu Shim statt und der Klangraum 61
<https://www.klangraum61.de/index.html> veranstaltet am 28.4. den
nächsten Salon Neue Musik <https://www.klangraum61.de/salon>.
*Sonstwo*
Neben aktuellem Jazz am 22. und 29.4. bietet die *Aachener* Gesellschaft
für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/> am 14.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4342> eine neue Ausgabe der Reihe 'Hören
und Sprechen über Neue Musik' mit dem Fokus auf Anno Schreier.
In *Bielefeld*hat am 15.4. die Oper /Die Frau im Eis (/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/anthropocene.html>//Anthropocene)/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/anthropocene.html>///des
schottischen Komponisten Stuart MacRae Premiere, zu der am 3.4. eine
Einführung stattfindet. Die Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet monatlich einen Jour
fixe und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 2. und 9.4. zeitgenössische Musik.
Das Musiktheater/Transfleisch
<https://electronicid.de/project/transfleisch/>/von Sergej Maingardt
kommt am 3.4. in der Bundeskunsthalle *Bonn*zur Aufführung, die In Situ
Art Society <http://in-situ-art-society.de/> präsentiert The Dissonant
Series mit digital Primitives am 2.4. und Echolot am 22.4. und ganz in
der Nähe, in der Kunsthalle Hangelar
<https://www.kunsthallehangelar.de/> in Sankt Augustin, findet am 23.4.
das nächste Werkstattkonzert statt.
Im *Krefelder*TAM <https://www.tamkrefeld.de/> erwartet uns im April
/Motoren-Werk – /wie immer freitags um 22 Uhr.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster *stehen Zbigniew Chojnacki mit Akkordeon & Live-Elektronik
am 2.4. und Phil Minton und Carl Ludwig Hübsch am 29.4. auf der Bühne.
Das Klangkunstfestival soundseeing <https://www.soundseeing.net/> lädt
wieder ein, das *Münsterland* zu erkunden. Zum Auftakt kann man noch bis
zum 30.4. Arbeiten der Klasse Suchan Kinoshita der Kunstakademie Münster
im Kulturgut Haus Nottbeck erkunden.
In der Dauerausstellung des Deutschen Klingenmuseums in
*Solingen*präsentiert Verena Barié am 1.4.
<https://klingenmuseum.de/events/196> eine Kunstperformance unter dem
Motto /Gewalt und Mitgefühl/.
Vom 21. bis 23.4. trifft sich wieder alles in *Witten*zu den Tagen für
neue Kammermusik
<https://www.kulturforum-witten.de/de/kulturbuero/angebote/wittener-tage-fue…>.
Neben vielen anderen kommt Carola Bauckholt zum Gespräch und Manos
Tsangaris geht auf Sendung.
Am 2. und 3.4.
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/sinfonieorchester/konzerte/detai…>
bringt das *Wuppertaler*Sinfonieorchester Musik von Ligeti und Bernd
Alois Zimmermann zur Aufführung, am 5.4.
<https://loch-wuppertal.de/programm/kalender/joey-baron-robyn-schulkowsky-14…>
kommen Robyn Schulkowsky und Joey Baron ins Loch
<https://loch-wuppertal.de/> und der ort <https://www.kowald-ort.com/>
kündigt das Alafia Ensemble am 22.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/22-04-23-kammermusik/>, ein
Konzert zur Erinnerung an Peter Kowalds Global Village Ensemble am 27.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/27-04-23-globalvillage/> und
das island trio in der Reihe 'all female' am 29.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/29-04-23-island/> an.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
23 Feb '23
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*März 2023*
**Gewesen: ***Festival mit Musik und Kunst von Michael von Biel in Köln**
Angekündigt: *Oper /Dogville/von Gordon Kampe in Essen – Ensemble Modern
in Köln und Bielefeld u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**
**
**[****Festival mit Musik und Kunst von Michael von Biel in Köln]**
*Noch vor kurzem war mir der Name Michael von Biel kaum ein Begriff. Das
hängt sicherlich damit zusammen, dass er zu dem Zeitpunkt, als ich
begonnen habe, mich verstärkt für Neue Musik zu interessieren –
irgendwann in den 80ern – längst seinen Abschied von dieser
Musikrichtung erklärt hatte. Stattdessen wandte er sich der bildenden
Kunst zu und nahm 1968 ein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf
bei Joseph Beuys auf. In Köln gab es nun die Gelegenheit, an drei Tagen
einen umfassenden Einblick in dieses eigenwillige und mäandernde Leben
und Schaffen zu erhalten. Unter der künstlerischen Leitung von Gisela
Gronemeyer und Rainer Nonnenmann luden die Zeitschrift **MusikTexte
<https://musiktexte.de/>**und **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**gemeinsam mit der **Hochschule für Musik
und Tanz Köln <https://www.hfmt-koeln.de/>**ein, sich vom **10. bis
12.2.
<https://www.on-cologne.de/michael-von-biel-festival-dt/>**intensiv mit
von Biels musikalischem und bildnerischem Werk zu befassen.**
Von Anfang an war der 1937 in Hamburg geborene von Biel ein Grenzgänger,
der zunächst zwischen jenen Welten wandelte, die uns oft als
unvereinbare Antipoden vorgeführt werden: Die amerikanische oder genauer
New Yorker Avantgarde rund um Cage, Tudor, Feldman und Wolff und die
Darmstädter Schule rund um Stockhausen, Boulez und Nono. Durch sein
Abitur in England und ein abgebrochenes Handelsstudium in Toronto
bereits anglo-amerikanisch akklimatisiert landete von Biel 1960 in New
York und dort rein zufällig bei Morton Feldman, bei dem er privaten
Kompositionsunterricht erhielt. Bei der erwähnten Entgegenstellung
stehen die New Yorker meist für Freiheit, Offenheit und Indeterminismus,
während die Darmstäder als engstirnige und engherzige Zahlen- und
Parameterfuchser präsentiert werden. In diesem Fall war es jedoch
Feldman, der eine klare Warnung aussprach bzw. direkt zum Kampf aufrief
(„Don't ever go to Darmstadt... Let's get Darmstadt over here and kill
it.“). Auf der anderen Seite des Atlantiks hatte man offenbar weniger
Berührungsängste: Bereits 1958 war Cage nach Darmstadt eingeladen worden
und von Biel, der mit sichtlich schlechtem Gewissen seine Fühler nach
Europa ausstreckte („Das war ziemlich schlimm. Ich würde ihm – also
Feldman – untreu werden.“), erhielt von Stockhausen eine
„enthusiastische Antwort“. 1962 traf er bei den Ferienkursen ein, wo er
prompt auf David Tudor stieß und in der Folge sogar den ersten Preis in
einem von Stockhausen ausgelobten Wettbewerb einheimste. Dieses
Sich-Nicht-Festlegen-Wollen ist das Faszinierende an von Biel, es
gelingt ihm zwischen den Stühlen zu sitzen ohne völlig unter die Räder
zu kommen, etwaige Animositäten oder gar Feindseligkeiten zwischen den
Protagonisten scheint er auszublenden, alle, vor allem die Frauen, sind
immer „außerordentlich liebenswürdig“ und so gelingt es ihm,
windschnittig zwischen den Fronten zu segeln. Da überrascht es nicht,
dass er noch im gleichen Jahr bei einem weiteren Avantgardeereignis
mitmischte: dem von George Maciunas 1962 in Wiesbaden veranstalteten und
als 'Internationale Festspiele Neuester Musik' annocierten Event, das
als Geburtsstunde von Fluxus in Deutschland gilt und gleichzeitig einen
Brückenschlag zur bildenden Kunst darstellte.**
Wie von Biels in diesen wilden Zeiten entstandene Musik klingt, war im
Eröffnungskonzert des Kölner Festivals zu erleben: Den aufgeführten
Werken **/Ebene bei S'Cairn/**und **/Welt 2/**liegen verbal notierte
Aktionspartituren zugrunde, die vom hochschuleigenen Ensemble und
Orchestra Col LAB Cologne mit großem Engagement und offensichtlichem
Spaß in die Tat umgesetzt wurden. **/Welt 2 /**besteht aus kurzen, von
Pausen durchsetzen Aktionen, bei denen zwischen Geräuschen und klaren
Tonhöhen alles möglich ist, wobei erstere das Feld beherrschen. Es wird
gelacht und gejohlt, geklappert und geklatscht, gestampft, gehustet und
getrötet – ein kunterbuntes Panoptikum. Das Stück **/deklination/**ist
geprägt von Juliane Bogners eindringlicher Altstimme, die vor
turbulent-experimentellem Hintergrund zwischen der üblichen
Vokalartistik und dunkel-sattem Stimmklang changiert. Von Biel mag
gespürt haben, dass diese ausufernde Grenzenlosigkeit eher früher als
später an ihre Grenzen stößt. Das überzeugendste Werk aus den 60ern ist
eines, bei dem das Instrumentarium für Konzentration und Begrenzung
sorgt: In seinem **/zweiten Streichquartett/**, das im Konzert mit dem
**Asasello-Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**zu Gehör kam,
wirft er alle Hörgewohnheiten des ehrwürdigen Genres über den Haufen und
lässt die Streicher knarzen und stöhnen. Heftige Pizzicatoattacken und
von übermäßigem Bogendruck traktierte Saiten sorgten nicht nur 1963 in
Darmstadt für einen Skandal, sondern gehen auch heute noch in ihrer
körperlichen Direktheit unter die Haut. Natürlich fühlt man sich sofort
an Lachenmanns Musique concrète instrumentale, allem voran an sein
erstes Streichquartett **/Gran Torso, /**erinnert. Dieser beruft sich
auch auf von Biel und bringt es in einem Interview treffend auf den
Punkt: „Wo Michael von Biel den Zaun eingerissen hatte, ging es darum,
sich auf der ganzen Breite der so erweiterten Fläche ernsthaft
anzusiedeln.“**
Diese Bestellung und Pflege des Ackers war von Biels Sache nicht,
weshalb er sich wie erwähnt von der Neuen Musik lossagte. Als
Abschiedswerk gilt sein Konzeptstück **/Komposition für großes
Orchester/**, bei dem die Instrumente in Decken, Tücher oder
Kleidungsstücke gehüllt ein gängiges Repertoirestück anstimmen. In Köln
war es der Anfang von Beethovens **/5. Symphonie/**, der sich erstickt
und verzerrt, verwundet und klagend letztlich doch zu behaupten wusste.**
Von Biel machte einen kurzen Abstecher an die Düsseldorfer Kunstakademie
und war mit seinen Zeichnungen 1977 sogar auf der Kasseler documenta
vertreten, aber zu seinem Umherschweifen gehört, dass auch der Abschied
von der Musik kein endgültiger war. Angeregt von Interpreten wie dem
Gitarrenduo Wilhelm Bruck und Theodor Ross oder dem Pianisten Herbert
Henck entstanden Werke, die teils bereits im Titel verraten, dass
zumindest der Abschied von der Avantgarde ernstgemeint war. In den
**/Traditonellen Stücken/**für zwei Gitarren lässt er sich von Folklore
und Renaissance inspirieren und bewegt sich in tonalen Gefilden. Aber
ganz so schlicht wird es dann doch nicht. Die Musik klingt vertraut und
ungewöhnlich zugleich. In scheinbar bekanntem Gelände scheint er vom Weg
abzukommen, unbedarft herumstreunend jedoch nicht zu weit, behutsam doch
ohne Scheu. Dieses ziellose Schlendern kann langweilig werden, wie in
seinem Leben gibt es keine übergeordnete Linie, keine Entwicklung, aber
bevor es richtig fad wird, hat von Biel schon wieder einen neuen Faden
aufgegriffen, eine neue Idee ins Visier genommen, die er kurz auskostet
ohne sie überzustrapazieren. Auch experimentelle Ansätze wie
Präparationen im Klavierinneren oder durch meterlange Papprollen
erzeugte Klaviercluster gehören weiterhin zu seinem Fundus. Henck soll
moniert haben, dass er „nur so herumimprovisieren würde“ und tatsächlich
beruhen spätere Werke auf Improvisationen an einem MIDI-Klavier, die
durch ein Notensatzprogramm direkt in Partituren übertragen wurden.
David Tudor hat ihn ermuntert, nicht nur zu suchen sondern auch mal zu
finden. Das Ergebnis war der Fund dreier Gartengrills, die er elektrisch
verstärkt in sein **/Jagdstück/**integrierte. Diese und weitere
Anekdoten hat von Biel in seinen **/Illustren Memoiren/**überliefert,
die zusammen mit weiteren Beiträgen in der **aktuellen Ausgabe
<https://musiktexte.de/epages/dc91cfee-4fdc-41fe-82da-0c2b88528c1e.sf/de_DE/…>**der
MusikTexte in Ausschnitten nachzulesen sind. Sie zeigen uns einen
Künstler, der uns mit großer Offenheit und teils berührender Naivität
Einblick in sein Fühlen und Handeln gewährt. Seine Unsicherheit, seine
existentielle Not, seine allgegenwärtigen Geldsorgen sind stets spürbar
und doch will er sich seine positive Grundeinstellung nicht nehmen
lassen. Er macht „wunderbare“ Musik mit der Popgruppe Can, wie überhaupt
alles „wunderbar lyrisch großartig“ und „herrlich idealistisch“ ist, und
ist „froh über ein so liebes Vertrauen“, das ihm immer wieder
entgegengebracht wird. Kein Alpha-Tier, das sich in die erste Reihe
boxte, aber einer, der sich ohne den Anspruch, die (Musik-)Welt neu zu
erfinden, auf neue Pfade wagte. Die Detailarbeit haben aber andere
geleistet und die sind dann auch in die Musikgeschichte eingegangen.*
**
**
**[Termine im März]**
*
*
*Köln*
Auf dem Programm der Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen ein interaktives
Konzert mit dem Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/de> am
5.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-night-shift…>,
das WDR Sinfonieorchester mit einer Uraufführung von Klaus Lang am 10.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/macelaru-brahms/2364>
und 11.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/macelaru-brahms/2822>,
ein Werk von Charlotte Bray am 12.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-cristina-gomez…>
und das Ligeti-Experiment am 23.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/klassik-mal-anders-das-lige…>
Außerdem spielt das Gürzenich-Orchester am 5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/glaslicht/2560>, 6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/glaslicht/2561> und
7.3. <https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/glaslicht/2562>
/Accused/ von Magnus Lindberg und am 26.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/prisma/2563>, 27.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/prisma/2564> und 28.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/prisma/2565> ein
/Konzert für Klangwerk und Orchester/ von Georg Friedrich Haas.
In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns
/Der eingebildete Kranke/ mit der Sinfonia NRW
<https://www.orchester-sinfonia.de/> am 4.3., Kai Niggemann in der
Werkstattgesprächsreihe ChezOn <https://www.on-cologne.de/chezon/> sowie
das Ensemble Hand Werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/> am 9.3., die
Ensembles Kommas <https://www.kommas-ensemble.de/> und New Babylon
<https://www.ensemblenewbabylon.com/> am 19.3., Inverspace
<https://www.ensembleinverspace.com/> am 24.3. und E-Mex
<https://e-mex.de/> am 31.3.
Die Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
kündigt Lunchkonzerte am 4., 11., 18. und 25.3., das Ensemble Tra i
Tempi <http://www.traitempi.de/> am 10.3. und ein Konzert mit Werken des
Bernd-Alois-Zimmermann Preisträgers 2022 Simon Bahr
<https://www.simonbahr.de/> am 29.3.
<https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/veranstaltungen/daten/31809/index…>
an.
Ein Release-Konzert des Trios C/W|N findet am 2.3.
<http://www.salondejazz.de/termine/c-w-n/> im Salon de Jazz
<http://www.salondejazz.de/> statt, die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am 6.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-diamond/> zum
Montagskonzert, im Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/> steht am
6.3.
<https://www.stadtgarten.de/programm/houbara-resonanzen-iran-1-6749> und
7.3.
<https://www.stadtgarten.de/programm/houbara-resonanzen-iran-2-6750>
Musik aus dem Iran im Fokus, das Broken Ghost Consort kommt am 16.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/broken-ghost-consort-cre…>
in die Tersteegenkirche, kgnm startet am 18.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/kgnm-remote-eins.17569695>
ein Kooperationsprojekt mit Ensembles aus Amsterdam und Zagreb und am
29.3. gibt es wieder die Soirèe Sonique im Lutherturm <https://ltk4.de/>.
*Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben und **FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln
(am **14.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/funkt-sessions-hans-w-ko…>**mit
hans w koch und am 28.3. in memoriam Peter Behrendsen, s.a. **25.3.
<https://www.loftkoeln.de/event/there-is-no-reason-to-be-right-just-once-in-…>**im
Loft). W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Kit Armstrong interpretiert im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr
<https://www.klavierfestival.de/> im *Bochumer* Anneliese Brost
Musikforum Klaviermusik aus fünf Jahrhunderten. Den Abschluss bildet am
12.3. <https://www.klavierfestival.de/konzerte/armstrong-5/> der
Zeitraum von 1920 bis 2020.
Im *Dortmunder*depot <https://www.depotdortmund.de/> lädt die Parzelle
am 8.3.
<https://www.depotdortmund.de/365-soundbridges/2023-03-08-20-00.html> zu
einem Free Jazz-Abend mit Martin Blume, Thomas Lehn, Ken Vandermark und
Matthias Muche und im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> stehen
das Philip Zoubek Trio am 3.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/philip-zoubek-trio.html>,
das Julie Campiche Quartett am 10.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/julie-campiche.html>,
The Dorf am 16.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10231.html>
und das Hank Roberts Trio am 23.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/hank-roberts-trio.html>
auf dem Programm.
Am 11.3.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10991/-/mus…>
sind Julia Mihály und Kai Niggemann im Lokal Harmonie
<https://lokal-harmonie.de/> in *Duisburg* zu Gast und das Kuss Quartett
trifft am 26.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/kuss-quartett-fischer-boettch…>
in der Mercatorhalle auf Perkussion und Poetry-Slam.
Am 11.3. hat im *Essener* Aalto-Theater Gordon Kampes
<http://www.gordonkampe.de/> Oper /Dogville/
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/dogville_urauffuehrung/>
nach dem gleichnamigen Film von Lars von Trier Premiere und das Ensemble
S201 begegnet am 18.3.
<http://www.ensemble-s201.com/upcoming-events-1/s201-&-frieands_iii.-düsseld…>
in der RüBühne den Düsseldorf Düsterboys.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> spielen die Düsseldorfer
Symphoniker und Nils Mönkemeyer am 3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/9228-schumann-1>, 5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/9229-schumann-1> und
6.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/9230-schumann-1>
Peter Ruzickas /Depart /– /Konzert für Viola und Orchester. /Außerdem
stehen die Sinfonia NRW <https://www.orchester-sinfonia.de/> am 5.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/komet/11375-der-eingebildete-kranke>,
Martin Grubinger am 9.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/heinersdorff-sonderkonzerte/10268-mar…>
und Ligetis /Trio für Violine, Horn und Klavier/am 15.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/raumstation/9315-brahms> auf dem
Programm. Der Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/index.html>
veranstaltet am 18.3. den nächsten Salon Neue Musik
<https://www.klangraum61.de/salon> und am 29.3.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2023-03-29-remember-…>
erklingt in einem geistlichen Konzert anlässlich der Verabschiedung von
/Prof. Raimund Wippermann/als Rektor der Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> und als Professor für Chorleitung in
der Maxkirche neben Brahms ein Werk von Sven-David Sandström.
*Sonstwo*
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich am 3.3.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4334> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' mit Olga Neuwirth.
In der Rudolf-Oetker-Halle in *Bielefeld*interpretiert das Ensemble
Modern <https://www.ensemble-modern.com/de> am 10.3.
<https://www.ensemble-modern.com/de/kalender/2023-03-10/6097#k-6097> J
<https://www.johannes-motschmann.de/>*ohannes Motschmanns
<https://www.johannes-motschmann.de/> */AION/ für Ensemble und
Künstliche Intelligenz, die Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt monatlich zum Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> ein und in der
Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
finden am 12., 19. und 30.3. Konzerte mit Neuer Musik statt.
In *Bonn* veranstaltet die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/> regelmäßige Konzerte im Dialograum
Kreuzung an St. Helena <http://kreuzung-helena.de/home/> und am 29.3.
<https://www.beethoven-orchester.de/kalender/aktuell/#/_m=/konzerte/naechtli…>
erklingt Gérard Pessons /Nebelstück/ im Alten Bundesrat.
Am 25.3. hat Peter Eötvös Oper /Tri Sestry (drei Schwestern)/
<https://www.theaterhagen.de/veranstaltung/tri-sestry-drei-schwestern-1561/0…>
nach Anton Tschechow im Theater *Hagen* Premiere.
Das Begleitprogramm zur Ausstellung ON AIR – Der Klang des Materials in
der Kunst der 1950er bis 1970er Jahre
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Exhibitions> im Kaiser Wilhelm Museum
*Krefeld *umfasst Steve Reichs /Pendulum Music/am 7.3. sowie Sound im
Avantgardefilm am 9. und 16.3. und im TAM erwartet uns im März
/Streich(er)-Werk – /wie immer freitags um 22 Uhr.
Die Blackbox <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> in
*Münster*kündigt das Trio ABACAXI am 5.3. und Jan Klare mit Kollegen am
26.3. an.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> ist am 12.3.
<https://dominiksusteck.de/event/orgelmatinee-2/> mit seiner Komposition
/Zeichen/in St. Joseph in *Siegen*zu Gast.
Das *Wuppertaler*Sinfonieorchester spielt am 5. und 6.3.
