KS – Neuemusik
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26 Nov '24
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezember-2024
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezembe…>_
_
*Dezember 2024*
*Gewesen: *NOW!-Festival in Essen – Musikfabrik im WDR
*Angekündigt:*Soundtrips NRW mit Angélica Castelló – Kompositionsabende
an den Musikhochschulen in Köln und Düsseldorf – Debut-Konzert Antiphon
Orchestra in Düsseldorf**u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? **Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**)
*
*
*
*[NOW!-Festival in Essen]*
Das Essener NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/now-festivalprogramm-2024-laissez…>
ist längst eine feste Größe im herbstlichen Veranstaltungskalender und
wie üblich stand es auch diesmal unter einem bewusst offen gehaltenen
Motto: In Anlehnung an ein Werk von Nicolaus A. Huber für 18
Röhrenglocken wollte man es einfach vibrieren lassen: /Laissez vibrer.
/Gleich zum Auftakt am 31.10. wurden die Halloweenschwingungen
aufgegriffen, die einem schon bei der Ankunft am Hauptbahnhof
entgegenwaberten, und was passt da besser als eine doppelte Hommage an
E.T.A. Hoffmann. Günter Steinke
<https://www.boosey.com/composer/Günter+Steinke?sl-id=2>,
Folkwangprofessor und guter Geist des Festivals, wesentlich
verantwortlich für die Konzeption und mit Konzerteinführungen und
begleitenden Interviews allgegenwärtig, hält sich mit eigenen Werken in
der Regel dezent zurück, aber diesmal gönnte er sich den ersten
Aufschlag. Sein Werk /Der Sandmann/ für Sprecher und sieben Musiker
greift Hoffmanns gleichnamige Erzählung fragmentarisch auf und versetzt
uns rasch in eine lustvoll-unheimliche, abgründig-doppelbödige Stimmung.
Während Gerhard Mohr <http://www.gerhard-mohr.de/> als Sprecher mit
klarer Stimme durchs Geschehen führt, sind wir umgeben von dumpfem
Pochen, Knarzen, zittrigen, fiebrigen Schlieren, abrupten aggressiven
Wendungen, dann wieder besänftigenden, sich einschmeichelnden Passagen –
Steinke findet eine plastische Sprache, die sich nicht in
oberflächlicher Geisterstunde verliert, sondern den vielschichtigen
Wendungen der Geschichte gerecht wird, und das Ensemble Ascolta
<https://ascolta.de/>, dessen Instrumentarium durch E-Gitarre und
Flaschengeklöppel besondere Farben erhält, sorgt für die kongeniale
Umsetzung.
Auf traditionelleren Pfaden bewegt sich Johannes Kalitzke
<https://www.johanneskalitzke.com/>, der am Pult des
Konzerthausorchesters Berlin
<https://www.konzerthaus.de/de/konzerthausorchester-berlin> den erst
kürzlich restaurierten Stummfilm /Hoffmanns Erzählungen/ von Max Neufeld
aus dem Jahre 1923 mit seinen extra hierfür komponierten
/Beethoven-Variationen/ begleitete. Damit bezieht er sich nicht auf den
naheliegenden Offenbach sondern auf Beethoven, den Hoffmann persönlich
kannte und schätzte. Hin und wieder blitzen Anklänge an dessen Sinfonien
auf, im Wesentlichen handelt es sich jedoch um gut gemachte aber wenig
überraschende Filmmusik.
NOW! versteht sich nicht als reines Uraufführungsfestival, sondern gönnt
sich auch einen Blick auf Bewährtes, so zum Beispiel in einem Konzert
mit Studierenden der Folkwangprofessorin Barbara Maurer
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/lehrende/detailansicht/personen-deta…>,
die ihr erstaunliches Spielniveau an Luciano Berios
<https://www.universaledition.com/Personen/Luciano-Berio/>
/Sequenzen/demonstrierten (Shuizi Tong, Klavier, Margot Lemoine, Viola,
Ronan Whittern, Fagott, Fanny Herbst, Harfe). Bei anderer Gelegenheit
konnte Barbara Maurer das von ihr einst mitbegründete Trio Recherche
<https://www.ensemble-recherche.de/> begrüßen, das nach dem Ausscheiden
von Melise Mellinger jetzt ganz neu aufgestellt ist. Wie sich zeigte,
sind die Streichtrios von Lachenmann, Ferneyhough und Schönberg auch bei
der aktuellen Besetzung mit Adam Woodward (Violine), Sofia von Atzingen
(Viola) und Åsa Åkerberg (Cello) in guten Händen. Neues und Bekanntes
begegneten sich in einem Konzert mit Roberto Doati
<https://www.robertodoati.com/it/>, der Stockhausens
<http://www.karlheinzstockhausen.org/> frühe /Klavierstücke I – VIII/
(interpretiert von Ciro Longobardi) als Blaupause für seine
elektronischen Exkursionen verwendet.
Typisch für NOW! sind Kooperationen mit anderen Festivals und
Veranstaltern. So kam Enno Poppes
<https://www.ricordi.com/de-DE/Composers/P/Poppe-Enno.aspx> neues Werk
/Streik/ zur Aufführung, das gerade erst in Donaueschingen aus der Taufe
gehoben wurde. Poppe ist nicht nur für ungewöhnliche Titel bekannt
sondern auch für ungewöhnliche Besetzungen. Diesmal sind es 10 Drumsets,
die in einem weiten Halbkreis die Bühne besetzen und sich ohne zentrales
Dirigat selbst koordinieren, indem die Führung wie ein Staffelstab
weitergereicht wird: Diese Verbindung von Individualität und
Zusammenarbeit bestimmt die DNA des Stücks, das sich aus kleinen
Partikeln aufbaut, vom dumpfen Grollen bis zum metallischen Klirren
verschiedene Farben ins Spiel bringt, mal dichte Steigerungswogen, mal
kleine Erregungswellen durch den Raum schickt, mit dichtem Prasseln,
zartem Säuseln und knalligen Gewehrsalven die unterschiedlichsten
Aggregatzustände durchläuft und dabei nie auf Überwältigung sondern auf
feine Detailarbeit setzt, so dass das Ohr ohne Mühe eine Stunde lang bei
der Sache bleibt.
Noch vor der Aufführung in Köln am Folgetag brachte das WDR
Sinfonieorchester
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/index.html>
unter der Leitung von Brad Lubman <https://brad-lubman.com/> ein
gemeinsam mit dem WDR in Auftrag gegebenes Werk von Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/> zur Uraufführung. Kampe bedient sich gerne
eines stets neu aufgekochten Rezeptes: Als Fonds nutzt er vertrautes
klassisches Material, das er, damit es nicht ganz so abgestanden
schmeckt, mit Überzeichnungen, auftrumpfender Dramatik und schrillen
Effekten würzt. Doch trotz dieser vielversprechenden Ingredienzien
scheint er dem musikalischen Braten allein nicht zu trauen, weshalb er
das Ganze mit möglichst skurrilen Texten garniert. In seinem neuen Stück
/mein Fleisch/ hat es ihm der Kannibalismus angetan, wobei er neben
einem Roman von Senthuran Varatharajah, der sich auf einen noch nicht
lange zurückliegenden realen Fall bezieht, männerverzehrende
Gottesanbeterinnen, Blutwürste und Schlachtanleitungen für Hühner
herbeizitiert. Die Sopranistin Anna-Lena Elbert und der Bariton Holger
Falk <https://www.holgerfalk.com/> tun ihr Bestes, um diesen Textkoloss
zu bewältigen, doch abgesehen davon, dass die Textverständlichkeit zu
wünschen übrig lässt, hat sich der Witz bald erschöpft – jedenfalls
lange bevor das Stück nach mehr als 30 Minuten sein Ende findet. Im
gleichen Konzert setzt Johannes Maria Staud
<https://de.karstenwitt.com/kuenstler_in/johannes-maria-staud> in seinem
Konzert für Schlagzeug und Orchester /whereas the reality trembles/ vor
allem auf Virtuosität und damit auf den Solisten Christoph Sietzen
<https://christophsietzen.com/>. In seinem Gehege aus Marimbaphon,
Zymbeln, Kuhglocken, Ölkanistern und dergleichen mehr liefert Sietzen
eine energiegeladene Choreographie ab, die vom Orchester mit wuchtigem
Beiwerk flankiert wird. Doch wie oft bei derartigen Stücken bleibt, wenn
man schneller als einem lieb ist aus dem Staunen herausgekommen ist,
nicht sehr viel übrig.
Dem ungarischen Komponisten Márton Illés <https://www.martonilles.com/>
widmet die Essener Philharmonie in der laufenden Saison ein
Künstlerporträt und so durfte er natürlich auch bei NOW! nicht fehlen.
Für Marco Blaauws 2015 gegründetes The Monochrome Project
<https://globaltrumpets.net/monochromeproject/>, bei dem acht Trompeten
zum Einsatz kommen und das bereits in Witten zu erleben war, steuerte
Illés das Werk /Réz-tér/ (Messing-Raum) bei. Statt auf wuchtige
Trompetenklänge setzt er dabei auf feinste Klangnuancen, die in der
Weite des Sanaa-Gebäudes ein reiches Eigenleben entfalten. Zartes
Glucksen, geräuschhaftes Flirren, Schnattern, Pfeifen, Knistern und
Rascheln – mit geschlossenen Augen fühlt man sich in eine vibrierende
Dschungellandschaft mit prasselnden Regenschauern und sirrenden
Insektenschwärmen versetzt. Zum Schluss entfernen sich die Klänge, bis
nur noch eine von ferne heranwehende Ahnung übrig bleibt. In seinem
neuen Werk für The Monochrome Project /there is a draught every time
that crack opens/ greift Thomas Neuhaus
<https://www.folkwang-uni.de/home/gestaltung/personen/profil/personen-detail…>,
Professor für Musikinformatik an der Folkwang Universität, auf seine
Erfahrungen mit elektronischer Musik zurück. Die um das Publikum herum
platzierten Trompeten destillieren aus flächigem Sirren und Hauchen
zarte Töne, die sich zu durch den Raum wandernden kleinen Motiven und
rhythmischen Strukturen formieren oder zu einem changierenden
Gesamtklang vereinen. Zwei weitere Werke von Márton Illés brachte das
Gürzenich-Orchester <https://www.guerzenich-orchester.de/de/> unter der
Leitung von Gergely Madaras <https://gergelymadaras.com/en> zur
Aufführung, darunter /Re-Akvarell, /bei dem der Klang der solistischen
Klarinette (Boglárka Pecze <https://www.boglarkapecze.com/>) zunächst
von den sechs Klarinetten des Orchester und dann von den übrigen
Instrumenten aufgenommen und weitergesponnen wird.
Ein besonderes Kleinod war das Konzert mit dem Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/>. Franck Bedrossians
<https://www.billaudot.com/franck--3.html?p=Franck&n=Bedrossian>
energiegelandene Klangsprache zeigte sich in seinem Duo /Edges/für
Klavier und Schlagzeug sowie besonders in /La Solitude du coureur de
fonds/für Saxophonsolo, bei dem Salim(a) Javaid, sich in immer
geräuschhaftere, exaltiertere Sphären vorwagt. Rachel C. Walker
<https://rachelcwalker.com/about/deutsch/> hingegen erkundet in ihrem
von einem Gedicht der chinesischen Lyrikerin Zheng Xiaoqiong
inspirierten /I thought the passing of time would let the truth
emerge/kleine Gesten und Motive, die sie detailverliebt auskostet. Auch
in Giorgio Nettis <https://www.giorgionetti.com/> /Pulsar/dominieren die
sanften Töne. Sie scheinen sich wie die gleichnamigen Neutronensterne
aus den Tiefen des Universums vorzutasten und manchmal ganz zu versiegen.
Es gäbe noch mehr zu berichten, aber bei zwei Wochenenden prall gefüllt
mit hochkarätiger zeitgenössischer Musik ist es kaum möglich, auf alles
einzugehen. In NRW ist das eigentlich nur noch mit dem Kölner
Achtbrückenfestival vergleichbar und ausgerechnet dieses ist in seiner
Existenz ernsthaft gefährdet, da die Stadt Köln für 2026 ihre Zuschüsse
– immerhin ein Drittel des Gesamtbudgets – einstellen will. Wollen wir
hoffen, dass NOW! uns noch lange erhalten bleibt.
*[Musikfabrik im WDR]*
Die Zeiten werden in jeder Hinsicht rauer, das bekommt leider auch die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> zu spüren. Die Förderung
der WDR-Konzerte durch die Kunststiftung NRW soll beendet werden, was
zur Folge hat, dass es zumindest weniger Kompositionsaufträge geben
wird. Bisher war es üblich, in jedem Konzert der Reihe ein bis zwei neue
Werke aus der Taufe zu heben, so auch in der 91. Ausgabe mit neuen
Stücken von Arnulf Hermann und Lisa Streich.
Die Hornistin des Ensembles, Christine Chapmann
<https://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder/christine-chapman/>,
brachte ein Werk für Doppeltrichterhorn zur Uraufführung, das ihr Arnulf
Hermann <https://arnulfherrmann.de/> praktisch auf den Leib geschrieben
hat. In /Un Chant d'Amour /erkundet er die Höhen und Tiefen der
Zweisamkeit, wobei er von einer klaren Versuchsanordnung ausgeht: Die
beiden Schalltrichter strahlen in entgegengesetzte Richtungen ab, so
dass ein stereophoner Effekt entsteht, der durch eine dezente
Verstärkung noch unterstützt wird. Da ein Trichter mit einem Dämpfer
versehen ist, wirkt das anfängliche Hin- und Her einzelner Akzente wie
ein Echo. Daraus entwickelt sich eine immer turbulentere Zwiesprache,
bei der sich die beiden Kontrahenten ins Wort fallen, ineinander
verschränken, dunkel Grollen oder einander kleine Motive zuwerfen. Auch
wenn die nicht gedämpfte Stimme die dominante zu sein scheint, entsteht
die Bewegung erst aus dem Miteinander.
Ein sehr ungewöhnliches Stück, von dem ich noch nicht so richtig weiß,
was ich davon halten soll, steuerte Lisa Streich
<https://www.lisastreich.se/> mit /Vogue/bei. Streich lässt einige der
Musiker und Musikerinnen nicht nur spielen sondern auch singen, wobei es
ihr gerade nicht um Virtuosität und technische Perfektion sondern im
Gegenteil um die Brüchigkeit und Verletzlichkeit der ungeübten Stimme
geht. Auch die Harmonik ist beeinflusst von nicht akkurat intonierenden
Amateurchören, die dem allzu Vertrauten eine neue Offenheit und
Direktheit verleihen. Das Ergebnis sind mikrotonale Popsongs, für die
Streich nicht nur Melodien sondern auch Texte geschrieben hat und an
denen alles zugleich schlicht und vielschichtig, diffus und mehrdeutig
ist. Das beginnt bereits beim Titel /Vogue/, bei dem man an das
Modemagazin oder an Zeitgeistigkeit (en vogue) denken kann, was beides
keinen rechten Sinn ergibt. Auch die Texte fächern bei aller Einfachheit
eher Gedankenräume auf, als dass sie klare Inhalte vermitteln. Das
unspektakuläre Klavierspiel des Auftakts, in dem sich hingetupfte
Steichergesten verfangen, wirkt fast romantisch und kehrt als Intermezzo
mehrfach wieder. Während die anderen Instrumente einstimmen und sich die
Musik verdichtet, manchmal eine geradezu gravitätische Schwere annimmt,
tauchen die Stimmen mit einer in diesem Rahmen ganz ungewohnten
Brüchigkeit auf – irritierend und faszinierend zugleich. Es ist wie ein
Singen zwischen den Zeilen, das trotzdem sehr präsent ist und Streichs
Intention entspricht, eine Welt im Dazwischen aufzuspannen.
*
*
*[Termine im Dezember]*
*Köln*
*In der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen die
**reiheM <https://www.reihe-m.de/>**mit der audiovisuellen Collage
**/The Library of Babel/**am **4.12. <https://www.reihe-m.de/?p=5512>**,
das Ensemble Dehio am 5.12., das **Ensemble S201
<https://www.ensemble-s201.com/>**am 6.12., das **BRuCHfest
<https://6000720639e41.site123.me/events/mehrfachbruch>**mit dem
**Ensemble BRuCH <https://6000720639e41.site123.me/>**am 10. und 11.12.
und das **Ensemble hand werk <https://ensemble-handwerk.eu/>**am 18.12.
auf dem Programm. In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**erwarten uns neben den
Lunchkonzerten am 7., 14. und 21.12. ein Album Release Konzert am
**6.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/monopass.17809626>**und
das Silvesterkonzert am 31.12. Die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**lädt ein zu Montagskonzerten am
**9.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-approaches-and-depart…>**und
**16.12. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/lost-voices/>**und hebt
am **20.12. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-13/>**in
der Reihe 'Adventure' in der **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**Uraufführungen von
Kompositionsstudierenden aus der Taufe. Bereits am **4.12.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/04-12-2024-kompass6/>**kommen
Kompositionsstudierende in der Reihe 'Kompass' zusammen.
Im **Konzertraum 674fm <https://674.fm/konzerte/>**treffen sich am
**1.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/red-brut-de-mond-vanhoof…>**Red
Brut und De Mond/Vanhoof, **Tenri <http://www.tenri-kw.de/>**, die
Japanisch-deutsche KulturWerkstatt, präsentiert am **7.12.
<http://www.tenri-kw.de/veranstaltungen/klangdialoge-zwischen-mittelalterlic…>**Klangdialoge
zwischen mittelalterlicher und neuer Musik, das **Gürzenich-Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/>**spielt in seinem nächsten
Sinfoniekonzert am **8., 9. und 10.12.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/entfesselt/1178>**Werke
von York Höller und Toshio Hosokawa, die **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/>**widmet sich am **12.12.
<https://www.khm.de/termine/news.5856.soundings-045-luis-antunes-pena-musik-…>**in
der Reihe 'soundings' dem Komponisten **Luís Antunes Pena
<https://luisantunespena.eu/>**, im **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**sind Jan Klare <http://www.janklare.de/>
und KIND am **11.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/jan-klare-kind-7825>**und ein
Quartett um Aki Takase am **17.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/takase-dj-illvibe-amadou-niescier-9123>**zu
Gast, die Reihe 'pianissimo' der kgnm wird am **14.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pianissimo-soundscapes-m…>**fortgesetzt,
in der Friedenskirche in Köln-Mülheim erklingen am **15.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/hidden-fresco-albrecht-m…>**neue
Klänge auf mittelalterlichen Instrumenten, die nächste Soirée Sonique
findet am **25.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-90.177310…>**statt
und beim nächsten **Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>**am 29.12.
treffen die Bräute des Windes auf Rochus Aust.
*Einblicke in die freie Szene bekommt man bei *ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**(z.B. am **12.12.
<https://www.on-cologne.de/onpaper-it-sicherheit-praktische-tipps-zur-digita…>**bei
einem Workshop zur IT-Sicherheit) und **Noies <https://noies.nrw/>**,
der Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, fast tägliche
Konzerte veranstaltet das **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>,**jeden 2. und 4. Dienstag im
Monat sendet**FUNKT <https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein
Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 10.12. mit
Karl-Heinz Müller) und jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat wird der
Ebertplatz von der Reihe **Bruitkasten
<https://www.impakt-koeln.de/>**bespielt. W**eitere Termine und Infos
finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/> und impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**,****sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*In der ***Bochumer*****Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/>**klingt das Jahr am **31.12.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/1365/>**mit einer Klang-
und Textpassage rund um die Regenschirme des Herrn Eric Satie aus. *
*In der Parzelle in ***Dortmund***erwarten uns die **Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**am **6.12.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/11/14/angelica-castello-st71/>**und
Jan Klare mit seinem Sextett KIND am **8.12.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/11/13/danke-mit-k-i-n-d/>**und im
**domizil <https://www.domicil-dortmund.de/>**steht am **19.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-11596.html>****The
Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Start>**auf der Bühne.*
*Im ***Duisburger*****Lokal Harmonie
<https://www.lokal-harmonie.de/>**stehen die **Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**am **4.12.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11164/-/soundtrip-7…>**,
Jan Klare mit KIND am **7.12.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11166/-/konzert-jan…>**und
die basstherapie am **20.10.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11181/-/basstherapi…>**und
**21.10.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11180/-/under-a-bri…>**auf
dem Programm und **stromspiesser <https://www.gnm.ruhr/stromspiesser>**,
die Konzertreihe für elektronische Musik, kommt am 15.12. ins
**Stapeltor <https://www.stapeltor.de/>**.*
*Die ***Essener*****Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**setzt am **1.12.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/konzert-zum-1-adventhaydn-al…>**das
Porträt Márton Illés fort, das Schlippenbach
<http://www.avschlippenbach.com/> Trio kommt am 2.12. ins **Rabbit Hole
Theater <https://rabbithole-theater.de/>**und das **Ensemble S201
<https://www.ensemble-s201.com/>**ist am 5.12. in der Szene 10 zu
erleben. Das **ICEM <https://icem.folkwang-uni.de/icem-web/>**, Institut
für Computermusik und elektronische Medien der Folkwang Universität,
kündigt das kurzfilmforum am 10.12. und die Tape Session am 19.12. an
und am 12.12. veranstalten **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**und **Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/>**in der Musikbibliothek ein
Performancekonzert zum 85. Geburtstag von Nicolaus A. Huber. Die **Neue
Musik Zentrale <https://www.gnm.ruhr/>**lädt ein zu den Sidegigs am
12.12. und zur Listening Session am 16.12. *
*Im **Musiktheater im Revier <https://musiktheater-im-revier.de/de>**in
***Gelsenkirchen***finden nach der Premiere im September am 1. und
29.12. weitere Aufführungen der Oper **/Innocence/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/innocence>**von
Kaija Saariaho statt.*
*Das **Makroskope <https://www.makroscope.eu/>**in ***Mühlheim******an
der Ruhr ***kündigt für den **14.12.
<https://www.makroscope.eu/programm/konzert-pierre-bastien>**Pierre
Bastien und die RaumZeitPiraten an.*
*Weitere Termine hält der **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**bereit. *
*Düsseldorf*
*Das neu gegründete Antiphon Orchestra <https://antiphonorchestra.com/>
gibt am 1.12. im 34Ost sein Debut-Konzert mit Werken von Messiaen,
Skrjabin, Ablinger, Nemtsov und Ruggles. **In der Robert Schumann
Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> findet am 4.12.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2024-12-04-kompositi…>
ein Kompositionsabend statt. In der Tonhalle erwarten uns das
notabu.ensemble <https://www.notabu-ensemble.de/homepage-alt/> am 11.12.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/15138-na-hoern-sie-m…>
und das Modern Art Orchestra am 15.12.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/supernova/15385-modern-art-orchestra>
und musik12 <http://www.musik21.de/> veranstaltet am 7.12. und 15.12.
drei Konzerte in der Reihe 'new counterpoints'.*
*Sonstwo*
Die Reihe Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> schickt
herausragende Solisten und Solistinnen durchs Land und lässt sie auf
wechselnde Gäste treffen. Anfang Dezember kommtAngélica Castelló
<https://castello.klingt.org/> mit der Paetzold (einer spezielle
Bassblockflöte) und viel Elektronik nach Münster, Wuppertal, Duisburg,
Essen, Dortmund und Oberhausen.