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/sinfonieorchester/konzerte/detai…>
Unsuk Chins /subito con forza /und am 17.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/broken-ghost-consort-cre…>
kommt das Broken Ghost Consort in die Sophienkirche. Der ort
<https://www.kowald-ort.com/> kündigt neben dem cine:ort
<https://www.kowald-ort.com/cine-ort-22-23-1/> am 2.3. das Trio Knack!
am 3.3. <https://www.kowald-ort.com/termine-2023/03-03-23-knack/> und
Gedichte und Texte von Esther Kinsky mit Musik nach Motiven von Béla
Bartók am 11.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/11-03-23-herzerfinden/> an.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:*
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
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**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
30 Jan '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-februar-2023 __
__
*
*
*Februar 2023*
*Ausstellung:**Klang des Materials im Kunstmuseum Krefeld***
Gewesen: ***Musikfabrik beim WDR****
Angekündigt:*Festival mit Musik und Kunst von Michael von Biel in Köln –
Zeitinsel Sofia Gubaidulina in Dortmund u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Klang des Materials im Kunstmuseum Krefeld]**
*Im Krefelder **Kaiser Wilhelm Museum
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de>**kann man noch bis zum 26.3. eine
spannende Zeit- und Klangreise antreten, bei der unter dem Titel **ON
AIR
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Exhibitions/2022/On-Air-Der-Klang-Des-Mate…>**der
Klang des Materials in der Kunst der 1950er bis 1970er Jahre erforscht
wird. Vieles hat man irgendwann schon einmal gehört und gesehen, aber
selten bekommt man es so kompakt präsentiert, und abgesehen davon, dass
das Lauschen und Schauen einfach Spaß macht, ist es in Zeiten, in denen
spartenübergreifendes Arbeiten und konzeptuelle Ansätze scheinbar neu
erfunden werden, nicht verkehrt zu erkunden, was vor mehr als einem
halben Jahrhundert diesbezüglich los war.**
Zum Auftakt, im großen Oberlichtsaal, empfängt uns eine gleichzeitig
opulente und luftige Klanginstallation von David Tudor, die man sich aus
dem Salzburger Museum der Moderne ausgeliehen hat. Wie fantastische Ufos
sind 20 teils weit ausgreifende Objekte im Raum drapiert, die bei
genauerem Hinsehen aus den unterschiedlichsten Alltagsgegenständen wie
Eimer, Fässer oder Tennisschläger zusammengesetzt sind, und bei
genauerem Hinhören seltsame Geräusche von sich geben. Aufgespielte
Soundfiles bringen die Objekte zum Resonieren und erzeugen ein Flirren,
Zirpen, Gluckern und Knistern, das – wie der Titel **/Rainforest
V/**suggeriert – den ganzen Raum in ein eigenwilliges akustisches Biotop
verwandelt.*
*In den 1960er war Konzeptkunst ein großes Thema und Sol Lewitt
versuchte sich ihr mit **35 Sätzen
<http://www.oliverlanz.com/wordpress/wp-content/uploads/2011/09/35-Saetze-de…>**zu
nähern, aus denen wir unter anderem lernen, dass Konzeptkünstler mehr
Mystiker als Rationalisten sind und dass es darauf ankommt irrationalen
Gedanken absolut und logisch zu folgen. Zwischen Rationalem und
Irrationalem entsteht ein schwankender Raum und genau diese lustvolle
Lücke wird erlebbar, wenn wir John Baldessari lauschen, der uns die
Statements in einem verwackelten Video mit verwackelter Stimme vorsingt.**
Banale Ideen können nicht durch gute Gestaltung gerettet werden, heißt
es bei Sol Lewitt weiter – aber indem man sie in ihrer Schlichtheit
belässt und ihnen 'absolut und logisch' folgt, können manche von ihnen
Funken schlagen und ihre scheinbare Banalität transzendieren. So zum
Beispiel wenn Timm Ulrichs uns ein **/konzert der fallenden
stecknadeln/**imaginieren lässt oder Bruce Nauman mit dem Rücken zur
Kamera 60 Minuten lang eine auf D.E.A.D. gestimmte Violine traktiert und
den Akkord damit gleichzeitig zum Leben erweckt und zu Tode reitet.**
Klang als Material ist natürlich auch etwas für die Macher und Tüftler
und dabei dürfen Jean Tinguelys ratternde und knatternde
Schrottmaschinen nicht fehlen. In Krefeld werden sie von Günther Ueckers
**/Terrororchester /**sekundiert,**//**das noch mehr Lärm macht.
Sensibler geht Tinguely in seinen Radioobjekten ans Werk: Hinter einer
Plexiglasscheibe sieht man unentwirrbare technische Schaltungen, durch
die der Empfangsbereich eines Radios permanent leicht verstellt wird.
Man hört geisterhafte Stimmen und Klänge und zwischendurch immer wieder
jenes herrliche Knistern und Rauschen, das mir früher so manche
Radionacht versüßt hat – ein kleiner Dreh am analogen Regler und das
langweilige ARD-Nachtkonzert verflüchtigte sich in unerschöpfliche und
unergründliche Geräuschwelten. Es ist nicht zuletzt dieser aus Low Tech
und persönlichen Erinnerungen gespeiste nostalgische Touch, der den Reiz
der Ausstellung ausmacht.**
Bei Yaacov Agams **Tableau Tactile Sonore**darf man selbst Hand anlegen,
indem man 50 auf Spiralfedern tanzende Blechkapseln zum Vibrieren und
Klirren bringt, und gleich daneben lässt Pol Bury dicke Holzfinger nach
Drahtsaiten tasten. Auch hier ist es die Einfachheit der Mittel, durch
die eine besondere Poesie entsteht.**
Es gibt viel zu entdecken in Krefeld, 20 Künstler sind mit ca. 50
Arbeiten vertreten und auch die begleitenden Aktivitäten sind
interessant: Im Januar war das TAM, Theater am Marienplatz, mit einem
Kagelprogramm zu Gast, am **23.2.
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Program/2023/02/Resonanzraum-Mit-Den-Niede…>**spielen
die niederrheinischen Sinfoniker Werke von Ichiyanagi, Boulez,
Stockhausen, Gubaidulina und B.A. Zimmermann, am **7.3.
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Program/2023/03/Steve-Reich>**kommt in
der Mediothek Steve Reichs **/Pendulum Music/**zur Aufführung und am
**9.3.
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Program/2023/03/Resonanzraum-Sound-Im-Avan…>**und
**16.3.
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Program/2023/03/Resonanzraum-Sound-Im-Avan…>**präsentiert
Thomas Janzen Sound im Avantgardefilm.*
**[Musikfabrik beim WDR]**
*Der Klang des Materials ist auch Thema in Ludmila Frajts
Streichquartett **/Silver Sounds/**aus dem Jahre 1972. Sie kombiniert
die Instrumente mit dem Klang von Silberlöffeln, von denen je zwei von
den Notenpulten baumeln und mit Metallstäben angeschlagen werden. Zum
Auftakt umhüllen die Streicher den glockenhellen Klang mit einer
fragilen, wie hingehauchten Aura. In ganz andere Gefilde führt der
energiegeladene, von kraftvollen Pizzikati durchpflügte Mittelteil,
bevor das Stück zu seinen Anfängen zurückkehrt und fast schwelgerisch
mit zartem Löffelgeklimper verebbt. Die serbische Komponistin
(Lebensdaten 1919 bis 1999) ist über ihr Heimatland hinaus kaum bekannt
und passt damit ausgezeichnet zu dem Motto, das die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> unter ihrem Dirigenten Ilan Volkov für
ihr 84. Konzert
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-84/> beim WDR
gewählt hat: **/Hidden Treasures/**versammeln selten gehörte Werke von
selten gespielten Komponisten und Komponistinnen – mit hohem
Frauenanteil, den ich in Krefeld vermisst habe.**
Ein brummelnder Kontrabass und eine fauchende Flöte stehen am Anfang von
**/Onyx/**(1991), einem Stück der Amerikanerin Eleanor Hovda (1940 bis
2009), von der außer einer kurz vor ihrem Tod erschienen CD-Box
hierzulande wenig bekannt ist. Die Partitur lässt dem Ensemble viel
Freiraum und doch entsteht eine ganz eigenwillige Atmosphäre, die
geprägt ist von einem fast romantischen Wogen und Weben. Es ist, als
lugten die Rheintöchter um die Ecke, und als irgendwann zum Sturm
geblasen wird, sehe ich vor meinem inneren Auge Alberich über die Bühne
poltern. *
*Auch Bergrún Snæbjörnsdóttirs <http://www.bergrun.com/about> **/Strange
Turn/Narwhal/**liegt eine offene Vorlage
<http://www.bergrun.com/strangeturn> zugrunde, bei der sich die Musiker
und Musikerinnen an zeitlich synchronisierten Kreiselementen orientieren
und dabei ihre eigene Stimme finden sollen. Streicher und Cembalo sind
teils mit Styropor präpariert, wodurch ein geräuschlastiger, rauer,
knarziger Sound entsteht, der sich – wie die Spiralbahnen auf dem
Stoßzahn eines Narwals – immer mehr aufschraubt und zuspitzt.**
Kein Geheimtipp mehr ist die (wie Ludmila Frajt) in Belgrad geborene
Milica Djordjević <http://www.milicadjordjevic.com/english.html>
(*1984), die bereits auf vielen Festivals (u.a. 2022 in Witten mit einem
Porträtkonzert) vertreten war und inzwischen in Köln lebt. Djordjevic
beschreibt ihr Komponieren als Kampf gegen Widerstände und das kann man
ihrem neuen Werk **/Nalet/**(serbisch für eilen, stoßen) auch anhören.
Nach einem zaghaften Auftakt mit grummelnder Kontrabassklarinette,
spärlichen Schlagzeugakzenten und frotzelnder Trompete entsteht ein
dichtes Geräuschfeld, das von wiederholten Detonationen erschüttert
wird. Der Pianist versucht sich zunächst noch mit flinken Läufen über
Wasser zu halten, gerät jedoch zunehmend außer Rand und Band und das
ganze Geschehen kippt ins Tumulthafte, Überbordende – Flucht nach vorn
ins Dramatische.**
Als einziger Mann vervollständigte der Rumäne Ștefan Niculescu die
Runde, der mit **/ISON I /**(1971 - 73) heterophone Verwirrungen
erkundet – eine lebhafte Musik, von den gespielten Stücken aber das
konventionellste. *
**[Termine im Februar]**
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Ligeti am 5.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/atem/3022>, Alfred
Schnittke, /Fazıl Say/und /Vasco Mendonça/am 26.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-diana-tishchen…>
sowie eine Uraufführung von SJ Hanke am 12.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/enigma-variationen/2708>
auf dem Programm. In der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns das Ensemble Garage
<https://ensemblegarage.de/> mit Genoël von Liliensterns /Unsupervised
Sounds /am 5.2., ein Werkstattgespräch von ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/> am 8.2.
<https://www.on-cologne.de/chezon-nathaliebrum-dt/>, ein Festival
<https://www.on-cologne.de/michaelvonbiel-dt/> mit Musik und Kunst von
Michael von Biel vom 10. bis 12.2. (u.a. mit dem Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/>) und *Soundtracking*mit dem Trio
*Lange/Berweck/Lorenz <http://langeberwecklorenz.de/>*am 26.2. Die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt zu Montagskonzerten am
6.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-die-sprueche-des-pete…>
und 27.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-wave-fields/> in
ihr Studio ein, am 1.2. findet ein Konzert der Kompositionsklassen in
der Musikhochschule <https://www.hfmt-koeln.de/index/> statt, am 12.2.
<https://electronicid.de/events/> bringt das Ensemble Electronic ID
<https://electronicid.de/> das Musiktheater /Transparence/
<https://electronicid.de/project/transparence/>in die Ruffactory, am
22.2. wird die Reihe Soirée Sonique <https://ltk4.de/termine/> im
Lutherturm fortgesetzt und am 25.2. spielt Marlies Stellmacher im
Lunchkonzert der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> Ligetis /Musica ricercata./
Außerdem stellen Thomas von Steinaecker und David von Bassewitz am 6.2.
<https://literaturhaus-koeln.de/programm/ein-stockhausen-comic-von-thomas-vo…>
im Literaturhaus <https://literaturhaus-koeln.de/> die Graphic Novel
/Stockhausen – Der Mann, der vom Sirius/ kam vor.
*Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben, **FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln
(am **14.2.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/funkt-sessions-therapeut…>**mit
der **Therapeutischen Hörgruppe
<http://www.therapeutischehoergruppekoeln.de/> *und am 28.2.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/funkt-sessions-julian-ro…>
mit Julian Rohrhuber*) und w**eitere Termine und Infos finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Das Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>
*Dortmund*veranstaltet vom 2. bis 5.2. ein Festival
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/abonnements/zeitinsel-gubai…>
zu Ehren von Sofia Gubaidulina, im domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> präsentiert Umland Records
<https://umlandrecords.de/> am 2.2.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-10596.html>
die Formation Deviation der Gitarristin Raissa Mehner und am 16.2.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10230.html>
die Großformation The Dorf, am 11.2. <http://www.mexappeal.de/?p=5782>
sind Bromp Treb, Sisto Rossi und Double Exposure bei mex
<http://www.mexappeal.de/> im Künstlerhaus zu Gast und Sinfonia NRW
<https://www.orchester-sinfonia.de/> stellt am 27.2. in der
Heliandkirche das neues Projekt
<https://www.orchester-sinfonia.de/projekte> /Der eingebildete Kranke/
vor, eine *heitere musikalische Collage nach Molière von Johannes Marks.*
Im Steinbruch <https://steinbruch-duisburg.de/> in *Duisburg* steht am
2.2.
<https://steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/dorf-inland-outpost-mehta-kl…>
das Trio Mehta/Klare/Froleyks auf der Bühne, im EarPort
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> findet am 26.2. ein
Gesprächskonzert statt und das Goldmund Quartett spielt ebenfalls am
26.2.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/goldmund-quartett-kako06-2022…>
in der Mercatorhalle <https://www.mercatorhalle.de/> Schnittkes
/Streichquartett Nr. 3/.
In der *Essener*Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> erklingt am 4.2.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/endorphinefolkwang-kamm…>
/Endorphin/von *Søren Nils Eichberg und das Ensemble S201
<http://www.ensemble-s201.com/> trifft am 18.2.
<http://www.ensemble-s201.com/upcoming-events-1/s201-&-friends_ii.-hilde>
in der RüBühne <https://ruebuehne.de/> auf Hilde
<https://umlandrecords.de/bands/hilde/>. Vom 23. bis 25.2. findet in der
Zeche Carl <https://www.zechecarl.de/> das JOE Festival
<http://www.jazz-offensive-essen.de/joe-open-air/> statt. Von
vorauseilenden Aktivitäten ab dem 20.2. gemeinsam mit dem Büro für
akustische Innenraumpflege berichtet der Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>.*
*Düsseldorf*
Vom 4.2. bis 12.2. ist im KIT <https://www.kunst-im-tunnel.de/> unter
dem Titel /the space between your ears/
<https://www.kunst-im-tunnel.de/exhibition/the-space-between-your-ears-bojan…>
eine Klangausstellung des Komponisten und Klangkünstlers Bojan Vuletić
<https://www.bojanvuletic.com/> zu erleben, die am 4.2. mit einer
Performance-Night eröffnet wird. Am 15.2.
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/visual-music-studies-2023/>
werden in der Filmwerkstatt <https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/>
Arbeiten von Studierenden der Robert Schumann Hochschule mit dem
Studienschwerpunkt /Visual Music/
<https://www.rsh-duesseldorf.de/institute/institut-fuer-musik-und-medien/new…>
gezeigt.
*Sonstwo*
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> präsentiert am 4.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4253> aktuellen Jazz mit dem Rainer Böhm Trio.
In der *Bielefelder* Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 12., 19. und 26.2. alte und neue Musik.
Die *Bonner*Oper <https://www.theater-bonn.de/> kündigt ein Konzert mit
Werken von Sofia Gubaidulina und Unsuk Chin am 3.2.
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/farbenklange/184815> und die
Uraufführung der Balladenmärchenminioper /Mina oder die Reise zum Meer/
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/mina-oder-die-reise-zum-meer-ua/210…>
von Anno Schreier am 22.2. an. Die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/> veranstaltet im Dialograum Kreuzung an
Sankt Helena <http://kreuzung-helena.de/home/> Konzerte mit dem Trio
Konk Pack <http://www.thomaslehn.com/read/info_kp.html> am 4.2.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-dissonant-series-konk-pack-tho…>
sowie mit dem Quartett Harri Sjöström, Elisabeth Harnik, John Edwards
und Tony Buck am 18.2.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-dissonant-series-up-and-out-ha…>
Im *Krefelder* TAM <https://www.tamkrefeld.de/> stehen im Februar
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=167> zur üblichen Stunde
jeweils freitags um 22 Uhr Kuriositäten von Urs Peter Schneider auf dem
Programm.
In *Münster* erwarten uns in der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
am 1.2.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
ein Konzert mit Werken von Eric Sammut, Iannis Xenakis und John Cage und
in der Blackbox <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
das Trio Konk Pack <http://www.thomaslehn.com/read/info_kp.html> am 5.2.
sowie das Quartett Harri Sjöström, Elisabeth Harnik, John Edwards und
Tony Buck am 19.2.
Zwar jenseits der Landesgrenze aber nicht weit entfernt und mit
bekannten Namen aus NRW (Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/>,
Gerhard Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>, Eva Maria
Houben <http://evamariahouben.de/>) findet vom 3. bis 5.2. in *Trier*
Opening <http://opening-festival.de/>, das Internationale Festival für
aktuelle Klangkunst, statt.
In *Wuppertal*präsentiert das Ensemble Partita Radicale
<http://www.partitaradicale.de/> am 2.2. <https://insel.news/musik> neue
Musik aus Lateinamerika und im ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen
der cine:ort <https://www.kowald-ort.com/cine-ort-22-23-1/> am 2.2., die
Reihe 'all female' diesmal mit Emily Wittbrodt und Hanna Schörken am
10.2. <https://www.kowald-ort.com/termine-2023/10-02-23-wittbrodt/> und
die Gruppe Kavekanem am 22.2.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/22-02-23-kavekanem/> auf dem
Programm.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
28 Dec '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-2023
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-2023>__
__
*Januar 2022*
*Gewesen:*NOperas! mit /Obsessions/in Wuppertal – 'Musik der Zeit' beim WDR*
Angekündigt:*Frakzionen in Bielefeld – Klangkollektiv Recursion als
improviser in residence in Moers – Tage für Zusammenkünfte in Essen u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**
**
**[NOperas! mit ***/*Obsessions*/***in Wuppertal]**
*Bereits seit 2006 fördert der Fonds Experimentelles Musiktheater
(**feXm <https://www.noperas.de/fexm-2/>**) von **NRW KULTURsekretariat
<https://www.nrw-kultur.de/>**und **Kunststiftung NRW
<https://www.kunststiftungnrw.de/>**Projekte, die zwar in den
städtischen Schauspiel- und Opernhäusern verankert sind, aber die
üblichen von Hierarchien und klaren Arbeitsteilungen geprägten
Produktionsbedingungen außer Kraft setzen. Der Schwerpunkt liegt
stattdessen auf Teamwork, Prozessorientierung und der Einbeziehung von
Ensembles der freien Szene. Bis 2019 entstanden auf diese Weise 15
Produktionen, von denen mir viele noch in lebhafter Erinnerung sind. Die
Übertragbarkeit auf andere Häuser ist bei dieser Herangehensweise
allerdings schwierig. Um nicht nur Eintagsfliegen zu produzieren,
entstand daher die Idee, unter dem neuen Label **NOperas!
<https://www.noperas.de/>**städte- beziehungsweise länderübergreifend zu
arbeiten. Von Anfang an dabei waren die Oper Wuppertal und das Theater
Bremen. Nach dem Ausscheiden der Oper Halle sind inzwischen das
Staatstheater Darmstadt und das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
hinzugekommen.**
Unter diesen Vorzeichen war im Januar 2020 in Wuppertal schon die
sogenannte Logistik-Oper **/Chaosmos/
<https://www.noperas.de/aktuelle-projekte/sinan-rausch-kaestner-chaosmos/>**zu
erleben (s. **Gazette Februar 2020
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-februar…>**).
Verzögert durch Corona und andere Wirren hatte jetzt am 3.12.
**/Obsessions/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>**Premiere,
das in einer ersten Version Anfang 2022 bereits in Bremen aus der Taufe
gehoben wurde. Eingeladen war die finnische Kompanie **Oblivia
<https://oblivia.fi/>**, die bereits seit 20 Jahren „kollektiv,
nicht-hierarchisch, multikünstlerisch“ unterwegs ist, und für NOperas!
mit der chinesischen Komponistin **Yiran Zhao
<http://www.yiranzhao.net/>**zusammengearbeitet hat. In Wuppertal trafen
sie auf die Ensemblemitglieder Rebecca Murphy (Sopran), Julia Reznik
(Mezzosopran) und Yisae Choi (Bass-Bariton), Musiker und Musikerinnen
des Sinfonieorchesters und natürlich auf den Produktionsapparat der
Oper, um gemeinsam das weite Feld der menschlichen Obsessionen zu
erkunden. Oblivia nähert sich dem Phänomen, mit dem wir gierige
Besessenheit aber auch zwanghafte Fixierung verbinden, auf sehr
reduzierte und stilisierte Weise. Die Bühne ist bis auf das am linken
Rand platzierte Kammerorchester vollkommen leer und wird nach und nach
von sieben Darstellern in überdimensionierten, wallenden Gewändern
bevölkert, die sich in überzeichneten, skulpturalen Posen präsentieren –
seltsame Machtdemonstrationen, herausfordernd und entlarvend zugleich.
Dazu erklingt eine fragile Musik, die sich manchmal in volltönenden
Gesang oder geradezu wohlige melodische Gefilde versteigt, um sich bald
darauf in diffuse Lautäußerungen und Geräuschzuspielungen zu
verflüchtigen. *
*In einer zweiten Sequenz finden sich die Darstellenden in einer Art
Partysetting wieder. Doch das scheinbar zwanglose Plaudern mündet bald
in zwanghaftes Agieren. Ein harmlos-banales „Bumm chichi bumm chi“ wird
vom verspielten Rhythmus, bei dem man mit muss, zum unausweichlichen
Sog, verwandelt das leichtfüßige Tänzeln in einen leerlaufenden
Gleichschritt, wird manisch ausgewalzt, um schließlich wie ein
überdrehter Mechanismus zu kollabieren. Doch auch die zwischendurch
anklingenden Lieder erweisen sich in ihrer Schlichtheit als doppelbödig.
Sie handeln von Sein oder Nichtsein und von dem seltsamen Wunsch, in
einer Pyramide begraben zu werden.**
Das Faszinierende dieses Abends besteht darin, dass wir in
hochartifizielle, ästhetische Bild- und Klangwelten eintauchen, in denen
gleichzeitig ganz alltägliche und vertraute Szenarien lauern. Daraus
entstehen widerstreitende Gefühle, die uns nur allzu bekannt sind: Wir
glauben, die Mächtigen in ihrem prätentiösen Gehabe zu durchschauen,
fühlen uns abgestoßen und können uns ihnen doch nicht entziehen. Wir
fühlen uns gelangweilt von den immer gleichen oberflächlichen
gesellschaftlichen Ritualen und wollen doch unter allen Umständen
dazugehören, aus Angst vor Ausgrenzung und Isolation. So werden wir Teil
eines Räderwerks, das in seiner scheinbaren Alternativlosigkeit
obsessiven Charakter hat.**
Oder gibt es doch einen Ausweg? Zum Schluss leitet eine den ganzen
Bühnenhintergrund einnehmende farbkräftige Projektion, die an einen
kollabierenden, sich in amöbenhafte Formen auflösenden Stern erinnert,
in einen post-obessiven Zustand über. Filigrane instrumentale Gesten
locken die Mitwirkenden erneut auf die Bühne, vorsichtig und
verletzlich, jetzt ohne ihre voluminösen Kleiderpanzer, erkunden sie
neue Möglichkeiten des Miteinanders und vereinigen sich zu einem Gesang,
an dem auch die Orchestermusiker teilhaben.**
Im Januar ist eine Folgeaufführung geplant, den **14.1.2023
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-auffuehrung/auffu…>**sollte
man sich vormerken.*
**['Musik der Zeit' beim WDR]**
*In der Reihe '**Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>**' hob
das WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Ilan Volkov am **9.12.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/neue-musik/veranstaltung-mus…>**zwei
neue Werke aus der Taufe und konfrontierte sie mit Musik aus den 70er
Jahren. Bemerkenswert ist, dass sich beide Uraufführungen an Beethoven
abarbeiten. **York Höller
<https://yorkhoeller.jimdofree.com/>**verwendet in seiner **/Beethoven
Paraphrase/**Motive, die er in bewährter Weise aus Beethovens Namen
destilliert (z. B. B-E-E-H-E) und einer 'permanenten Durchführung'
unterzieht. Im zweiten Teil kommen Versatzstücke aus Beethovens
**/Coriolan-Ouvertüre/**hinzu. Das Ergebnis ist solides konservatives
Handwerk und will wohl auch nicht mehr sein. **Malte Giesen
<http://www.malte-giesen.de/>**interessiert sich nach eigener Aussage
weniger für die kleinteilige Arbeit an historischen Motiven sondern für
die klangliche Oberfläche. Für sein neues Werk **/Massenprozession/**hat
er sich das Eingangsmotiv aus dem zweiten Satz von Beethovens 7.