Die Klangkolchsoe NRW <https://ltk4.de/portfolio/klangkolchose-24/>
macht im Dezember Station in Kall-Scheven (am 1.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/recordari-ueber-kopf-und…>),
Hilden, Essen und Iserlohn.
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt die Reihe 'Hören und Sprechen über
Neue Musik' am 6.12. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5682>, ein Konzert
zur Erinnerung an den Aachener Komponisten Gottfried Stein am 7.12.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=6408> und aktuellen Jazz am 14.12.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5894> an.
Die Bielefelder Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet monatlich einen Jour
fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und in der
Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> findet am
15.12. ein Konzert zum 85. Geburtstag von Nicolaus A. Huber statt.
Die In Situ Art Society <https://in-situ-art-society.de/> präsentiert am
6.12. in der Reihe 'The Dissonant Series' Hungry Ghosts im
*Bonner*Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/>.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=168>jeweils freitags um 22 Uhr
Texte und Musik.
Im *Mönchengladbacher *Zentrum für offene
<https://www.bis-zentrum.de/>Kulturarbeit BIS
<https://www.bis-zentrum.de/>finden im Rahmen einer Klang-Plakataktion
*am **8.12.
<https://www.bis-zentrum.de/programm/kooperation/art-ensemble-nrw-weltklangr…>****Werkstattkonzerte
<https://www.klangraum61.de/werkstatt>**mit dem **ART Ensemble NRW
<https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw>**statt.*
/Sasja und das Reich jenseits des Meeres/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/sasja-und-das-reich-jenseits-…>,
ein Musiktheater für junge Menschen von Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/>, steht im Dezember im Theater
*Münster*weiterhin auf dem Programm.In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> erwarten uns die
Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> am 1.12., das Schlippenbach
<http://www.avschlippenbach.com/> Trio am 3.12., eine Kooperation des
Trios Kimmig Studer Zimmerlin mit John Butcher am 8.12. und ElektroFlux
am 12.12. und Jan Klare <http://www.janklare.de/> steht am 9.12.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
mit dem Projekt KIND in der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
und am 15.12.
<https://pumpenhaus.de/veranstaltung/jan-klare-muenster-hardcore-easy-listen…>
mit Meat.Karaoke.Quality.Time im Theater im Pumpenhaus
<https://pumpenhaus.de/> auf der Bühne.
Multisensorale Landschaften sind am 7.12. in der Reihe 'soundscaping' im
_Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/>_in *Solingen*zu
entdecken.
Im *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen die Soundtrips
NRW <https://soundtrips-nrw.de/> am 3.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/soundtrips-nrw/>, das Trio
Vehicle/Passnger am 8.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/vehicle-8-12-24/> und der
cine:ort mit einem Film über den Tastenarbeiter Alexander von
Schlippenbach am 12.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/cineort-12-12-24/> auf dem
Programm und am 8.12. ist im KunstWerk in Oberbarmen eine begehbare
Installationsperformance mit dem Theater Filidonia
<https://theater-filidonia-de.webnode.page/> zu erleben.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
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02 Nov '24
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können Sie sie auch hier lesen:
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_
*November 2024*
*Gewesen: *Ensemble Crush*– *Zeitinsel mit Beat Furrer in Dortmund *–
*/Innocence/ von Kaija Saariaho in Gelsenkirchen
*Angekündigt: *NOW!-Festival in Essen – Schönes Wochenende in Düsseldorf
– In Front-Festivval in Aachen u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? **Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Ensemble Crush]*
Gleich mehrfach kann bzw. konnte man in diesen Tagen dem Ensemble Crush
<https://ensemble-crush.com/>begegnen, das seit seiner Gründung 2013
bereits eine beeindruckende Anzahl von Projekten
<https://ensemble-crush.com/projekte/>realisiert hat. Als Ensemble in
Residence war es im Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>von Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/>zu Gast, 2021
<https://ensemble-crush.com/und-anders-als-erwartet-klangbegegnung-mit-bernd…>und
2022 <https://ensemble-crush.com/klangbegegnung-ii/>bespielte es im
Rahmen des Festivals KlangBegegnung den Pavillon von Thomas Schütte in
Krefeld und 2021 beteiligte es sich am Joseph Beuys Jubiläum mit dem
Projekt 'Ensemble Crush + Beuys' Erdklavier'. Bei diesem wird ausgehend
von Beuys' Gedanken, „dass man Bilder hört und Skulpturen mit den Ohren
wahrnimmt“, ein Klanglabyrinth kreiert, in dem sich Klänge und Aktionen,
Neues (Cage) und weniger Neues (Stravinsky, Satie) zu einem
Gesamterlebnis verbinden. Zuletzt tourte das Konzept als /Erdklavier
2.0/ <https://ensemble-crush.com/erdklavier-2-0-2/>durch verschiedene
Kirchenräume in NRW und traf u.a. im Rahmen der samstäglichen Marktmusik
in der Mönchengladbacher Citykirche auf ein zahlreiches und
aufgeschlossenes Publikum.
Mit seinem Festival KlangBegegnung
<https://ensemble-crush.com/klangbegegnung-iii-irene-kurka-ensemble-crush/>beehrte
Crush im September seinen Heimathafen Duisburg und widmete sich
gemeinsam mit der Sopranistin Irene Kurka <https://irenekurka.de/>zwei
sehr unterschiedlichen Komponisten. Am ersten Tag stand Salvatore
Sciarrino <https://www.salvatoresciarrino.eu/>im Fokus, dessen
feinsinnige musikalische Handschrift durch die solistisch bzw. klein
besetzten Werke besonders gut zur Geltung kam. In /Let me die before I
wake /entfaltet die Klarinette ein zartes und zittriges Zirpen, in das
einige markante Gesten eingebettet sind, /L'orrizonte luminoso di Aton
/für Flöte wirkt wie hingehaucht, /Sei capricci/für Violine ist zwar von
Paganini inspiriert, beantwortet dessen Virtuosität jedoch mit äußerster
Brüchigkeit, wobei wie hinter einem Schleier melodische Ansätze
erkennbar werden. /Ommagio a Burri /für Altflöte, Bassklarinette und
Violine ist dem Künstler Alberto Burri gewidmet und so wie dieser aus
Alltagsmaterialien etwas fantastisch Neues kreierte, so können wir bei
Sciarrino hören, wie sich einfache Gesten verflüssigen und ein
flackerndes Eigenleben entfalten. Den Höhepunkt des Abends bildeten
Auszüge aus /Vanitas/für Stimme, Cello und Klavier. Unter Verwendung
verschiedenster Texte (u.a. Opitz) beleuchtet Sciarrino den barocken
Vanitasgedanken in einer Mischung aus Ergebenheit und Aufbegehren. Irene
Kurka tastet die Worte ab und formt sie zu ornamentalen Gebilden, die
von Cello und Klavier mal umschattet und gespiegelt, mal mit harschen
Einschlägen und schrillen Turbulenzen attackiert werden.
In eine ganz andere Welt führt uns Marius Bajog, dem der zweite Abend
gewidmet war. Der 1993 geborene Bajog studierte an der Folkwang
Universität bei Günter Steinke und Michael Edwards und versteht sich als
Komponist, Musiker und Sprachkünstler. Texte spielen in seiner Arbeit
eine wichtige Rolle und liegen auch den Stücken /Röhricht am Ufer /und
dem in Duisburg uraufgeführten /order within/zugrunde. Trotz
weitgehender Sprachverständlichkeit lässt Bajog die Bedeutung offen; man
fühlt sich in eine Szenerie versetzt, folgt den ausgelegten Spuren,
verirrt sich und kommt doch voran. Für Irene Kurka entsteht so eine
Bühne, auf der sie – sprechend, singend, lachend, säuselnd – ihre ganze
Wandlungsfähigkeit ausspielen kann. Auch beim Auftaktkonzert des
NOW!-Festivals in der Essener Neue Musik Zentrale
<https://www.gnm.ruhr/>am 26.10. war das Ensemble Crush präsent und im
November gibt es weitere Gelegenheiten der Begegnung: Mit dem
Projekt///Motion Crush/
<https://ensemble-crush.com/motion-crush-ensemble-crush-bewegt-und-wird-bewe…>ist
es am 8.11. im Duisburger Lehmbruck Museum
<https://lehmbruckmuseum.de/de/>und am 15.11. im Essener Rabbit
<https://rabbithole-theater.de/>Hole Theater
<https://rabbithole-theater.de/>zu Gast.
*[Zeitinsel mit Beat Furrer in Dortmund]*
Das Konzerthaus Dortmund <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>widmet
sich einmal im Jahr in besonderem Maße der zeitgenössischen Musik, indem
es im Rahmen einer sogenannten Zeitinsel
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/abonnements/zeitinsel-beat-…>das
Schaffen eines lebenden Komponisten bzw. einer lebenden Komponistin in
den Fokus stellt. In der Vergangenheit wurden bereits Arvo Pärt, Ondřej
Adámek, Sofia Gubaidulina und György Kurtág vorgestellt, wobei aus
Alters- oder Gesundheitsgründen nicht alle persönlich anwesend sein
konnten. Doch in diesem Jahr hatte das Publikum Glück, denn Beat Furrer
<https://www.baerenreiter.com/programm/musik-des-2021-jahrhunderts/beat-furr…>,
der im Dezember seinen 70. Geburtstag feiert, war nicht nur als
Komponist, sondern auch als Gesprächspartner und als Dirigent zu
erleben. Der Schweizer Furrer hat schon früh sein Glück in Österreich
gefunden, wo er 1985 das Klangforum Wien <https://www.klangforum.at/>
mitbegründete und bis 2023 an der Universität Graz Komposition lehrte.
Auch landschaftlich hat er hier seine Heimat entdeckt. Wenn er sich
nicht gerade in Wien aufhält, zieht er sich in ein altes Forsthaus im
steirischen Naturpark mit dem wunderschönen Namen Gesäuse
<https://www.steiermark.com/de/Gesaeuse> zurück und gibt sich dort ganz
der Musik und der Natur hin. In Dortmund waren vor allem Werke für
Stimme zu hören, wobei mein Lieblingschor, das Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/>, mit dem /Enigma-Zyklus/ den Auftakt machte.
Diesem liegen Texte aus Leonardo da Vincis /Profezie/ zugrunde, den
sogenannten Prophezeiungen, bei denen es sich um Beobachtungen handelt,
die, indem sie im Futur formuliert sind, Rätselcharakter erhalten.
Furrer bringt die in der Neuen Musik bekannten stimmlichen
Variationsmöglichkeiten zum Einsatz, er lässt die Sänger und Sängerinnen
nicht nur singen, sondern flüstern, hauchen, geräuschvoll atmen und
sprechen, doch dies wird nie zum Selbstzweck sondern ist eingebunden in
eine hochdifferenzierte Stimmbehandlung, deren Ergebnis einfach schöne
Musik ist. Manchmal sind die Stimmen ganz nah am Text, z.B. wenn sie
sich bei 'qual frenesia' (welcher Wahnsinn) plötzlich aufbäumen,
manchmal verflüssigen sie sich zu vielschichtigen rhythmischen
Bewegungen. Im Konzerthaus wurden der /Enigma-Zyklus/ mit älteren
Chorwerken von Orlando di Lasso, Giovanni Gabriele und Antonio Lotti
kombiniert und vom Publikum mit Standing Ovations gefeiert.
Cantando Admont <https://www.cantando-admont.com/>, ein weiteres
hochkarätiges Vokalensemble, interpretierte gemeinsam mit dem Klangforum
Wien den Zyklus /Akusmata/, dessen Ergänzung als Auftragskomposition des
Dortmunder Konzerthauses seine Uraufführung erlebte. Wieder bilden
rätselhafte alte Texte den Grundstock; diesmal ist es Pythagoras, der
uns geheimnisvolle Anweisungen erteilt. „Schau nicht in den Spiegel beim
Schein der Lampe. –Rühr das Feuer nicht mit dem Messer auf“, heißt es
da. Aus kleinen Gesten entstehen kurze Tumulte, die Stimmen werden von
instrumentalen Akzenten wie von Sternschnuppen durchkreuzt oder wie von
einem Echo umschattet, die Flöte schwingt sich zu einem quirligen Solo
auf. Alles wirkt haarfein austariert und man kann sich regelrecht
vorstellen, wie Furrer in der Abgeschiedenheit an jedem Klang und jeder
Note feilt.
Bei der Happy Hour des WDR spielte die junge niederländische Geigerin
Noa Wildschut <https://www.noawildschut.com/> mit dem WDR
Sinfonieorchester unter der Leitung von Ilan Volkov Furrers
/Violinkonzert/. Zum Auftakt besetzen sie die entgegengesetzten Bereiche
des Registers, während das Orchester in der Tiefe rumort, steigt die
Geige aus höchster Höhe herab, im zweiten Satz treiben sie sich
gegenseitig an, die Violine wirkt als wäre sie auf der Flucht. Schuberts
/Sinfonie Nr. 4/, offenbar ein Zugeständnis an das 'normale'
Klassikpublikum, konnte da für meine Ohren nicht mithalten.
Leider nicht ganz überzeugt hat mich die konzertante Aufführung von
Furrers Oper /Begehren/, die um Eurydikes und Orpheus' Schicksal nach
seinem verhängnisvollen, rückwärtsgewandten Blick in der Unterwelt
kreist und in unseren Gefilden schon einmal im Rahmen der Ruhrtriennale
mit einem Bühnenbild von Zaha Hadid zur Aufführung kam. Doch in Dortmund
waren die beiden Solisten (Sarah Aristidou und Christoph Brunner)
akustisch zu wenig präsent, vor allem in den so wichtigen fragilen,
tastenden Passagen verloren sich ihre Stimmen im Chor- und
Instrumentalklang. Trotz dieser kleinen Enttäuschung habe ich das
verlängerte Wochenende in Dortmund sehr genossen. Letztlich ist Furrers
Musik mit ihren filigranen Tonziselierungen, ihrer Bezugnahme auf alte
Texte und Mythen und ihrer Hingabe an den Klang eine Flucht, eine
Zeitinsel im wahrsten Sinne des Wortes, die sich vom aktuellen Tosen der
Weltmeere fern hält. Ob das jetzt altmodisch, angesichts der aktuellen
Lage besonders willkommen oder einfach nur schön ist, kann jeder selbst
entscheiden.
*[/Innocence/ von Kaija Saariaho in Gelsenkirchen]*
Bereits am 28.09. hatte Kaija Saariahos <https://www.saariaho.org/> Oper
/Innocence/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/innocence> im
Musiktheater im Revier <https://musiktheater-im-revier.de/de> in
Gelsenkirchen Premiere und zwar (nach der Uraufführung am 3.7.21. beim
Festival d'Aix-en-Provence) als deutsche Erstaufführung. Saariaho hat
sich für ihre fünfte (und aufgrund ihres frühen Todes letzte) Oper ein
ungewöhnliches Sujet erwählt, für das die bekannte estnische
Schriftstellerin Sofi Oksanen das Libretto verfasste. Im Mittelpunkt
steht ein Amoklauf in einer Schule, der auch nach zehn Jahren keinen der
Beteiligten loslässt. Zwei Parallelhandlungen gewähren uns Einblick in
die Welt der Überlebenden und der Familie des Täters. Während letztere
die Hochzeit des Bruders feiert und dabei vergeblich um Normalität
ringt, sind erstere ganz in ihren Traumata verkapselt. Im Bühnenbild von
Ines Nadler kommt dies anschaulich in einem zweistöckigen
Setzkastensystem zum Ausdruck, das gleichzeitig die Isolation aller
Beteiligten zum Ausdruck bringt. Die von farbig-leuchtenden Trennwänden
geprägte klare Struktur, in deren Hintergrund in großen Lettern der
Titel /Innocence/ prangt, erscheint wie ein Kartenhaus, das jederzeit
einstürzen kann, wie der verzweifelte Versuch, eine auseinanderfallende
Welt zusammenzuhalten. Die Handlung kommt ins Rollen durch den etwas
konstruiert wirkenden Kniff, die Mutter eines der Opfer als
Aushilfskellnerin bei der Hochzeitsfeier einzusetzen. Schon bald
bröckeln die Fassaden aus Verdrängung, Idealisierung, Dämonisierung und
was sonst so zu Gebote steht und mit ihnen auch die klare Trennung
zwischen Opfer und Täter. Letzterer entpuppt sich als Mobbingopfer,
mehrere Mitwisser outen sich – unschuldig ist zum Schluss niemand mehr.
Als wollten sie die Vielschichtigkeit des Geschehens noch steigern,
haben Saariaho und Oksanen die Personen verschiedenen Nationen
zugeordnet, so dass insgesamt neun Sprachen auf der Bühne präsent sind.
Das geht nicht ohne Übertitel und so gibt es viel zu lesen, doch meine
Befürchtung, dass dadurch die Aufmerksamkeit von der Bühne abgezogen
wird, erfüllt sich zum Glück nicht. Saariaho gelingt es mit ihrer Musik,
das Ganze im Fluss zu halten, mal tröpfelt sie mit pochenden Gesten
Unbehagen ins Getriebe, mal verbreiten schrille Signale Alarmstimmung.
Die Vielfalt der Sprachen erzeugt eine zusätzliche Farbigkeit, die auch
musikalisch aufgegriffen wird. Am markantesten bei Markéta, die sich als
Schlüsselfigur erweist. Während ihre Mutter, besagte Kellnerin, sie zum
unschuldigen Engel stilisiert, stellt sich heraus, dass sie den Täter im
Vorfeld drangsalierte. Für diesen Part konnte die finnische Folksängerin
Erika Hammarberg
<https://musiktheater-im-revier.de/de/person/1979-erika-hammarberg>gewonnen
werden, die in ihrem Gesang auf karelische Spottlieder zurückgreift und
mit gellendem, sprunghaftem Duktus den Nimbus des Unschuldslamms
konterkariert. Eine besondere Rolle kommt dem Chor zu (mal wieder das
Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/>), obwohl er die meiste Zeit nur
schemenhaft im Hintergrund zu erahnen ist. Wie in einer griechischen
Tragödie schaltet er sich ein, hüllt die Handelnden dabei jedoch in eine
besänftigende klangliche Aura und schafft so – während die Personen in
ihrem Schmerz verschlossen sind – einen verbindenden Raum. Elisabeth
Stöppler zeigt uns in ihrer Inszenierung Menschen wie du und ich in
Alltagskleidung und genau diese mit dem abstrahierenden Bühnenbild
kontrastierende Nahbarkeit getragen von der Kraft der Musik (Neue
Philharmonie Westfalen unter der Leitung von Valtteri Rauhalammi) sorgt
für einen berührenden Abend.
Im Schlussbild entsteht ein Arrangement, das an Leonardos letztes
Abendmahl erinnert, und tatsächlich hat sich Saariaho von diesem zu
ihrer Auseinandersetzung mit den Themen Schuld, Opfer und Ausgrenzung
inspirieren lassen. Doch während Religionen und Ideologien gut darin
sind, eindeutige Opfer und Täter zu präsentieren (der einzige Schuldige
weit und breit ist immer ein gewisser J. kenntlich an seinem Geldsack),
ist die Welt leider etwas komplizierter.
*[Termine im November]*
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Arvo Pärt am **3.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mozarts-violinkonzert-g-dur…>**,
der Cellist Abel Selaocoe & Manchester Collective am **8.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/abel-selaocoe-manchester-co…>**,
das WDR Sinfonieorchester in der Reihe '**Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>**' mit
Nikolaus A. Huber, Johannes Maria Staud und Gordon Kampe am **9.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-der-zeit-musik-und-ve…>**,
Luciano Berio, Rebecca Saunders und Julia Wolfe am **10.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-sao-soulez-lar…>**,
Alfred Schnittke am **24.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/alinde-quartett-dmitry-ablo…>**und
Jörg Widmann am **26.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/tetzlaff-quartett/4012>**auf
dem Programm. In der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**erwarten uns vom 31.10. bis 2.11. das
**E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**und das **oh ton-
<https://ohton.de/>Ensemble <https://ohton.de/>**mit 'A Tribute to Ruth
Crawford', am 11.11. die **Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>**,
am 14.11. **Scott Fields <https://www.scottfields.com/>**mit seiner
Operette **/Pekar/ <https://www.scottfields.com/pekar>**und vom 15. bis
17.11. das Bonecrusher Festival. Die **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**kündigt
neben den normalen Lunchkonzerten am 2., 16., 23. und 30.11. vom 4. bis
9.11. ein LunchkonzertSpezial an, bei dem **Sara Cubarsi
<https://www.saracubarsi.com/>**J.S. Bachs Solowerke für Violine mit
zeitgenössischer Musik verbindet. Außerdem interpretiert das Ensemble
**neuMerz <https://www.neumerz.org/>**am 8.11. Mathias
Spahlingers**/Requiem 'Über den frühen Tod des Fräuleins Anna Augusta
Markgräfin zu Baden', /**Kristi Becker spielt am 15.11. im Rahmen der
Ausstellung **/Farbspeicher/**von Dorothee Joachim *und am 22.11. tritt
das Improvisationsensemble der Hochschule für Musik und Tanz Köln
auf.*Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**veranstaltet am
**8.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/spielbar-workshop-2/>**gemeinsam
mit der Thomas-Morus-Akademie Bensberg den Workshop **spielbar
<https://tma-bensberg.de/coach_seminars/workshop-spielbar/>**und ist am
**23.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-91-songs-eclipsed/>**mit
Uraufführungen von **Arnulf Herrmann <http://arnulfherrmann.de/>**und
**Lisa Streich <https://www.lisastreich.se/>**beim WDR zu Gast. Die
**reiheM <https://www.reihe-m.de/>**geht im November gleich dreimal an
den Start: am **6.11. <https://www.reihe-m.de/?p=5494>**mit dem Londoner
Quartett O Yama O, am **19.11. <https://www.reihe-m.de/?p=5507>**mit
**Judith Hamann <https://judith-hamann.com/>**& Sholto Dobie und am
**28.11. <https://www.reihe-m.de/?p=5232>**mit der Gruppe Mu. Das
Atelier Dürrenfeld/Geitel kündigt neben den **Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**am 5. und 28.11. die **Plattform nicht
dokumentierbarer Ereignisse <https://platformcologne.com/live/>**mit
*/Lê Q <https://www.lequanninh.net/>/*uan Ninh
<https://www.lequanninh.net/>**am 12.11. an und noch bis zum 9.11. führt
das von der Klarinettistin **Annette Maye
<https://annettemaye.wordpress.com/>**kuratierte 11. **Multiphonics
Festival <https://multiphonics-festival.com/>**in die Welt der
Holzbläser und darüber hinaus – mit Abstechern nach Wuppertal und
Düsseldorf.
Das Ensemble Dégénéré stellt am **2.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/z-one-ensemble-degenere.…>**in
der Kulturkirche Sankt Gertrud ein partizipatives Audio-Feature mit
Konzert vor, die **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**präsentiert am **14.11.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/14-11-2024-klassenabend…>**einen
Klassenabend Neue Musik und am **20.11.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/20-11-2024-aleatorik/>**Aleatorik
mit Studierenden der Klasse von Prof. Paulo Alvares, am 27.11. findet
die nächste Soirée Sonique mit der **Klangkolchose NRW
<https://ltk4.de/portfolio/klangkolchose-24/>**statt (am 30.11. auch in
Essen) und das Simon Rummel Ensemble kommt am **28.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/alte-pullover-musik.1780…>**mit
alten Pullovern in die Tersteegenkirche. Beim **Chamber Remix
<https://chamber-remix.de/>**treffen am 3.11. **Barbara Schachtner
<https://www.barbara-schachtner.de/>**und Roger Hanschel auf **Joss
Turnbull <http://www.jossturnbull.de/>**, am **15.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/rawbarbaraw.17786027>**ist
Barbara Schachtner in anderer Runde im Block 7 zu Gast und am **20.11.
<https://www.barbara-schachtner.de/event-details/krk-kunst-raum-klang-im-mus…>**im
**Museum Kolumba <https://www.kolumba.de/>.***
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei *ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, fast tägliche Konzerte
veranstaltet das **Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/>,**jeden
2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 12.11. mit Florian Hollerweger
und am 26.11. mit Bidisha Das) und jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat
wird der Ebertplatz von der Reihe **Bruitkasten
<https://www.impakt-koeln.de/>**bespielt. W**eitere Termine und Infos
finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/> und impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**,****sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Am 10.11.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/soundtri…>
und 30.11.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/soundtri…>
kommen die *Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**ins
***Bochumer***Kunstmuseum.*
*Am 10.11. präsentieren **Irene Kurka <https://irenekurka.de/>**und das
***Bottroper***Klangturm-Ensemble im **Klangturm Malakoff
<https://klangturm.eu/Aktuelles/>**zeitgenössische Musik und Tanz.*
*Noch bis zum 30.11. finden im **domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/>**in ***Dortmund***die **Jazztage
<https://www.domicil-dortmund.de/jazztage-dortmund.html>**statt. Mit
dabei sind **The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>**am **21.11.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-11190.html>**sowie
**Anna Webber <https://www.annakristinwebber.com/>**& Shimmer Wince am
**28.11.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/anna-webber-shimmer-wince.…>**In
der **Parzelle <https://www.parzelledortmund.de/>**erwarten uns die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**am **2.11.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/10/09/caroline-kraabel-john-edwards-st…>**und
das **Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**am **22.11.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/09/23/asasello-quartett/>*
*Am **8.11.
<https://ensemble-crush.com/motion-crush-ensemble-crush-bewegt-und-wird-bewe…>**setzt
das **Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/>**das Lehmbruck Museum
in ***Duisburg***in Bewegung und im **Lokal Harmonie
<https://www.lokal-harmonie.de/>**stehen u.a. **Nicola L. Hein
<https://nicolahein.com/>**und **Viola Yip
<https://www.violayip.com/>**am **3.11.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11168/-/konzert-vio…>**,
die **Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**am **11.11.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11161/-/soundtrip-7…>**sowie
**Saadet Türköz <https://saadet.ch/>**und **Thilo Schölpen
<https://thiloschoelpen.de/>**am **20.11.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11173/-/saadet-tuer…>**auf
dem Programm.*
*Noch bis zum 10.11. lässt das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/now-festivalprogramm-2024-laissez…>
***Essen***vibrieren. Mit dabei sind u.a. die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> am 2.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/now-festival-studio-musikfabrik/>
und 9.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/now-festival-catastrophe/>, Enno
Poppes **/Streik/**für 10 Drumsets, das gerade in Donaueschingen aus der
Taufe gehoben wurde, am 2.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/10-drumsets-138048/1585/>,
das Trio Abstrakt <https://trioabstrakt.com/> am 3.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/trio-abstrakt-138050/1586/>,
das WDR Sinfonieorchester am 8.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/wdr-sinfonieorchestermein-fl…>
und das Gürzenich-Orchester am 10.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/ter-szin-ter-130494/1595/>
Die Folkwang Universität <https://www.folkwang-uni.de/home> ist am 1.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/sequenza-138044/2322/>
mit einem Konzert im Folkwang Museum, am 3.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/the-monochrome-project-13805…>
bei The Monochrome Project (neues Werk von Professor Thomas Neuhaus) und
am 9.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/drawing-a-straight-line-in-a…>
(neues Werk von Roman Pfeifer) beteiligt. Außerdem stehen in der
Folkwang Universität Tape Sessions am 7.11.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
und 28.11.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
und ein Konzert für Lautsprecherorchester am 21.11.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
auf dem Programm. In der Neue Musik Zentrale <https://www.gnm.ruhr/> ist
am 2.11. eine **Konzertperformance mit Luisa Fernanda Alfonso und Peter
Rubel zu erleben, die****Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>**machen
am 14.11. in Essen Station und im **Rabbit Hole Theater
<https://rabbithole-theater.de/>**stehen das **PART-Ensemble
<https://part-musik.de/>**am 3.11., das **Ensemble Crush
<https://ensemble-crush.com/ensemble/>**am **15.11.
<https://ensemble-crush.com/motion-crush-ensemble-crush-bewegt-und-wird-bewe…>**,
ein Mittagsschlafkonzert mit **Verena Hentschel
<https://verenahentschel.com/>**am 17.11. und das kleine Festival Absurd
Big (u.a. mit dem Simon Rummel Ensemble) am **30.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/absurd-big.17809173>**auf
dem Programm. *
*Die Petrikirche in ***Mülheim an der Ruhr***veranstaltet am 17.11. ein
**micro metting <https://www.musik-in-petri.de/micro-meeting/>**, bei
dem auch die **Gruppe Moment <https://www.gruppemoment.de/>**mitmischt.
Das **Makroscope <https://www.makroscope.eu/>**kündigt u.a. ein Konzert
mit dem **Duo Jooklo <http://jooklo.altervista.org/>**(mit Virginia
Genta als aktuelle **Improviserin in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>**in
Moers) am **9.11.
<https://www.makroscope.eu/programm/konzert-jooklo-duo-nasssau->**und
die Mülheimer Zóngtage für abseitige Musik am **22.11.
<https://www.makroscope.eu/programm/muhlheimer-zongtage-1>**und **23.11.
<https://www.makroscope.eu/programm/muhlheimer-zongtage-tag-2>**an.*
*Weitere Termine hält der **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**bereit. *
*Düsseldorf*
*Beim IDO-Festival <https://www.ido-festival.de/> kann man sich auf eine
mystische Nacht am 2.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
und eine Orgelnacht am 29.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
freuen. Die Tonhalle nähert sich vom 8. bis 10.11. mit seinem Festival
Schönes Wochenende <https://www.tonhalle.de/dark-angels> dem Thema Krieg
und Frieden. Mit dabei sind u.a. das Rheinstimmen Ensemble
<https://www.rheinstimmenensemble.com/>, die Kölner Vokalsolisten
<https://www.koelner-vokalsolisten.de/>, das notabu ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> und das Minguet Quartett
<https://www.minguet.de/>. Am 9.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/15622-de-profundis>
wird The Pool <https://www.the-pool.space/>, ein ehemaliges Schwimmbad
und heutiger Ausstellungsraum, bespielt und am 10.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/15388-dark-matter>
kommt ein abendfüllendes Werk von Bojan Vuletic
<https://www.bojanvuletic.com/> zur Uraufführung. Die****Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**sind am 9.11. und 27.11. im Theatermuseum
zu Gast und am **10.11.
<https://www.santobene.de/Veranstaltungen/Gedenkkonzert-zur-Pogromnacht-2024…>**wird
in der Kirche St. Antonius im Rahmen eines Gedenkkonzerts zur
Pogromnacht der von Andrea Guterres vertonte Gedichtzyklus **Dear God, I
Think It's Time We Talked aus der Taufe gehoben. Die **Klangräume
<https://www.klangraum61.de/klangraume>**widmen sich mit zwei Konzerten
Franz Kafka: Am 23.11. stellen die Sopranistinnen **Irene Kurka
<https://irenekurka.de/>**und **Natalie Mol
<https://www.theapolis.de/de/profil/natalie-mol>**und das **ART Ensemble
NRW <https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw>**Kafkavertonungen vor
und am 30.11. kommen die Finalwerke eines Kompositionswettbewerbs zu
Franz Kafka zu Gehör. Außerdem findet am 8.11. der 57. **Salon Neue
Musik <https://www.klangraum61.de/salon>**statt. *
*Sonstwo*
Mit der Reihe Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>
organisiert ein Arbeitskreis lokaler Neue-Musik-Vereinigungen im
Landesmusikrat NRW <https://www.lmr-nrw.de/> seit 2012 einmal im Jahr
eine Tournee durch mehrere Städte in NRW. Bei der diesjährigen Tour,
die nach Münster, Aachen, Köln, Bielefeld und Köln führt, dreht sich
alles ums Blech.
Die Reihe Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> schickt
herausragende Solisten und Solistinnen durchs Land und lässt sie auf
wechselnde Gäste treffen. Im November machen sich Caroline Kraabel und
John Edwards vom 1.11. bis 11.11. und Angélica Castelló
<https://castello.klingt.org/> vom 27.11. bis 7.12. auf den Weg.
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> lädt vom 7. bis 10.11. zum In Front
Festival. Zu hören gibt es eine Klanginstallation von Peter Kiefer, die
Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>,
das Neue Musik Ensemble Aachen <http://www.neuemusikensembleac.de/>, das
Aurora Oktett
<https://www.carlwittig.com/projects/carl-wittigs-aurora-oktett/>, das
New Piano Trio u.v.a.m. Außerdem erwarten uns in Aachen die Reihe 'Hören
und Sprechen über Neue Musik' am 22.11.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5925> und das *Ensemble Aroura Nr. π*am
23.11. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5909>
Auch in *Bielefeld*bringen die Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>
am 12.11.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/10/10/was-fuer-ein-blech/> Blech
zum Klingen, am 22.11.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/10/13/piano-forte-3-x-piano-solo/>
treten im Rahmen einer langen Nacht drei Pianistinnen und Pianisten in
Interaktion mit Mitgliedern des Cooperativa Ensembles
<https://cooperativaneuemusik.de/ensemble/> und außerdem veranstaltet
die Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/> am 4.11.
einen Jour fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/>. In
der Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> stehen
Konzerte für Chor am 2.11., für Viola und Akkordeon am 3.11. und für
Violine und Harfe am 10.11. auf dem Programm.
Im *Bonner*Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> erwarten uns die Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/> am 6.11. und am 28.11. und das***Asasello
Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>*am 15.11.
Irene Kurka <https://irenekurka.de/> und Mitglieder des E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/> sind am 29.11.
<https://e-mex.de/konzerte/konzert-in-der-ausstellung/> im Museum
<https://museum-goch.de/> *Goch*zu Gast.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=168>jeweils freitags um 22 Uhr
Texte und Musik.
Im *Mönchengladbacher *Zentrum für offene
<https://www.bis-zentrum.de/>Kulturarbeit BIS
<https://www.bis-zentrum.de/>finden im Rahmen einer Klang-Plakataktion
*am **17.11. <https://www.klangraum61.de/werkstatt>**zwei
**Werkstattkonzerte
<https://www.bis-zentrum.de/programm/kooperation/art-ensemble-nrw-weltklangr…>**mit
dem **ART Ensemble NRW
<https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw>**statt. Außerdem ist das
Streichtrio des ART Ensemble NRW am **10.11.
<https://www.klangraum61.de/salon>**in der Musikschule Willich zu Gast. *
Virginia Genta (*aktuelle **Improviserin in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>**beim
Moers Festival)*und David Vanzan sind am 15.11.
<https://www.moers.de/veranstaltungen/jooklo-duo-improviser-residence>
in *Moers*als Jooklo Duo <http://jooklo.altervista.org/> zu erleben.
/Sasja und das Reich jenseits des Meeres/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/sasja-und-das-reich-jenseits-…>,
ein Musiktheater für junge Menschen von Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/>, hat am 10.11. am Theater
*Münster*Premiere. In der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/> stehen dieStationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>
am 3.11.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
und neue Töne der Vielfalt für Violine am 25.11.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
auf dem Programm. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> erwarten uns die
Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> am 3.11., Jan Klare
<http://www.janklare.de/> und Mitstreiter am 15.11., das Sandro Sáez
<https://www.sandrosaez.com/> Trio am 22.11. und das Simon Rummel
Ensemble am 24.11. Bereits am 3.11.
<https://pumpenhaus.de/veranstaltung/jan-klare-muenster-hardcore-easy-listen…>
steht Jan Klare <http://www.janklare.de/> mit Meat.Karaoke.Quality.Time
im Theater im Pumpenhaus <https://pumpenhaus.de/> auf der Bühne.
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Uni ***Siegen ***lädt am am **21.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/24_2…>**zu
einem Orgelkonzert in der Nicolaikirche ein. *
Multisensorale Landschaften sind am 9.11. in der Reihe 'soundscaping' im
_Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/>_in *Solingen*zu
entdecken.
Der *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> feiert vom 14. bis
17.11. <https://www.kowald-ort.com/termine-2024/festival2-14-17-11-24/>
mit dem Global Village Festival Peter Kowalds 80. Geburtstag. Außerdem
stehen eine Gesprächskonzert-Matinee mit Christoph Irmer und Nicola L.
Hein <https://nicolahein.com/> am 3.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/matinee-irmer/>, die Soundtrips
NRW <https://soundtrips-nrw.de/> am 4.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/soundtrips-nrw/> und
Wegkreuzungen zwischen Partita Radicale
<http://www.partitaradicale.de/>, *Fabian Neubauer
<https://www.fabianneubauer.com/>*und *Carlota Ramos*am 28.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/wegkreuzungen-28-11-24/> auf
dem Programm.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
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*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
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neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
28 Sep '24
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober-2024 _
_
*Oktober 2024*
*Gewesen: *Ruhrtriennale mit /Haugtussa/, Chorwerk Ruhr und Julius
Eastman – /11.000 Saiten/beim Düsseldorf Festival
*Angekündigt: *Zeitinsel mit Beat Furrer und Umlandfestival in Dortmund
– Hörfest in Detmold – Auftakt NOW! in Essen – Orgelmixturen in Köln
u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Ruhrtriennale mit Haugtussa, Chorwerk Ruhr und Julius Eastman]*
Wie schon in///Abendzauber/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/abendzauber/134>(s.
September-Gazette
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-september-2024>)
begegnen sich in /Haugtussa/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/haugtussa/114>klassische und
neue Klänge rund um einen romantischen Topos. Den Ausgangspunkt bildet
das gleichnamige Werk des norwegischen Schriftstellers Arne Garborg, das
Edvard Grieg so faszinierte, dass er noch im Jahr seines Erscheinens
(1895) Teile davon vertonte und schließlich 1898 acht Lieder als Zyklus
für Stimme und Klavier veröffentlichte. Erzählt wird die Geschichte der
jungen Veslemøy, die unter ärmlichen Bedingungen mit ihrer Mutter im
ländlichen Norwegen lebt. Diese realistische Ebene wird verwoben mit
einer mystischen, die durch Veslemøys innere Verbindung zu ihrer
verstorbenen Schwester geprägt ist und ihr Zugang zu transzendentem
Wissen und fantastischen Naturwesen eröffnet. In der Gesellschaft der
Gleichaltrigen macht sie das zu einer Außenseiterin, die Faszination,
Angst und Ablehnung zugleich auslöst und mit dem Spitznamen Haugtussa,
Troll- oder Bergmädchen, bedacht wird. Doch Veslemøy ist auch eine ganz
normale Jugendliche, die sich verliebt, ihre erwachende Sexualität
erkundet und in Depression und Verzweiflung stürzt, als sie verlassen
und betrogen wird.
Der Regisseurin Eline Arbo
<https://ita.nl/en/people/eline-arbo/1645252/>gelingt mit dem
Nationalteatret Oslo <https://www.nationaltheatret.no/> eine stimmige
Umsetzung dieser vielschichtigen Erzählung.Die Bühnenausstattung ist
minimalistisch und deutet mit wenigen Requisiten – ein Bett, ein
Spinnrad – das ländliche Szenario an. Eine wichtige Rolle spielt die
Lichtregie: Schlanke, raumhohe Lichtstelen werden effektvoll in Szene
gesetzt, tauchen den Raum in geheimnisvolles Licht und bilden in ihrem
An und Aus, Auf und Ab zugleich die Wetterkapriolen der Bergwelt, die
emotionalen Wallungen der beteiligten Personen und das Wirken der
jenseitigen Wesen ab. In Verbindung mit Nebelschwaden und der
eindrucksvollen Industriekulisse der Bochumer Jahrhunderthalle könnte
sich dies leicht in atmosphärischem Bühnenzauber erschöpfen, doch das
verhindern die Darstellenden und die Musik. Vor allem Kjersti Tveterås
verkörpert auf sehr nahbare Weise die junge Veslemøy in all ihren
Facetten – mal naiv und verspielt, mal neugierig und staunend, mal
geheimnisvoll und dunkel, mal ängstlich und verzweifelt, mal
selbstbewusst und stark. Ihr zur Seite tritt Adrian Angelico als Stimme
der toten Schwester. Der warme Mezzosopran gibt Griegs Liedern eine
starke Präsenz und so wie die geheimnisvolle Figur der Schwester der
Protagonistin tröstend und stärkend zur Seite steht, so sorgt Griegs
Musik für Ruhepunkte und lässt die Zeit still stehen. Demgegenüber
schlagen die emotionalen Wogen hoch: Während eines gemeinsamen
Aufenthalts in den Bergen verliebt sich Veslemøy in Jon (Christian Ruud
Kallum) und aus einem kindlichen Spiel entspinnt sich eine erotische
Begegnung voller Staunen, Lust und Verletzlichkeit. Umso größer ist ihre
Verzweiflung als Jon sie wegen einer besseren Partie versetzt, doch mit
der gleichen Intensität stürzt sie sich in ihre seelischen Abgründe, die
durch die dunklen Mächte der Anderswelt verkörpert werden. In einer
dramatischen, düsteren Szene versuchen diese sie mit schwarzen Schlieren
einzukreisen und von ihr Besitz zu ergreifen, doch Veslemøy widersteht
ihren inneren Dämonen, die sinnbildlich für Depression und Suizid
stehen. Statt Selbstaufgabe wählt sie den Weg der Selbstermächtigung,
nutzt ihren Schmerz, um sich ihrer selbst bewusst zu werden, und stellt
damit ein klares Gegenbild dar zu all den weiblichen Figuren, die
wahlweise als heroische Opfer oder Femme fatale, schuldbeladen und
Erlösung heischend durch die romantische Landschaft geistern. Griegs
klarer, unmittelbarer Klangsprache setzt der niederländische Komponist
Thijs van Vuure <https://www.thijsvanvuure.org/>einen überwiegend
elektronischen Soundtrack entgegen, der die dunklen, gefährlichen
Facetten der Geschichte ausloten will. Sich aufschaukelnde Rhythmen,
dumpfes Pochen und Wummern, treibende Technopassagen und vibrierende
Sphärenklänge fügen sich gut ins Geschehen, doch die Musik bleibt
oberflächlich und illustrativ, kommt letztlich über gut gemachte
Theatermusik nicht hinaus.
Neben seinem Einsatz bei der Produktion///Abendzauber/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/abendzauber/134>//mit Werken
von Bruckner und Björk war das Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/>bei der Ruhrtriennale wie gewohnt auch mit
einem eigenen Programm
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/rechants/143>vertreten, für
das Florian Helgath ganz besondere Stücke ausgewählt hatte. Den Auftakt
machten Messiaens selten aufgeführte /Cinq Rechants /für 12 Stimmen, bei
denen kraftvolle, rhythmisch markante Refrains mit transparenten,
manchmal nur hingehauchten Strophen abwechseln. Der von Messiaen selbst
geschriebene Text umkreist die Liebesgeschichte von Tristan und Isolde
teilweise unter Verwendung einer Phantasiesprache, die dem Klang eine
weitere farbige Facette hinzufügt. Nach einer Motette des
Renaissancekomponisten Vicente Lusitano, die das Publikum in einen
wohligen dichten Klangstrom hüllte, kam ein für unsere Ohren
ungewöhnliches Stück der US-amerikanischen Komponistin Caroline Shaw
<https://carolineshaw.com/>zur Aufführung. Die 1982 in North Carolina
geborene Shaw begann bereits mit zwei Jahren Geige zu spielen und
arbeitete sich zunächst am klassischen Standardrepertoire ab. Doch das
genügte ihr bald nicht mehr; ohne Berührungsängste befasste sie sich mit
allem, was klingt und tönt, und begann zu experimentieren. Unter anderem
ging sie mit Kanye West auf Tournee, von dem sie sich allerdings
distanzierte, als dieser mit absurden antisemitischen Äußerungen immer
mehr ins rechte Lager abdriftete und zum Trump-Fan mutierte. Für einen
Überraschungserfolg sorgte sie bereits 2013, als sie mit dem für das
Ensemble Roomful of Teeth <https://www.roomfulofteeth.org/>geschriebenen
A-cappella-Stück /Partita/als damals jüngste weibliche Person den
renommierten Pulitzer Prize einheimste und eben dieses Werk brachte
Chorwerk Ruhr nun in einer erweiterten Fassung für 20 Stimmen zu Gehör.
Die vier Sätze sind nach barocken Tanzformen benannt und den Auftakt der
/Allemande/bildet ein vielstimmiger Sprechchor, in den u.a.
Tanzanweisungen, ein Zitat von T.S. Eliot und Instruktionen zu Sol
LeWitts /Wall Drawing/einfließen und der sich bald in einen intensiven,
markanten Klang verwandelt. Dieses Anzapfen ganz unterschiedlicher
Quellen sowie das unbekümmerte Nebeneinander von experimentellen
Ansätzen und voll tönendem Gesang ist kennzeichnend für das gesamte
Werk. Shaw lässt die Sänger und Sängerinnen summen, grummeln, hecheln
und wispern, sie spielt mit ihrem Atem und ließ sich vom Kehlkopfgesang
der Inuit inspirieren (was ihr den Vorwurf der kulturellen Aneignung
einbrachte), doch immer wieder finden die Stimmen zu einem fülligen
Wohlklang, wie er in einem Werk Neuer Musik kaum denkbar wäre. Dem
Chorwerk Ruhr machte diese Entdeckungsreise hörbar Spaß und genauso viel
Spaß machte es, dabei zuzuhören. An einer Stelle des Werks klingen
volkstümliche Melodien an und in Absprache mit der Komponistin durften
hier auch heimische Klänge einbezogen werden – in Bochum kann das
natürlich nur das Steigerlied sein.