Sinfonie vorgenommen: Den einprägsamen Grundrhythmus, mit dem
„schicksalshafte, auch apokalyptische, in jedem Fall rituelle und
unveränderliche 'höhere Mächte'“ assoziiert werden, hat jeder sofort im
Ohr, weshalb er auch – vom Tatort bis zu den X-Men – wiederholt für
Filmmusiken verwendet wurde. Während des Kompositionsprozesses wurde
Giesen dann selbst von höheren Mächten eingeholt: Die Coronapandemie
forderte ihren Tribut, weshalb zunächst eine Version mit reduzierter
Orchestergröße entstand. Erst jetzt kam in Köln die ursprünglich Fassung
zur Aufführung mit großer Besetzung einschließlich verdoppelten Pauken
und Neukonzeption der elektronischen Zuspielung. Das Stück entfaltet so
die nötige Wucht, um dem zugrundeliegenden Thema, das Phänomen der
bewegten Massen, gerecht zu werden. Das bekannte Motiv geistert mehr
oder minder erkennbar durch den Raum, mal als dunkles Raunen und
Rumoren, eingebettet in den Nebel der elektronischen Zuspielung, dem
eine Aufnahme des 2. Satzes durch das WDR Sinfonieorchester
zugrundeliegt, dann in absoluter Klarheit. Die Musik schwillt an, von
Pauken befeuert, erodiert, zerfasert, tritt erneut über die Ufer, die
Zuspielung verflüchtigt sich in bis zu 1024-facher Vervielfältigung zu
weißem Rauschen, das sich wie ein Schatten über den Raum legt. In 20
Minuten passiert eine Menge, doch zum Schluss bleibt man etwas
durchgewalkt mit der Frage zurück, ob das jetzt mehr war als viel Lärm
um nichts. Aber vielleicht ist gerade das der Wirkmechanismus einer
**/Massenprozession, /**ein ausgeklügeltes Trara mit
Wiedererkennungseffekt.*
*In den 70er Jahren stand man der Tradition noch weitaus kritischer
gegenüber und versuchte stattdessen neue Klangwelten zu erkunden. Dass
man auch auf diese Weise ins Kino kommen kann, hat **György Ligeti
<http://www.gyoergy-ligeti.de/>**bewiesen, der diesmal mit seinem
**/Doppelkonzert für Flöte und Oboe/**vertreten war. Auf einen ruhigen
ersten Teil, in dem Tonhöhenschwankungen ein eigenwilliges Schillern und
Flirren erzeugen, folgt ein quirliger zweiter Teil, der ganze
Insektenschwärme in höchste Register vordringen lässt – Musik, die auch
nach 50 Jahren ihren Reiz noch nicht verloren hat.**
Besonders spannend wurde es dann mit Lucia Dlugoszewskis **/Abyss und
Caress/**für Trompete und Orchester, denn obwohl das Stück bereits
Anfang der 70er Jahre entstand, erlebte es jetzt erst seine deutsche
Erstaufführung. Die Amerikanerin mit polnischen Vorfahren wurde 1925 in
Detroit geboren und hat ein breitgefächertes Aktivitätsspektrum
vorzuweisen. Sie studierte u.a. bei Edgar Varèse, entwickelte mit dem
Bildhauer Ralph Dorazio mehr als hundert Musikinstrumente, entwarf Musik
und Choreographien für die Tanzcompagnie ihres Mannes Erich Hawkins und
arbeitete mit Jonas Mekas zusammen. Bereits der Titel des 30-minütigen
Werkes, Abgrund und Zärtlichkeit, zeigt dass es ihr nicht um ausgefeilte
Konstruktion geht sondern um „rücksichtslos-intensive Energie“ und
„rücksichtslos-intensive Erotik“. Unmittelbare Erfahrungen mit Geburt
und Tod während des Kompositionsprozesses taten ein übriges, um dem Werk
seine überbordende, existentielle Kraft zu verleihen. So wild-fragil,
unberechenbar und drastisch wie das Leben, soll auch die Musik sein.
Gleich der Auftakt ist von hohem, schrillen Zirpen geprägt, das bis an
die Schmerzgrenze reicht, so dass einige Menschen im Publikum sich die
Ohren zuhielten. Es folgen sirenenhaftes Rumoren, turbulente Attacken
der Blechbläser und immer wieder das virtuose, sich schier
überschlagende Schmettern des Solotrompeters (Peter Evans!), dessen
Signale vom Orchester aufgegriffen oder von Geräuschwolken umfangen
werden. Bei der Uraufführung unter Pierre Boulez bestand dieser – man
kann es sich lebhaft vorstellen – auf Kürzungen und tatsächlich läuft
das Stück manchmal aus dem Ruder, verrennt sich, kennt Redundanzen. Aber
seinem Anspruch wird es damit durchaus gerecht, denn so chaotisch ist
nunmal das Leben.*
**[Termine im Januar]**
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen das
Ensemble Modern mit Wolfgang Rihm am 6.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/zu-ehren-wolfgang-rihm/2450>,
eine deutsche Erstaufführung von Guillaume Connesson am 15.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/belcea-quartet/2787>
und ein Streichquartett von Misato Mochizuki am 29.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-aris-quartett/…>
auf dem Programm. Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt
am 9.1. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-33/> zum
Montagskonzert und ist am 29.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-84/> u.a. mit
einer Uraufführung von *Milica Djordjevic* beim WDR zu Gast.
Am 6.
<https://barnescrossing.de/events/gamut-inc-r-u-r-rossums-universal-robots-r…>
und 7.1.
<https://barnescrossing.de/events/gamut-inc-r-u-r-rossums-universal-robots-r…>
findet im Barnes Crossing eine Wiederaufführung der Roboteroper /Rossums
Universal Robots/ statt (s. Gazette März 2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2…>),
Aki Takase <http://akitakase.de/> präsentiert am 10.1.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Carmen%20Rhapsody>
im japanischen Kulturinstitut <https://www.jki.de/> eine
Neuinterpretation der /Carmen/ in einem Bühnenbild von Chiharu Shiota
<https://www.chiharu-shiota.com/> und in der Reihe 'soundings' der
Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/> ist am 12.1.
<https://www.khm.de/termine/news.5450.soundings-34-edwin-van-der-heide-the-s…>
Edwin van der Heide <https://www.evdh.net/> zu Gast. In der Kunststation
Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> wird am 14.12. das
Posaunen-Ensemble Bonecrusher erwartet, im nächsten 'Musik der
Zeit'-Konzert im WDR kommt am 21.1.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/neue-musik/veranstaltung-mus…>
ein neues Werk von *Steven Daverson* zur Uraufführung, die nächste
Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> im Lutherturm findet
am 25.1. statt, am 27.1.
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>
veranstaltet das musikwissenschaftliche Institut der Uni Köln ein
Jubiläumskonzert für Xenakis und in der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> steht am 29.1. das Ensemble Dehio auf
der Bühne.
*Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben und **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 11.1. ein
Werkstattgespräch mit Frank Dommert vom Kölner Plattenladen a-musik.
**Funkt <https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2. und
4. Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus
Köln und w**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> setzt seine Reihe 'Fleisch' am
8.1. <https://e-mex.de/konzerte/fleisch-3/> im Maschinenhaus in
*Essen*und am 20.1. im Anneliese Brost Musikforum in *Bochum* fort.
Am 19.1. ist The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>
mit seiner monatlichen Session im *Dortmunder* domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> zu erleben und im Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> kommt am 28.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/28-01-2023-mirga-grazinyt-t…>
/Fires/ von *Raminta Šerkšnytė* zur Aufführung.
In der *Duisburger* Mercatorhalle stehen *George Crumbs */Sonate für
Violoncello solo /am 15.1.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/aris-quartett-mueller-schott-…>
sowie Musik von *Erkki-Sven Tüür*am 18. und 19.1.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/wahl-verwandtschaften-pk-06-2…>
auf dem Programm und im Duisburger Ableger der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/> erklingen am 18.1. frische Klänge.
Im Haupthaus in *Essen-Werden*erwarten uns Kompositionen von Folkwang
Lehrenden am 10.1., die Tape Session am 12.1., noch mehr frische Klänge
am 23.1. und 28.1. sowie Konzerte der Integrativen Komposition unter dem
Motto 'Just in Time' am 24. und 26.1.
Die Gesellschaft für neue Musik Ruhr, gnmr <https://www.gnmr.de/>,
veranstaltet am 13. und 14.1. das kleine Festival 'Tage für
Zusammenkünfte' u.a. mit den Curious Chamber Players und einer
Orgelnacht, JOE <http://www.jazz-offensive-essen.de/>, die
JazzOffensiveEssen präsentiert am 14.1. Simon Camatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/> im Gitter Raum
<https://www.gitterraum.de/> und die RüBühne <https://ruebuehne.de/>
erwartet am 27.1.
<https://ruebuehne.de/Veranstaltungen/blooming-fluorescence/> das
Ensemble 201 mit /Blooming Fluorescence./
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> setzt das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 25.1.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10121-na-hoern-sie-m…>
seine Reihe 'Na hör'n Sie mal' fort.
*Sonstwo*
Die *Aachener*Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt aktuellen Jazz mit Olivier Chavet
am 14.1. <https://www.gzm-aachen.de/?p=4102> und ein Klavierkonzert mit
Jan Gerdes <https://jan-gerdes.de/de/> am 21.1.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4241> an.
Die *Bielefelder* Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet am 9.1. den nächsten
Jour fixe. Vom 13. bis 15.1. findet bei freiem Eintritt das Festival
Frakzionen <https://www.frakzionen-festival.de/> in der Zionskirche
statt. Mit dabei sind das Ensemble Ascolta, das Ensemble Bonecrusher,
die Schlagzeugerin Vanessa Porter u.v.a.m. Bei einem weiteren Neue
Musik-Konzert in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
am 22.1. ist Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> zu Gast.
In der Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/> in *Detmold*
erwarten uns ein Konzert mit dem Ensemble Earquake am 10.1. und die
Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 27.1.
Als *Moerser* i
<https://www.moers-festival.de/de/neues/improviser-in-residence/>mproviser
in residence
<https://www.moers-festival.de/de/neues/improviser-in-residence/> für
2023 wurde das von Christopher Retz, Steven Koch und Jan Krause
gegründete Kunst- und Klangkollektiv Recursion
<https://recursion.hotglue.me/> ausgewählt. Das Übergabekonzert findet
am 22.1. statt.
In der Blackbox <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*werden das Trio Ephemeral Fragments am 15.1. und das Trio
Mehta-Klare-Froleyks am 29.1. erwartet. Jan Klare
<http://www.janklare.de/termine/>ist im Januar gleich mehrfach in
Münster zu erleben – am 14.1. in der Trafostation
<https://trafo-ms.de/de/veranstaltungen/>, am 26.1. in der Baracke
<https://baracke.ms/> und am 27.1.
<https://stadtensemble.de/die-ermittlung/> bei einer Aufführung von
Peter Weiss' /Die Ermittlung/im Landgericht.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der Uni
*Siegen*kündigt ein Konzert mit Friedrich Gauwerky und Florian Uhlig am
17.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/22_2…>
an.
Der *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> beginnt das neue
Jahr mit einem kladeraDADAtsch zu Schwitters 75. Todestag am 8.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/08-01-23-schwitters/>, dem
cine:ort <https://www.kowald-ort.com/cine-ort-22-23-1/> am 12.1. und
Neuer Musik für Viola und Klavier am 16.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/16-01-23-wei-chue/>
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
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*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
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28 Nov '22
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können Sie sie auch hier lesen:
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__
*Dezember 2022*
*Gewesen:*NOW!-Festival in Essen*
Angekündigt:*Nopera! /Obsessions/in Wuppertal – Ensemble BRuCH in Köln
und Wuppertal – Musikafabrik mit Xenakis in Bonn u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
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**[NOW!-Festival in Essen]**
*Das NOW!-Festival in Essen, das vom 27.10. bis 6.11. bereits zum 12.
Mal stattfand, widmete sich in diesem Jahr unter dem Motto **Horizonte
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20222023/now-horizon…>**außereuropäischen
Entwicklungen, wobei der Blick vor allem auf den fernen Osten gerichtet
war. Die musikalischen Verbindungen zwischen Asien und Europa sind
vielfältig und komplex, standen aber lange (und stehen teilweise noch
immer) unter kolonialistischen Vorzeichen. In vielen Musikschulen Japans
und Koreas dominieren bis heute die europäischen Klassiker den
Unterricht. **Younghi Pagh-Paan <https://www.pagh-paan.com/>**und
**Toshio Hosokawa
<https://www.schott-music.com/de/person/toshio-hosokawa>**, zwei der
bekanntesten Komponisten aus dieser Region, beide in Essen anwesend,
berichten, dass die eigene Musik lange Zeit geradezu verpönt war und sie
erst von Europa aus (oft angeregt durch ihre europäischen
Kompositionslehrer) Interesse an ihren musikalischen Wurzeln
entwickelten. Umgekehrt dienten asiatische Instrumente und Tonsysteme in
Europa häufig als exotisches Futter, wobei der Grad zwischen
wertschätzender Aufgeschlossenheit und kultureller Aneignung schmal ist.
Heute sind wir in dieser Hinsicht sensibler und stellen fest, dass es
verdammt schwer ist, aus dieser Nummer wieder herauszukommen. Einfache
Antworten sind nicht zu haben.**
Pagh-Paan und Hosokawa haben sich intensiv mit den musikalischen, aber
auch philosophischen Traditionen ihrer jeweiligen Heimat befasst und
diese in ihr eigenes Komponieren einfließen lassen. Doch ihre Werke sind
in der (westlichen) Neue-Musik-Szene verankert und werden in diesem
Kontext rezipiert. Dies zeigen eindrucksvoll ihre großen
Orchesterkompositionen, von denen zwei in Essen zu Gehör kamen. Im
Konzert mit den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung von
**Jonathan Stockhammer <http://jonathanstockhammer.com/>**erklang
**/Uzu/**. Inspiriert von der japanischen Mundorgel Sho (die jedoch
nicht zum Einsatz kommt) transformiert Hosokawa hier das Orchester in
einen riesigen Klangkörper, der ein- und ausatmet, bebt, sich aufbäumt
und schließlich einen den ganzen Raum erfassenden Strudel erzeugt.
Unmittelbar von musikalischen Kindheitseindrücken ihrer Heimat ließ sich
**Malika Kishino <https://www.malika-kishino.com/>**anregen. Ihr Vater
ist buddhistischer Priester, weshalb ihr die Klänge der Hyoshigi
(Klanghölzer) und der Rin (japanische Schalenglocken) aus rituellen
Kontexten vertraut sind. Dies hinderte sie lange daran, sie durch die
Verwendung in einem schnöden Orchesterkonzert zu profanieren, doch in
**/Percussion Concert/**ist sie diesen Weg gegangen. Die
Schlaginstrumente, virtuos gespielt von **Alexej Gerassimez
<https://www.alexejgerassimez.de/>**, dominieren mit ihren
unterschiedlichen Klang- (Holz und Metall) und Resonanzeigenschaften das
Geschehen, werden vom Schlagwerk des Orchesters aufgegriffen und
weitergesponnen und von den übrigen Instrumenten wie von einer Aura
umgeben.**
Die Bochumer Symphoniker brachten unter dem Dirigat von **Joongbae Jee
<https://www.joongbaejee.com/>**Pagh-Paans **/NIM/**zu Gehör, ein
hochdramatisches aufwühlendes Werk, in dem sie angeregt von einem
Gedicht des Koreaners Mun Byung-Lan, der am blutig niedergeschlagenen
Volksaufstand in Kwanju im Mai 1980 beteiligt war, dem Schmerz der
geschundenen, gequälten Erde nachspürt. Als Uraufführung erklang ein
neues Orchesterwerk von **Jagyeong Ryu
<https://zkm.de/de/person/jagyeong-ryu>**, das schon im Titel **/Aus
zwei Welten /**Bezug nimmt auf ihre verschiedenen kulturellen
Hintergründe. Ryu erforscht Töne und ihre Resonanzen, oftmals zarte
huschende und sirrende Klänge, die sich aber auch in plötzliche
Turbulenzen stürzen können. Dabei geht es ihr nicht in erster Linie um
Kontrolle und Stringenz, sondern um Zufallsklänge und brüchige Verläufe.**
Nach Younghi Pagh-Paan ist inzwischen auch ein Kompositionswettbewerb
benannt, der vom koreanischen Kulturzentrum in Berlin ausgerichtet wird.
Dass von den fünf in Essen vorgestellten Werken vier von koreanischen
Komponistinnen stammen, muss allerdings nicht zwingend als Zeichen der
Emanzipation gewertet werden (im **Global Gender Gap Index 2022
<https://www.weforum.org/reports/global-gender-gap-report-2022/>**befindet
sich Südkorea weit abgeschlagen auf Platz 99 von 146). Wie mir berichtet
wurde, gilt die Beschäftigung mit klassischer Musik in Korea als
unschädlicher Zeitvertreib für höhere Töchter, während die Söhne für
Wichtigeres vorgesehen sind. Interessant am Wettbewerbskonzept ist die
Einbeziehung alter koreanischer Instrumente wie Daeguem (Bambusflöte),
Gayageum (Wölbbrettzither) oder Piri (Doppelrohrblattinstrument), doch
sowohl in Klang als auch Form bewegen sich die Stücke im Rahmen der uns
vertrauten Neuen Musik. Aber warum auch nicht: Zu erwarten, dass
Komponierende aus anderen Kulturen uns gefälligst mit exotischem
Material zu versorgen haben, ist ebenfalls eine eurozentristische
Sichtweise. Recht machen können sie es sowie nie, mal ist ihre Musik zu
assimiliert, mal zu folkloristisch. Letztlich bleibt nichts anderes
übrig, als auf die einzelnen Werke zu hören, und da gab es in Essen noch
einiges zu entdecken.**
Der Italiener **Riccardo Nova
<https://www.ricordi.com/de-DE/Composers/N/Nova-Riccardo.aspx>**hat sich
in die Vielschichtigkeit der südindischen Musik vertieft und mit
**/Mah/**/ā/**/bh/**/ā/**/rata/**ein von dem berühmten indischen Epos
inspiriertes Werk vorgelegt, das das **Ensemble Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**mit drei indischen Musikern und
Musikerinnen zusammenführt (**Varijashree Venugopal
<https://www.varijashree.com/>**– Stimme und indische Flöte, **Guru
Prasanna <http://khanjiraguruprasanna.com/profile.html>**– Rahmentrommel
Kanjira, B. C. Manjunath – doppelbespannte Mridangam-Trommel). Der Klang
zweier großer Meeresmuscheln mündet in ein changierendes, schillerndes
Klangfeld, das von Gesängen und Rezitationen, von komplexen mal sich
festsetzenden, mal sich beschleunigenden Rhythmen belebt wird und sich
schließlich zu einem überschäumenden Tobuwabohu auswächst. Den
rhythmischen und tonalen Finessen, die – wie der Dirigent Peter Rundel
schilderte – nicht leicht zu bewältigen waren, konnte ich sicher nicht
gerecht werden. Für mein Empfinden war zudem etwas zu viel Elektronik im
Einsatz, aber es machte Spaß sich diesem Brodeln auszusetzen.**
Von ganz anderem Charakter war das Zusammentreffen des Arditti Quartets
mit **Ryoko Aoki <https://ryokoaoki.net/en/>**. Aoki hat das einst
Männern vorbehaltene N**ō**-Theater nicht nur als Frau aufgemischt
sondern auch durch die Verbindung der N**ō**-Reziation mit
zeitgenössischer Musik, wodurch bereits mehr als 50 Werke entstanden
sind. In der **/Hagoromo-Suite/**von Noriko Baba treffen flirrende
Streicherklänge im höchsten Register auf Aokis markante, in strengem
Duktus deklamierende Stimme. Doch unterhalb dieser kühlen,
messerscharfen Präzision in Haltung und Ton entsteht eine fragile und
instabile Atmosphäre, die sich in kurzen expressiven Momenten Bahn
bricht. Auch in dem Werk **/Hannya/**der rumänischen Komponistin **Diana
Rotaru <http://dianarotaru.net/>**, ebenfalls für N**ō**-Stimme und
Streichquartett, dominieren verschattete, tastende Klänge, die an Dichte
und Tiefe gewinnen und schließlich zart entgleiten. Sowohl
N**ō**-Theater als auch westliches Streichquartett stehen für Tradition,
Konzentration und seismographische Sensibilität und erweisen sich als
hervorragende Kombination.**
Eine besonders lange Geschichte hat die europäische Faszination für
indonesische Gamelanmusik, der bereits Debussy erlag. In Essen waren das
Kyai Fatahillah Ensemble und der Komponist **Dieter Mack
<http://www.dieter-mack.de/>**zu Gast, der zu den führenden europäischen
Kennern des Gamelan zählt. In seinem neuesten Werk **/The Time after –
reset/**ergänzt er das Gamelaninstrumentarium mit westlichem Schlagwerk
(Max Riefer) und Zuspielungen. Vor allem aber erkundet er eine ganz neue
Klangwelt, die nicht von schwelgenden Rhythmen sondern von lang
resonierenden, dunkel vibrierenden Tönen bestimmt wird. Es entsteht eine
geheimnisvolle, schwebende Atmosphäre, die durch die auf der Kombination
verschiedener traditioneller Stimmungen basierende Mikrotonaliät noch
verstärkt wird.**
Nach soviel Asien führte ein kleiner Abstecher nach Afrika: **Lukas
Ligeti <https://www.lukasligeti.com/>**war mit seinem Ensemble Burkina
Electric angereist, eine Truppe die mit ihrem Afrikapop normalerweise
auf Weltmusikfestivals zu Hause ist. Auf sich gestellt verbreiteten sie
immerhin einen gewissen Groove, aber die Begegnung mit dem **Ensemble
BRuCH <https://6000720639e41.site123.me/>**ging gründlich schief. Die
beiden musikalischen Welten hatten einander wenig zu sagen und kamen mit
doppelt angezogener Handbremse kaum vom Fleck. Das ist ausgesprochen
schade, da Afrika in mehrfacher Hinsicht immer noch unterbelichtet ist.
Während wir Amerika und Asien inzwischen zugestehen, dass es dort
eigenständige Hochkulturen gegeben hat und gibt, tun wir uns in Bezug
auf Afrika weiterhin schwer. György Ligeti, Lukas Ligetis Vater, war
fasziniert von afrikanischer Polyrhythmik, aber davon ist viel zu wenig
hier angekommen und erst recht nicht angemessen gewürdigt worden. Das
Ergebnis ist, dass ein weißer Typ als Leader of the Pack das Wort führt
und im Hintergrund an ein paar Schlaginstrumenten herumklöppelt, während
vorne People of Color eine farbenfrohe Show abliefern – das Ganze so gut
abgemischt, dass es unter dem Label Weltmusik alle glücklich macht und
keinem weh tut. Das kann noch nicht alles gewesen sein und ist
vielleicht ein Anlass, demnächst afrikanische Musik mehr in den Fokus zu
nehmen.*
**[Termine im Dezember]**
*Köln*
In der Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
stehen Werke von Isang Yun und Toshio Hosokawa am 2.12., Musik von Jesús
Torres u.a. am 7.12. sowie Lunchkonzerte am 3.12. und 10.12. auf dem
Programm und am 31.12. kann man sich wie üblich beim Silvesterkonzert
auf's neue Jahr einstimmen. In der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns das Trio f:t
<https://www.ft-trio.com/> am 1.12., das Trio Abstract
<https://trioabstrakt.com/> am 3.12. und das Ensemble BRuCH
<https://6000720639e41.site123.me/> mit seinem Programm /stottern,
stammeln, zagen/
<https://6000720639e41.site123.me/events/bruch-stottern-stammeln-zagen>am
14.12. Das Ensemble Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am
12.12. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-32/> zum
Montagskonzert und kommt am 16.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-9/> anlässlich eines
Kooperationsprojekts mit dem Institut für Neue Musik
<https://ifnm.hfmt-koeln.de/> in die Musikhochschule
<https://www.hfmt-koeln.de/>. Dort findet am 8.12. ein weiteres
Neue-Musik-Konzert mit Studierenden der Klasse Prof. Susanne Blumenthal
statt. Die Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/> präsentiert
im Rahmen der Reihe 'soundings' am 1.12.