Ein weiterer Schwerpunkt
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/erased-music-julius-eastman/139>galt
dem US-amerikanischen Komponisten Julius Eastman. Mit dem Ensemble Wild
Up <https://www.wildup.org/>waren Profis aus Los Angeles angereist, die
sich schon seit einiger Zeit intensiv mit seiner Musik befassen und ihm
bereits vier CD-Veröffentlichungen
<https://www.wildup.org/records/>gewidmet haben. Eastman (1940 bis 1990)
war schwul und schwarz sowie am Ende seines Lebens obdachlos und
drogenabhängig, womit er – praktisch als Inbegriff der
Intersektionalität – alle Kategorien abdeckte, die im offiziellen
Musikbetrieb konsequent ausgegrenzt wurden. In den 70er Jahren war er im
Umfeld von Feldman und Cage aktiv, geriet mit letzterem jedoch heftig
aneinander. In seiner Interpretation eines Solos aus Cages /Song Books
/brachte Eastman seine Homosexualität auf explizite Weise zum Ausdruck,
worauf Cage not amused war. Die Freiräume, die viele von Cages Werke
offerieren, wollte dieser gerade nicht als Einladung zur
Selbstdarstellung verstanden wissen. Ganz im Gegenteil ging es ihm
darum, den Einfluss des Ego zu reduzieren, was er u.a. durch den Einsatz
von Zufallsverfahren zu erreichen versuchte. Hinzu kam, dass Cage seine
eigene Homosexualität in der Öffentlichkeit konsequent ausblendete,
worin ihm die Musikwelt bereitwillig folgte. Eastmans Ansatz ist dem
diametral entgegensetzt: Sowohl mit seiner Sexualität als auch mit
seinem Schwarzsein ging er sehr offensiv um, was u.a. in der Wahl seiner
Werktitel zum Ausdruck kommt. In seinen offiziellen Verlautbarungen
benutzte er demonstrativ das N-Wort, was nicht als simple Provokation zu
werten ist, sondern als Weigerung, sich der herrschenden Szene um den
Preis der Selbstverleugnung anzupassen. Dahinter steckt die Erkenntnis,
dass die Ausblendung der diskriminierten Identitäten gerade nicht für
Neutralität sorgt sondern die herrschenden Normen bestätigt und an der
Lebensrealität einer Person wie Eastman gnadenlos vorbeiläuft.
Eine solche Haltung war für die damalige Zeit offenbar zu viel. Eastman
fiel durch alle Raster, starb krank und verarmt und wurde erst in den
letzten 20 Jahren 'wiederentdeckt'. Bei der Ruhrtriennale brachte Wild
Up ein historisches Konzert zur Aufführung, das Eastman 1980 an der
Northwestern University gegeben hat und das seine inzwischen
bekanntesten Werke /Evil Nigger//, //Gay Guerilla/und /Crazy Nigger
/umfasst, wobei die ersten beiden in einer Ensembleversion erklangen.
Die Stücke werden oft als minimalistisch gelabelt, aber die Power und
Ekstase dieser Musik geht weit über das hinaus, was man üblicherweise
aus dieser Ecke kennt. In /Evil Nigger/baut sich ein einfaches Motiv in
irrwitzigen Klavierläufen zu dichten Klangschichten auf, nimmt
wiederholt Anlauf und wird zusätzlich von schweren Streicherklängen
grundiert. In /Gay Guerilla/verdichtet sich eine Punktwolke, breitet
sich aus und gerät in einen immer forcierteren rhythmischen Sog. /Crazy
Nigger/kam in einer Fassung für vier Klaviere zu Gehör; durch den
homogeneren Klang ist die minimalistische Struktur noch ohrenfälliger,
aber auch die Unerbittlichkeit, die sich teilweise zu einer wütenden
Penetranz steigert. Zum Schluss kommen weitere Ensemblemitglieder auf
die Bühne, so dass 24 Hände die vier Instrumente zum Glühen bringen.
In einem zweiten Konzert interpretierte Wild Up mit /Buddha/ein späteres
Werk Eastmans. Es entstand 1984 und basiert auf einer Partitur
<https://issuu.com/scoresondemand/docs/buddha_57874>, die in der Form
eines großen Eis hingetüpfelte Noten ohne Taktstriche präsentiert,
woraus man nach Aussage des Ensembleleiters Chris Rountree fast alles
machen kann. Ein über dem Ei schwebender Strich wird als Fermate
gedeutet, was in der Praxis zu Aufführungen von bis zu 14 Stunden Dauer
geführt hat. Bei der Ruhrtriennale beschränkte man sich auf 'nur' vier
Stunden, doch auch diese wurden mir zu lang. Im Gegensatz zu Eastmans
energetischen früheren Werken, ist /Buddha/in der Bochumer Version sehr
viel ruhiger und meditativer, verliert dadurch aber auch an Stringenz
und Substanz. Es ist eine Musik wie im Halbschlaf, suchend ohne zu
finden, kleine Motive tauchen auf, kreisen um sich selbst und verlieren
sich wieder, eine von turbulenten Pianoläufen geprägte Passage sorgt für
vorübergehende Verdichtung, bleibt jedoch ohne Folgen. Publikum und
Musizierende kommen und gehen, das gehört zum Konzept, charakterisiert
aber auch eine Musik der Unverbindlichkeit, der die drängende Kraft der
früheren Stücke fehlt.
*[/11.000 Saiten/ beim Düsseldorf Festival]*
Während Eastman sich 1980 auf vier Flügel beschränken musste, gab es für
Georg Friedrich Haas keine derartigen Begrenzungen. Für sein Werk
/11.000 Saiten/
<https://duesseldorf-festival.de/event/klangforum-wien-2/?11.000-saiten/2024>
werden 50 Klaviere aufgefahren ergänzt durch die Musiker und
Musikerinnen des Klangforum Wien. Dessen künstlerischer Leiter Peter
Paul Kainrath sah sich bei einer Führung durch die chinesische
Klavierfabrik Hailun in Ningbo mit 100 gleichzeitig spielenden Klavieren
konfrontiert und hatte angesichts dieses gewaltigen Erlebnisses die
Idee, dass dies Grundlage einer Komposition sein könnte. Offenbar dachte
er dabei sofort an Haas, der für seine ausgefeilten, mikrotonalen
Klanggebilde bekannt ist und bei so einer verrückten Idee einfach nicht
nein sagen konnte. So kam ein 66-minütiges Werk zustande, dass seit
seiner Uraufführung in Bozen am 1.8.23 durch Europa tourt und nach Wien,
Prag und Amsterdam am 15.9. beim Düsseldorf Festival
<https://duesseldorf-festival.de/> Station machte. In Halle 7 der
Düsseldorfer Messe sind um das mittig platzierte Publikum in einem
großen Kreis die aus China angereisten 50 Klaviere postiert, die von in
der Region gecasteten Pianisten und Pianistinnen gespielt werden und
zwischen denen sich die übrigen Instrumente befinden. Aus zarten
Cembalo- und Harfenklängen erhebt sich ein wie aus den Tiefen des nahen
Rheins heranflutendes dichtes Wogen, Auftakt für eine etwas mehr als
einstündige abwechslungsreiche Klangreise. Dunkles Brodeln, flirrende
Insektenschwärme, signalhafte Spitzen, Trommelwirbel, heraufziehende
Gewitterfronten – Haas zieht alle Register. Passagen, in denen einzelne
Instrumente in den Vordergrund treten, werden abgelöst von dichten
Klangströmen, die durch die im Hundersteltonabstand (!) gestimmten
Klaviere einen changierenden, fluiden Charakter erhalten, ein
Wechselspiel aus An- und Entspannung, Verdichtung und Auflösung.
Manchmal ist die Klangwirkung so eigenwillig, dass man kaum glauben
kann, dass dies wirklich ausschließlich handgemachte analoge Töne sind
und keine Elektronik im Spiel ist. Zum Schluss sorgt energisches Wischen
über 50 Tastaturen für ein überbordendes Klanggestöber, das mehrfach
ansetzt und schließlich in Wellen ausläuft. Bemerkenswert erscheint –
gerade im Vergleich zu Eastman – die Präzision und Akribie, mit der
alles abläuft. In der Mitte der Halle thronen große Uhren, die alles im
Griff halten und dem Geschehen etwas Maschinenhaftes verleihen. Was bei
Eastman orgiastische Wut und Lust ist, ist bei Haas ausgeklügelte Opulenz.
**[****Termine im Oktober]**
*Köln*
/Die Berliner Opernkompanie //Novoflot
<https://novoflot.de/>//präsentiert vom 5. bis zum 8. Oktober ihren
Arnold Schönberg-Zyklus ///Die Harmonielehre/
<https://novoflot.de/de/produktionen/die-harmonielehre/>//. Nach
Veranstaltungen beim //WDR
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/harmonielehredrei-ermor…>//(mit
/*Max Czollek und Michael Wertmüller)*/und im Wallraf-Richartz-Museum
(mit dem //Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/events/27-08-2024-koeln/>//) bildet Die
Schönberg-Gala am //8.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/en/programm/novoflot-die-harmonielehre/…>//in
der //Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>//das große
Finale. In der //Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>//stehen außerdem /*Ondřej
Adámek <https://ondrejadamek.com/?lang=de>*/s
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>//Musiktheater ///Connection
Impossible///mit dem //Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/de>//am //9.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/adamek-connection-impossibl…>//,
///out of the blue///für großes Sinfonieorchester von /*Claude Lenners
<http://www.claudelenners.lu/>**am **27.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/iveta-apkalna-luxembourg-ph…>**und
ein neues Werk für Streichquartett von **Abel Selaocoe
<https://www.abelselaocoe.com/>**am **28.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/signum-quartett/4003>**auf
dem Programm.
In der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**erwarten
uns Zett Emm, das Jugendfestival für zeitgenössische Musik mit dem
Studio Musikfabrik am **5.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-zett-emm/>**,
das **Cologne Guitar Quartet <https://www.cologneguitarquartet.com/>**am
11.10., das **Kommas Ensemble <https://www.kommas-ensemble.de/>**am
15.10., Piano Mechanicus am **18.10.
<https://altefeuerwachekoeln.de/events/piano-mechanicus/>**, das
**Fabrik Quartet <https://www.fabrikquartet.com/>**am 20.10., das
**Ensemble Garage <https://ensemblegarage.de/>**am 26.10. und das
**E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/>**mit **A Tribute to Ruth Crawford
<https://e-mex.de/konzerte/a-tribute-to-ruth-crawford/>**vom 31.10. bis
2.11.
Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**ist am **3.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-90/>**beim
WDR zu Gast und lädt am **7.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-heart-blowing/>**zum
Montagskonzert in ihr Studio. In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/konzerte/>**finden vom 9. bis
23.10. die Orgelmixturen statt
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/orgel-mixturen-2024/>.
Außerdem erwarten uns das Trio Deliberation am 2.10. und Lunchkonzerte
am 5. und 26.10. Der **Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**feiert
vom 14. bis 16.10. **Fred Friths 75. Geburtstag
<https://www.stadtgarten.de/programm/fred-frith-75-festival-7978>**und
widmet sich beim **Week-End Fest <https://www.weekendfest.de/>**vom
31.10. bis 2.11. Jazz, Improvisation und Spoken Word. Vom 19.10. bis
9.11. führt das von der Klarinettistin Annette Maye kuratierte 11.
**Multiphonics Festival <https://multiphonics-festival.com/>**in die
Welt der Holzbläser und darüber hinaus – mit Abstechern nach Wuppertal
und Düsseldorf.
Das mixed-abled Musiktheater**//**/24 Hebel für die Welt/
<https://un-label.eu/project/24-hebel-fuer-die-welt/>**//**steht vom
**10. bis 12.10.
<https://www.orangerie-theater.de/programm/24-hebel-fuer-die-welt-berichte-a…>**im
Orangerie-Theater auf dem Programm, die **reiheM
<https://www.reihe-m.de/>**präsentiert am **15.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=5438>**Kate Carr und Mark Vernon, in der
**Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>**erklingt
am **22.10.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/22-10-2024-spitzentoene…>**Musik
von Kurtág und Grisey, ebenfalls am **22.10.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/javier-areal-velez-sabin…>**ist
Javier Areal Vélez im Atelier Dürrenfeld / Geitel zu Gast, das
**Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**kommt am
**25.10. <https://asasello-quartett.eu/de/events/25-10-2024-koeln/>**in
den **Sancta Clara Keller <https://www.sancta-clara-keller.de/de>**, die
nächste Soirée Sonique im **Lutherturm <https://ltk4.de/>**findet am
30.10. statt und die **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/>**hat in der Reihe 'Soundings' am **31.10.
<https://www.khm.de/termine/news.5795.soundings-044-dj-sniff-takuro-mizuta-l…>**Takuro
Mizuta Lippit aka dj sniff <http://www.djsniff.com/> eingeladen.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, fast tägliche Konzerte
veranstaltet das **Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**und
jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 8.10. mit **Simon Bahr
<https://www.simonbahr.de/>**und am 22.10. mit Natalie Bewernitz & Marek
Goldowski). W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/> (z.B. die Reihe pianissimo am 11.10. mit Aria Adli &
Nepomuk Golding <https://nepomuk-golding.de/>)**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/> und impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**,****sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*In der ***Bochumer***Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> findet am 12.10.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/ein-zeitalter-wird-besichtig…>
ein Werkstattkonzert mit Musik von **Arnold Schönberg, Günther Becker
und Darius Milhaud statt.*
*Das ***Dortmunder***Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> widmet sich in einer Zeitinsel
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/abonnements/zeitinsel-beat-…>
vom 2. bis 6.10. Beat Furrer <https://www.beatfurrer.com/>. Neben einem
Gespräch mit Furrer stehen sein **/Enigma-Zyklus/**mit dem Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/>, ein Konzert mit dem Klangforum Wien und eine
konzertante Aufführung seiner Oper **/Begehren/**auf dem Programm. Das
Umlandfestival rund um die Formation The Dorf <http://thedorf.net/>
schwärmt diesmal am 17.10.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-11189.html>
und 18.10.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-festival-2.html>
ins Hansaviertel aus bevor die Fäden im domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> zusammenlaufen. In der Parzelle
<https://www.parzelledortmund.de/> spielt Mikhail Mordvinov
<https://www.mordvinov.org/de/> am 25.10.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/09/22/mikhail-mordvinov/> in der
Reihe 'Resonanzen der Moderne' zum 150. Geburtstag von Arnold Schönberg
und zum 100. Geburtstag von Luigi Nono. *
*Im ***Duisburger***Lokal Harmonie <https://lokal-harmonie.de/> steht am
3.10. das Duo Varner & Töpp
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11165/-/varner-toepp>
auf der Bühne und am 12.10.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/duo-drums-pipes-toccata01-202…>
bringen Lin Chen und Kerstin Petersen als Duo Drums & Pipes in der
Mercatorhalle u.a. Werke von Alyssa Aska und Rikako Watanabe zur
Aufführung.*
*Noch bis zum 16.11. ist im ***Essener***Grugapark das Kunstprojekt
zeitfensterwunderkammer <https://www.zeitfensterwunderkammer.de/> zu
erleben, eine Aktion des Ensembles */Oper, Skepsis und Gleisbau
<https://www.niehusmann.org/osg/>/*zwischen offenem Atelier,
Musiktheater und Klanginstallation. Das Ensemble Crush
<https://ensemble-crush.com/> gastiert mit seinem **/Erdklavier/
<https://ensemble-crush.com/erdklavier-2-0-2/>**am 8.10. in der
Kreuzeskirche und die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> kommt
anlässlich der Verleihung des Deutschen Tanzpreises an Sasha Waltz am
12.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/deutscher-tanzpreis-2024/> ins
Aalto-Theater. In der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/> stehen Abschlussprüfungen
im Fach Komposition am 9.10.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
und 11.10.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
und die Tape Session am 17.10.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
auf dem Programm. In der Philharmonie spielt Lukas Sternath am 6.10.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/lukas-sternath-spielt-schube…>
**/Négy tárgy/**von Márton Illés und vom 21. bis 23.10.
<https://www.theater-essen.de/programm/spielzeit-24-25/improvisation--experi…>
bietet das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> einen Workshop
für Jugendliche an. Höhepunkt ist aber das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/now-laissez-vibrer/>, das in
diesem Jahr vom 26.10. bis 10.11. unter dem Motto **/Laissez
vibrer/**steht. Nach der Programmpräsentation am 30.10.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/praesentation-des-festivalpr…>
erwarten uns am 31.10. der **/Sandmann/
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/der-sandmann-125469/1579/>**von
Günter Steinke und **/Hoffmanns Erzählungen/
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/hoffmanns-erzaehlungen-12547…>**von
Johannes Kalitzke <https://www.johanneskalitzke.com/>. Bereits am 26.10.
<https://www.theater-essen.de/programm/spielzeit-24-25/now-vor-ort-147539/>
kann man sich vor Ort in der Neue Musik Zentrale <https://www.gnm.ruhr/>
am Viehofer Platz einstimmen lassen. Am 18.10. ist hier auch Eva-Maria
Houben <https://evamariahouben.de/> zu Gast. Schließlich erwartet uns am
24. und 25.10. noch das Free Essen Festival. Infos hierzu sowie weitere
Termine finden sich im Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>. *
*Im Musiktheater im Revier <https://musiktheater-im-revier.de/de> in
***Gelsenkirchen***finden nach der Premiere im September am 5. und
27.10. weitere Aufführung der Oper **/Innocence/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/innocence>**von
Kaija Saariaho statt.*
*Das Makroskope <https://www.makroscope.eu/> in ***Mühlheim***kündigt
für den 26.10.
<https://www.makroscope.eu/programm/konzert-brorlab-mik-quantius> eine
dadaistische Klangperformance mit **Brorlab und Mik Quantius an. *
*Düsseldorf*
*Das Internationale Düsseldorfer Orgelfestival IDO
<https://www.ido-festival.de/> steht in diesem Jahr unter der
künstlerischen Leitung von Frederike Möller
<http://frederikemoeller.de/>. In der Rubrik Modern
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/modern/> erwarten uns
eine Klanginstallation am 2.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>,
eine Musiktheater-Performance mit der Gruppe Moment
<https://www.gruppemoment.de/> am 9.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>,
ein Konzert zu Ehren Oskar Gottlieb Blarrs <https://www.blarr.info/> am
10.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>,
Orgelmusik mit Markus Hinz am 23.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
und Live-Elektronik mit dem Trio Wellenbad am 24.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
Außerdem sind am 11.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
und 26.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
Stummfilme mit Live-Musik zu erleben.
**Am 4. und 25.10. wird Manfred Trojahns in der letzten Spielzeit
uraufgeführte Oper **/Septembersonate/
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/septembersonate/>**an der
Rheinoper wieder aufgenommen. Bereits zum vierten Mal lädt Irene Kurka
<https://irenekurka.de/> am 6.10. zu **/Singing Future/
<https://irenekurka.de/projekte/singing-future>**in die Neanderkirche.
Mit dabei ist diesmal der Countertenor Daniel Gloger
<https://www.danielgloger.de/>. Das Notabu-Ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> spielt am 9.10.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/15137-na-hoern-sie-m…>
in der Reihe 'Na hör'n Sie mal' in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> u.a. Werke von Rihm und Halffter. Im FFT
<https://www.fft-duesseldorf.de/de/> erwartet uns am 2.10.
<https://www.fft-duesseldorf.de/spielplan/corporeality> das
Sound-Festival **/Corporeality/**und am 27.10.
<https://www.fft-duesseldorf.de/spielplan/klang-realitaet-1> startet die
neue Reihe 'Klang & Realität' mit **Sound- und Musikrealisationen von
Studierenden des gleichnamigen Studiengangs am Institut für Musik und
Medien an der Robert Schumann Musikhochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/>. Außerdem sind am 20.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2024-10-20-alla-brev…>
und 21.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2024-10-21-alla-brev…>
junge Komponisten und Komponistinnen der Hochschule mit drei
zeitgenössischen Kammeropern im Maxhaus zu Gast.*
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich in der Reihe 'Hören und
Sprechen über Neue Musik' am 4.10. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5673>
Paul Lovens, gedenkt am 6.10. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5710> der
Reichspogromnacht und präsentiert am 10.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5695> aktuellen Jazz.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet monatlich einen Jour
fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und kündigt für
den 27.10.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/09/24/im-dialog-neue-musik-improvisati…>
Cello und Akkordeon im Dialog an und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> erklingen am 6.10.
zeitgenössische Improvisationen.
In der *Bonner*Brotfabrik ist am 1.10.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/24-hebel-fur-die-welt/426>
und 2.10.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/24-hebel-fur-die-welt/429>
im Rahmen des Beethovenfestes <https://www.beethovenfest.de/de> das
mixed-abled Musiktheater /24 Hebel für die Welt
<https://un-label.eu/project/24-hebel-fuer-die-welt/> /zu erleben und
die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> feiert vom 17.
bis 19.10. unter dem Motto /A Decade of Dissonance/ihr 10-jähriges
Bestehen.
Vom 3. bis 5.10. veranstaltet die Initiative Neue Musik in
Ostwestfalen-Lippe <https://www.initiative-neue-musik-owl.de/>in
*Detmold*das diesjährige Hörfest
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/aktuelles-hrfest>unter dem
Motto /Im Rausch der Klänge. /Mit dabei sind u.a. das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/>, das Posaunenensemble Bonecrusher
<https://matthiasmuche.com/projects/bonecrusher>und das Dreieck-Quartett
aus Weimar.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
jeweils freitags um 22 Uhr Texte und Musik und das Ensemble Crush
<https://ensemble-crush.com/>präsentiert am 12. und 13.10. mit
KlangStadtKrefeld24
<https://ensemble-crush.com/klangstadtkrefeld24/>eine Klangtour und ein
Konzert.
Im Rahmen der Marktmusik
<https://citykirche-mg.de/begegnung-kultur/musik-zur-marktzeit/>interpretieren
Theresa Szorek <https://theresaszorek.jimdofree.com/>und Delia Ramos
Rodríguez <https://www.delia-ramos-rodriguez.com/>am 19.10. in der
*Mönchengladbacher*Citykirche Kurtágs /Kafka-Fragmente./
Fred Frith <http://www.fredfrith.com/> ist am 13.10.
<https://monheim-triennale.de/de/news/gespraechskonzert-fred-frith-am-13-okt…>
im Rahmen eines Gesprächskonzerts in *Monheim *zu Gast.
Noch bis zum 6.10. findet in *Münster* das Klangzeitfestival
<https://gnm-muenster.de/klangzeit> statt. Mit dabei sind u.a. das
Posaunenensemble Bonecrusher
<https://matthiasmuche.com/projects/bonecrusher>,das Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/> und das Ensemble Consord
<https://consord.net/>, daseine Neuinterpretation von Kagels
/Staatstheater /präsentiert. In der Black Box
<https://consord.net/>stehen _Simon Nabatov <http://www.nabatov.com/>_am
10.10., das Duo Mouthwind am 13.10., die Band Hilde am 20.10., das Runde
Ecken Festival am 25. und 26.10. und das Ensemble A am 27.10. auf dem
Programm.
Multisensorale Landschaften sind am 4.10. in der Reihe 'soundscaping' im
Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/> in *Solingen*zu
entdecken und Thomas Taxus Beck inszeniert am _28.10.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/stille-halten.17774613>_auf
dem Waldfriedhof die Kompositions-Installation /Stille halten/.
Am 17.10.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/17-10-2024-komponistenp…>
widmen sich Studierende des *Wuppertaler*Ablegers der Kölner Hochschule
für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/> dem Komponisten Valerio
Sannicandro <http://www.valeriosannicandro.eu/>. Im ort
<https://www.kowald-ort.com/> stehen ein Doppelkonzert mit den Duos
Varner & Töpp sowie Labropoulou & Parvaresh am 5.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/doppelkonzert-5-10-24/>, ein
Live-Hörspiel mit Musik nach einem Roman von Marietta Navarro am 10.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/hoerspiel-10-10-24/> und ein
musikalischer Kaffeeklatsch anlässlich des 150. Geburtstages von
Gertrude Stein am 27.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/stein-27-10-24/> auf dem Programm.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
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1
0
31 Aug '24
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können Sie sie auch hier lesen:
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_
*September 2024*
*Gewesen: *Ruhrtriennale mit Legenden, Faggots, Abendzauber und Absolute
Beauty
*Angekündigt: *Klangzeit Münster – Oper /Innocence/von Saariaho in
Gelsenkirchen – Forum Neue Musik im Deutschlandfunk – Klangbegegnungen
mit Irene Kurka und dem Ensemble Crush in Duisburg u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
**[Ruhrtriennale mit Legenden, Faggots, Abendzauber und Absolute Beauty]**
*Neue Musik, wie wir sie aus Witten und Donaueschingen kennen, steht
unter dem neuen Intendanten der Ruhrtriennale Ivo Van Hove nicht auf dem
Programm, aber viele Ankündigungen klingen vielversprechend und auch dem
Ohr wird einiges geboten.
Der russische Regisseur Kirill Serebrennikov widmete sich seinem
Landsmann und Leidensgenossen Sergey Paradjanov und zelebrierte unter
dem Titel **/Legende/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/legende/119>**ein
vierstündiges Welttheater, das Triumph, Größenwahn und Abgesang zugleich
ist. Paradjanov war ein sowjetischer Filmemacher, der in seinen Werken
eine von Mythen geprägte, gleichzeitig phantastisch überbordende und
hochgradig stilisierte Welt erschuf und dafür in der Sowjetunion
Arbeitsverbot und Lagerhaft erntete. In zehn Kapiteln lässt
Serebrennikov nicht nur Paradjanovs Leben und die Figuren und Bilder
seiner Filme Revue passieren, sondern verarbeitet die halbe europäische
Kulturgeschichte und sein eigenes Schicksal gleich mit. Denn auch
Serebrennikov ist mit den russischen Zensurvorschriften in Konflikt
geraten – mit dem Unterschied, dass er rechtzeitig den Absprung
schaffte. All diese Ebenen verbinden sich zu einem ausufernden
Bilderreigen: Wir erleben, wie Parajanovs Eltern dank einer skurrilen
Zeremonie von den Toten auferstehen, sehen Walt Whitman als verfluchten
Poeten, der sich gemeinsam mit seinem jugendlichen Liebhaber singend in
theatralischem Pathos ergeht, wir werden Zeuge, wie sich
Wertherdarsteller zu den Klängen Massenets gleich dutzendweise die Kugel
geben und wie die Größen der europäischen Kunstgeschichte – Velazquez,
Dürer, Caravaggio, Delacroix – in Gegenwart der spanischen Infantin des
Nachts im Kiewer Kunstmuseum trotz Luftalarm ihre Rivalitäten pflegen.
Besonders eindrücklich ist die Szene mit dem alternden King Lear auf der
Heide (herrlich getroffen von Falk Rockstroh), ein alter abgetakelter
weißer Mann in Windeln, ein old fucker und Scheißdiktator, der auch dann
noch in blasierter Selbstüberschätzung verharrt als der Sturm über ihn
hinwegfegt. Dazu singt ihm Karin Neuhäuser ein 'Guten Abend, gute
Nacht', dass es einem heiß und kalt über den Rücken läuft. Bald darauf
geht es ihr selbst an den Kragen, wenn sie als alternde Diva noch einmal
die todgeweihte Violetta ('Addio, del passato') mimt vor allem aber bis
zum letzten Atemzug Selbstvermarktung und Selbstdarstellung zelebriert:
'Ohne Pathos geht es nicht, ohne Pathos keine Katharsis, ohne Katharsis
keine Kunst'. Diesem Motto getreu geht Serebrennikov auch musikalisch in
die Vollen, er lässt Arien schmettern, streift die
Sentimentalitätsschmerzgrenze mit einem Halleluja, das ein jugendlicher
Troubadour zum besten gibt (der gleich darauf wie Orpheus von der Menge
zerrissen wird) und lässt uns die Gesangskünste des Georgian State
Chamber Choir genießen, der teils im Hintergrund teils mitten im
Publikum agiert. In der Schlussszene sehen wir, wie es Paradjanov selbst
im Zuchthaus gelingt, die Gitterstäbe zu beranken mit seiner
überbordenden Phantasie aber auch seiner Selbstbezogenheit – wichtiger
als die Realitäten des Lagerlebens ist der Brief, den er von keinem
Geringeren als Fellini erhält. Über all dem schwebt der rot
aufleuchtende Schriftzug 'I'm genius', der den oftmals chaotisch
ausufernden Abend wie ein roter Faden durchzieht – die Beschwörung und
gleichzeitig der Abgesang auf einen Geniekult, der uns so manches
Meisterwerk bescherte aber auch Strukturen des Machtmissbrauchs und der
Einschüchterung Vorschub leistete – ein Phänomen, von dem die Kunst- und
Theaterszene im Ganzen und Ivo Van Hove im Besonderen zurzeit ein Lied
singen können. *
*Wie ein Gegenentwurf wirkte da das Stück **/The Faggots and Their
Friends Between Revolutions/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/the-faggots-and-their-friends-betw…>**/,
/**das auf einem queeren Kultroman der 70er Jahre von Larry Mitchel
basiert und ganz bewusst in einem Akt der Selbstermächtigung den in der
Regel abschätzig gebrauchten Begriff Faggots (deutsch Schwuchtel) im
Titel führt. Die Faggots sind Opfer einer Welt der Männer, die getrieben
von unterdrückter Angst und Selbsthass ein von Kontrolle und Konkurrenz
dominiertes System aufgebaut haben, in dem alle, die nicht der
herrschenden Norm entsprechen, gnadenlos ausgegrenzt und eliminiert
werden. 'Männer' ist hier also keine biologische Markierung sondern
beschreibt ein System *(welches allerdings vor allem von biologischen
Männern verkörpert wird)*. Nur mühsam können sich die Faggots ihre
Gegenwelt bewahren. Besonders gefährlich wird es, als die Männer
versuchen sie mit einem perfiden Trick zu korrumpieren, indem sie sie
aus der Illegalität holen (sogar queere Hochzeiten sollen erlaubt
sein!). Aber schließlich besinnen sich die Faggots auf ihre eigenen
Waffen, die da sind Solidarität, Humor, Zuversicht, Sanftheit, Lust und
Mut zur Utopie. Aus diesen Ingredienzien schaffen der Regisseur Ted
Huffman und der Komponist Philip Venables einen Abend, der leicht und
verspielt und gleichzeitig ernst und manchmal auch brutal ist. Das
Spielerische beginnt bereits beim Setting, das aus einer bis auf die
Darstellenden, ihre Musikinstrumente und einige wenige Requisiten leeren
Bühne besteht. Es hat den Eindruck, als schauten wir der handverlesenen,
nicht nur schauspielerisch sondern auch musikalisch versierten Truppe
beim Proben zu. Wir erleben, wie die Faggots aus der Notwendigkeit sich
anzupassen und zu verstellen, eine Kunst und ein Fest machen, indem sie
immer wieder in neue Rollen schlüpfen. Diese Vielschichtigkeit bestimmt
auch die Musik. Mal sind es ganz zarte, transparente, barocke Klänge
(u.a. kommen eine Viola da Gamba und eine Theorbe zum Einsatz). Dann
wieder begleiten wilde Trommelwirbel und schrille Flötentöne das
kriegerische Treiben der Männer. Folkartige Songs wechseln sich ab mit
einem wilden Rave, der alle in seinen Bann zieht. Gelegentlich treten
einzelne Personen in den Vordergrund, doch sie bleiben eingebunden in
die Gemeinschaft und in einem besonders ausführlichen Solo gelingt es
Kit Green sogar, das Publikum einzubeziehen und zum Mitsingen zu
animieren. Die Welt der Männer wird auf plakative Weise als das
schlechthin Böse gebrandmarkt, verantwortlich für alle Übel dieser Welt.
Dabei ist klar, dass dieser der Selbstvergewisserung dienende Akt selbst
eine 'männliche' ausgrenzende Geste ist. Dieser Falle kann nur
entrinnen, wer sie sich bewusst macht und ihr mit den oben genannten
Waffen und einem klaren Bekenntnis zur Ambiguität begegnet. Dazu gehört
auch, sich den eigenen Ängsten und Verletzungen zu stellen. Am Ende des
Abends steht daher aller beschworenen Zuversicht und Sanftheit zum Trotz
kein klassisches Happy End, vielmehr werden in einer verstörenden Szene
die alten Kämpfe und Unterdrückungen in Form eines brutalen Rituals
reaktiviert. Schmerz und Lust, Sanftheit und Brutalität, Gewissheit und
Zweifel bedingen sich gegenseitig, einfache Antworten in einer komplexen
Welt gibt es nur für Männer.*
*Mit **/I want Absolute Beauty/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/i-want-absolute-beauty/144>**//**steuert
Ivo Van Hove eine eigene Inszenierung bei, die er ganz auf den Songs von
P. J. Harvey aufbaut. Harveys Lieder zeichnen sich durch ihre
eindrücklichen Texte aus, in denen sie sich in ihre Figuren hineinzoomt,
in ihre Angst, ihren Schmerz, ihre Verzweiflung aber auch in ihre Lust,
ihre Freude und ihre Zuversicht. 26 Songs fügen sich so entlang der
Stationen 'Grow', 'Love and Personal and Political Disappointments',
'Big Exit' und 'Back Home' zu einem Lebenspanorama, das alle Höhen und
Tiefen des Daseins ausmisst und mit Sandra Hüller im Zentrum zu einer
eindrucksvollen Performance wird. An Sandra Hüller kommt man aktuell
offenbar nicht vorbei. Auch ohne einen Oskar einzuheimsen hat sie in
Hollywood großen Eindruck gemacht und in diesem Sommer liefen mindestens
drei Filme mit ihr im Kino, die man nicht verpassen darf. Wer es noch
nicht wusste, erfährt jetzt, dass sie auch singen kann: Mit großer
Inbrunst stürzt sie sich in die Songs, schreit, stöhnt und jauchzt und
gibt auch körperlich alles. Denn **/I want Absolute Beauty/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/i-want-absolute-beauty/144>**//**ist
vor allem ein Tanzstück, choreographiert von dem Trio (LA)HORDE (Marine
Brutti, Jonathan Debrouwer und Arthur Harel) mit dem Ballet National de
Marseille. (LA)HORDE hat bereits für Madonna gearbeitet und als wollte
Van Hove das alles noch toppen, bekommt auch die große Isabelle Huppert
einen kurzen Auftritt. Bei der Ruhrtriennale ist sie zurzeit in einer
von Romeo Castellucci inszenierten One-Women-Show als **/Bérénice/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/berenice/133>**zu erleben und
da lag ihre Einbeziehung in Van Hoves Kreation – wenn auch nur per Video
– offenbar nahe. Der Abend entfaltet eine Intensität, der man sich kaum
entziehen kann, aber leider habe ich diese seltsame Macke, dass ich
immer dann, wenn alle auf die Knie fallen, innerlich einen Schritt
zurücktrete. Aus dieser Perspektive empfinde ich die im Hintergrund auf
großer Leinwand eingespielten Videos als – ich kann es nicht anders
sagen – banal. Verwitterte Grabsteine, wogende Wiesen, tosende Wellen,
die Klippen von Dorset (Harveys Heimat), Feuersbrünste, spektakuläre
Straßenschluchten – alles was der Computer so ausspuckt, wenn es
wahlweise stimmungsvoll oder dramatisch werden soll. Ein anfangs
gelegter Samen ('Grow') geht auf und wird als von Szene zu Szene größer
werdende Kübelpflanze auf die Bühne geschoben. Die Choreographie ist
sehr energiegeladen; die Tanzenden kämpfen und kopulieren, wälzen sich
in der die gesamte Bühne bedeckenden Erde, über die Projektion einer
mitlaufenden Handkamera sind wir teilweise ganz nah am Geschehen. Das
ist hochprofessionell und mitreißend, aber mehr auch nicht.
Überraschungen oder Irritationen bleiben aus. Manchmal hilft es, die
Augen zu schließen und sich der Musik zu überlassen, doch in diesen
Momenten vermisse ich – bei allem Respekt vor Sandra Hüller – P. J.
Harvey. Das Original ist stimmlich und musikalisch eben doch
differenzierter und spannender. Vor allem wird spürbar, dass dies kein
Rockkonzert ist, bei dem aus der Situation heraus gemeinsam mit dem
Publikum eine besondere Atmosphäre entsteht, sondern 'nur' eine
Inszenierung. *
*Mit Björk stand eine weitere weibliche Ikone der Popkultur im Fokus.
Krystian Lada verband in **/Abendzauber
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/abendzauber/134> /**ihre Werke
(in einer Transkription für Frauenchor) mit Chorkompositionen von Anton
Bruckner und schickte das Publikum auf eine ungewöhnliche Reise durch
die Kohlenmischanlage der Zeche Zollverein in Essen. Schon zum Auftakt
werden wir mit Bildern von Caspar David Friedrich romantisch eingestimmt
und nachdem wir uns durch ein enges Treppenhaus bis zum Gipfel des
Gebäudes vorgearbeitet haben und noch einmal die grandiose Aussicht auf
das inzwischen erstaunlich grüne, weitläufige Industrieareal genossen
haben, kommt man sich beim Eintritt in die Mischanlage vor, als beträte
man den Bauch der Erde. Doch wir befinden uns nicht in der Erde sondern
ganz im Gegenteil in den Eingeweiden einer gewaltigen Industrieanlage,
deren Zweck die rigorose Ausbeutung der Natur war und die inzwischen
selbst von Verfall und nostalgischer Verklärung heimgesucht wird. Genau
diese Ambivalenz, unser Verhältnis zur Natur und zu uns selbst, ein
alter Topos der Romantik, ist Ladas Thema und er hätte sich hierfür
keinen besseren Ort aussuchen können. Im Bunker, Schutzraum und
Gefängnis zugleich, erwarten uns die Herren des Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/> als Bergmannschor gewandet mit Bruckners
Liedern, die so gar nichts von der Wucht seiner Symphonien haben und von
**/Träumen und Wachen, /**von **/Sternschnuppen/**und
**/Abendzauber/**künden. Das Zentrum des Raumes dominieren große
Eisblöcke, in denen Pflanzen und Tiere eingefroren sind und die langsam
dahinschmelzen. Die Sänger wenden sich ihnen zu wie einem Altar und so
wird deutlich, dass die Natur, die die Romantiker beschwören, längst
schon eine versehrte und letztlich nur eine Spiegelung unserer selbst
ist. Nach diesem Entree geht es hinab in die eigentliche Mischanlage mit
ihren riesigen Trichtern, wo uns geheimnisvolle Gestalten begegnen wie
aus einem Gemälde von C. D. Friedrich. Doch wie diesen können wir ihnen
nicht ins Gesicht blicken, da der ganze Kopf von Haar umfangen ist. Ist
das eine Metapher für die Romantiker von damals und in uns, die, indem
sie die Natur beschwören, doch nur sich selbst bespiegeln, sich an ihrer
Seelentiefe berauschen und orientierungslos umhertappen? Aus einem
Trichter steigt Nebel auf, in einer Ecke sitzt ein schwarzes Monster vor
einem zunächst lodernden und dann verglühenden Kohlebecken. In dieser
Geisterbahnstimmung wandelt das Publikum etwas ziellos durch die Räume,
umfangen von den Gesängen, die herab- und heraufströmen, eingespannt
zwischen einer Vergangenheit, die irreversibel und nicht mehr greifbar,
und einer Zukunft, die diffus bedrohlich jedoch gleichfalls nicht
fassbar ist. Lediglich ein Kind in Warnweste reißt uns aus unserer
Benommenheit mit der zudringlichen Anklage „Ihr habt mir meine Träume
gestohlen“. Nach diesem Zwischenreich erwartet uns auf der untersten
Ebene ein großes Wasserbassin, das von den hoch oben schmelzenden
Eisblöcken gespeist wird und in dessen Mitte eine füllige nackte Frau
steht. Die bedrohlich durch den Raum wabernden Nebelschwaden und die
durch das Wasser watenden und kriechenden in hautfarbenen Bodies wie
nackt wirkenden Gestalten erzeugen eine apokalyptische Atmosphäre. Doch
Björks Lieder, die die Frauen des Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/> jauchzend und johlend, seufzend und säuselnd
anstimmen, erzeugen eine besondere Magie, die nach anfänglichem Klagen
(**/Sorrowful Soil/**) zaghaft Hoffnung aufkeimen lässt. „Hope is a
muscle that allows us to connect.“ Die nackte Frau wirkt plötzlich wie
die Venus von Willendorf, ein urzeitliches Fruchtbarkeitssymbol, die
Gestalten wenden sich einander zu, vereinigen sich zu einer bittenden
Geste. Vielleicht ist doch noch nicht alles verloren, vielleicht gibt es
die Chance für einen Neubeginn. Lada schafft stimmungsvolle Bilder, die
Raum für eigenes Empfinden und Deuten lassen, aber teilsweise auch
künstlich und plakativ wirken. Björks Lieder klingen in der Chorfassung
etwas geglättet und domestiziert, aber die Interpretation durch das
Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/> ist wie immer großartig. Am
liebsten wäre mir ein zweiter Durchgang in einer klassischen
Konzertsituation gewesen, bei dem ich mich ganz der Musik hätte widmen
können. *
**[****Termine im September]**
*Köln*
*In der Kölner **Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/en/>**stehen Thomas Adès am **2.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/daniil-trifonov-gewandhauso…>**,
John Adams am **5.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/pittsburgh-symphony-orchest…>**,
Kaija Saariaho am **9.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mahler-das-lied-von-der-erd…>**,
Karim A-Zand am **21.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/klangzauber-macelaru-kanneh…>**,
Sally Beamish am **22.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-benjamin-kruit…>**,
Riho Esko Maimets ebenfalls am **22.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/in-terra-pax/4182>**,
Iannis Xenakis und Giorgio Musolesi am **29.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/christoph-sietzen-bogdan-ba…>**sowie
Sofia Gubaidulina und **Philipp Maintz
<http://www.philippmaintz.de/>**am **30.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/angela-metzger-julia-hagen/…>**auf
dem Programm. In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**erwarten
uns neben Lunchkonzerten am 7.9., 14.9., 21.9. und 28.9. ein
Portraitkonzert mit dem diesjährigen Preisträger des
Bernd-Alois-Zimmermann Stipendiums Nicolas Kuhn
<https://nicolaskuhn.de/> am 13.9. und das **Trio Abstakt
<https://trioabstrakt.com/> */am 27.9/*. Die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**widmet sich am **13.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/hay-que-caminar/>**in der
Trinitatiskirche Luigi Nono und lädt am **16.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-dal-blu-al-verde/>**zum
Montagskonzert in ihr Studio ein. In der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**erwarten uns das Ensemble **hand werk
<https://ensemble-handwerk.eu/>**am **1.9.
<https://ensemble-handwerk.eu/hw24c_3/>**und das */Ensemble States of
Play <https://sebastiangramss.de/statesofplay> um Sebastian Gramss
<https://sebastiangramss.de/> am 19. und 20.9.
Vom 31.8. bis zum 7.9. findet die //Cologne Jazzweek
<https://jazzweek.de/>//statt. Mit dabei ist natürlich das/***Loft
<http://www.loftkoeln.de/>**, wo am **1.9.
<https://www.loftkoeln.de/event/cologne-jazzweek-paul-lovens-75/>**dem
Schlagzeuger Paul Lovens ein ganzer Abend gewidmet ist. Auch ohne
Jazzweek gibt es im Loft fast täglich Programm; am **27.9.
<https://www.loftkoeln.de/event/wassermann-butcher-blume-leaflight-live-reco…>**schaut
**Ute Wassermann <https://utewassermann.com/>**vorbei, die zurzeit auf
Tour ist und am **29.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/ute-wassermann.17785903>**außerdem
ins Atelier Dürrenfeld/Geitel kommt (weitere Konzerte im Atelier am
**14.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/nail-doneda-frangenheim-…>**und
am **23.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/noetinger-dieb-13.177865…>**).
*/Das diesjährigen //Forum Neuer Musik
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-104.html>//des
Deutschlandfunks verbindet unter dem Motto ///The Middle East in myself
///kulturelle Traditionen des Nahen Ostens mit Techniken der westlichen
Moderne. Im September erwarten uns zwei Live-Konzerte mit dem //E-Mex
Ensemble <https://e-mex.de/>//am //19.9.
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-19-9-2024-100.html>//und
dem //Ensemble Aventure <https://ensemble-aventure.de/>//am //21.9.
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-21-9-2024-100.html>//,
die im November zusammen mit weiteren Sendungen zum Thema im Radio
ausgestrahlt werden.
Am 1.9. präsentiert das //Neuland Consort
<https://neuland-consort.jimdosite.com/>//ein kleines Festival für alte
und neue Gambenmusik, das //Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/>//ist am //6.9.
<https://asasello-quartett.eu/de/events/06-09-2024-koeln/>//mit Werken
von Schnittke, Tischtschenko und Saariaho im MAKK zu Gast, das Ensemble
//oh ton <https://ohton.de/>//begleitet am //7.9.