<https://www.khm.de/termine/news.5438.soundings-033-leonhard-huhn-und-christ…>
Leonhard Huhn und Christian Lorenzen, das Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/> ist am 2.12.
<https://asasello-quartett.eu/de/events/02-12-2022-koeln/> im MAK zu
Gast, im F:lmhaus <https://filmhaus-koeln.de/> spielt das Scott Fields
Ensemble am 3.12.
<https://filmhaus-koeln.de/event/the-songs-of-steve-dalachinsky-eine-klangpe…>
/The Songs of Steve Dalachinsky /und//im nächsten 'Musik der
Zeit'-Konzert am 9.12.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-konzert/konzertplaye…>
hebt das WDR Sinfonieorchester neue Werke von York Höller und Malte
Giesen aus der Taufe. Ebenfalls am 9.12.
<https://www.elektronik-klangkunst.de/de_DE/konzertkalender/electronic-id-tr…>
bringt electronic ID: <https://electronicid.de/> im Filmforum NRW
/Transfleisch/ <https://electronicid.de/events/transfleisch-2/>, ein
Musiktheater von Sergej Maingardt <http://maingardt.de/>, zur
Aufführung, in der Friedenskirche treten am 11.12.
<https://www.musik-in-koeln.de/de_DE/konzertkalender/nova-archaica.17474967>
unter dem Motto /Nova Archaica /mittelalterliche und neue Musik in einen
Dialog und am 29.12. begegnen sich das Xenon Saxophone Quartett und Falk
Griefenhagen beim Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>.
*Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben und w**eitere Termine
und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/> (z.B. eine
Kontrabass-Performance am 3.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/solo-kontrabass-performa…>
und das **Abschlusskonzert der Containerklangreihe am **7.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/containerklang-18-abschl…>**),
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Der Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/> kündigt das Essener
Noise Dub Ensemble am 1.12. in *Bochum*, Knyns mit Gunda Gottschald und
Simon Camatta am 2.12. in *Essen*und die Society For Putting Things On
Top Of Other Things am 9.12. ebenfalls in *Essen* an.
Im Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/> *Bochum* wird am
2.12.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
die Reihe 'Klangbilder' mit dem Trio Gratkowski / Reid / Blume fortgesetzt.
Tomeka Reid <https://www.tomekareid.net/>, improviser in residence
<https://www.moers-festival.de/de/neues/improviser-in-residence/> in
Moers, ist auch beim Auftritt der Großformation The Dorf am 15.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10228.html>
im *Dortmunder*Domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> dabei. Das mex
<http://www.mexappeal.de/> kündigt die Society For Putting Things On Top
Of Other Things am 8.12. <http://www.mexappeal.de/?p=5710> und gleich
drei Acts am 16.12. <http://www.mexappeal.de/?p=5720> an.
Im Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> in *Duisburg* stehen
u.a. das Duo Lucatelli / Erel am 1.12., Interstellar 227
<https://interstellar227.de/> am 4.12. und Julia Mihály
<http://juliamihaly.net/> am 19.12. auf der Bühne.
Das ICEM <https://icem.folkwang-uni.de/icem-web/> (Institut für
Computermusik und Elektronische Medien) der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> *Essen*lädt am 1. und 22.12. zur
Tape Session und vom 15. bis 17.12. findet der 15. Kontrabass-Marathon
statt mit einem besonderen Blick auf Kancheli. Das Ensemble
<http://www.ensemble-s201.com/>S201 <http://www.ensemble-s201.com/>
startet am 10.12.
<https://ruebuehne.de/Veranstaltungen/s201-and-friend-1-theo-voerste/>
mit seiner neuen dreiteiligen Konzertreihe 'S201 and friends' und hat
zum Auftakt den Noise-Künstler Theo Voerste eingeladen.
*Düsseldorf*
Das ART Ensemble NRW <https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw>
präsentiert am 3.12. <https://www.klangraum61.de/klangraume> im Palais
Wittgenstein die Ergebnisse seines Kompositionswettbewerbs. Anschließend
werden die Preisträger bzw. Preisträgerinnen von Publikum und Ensemble
ausgewählt. Der Bratchist Nils Mönkemeyer und sein Klavierpartner
William Youn spielen am 11.12.
<https://www.kunstpalast.de/calendar/258/5058-Nils-Mönkemeyer-Viola-William-…>
im Schumann-Saal Morton Feldmans /The Viola in My Life III/ .
*Sonstwo*
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt neben aktuellem Jazz am 3. und
10.12. ein Konzert zum Gedenken an die Reichspogromnacht mit dem Neue
Musik Ensemble Aachen am 11.12. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3902> an.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt zum Jour fixe mit dem
Perkussionisten Sidney Jaffe am 5.12. sowie zu einem elektrischen Abend
mit dem Cooperative Ensemble am 9.12. ein.
In der *Bonner*Trinitatiskirche trifft am 2.12.
<https://www.trinitatiskirche-bonn.de/index.php/aktuell/termine-veranstaltun…>
Musik von Denhoff, Ustwolskaja und Schostakowitsch auf Literatur. Die In
Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> veranstaltet
regelmäßige Konzerte im Dialograum Kreuzung An St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/>. Im Dezember findet anlässlich des
100. Geburtstages von Iannis Xenakis ein dreitägiges Festival statt, das
vom Ensemble Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> am 9.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/iannis-xenakis/> in der
Bundeskunsthalle eröffnet wird.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>
spielt immer freitags um 22 Uhr ein monatlich wechselndes Programm. Im
Dezember kommt Stahl-Werk zum Einsatz.
In *Moers*laufen bereits die Vorbereitungen für das Pfingstfestival. Bis
es soweit ist kann man Tomeka Reid <https://www.tomekareid.net/>,
zurzeit improviser in residence
<https://www.moers-festival.de/de/neues/improviser-in-residence/>, lauschen.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*steht improvisierte Musik am 3., 4. und 9.12. auf dem
Programm und am 10.12.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
kommen in der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
Werke von Winfried Michel zur Aufführung. Im Pumpenhaus wird am 7.12.
<https://www.pumpenhaus.de/37395/> die Society For Putting Things On Top
Of Other Things erwartet.
Christiane Oelze <https://christianeoelze.de/> und das E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/> widmen sich am 20.12.
<https://e-mex.de/konzerte/fluchtpunkt-asien/> im Kultur- und
Medienzentrum *Pulheim*dem Fluchtpunkt Asien.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen*lädt am 1.12.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/22_2…>
zu einem Orgelkonzert in die Nicolaikirche.
Am 3.12. <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/> ist im Lichtturm
<https://www.lichtturm-solingen.de/> in *Solingen*die Soundinstallation
/Ein Mensch ist keine Fackel /zu erleben.
In der *Wuppertaler *Oper hat am 3.12. das Musiktheater /Obsessions/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>Premiere.
Für das von NOperas! <https://www.noperas.de/> geförderte Projekt hat
das finnische Theaterkollektiv Oblivia <https://oblivia.fi/> mit der
chinesischen Komponistin Yiran Zhao <http://www.yiranzhao.net/>
zusammengearbeitet. Am 7.12. ist das Ensemble BRuCH
<https://6000720639e41.site123.me/> mit seinem Programm /stottern,
stammeln, zagen/
<https://6000720639e41.site123.me/events/bruch-stottern-stammeln-zagen>im
Wuppertaler Ableger der Kölner Musikhochschule zu Gast und das
Sinfonieorchester Wuppertal bringt am 11. und 12.12.
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/sinfonieorchester/konzerte/detai…>
zusammen mit Martin Grubinger <https://www.martingrubinger.com/> Daníel
Bjarnasons /Percussion-Konzert/zur deutschen Erstaufführung. Im ort
<https://www.kowald-ort.com/> stehen der cine:ort
<https://www.kowald-ort.com/cine-ort-22-23-1/> am 8.12., Neue Musik für
Klaviertrio am 9.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/09-12-kammermusik/>, akustische
Kunst von Joachim Zoepf <http://www.newimprovisedmusic.com/> am 15.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/15-12-zoepf/> und die
taiwanesische Schlagzeugerin Shiau-Shiuan Hung
<https://shiaushiuanhung.com/> am 16.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/16-12-female/> auf dem Programm.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
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https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-november-2022 __
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*November 2022*
*Gewesen:*Nonos /Intolleranza/in Wuppertal – Notabu-Ensemble in Düsseldorf*
Angekündigt:*Forum Neuer Musik im Radio – Frau musica nova in Köln –
approximation festival in Düsseldorf u.v.a.m.
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**[Nonos ***/*Intolleranza*/***in Wuppertal]**
*Eigentlich stand Nonos **/Intolleranza/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>**schon
2020 in Wuppertal auf dem Programm und zwar passgenau zum
Engelsjubiläum. Friedrich Engels wurde 1820 in Sichtweite des
Opernhauses geboren, was gebührend gefeiert werden sollte, doch vieles
davon fiel den pandemiebedingten Einschränkungen zum Opfer. Immerhin
konnte im Juni 2021 eine Presseaufführung (die ich leider verpasst habe)
und die anschließende Veröffentlichung als Stream realisiert werden,
aber dann kam es noch schlimmer: Im Juli 2021 war das Opernhaus massiv
vom Hochwasser der Wupper betroffen. Orchestergraben und Unterbühne
standen komplett unter Wasser, das Gebäude war lange nicht bespielbar
und es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Bühnentechnik wieder
voll funktionsfähig ist. Hinzu kamen Personalwechsel und weitere
Kalamitäten, so dass es fast an ein Wunder grenzt, dass das Werk
endlich, am 22.10.22, live und vor Publikum gespielt werden konnte. Noch
mehr aber verblüfft, wie stimmig sich alles zusammenfügt. Nono war
bekennender Kommunist und behandelt in seiner Oper, die 1960 im Rahmen
der Biennale in Venedig ihre Uraufführung erlebte, explizit politische
Themen: Ein Emigrant entzieht sich den entwürdigenden kapitalistischen
Arbeitsbedingungen, gerät in eine revolutionäre Demonstration, wird
verhaftet, verhört und gefoltert. Ihm gelingt die Flucht, die
Bekanntschaft mit einer neuen Gefährtin gibt Hoffnung, doch die Geister
der Vergangenheit lassen ihn nicht los und auf dem Weg in ein anderes
Leben stellt sich ihnen ein weiteres Hindernis entgegen: Ein Fluss tritt
über die Ufer (!) und droht alles mit sich fortzureißen, sie werden
getrennt bzw. trennen sich.**
Die Themen Migration, Ausbeutung, Umweltkatastrophen haben seit Engels'
und Nonos Zeiten an Dringlichkeit gewonnen – nur von den revolutionären
Demonstrationen ist bei uns leider nichts zu sehen – und Dietrich W.
Hilsdorf, der Regisseur der Wuppertaler Inszenierung, findet für all das
ein einfaches und kongeniales Bild: Das ganze Geschehen spielt sich im
Innern eines ausrangierten Containers ab, ein Relikt des globalen
Warenstroms umfunktioniert in ein schäbiges Behelfsquartier. Dieser
klaustrophobische Raum dominiert die gesamte Aufführung. Die
ausgebeuteten Arbeiter (statt Bergleute sind es bei Hilsdorf die
Beschäftigten eines Schlachthofes) sind Schatten ihrer selbst, die als
schemenhafte Projektionen in langer Reihe über die Bühne huschen, als
wären sie selbst die Schafe, die zur Schlachtbank geführt werden. Den
Demonstrierenden gelingt es kurzzeitig bis zur Bühnenrampe vorzudringen,
doch schon im nächsten Moment konzentriert sich wieder alles auf den
Container, der sich in einen Folterkeller verwandelt. Das in Worten
nicht fassbare Grauen, wird durch Andrey Berezin, einen Tänzer des Pina
Bausch-Ensembles, auf schmerzhaft verzerrte Weise zum Ausdruck gebracht. *
*Das Außen wird nur erlebbar durch zwei Fenster, die anfangs das
hoffnungsvolle Blau des Himmels, zum Schluss aber die steigende Flut
sichtbar werden lassen. Dieses Eingeschlossensein in eine schäbige
Behelfsmäßigkeit wird zum Sinnbild einer Zeit, in der alles nach
Veränderung schreit und trotzdem in Ausweglosigkeit und Lähmung
verharrt, eingeschlossen in ideologische Filterblasen, eingeschlossen in
eine Welt, die versucht sich zu retten, indem sie die Schotten dicht
macht – das alles zusätzlich genährt durch die reale Erfahrung der
Isolation während der Pandemie.**
Bei Nono ist es die Musik, die einen Ausweg weist und zwar in mehrfacher
Hinsicht. Die Musik, in erster Linie die Chorpartien, transportiert
Texte (u.a. von Sartre, Brecht, Majakowski), die eine andere Welt
vorstellbar machen, vor allem aber ist es der Klang, der einen neuen
Erfahrungshorizont eröffnet. In Wuppertal wird dies auf großartige Weise
dadurch erlebbar, dass Chor und Orchestermitglieder nicht nur auf der
Bühne und im Orchestergraben sondern im gesamten Raum, auf den Rängen,
an den Seiten, neben, vor, hinter, unter und über dem Publikum platziert
sind. Während die Augen auf einen klaustrophobischen Ort fixiert sind,
führen die Ohren ins Weite. Gleich zu Beginn erfüllen klare, hohe
Stimmen den Raum und mahnen uns, wach zu bleiben und das Leben zu
lieben. Die Brutalität des Geschehens findet Widerhall in schrillen,
schroffen, von Trommelwirbel bis zur Erschöpfung aufgepeitschten
Klängen. Aber selbst die in dieses Geschehen verwobenen Protagonisten
bewahren sich in ihrem Gesang ihre Menschlichkeit (beeindruckend vor
allem Markus Sung-Keun Park als Emigrant, Annette Schönmüller als eine
Frau und Lisa Mostin als seine Gefährtin) und immer wieder ist es der
Chor, der in andere Dimensionen entführt und mit Brechts Gedicht **/An
die Nachgeborenen/**auch das letzte Wort hat. Diese Musik ist schön.
Dass sie nicht besänftigt und zukleistert, eben nicht regrediert,
sondern in ihrem Wohlklang aufwühlt und berührt, das ist keinem so gut
gelungen wie Luigi Nono und das funktioniert auch noch nach 60 Jahren. * ***
Zur Umsetzung bedarf es natürlich des entsprechenden Teams, das in
Wuppertal vorhanden ist. Das Sinfonieorchester Wuppertal spielte unter
der Leitung von Johannes Harneit, der Opernchor wurde (als Zuspiel) vom
Chorwerk Ruhr unterstützt. Im Bereich zeitgenössisches Musiktheater hat
das Wuppertaler Opernhaus in den letzten Jahren für einige Sternstunden
gesorgt, erinnert sei nur an die im Ausweichquartier in Leverkusen
aufgeführte Oper **Il canto s’attrista, perché von Salvatore Sciarrino
(s. Gazette vom **November 2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-novembe…>**)
und im Dezember **erwartet uns eine neue **NOperas!
<https://www.noperas.de/>**-Produktion. Ich bin gespannt, wie es nach
dem Ausscheiden des Intendanten Berthold Schneider weiter geht.**
Intolleranza
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>**//**wird
noch einmal am 5.11. und am 16.12. aufgeführ.*
**[Notabu-Ensemble in Düsseldorf]**
Ein kleines aber feines Konzert war am 26.10. im Helmut-Hentrich-Saal
der Düsseldorfer Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> zu erleben. Das
Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/index.html> präsentierte
sich im Rahmen seiner Reihe 'Na hör'n Sie mal
<http://www.notabu-ensemble.de/nhsm.html>!' diesmal mit kleinen Formaten
– nur Solo- und Duostücke kamen zu Gehör. Besonders aufhorchen ließ die
junge Cellistin Adya Khanna Fontenla
<https://www.adyakhannafontenla.com/> mit /Deploratio/von José María
Sanchez-Verdu. Das Moment der Klage artikuliert sich in einem
pulsierenden, insistierenden Duktus, unter dessen Oberfläche es brodelt
und der immer drängender und bohrender von harschen Ein- und Ausbrüchen
zerfurcht wird. Adya Khanna Fontenla war auch an zwei Duetten beteiligt.
In Jérôme Combiers /Dog eat Dog /erkundet sie gemeinsam mit der
Gitarristin Adriana Rolão unterschiedliche musikalische Felder, die in
einem kantigen, perkussiven Klangraum münden. In /Rizoma/von Francisco
Coll begegnet sie der Geigerin Veronique de Raedemaeker. Nach einem
suchenden, fast melancholischen Auftakt, scheint sich die Musik zu
befreien, wird lebhaft und vorwärtseilend.
Für ungewöhnliche Klänge sorgte Stefan Oechsle mit seiner
Kontrabassflöte. Sowohl in Robert HP Platz' /Più di un sogno /als auch
in Günter Steinkes /„..kaum ein Hauch“ /spielen die bei diesem
Instrumentenungetüm unvermeidbaren, geräuschhaften Anteile der
Klangerzeugung eine konstituierende Rolle und geben der Musik einen
körperlichen, unmittelbaren Charakter.
Neben Lachenmanns Geigenstück /Toccatina /rundete Maxim Kolomiiets'
/Feuer in deinen Augen/das Konzert ab. Mark Andreas Schlingensiepen, der
Leiter des Ensembles, hat es sich zur Aufgabe gemacht, in jedes Programm
das Stück einen ukrainischen Komponisten aufzunehmen. In dem von Roman
Yusipey gespielten Werk für Akkordeon solo überlagern sich mehrerer
Schichten, scheinen quirlig und flink um die Wette zu laufen und
erzeugen so eine fast heitere Atmosphäre.
*[Termine im November]*
*Hier und da*
Die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> schicken vom 2. bis
12.11. den Klarinettisten Floros Floridis
<https://www.florosfloridis.com/> und die Vibraphonistin Andria
Nicodemou durch NRW mit Stationen in Bonn, Dortmund, Bochum, Bielefeld,
Münster, Essen, Düsseldorf, Wuppertal, Hagen, Duisburg und Köln
Das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> tourt unter dem Titel
/berührende extreme/ <https://ensemble-crush.com/beruehrende-extreme/>in
einer Trio-Besetzung durch verschiedene Kirchen im Raum Ruhrgebiet und
Niederrhein – im November mit Stationen in Essen**(12.11.), Duisburg
(13.11.), Köln (16.11.), Mülheim an der Ruhr (18.11.), Mönchengladbach
(19.11.) und Krefeld (20.11.).
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*Köln*
Wie schon in den Vorjahren findet das Forum Neuer Musik des
Deutschlandfunks auch diesmal als reines Radioformat statt. Vom 5. bis
28.11. beschäftigen sich eine Reihe von Beiträgen unter dem Motto Con
doble mirada <https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-100.html>
mit einem neuen Blick auf Lateinamerika.
Frau musica nova <https://www.fmn-space.de/>präsentiert sich 2022 in
einer hybriden Variante. Unter dem Stichwort Eccentric Listening
<https://www.fmn-space.de/de/eccentric-listening>sind Beiträge von Julia
Robert und Nicole L'Huillier <https://nicolelhuillier.com/#>digital
abrufbar. Zusätzlich sind am 24.11.
<https://www.stadtgarten.de/programm/frau-musica-nova-festival-scope-4780>und
25.11.
<https://www.stadtgarten.de/programm/frau-musica-nova-festival-ensemble-gara…>im
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>das Ensembe scope
<https://ensemblescope.myportfolio.com/>, das Ensemble Garage
<https://ensemblegarage.de/>und die Klangkünstlerin Amet live erlebbar.
Der Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>kündigt außerdem das
Kollektiv Tutto Questo Sentire in der reiheM <https://www.reihe-m.de/>am
11.11.
<https://www.stadtgarten.de/programm/reihe-m-tutto-questo-sentire-5910>und
das Klaeng-Festival <https://klaengfestival.de/>vom 12. bis 14.11. an.
Die reiheM <https://www.reihe-m.de/>ist am 6.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=5017>mit dem Duo Brunhild Ferrari und
Christoph Heemann auch im Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/>zu
Gast, wo wie üblich fast täglich Konzerte stattfinden.
*In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
ein Konzert aus der WDR-Reihe 'Musik der Zeit' mit Uraufführungen von
Georges Aperghis und Mithatcan Öcal am 5.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-der-zeit-maschinenrau…>,
Rihm am 10.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/fabian-muller/2776>,
Berio und Matijs de Roo am 20.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/erik-bosgraaf-ensemble-cord…>
sowie Ligeti und Caroline Shaw am 23.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/nocturne/3027> auf dem
Programm. Das Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/> wirkt am
5.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-zett-emm_20_22/>
in der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> bei Zett Emm,
dem 10. Jugendfestival für zeitgenössische Musik der Rheinischen
Musikschule Köln, mit. In der Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns außerdem Michele Marco
Rossi <https://www.michelemarcorossi.it/> mit einem Cello-Recital am
10.11., das A.Tonal .Theater <https://atonaltheater.de/> mit
**/Hypocrites /**vom 25. bis 27.11. und das Ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/> am 29.11. Die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am 7.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-16/> zum
Montagskonzert und ist am 26.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-83/> mit
Uraufführungen von Sven-Ingo Koch <http://www.sven-ingo-koch.de/> und
Bethan Morgan-Williams <https://bethanmorganwilliams.com/> beim WDR zu
Gast. Die Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> kündigt neben Lunchkonzerten am
5., 12., 19. und 26.11. das Ensemble Tra i tempi am 4.11., Simon Bahr,
den Preisträger des Bernd-Alois-
<https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/kulturfoerderung/bernd-alo…>Zimmermann-Stipendiums
<https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/kulturfoerderung/bernd-alo…>,
am 8.11., Salome Kammer <http://www.salomekammer.de/> und Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> am 13.11., das Ensemble Crush
<https://ensemble-crush.com/> am 16.11. und 'The late Feldman' am 25.11.
an. Die Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/> stellt am 3.11.
<https://www.khm.de/termine/news.5405.soundings-032-viola-yp-between-the-lin…>
in der Reihe 'soundings' Viola Yip <https://www.violayip.com/> mit ihrem
selbstgebauten wearable Instrument vor, das Kollektiv3:6Koeln
<https://k36k.de/> bespielt vom 4. bis 6.11.
<https://k36k.de/kollektiv36koeln_4/> das ehemalige Autohaus Dresen, in
der Moltkerei <http://www.moltkerei-werkstatt.de/> trifft Harald Muenz
<https://linktr.ee/haraldmuenz> am 5.11.
<http://www.moltkerei-werkstatt.de/programm-11.2022.1.htm> auf Mathias
Traxler <http://traxlerm.net/>, den derzeitigen Artist in Residence
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/14-10-air-traxler/> des
Wuppertaler ort, und beim Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> am
6.11. begegnen sich das Move String Quartet
<http://www.movequartet.com/> und Nicola Hein <https://nicolahein.com/>.
Die Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>
veranstaltet am 8.11. einen Kompositionsabend und am 9.11. ein Konzert
mit Bezug zum Angelus Novus von Benjamin bzw. Klee, ebenfalls am 9.11.
lädt die Plattform nicht dokumentierbarer Ereignisse
<https://platformcologne.com/> ins Atelier Dürrenfeld/Geitel und am
25.11.