<https://www.rochuskirche.de/termine/kalender.html>//in der Rochuskirche
eine Lesung aus einer //Graphic Novel
<https://www.carlsen.de/hardcover/stockhausen-der-mann-der-vom-sirius-kam/97…>//über
//Stockhausen <http://www.karlheinzstockhausen.org/>//und beim nächsten
//Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>//am 8.9. trifft das //Bux
Ensemble <https://www.buxensemble.de/>//auf Eva Pöpplein. Ebenfalls am
//8.9. <https://threads.francesco-marzano.com/>//werden im Alten
Pfandhaus unter dem Titel ///threads///die unterschiedlichen Facetten
von Fäden, Knoten und Netzen ausgelotet, in der //Hochschule für Musik
und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>//ist am //10.9.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/10-09-2024-techno-konta…>//ein
innovatives Multimedia-Projekt zu erleben und am //25.9.
<https://www.elektronik-klangkunst.de/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-8…>//findet
im //LTK4 <https://ltk4.de/>//die nächste Soirée Sonique statt.
/*Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**, **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, und jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln. W**eitere Termine und Infos finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/> (z.B. die Reihe pianissimo am 17.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pianissimo-binaurale-mus…>)**,
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/> **sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Am 28.9.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
trifft Ute Wassermann <https://utewassermann.com/> im *Bochumer*
Kunstmuseum auf Martin Blume <http://www.martinblume.de/> und John
Butcher <https://johnbutcher.org.uk/>.
Das *Dortmunder* domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> kündigt am
19.9.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10989.html>
The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> an.
Im *Duisburger*Steinbruch <https://steinbruch-duisburg.de/> gastiert am
4.9.
<https://www.steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/20240904-dorf-umland-ant…>
das Trio Jäckel/Klare/Zimmermann und die Gruppe Moment
<https://www.gruppemoment.de/> ist am 6.9.
<https://www.gruppemoment.de/termine/> in Ruhrort und am 8.9. im
Schiffshebewerk Henrichenburg mit einer installativen Konzertperformance
zu erleben. Am 27. und 28.9. findet das Wildwechsel Festival
<https://www.platzhirsch-duisburg.org/> für experimentelle Musik, Kunst
und Kultur statt und am 28. und 29.9.
<https://irenekurka.de/events/ensemble-crush-werke-von-salvatore-sciarrino>
gestaltet das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> gemeinsam mit
Irene Kurka <https://irenekurka.de/> das Festival /Klangbegegnungen
III/. In der Kulturkirche Liebfrauen wird am 23.9. der 80. Geburtstag
von Christoph Brockhaus und der 75. Geburtstag von Gerhard
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> gefeiert, im Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> eröffnet am 29.11. eine
neue Ausstellung von Markus Bydolek mit Texten und Performances und im
Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> stehen u.a. Motusneu
<https://www.steffenroth.de/motusneu/> plus Steve Swell am 9.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11153/-/motusneu-pl…>,
Heroines of Sound mit Filmen am 21.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11142/-/musikclub10…>
und dem Trio Ute Wassermann <https://utewassermann.com/>, *Sabine
Ercklentz <https://sabineercklentz.com/>**und **Elisabeth Schimana
<https://elise.at/elise>**am **22.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11143/-/musikclub10…>**sowie
audiovisuelle Landschaften mit **Rajesh Mehta
<https://www.rajeshmehtamusic.com/>**am **27.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11145/-/improvision…>**auf
dem Programm. *
In der *Essener*Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> kommt am 15.9.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/jubilaeumskonzert20-jahre-ku…>
ein neues Orgelwerk von Michael Pelzel <https://www.michaelpelzel.ch/>
zur Uraufführung. Das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/> zelebriert am
27.9. <https://e-mex.de/konzerte/35-jahre-gnmr/> 35 Jahre GNMR
<https://www.gnm.ruhr/> und ist am 29.9.
<https://e-mex.de/konzerte/tu-solo-y-yo-quedamos-nur-du-und-ich-sind-geblieb…>
im Folkwang Museum zu Gast. Die GNMR lädt außerdem am 5.9. zur Listening
Session und stellt am 21.9. Verena Hentschel
<https://verenahentschel.com/konzerte/> vor.
Im *Gelsenkirchener* Musiktheater im Revier
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de> hat am 28.9. Kaija Saariahos
Oper /Innocence/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/innocence>
Premiere.
*Düsseldorf*
Das Werckmeister Quartett
<https://eichenberger.li/projekte/werckmeister/> kommt am 5.9.
<https://eichenberger.li/konzerte/> ins Subsol, am 6.9. finden zwei
Konzerte der Reihe new counterpoints <http://www.musik21.de/> im Palais
Wittgenstein statt und Irene Kurka <https://irenekurka.de/> interviewt
am 11.9.
<https://irenekurka.de/events/live-podcast-mit-valentin-ruckebier-6-jahre-ne…>
in der Zentralbibliothek den Sänger und Komponisten Valentin Ruckebier
<https://www.orlob.net/data/pages/pages-de/ValentinRuckebier.html>. In
der Reihe Format <https://formatart.de/> präsentieren Studierende der
Robert Schumann Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> am 14.9.
<https://formatart.de/format/> Mozarts /Requiem/ als Sound Art
Installation und beim Düsseldorf Festivals
<https://duesseldorf-festival.de/> ist am 15.9.
<https://duesseldorf-festival.de/event/klangforum-wien-2/?11.000-saiten/2024…>
das Klangforum Wien <https://www.klangforum.at/> mit dem Projekt /11.000
Saiten/ von Georg Friedrich Haas zu erleben, wobei das Publikum von 50
mikrotonal gestimmten Klavieren umgeben ist. Das Notabu-Ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> spielt in seiner Reihe 'Na hör'n Sie
mal' am 18.9.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/15136-na-hoern-sie-m…>
in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> Werke von Xenakis, Blarr u.a.
und das Ensemble Consord <https://consord.net/> bringt am 22.9. Kagels
/Staatstheater/ <https://consord.net/> in die Landeshauptstadt.
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich in der Reihe 'Hören und
Sprechen über Neue Musik' am 6.9. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5657>
der Pianistin und Komponistin Viola Kramer <https://www.violakramer.de/>.
Der nächste Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> der
*Bielefelder*Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/>
findet am 2.9.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/08/18/jour-fixe-september-24-von-hier-…>
statt.
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> begleitet den
Kant-Kongress in *Bonn*am 8.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/internationaler-kant-kongress/>
mit einer Uraufführung von *Vassos Nicolaou
<https://sites.google.com/site/vassosnicolaou/>*und widmet sich am 12.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/dellazzurro-silenzio/> in der
Zentrifuge <http://www.zentrifugebonn.de/> Luigi Nono. In der Zentrifuge
<http://www.zentrifugebonn.de/> ist außerdem am 8.9. das Duo Flux und am
22.9. *das */Ensemble //States of Play
<https://sebastiangramss.de/statesofplay>//um //Sebastian Gramss
<https://sebastiangramss.de/>///zu Gast. Vom 5.9. bis 3.10. findet das
Beethovenfest <https://www.beethovenfest.de/de> statt, bei dem neben
Werken bekannter Namen wie Tan Dun, Schnittke, Gubaidulina und Ligeti
Stadtrundgänge mir dem Fringe Ensemble am 13.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/kopf-im-wind/366> und
14.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/kopf-im-wind/371> und
eine Uraufführung von *Ferran Cruixent*am 28.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/hr-sinfonieorchester-sitko…>
zu entdecken sind. Das Soundforum <https://soundforum.info/> präsentiert
vom 31.8. bis 8.9. eine Klanginstallation
<https://soundforum.info/projekte-2024/we-are-more-alike-than-we-are-differe…>
von Miki Yui <http://www.mikiyui.com/> und Stefan Schneider
<http://www.talmusic.com/> mit besonderem Programm am 31.8. und 1.9.
<https://soundforum.info/projekte-2024/we-are-more-alike-than-we-are-differe…>
sowie 7. und 8.9.
<https://soundforum.info/projekte-2024/we-are-more-alike-than-we-are-differe…>
und einem Deep Listening Workshop und Soundwalk mit *Viv Corringham
<http://vivcorringham.org/>*am 14. und 15.9.
<https://soundforum.info/projekte-2024/deep-listening-workshop-und-soundwalk/>
im Dialograum Kreuzung an St. Helena <http://kreuzung-helena.de/home/>.
Dort stellt die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/>
bereits am 1.9. das Duo KoRa vor und in der Kunsthalle Hangelar
<https://www.kunsthallehangelar.de/> im nahe gelegenen *Sankt
Augustin*begegnen sich am 15.9. Annette Maye
<https://annettemaye.wordpress.com/> und Carl Ludwig Hübsch
<https://huebsch.me/>.
Das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> gastiert mit
seinemProgramm /Erdklavier 2.0/
<https://ensemble-crush.com/erdklavier-2-0-2/>am 6.9. in der
Johanniskirche in *Hagen*und am 21.9. in der Citykirche in
*Mönchengladbach*.
Virginia Genta <http://virginiagenta.altervista.org/>, die derzeitige
Improviserin in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>
in *Moers*, ist am 4.9. in einer elektroakustischen Performance und am
14.9. in einem Haus-Konzert zu erleben.
Vom 21.9. bis 6.10. findet in *Münster*das nächste Klangzeit-Festival
<https://gnm-muenster.de/> statt. Geboten werden elf Konzerte (u.a. mit
dem WIO <https://www.wio-orchester.com/>, dem Ensemble Compania, dem
Posaunenensemble Bonecrusher und dem Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/>), eine Filmpremiere, drei Installationen und
mehrere Workshops. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> gastiert die
Klangzeit am 29.9. mit /Cinematic fields./Außerdem stehen in der Black
Box das Trio Böttcher/Marwedel/Turner am 1.9. und das Elektroflux
Microfestival Playhead am 12., 17. und 26.9. auf dem Programm.
Im frisch sanierten Labyrinth auf der Museumsinsel Hombroich
<https://www.inselhombroich.de/de/aktuell/der-sommer-im-labyrinth> bei
*Neuss*hält am 27. und 28.9. die Kunsthalle for Music Einzug.
Das Ensemble Horizont
<http://www.ensemblehorizonte.de/aktuell/index.php> präsentiert am 1.9.
<https://www.theater-paderborn.de/gwrlxcp6vw> in
*Paderborn*Ensemble-Szenen mit Musik von Pintscher, Kagel und Satie.
Hannah Weirich spielt am 15.9.
<https://www.pulheim.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hauptkalender…>
in der alten Kirche St. Martinus in *Pulheim-Stommeln*eine Hommage an
ihren verstorbenen Lebensgefährten Uli Löffler.
Im *Wuppertaler*ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen ein
Gesprächskonzert mit Christoph Baumann am 1.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/matinee-irmer/>, radikal freie
Musik mit Motusneu <https://www.steffenroth.de/motusneu/> plus Steve
Swell am 10.9. <https://www.kowald-ort.com/termine-2024/motusneu/>, eine
musikalische Lesung am 20.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/musicmind/> und Neue Musik mit
dem Klavierduo Crippled Symmetry am 26.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/klavierduo/> auf dem Programm.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
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*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
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22 Jul '24
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können Sie sie auch hier lesen:
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_
*August 2024*
*Gewesen: *Musikfabrik mit Sarah Nemtsov beim WDR –
Wandelweiser-Klangraum Düsseldorf
*Angekündigt:*Brückenmusik und Shalom Musik in Köln – Auftakt
Ruhrtriennale u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Musikfabrik mit Sarah Nemtsov beim WDR]*
Am 29.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-89-maalot/>
brachte die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> in ihrer Reihe
'Musikfabrik im WDR' Sarah Nemtsovs
<https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/> Zyklus /Ma'alot/ zur
Aufführung, eine Trilogie, die aus den Werken /Chesed/, /Keter/ sowie
dem frisch aus der Taufe gehobenen /Malchut /besteht. Nemtsovs
Komponieren ist nach eigener Aussage eng mit ihrer Person verbunden und
dazu gehört auch ihre jüdische Identität. Ihre Vorfahren flohen vor der
Nazi-Diktatur nach Argentinien, kamen jedoch schon bald nach Kriegsende
nach Deutschland zurück, wo 1949 Nemtsovs Mutter geboren wurde. Diese,
die Malerin und Illustratorin Elisabeth Naomi Reuter
<https://elisabeth-naomi-reuter.com/>, war 1992 Gründungsmitglied der
Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg, wo Sarah Nemtsov (*1980) bald darauf
als eine der ersten ihre Bat Mizwa feierte. Nemtsov hat sich wiederholt
mit traditioneller jüdischer Musik aber mehr noch mit den spirituellen
Grundlagen des Judentums und ganz besonders mit der Kabbala, der
jüdischen Mystik, befasst – so auch in ihrer neuen Trilogie. Die Kabbala
kennt das Symbol des Lebensbaums, dessen zehn Sphären (Sephirot) die
Aspekte Gottes und seine Beziehung zur Schöpfung abbilden. Während
/Keter/ (Krone) die Spitze des Lebensbaums darstellt und damit in
größter Nähe zu Gott steht, symbolisiert /Malchut/ (Königreich) am
entgegengesetzten Ende den Übergang zur materiellen Welt.
/Chesed/, benannt nach der vierten Sephira, die Güte und Barmherzigkeit
repräsentiert, bildet den ersten Teil des Zyklus und wurde 2022 als
Auftragswerk der Musikfabrik uraufgeführt. Die sechs Instrumente werden
elektronisch verstärkt und durch diverse Objekte ergänzt. Vor allem der
Klang der Violine wirkt so wie von einer Aura umhüllt und wird von einem
Grollen und Brodeln grundiert, das sich zeitweise zu bedrohlichen
Ausbrüchen und brutalen Attacken verdichtet. Beruhigungen und
Aufhellungen, zum Beispiel durch eine Oboenpassage, können sich nicht
durchsetzen. Es entsteht eine Atmosphäre des Düsteren und Bedrohlichen,
die auch die anderen Teile der Trilogie prägt. Doch /Chesed /ist in
besonderer Weise ein Moment der Trauer eingeschrieben: Der Pianist
Ulrich Löffler, der intensiv am Entstehungsprozess beteiligt war,
verstarb kurz vor der Uraufführung. Das Stück wurde im Andenken an ihn
geschrieben und ist seiner Lebensgefährtin Hannah Weirich gewidmet.
/Keter/, das schon 2020 konzipiert, dessen Uraufführung jedoch durch
Corona verzögert wurde, wird durch seine ungewöhnliche Besetzung
geprägt, bei der eine verstimmte Harfe, ein präpariertes Klavier und
eine verstärkte Bassklarinette durch Viola und Violoncello ergänzt
werden. Die Harfe schlägt kantig-scharfe Kerben, die Streicher kreisen
geräuschhaft um sich selbst, es entsteht der Eindruck vergeblicher
Ausbruchsversuche, die sich schließlich erschöpfen.
Im uraufgeführten dritten Teil /Machut /überträgt Nemtsov diese
Klangsprache auf das große Ensemble. Den Auftakt markiert ein scharfer
Riss. Das Werk ist von einer hohen Energiedichte geprägt; in
wiederholten Aufwallungen, die sich zeitweise zu schneidend-hohen
Spitzen auftürmen, scheint die Musik gegen imaginäre Hindernisse
anzurennen und sich zu verausgaben. Aber auch in der Erschöpfung und
scheinbaren Ruhe bleibt die Bedrohung gegenwärtig – Aggression und
Gewalt müssen, wie Nemtsov betont, nicht immer laut sein. Zum Ende hin
glaubt man melodiöse Anflüge zu erhaschen, doch sie bleiben ungreifbar,
wie Phantome, denen man nicht trauen kann.
Es ist kaum möglich, beim Hören von Nemtsovs Musik nicht daran zu
denken, dass jüdische Menschen, die nie wirklich sicher waren, einer
erneut wachsenden Bedrohung ausgesetzt sind, wie man sie gerade in
Deutschland – obwohl schon immer wie selbstverständlich vor jeder
Synagoge ein Streifenwagen postiert ist – lange nicht wahrhaben wollte.
Der Name des Gesamtzyklus /Ma'alot/ greift das Bild der Stufen auf und
bezieht sich auf die Psalmen 120 bis 134, die als Stufenlieder
bezeichnet werden, da sie bei den Pilgerfesten auf dem Weg nach
Jerusalem und vermutlich einst auf den Stufen des Tempels gesungen
wurden. Interessanterweise ist /Ma'alot/ <http://www.maalot.de/> auch
der Name eines Kunstwerks von Dani Karavan, das dieser ganz in der Nähe
zwischen Dom und Rhein gestaltet hat und das die Platzgestaltung auf dem
Dach der Kölner Philharmonie einschließt. Karavan will dieses zwar nicht
explizit als Holocaust-Mahnmal verstanden wissen, doch bestimmte
Elemente (das an einen Wachturm erinnernde zentrale Monument, die
Verwendung von Eisenbahnschienen) rufen fast automatisch entsprechende
Assoziationen auf. Bei einer Internetsuche stößt man zudem sehr schnell
auf das sogenannte Ma'alot-Massaker
<https://de.wikipedia.org/wiki/Maʿalot-Massaker> (benannt nach dem
Tatort), bei dem 1974 31 Menschen bei einem Angriff palästinensischer
Terroristen auf eine jüdische Schule im Norden Israels ermordet wurden.
Musik, Kunstwerk und historisches Ereignis sind nur zufällig durch den
Namen verbunden und doch ist es kein Zufall, dass sich immer wieder ein
verhängnisvoller Kreis schließt und die fortwährende Gefährdung
jüdischen Lebens bewusst macht.
*[Wandelweiser-Klangraum in Düsseldorf]*
Wie ein Refugium wirken jedes Jahr im Sommer die beiden
Wandelweiserwochen
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html>, zu denen
Antoine Beuger
<https://www.wandelweiser.de/_antoine-beuger/antoine-beuger-de.html> in
die Düsseldorfer Jazzschmiede einlädt. Während die Welt immer
unberechenbarer wird, herrscht hier Vertrautheit, während man sich
anderswo ständig neu erfinden will, bleibt man beim Bewährten, während
es draußen immer lauter und schriller wird, dominieren hier die leisen
Töne. Das erscheint auf den ersten Blick weltabgewandt, doch wie gerade
das Behutsame, Lauschende, Tastende neue Wege eröffnet, schildert
eindrücklich Emily Dickinson in ihrem Gedicht /We grow accustomed to the
Dark/
<https://www.brinkerhoffpoetry.org/poems/we-grow-accustomed-to-the-dark>.
Sie beschreibt den Weg vom Licht in die Nacht, vom Hellen ins Dunkle,
eine Dunkelheit, die nicht nur das Außen sondern auch das Innen umfasst
(Evenings of the Brain), unsere Schritte sind zunächst unsicher, die
letzten vertrauten Anhaltspunkte (Lamp, Moon, Star) verlöschen, einige
Mutige wagen sich vor (grope a little) und holen sich ein paar
Blessuren, aber letztlich entsteht eine neue Sicherheit und
Orientierung, das Leben geht – almost straight – seinen Weg. In Antoine
Beugers Vertonung /five nocturnal stanzas (for singer, soundtrack and
open ensemble) /wird dieser Prozess nachvollzogen. Die Sopranistin
Tatjana Bogomolova intoniert die Worte zunächst fast ausdruckslos,
vorsichtig auf einer Tonhöhe sich vortastend, umgeben von einer mehr
ahn- als hörbaren Zuspielung, ein pulsendes Summen und Beben, ergänzt
durch Instrumente, die sich behutsam in den umhüllenden Klang einfügen,
gelegentlich kleinste diskrete Ereignisse einstreuen. Im Verlauf
entwickeln sich Dichteschwankungen, die Ebenen verschmelzen, die Stimme
gewährt sich Freiheiten, erkundet vorsichtig Neuland, sucht ihren
eigenen Weg.
Bei vielen Werken aus dem Wandelweiserumkreis bestehen die Partituren
nicht aus eindeutigen Notationen sondern geben graphische oder verbale
Hinweise, die einen gemeinsamen Prozess des Suchens und Findens
initiieren. So auch in Sylvia Lims viersätzigem /Will we see any ducks
today?/Doch nicht um Enten geht es in Lims Stück sondern ums Innehalten.
Der Titel bezieht sich auf die Vorstellung, dass wir in unserem Alltag
kurz pausieren, um uns dem Treiben von Enten auf einem Platz zuzuwenden.
Zunächst erklingen nur die Stimmen der Beteiligten, über einem
grundierenden diffusen Rauschen gehaltene Töne, die sich langsam
annähern. Im zweiten Satz setzen Instrumente ein, die sich zu einer
langsam in Fluss geratenden Linie vereinen. Nach einer ausgedünnten
Phase des Wartens entsteht noch einmal Bewegung. Es entwickeln sich
repetitive Muster, die wie Morsezeichen durcheinander funken, sich
überlagern, zusammenfinden und doch ihren eigenen Rhythmus bewahren. Ein
Spiel mit Ruhe und Bewegung, Beiläufigkeit und Intensität.
Es gibt wohl kein Instrument, das so europäisch anmutet wie das Klavier.
Dominant, raumfüllend und ehrfurchtgebietend schon in seiner äußeren
Erscheinung, eindeutig im Klang und mit unerschütterlichem
Selbstbewusstsein seine besondere Stimmung als die einzig wahre,
wohltemperierte ausgebend. Eva-Maria Houben <https://evamariahouben.de/>
gelingt gemeinsam mit der Tänzerin Sanae Kagaya
<https://www.tomoe.com/profile/profile_kagaya_e.html> das Kunststück es
mit der japanischen Welt der Haikus und des Butoh zu vermählen. Prägnant
und zurückhaltend zugleich setzt sie mit dem Klavier Akzente, die Sanae
Kagaya mit ihrer hochkonzentrierten, Mimik und Gestik umfassenden
Körpersprache beantwortet, wobei sie diesmal erstmals auch ihre Stimme
einsetzte.
Das Besondere bei den Klangraumwochen ist, dass die Stücke nicht nur
einmal erklingen, sondern in veränderter Reihenfolge täglich wiederholt
werden. Aufgrund ihrer offenen Struktur können die Konzepte sich von Tag
zu Tag verändern und entwickeln und immer neue Facetten freilegen. So
öffnet Aaron Lockhart seine /piano solos, /die um das Beginnen, Dauern
und Enden kreisen (appearing – enduring – disappearing), für andere
Instrumente, nimmt sich selbst zurück und lässt zu 'whatever may occur'
– eine Haltung, die der gesamten Klangraumwoche zugrunde liegt.
*[Termine im August] *
*Köln *
Das *Centre Court Festival
<https://www.lutherkirche-suedstadt.de/veranstaltungen/centre-court-festival…>**wird
noch bis zum 3.8. fortgesetzt und am **28.8.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-86.177310…>**geht
es im **LTK4 <https://ltk4.de/>**mit der Soiree Sonique weiter. Am
**1.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/virtual-brass-academy-eroeffnungskon…>**eröffnet
und am **15.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/brass-academy-abschlusskonzert/>**beschließt
die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**die **Virtual Brass
Academy
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/hochschule/virtual-brass-academy-for…>**jeweils
mit einem Konzert, am **23.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/konzertpraesentation-ariadne-aus-nea…>**hebt
sie **/Ariadne aus Neanderthal/**von **Monika Mattiesen **aus der Taufe
und am **30.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/liebeslieder-fuer-uli/>**erklingen
zum zweiten Todestag von Ulrich Löffler Liebeslieder. Am **18.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/shalom-musik-koeln/>**präsentieren
Benjamin Kobler und Dirk Rothbrust beim '**Langen Tag mit jüdischer
Musik <https://www.shalom-musik.koeln/programm-2024#08-18>**' Werke von
Tom Belkind und Josef Tal. Im Rahmen des Festivals **Shalom-Musik
<https://www.shalom-musik.koeln/>**kann man an diesem Tag bei freiem
Eintritt 50 Kurzkonzerte genießen; mit dabei ist auch das **Cologne
Guitar Quartet <https://www.cologneguitarquartet.com/>**mit **/Electric
Atmospheres.
/In der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen das
**Ensemble BruCH <https://6000720639e41.site123.me/>**am 25.8. mit
**/(Folk)Songs/**, das **Ensemble Garage
<https://ensemblegarage.de/>**am 29.8. und das **PART-Ensemble
<https://part-musik.de/>**am 30.8. mit **/Female Affairs/**auf dem
Programm. Die mexikanische Klangkünstlerin und Komponistin Vica Pacheco
wird vom 9. bis 18.8. mit **/Occarescencia/**eine Klanginstallation für
die **Deutzer Brücke <https://www.brueckenmusik.de/>**entwickeln und die
**Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**kündigt
das Trio **T.ON
<https://matthiasmuche.com/projects/tonmuchenillesenherzog>**und
**Michael Veltman <http://www.michaelveltman.de/>**am 23.8. und ein
Lunchkonzert mit dem Duo Astraglossa am 31.8. an.
Am **9.8.
<https://www.stadtgarten.de/programm/talking-kaput-15-musik-fuer-multiple-wi…>**sind
**Nika Son <http://www.nikason.de/>**& Richard Ojijo im **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**zu Gast, die **reiheM
<https://www.reihe-m.de/>**stellt den Berliner Rashad Becker und die New
Yorkerin Lea Bertucci am **28.8.
<https://www.reihe-m.de/?p=5405>**einander in zwei Solo-Konzerten
gegenüber und am 30.8. führt **Norbert Stein
<https://patamusic.de/news-termine/>**in der Pianissimoreihe Gespräche
über Neue Musik.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. **Fast täglich gibt es
im **Loft <http://www.loftkoeln.de/>**Konzerte und **w**eitere Termine
und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Am 15.8. startet die Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/> unter
dem neuen Intendanten Ivo van Hove. Neue Musik im engeren Sinn steht
dabei nicht im Fokus, aber es gibt einiges zu entdecken: /I Want
Absolute Beauty/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/i-want-absolute-beauty/144>
mit Songs von PJ Harvey und das Musikspektakel /The Faggots and their
Friends between Revolutions
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/the-faggots-and-their-friends-betw…>
/stehen auf dem Programm,//beim /Abendzauber/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/abendzauber/134>trifft Björk
auf Bruckner, Kirill Serebrennikov befasst sich mit der /Legende/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/legende/119>Sergey Paradjanov,
/Pump into the Future Ball
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/pump-into-the-future-ball/148>
/taucht ein in die Ballroomszene, mit dem Georgian State Chamber Choir
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/georgian-voices/157> erklingt
immaterielles Weltkulturerbe und eine Konzertreihe ist Julius
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/erased-music-julius-eastman/139>Eastman
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/erased-music-julius-eastman/139>
gewidmet.
Die *Dortmunder* Parzelle <https://www.parzelledortmund.de/>
veranstaltet vom 15. bis 17.8. das Visual Sound Outdoor Festival
<https://www.parzelledortmund.de/das-festival-2024/>.
Das Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/>in *Duisburg*lädt ein
zur kollektiven Open Air-Improvisation am 24.6.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11144/-/open-air-be…>und
hat am 28.8.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11128/-/musikclub-v…>die
Pianistin *Vittoria Quartararo <https://de.vittoriaquartararo.com/>**zu
Gast.*
*Die **Gesellschaft für Neue Musik Ruhr
<https://www.gnm.ruhr/>**veranstaltet vom 2. bis 4.8. in ***Essen***ein
Sommerfest und am 23. und 24.8. erwartet uns mit Soundfloat eine
Ausstellung von und mit Künstlern und Künstlerinnen des Ruhrgebiets. Das
**PART-Ensemble <https://part-musik.de/>**befasst sich am 23.8. in der
Kreuzeskirche mit **/Fake & Halluzinationen/**und präsentiert **am 29.8.
in der Zentralbibliothek **/Female Affairs/**mit jungen deutschen und
indischen Komponistinnen. *
*Das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> setzt seine Reihe
**/Erdklavier <https://ensemble-crush.com/erdklavier-2-0-2/> /**am 24.8.
in der Matthäuskirche in ***Gelsenkirchen***fort. *
Weitere Termine mit aktueller und improvisierter Musik finden sich hier
<https://www.gnm.ruhr/_files/ugd/2ca1a6_0dc51acbe6f148868c281d29a66fad9a.pdf>
und bei NRWJazz <https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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30 Jun '24
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_
*Juli 2024*
*Gewesen: *Bergs /Wozzeck/in Essen – /INES/von Ondřej Adámek an der Oper
Köln
*Angekündigt: *Monheim Triennale – Folkwang Woche Neue Musik – Centre
Court Festival in Köln u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Bergs /Wozzeck/ in Essen]*
Militarismus, Klassismus, Femizid, Unzurechnungsfähigkeit von
Straftätern, fragwürdige medizinische Experimente – dies sind nur einige
der Themen, die Büchner in seinem /Woyzeck/ aufgreift und die uns nach
wie vor beschäftigen. Da erstaunt es nicht, dass das Stück auch
weiterhin auf den Bühnen präsent ist. Zurzeit steht es u.a. in
Düsseldorf <https://www.dhaus.de/programm/a-z/woyzeck/> und Bonn
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/woyzeck/208159> auf dem
Spielbahn und in Essen ist es sogar zweimal zu erleben: Das
Grillotheater bietet mit /(Making) Woyzeck)/
<https://www.theater-essen.de/programm/a-z/making-woyzeck/> eine freie
Interpretation der Büchnerschen Vorlage, während im Aaltotheater am
25.5. eine aufwendige und eigenwillige Neuinszenierung von Bergs Oper
/Wozzeck/ <https://www.theater-essen.de/programm/a-z/wozzeck/> Premiere
feierte. In beiden Fällen wollte man sich mit der fatalistischen und
pessimistischen Lesart des Originals und mit der Alternativlosigkeit von
Woyzecks Tat nicht abfinden. Um ihn aus der eindimensionalen Opferrolle
zu befreien, deutet das Regieteam um Martin G. Berger
<http://www.martingberger.net/> Wozzecks 'Verrücktheiten' in eine
kreative Ressource um und stellt ihm drei Narren zur Seite, die das
Geschehen gehörig aufmischen. In fantasievoller Kostümierung (Kostüme
Esther Bialas <https://www.estherbialas.de/>) sind sie als Tänzer (Jonas
Onny <https://www.theater-essen.de/menschen/jonas-onny/>),
Schauspielerin (Katharina Brehl
<https://www.theater-essen.de/menschen/katharina-brehl/>) und Sängerin
(Bettina Ranch <https://www.theater-essen.de/menschen/bettina-ranch/>)
fast ständig präsent, treten direkt mit Wozzeck in Kontakt und überreden
ihn schließlich, sich ihrer Narrensolidarität anzuschließen und statt
zum Mörder zum Narren zu werden, Daraus entsteht eine faszinierende neue
Lesart, die auf ungewöhnliche Pfade lockt und mich noch lange
beschäftigt hat. Dass mein Daumen trotzdem nicht vorbehaltlos nach oben
geht, liegt daran, dass die auf allen Ebenen wuchernden Ideen zu viel
wollen und zu einer Überfrachtung führen, die letztlich auf Kosten von
Stringenz und Stimmigkeit geht.
Das beginnt bereits bei der Musik: Den drei Akten werden drei von Bergs
/Sieben frühe Lieder/ vorangestellt und mit expressionistischen
Gedichten aus der Entstehungszeit der Oper kombiniert. Durch den
melancholischen spätromantischen Duktus entsteht ein kurzzeitiger
Ruhepol, der aber sofort wieder vom turbulenten Geschehen zermahlen
wird. Wozzecks Nebenbuhler, der Tambourmajor, eigentlich ein Prototyp
kleingeistiger und selbstverliebter tumber Männlichkeit, wird zum
überdimensionalen Horrorclown aufgeblasen. Fast omnipräsent auf einer
Riesenleinwand (Video Tabea Rothfuchs <https://tabearothfuchs.ch/>)
verkörpert er den Mechanismus der perfiden Verführung, Sinnbild eines
kapitalistischen Systems, das in jede private Ritze dringt, in dem alles
käuflich ist und Zerstreuung und Unterhaltung Pflicht sind. Maries
Hingabe („Meinetwegen, es ist Alles eins!“) wird so als Selbstaufgabe
entlarvt. Wiederholt droht sie – ganz ohne und lange vor Wozzecks Zutun
– ihren suizidalen Tendenzen zu erliegen, wird ganz konkret im letzten
Moment aus der Schlinge gerettet. Auch das Bühnenbild (Bühne
Sarah-Katharina Karl <https://www.sarahkatharinakarl.de/>) spielt mit
dem Moment der Überwältigung. Der gesamte Bühnenraum wird von riesigen
Lichtstelen umfasst, die mal einen Licht- und Farbrausch entfachen, mal
aggressiv ins Publikum blecken. Wahlweise überdimensionale Räder oder
Zuckerstangen gleiten vom Schnürboden herab, wodurch die Szene vollends
ins Unwirkliche kippt, und wann immer möglich kommen Massenszenen zum
Einsatz.
Die Narren sollen hier einen Gegenpol bilden, aber sie sind letztlich
Teil der medialen Überwältigungsmechanerie – selbst und gerade dann,
wenn sie die Fäden in der Hand halten: In einer Szene lassen sie im
wahrsten Sinne des Wortes die Puppen tanzen, indem sie in einem riesigen
Kasperletheater Hauptmann und Doktor als Marionetten vorführen. Zu
dieser visuellen Überflutung kommen schließlich inhaltliche
Ungereimtheiten, denn während Büchners Schauspiel aufgrund seines
fragmentarischen Charakters Spielraum für Interpretationen und
Umdeutungen lässt, will Bergs Partitur bis zum letzten Ton umgesetzt
werden. Eine alternative Lesart einzuführen ist entsprechend schwierig
und so bin ich aus dem Ende auch nicht recht schlau geworden. Marie
scheint eher versehentlich bei einem Gerangel zu Tode zu kommen, sitzt
zum Schluss aber wie in der Auftaktszene wieder auf ihrem schäbigen Sofa
vor dem Fernseher. Alles nur geträumt, alles nur Narrenpossen oder
Halluzinationen? Doch auch wenn der perfide Joker alias Tambourmajor
vorher bildgewaltig in Großaufnahme dahinschmilzt und Wozzeck neben
Marie sitzend vorsichtig die Hand nach ihr ausstreckt – nach einem
Gegenentwurf fühlt sich das nicht an, eher nach Erschöpfung.
Dass wir durch die Regie dermaßen auf Trab gehalten werden, geht leider
auch auf Kosten der Musik, obwohl diese eine Wucht ist. Die Essener
Philharmoniker <https://www.theater-essen.de/philharmoniker/> entwickeln
unter dem Dirigat von Roland Kluttig <https://www.rolandkluttig.de/>
eine enorme Dichte und Präsenz, die unter die Haut gehen könnte, wenn
sie bis dahin vordringen und nicht vorher an den überbordenden
Regieeinfällen abprallen würde. Vor allem die von Berg sorgsam geplanten
Momente des Innehaltens, in denen die Not der Handelnden unmittelbar
spürbar wird, können sich nicht wie gewohnt entfalten. Mein erster
Impuls beim Schlussapplaus war daher der Wunsch, jetzt das Ganze noch
einmal konzertant zu erleben; auch um die Sänger und Sängerinnen
angemessen würdigen zu können – allen voran Heiko Trinsinger
<https://www.theater-essen.de/menschen/heiko-trinsinger/> als
kraftvoller Wozzeck, Deidre Angenent
<https://www.theater-essen.de/menschen/deirdre-angenent/> als gebeutelte
Marie, Sebastian Pilgrim
<https://www.theater-essen.de/menschen/sebastian-pilgrim/> als
spleeniger Doktor und Torsten Hofmann
<https://www.theater-essen.de/menschen/torsten-hofmann/> als bräsiger
Hauptmann.
Fazit: Trotz einiger Vorbehalte, entgehen lassen sollte man sich den
Essener /Wozzeck/ auf keinen Fall.
*[/INES/ von Ondřej Adámek an der Oper Köln]*
Um uns flüsterndes Stimmengewirr, vor uns weiße Plastiksäcke soweit das
Auge reicht, kontaminiertes Material, verstrahlte Landschaft – das
Szenario verheißt nichts Gutes. Der Komponist Ond
<https://ondrejadamek.com/>ř <https://ondrejadamek.com/>ej Adámek
<https://ondrejadamek.com/> und die Librettistin und Regisseurin
Katharina Schmitt <https://www.katharinaschmitt.net/> verbinden in ihrer
neuen, in enger Zusammenarbeit entstandenen, am 16.6. in Köln
uraufgeführten Oper /INES/
<https://www.oper.koeln/de/programm/ines/6799> das individuelle
Schicksal von Orpheus und Eurydike mit dem globalen Schicksal der
Menschheit: Die Welt ist von einer Atomkatastrophe verheert, E wird ihr
körperlich erliegen, O seelisch. Ausgangspunkt dieser Assoziation waren
die durch den Atomblitz auf einen Schatten im Asphalt reduzierten Opfer
des Atombombenabwurfs von Hiroshima, die noch heute im dortigen Museum
zu sehen sind. Auch Eurydike ist eingegangen in das Schattenreich des
Todes, aus dem Orpheus sie befreien will, doch während der Mythos
zumindest theoretisch die Möglichkeit eines Happy Ends bereit hält
(Orpheus hätte sich einfach nicht umdrehen dürfen), ist Adámeks und
Schmitts zeitgenössische Version gänzlich von Hoffnungslosigkeit
bestimmt. Als O die tödlich verstrahlte E im Krankenhaus besucht und sie
gegen den ausdrücklichen Rat der Ärztin weckt, verkürzt er dadurch zwar
ihr Leben, aber dem Tod geweiht war sie ohnehin. Man könnte auch sagen,
dass er ihr Leiden verkürzt hat – so oder so wird Kontaktaufnahme zum
Todesurteil.
Adámek und Schmitt versuchen erst gar nicht den realen Schrecken einer
Atomkatastrophe oder den chronologischen Ablauf der Ereignisse auf die
Bühne zu bringen. Stattdessen tauchen wir ein in die vom Trauma der
Zerstörung und des Verlusts verwüstete Seelenlandschaft des O. In einer
Rückblende erinnert er sich an das letzte Treffen mit E an ihrem
Arbeitsplatz, einem Naturkundemuseum, doch schon damals kam keine
wirkliche Begegnung zustande. Später wird er hierher zurückkommen, doch
die in Museumsvitrinen ausgestellten Tiere und Steine, die er im Mythos
noch mit seinem Gesang zu erweichen vermochte, treten ihm als
ausgestopfte und tote Relikte einer anderen Welt gegenüber.
Ohne Zweifel bildet die Oper, deren Titel sich übrigens auf die
internationale Bewertungsskala für atomare Ereignisse INES
(International Nuclear and Radiological Event Scale) bezieht, zugute
halten, dass sie diese Trostlosigkeit und Kontaktlosigkeit adäquat ab.
Das Libretto kennt keine Dialoge, stattdessen fragmentarische
Äußerungen, trockene Aufzählungen (z.B. der zwischen 1952 und 2011
registrierten atomaren Störfälle) und nüchterne Beschreibungen (z.B. der
Symptome und des Verlaufs der tödlichen Strahlenkrankheit durch eine
Ärztin). Die Bühne (Patricia Talacko
<https://www.oper.koeln/de/kuenstler/patricia-talacko/2325>)
konfrontiert uns mit einer in unterschiedliches Licht getauchten Wüste
aus Plastiksäcken, zwischen denen bei Bedarf mobile Vitrinen Szenen
(Museum, Krankenzimmer) andeuten. Die Musik grundiert das Geschehen
durch nervöses Pochen und monotones rhythmisches Drängen, das sich
gelegentlich zu Eruptionen verdichtet, zu hohem Flirren, Sirren und
Heulen kondensiert oder mit Schlagzeugdonner und Infusionströpfeln
illustrative Momente einflicht. Bemerkenswert ist die Konzeption der
Gesangspartien. Hagen Matzeit <http://www.matzeit.de/Hagen/Vita.html>als
O verfügt als Bariton und Countertenor über besondere Voraussetzungen.
Nach anfänglich gesprochenen Passagen findet er zum Gesang, der sich im
Verlauf des Abends in immer unheimlichere Höhen schraubt und schließlich
in direkter Bezugnahme auf Purcells /The Cold Song /in fiebriger
Erstarrung mündet – letzteres ein wirkungsvoller wenn auch ziemlich
dankbarer Kunstgriff. Die strahlenbedingte Zerstörung der E, von der
ebenso großartigen Kathrin Zukowski
<http://www.kathrinzukowski.de/>verkörpert, wird veranschaulicht durch
ihre Aufspaltung in drei Doppelgängerinnen, die sich gesanglich
verflechten ohne wirklich zusammen zu finden. Olga Siemie
<https://www.olgasiemienczuk.com/>ń
<https://www.olgasiemienczuk.com/>czuk
<https://www.olgasiemienczuk.com/>, Tara Khorzein
<https://www.tarakhozein.com/>und Alina König Rannenberg
<https://www.alinakoenigrannenberg.de/>haben zudem als Girls von
Hiroshima einen Auftritt, dem ein historischer Brief zugrunde liegt, und
man weiß nicht was gruseliger ist: Die Vorstellung, dass von der
Atombombe versehrte japanische Mädchen glaubten, einen amerikanischen
Bomberpiloten trösten zu müssen (oder dazu genötigt wurden), oder der
heiter beschwingte Gesang, den Adámek ihnen in den Mund legt. In
erzählerischen Einschüben, die vor allem den Orpheusmythos
rekapitulieren, treten drei Männer in Schutzanzügen auf (David Howes
<https://www.oper.koeln/de/kuenstler/david-howes/3730>, George
Ziwziwadze
<https://www.oper.koeln/de/kuenstler/george-ziwziwadze/2757>und Lasha
Ziwziwadze <https://www.oper.koeln/de/kuenstler/lasha-ziwziwadze/3787>),
wobei sich Adámek durch die Herkunft der Ziwziwadzes zu Bezugnahmen auf
georgische sowie albanische und griechische Volksmusik inspirieren ließ.
Durch seine vielstimmige, oft nur aus dem Hintergrund agierende Präsenz
spielt auch der Chor der Oper Köln eine wichtige Rolle. Gesanglich
blieben somit keine Wünsche offen und trotzdem lag über dem fast
zweistündigen Abend ein Grauschleier der Stagnation und Monotonie, der
nicht nur dem Thema geschuldet ist. Adámek bedient sich nicht ohne
Geschick bei der Musikgeschichte und betont sein Interesse an anderen
Kulturen, aber seine eigene Musiksprache bleibt blass und entwickelt
keinen eigenen Spannungsbogen. Im weiten offenen Saal 3 des
Staatenhauses kommen die Sänger und Sängerinnen ganz nah, sie berühren
mich mit ihrer Virtuosität, aber die Geschichte bleibt fern.
In Vertretung von François-Xavier Roth stand übrigens Adámek selbst am
Pult des Gürzenich-Orchesters <https://www.guerzenich-orchester.de/de/>.
*[Termine im Juli] *
*Köln *
*Vom 2. bis 5.7. befasst sich SoundTrack Cologne
<https://soundtrackcologne.de/> mit Musik in Film, Games und Media. In
diesem Rahmen sind am 3.7.
<https://www.comedia-koeln.de/buehne/satire-plus/soundtrack_cologne-21-nasty…>
im Comedia Theater **/Nasty Women/****/– Freche Frauen im frühen
Film/**zu entdecken. Für die musikalische Begleitung sorgt das Ensemble
Garage <https://ensemblegarage.de/>.
In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/> stehen
**/experiments of sound affinity/**mit Florian Zwißler
<http://www.florianzwissler.de/> und Michael Veltman
<http://www.michaelveltman.de/> am 2.7., ein Konzert mit dem Gürzenich
Orchester <https://www.guerzenich-orchester.de/> am 4.7.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/infinity/1161> und ein
Lunchkonzert am 6.7. auf dem Programm. In der Hochschule für Musik und
Tanz wird am 3.7.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/03-07-2024-das-krokodil…>
die Oper **/Das Krokodil/**als Abschlussprojekt für das Konzertexamen
Komposition von Simone Cardini aus der Taufe gehoben und in der Reihe Im
Zentrum Lied <https://www.imzentrumlied.de/> wird am 4.7.
<https://www.imzentrumlied.de/spielzeit-2023-2024/konzert-5> ein neues
Werk von Valentin Ruckebier
<https://www.orlob.net/data/pages/pages-de/ValentinRuckebier.html>
uraufgeführt. Beim Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> trifft am
7.7. die Band Hilde <http://www.maria-trautmann.de/projekte/hilde> auf
Achim Zepezauer, die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt
am 8.7.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-force-du-rythme/>
zum Montagskonzert und im Loft <http://www.loftkoeln.de/>**erwarten uns
u.a. das **Multiple Joy[ce] Orchestra
<https://multiplejoyce.com/de/das-multiple-joyce-orchestra/>**am **4.7.
<https://www.loftkoeln.de/event/the-multiple-joyce-orchestra-screeeeeeeen/>**und
das Bachelorkonzert von Matti Klessascheck am **8.7.