<https://uraniatheater.de/event/komponistinnen-weibliches-leben-im-wandel-de…>
befasst sich Uta Christina Georg <https://utachristinageorg.de/> im
Uraniatheater mit weiblichem Leben im Wandel der Zeit.**
ON – Neue Musik Köln <http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 2.11.
ein Werkstattgespräch und w**eitere Termine und Infos finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.*** **
*Ruhrgebiet*
Am 11.11. <https://www.niehusmann.org/2022-11-11-bochum/> kommt in
*Bochum* das elektroakustische Musiktheater /Die Roboterinnen/
<https://www.niehusmann.org/die-roboterinnen/> von Frank Niehusmann
<https://www.niehusmann.org/> zur Aufführung.
Im dritten Philharmonischen Konzert im Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> *Dortmund* erklingen am 8.11.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/08-11-2022-3-philharmonisch…>
und 9.11.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/09-11-2022-3-philharmonisch…>
Werke von John Adams und Tan Dun.
Am 27.11. begleitet Martin Tchiba <https://www.martin-tchiba.com/> im
*Duisburger* Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php> die
Vernissage einer Ausstellung mit neuen Bildern von Martin Goppelsröder
mit Klavierwerken von Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> und ebenfalls am 27.11. kommt das Trio
Leonard Huhns Fichten ins Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/>.
Noch bis zum 6.11. findet in der *Essener* Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> das NOW!-Festivals
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20222023/now-horizon…>
statt, das in diesem Jahr einen Blick über den europäischen Tellerrand
hinaus wirft. Im November erwarten uns u.a. das E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/>, das Ensemble S201 <http://www.ensemble-s201.com/>,
das Kyai Fatahillah Ensemble und Fred Frith & Friends. Der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/> kündigt das Duo Jan Klare
<http://www.janklare.de/termine/> und Florian Walter am 1.11. in der
GNMR <https://www.gnmr.de/>-Zentrale am Viehofer Platz (am 2.11. auch im
Steinbruch in Duisburg und am 3.11. im Subsol in Düsseldorf) und das
Trio Reid/Niescier/Camatta am 11.11. bei Geigenbau Bartsch an. Am 27.11.
kommt die Reihe Containerklang
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/containerklang> in die GNMR
<https://www.gnmr.de/>-Zentrale.
Im Makroscope <https://makroscope.eu/> in *Mülheim an der Ruhr* gibt es
am 24.11. <https://makroscope.eu/termine/> Free Jazz und Noise mit der
Gruppe Prozessor zu hören.
*Düsseldorf*
Zeitgenössische Musik erklingt in der Robert Schumann-Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> am 2.11. und am 7.11.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-11-07-alla-brev…>
kommen als Koproduktion mit der Deutschen Oper am Rhein und der
Musikhochschule Köln im Maxhaus drei halbstündige Musiktheaterstücke,
geschrieben, inszeniert und aufgeführt von Studentinnen und Studenten,
zur Aufführung. Vom 8. bis 11.11. lotet das approximation festival
<https://approximation-festival.de/> Grenzgänge auf dem Klavier aus. Das
Auftaktkonzert
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/komet/10394-approximation-festival>
mit Bryce Dessner findet in der Tonhalle statt. Dort sind am 11.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/supernova/10115-one-woman-band>
Dorrit Bauerecker und Moritz Eggert mit dem /Experimental Music Circus/
<https://www.dorritbauerecker.de/event-details/one-woman-experimental-music-…>
zu Gast, am 27.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/big-bang-junge-tonhalle/9905-schumann>
kommt das /Konzert für Schlagzeuger und Orchester/ von Sascha Etezazi
zur Aufführung und am 30.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10120-na-hoern-sie-m…>
setzt das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> seine Reihe
'Na hör'n Sie mal' fort. Bei ihrem kleinen Festival 'Singing future' am
12.11. in der Neanderkirche <https://www.neandermusik.de/programm1.html>
wird Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> von Salome Kammer
<http://www.salomekammer.de/> und dem Divas Ensemble unterstützt und am
26.11. veranstaltet musik 21 <http://musik21.de/> im Palais Wittgenstein
ein Konzert in der Reihe 'New Counterpoints'.
*Sonstwo*
Die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' der Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/> *Aachen*widmet sich
am 4.11. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3785> Louis Andriessen und am
19.11. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3881> kommt das Mengamo-Trio ins
Alte Kurhaus.
Der Jour fixe der *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> befasst sich am 7.11.
<https://cooperativaneuemusik.de/2022/09/08/jour-fixe-november-22-winterreis…>
mit Zenders /Winterreise /und am 15.11.
<https://cooperativaneuemusik.de/2022/09/08/unerhoert/> ist das
Cooperativa Ensemble im Tor 6 Theaterhaus zu Gast. In der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erwarten uns ein neues Werkvon Christian Wolff am 1.11., integratives
Musiktheater mit dem Ensemble Earquake am 13.11. und Musik von Paul
Pankert am 27.11. Beim art/science-Festival
<https://www.uni-bielefeld.de/uni/kultur-veranstaltungen/art-science/schlech…>
dreht sich diesmal alles um schlechten Geschmack. Mit dabei sind das
*Ensemble für nicht gekonnte Musik*und das Uni-Musik-Ensemble *sans
sens*am 12.11. sowie das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/> am 16.11.
Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> veranstaltet
regelmäßige Konzerte im Dialograum Kreuzung An St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in *Bonn –*so am 2., 20. und 27.11.
Außerdem spielt dort das Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/en/> am 21.11.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/17-10-2022-live-stream/>
Rostislav Kozhevnikov /String Quartet/im Live-Stream.
Das Ensemble Earquake der *Detmolder*Hochschule für Musik
<https://www.hfm-detmold.de/> bringt am 5.11. /AufBruch/, ein
Integratives Musiktheater mit Bildern von Julian Gobernik, zur
Aufführung (am 4.11. auch in Lemgo und am 13.11. in Bielefeld). Ein
Symposium sowie ein Konzert zu Hans Werner Henze veranstaltet die
Hochschule am 19. und 20.11., am 23.11. spielt Joseph Houston Neue Musik
für Klavier und am 30.11. findet die Werkstatt für Wellenfeldsynthese
statt.
Im Rahmen der langen Nacht der Museen ist vor dem Leopold Hoesch Museum
in *Düren*am 5.11. die audiovisuelle Installation /Von Mund zu Ohr Von
Blau zu Gold/ <https://nathaliebrum.eu/vonmundzuohrvonblauzugold>von
Nathalie Brun zu erleben.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>
spielt immer freitags um 22 Uhr ein monatlich wechselndes Programm. Im
November kommt Schlag-Werk zum Einsatz.
Das ART Ensemble NRW reist bei seinem Werkstattkonzert
<https://www.klangraum61.de/werkstatt> am 27.11. in großer Besetzung ins
BIS nach *Mönchengladbach*. Am 19.11.
<https://ensemble-crush.com/beruehrende-extreme/> ist das Ensemble Crush
in der Citykirche zu Gast.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in Münster stehen die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
6.11., das Trio 'Der dritte Stand' am 12.11., Simon Nabatov am 18.11.
und das Mainz-Dargent-Eraslan-Trio am 25.11. auf der Bühne (Infos und
Tourdaten <http://www.plattform-tnm.org/>).
Mathias Traxler <http://traxlerm.net/>, der aktuelle Artist in Residence
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/14-10-air-traxler/> im
Wuppertaler ort <https://www.kowald-ort.com/>, ist noch am 4.11. (mit
Harald Muenz <https://linktr.ee/haraldmuenz>), am 10. und 12.11. zu
erleben. Außerdem erwarten uns die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 9.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/soundtrips-nrw/>, Soko Steidle
plus Alexander von Schlippenbach am 15.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/15-11-schlippenbach/>, Neue
Musik und Kammermusik am 18.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/18-11-kammermusik/> und Andrea
Parkins in der Reihe 'all female' am 26.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/26-11-female/> Unerhört e.V
<http://www.unerhoert-wuppertal.de/>. stellt am 25.11.
<http://unerhoert-wuppertal.de/kieckbusch.html> Uli Johannes Kieckbusch
<https://uli-johannes-kieckbusch.de/> vor, der ab 2023 den Verein leiten
wird, und der Wuppertaler Ableger der Kölner Musikhochschule
<https://www.hfmt-koeln.de/> begrüßt am 25. und 26.11. den französischen
Komponisten Eric Tanguy <https://erictanguy.wordpress.com/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
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25 Sep '22
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*Oktober 202*
*Gewesen:*Ruhrtriennale 2. Teil*
Angekündigt:*NOW!-Festival in Essen – In Front-Festival in Aachen –
Hörfest in Detmold – Ensemble Crush – Orgelmixturen in Köln - Klangzeit
in Münster u.v.a.m.
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*[Ruhrtriennale]*
/HAUS/ <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/haus/67>, die zweite
Musiktheaterkreation der Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/> nach einem Instrumentalzyklus von
Sarah Nemtsov <https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/> führt uns
nicht in die spektakuläre Jahrhunderthalle mit ihrem schicken ein- und
ausladenden Entrée sondern in deren Hinterhof, in die abgekoppelte und
vor sich hin bröckelnde Turbinenhalle – und das passt hervorragend, denn
der immer noch große aber doch überschaubar dimensionierte Raum ist
fassbarer und offener und lädt ein zum Wandern und Wandeln, zum
Experimentieren und Entdecken. Noch außerhalb der Halle werden wir mit
einem Prolog eingestimmt, der unsere Aufmerksamkeit auf das Haus als
sich wandelnden Körper lenkt – und tatsächlich scheint das Gebäude zu
atmen und zu stöhnen. Durch eine Hintertür erreichen wir einen
klaustrophobischen Raum, in dem die Flötistin (Susanne Peters) sich in
einer diffusen elektronischen Geräuschkulisse zu behaupten sucht. Dabei
hört sie sich gar nicht selbst, sondern befindet sich per Kopfhörer in
einer ganz anderen, dem Publikum unzugänglichen akustischen Welt, und
während ich noch versuche, mich in dieser Vielschichtigkeit
zurechtzufinden und mich irgendwann einfach den Klängen überlasse, fängt
die Wand an zu bröckeln! Der Putz löst sich, immer größere Löcher
klaffen: Eine Videoprojektion zeigt, wie die Musiker und Musikerinnen
mit Spitzhacke und vollem Körpereinsatz ganze Arbeit leisten. Ein Akt
der Befreiung aber auch der Aggression, der den Blick freigibt auf den
Blick der Flötistin, Augen und Gesicht in Übergröße, nah und verletzlich.
Über eine Rampe betreten wir die große Halle, doch die Sicht ins Weite
wird zunächst durch die riesigen Turbinen versperrt und auch sonst fällt
die Orientierung schwer, denn wir werden von lauter, martialischer Musik
bedrängt. In einem gläsernen Kabuff sitzt ein Bassklarinettist (Laurent
Bruttin) und prustet aus vollem Hals, während er sich gleichzeitig mit
Effektpedalen in eskapistische Welten katapultiert. Selbst aus dem
gespenstisch beleuchteten Kellergeschoss dröhnt es hervor, das Haus lebt
und vibriert. Nach diesem eindringlichen Auftakt ist man fast froh, auf
ganz ordinären Stuhlreihen Platz nehmen zu können, auch wenn die
Spannungskurve erst einmal absinkt. Zu Gehör kommt Kammermusik: In zwei
Lichtquadraten sind die Duos Harfe (Valeria Kafelnikov) und Kaosspad
bzw. Bassflöte und Bassklarinette platziert, doch ihre Sphären bleiben
nicht lange voneinander getrennt. Die mal scharfkantigen, mal
schwebenden Klänge verschmelzen, sekundiert von vermittelnden, tastenden
Lichtstrahlen, die sich neue Wege bahnen. Das Licht (Rosa Wernecke
<https://swooshlieu.com/ueber-uns/rosa-wernecke>) übernimmt die Regie
und führt auch die im Hintergrund lauernden Turbinen in neue
Dimensionen. Diese Relikte einer vergangenen Welt, funktionslos und
überflüssig wie Muskelpakete und Machosprüche, sind immer noch da. Wir
werden sie so schnell nicht los, aber wir können sie transformieren und
überschreiben und dadurch gleichzeitig ent- und verzaubern. Durch
Projektionen werden die Maschinen in grüne, glubschäugige Monster
verwandelt, scheinen zu rotieren und erstarren schließlich zu einer von
einem leuchtenden Gespinst überzogenen Märchenlandschaft. Ein riesiges
Tuch, das zu Beginn als übergroße Leinwand die Zuschauerreihen bedeckte,
quillt daraus hervor wie ein Wasserfall, der sich in einen See ergießt.
Somewhere over the rainbow erstrahlt die Szenerie in kitschig-buntem
Farbwechsel mit tanzenden Irrlichtern und Feennebel. Ein Synthesizersolo
(Sebastian Berweck) sorgt mal für kreischendes Geräuschgewitter und
lässt mal geisterhafte Stimmen aufscheinen, von denen man nicht weiß, ob
sie aus der Vergangenheit oder der Zukunft kommen. Zum Schluss öffnen
sich die Wände erneut, diesmal richtig und ganz friedlich: Das Publikum
strömt durch die geöffneten Türen nach draußen, wo es von einem
fulminanten Schlagzeugsolo (Jonathan Shapiro) empfangen und in die Nacht
entlassen wird.
Nemtsov verbindet teils neue, teils bereits aufgeführte Werke zu einem
nahtlos ineinander übergehenden Musikparcours, der zwischen
überbordenden Lärmkaskaden und filigranen, changierenden Klangflächen
die Extreme auskostet. Für die Regie zeichnet Heinrich Horwitz
<https://www.heinrich-horwitz.com/> verantwortlich, Horwitz ist divers,
widersetzt sich binären Zuschreibungen und auch das Begleitheft
präsentiert Gedankengänge aus dem queeren, nicht heteronormativen
Diskursspektrum Vieles davon lässt sich an diesem Abend wiederfinden:
Das Aufeinandertreffen von Traum und Trauma, die Bereitschaft „dem
Eigenleben des Raumes zu vertrauen, sich seiner Vergangenheit und seinen
Geistern zu stellen, um Zukunft imaginieren zu können“, der Versuch, dem
Harten, Definierten das Fließende, Undefinierte gegenüberzustellen. Doch
die Inszenierung ist keine Bebilderung ideologischer Schlagworte sondern
entwickelt wie die Turbinenhalle eine Eigendynamik. Die Ruhrtriennale
und die von ihr bespielten ausrangierten Industrieorte sind der ideale
Rahmen, um sich mit Transformation, Transition und Ambivalenz zu
befassen. Es ist ein Prozess, der letztlich die ganze Gesellschaft
umfasst, und die Antwort auf die Frage, was auf diesem Weg bewahrt und
was entsorgt werden kann/muss, ist nicht immer leicht zu beantworten.
Manches ist so kontaminiert, dass es einfach weg muss, manches zeigt uns
in seiner Antiquiertheit wie weit wir trotz allem schon gekommen sind –
tröstlich gerade dann, wenn es sich so anfühlt, als wäre die
Gesellschaft mal wieder im Rückwärtsgang – und manches lässt sich
hervorragend verwandeln oder recyceln, wie die ausgedienten Turbinen
oder die alten Stühle, Eimer und Bierkisten, die im abschließenden
Schlagzeugstück zum Einsatz kommen.
Das Konzert der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> am 4.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/clock-dies/72> im Essener
Salzlager auf Zollverein wurde von einer sehr traurigen Nachricht
überschattet. Nur wenige Tage zuvor war ihr Pianist Ulrich Löffler
<https://www.musikfabrik.eu/de/blog/ulrich-loeffler/> verstorben, von
Anfang an dabei und eigentlich nicht wegzudenken. An diesem Abend sollte
er gemeinsam mit Carl Rossman die Soloparts in George Lewis
<https://music.columbia.edu/bios/george-e-lewis>' /Tales of the
Traveller/ übernehmen, nun musste die Klarinette sich alleine mit dem
Ensemble messen. Dabei sind die Ausgangspositionen sehr verschieden,
denn während der Ensemblepart exakt notiert ist, darf bzw. muss Rossman
frei improvisieren, nur die Ein- und Ausstiegspunkte sind vorgegeben.
Dieses Aufeinandertreffen verschiedener Welten ist kennzeichnend für
Lewis, der nicht nur Komponist und Professor an der Columbia University
sondern auch Posaunist ist und sich als solcher vor allem im
Avantgarde-Jazz einen Namen gemacht hat. Rossmann ist so vertraut mit
dem Idiom der Musikfabrik, dass sich keine Brüche auftun. Er blöckt,
schnattert, plappert, knurrt und schnallst, röhrt und faucht und fügt
sich so hervorragend in das energetische Ensemblespiel. Lewis schreibt,
wie vorher bereits sein Stück /Assemblage/ zeigte, eine sehr expressive,
farbige und abwechslungsreiche Musik. Der Titel deutet bereits an, dass
er dabei sehr unterschiedliche Sphären aufeinanderprallen lässt, die
Funken schlagen ohne zu einem neuen Ganzen verschmelzen zu müssen.
Manchmal gerät die Musik in ruhigeres Fahrwasser mit säuselnden Violinen
und perlenden Klavierklängen doch gerade dieses Spiel mit
Spannungsbögen, Floskeln und vertrauten Klangmustern hat auch etwas
Vorhersehbares.
In ganz andere Gefilde verführt die junge amerikanische Komponistin
Sarah Hennies <https://www.sarah-hennies.com/> (*1979), deren Werk
/Clock Dies/ in europäischer Erstaufführung zu hören war. In diesem
befasst sie sich mit unserer inneren biologischen Uhr und erkundet, was
geschieht, wenn diese aus dem Tritt gerät. Über dreißig Minuten werden
repetitive Strukturen ausgebreitet, oft von einem Pochen und Pulsen
grundiert, manchmal in zartem Flirren sich bis an den Rand der Stille
vortastend, dann wieder plötzlich in einen anderen Modus umschlagend. Es
entsteht eine eigenartige, fast tranceartige und gleichzeitig
seismographisch wache Hörhaltung.
Ganz auf Yaron Deutsch <https://yarondeutsch.com/> und seine E-Gitarre
war das Konzert am 3.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/coffin-bubbles/68> in der
Gebläsehalle im Duisburger Landschaftspark Nord konzentriert. Zum
Auftakt entspinnt sich in Chaya Czernowins
<https://www.schott-music.com/de/person/chaya-czernowin> /Knights of the
strange/ ein wunderbarer Dialog mit der Akkordeonistin Marie-Andrée
Joerger <https://www.marieandree.fr/fr/>, in dem feinste
Geräuschaktionen – Rauschen, Tappen Zirpen – behutsam aufeinander
reagieren, durchsetzt von kleinen Eruptionen und Worteinsprengseln,
geheimnisvoll, zurückhaltend und gerade dadurch eindrücklich. Raphael
Cendo verstand sich bislang als Vertreter der sogenannten musique
saturée, hat aber nach eigenen Aussagen diese Phase hinter sich gelassen
und befindet sich jetzt auf dem Pfad der Aussöhnung, des
reconciliationism, bei dem es keinen hierarchischen Unterschied zwischen
den Klängen geben soll. In /Coffin Bubbles Blue/ für E-Gitarre, Ensemble
und Elektronik integriert er hierzu ungewöhnliche Klangfarben wie die
barocke Theorbe, das Zymbalom, eine elektrische Orgel und die
chinesische Mundorgel Shen (Ensemble Linea unter der Leitung von Yalda
Zamani). Doch diese kommen in ihrer Eigenart kaum zur Geltung, werden
verquirlt in ein überbordendes Panoptikum. Streckenweise klingt es wie
die aus dem Ruder gelaufene Musik zu einem Film, bei dem es sich sowohl
um einen Comicstrip als auch um einen Horrorstreifen handeln könnte. In
Pierluigi Billones /Sgorgo Y/ kann Yaron Deutsch sich wieder ganz auf
sich selbst und sein Instrument konzentrieren. Praktisch ist es ein
Stück für die linke Hand, da die rechte die ganze Zeit auf der
Vibratovorrichtung, auch bekannt als Whammy Bar, liegt. Lang
nachbebende, jaulende Attacken, quirlige Läufe – alles ist in einen
wummernden Nimbus gebettet. Ein ununterbrochener Strom im doppelten
Sinne, denn selbst wenn Deutsch einen Moment innehält, bleibt das
Rauschen des Verstärkers.
Mit den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung der jungen
Dirigentin Elena Schwarz kam auch ein Orchester aus dem Ruhrgebiet zum
Zuge und zwar mit einem spannenden Programm unter dem Titel Vergessene
Opfer <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/vergessene-opfer/62>.
Von Galina Ustwolskaja erklangen die /Sinfonien Nr. 1/ und /Nr. 3/, die
beide Stimmen einbinden. In ihrer ersten Sinfonie aus dem Jahre 1955
versucht Ustwolskaja noch sich den gesellschaftlichen Erwartungen
zumindest nicht völlig zu widersetzen, was ihr zumindest bezüglich der
Thematik durchaus gelingt: Die beiden jungen Singstimmen berichten nach
einem Text des italienischen Jugendbuchautors Gianni Rodari vom
trostlosen Kinderleben in einer kapitalistischen Großstadt. Doch die
Musik entspricht, wenn auch bei beidem nicht so radikal wie in ihren
späteren Werke, sicherlich nicht den Vorstellungen des sozialistischen
Realismus. Mit ihrer Sinfonie Nr. 3 befindet sie sich dann bereits in
völlig anderen Regionen. Die Männerstimme rezitiert einen religiösen
Text und die Musik sekundiert diesen in der Art, die sie berühmt gemacht
hat: extreme Register (sechs Kontrabässe!), insistierende
Wiederholungen, ein staubtrockenes Pathos, das sich unerbittlich in die
Gehör- und Gehirnwindungen schraubt.
Ungewöhnliche Kontraste bestimmen auch Olivier Messiaens frühes Werk
/Les offrandes oubliées/ (1930), in dem er der von der Menschheit
vergessenen Opfer Christi gedenkt. Umrahmt von zwei
ätherisch-schwebenden Ecksätzen (/La Croix/ und /L'Eucharistie/) und
eingeleitet durch einen wahren Donnerschlag beschwört der Mittelteil die
Sünde (/Le Péché/) als von Streichern durchpeitschten, fulminanten,
aufwühlenden Ritt.
Was bleibt von der Ruhrtriennale 2022? Als Mensch mit besonderem
Ohrenmerk auf zeitgenössische Musik bin ich nicht zu kurz gekommen,
allerdings bescherten die Konzerte (mit namhaften Interpreten wie
Klangforum Wien und Musikfabrik) kaum etwas, was man nicht auch
andernorts in den Philharmonien und Konzerthäusern der Region zu Gehör
bekommt. Von den beiden Musiktheaterkreationen bot Sarah Nemtsovs /HAUS
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/haus/67> /eine spannende
Versuchsanordnung, zumal die Inszenierung von Heinrich Horwitz und Rosa
Wernecke einem Anliegen der Ruhrtriennale, die alten Industriehallen neu
zu beleben und gewissermaßen 'mitspielen' zu lassen, in besonderer Weise
gerecht wurde. Doch im Vergleich zu früheren Jahrgängen und für ein
derartig hoch gehandeltes Festival erscheint mir dies als Ausbeute zu wenig.
PS: Gerechterweise möchte ich erwähnen, dass es bei der sogenannten
Maschinenhausmusik experimenteller zugeht (Black Midi, Ava Mendoza,
Charlotte Hug, Broken Spirit XX, Mouse on Mars) – leider, leider immer
mittwochs in der Essener Zeche Carl und damit für mich ausgesprochen
ungünstig.
*[Termine im Oktober]*
*Hier und da*
Die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> schicken vom 29.9. bis
11.10. das Bassklarinetten-Duo Oğuz Büyükberber
<https://www.oguzbuyukberber.com/> und Tobias Klein
<https://www.tobiasklein.nl/> durch NRW mit Stationen in Wuppertal,
Dortmund, Bochum, Münster, Essen, Köln, Düsseldorf, Oberhausen, Bonn,
Gelsenkirchen, Duisburg und Bielefeld.
Gleich dreimal ist das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> im
Rahmen der Muziek Biennale <https://muziekbiennale.eu/> im Kulturraum
Niederrhein zu erleben: am 2.10.
<https://muziekbiennale.eu/programm/sculptures-musicales-ensemble-crush-2/>
im Schloss *Moyland*, am 21.10.
<https://muziekbiennale.eu/programm/sculptures-musicales/> im Museum
*Goch* und am 28.10.
<https://muziekbiennale.eu/programm/sculptures-musicales-ensemble-crush-3/>
im Koenraad Bosman Museum in *Rees*. Außerdem stehen das Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/> am 1.10.
<https://muziekbiennale.eu/programm/chorbuch-chorwerk-ruhr/> in *Kempen*
mit Kagel und Bach und Simeon en Holts /Canto ostinato/ am 22.10.
<https://muziekbiennale.eu/programm/mit-drei-fluegeln-auf-sehnsuchtsreise-tr…>
in *Bedburg-Hau* auf dem Programm.
Das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> tourt außerdem unter
dem Titel /berührende extreme/
<https://ensemble-crush.com/beruehrende-extreme/> in einer
Trio-Besetzung durch verschiedene Kirchen im Raum Ruhrgebiet und
Niederrhein – im Oktober mit Stationen in *Gelsenkirchen* (15.10.),
*Bochum* (22.10.) und *Moers* (23.10.).
Vom 20. bis 22.10. findet das Umland-Festival
<http://www.umlandkalender.de/> in *Dortmund*, *Duisburg*und
*Hagen*statt. Natürlich immer mit dabei: The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Start>.
Dominick Susteck <https://dominiksusteck.de/> ist am 1.10.
<https://dominiksusteck.de/event/nova-ex-antiquiis/> mit
Orgeluraufführungen in *Hamm* und am 15.10.
<https://dominiksusteck.de/event/werkstattkonzert/> mit einem
Werkstattkonzert in *Hagen* zu Gast.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen das
Ensemble Modern mit Afro-Modernism in Contemporary Music am 10.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern/2454>,
Vanessa Porter und Daniel Mudrack mit /Innenwelten/am 16.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-vanessa-porter…>,
/May/von Louis Andriessens und /Farewell/von Martijn Padding am 19.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mozart-requiem/2380>
und Witold Lutoslawski /Konzert für Orchester/am 28.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/jubilaumskonzert-carmina-bu…>und
29.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/jubilaumskonzert-carmina-bu…>auf
dem Programm. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/kunst-station/ubersicht/>finden vom
11. bis 22.10. die Orgelmixturen statt, hinzu kommen Lunchkonzerte am
1., 8. und 29.10., ein Konzert mit dem Bux Ensemble
<https://www.buxensemble.de/>am 5.10. sowie eine Orgelführung am 28.10.
und noch bis zum 2.10. sind die Musikmaschinen von Gerhard Kern
<https://musikmechaniker.de/start>ausgestellt. Die Plattform nicht
dokumentierbarer Ereignisse <https://platformcologne.com/>ist am 8., 21.
und 31.10. im Atelier Dürrenfeld/Geitel zu Gast und am 3.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-31/>und 17.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-28/>lädt die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>zum Montagskonzert. Die
reiheM <https://www.reihe-m.de/>widmet sich am 7. und 9.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=4955>in der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>Anne Lockwood und präsentiert am 20.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=4963>Alice Creischer im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>. In der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>erwarten uns außerdem am 12.10. das
Ensemble Dehio, am 21.10. Ecos Australes, ein Projekt, das kulturelle
Aspekte der Urvölker Chiles durch den Filter der Kunst in ein neues
Licht rücken will, und vom 28. bis 30.10. */Die magische
Care:Maschine/**, ein supersubjektives Musiktheater. *In der Aula der
Uni Köln kommt am 12.10.
<https://collmus.uni-koeln.de/konzerte>zeitgenössische Chormusik aus
Norwegen zu Gehör, am 25.10.
<https://www.dorritbauerecker.de/event-details/interstellar-2-2-7-und-block-7>findet
eine Konzertperformance von INTERSTELLAR 2 2 7 in Block 7 statt, am
26.10. gibt es die nächste Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>im Lutherturm, im Japanischen
Kulturinstitut <https://www.jki.de/>erforscht das Ensemble Horizonte am
28.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Dialoge%20über%20die%20N…>/Dialoge
über die Natur /und Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>versammelt
am 30.10. Heikko Deutschmann, Albrecht Maurer und das Flautando Trio im
Urania Theater.
Im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>gibt es fast täglich
Programm und *ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 19. und 26.10. Workshops
für die freie Szene. W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
In der *Bochumner* Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> wird Stefan Heucke in einem
Gesprächskonzert am 12.10.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/duo-concertante/> und
mit einer Uraufführung am 21.10.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/durch-die-nacht-ins-licht-2/>
vorgestellt und am 22.10.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/beruehrende-extreme/>
ist das Ensemble Crush zu Gast.
Die Ausstellung /What comes mex?/ <http://www.mexappeal.de/?p=5657> im
Künstlerhaus *Dortmund* findet am 2.10. mit einer Konzertperformance
ihren Abschluss und am 8.10.
<https://www.niehusmann.org/2022-10-08-dortmund/> kommt im dott.werk das
elektroakustische Musiktheater /Die Roboterinnen/
<https://www.niehusmann.org/die-roboterinnen/> von Frank Niehusmann
<https://www.niehusmann.org/> zur Aufführung.
Der *Duisburger* Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php>
lädt am 9.10. zu Gespräch und Performance im Rahmen der aktuellen
Ausstellung von Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/> und in der
Mercatorhalle <https://www.mercatorhalle.de/> spielt das Quatuor Ébène
<https://www.quatuorebene.com/> am 30.10.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/quatuor-ebene-sonder-kako1-20…>
Ligetis /Streichquartett Nr. 1/.
In der *Essener* Musikbibliothek wird am 20.10.
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> die Reihe 'Musik der
(Un-)Ruhe' mit Werken von Sungji Hong, Kunsu Shim, Gerhard Stäbler u.a.
fortgesetzt. In der Folkwang-Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> finden am 22.10. Konzerte mit Musik
von Studierenden aus Korea und von Folkwang-Dozenten statt. Das E-Mex
Ensemble <https://e-mex.de/> bringt am 20.10. in der Kreuzeskirche 11
Solostücke von 11 Komponisten und Komponistinnen zur Uraufführung. In
der Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/> spielt am
18.10.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/pierre-laurent-aimardkuss-quartett-1…>
Pierre-Laurent Aimard Werke von Elliott Carter und ab 27.10. steht für
zwei Wochen alles im Zeichen des NOW!-Festivals
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20222023/now-horizon…>,
das in diesem Jahr einen Blick über den europäischen Tellerrand hinaus
wirft. Von Gamelan bis Nõ-Theater, vom indischen Mahābhārata bis zu
Burkina Electric geht die Reise.
Im Makroscope <https://makroscope.eu/termine/> in *Mülheim in der Ruhr*
stehen am 7.10. Delphine Dora und Roxane Métayer auf der Bühne.
*Düsseldorf*
Am 2.10. lädt der Verein musik21 <http://musik21.de/> zu einer weiteren
Veranstaltung in der Reihe /new counterpoints/ein. Das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> ist im Oktober gleich zweimal in der
Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> zu Gast, am 1.10.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/supernova/10110-windy-city> mit
/Windy City/und am 26.10.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10119-na-hoern-sie-m…>
mit seiner Reihe 'Na hör'n Sie mal'. Am 28., 29. und 30.10.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/9213-le-sacre-du-printem…>
spielen die Düsseldorfer Symphoniker mit Katia und Marielle Labèque
unter dem Dirigat von Adrien Perruchon /In certain circles/ von Nico
Muhly <https://nicomuhly.com/>. Vom 30.9. bis 7.11. findet zum 17. Mal
das Internationale Düsseldorfer Orgelfestival IDO
<https://www.ido-festival.de/> statt. In der Rubrik Modern
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/modern/> werden ein
Konzert mit Irene Kurka und Odilo Klasen am 12.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2022/uebersicht/veranstaltung/…>
und die Mystische Nacht am 30.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2022/uebersicht/veranstaltung/…>
angekündigt. Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> ist außerdem am
16.10.
<https://www.irenekurka.de/dates/event/306-musik-fuer-sopran-bass-und-2-klav…>
im Ibach-Saal des Stadtmuseums zu Gast. Interessante Veranstaltungen
gibt es auch im Rahmen der digitale <https://die-digitale.net/> vom
30.9. bis 30.10. und im Kulturbahnhof Eller kommt am 29.10. das
Musiktheater /Das Schweigen der Dafne/ <https://www.dafne.online/> zur
Aufführung (s. Besprechung in der April-Ausgabe
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2…>
der Gazette). In der Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> gestaltet die Kompositionsklasse von
Oliver Schneller am 29.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-10-29-kompositi…>
einen Abend mit Estreilla Besson und am 30.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-10-30-bruckner-…>
spielt das Kommas Ensemble <https://www.kommas-ensemble.de/> gemeinsam
mit Studierenden Ligeti und Bruckner.
*Sonstwo*
Die *Aachener*Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt aktuellen Jazz am 1.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3804> und die Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' am 14.10. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3752> an, vor
allem aber findet vom 27. bis 30.10. das jährliche In Front-Festival
statt, in dessen Rahmen das Musiktheater /Das Schweigen der Dafne/
<https://www.dafne.online/>wiederaufgeführt wird (s. Besprechung in der
April-Ausgabe
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2…>
der Gazette).
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> befasst sich im Jour fixe am 22.10.
mit Marlies Debacker und dem erweiterten Klavier in der Neuen Musik und
in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 2.10., 16.10. und 29.10. neue Musik.
Die Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/> veranstaltet vom 1.10. bis
3.10. in *Detmold*das Hörfest Neue Musik unter dem Motto /Echos –
Dialoge zwischen Sichtbarem und Hörbarem. /Mit dabei sind das Ensemble
Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/>, das Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/>, das Art
Ensemble NRW <https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw> und das Trio
Klangspektrum <https://www.trioklangspektrum.de/start.html>.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>
spielt immer freitags um 22 Uhr ein monatlich wechselndes Programm. Im
Oktober <https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=163> kommt ein
Instrumental-Werk zur Aufführung. Man darf gespannt sein.
Electronic ID <https://electronicid.de/> bringt am 23.10. in
*Leverkusen*/Transfleisch/ <https://electronicid.de/events/>, ein
Musiktheater von Sergej Maingardt, auf die Bühne.
Am 29.10. findet die 16. Gladbacher Nachtmusik
<https://www.klangraum61.de/werkstatt> im *Mönchengladbacher*Münster statt.
Das Klangzeitfestival <https://gnm-muenster.de/klz_bgg_2022> der
Gesellschaft für Neue Musik <https://gnm-muenster.de/> *Münster*sorgt
vom 30.9. bis 2.10. für Begegnungen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf
Solowerken. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> stehen außer den
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 2.10. u.a. das Trio
Hodgkinson-Klapper-Jørgens am 20.10. und das Bläser-Duo Gallio und
Eichenberger am 30.10. auf dem Programm.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen*lädt zum Release-Konzert zur neuen CD /Terzattacke -
Music for Flutes and Strings/mit Musik von Martin Herchenröder in die
Martinikirche.
Im Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/> in *Solingen*findet am
1.10. <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/> die nächste
Veranstaltung im Rahmen der Reihe /Ch//â//teau d'Eau/statt.
Im Kunsthaus <http://www.kunsthaus-troisdorf.de/> *Troisdorf *erklingen
am 8.10.
<https://www.elektronik-klangkunst.de/de_DE/konzertkalender/akusmatisch-audi…>
elektroakustische Kompositionen von Claudia Robles-Angel und Javier A.
Garavaglia.
Am 22.10. kommt Nonos /Intolleranza/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>in
der *Wuppertaler*Oper endlich vor großem Publikum zur Premiere, nachdem
während des Lockdowns nur eine Aufführung vor Presseleuten möglich war
(die ich damals leider verpasst habe). Im ort
<https://www.kowald-ort.com/> stehen Partita Radicale am 6.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/06-10-partita/> und der
cine:ort <https://www.kowald-ort.com/cine-ort-2022/> mit einem Film über
Arvo Pärt am 13.10. auf dem Programm und am 14.10., 16.10., 20.10.,
21.10. und 27.10. stellt sich der Artist in Residence Mathias Traxler
<http://traxlerm.net/> in unterschiedlichen Formaten vor. Partita
Radicale <http://www.partitaradicale.de/> blickt zurück auf 33
gemeinsame Jahre und stellt im ort ihre neue CD /humanoid/vor. Außerdem
sind sie am 8.10. in der Bandfabrik <https://bandfabrik-wuppertal.de/>
und am 9.10.
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/veranstaltungen/details/partita-radic…>
im Skulpturenpark Waldfrieden <https://skulpturenpark-waldfrieden.de/>
zu erleben.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:*
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
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29 Aug '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-september-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>
__
__
*September 2022*
*
*
*Gewesen:*Auftakt Ruhrtriennale – Stockhausens /Sternklang/*
Angekündigt:*13. Hörfest in Detmold – Muziek Biennale Niederrhein –
SoundLinks, Ambient Weekend, Blaues Rauschen u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
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**
**
**
*[Auftakt Ruhrtriennale]*
Zum Auftakt der Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/de/> kam
gleich zweimal das Klangforum Wien <https://klangforum.at/> zum Einsatz
und damit war hochkarätiger Musikgenuss vorprogrammiert. Gemeinsam mit
dem Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/> und solistischen Stimmen
sorgten die Wiener unter der Leitung von Peter Rundel für die
musikalische Gestaltung der Musiktheaterkreation /Ich geh unter lauter
Schatten/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/ich-geh-unter-lauter-schatten/56>,
bei der voneinander unabhängige, ursprünglich für den Konzertsaal
bestimmte Werke zu einem Gesamtereignis verschmolzen wurden. Im Zentrum
steht Gérard Griseys <https://brahms.ircam.fr/en/gerard-grisey>
vierteiliger Liederzyklus /Quatre chants pour franchir le seuil, /durch
den das Thema des Abends bestimmt ist: Er handelt vom Übertreten einer
Schwelle, von Übergang und Auflösung. Dabei bezieht sich Grisey nicht
nur auf den individuellen Tod, sondern eröffnet ein weites
Assoziationsfeld, was sich sowohl in den Liedtiteln (Tod des Engels, der
Zivilisation, der Stimme und der Menschheit) als auch der Textwahl
abbildet. Letztere umfasst zeitgenössische und antike Lyrik,
Sarkophaginschriften und Auszüge aus dem Gilgamesch-Epos, durchweg
kryptisch und fragmentarisch, mehr andeutend als aussagend, Worte der
Transzendenz. Dem entspricht Griseys Musik: Bekannt geworden als einer
der Hauptvertreter des sogenannten Spektralismus erkundet er die
Obertöne der Klänge, taucht ein in ihre mikrotonalen Feinheiten und
Farbnuancen, erkundet ihre Prozesshaftigkeit. Dass /Quatre chants pour
franchir le seuil /das letzte Werk des Komponisten ist – er starb im
gleichen Jahr (1998) im Alter von nur 52 Jahren unerwartet an einer
Aneurysma-Ruptur – erzeugt zudem eine Aura des Schicksalhaften, die auch
anderen Stücken des Abends anhaftet. Allen voran Claude Viviers /Glaubst
du an die Unsterblichkeit der Seele, /in dem dieser seinen gewaltsamen
Tod durch eine Messerattacke explizit vorauszuahnen scheint. Iannis
Xenakis <https://www.iannis-xenakis.org/en/>, selbst durch seine
Tätigkeit im politischen Widerstand körperlich gezeichnet, setzt dem mit
/Nuits/ ein Denkmal für die politischen Gefangenen dieser Welt entgegen.
Das zwölfstimmige Chorwerk ist ein komplexes und hochexpressives Ringen
um Ausdruck, der letztlich sowohl musikalisch als auch textlich verwehrt
bleibt: Einzelne Phoneme aus dem Sumerischen, Assyrischen und
Achaiischen lassen sich nicht als Botschaft dechiffrieren und auch die
Musik findet keinen Ausweg.
Durch die Werkauswahl ist der Abend somit extrem aufgeladen und auch der
Blick in die Weite der Bochumer Jahrhunderthalle ist eindrucksvoll, fast
einschüchternd: Vier riesige Metallstege queren den Raum, schraffieren
ihn mit ihren Schatten und berauben ihn seiner Festigkeit und
Verlässlichkeit. Befinden wir uns in Piranesis erfundenen Kerkern, sind
wir Zeuge eines Zusammenbruchs oder können die Pfade einen Ausweg
eröffnen und den Weg in eine andere Welt bahnen? Dunkel und bedrohlich
erklingt zum Auftakt Giacinto Scelsis /Okanagon/ für Harfe, Kontrabass
und Tam-Tam, das den Raum untergründig erbeben lässt, während die
scharfkantigen Klänge der Harfe ihn regelrecht aufreißen. Durch die
elektronische Verstärkung scheint es, als wären ihre Saiten
überdimensional, wie die Metallstege quer durch die Jahrhunderthalle
gespannt.
In diesem apokalyptischen Szenario lässt die Regisseurin Elisabeth
Stöppler vier Solistinnen (Sophia Burgos, Kerstin Avemo, Kristina Stanek
und Caroline Melzer) agieren, die jeweils einem von Griseys Gesängen
zugeordnet sind. Die Mitwirkenden des Klangforums Wien und des Chorwerks
Ruhr sind hingegen in farblose Overalls gehüllt und erscheinen als
gespenstische Wiedergänger, als anonyme Schatten aus dem Reich des
Hades. Hinzugesellt sich mit Eric Houzelot ein sprachloser Darsteller,
dessen Bezeichnung als Stimme V auf Claude Vivier verweist, der bereits
im Leben ein Unzugehöriger und Heimatloser war. Stöppler hat den Stimmen
individuelle Erzählungen zugeordnet, die sich mir jedoch nur aus den
Begleittexten erschlossen haben und die auf der Bühne nicht
nachvollziehbar eingelöst werden. Dies führt dazu, dass sich die Szenen
von der Musik abkoppeln ohne eine eigene Stringenz zu entfalten. Die
Regisseurin legt Spuren, ohne dass die Lust entsteht ihnen zu folgen.
Vieles wirkt unmotiviert und lenkt ab von der Musik, die den Abend trägt
und – fast möchte ich sagen der Inszenierung zum Trotz – zu einem
Erlebnis macht.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Jahrhunderthalle natürlich
nicht über die Akustik eines Konzertsaals verfügt, weshalb die Musik
elektronisch verstärkt wird. Dies verleiht ihr manchmal eine hohe
Präsenz – wie in der beschriebenen Eingangssequenz mit Scelsis
/Okanagon/ – aber es nimmt ihr die Nuancen und verhindert den Kontakt zu
den Musikern und Musikerinnen. Bei Griseys /Tempus ex Machina/ für sechs
Schlagzeuger sind diese unsichtbar und ungreifbar an das hinterste Ende
der Halle verbannt, was sich womöglich inhaltlich durch das
Gesamtkonzept begründen lässt, aber die Unmittelbarkeit des Hörgenusses
beeinträchtigt.
Daher war ich froh, dem Klangforum Wien – diesmal unter der Leitung des
neuen Wuppertaler Generalmusikdirektors Patrick Hahn – im Salzlager der
Kokerei Essen noch einmal auf Augenhöhe begegnen zu können. Unter dem
Motto /Organicum/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/organicum/74> waren fünf Werke
versammelt, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit naturhaften
Phänomenen befassen. Bei Sarah Nemtsov
<https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/> kommt Elektronik als
kompositorisches Element zum Einsatz: In MOOS werden die Klänge des
12-köpfigen Ensembles über Transducer auf das mittig positionierte
Schlagzeug übertragen, wo sie vom Perkussionisten gesteuert werden
können. Diffus und geräuschhaft, mal sich unterschwellig ausbreitend,
mal sich eruptiv aufwölbend entsteht eine Doppelbödigkeit, die die
Komponistin mit dem Wandeln auf moosbewachsenem Grund verbindet. Auch
Xenakis <https://www.iannis-xenakis.org/en/> entfacht in /Thallein /für
vierzehn Instrumente ein ausuferndes Wuchern und erobert mal expressiv
vorwärtsdrängend, mal suchend und tastend ständig neues Terrain. Michael
Pelzel <https://www.michaelpelzel.ch/no_cache/home.html> bezieht sich in
seinem neuen Werk /Pavlopetri/ unmittelbar auf /Thallein/, indem er
einzelne Klangmomente aufgreift und weiterspinnt. Doch wie die Ruinen
der namensgebenden Stadt, die heute vor der Küste Griechenlands unter
der Meeresoberfläche liegen, sind Konturen nur schemenhaft erkennbar. Es
entsteht etwas vollkommen Neues, aus einem anfangs kaum wahrnehmbaren
Flirren der Streicher entwickelt sich ein anschwellender Strom, ein
dramatisches Aufschäumen, das in ganz andere Gefilde führt als der bei
aller Energetik stets trockene Klang Xenakis'. Márton Illés
<https://www.martonilles.com/de/> lässt sich in /Forajzok/ von
menschlichen Stimmen inspirieren, so dass die Instrumente streckenweise
zu plappern, zu raunen, zu wispern und zu klagen scheinen, bevor sie
sich in einem filigranen Knistern und Klackern verlieren (letzteres
durch aufeinander schlagende Münzen erzeugt). Als Neuentdeckung kann die
Begegnung mit Lucia Dlugoszewski gewertet werden. Die
experimentierfreudige amerikanische Komponistin, Dichterin,
Choreographin und Performerin ist im Gegensatz zu ihren männlichen
Kollegen heutzutage bei uns nahezu unbekannt. Wie ihr Landsmann Harry
Partch entwickelte sie neuartige Instrumente und erkundete
unkonventionelle Spieltechniken. In /Fire Fragile Flight /lässt sie
Gläser über Streichersaiten gleiten und bringt einen ausgefeilten
Perkussionsapparat zum Einsatz, der mal blubbert und kreischt, mal
flirrend das durch ein Blätterdach scheinende Sonnenlicht reflektiert.
In ganz andere musikalische Welten entführte das Schlagquartett Köln
<https://www.schlagquartett.de/>, das am 28.8. ebenfalls im Salzlager
/Yuen Shan/ <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/yuen-shan/73> von
Michael Ranta zur Aufführung brachte. Ranta war 1970 im Team von
Karlheinz Stockhausen an der Bespielung des deutschen Pavillons auf der
Expo in Osaka beteiligt und entwickelte dabei eine Faszination für
Asien, die ihn im Anschluss für mehrere Jahre nach Taiwan führte. In der
Nähe des Yuen Shan erlernte er Taijiquan und entschloss sich, dem Hügel
im Norden Taipehs ein Werk von universeller Tragweite zu widmen. In vier
Abschnitten bildet er nicht nur den individuellen Lebensweg ab (Geburt –
Jugend – Erwachsensein – Alter und Tod) sondern auch die Phasen der
Weltgeschichte, an deren Ende er die Unbewohnbarkeit der Erde
projiziert. Nach Rantas Lesart führt dies jedoch nicht zum Aussterben
der Menschheit sondern zur Auswanderung auf einen anderen Planeten, den
Mars, wo ein neuer Entwicklungszyklus beginnt. Tatsächlich lassen sich
die einzelnen Phasen dieser Prozesse in dem 100-minütigen Werk für
Schlagzeug und achtkanaliges Tonband wiederfinden: Nach einem fast
ungreifbaren Auftakt, einem feinen Rieseln und Beben, entwickeln sich
turbulente Passagen, die den von Neugierde, Experimentierfreude aber
auch Orientierungslosigkeit geprägten Aufbruch der Jugend widerspiegeln.
Es folgt eine Phase der Konsolidierung und Beruhigung, bevor die Musik
zu ihrem Anfang zurückkehrt und sanft entgleitet. Doch eigentlich muss
man das Alles gar nicht wissen, die Suche nach Entsprechungen kann sogar
vom eigentlichen Hören ablenken und das Eintauchen in die Klänge
erschweren. Diese sprechen für sich und entwickeln einen starken Sog, zu
dem auch der raffinierte Einsatz der Elektronik beiträgt. Bis auf wenige
Ausnahmen (am Ende des dritten Teils erklingt in mehreren Sprachen die
Ansage eines Anrufbeantworters, was evtl. auf die Technologisierung und
Störung der zwischenmenschlichen Kommunikation verweist, im vierten Teil
werden sakrale Gesänge eingeblendet) verwendet Ranta aufgenommene Klänge
von Perkussionsinstrumenten, die unmittelbar auf das live gespielte
Schlagwerk zurückwirken. Reale Ausschwingvorgänge wirken unendlich in
die Länge gezogen, im dritten Teil scheint die Musik fast zum Stillstand
zu kommen und es entsteht ein irreales Schweben. Das Zeitempfinden wird
suspendiert und es ist wie ein Erwachen, wenn die Klänge nach 100
Minuten langsam verrinnen.
*[Stockausens /Sternklang/ im Brühler Schlosspark]*
Es kann eigentlich kein Zufall sein, sondern muss irgendeiner besonderen
Sternenkonstellation oder einer direkten Weisung vom Sirius geschuldet
sein, dass ausgerechnet am Vorabend, dem 27.8., im Schlosspark in Brühl
ein weiteres kosmisches Ereignis stattfand: Als (coronabedingter)
Nachschlag zum Kölner Achtbrücken-Festival
<https://www.achtbruecken.de/de/> kam Stockhausens
<http://www.karlheinzstockhausen.org/> /Sternklang/
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/karlheinz-stockhausen-sternklang/209>
zur Aufführung. Das 1971 uraufgeführte Werk ist für fünf Klanggruppen
konzipiert, die ohne Sichtbezug zueinander im Freien platziert sind. Das
Tonmaterial ist von Obertonreihen abgeleitet und korrespondiert mit
bestimmten Sternbildern, die der Reihe nach durchdekliniert und auch
konkret benannt werden. Die einzelnen Gruppen agieren unabhängig
voneinander und werden nur an einigen Stellen durch einen mittig
positionierten Schlagzeuger rhythmisch koordiniert. Hinzu kommen
sogenannte Klangläufer, die bestimmte Rhythmen, Intervalle und
Klangfarben zwischen den Gruppen vermitteln. Vom Höreindruck ist das
Werk sehr viel spröder und fragiler als Rantas /Yuen Shan/. Die Klänge
sind eher statisch als prozesshaft, sie entfalten keinen Sog, sondern
wollen erlauscht und entdeckt werden. Es entstehen verschiedene
Assoziationen – manchmal fühlt man sich in einen kreischenden und
schnatternden Dschungel versetzt, manchmal scheinen sich die Gruppen wie
Echos zu antworten, manchmal erklingen sakral anmutende Gesänge – aber
nichts ist zwingend, alles bleibt offen und unberechenbar. An die Stelle
eines passiven Eintauchens tritt ein waches und aktives Wahrnehmen. Der
Himmel blieb an diesem Abend leider bedeckt und noch ein weiteres
Phänomen trübte den Genuss: Von den Klangläufern und der Weitläufigkeit
des Geländes fühlte sich das Publikum offenbar dazu animiert, sich das
Areal wandernd zu erschließen. Dies führte dazu, dass das Geräusch von
knirschendem Kies sich als nahezu permanente Klangschicht hinzugesellte.
Wie störend dies war, kam mir erst richtig zum Bewusstsein, als das
Gerenne mit Einbrechen der Nacht etwas nachließ. Es war, als würde
akustisch die Wolkendecke aufbrechen.
*[Termine im September]*
*Hier und da*
Die Muziek Biennale <https://muziekbiennale.eu/> im Kulturraum
Niederrhein führt u.a. am 4.9.
<https://muziekbiennale.eu/programm/in-out-avantgarten-liedberg-2022/>
nach *Liedberg* in den AvantGarden, am 7.9.
<https://muziekbiennale.eu/programm/musik-der-unruhe/> in die
*Duisburger* Liebfrauenkirche mit /Musik der (Un)Ruhe/ von Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> und Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>, am 18.9.
<https://muziekbiennale.eu/programm/sculptures-musicales-ensemble-crush/>
ins Museum Kurhaus *Kleve* mit dem Ensemble Crush und ebenfalls am 18.9.
<https://muziekbiennale.eu/programm/jazz-organics/> nach *Wesel-Bislich*
mit Günter Baby Sommer, Achim Tang und Markus Türk.
Im Projekt 'Licht - Zeit
<https://klangraum-kirche.de/news/licht-zeit-konzerte-in-dortmund-duesseldor…>'
stehen Werke international bekannter NRW-Komponistinnen und Komponisten
für Sopran und Orgel im Fokus. Die Konzerte finden am 8.9.
<https://klangraum-kirche.de/veranstaltungen/licht-zeit/> in *Dortmund*,
am 9.9. <https://klangraum-kirche.de/veranstaltungen/licht-zeit-2/> in
*Düsseldorf* und am 10.9.
<https://klangraum-kirche.de/veranstaltungen/licht-zeit-2-2/> in *Hamm*
statt.
Die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> schicken vom 25.8. bis
4.9. Paulina Owczarek <https://goout.net/en/paulina-owczarek/pzwrweg/>
und Federico Reuben <https://www.federicoreuben.com/> durch NRW und vom
29.9. bis 11.10. folgt ihnen das Bassklarinetten-Duo Oğuz Büyükberber
<https://www.oguzbuyukberber.com/> und Tobias Klein
<https://www.tobiasklein.nl/>.
Vom 15.9. bis 26.9. bietet das Festival Multiphonics
<https://multiphonics-festival.com/> in *Köln*, *Wuppertal* und
*Düsseldorf *ein vielfältiges Programm.
*Köln*
Am 4.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/lucerne-festival-contempora…>
ist das Lucerne Festival Contemporary Orchestra unter der Leitung von
Sylvain Cambreling in der Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/> zu Gast. Das
Gürzenich-Orchester bringt am 11.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/weltgier/2337> Miroslav
Srnkas /Standstill /für Cembalo und Orchester zur Uraufführung
(Folgeaufführungen am 12. und 13.9.) und interpretiert am 18.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/monolith/2734> Alfred
Schnittkes /Klavierquartett/. Die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> spielt am 10.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-82/> im WDR
Werke von *Oscar Bianchi*und *Annesley Black*und lädt am 26.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-wave-fields/> zum
Montagskonzert in ihr Studio. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> finden am 3.9., 10.9., 17.9. und
24.9. Lunchkonzerte statt, außerdem werden das Ensemble TRA I TEMPI
<http://www.traitempi.de/> am 16.9. und das Ensemble radiant8
<http://radiant8.org/> am 23.9. erwartet und am 28.9. eröffnet*eine
Ausstellung der Musikmaschinen von Gerhard Kern
<https://musikmechaniker.de/>.**
Vom 9. bis 16.9. geht das neue Festival SoundLinks
<https://soundlinks.de/> an den Start,******ein Event für
kammermusikalisches Crossover rund um die Gitarre als verbindendes
Element. Mit dabei ist auch das Cologne Guitar Quartet
<https://www.cologneguitarquartet.com/>, das am 13. und 15.9. in der
Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> auftritt. Dort ist am
30.9.
<http://ensemble-handwerk.eu/de/hw22c_3-the-grand-evening-of-the-nose/>
auch das ensemble hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/> zu Gast.
Am 4.9. präsentiert Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> Atsushi
Sakai, Marion Martineau und Steve Argüelles. am 6.9.
<https://dominiksusteck.de/event/orgel-und-elektronik-2/> trifft in der
Tersteegenkirche Orgel auf Elektronik, am 10. und 11.9. widmet sich das
Ambient Weekend <https://ambient-festival.com/> der Zivilisation der
Liebe, im Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/> stellt sich am 19.9.
<https://www.stadtgarten.de/programm/julius-eastman-project-5668> das
Julius Eastman Project vor und das kgnm Flötenensembles ist am 20.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/wenn-floeten-toeten.1743…>
unter dem Motto 'Wenn Flöten töten' im Kulturbunker Mülheim zu erleben.
Die reiheM <https://www.reihe-m.de/> lädt am 22.9.
<https://www.reihe-m.de/?p=4940> Menelaos Tomasides und Shunsuke Oshio
ins Gewölbe, die Kölner Vocalsolisten
<https://koelner-vokalsolisten.de/> widmen sich am 25.9. in Sankt
Andreas den Elementen Feuer und Wasser, das Ensemble uBu
<https://ensembleubu.com/> verbindet am 25. und
<https://www.tanzfaktur.eu/de/event/?tx_tsevents_pi2[events]=256&cHash=75af3…>26.9.
<https://www.tanzfaktur.eu/de/event/?tx_tsevents_pi2[events]=256&cHash=75af3…>
in der Tanzfaktur <https://www.tanzfaktur.eu/de/> zeitgenössische Musik
und Tanz, bei zamus <https://www.zamus.de/>:unlimited lassen am 30.9.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-unlimited-canticum-cantorum/> Irene
Kurka <https://www.irenekurka.de/> und Martin Wistinghausen
<http://www.martinwistinghausen.de/> alte und neue Musik
aufeinandertreffen und am 7. und 27.9. lädt die Plattform nicht
dokumentierbarer Ereignisse <https://platformcologne.com/live/> in das
Atelier Dürrenfeld/Geitel. Vom 15. bis 19.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/stille-halten-klanginsta…>
werden vier Kölner Parks mit ungewöhnlichen Vogelstimmen beschallt. Die
Installation von Thomas Taxus Beck mit selbstspielenden Nistkästen war
bereits bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik zu erleben.*
Im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>gibt es fast täglich
Programm, w*eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Als zweite Musiktheaterkreation zeigt die Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/> noch bis zum 7.9. die szenische
Uraufführung des Instrumentalzyklus /Haus/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/haus/67> von Sarah Nemtsov
<https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/>. Außerdem erwarten uns der
E-Gitarrist Yaron Deutsch und das Ensemble Linea mit /Coffin Bubbles/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/coffin-bubbles/68> am 3.9.,
die Musikfabrik mit /Clock Dies/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/clock-dies/72> am 4.9., die
Duisburger Philharmoniker mit /Vergessene Opfer/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/vergessene-opfer/62> am 11.9.
und 13.9. und Messiaens /Harawi/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/harawi/78> am 17.9. Im Essener
Maschinenhaus stehen Ava Menoza und Charlotte Hug am 1.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/ava-mendoza-charlotte-hug/91>,
Broken Spirit XX am 7.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/broken-spirit-xx/92> und Mouse
on Mars am 14.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/mouse-on-mars/83> auf dem
Programm.
Digitale Soundexperimente, elektronische Musik, Performance, Tanz und
Installation präsentiert das Festival Blaues Rauschen
<https://blauesrauschen.de/> vom 27. bis 30.9. in *Essen*,
*Gelsenkirchen* und *Herne*.
Noch bis zum 2.10. ist im Künstlerhaus *Dortmund *die Ausstellung/What
comes mex? <http://www.mexappeal.de/?p=5638>/zu erleben, die sich mit 30
Jahren Krach befasst und am 3. und 16.9. von Konzerten begleitet wird.
Im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> sind am 15.9.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-double-exposur…>
in der Reihe 'Umland Expo' die beiden Duos *Double Exposure*und
*Schörken/Wittbrodt*zu Gast.
Im Rahmen des Festivals Tonedmelisma <https://tonedmelisma.com/>
gastiert das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> am 8.9.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/tonedmelisma-musikfestivale-mex-ense…>
mit einem Programm unter dem Motto 'Verstand und Mystik' in der
*Essener*Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>. Die
JazzOffensive Essen <http://www.jazz-offensive-essen.de/> veranstaltet
am 7. und 8.9. das Free Essen Festival
<http://www.jazz-offensive-essen.de/projekt-gelb-laut-frei/free-essen/>
und am 28.9. widmen sich Martin Blume <http://www.martinblume.de/>,
Florian Walter, Luise Volkmann, Emily Wittbrodt und Achim Zepezauer in
der GNMR <https://www.gnmr.de/>-Zentrale der akustischen Innenraumpflege.
Die Kammerkonzertreihe 'Musik erzählt von … Schatten und Licht' eröffnet
am 4.9. im *Gelsenkirchener* Kulturraum die flora
<https://www.gelsenkirchen.de/de/kultur/kultur-_und_veranstaltungsorte/kultu…>
mit dem Ensemble Interstellar 227 <https://interstellar227.de/>.
*Düsseldorf*
Musik21 <http://musik21.de/> veranstaltet am 3.9. im Palais Wittgenstein
zwei Konzerte u.a. mit Musik von Komponisten und Komponistinnen***aus
Großbritannien und Düsseldorf, die sich von Nietzsche inspirieren
ließen. Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> und
das ART Ensemble NRW <https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw>
gestalten am 4.9. <https://www.klangraum61.de/klangraume> in der
Bergerkirche ein Konzert zum Thema 'Folklora Japan'. Das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> setzt am 9.9.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10118-na-hoern-sie-m…>
in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> seine Reihe 'Na hör'n Sie
mal...!' fort und in der Zentralbibliothek im KAP1 stellt Martin Tchiba
<https://www.martin-tchiba.com/> am 27.9.
<https://www.duesseldorf.de/stadtbuechereien/veranstaltungen/veranstaltungen…>
in der Interviewreihe mit Persönlichkeiten des Düsseldorfer Musiklebens
seine neue CD mit Werken von Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> vor, *
*Sonstwo*
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
*Aachen* kündigt die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' am 2.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3769> und aktuellen Jazz am 24.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3798> an.
Im Theater <https://theater-bielefeld.de/> *Bielefeld* hat am 4.9. die
Oper /Berlin Alexanderplatz/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/berlin-alexanderplatz.html>
von Vivan und Ketan Bhatti Premiere. Die Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> widmet sich Rebecca Saunders – mit
einem Jour fixe am 5.9. und einem Porträtkonzert mit dem Ensemble
Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> am 13.9.
<http://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/portraetkonzert-rebecca-saunder…>.
In einem weiteren Konzert in der Rudolf-Oetker-Halle
<http://rudolf-oetker-halle.de/> am 19.9.
<http://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/1-kammerkonzert-3.html>
befasst sich das Ensemble Horizonte mit dem Thema 'Vertonte Bilder' und
in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 11.9. und 18.9. alte und neue Musik.
Am 31 .8. wird in Bonn im Museum Koenig die Klanginstallation
<https://www.beethovenstiftung-bonn.de/projekt> /Chundua – Froschträume/
von Robin Minard <https://robinminard.com/de/> eröffnet, die bis zum
4.12. zu erleben ist. Beim Beethovenfest
<https://www.beethovenfest.de/de> stehen u.a. Uraufführungen von Max
Andrzejewski am 2.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/homecoming/24>, von
Olga Podgayskaya am 8.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/campus-konzert-osteuropa/41>,
von Donnacha Dennehy am 15.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/urauffuhrung-land-of-winte…>
und von Moor Mother am 16.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/gravitation/69> sowie
das Trio Klangspektrum am 6.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/trio-klangspektrum/101>
und Musik von Julius Eastman am 10.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/eastman-co-villa-hammersch…>
auf dem Programm. Im Rahmen einer Kompositionsresidenz kommen am 24.9.
<https://www.beethoven.de/de/termine/view/5447688438939648/Abschlusskonzert+…>
im Beethovenhaus Werke von Johannes Burgert, Jonas Otte und Jakob Raab
zur Uraufführung und in der Kunsthalle Hangelar
<http://www.kunsthallehangelar.de/> im nahegelegenen *Sankt Augustin*
stehen am 18.9. Carl Ludwig Hübsch, Matthias Schubert und Wolter Wierbos
auf der Bühne.
Das 13. Hörfest der Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/> beschäftigt sich vom 30.9.
bis 3.10. in Detmold mit Dialogen zwischen Sichtbarem und Hörbarem. Der
Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in Münster erwarten uns die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>
am 4.9., Miniaturen von Gregor Bohnensack, Michael Kolberg und Natalie
Reineke am 11.9., Aki Takase und Alexander von Schlippenbach
<http://www.avschlippenbach.com/> am 18.9. und Eichenberger-Studer &
Gäste am 24.9.
*Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>und Christine Oelze
<https://christianeoelze.de/> widmen sich am 28.9.
<https://www.pulheim.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hauptkalender…>
im Kultur- und Medienzentrum ***Pulheim***dem Fluchtpunkt Asien. *
*Der ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> kündigt Jan
Klare und sein Quintett 3000 am 1.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/01-09-3000/>, Canaries on the
Pole am 10.9. <https://www.kowald-ort.com/termine-2022/10-09-canaris/>,
das Matthias Muche Posaunen Trio am 18.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/18-09-muche/>, das Trio
Hertenstein/Moore/Cohen am 23.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/23-09-triohertenstein/> und die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 29.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/soundtrips-nrw/> an.*
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/> und weitere Informationen im Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
28 Jul '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-august-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-august-…>
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__
*August 2022
*
*Gewesen:*Klangraum Wandelweiser in Düsseldorf*
Angekündigt:*EarFest in Duisburg – Tagesfestival für aktuelle Musik in
Essen-Borbeck – Auftakt Ruhrtriennale u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
** *[Klangraum Wandelweiser in Düsseldorf]
*
Während viele urlaubssehnsüchtig der Stadt den Rücken zuwenden, zieht es
ein kleines Häuflein jeden Sommer nach Düsseldorf, um mit Antoine Beuger
<https://www.wandelweiser.de/antoine-beuger.html> zwei Wochen lang auf
dem ehemaligen Jagenberggelände die Räume der Jazz-Schmiede und des
Neuen Kunstraums zu bespielen. Man sieht immer wieder dieselben
Gesichter und immer wieder ein paar neue, auch weite Anfahrten (aus
Kanada, Argentinien und Australien) werden in Kauf genommen und so genau
weiß keiner, was das hier ist: Workshop, Exerzitium, Performance,
Konzert, Residency, Sommercamp, Familientreffen? Womöglich bin ich unter
den Anwesenden die Einzige, die nicht irgendwie mitwirkt, ein
Instrument, einen Text oder ein Konzept im Gepäck hat, sondern einfach
nur da ist. Mal nicht entscheiden, verantworten, erklären, verstehen
müssen, das darf auch sein und so sind die beiden sommerlichen
Wandelweiserwochen (hier
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2022_I.htm> und
hier
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2022_II.htm>) für
mich Urlaub und Therapie zugleich – zumal das Thema Tod und
Vergänglichkeit, das schon im letzten Jahr sehr präsent war (s. Gazette
September 2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>),
mich weiterhin nicht loslässt.
Unwillkürlich denke ich an verrinnende Zeit, wenn ich vor Bernd
Blefferts <http://www.bernd-bleffert.de/> drei großen Trichtern sitze,
aus denen ein kontinuierlicher feiner Sandstrom rieselt. Hörbar wird
dieser jedoch erst, wenn wie kleine Trommeln bespannte Röhren in den
Strahl gehalten werden und das stille Rieseln und Rinnen in feines
Rauschen verwandeln. Durch die unterschiedliche Größe der Objekte
entstehen verschiedene Tonhöhen, die sich zu einem komplexen Klang
vereinen. Es ist wie im Leben, erst durch Kontakt, ob Begegnung oder
Hindernis oder beides zugleich, entsteht ein Resonieren, entsteht eine
Form, scheint das Verrinnen einen Moment lang innezuhalten.
Das Resonieren, das Miteinander- und Aufeinanderhören spielt eine große
Rolle. Meistens wird den Ausführenden viel Freiraum gelassen. So in
Katie Porters /mazes.2/, denen labyrinthartige graphische Vorlagen
zugrunde liegen. In einigen tauchen einzelne Töne oder kleine Motive
auf, die sich als wiederkehrende Momente wie Gedächtnisspuren bemerkbar
machen – ein ruhiges Mäandern, in dem Klänge und Geräusche, diskrete und
gehaltene Töne auf selbstverständliche Weise zusammenkommen. In diesem
scheinbar in sich geschlossenen Kosmos gibt es stets kleine Ritzen,
durch die die Welt hereinrieselt: Auch eine zerquetschte Plastikflasche
ist als Mitspielerin willkommen. Marie-Cécile Reber
<https://mc-reber.ch/> lässt sich in ihren Soundarbeiten von
Naturgeräuschen inspirieren, so dass man sich plötzlich einem imaginären
Schwarm von Insekten ausgesetzt fühlt, so unmittelbar, dass man sie zu
spüren meint, und so irreal, dass man sich ihrer nicht erwehren muss,
sondern sich ihrem Summen und Sirren ohne Vorbehalte ausliefern kann.
Bei Helga Fanderl <http://helgafanderl.com/> summt nur der
Filmprojektor. Mit einer Handkamera entstehen kurze Super-8-Filme ohne
Ton, die sie grundsätzlich nicht nachbearbeitet und zu Programmfolgen
verbindet. Es sind Kleinodien des Alltags, im Wasser tollende Hunde,
spielende Kinder, rinnendes Wasser, glitzerndes Laub, kurze Szenen, die
nichts erzählen wollen und keine komplizierten Geschichten
transportieren, die vom puren Sehen ablenken könnten. Die Geräusche
entstehen im Kopf. Durch die anachronistische Technik schwingt ein
nostalgischer, melancholischer Grundton mit, der auch James Creeds
<https://jamescreedmusic.wixsite.com/website> /lomond/ durchzieht. Er
hat ein altes schottisches Volkslied gewissermaßen in die Vertikale
gekippt. Die Melodie wird zu einem kleinen Paket zusammengefaltet, einem
pocket-sized, neat parcel, das von den Musikern behutsam wieder
ausgepackt wird. Dabei entsteht ein sanfter Strom ineinandergleitender
Töne, die sich wie ein Tuch über den Raum legen, ein harmonisches
Gefüge, vertraut und doch ungreifbar – wie ein Traum oder eine
Erinnerungsspur, die ganz nah und präsent ist und doch entgleitet, wenn
man ihrer habhaft werden will. „It's the song on pause and play at the
same time.“
Das Ganze kann allen Realitätsritzen zum Trotz den Eindruck eines
elitären Refugiums erwecken, aber Lörinc Mutang sieht gerade hierin das
Politische, weshalb er seine ungewöhnliche Versuchsanordnung /politika/
nennt. Alle Anwesenden erhalten einen ungarischen Text ausgehändigt, den
sie gemeinsam rezitieren sollen – teils nur in Bruchstücken teils als
mehrstimmigen Lektürestrom. Da es sich ausdrücklich nicht um
Muttersprachler handeln soll, weiß keiner, was er hier von sich gibt. Es
könnte sich um hohe Poesie oder niedriges populistisches Getöse handeln,
wie man es zurzeit leider nur zu sehr mit Ungarn verbindet. Es geht
darum zu vertrauen, sich auf unbekanntes Gelände zu wagen, innezuhalten
und zuzuhören; gerade nicht – wie in der Politikarena üblich – einander
zu übertönen, sondern sich zurückzunehmen und behutsame Akzente zu
setzen, die gerade dadurch ihre Wirkung entfalten. Wer leise ist, wird
hellhörig für sich und andere, auch für das Ungewohnte und Fremde. Der
niederländische Schauspieler Joep Dorren <https://www.joepdorren.nl/en>
hat Freunde eingeladen, Texte auszuwählen, vorzugsweise aber nicht nur
von Rumi, dem persischen Sufi-Mystiker, und gemeinsam mit je eigenen
Mitteln zu interpretieren. Christoph Nicolaus versetzt mit seiner
Steinharfe den Raum in vibrierendes Schwingen, die Filmkünstlerin Els
van Riel <https://www.elsvanriel.be/> lässt die Worte über Vorhänge und
Wände gleiten, Rasha Ragab <https://www.toffaha.org/home.html> gibt
ihnen ihre Stimme; jeden Tag entsteht etwas Neues, irgendwann sind alle
mit im Boot. Auch im Quartett mit dem Bassklarinettisten Lucio Capece
und dem Kontrabassisten Werner Dafeldecker <http://www.dafeldecker.net/>
umkreisen Ragab und Nicolaus Rumi-Texte: /mercy is called down by mercy
to the last/. Wenn sich die satten, warmen Klänge der Bassklarinette und
des Kontrabasses in das dunkle Vibrieren der Steinharfe einschreiben,
wird dies zu einem mit allen Sinnen spürbaren Ereignis. Der Raum ist
nicht länger ein Außen, eine leere Form, die gefüllt wird, auch keine
Form der Anschauung, sondern eine Form der Empfindung, der
Körperwahrnehmung.
*[Termine im August]*
*Köln
*
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> präsentiert am 13.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-7/> eine
Uraufführung von Gordon Kampe, am 19.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/reflexionen/> Erstaufführungen
estnischer Komponistinnen und am 31.8. crossmediale Werke von Brigitta
Muntendorf <https://brigitta-muntendorf.de/> und Michael Beil
<https://www.michael-beil.com/> (hier
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/strom-2/> und hier
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/strom-2-2/>). In der Alten
Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns /Concepts of
Flow/ mit der Y-Band am 14.8., das Ensemble Garage
<https://ensemblegarage.de/> am 19.8. und das Ensemble Consord am 21.8.
Die reiheM <https://www.reihe-m.de/> lädt Adi Gelbart am 11.8.
<https://www.reihe-m.de/?p=4911> ins Gewölbe und lässt Marisa Anderson &
William Tyler am 31.8. <https://www.reihe-m.de/?p=4917> die Poller
Wiesen bespielen. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> sind Ryoko Aoki mit japanischem
Noh-Gesang am 12.8. und das Ensemble Horizonte am 24.8. zu Gast. Im
Kunstraum Dorissa Lem interpretiert Michael Denhoff
<http://www.denhoff.de/> am 21.8. neben eigenen Werken Musik von Bernd
Alois Zimmermann und György Kurtág, als Nachklang zum
Achtbrückenfestival <https://www.achtbruecken.de/de/> erklingt am 27.8.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/karlheinz-stockhausen-sternklang/209>
Stockhausens /Sternklang/im Brühler Schlossgarten und in der
Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> steht am 31.8.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/concertgebouworkest-klaus-m…>
Kaija Saariahos /Orion/auf dem Programm. Unter dem Titel Kryptologgia
<http://www.kryptologgia.de/> findet am 6. und 13.8. ein Musikprojekt
statt, das den Klang der Krypta von Neu Sankt Alban erkundet.
Im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>geht es am 12.8. weiter –
vor allem im Rahmen der Cologne Jazzweek <https://jazzweek.de/>.
W*eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>**und **ON – Neue Musik
Köln <http://www.on-cologne.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet
***/What comes mex?/ <http://www.mexappeal.de/?p=5638>fragt eine
Ausstellung, die sich mit 30 Jahren Krach im Künstlerhaus
*Dortmund*befasst und am 26.8. mit einer Konzert-Performance eröffnet.
Das Depot <https://www.depotdortmund.de/index.php> präsentiert vom 20.
bis 27.8. das Audio Depot
<https://www.depotdortmund.de/291-audio-depot/2022-08-20-20-00.html> mit
experimentellen Collagen, dokumentarischen Hörstücken, live vertonten
Lesungen, Sound- und Klangexperimenten und explorativen Rundgänge. Unter
anderem hält Achim Zepezauer einen Vortrag zum Thema „Die Stimme in der
experimentellen Musik“. Gleichzeitig veranstaltet Parzelle
<https://www.parzelledortmund.de/>, der Verein für interdisziplinäre
Kulturprojekte, vom 25. bis 28.8. das Visual Sound Outdoor Festival
<https://www.parzelledortmund.de/visual-sound-outdoor-festival/>.
Der *Duisburger* EarPort <https://earport.de/pages/de/startseite.php>
lädt vom 26. bis 28.8. zum EarFest Sommer 2022 ein und parallel dazu
findet das Platzhirschfestival <https://www.platzhirsch-duisburg.org/>
statt – u.a. mit Tomeka Reid
<https://www.platzhirsch-duisburg.org/artists/tomeka-reid-usa-1>,
aktuell improviser in residence des Moers Festivals, und einem Quintett
um Jan Klare
<https://www.platzhirsch-duisburg.org/artists/3000-klare-maris-swell-de-jood…>.
Die Gesellschaft für Neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/> kündigt für
den 6.8. ein Tagesfestival für aktuelle Musik
<https://ya-festival.org/maps> in Essen-Borbeck an und in der *Essener*
Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/> erklingt am
30.8.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/anne-sophie-mutterpittsburgh-symphon…>
Ligetis /Lontano/ für großes Orchester.
Am 11.8. startet die Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/de/> in
die nächste Runde. Gleich zum Auftakt hat /Ich geh unter lauter Schatten
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/ich-geh-unter-lauter-schatten/56>
/mit Musik von Grisey, Vivier, Xenakis und Scelsi Premiere und am 31.8.
folgt die szenische Uraufführung des Instrumentalzyklus /Haus/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/haus/67>von Sarah Nemtsov
<https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/>. Außerdem stehen ein
Konzert mit dem Klangforum Wien unter dem Titel /Organicum/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/organicum/74>am 14.8., die
Avandgarde-Band black midi
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/black-midi/90> am 17.8. und
/Yuen Shan/ <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/yuen-shan/73>,
Michael Rantas Komposition für Schlagwerk und achtkanaliges Tonband, am
28.8. auf dem Programm.
*Düsseldorf
*
Die Düsseldorfer Symphoniker eröffnen die neue Spielzeit am 26.8.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/9207-symphonie-fantastiq…>
in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> mit Lutoslawskis
/Tanzpräludien für Klarinette und Orchester /(Folgeaufführungen am 28.
und 29.8.).
*Sonstwo
*
Die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> schicken vom 25.8. bis
4.9. Paulina Owczarek <https://goout.net/en/paulina-owczarek/pzwrweg/>
und Federico Reuben <https://www.federicoreuben.com/> durch die Lande.
In Wuppertal, Gelsenkirchen, Dortmund, Duisburg, Essen, Bonn,
Düsseldorf, Köln, Bielefeld, Bochum und Münster treffen sie auf
wechselnde Gäste.
Das Cooperativa Ensemble der *Bielefelder* Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> feiert am 23.08. den Abschluss einer
dreijährigen Förderung durch das Land NRW.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> interpretiert am 14.8.
<https://dominiksusteck.de/event/orgelkonzert-6/> in der
*Mönchengladbacher* Citykirche sein Orgelwerk /Zeichen/.
Am 20.8.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
ist das Ensemble Consord in der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/> *Münster* zu Gast.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen *kündigt für den 4.8.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
Musik und Performance zur Eröffnung einer Ausstellung mit Werken von
Renate Hahn *in der Städtischen Galerie Haus Seel an.
*
*In ***Solingen***erwarten uns am 5.8. <https://www.lts4.org/>
Transformationsprozesse im musikalischen, bildnerischen und
performativen Raum.
*
*Im ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> steht neben den
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 25.8.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/soundtrips-nrw/> in der Reihe
'all female' am 16.8.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/16-8-debacker/> die Pianistin
Marlies Debacker <https://marliesdebacker.com/> auf dem Programm.
* Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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27 Jun '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-20…>
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*Juli 2022*
*Gewesen:*Schönes Wochenende in Düsseldorf*
Angekündigt:*Lachenmann in der Kölner Musikhochschule – Folkwang Woche
Neue Musik – Klangraum Wandelweiser in Düsseldorf u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
*[Schönes Wochenende in Düsseldorf]*
Integriert in das Schumannfest
<https://www.tonhalle.de/das-programm-2022-sf>widmete sich das
Tonhallenfestival 'Schönes Wochenende' vom 15. bis 19.6. mit vier
Veranstaltungen dem zeitgenössischen Schaffen, wobei in diesem Jahr ein
besonderes Augenmerk der Verbindung der Musik zu anderen Künsten galt.
Highlight war ein Gastspiel in der Kunstsammlung Philara
<https://www.philara.de/de>, bei dem die Installation /Nuqta – The
Beginning/der Künstlerin Chiharu Shiota
<https://www.chiharu-shiota.com/>vom Transient Interdisciplinary
Research Ensemble bespielt wurde. Das Projekt wie auch das Ensemble
haben ihren Ursprung in dem interdisziplinären Musik- und Kunstfestival
Transient <https://transientimpuls.com/>, das Jeremias Schwarzer 2021 in
der Eifel ins Leben rief. Shiota, die für ihre poetischen,
raumgreifenden Installationen bekannt ist, schuf erst kürzlich im Rahmen
der Folkwang-Jubiläumsausstellung '*Renoir, Monet, Gauguin – Bilder
einer fließenden Welt'* mit einem Meer hängender roter Schnüre, in die
stilisierte Boote und Wunschzettel verwoben waren, einen Ort der
Hoffnung. In den Räumen der ehemaligen Leitz-Fabrik, die der
Kunstsammler Gil Bronner in sein Privatmuseum Philara umgewandelt hat,
erzeugt sie mit einem Geflecht rotdurchpulster Schläuche, die über
Notenständer drapiert und von Glaskolben gespeist werden, eine
eindringliche Atmosphäre. Es entstehen Assoziationen an einen offen
liegenden Blutkreislauf oder ein geheimes alchemistisches Labor –
Gedanken an Vergänglichkeit und Verletzlichkeit aber auch Verwandlung
und vibrierendes Leben schwingen mit. Das Publikum kann sich in diesem
Ambiente frei bewegen und sich der Musik zuwenden, die von Jeremias
Schwarzer (Blockflöte), Neus Estarellas Calderòn (Klavier), Vanessa
Porter (Percussion), Valerie Fritz (Cello) sowie Olivia Stahn und
Alexandra Vildosola (Gesang/Stimme) solistisch oder in wechselnden
Konstellationen dargeboten wird. Mäandernde kleine Stücke für Blockflöte
von Liza Lim durchziehen den Raum, /Leise Lieder/von Birke Bertelsmeier,
zarte Gesänge mit spröder Klavierbegleitung von Crumb und Cage. Manchmal
scheint die Musik zeitlos um sich selbst zu kreisen wie in Andrián
Pertouts /Exposiciones/für Toy Piano und Tape, manchmal ist sie ganz auf
dem Punkt. Besonders markante Akzente setzt Samir Odeh-Tamimi – zum
Beispiel in seinem Cellostück /Uffukk/, in dem kraftvolle, aggressive
auf fragile, verletzliche Momente treffen. Es entsteht ein eigener
Kosmos, dem das Kunststück gelingt, in sich geschlossen und gleichzeitig
offen für die Welt zu sein. Diese dringt ein, wenn Steffen
Schleichermacher in seinem Sprachstück /Anfang/beiläufig und
hintersinnig zugleich Assoziationen zu den Begriffen Anfang, Umfang,
Empfang usw. durchdekliniert, oder wenn die Musiker in den angrenzenden
Biergarten ausschwärmen, wo uns neben Vogelgezwitscher auch die in
nächster Nähe vorbeiratternden Züge erwarten.
Auf ganz andere Weise begegnen sich Musik und bildende Kunst in dem
Projekt /Ce qui coule du geste/, das die Geigerin Isabelle Faust
<https://www.impresariat-simmenauer.de/kuenstler/isabelle-faust/>mit der
Malerin Charlotte Guibé <http://www.charlotteguibe.com/>zusammenbringt.
Der tschechische Komponist Ondřej Adámek
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>hat hierfür einen Parcours
konzipiert, in dem seine eigenen Werke auf Barockmusik von Bach, Biber,
Pisendel und Matteis treffen und in den er auch choreographische Aspekte
integriert. Das erscheint zunächst ganz stimmig, da alle Elemente von
einer ausgeprägten Gestik geprägt sind. Guibés live gemalte Bilder
zeichnen sich durch spontanen Duktus und lebendige Farbigkeit aus. Da
sie allerdings bereits vorhandene Gemälde überarbeitet und man den
Malprozess – an einem horizontal ausgerichteten Stehpult – nur bedingt
einsehen kann, hat man nicht wirklich den Eindruck, dem Entstehen
beizuwohnen. Die von Adamék inszenierten direkten Bezugnahmen, zum
Beispiel wenn die Künstlerinnen sich gegenüberstehen und Luftbewegungen
vollführen, wirken zudem manchmal aufgesetzt und gewollt. So ist es
letztlich die Musik und Isabelle Fausts sprechende Interpretation, die
den Abend trägt.
Als Tummelplatz für die freie Szene Düsseldorfs war das Programm Neuland
Vol. 2 konzipiert, für das sich Musiker und Musikerinnen mit Künstlern
und Künstlerinnen anderer Sparten zusammenfinden sollten. Entsprechend
bunt ging es zu: Mahlerlieder trafen auf Live-Zeichnen, georgische Musik
auf Urban Dance, Fotokunst auf Akustikgitarre. Herausragend war die
Performance von Nicola L. Hein <https://nicolahein.com/>und Claudia
Schmitz. Der gebürtige Düsseldorfer Hein ist ein sehr umtriebiger und
gut vernetzter Musiker, der aus seinem Instrument, der Gitarre, mit
erweiterten Spieltechniken und elektronischem Equipment Unglaubliches
herausholt. Claudia Schmitz <http://www.cces-claudiaschmitz.de/>steuert
die Visuals bei, wobei sich beide zusätzlich von einem KI-Programm
herausfordern lassen. Daraus entsteht ein dichter, aufregender,
explosiver Mix, der den großen Kuppelsaal der Tonhalle zum Vibrieren
bringt. Die Bilder entwickeln eine eigene Dynamik und sind doch nah an
der Musik. Faszinierend ist bei beiden das Nebeneinander von aktuellster
Technik und erdigem Handwerk. So kommt es beim Zusammentreffen von
digitalen Bildern mit konkreten Objekten zu spannenden Transformationen.
Als wichtiger Ahnherr des künstlerischen Zusammenwirkens von Sehen und
Hören gilt der Synästhetiker Skrjabin, der bereits 1910 für seine
symphonische Dichtung /Prométhée. Le Poème du feu/den Einsatz eines
Farb- oder Lichtklaviers vorsah. Was damals noch an technische Grenzen
stieß, birgt heute ungeahnte Möglichkeiten und inspirierte auch Martin
Albrecht zu seinem Projekt The Scriabin Code
<https://scriabincode.com/>, dessen Ziel es ist, „genreübergreifende
Musik, Rekomposition, Improvisation und raumfüllend projizierte
Live-Bewegtmalerei“ zu einem interdisziplinären Gesamtkunstwerk zu
verbinden. Dem neuesten Programm, das in der Tonhalle seine Uraufführung
erlebte, liegt Schumanns Klavierzyklus /Kreisleriana/zugrunde, der sich
wiederum auf E.T.A. Hoffmanns Kunstfigur, den exzentrischen
Kapellmeister Johannes Kreisler, bezieht. Asli Kiliç interpretiert die
acht Fantasiestücke im Original, während Albrecht und seine Musiker
einzelne Momente aufgreifen und weiterspinnen. Teils begeben sie sich
auf elektronisch gespeiste Klang- und Geräuschexkursionen, doch die
Instrumente erobern sich ihr melodisches und rhythmisches Terrain
schnell zurück. Dem lässt sich gut folgen, aber manchmal driftet die
Musik ab in allzu jazzige Gefilde bis hin zu lässiger Barmusik. Dabei
fehlt mir die Doppelbödigkeit, die Schumanns Musik bei aller
Verspieltheit stets auszeichnet. Für den visuellen Anteil sorgt Reinhard
Geller, dessen live-bearbeitete Bilder auf den Boden der
Tonhallenrotunde projiziert werden. Buchstaben, verschmelzende und sich
auflösende Gesichter amalgamieren zu wirbelnden Farbstrudeln, die mit
der Musik interagieren, doch sie kommen über das Dekorative kaum hinaus
und setzen keine neuen Akzente. Vielleicht liegt es aber auch an der
Präsentationsform, denn durch die horizontale Projektion, um die herum
Musiker und Publikum kreisförmig angeordnet sind, verlieren die Bilder
an Präsenz. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich keine
Synästhetikerin bin sondern vor allem ein Ohrenmensch.
*
*
*[Termine im Juli]*
*Köln*
In der Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
erklingt am 2.7. im Rahmen eines Lunchkonzerts Morton Feldmans /Patterns
in a Chromatic Field/, das Multiphonic Quartett spielt am 3.7.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/multiphonic-quartett/3109>
in der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> u.a. Werke
von Nyman und Glass, Helmut Lachenmann ist am 3.7. in der Hochschule für
Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/> zu Gast, Rochus Aust
präsentiert am 3.7.
<https://unser-ebertplatz.koeln/events/peng-pang-pung-2022/> am
Ebertplatz mit dem 1. Deutschen Stromorchester ein Tischtennisspiel der
besonderen Art, Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> lädt am 3. und
4.7. zu einem Doppelkonzert mit Carter Williams und Albrecht Maurer, die
reihe M <https://www.reihe-m.de/> präsentiert am 4.7.
<https://www.reihe-m.de/?p=4881> Viola Klein und im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/> steht ebenfalls am 4.7.
<https://www.stadtgarten.de/programm/nica-live-shift-5117> das Quintett
Gratkowski, Lehn, Blume, Zoubek und Manderscheid auf der Bühne.
Das Musiktheater-Ensemble I Transiti <https://www.ensembleitransiti.de/>
hat eine neue Veranstaltungsreihe
<https://www.ensembleitransiti.de/2022/04/06/neue-veranstaltungsreihe-in-koe…>
gestartet, die am 2.7.
<https://www.ensembleitransiti.de/2022/06/17/accanto-aus-der-konzertreihe-co…>
mit einem Tanzabend unter dem Titel /Accanto/ und am 23.7. mit der
Aufführung von /Trip-tyque/ fortgesetzt wird.
Kuratiert von Rochus Aust findet vom 27. bis 31.7. das Centre Court
Festival <http://www.ltk4.de/> für klangbasierte Künste statt. Aust
präsentiert außerdem seine Pop-Up Audio Architecture am 28.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pop-up-audio-architectur…>
und 29.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pop-up-audio-architectur…>
in Köln und bereits am 2.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pop-up-audio-architectur…>
in Hilden.
Das Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>kündigt für den 2., 12.
und 15.7. Konzerte an und *ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 6.7. einen Workshop zum
Thema 'Social Media für die freie Szene'. W**eitere Termine und Infos
finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.****
Achtbrücken <https://www.achtbruecken.de/de/> hat für 2023 wieder einen
Kompositionswettbewerb
<https://www.achtbruecken.de/de/kompositionswettbewerb/> ausgeschrieben
und nimmt bis 28.11.22 Bewerbungen entgegen. * **
*Ruhrgebiet*
Im *Bochumer* Anneliese Brost Musikforum kommt im Rahmen des
Klavier-Festival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/> am 3.7.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/jussen-2022/> ein Werk von Jörg
Widmann zur Uraufführung.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> spielt am 8.7.
<https://dominiksusteck.de/event/orgelkonzert-5/> in der
*Dortmunder*Kirche St. Patrokli u.a. sein Werk /Zeichen/.
Im *Duisburger*Ableger der Folkwanguniversität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> erklingen am 12.7. frische Klänge,
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> ist am 15.7.
<https://dominiksusteck.de/event/abendmusik/> und 29.7.
<https://dominiksusteck.de/event/abendmusik-2/> in der Sankt Ludger
Kirche zu Gast und im EarPort
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> findet am 24.7. ein
Sommerkonzert statt.
In der *Essener*Folkwanguniversität <https://www.folkwang-uni.de/home/>
kann man bereits am 1.7. dem Impr%rchester lauschen und vom 4. bis 9.7.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
gibt es eine ganze Woche lang Neue Musik mit frischen Klängen,
Masterabschlüssen und mehr. In der Neuen Musik Zentrale der Gesellschaft
für Neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/> findet am 22.7. das nächste
Wohnzimmerkonzert statt mit Werken von Levin Eric Zimmermann und John Cage.
Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> widmet sich in einer vierteiligen
Konzertreihe Sylvano Bussotti. Auftakt ist am 9.7.
<https://e-mex.de/konzerte/fleisch/> in der Petrikirche in *Mülheim an
der Ruhr*.
*Düsseldorf*
Antoine Beuger veranstaltet wie jedes Jahr im Sommer zwei intensive
Klangraumwochen
<https://wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html>. Vom 5. bis
10.7. <https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2022_I.htm>
sind u.a. Eva-Maria Houben, James Creed und Bernd Bleffert zu Gast und
vom 19. bis 24.7.
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2022_II.htm>
werden u.a. Joep Dorren, Christoph Nicolaus und Alex Mah erwartet. André
O. Möller kuratiert vom 12. bis 17.7. ein eigenes Programm.
*Sonstwo*
Die *Bielefelder* Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt am 4.7. zum nächsten Jour fixe ein.
Das Asasello Quartett <https://www.asasello-quartett.eu/de/> kann man am
4.7.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/04-07-2022-live-stream/> im
*Bonner* Dialograum Kreuzung St. Helena im Live-Stream erleben.
Der Kammerchor der *Detmolder*Hochschule für Musik
<https://www.hfm-detmold.de/> bringt am 8. und 9.7. Werke von Bach,
Elgar, Esenvalds und Ligeti zur Aufführung.
Im LWL- Museum für Kunst und Kultur
<https://www.lwl-museum-kunst-kultur.de/de/> in *Münster*findet am 1.7.
<https://www.lwl-museum-kunst-kultur.de/de/besuch/aktuell/> unter dem
Titel /Triathlon/ein Performancekonzert mit Rochus Aust und dem 1.
Deutschen Stromorchester statt.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> setzt am 6.7.
<https://dominiksusteck.de/event/blau-experimentelle-musik-im-kirchenraum-4/>
in Paderborn die Reihe 'blau – experimentelle musik im kirchenraum' fort.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen* veranstaltet am 14.7.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
einen Messiaen-Abend.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
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