<https://www.loftkoeln.de/event/bachelorkonzert-matti-klessascheck-saxophon-…>In
der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**steht am 6.
und 7.7. **/Re-cognize me 3.0/
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/re-cognize-me-3-0-interd…>**,
ein interdisziplinäres Projekt mit dem **Cologne Guitar Quartet
<https://www.cologneguitarquartet.com/>**, und vom 12. bis 14.7. die
Musik- und Tanzperformance **/Leise schäumt das Jetzt/
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/leise-schaeumt-das-jetzt…>**mit
der Akkordeonistin **Eva Zöllner
<https://www.eva-zoellner.de/?lang=de>**und dem Violinisten **Harald
Kimmig <http://www.haraldkimmig.de/>**auf dem Programm und vom 31.7. bis
3.8. findet das **Centre Court Festival
<https://www.lutherkirche-suedstadt.de/veranstaltungen/centre-court-festival…>**statt,
Europas einziges Rasenfestival für klangbasierte Künste.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. W**eitere Termine und
Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*Das ***Dortmunder*****mex <http://www.mexappeal.de/>**lädt am **6.7.
<http://www.mexappeal.de/?p=5919>**ein zur **/RE:Reunion/
<https://nowmylifeissweetlikecinnamon.com/re-reunion>**mit elektronisch
modifiziertem Schachspiel nach einer Performance von John Cage.*
*Im ***Duisburger*****Earport
<https://earport.de/pages/de/veranstaltungen.php>**wird am 14.7. die
Sommerausstellung mit Performances von **Bernd Bleffert
<https://bernd-bleffert.de/>**, **Kunsu Shim
<https://kunsu-shim.de/>**und **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**eröffnet. *
*In der ***Essener*****Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home>**erwartet u**ns neben der Ex Machina
Werkstatt am 4.7. vom 8.7. bis 13.7. die Folkwang Woche Neue Musik
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/aktuell/vollanzeige/folkwang-wo…>**.
Beim treff <https://treff.gnm.ruhr/> der Gesellschaft für Neue Musik
Ruhr <https://www.gnm.ruhr/> ist am 6.7. Fredrik Rasten
<https://fredrikrasten.com/> zu Gast und das **Ensemble S201
<https://www.ensemble-s201.com/>**ist am **13.7.
<https://szene10.de/spielplan/ensemble-s201/>**in der **Szene 10
<https://szene10.de/>**mit einem abendfüllenden Werk von **Tamon Yashima
<https://www.tamonyashima.de/>**zu erleben. *
*Düsseldorf*
Wandelweiser <https://www.wandelweiser.de/> veranstaltet im Juli wieder
zwei Klangraumwochen
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html> in der
Jazz-Schmiede. Vom 9. bis 14.7. und vom 23. bis 28.7. treffen sich
Menschen aus aller Welt zu intensivem Austausch. In der Woche vom 16.
bis 21.7. erwartet uns ein von André O. Möller kuratiertes Programm.
*Sonstwo*
In der Abtei Heisterbach <https://www.abtei-heisterbach.de/> erklingen
am 13.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/songs-of-sacred-ruins.17…>
/Songs of Sacred Ruins/.
Die *Bielefelder* Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> befasst sich beim Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> am 1.7.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/06/10/jour-fixe-juni-24-im-dschungel-d…>
mit dem Knopfakkordeon.
Die *Bonner* In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/>
präsentiert am 6.7. im Dialograum Kreuzung an St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in der Reihe 'The Dissonant Series'
das Duo Risa Takeda <https://www.risatakeda.com/> und Tatsuya Yoshida
und ebenfalls am 6.7.
<https://konfuzius-bonn.de/termine/kammerkonzert-zwischen-bonn-und-shanghai/>
werden im Beethoven Kammermusiksaal chinesische Kompositionen für
Violine und Klavier zur Uraufführung gebracht.
Vom 4. bis 6.7. findet The Prequel
<https://monheim-triennale.de/de/2024>der *Monheim*Triennale
<https://monheim-triennale.de/de>statt. Dabei treffen die Signature
Artists <https://monheim-triennale.de/de/artists>in wechselnden
Formationen aufeinander.
Im Musiksaal der Universität *Siegen*erklingen am 18.7.
<https://www.musik.uni-siegen.de/veranstaltungen_/sose_2024/1011473.html>neue
multimediale Werke für Laptop-Orchester und Improvisationsensemble.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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14 May '24
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-juni-2024 _
_
*Juni 2024*
*Gewesen: *Wittener Tage für Neue Kammermusik
*Angekündigt:*Raketenfestival Hombroich – ***/Ines/**, neue Oper von
Ondřej Adámek*in Köln – Park Sounds in Köln u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Wittener Tage für Neue Kammermusik
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/wittener-tage-fuer-neue-kammermusik-15…>]*
Auf der Drehbühne im Theatersaal des Wittener Saalbaus sind vier
Vitrinen aus edlem Holz und Glas platziert. Irgendwo lehnt noch ein
Schrubber, den wohl die Putzkolonne vergessen hat. Dämmriges Licht,
Feierabendstimmung im Museum. In den anfangs leeren, sich langsam im
Kreis drehenden Gehäusen erscheinen nach und nach wie von Zauberhand die
Musiker des Arditti Quartets <https://ardittiquartet.com/> und machen
eine knappe Stunde lang ihren Job. Was sagt uns das? Ist die Neue Musik
reif fürs Museum? Sitzt sie im Glashaus? Oder im Edelholzturm? Dreht sie
sich jenseits gängiger Öffnungszeiten und unbemerkt vom Publikum nur
noch um sich selbst? Was sich hier abspielt ist Hannes Seidls
<http://www.hannesseidl.de/> neues Werk /Unfinished Circles/ für
verstärktes Streichquartett, zu dem er sich von Karlheinz Stockhausen
inspirieren ließ. Dem kam die Idee, die Musiker in Museumsvitrinen zu
packen, nach der Aufführung seines /Helikopter-Streichquartetts/ –
ebenfalls ein Sinnbild für Isolation und Abgehobenheit. Seidl möchte das
Stück auch als Kommentar zu unserer neoliberalen Gesellschaft verstanden
wissen, doch was wir zu hören bekommen, wirkt wie ein Abgesang auf die
Neue Musik. Die Musiker spulen gewohnt routiniert das gängige Repertoire
ab und knarzen und flirren vor sich hin. Das wirkt so belanglos, dass
ich mich gefragt habe, ob diese Musik wirklich als solche ernst genommen
werden will oder nur zu Demonstrationszwecken dient und ob man dafür 50
Minuten braucht.
Doch Totgesagte leben bekanntlich länger und so war ich schon beim
nächsten Konzert wieder ganz Ohr. Mit /FPP I (le//ç//ons du mardi)/ hat
Andreas Dohmen <https://hfm-wuerzburg.de/lehre/dohmen-andreas> Yaron
Deutsch <https://yarondeutsch.com/> ein Stück auf den Leib bzw. die
E-Gitarre geschrieben, das über knapp eine halbe Stunde durch die
erstaunlichsten Gefilde führt – vom metallisch-schrillen Flirren, das in
den Ohren knistert, über hingehauchte Klangblasen bis zu geräuschhaften
Exzessen; manchmal scheint die Gitarre zu sprechen, manchmal zu
schreien. Zwar habe ich gelegentlich den roten Faden verloren bzw. mich
gefragt, ob es einen solchen gibt, aber das entspricht wohl Dohmens
Inspirationsquelle: Angeregt von Charcots Vorlesungen mit sogenannten
Hysterikerinnen zelebriert er mit klanglichen Doppelungen und
Dissoziationen den kalkulierten Kontrollverlust.
Ein besonderer Schwerpunkt galt in diesem Jahr der italienischen
Komponistin Francesca Verunelli
<https://www.francescaverunelli.com/bio/>, die sich geschult an der
französischen Spekralmusik vor allem auf das Spiel mit Stille und Klang
versteht. Ein absolutes Highlight war ihr Zyklus /Songs and Voices/, in
dem sie sich angeregt von Kafkas Erzählung /Das Schweigen der Sirenen
/mit dem Wechselspiel von Stimme und Stille befasst und die Neuen
Vocalsolisten Stuttgart <https://www.neuevocalsolisten.de/> und das
Ensemble C Barré <https://www.cbarre.fr/en/> in sechs Teilen Stimme ohne
Gesang, Gesang ohne Stimme und Stimme als Körper erkunden lässt. Teils
lauschen wir einer faszinierenden Detailarbeit, teils entstehen aus
obsessivem Insistieren sich langsam anbahnende explosive Zuspitzungen.
Nachdem in Teil drei ein aggressiv aufgepeitschtes Schlagzeug stimmlose,
teils mit Objekten erzeugte Vokallaute vor sich hertreibt, werden wir in
Teil vier von einem sardischen Lied überrascht. Fremdkörper und Ruhepol
zugleich wird dabei die erstmals in ihrer klanglichen Fülle erlebbare
Stimme von einer verstimmten Gitarre begleitet. Über 70 Minuten gelingt
es Verunelli, den Spannungsbogen zu halten, was ihr einen für Wittener
Verhältnisse geradezu überschwänglichen Applaus bescherte. Das WDR
Sinfonieorchester brachte zum Abschluss des Festivals ihr neues Stück
/From scratch/, in dem sie die harmonische Struktur von Geräuschen
erforscht, zur Uraufführung. Im gleichen Konzert erklang /Chains – the
Sense of Movement and Change /von Farzia Fallah
<http://www.farziafallah.de/>/./Auch bei Fallah steht der sensible
Umgang mit Klängen im Zentrum ihres Komponierens. Wie der Titel bereits
andeutet fließen in ihr neues Werk literarische Bezugnahmen, persönliche
Erinnerungen und Gedanken an die schwierige Situation in ihrem
Heimatland Iran ein. Die Musik ist von einer dunklen Grundstimmung,
einem unterschwelligen Brodeln bestimmt, selbst die ruhigen Passagen
werden von kleinen Eruptionen zersetzt, es scheint, als bewegten wir uns
auf schwankendem Grund.
Die Neue Musik, wie wir sie in Witten gewohnt sind, ist also noch nicht
tot, aber wir befinden uns in der Post-Harry-Vogt-Ära – sozusagen im
Jahr 1 n. H. V.. Als neuer künstlerischer Leiter wollte sich Patrick
Hahn den aktuellen Strömungen nicht verschließen und so bekamen auch
Postkolonialismus und Queerness ihren Auftritt.
Der Trompeter Marco Blaauw <https://marcoblaauw.com/> stellte sein
Projekt /Global Breath/ vor, dass ihn auf der Suche nach verwandten
Blasinstrumenten bereits um die halbe Welt geführt hat. Fündig geworden
ist er u.a. bei den Aborigines in Australien und den Shugendo-Mönchen in
Japan, wobei er neben dem Sammeln von Klängen, Instrumenten und
Geschichten auch die Zusammenarbeit mit Komponisten und Komponistinnen
pflegt. In Witten kam Liza Lims <https://lizalimcomposer.com/> /Shallow
Grave /zur Aufführung, in dem sie ein (nachgebautes) prähistorisches
Tonhorn unserer zivilisierten Trompete gegenüberstellt. George Lewis
<https://music.columbia.edu/bios/george-e-lewis> befasst sich in seinem
gleichnamigen Stück mit dem Phänomen des /Buzzing /und lässt durch den
Einsatz von Live-Elektronik den ganzen Raum mitschwingen. Mindestens
genauso spannend wie die Musik war das Interview mit ihm, das u.a. um
die Frage kreiste: Ist die Neue Musik unter postkolonialen
Gesichtspunkten noch zu retten oder wird sie sich immer alles, was in
ihre Nähe kommt, in schönster kolonialistischer Manier einverleiben und
ihren eigenen Gesetzen unterwerfen? Fakt ist, dass die Neue Musik ein in
ihren Grundlagen europäisches Projekt ist und – wie wir alle – nicht aus
ihrer Haut kann. Zu erwarten, dass sie sich fair und unvoreingenommen
allem Klingenden dieser Welt öffnet, würde ihr genau jene
Allgültigkeits- und Allbeglückungsallüren unterstellen, die wir gerade
mühsam verlernen wollen. Der Ausweg aus der selbstverschuldeten
rassistischen und sexistischen Unmündigkeit ist, wie Christian Grüny in
seinem Programmheftessay darlegt, vor allem Arbeit: „Aber es sind
langsame, mit Arbeit verbundene Prozesse, die durch Umarmungsstrategien
und Differenzblindheit nicht abgekürzt, sondern durchkreuzt und
unmöglich gemacht werden.“ Konfrontiert mit diskriminierenden
Stereotypen merkt man in der Regel recht schnell, ob es sich um
mangelnde Selbstreflexion handelt (bedingt durch Unwissenheit oder
Bequemlichkeit), um aggressive Provokation, um (inzwischen fast vom
Aussterben bedrohte weil brandgefährliche) Ironie oder ob das Gegenüber,
obwohl eigentlich ganz gutwillig, sich im Dschungel des Ver- und
Umlernens kurz mal vergaloppiert hat. George Lewis zeigt sich in
erfrischender Weise optimistisch und unterstellt der Neuen Musik
zumindest guten Willen. Aus seiner Sicht bewegt sich der Zug in die
richtige Richtung; er hält eine Transformation von innen für möglich,
wobei er den einem Roman von Adrian Tchaikovsky entlehnten Begriff der
Polyaspora ins Positive wendet und eine Welt vielschichtiger Identitäten
ohne fixierte Heimat imaginiert.
Bei diesem Prozess spielt das Erinnern, das Vergessen und das Erforschen
der blinden Flecken eine wichtige Rolle und so hat das Ensemble
Recherche <https://www.ensemble-recherche.de/> in einem inszenierten,
videounterstützten Konzert unter dem Titel /Other Histories /die
Auseinandersetzung mit dem eigenen Archiv mit dem Residency-Projekt
/Postcolonial Recherche/verknüpft. Dass selbst Glocken alles andere als
unschuldig sind, zeigte der philippinische Komponist AJ Villanueva
<http://www.composers21.com/compdocs/villanuevaaj.htm>, in dessen Heimat
sie für Kolonialisierung und Missionierung stehen inzwischen aber längst
zur nationalen Identität gehören. In seinem Werk /kun-di-kam-pa-na
/lässt er Hand- und Röhrenglocken auf faszinierende Weise mit dem
Ensembleklang interagieren und live-elektronisch unterstützt den Raum
erobern. Die Südafrikanerin Monthati Masebe
<https://www.ensemble-recherche.de/monthati-zenzile-masebe>, die sich
als Künstlerin, Komponistin und Schamanin versteht, lässt die Mitglieder
des Ensembles Recherche selbst indigene Instrumente (z.B. das einsaitige
Bogeninstrument Uhadi) herstellen und bindet sie in ihrem neuen Werk
/KUSHA/in eine Art Ritual ein, das sie selbst mit Obertongesang
begleitet. Dabei geht es ihr nicht um oberflächliche Assimilation im
Sinne der oben genannten Umarmungsstrategien sondern sie möchte bei den
Musizierenden ganz bewusst Unbehagen im Umgang mit dem Fremden erzeugen.
In Witten erhielt Masebe den erstmals vergebenen und mit 10.000 €
dotierten WDR Liminal Music Prize
<https://presse.wdr.de/plounge/wdr/programm/2024/05/20240505_wittener_tage.h…>für
musikalische Grenzüberschreitungen und wer sie genauer kennenlernen
möchte, dem sei das ihr gewidmete Porträt
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-open-world/disturbed…>
auf WDR 3empfohlen.
Das Ensemble Collective Lovemusic
<https://www.collectivelovemusic.com/>aus Straßburg sorgte schließlich
im Flitter- und Pailettenoutfit für einen queeren Touch. Mart*in
Schüttler verfremdet in /Ich bin dein Boy/eine Arie aus dem
/Rosenkavalier/inhaltlich und musikalisch, amalgamiert die Stimme der
Sängerin Léa Trommenschlager mit einer zugespielten Tenorstimme und
kreiert eine Stimmung, in der ruhiges Fließen und aggressive
Verzerrungen, Sehnsucht und Aufbegehren ganz nah beieinander liegen.
An der Tradition der Außenaktivität hielt Patrick Hahn fest und
entführte das Publikum in diesem Jahr auf das Gelände der Zeche
Nachtigall. Deren Name wirkt idyllischer als das, was sich hier einst in
der Frühphase des Bergbaus in engen Stollen und Schächten abspielte, und
auch Raven Chacon
<https://www.foundationforcontemporaryarts.org/recipients/raven-chacon/>,
der in seinem Werk /Report/ Schusswaffen – natürlich rhythmisch –
abfeuern lässt, ist offenbar nicht nach Idylle zu Mute. Wie ich gehört
habe, ging im Hintergrund alles schief, was schief gehen konnte, aber
auch bei optimaler Präsentation hätten sich mir die Hintergründe
womöglich nicht erschlossen. Ob der Komponist und/oder die künstlerische
Leitung einen Kommentar zu unseren kriegerischen Zeitläufen abgeben
wollte/n und wenn ja welchen oder ob ich irgendetwas Entscheidendes
übersehen habe, kann ich daher nicht sagen. Auch das zweite Stück /Call
for the Company, in the Morning/, bei dem acht Blechbläser von Marco
Blaauws The Monochrome Project
<https://globaltrumpets.net/monochromeproject/> – im Gelände verteilt
und eingebettet in Live-Elektronik – sich auf Hornsignale der englischen
Fuchsjagd beziehen, hat mich dem Künstler nicht näher gebracht.
Was also lässt sich von Witten im Jahr 1 n. H.V. sagen? Ich halte es mit
George Lewis und bin optimistisch. Jetzt müsste der WDR nur noch
aufhören, durch terminliche Überschneidungen mit dem Kölner
Achtbrückenfestival das Publikum zu vergraulen, aber danach sieht es
leider nicht aus – die Wittener Tage für neue Kammermusik 2025 sind für
den 2. bis 4. Mai terminiert.
*[Termine im Juni] *
*Köln *
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>stehen
Harrison Birtwistle und Thomas Adès am 2.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-sean-shibe/3510>,
Huw Watkins <https://www.schott-music.com/en/person/huw-watkins>am 9.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ben-goldscheider-die-deutsc…>,
Eric Montalbetti <https://www.ericmontalbetti.com/>am 23.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/freiflug/2885>, 24.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/freiflug/2886>und 25.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/freiflug/3654>sowie
Peter Michael Hamel <http://www.p-m-hamel.de/>am 30.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rauschen/3697>auf dem
Programm. In der Kunststation Sankt Peter erwarten uns Lunchkonzerte am
1.6., 8.6.,15.6., 22.6. und 29.6., ein Konzert für Orgel und Elektronik
am 4.6., die reiheM <https://www.reihe-m.de/>mit Mary Jane Leach
<https://www.mjleach.com/>am 5.6. <https://www.reihe-m.de/?p=5398>,
Werke von Stockhausen und Kevin Juillerats
<http://www.kevinjuillerat.ch/> am 6.6., Stromklavier mit Musik für
Klavier und Elektronik am 11.6., Dariya Maminova
<https://dariya-maminova.com/> mit /Fragility /am 14.6., die
Mittsommer-Musiknacht am 22.6 und der Schlagzeuger Shiau-Shiuan Hung
<https://shiaushiuanhung.com/> am 25.6. Die Alte Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> kündigt das Trio Estatico
<https://www.trio-estatico.com/> am 8.6., das *Broken Frames Syndicate
<https://brokenframessyndicate.com/home/>*am 11.6. und das Ensemble S201
<https://www.ensemble-s201.com/> am 28.6. an. Die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am 3.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzerte-trapeze/> zum
Montagskonzert und hat am 14.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/heavy-noise/> Ulrich Krieger
<http://www.ulrich-krieger.de/> mit /Heavy Noise/zu Gast, am 21.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-12/> präsentiert sie
in der Musikhochschule mit Adventure #12 Uraufführungen von
Kompositionsstudierenden und am 29.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-89-maalot/>
hebt sie im WDR den Zyklus /Ma'alot/von Sarah Nemtsov
<https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/> aus der Taufe.
Am 1.6. findet der Containerklang
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/containerklang-container#2024> #22
im Kulturbunker Mülheim statt, *Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/> machen am 4.6. im Atelier Dürrenfeld/Geitel
<https://platformcologne.com/live/> Station, das Japanische
Kulturinstitut <https://co.jpf.go.jp/> kündigt ein Konzert mit Fukuma
Kôtarô <https://kotarofukuma.com/> am 7.6.
<https://co.jpf.go.jp/veranstaltungen/kalender/shimmering-water/> an,
das Klavierduo Bauerecker Stöber ist am 9.6. mit **/four handed/
<https://www.dorritbauerecker.de/post/four-handed>**im BIOs Inn zu
erleben, ebenfalls am 9.6. ist das Quartett art & Interplay
<https://art-interplay.de/> in der Passage 'Unser Ebertplatz' zu Gast
und das Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/> erwartet
uns am 14.6. im Sancta Clara Keller.
Am 16.6. bringt die Kölner Oper **/Ines/
<https://www.oper.koeln/de/programm/ines/6786>**, eine Oper von Ondřej
Adámek <https://ondrejadamek.com/> nach einem Libretto von Katharina
Schmitt, zur Uraufführung, Verena Barie präsentiert am 22.6. in der
Johanneskirche **/Recordari/
<https://verenabarie.de/projekt/recordari/>**, eine klangliche Reflexion
zwischen Erinnerung und Innovation mit Blockflöten, Orgelpfeifen &
Elektronik, das WDR Sinfonieorchester hebt am 22.6.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>
in einem 'Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>'-Konzert
neue Werke von Philipp Maintz <http://www.philippmaintz.de/> und Lisa
Streich <http://www.lisastreich.se/> aus der Taufe, die nächste Soirée
Sonique <https://ltk4.de/termine/> findet am 26.6.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-84.177310…>
statt, am 29.6.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/celebrating-clarence-bar…>
widmet sich das Musikwissenschaftliche Institut
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php> der
Universität Köln dem Jahresgedenken an Clarence Barlow
<https://clarlow.org/> und im Konzertraum 674fm
<https://674.fm/konzerte/> erwartet uns ebenfalls am 29.6. das Trio
Berg/Bünnagel/Lautermann <http://www.fraukeberg.de/new-page>.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. **Fast täglich gibt es
im **Loft <http://www.loftkoeln.de/>**Konzerte und **w**eitere Termine
und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Noch bis zum 8.6. bringt das Festival Blaues Rauschen
<https://blauesrauschen.de/>elektronische Musik und Klangkomposition,
Licht- und Videokunst, Tanz und Performances ins Ruhrgebiet.
Im Kulturraum Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/>finden noch bis zum 16.6. die
*Bochumer*Tage für Neue Musik
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/bochumer-tage-fuer-neue-musik/>statt
mit Konzerten am 1., 5., 8. und 16.6. und die *Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**kommen am 8.6. ins **Kunstmuseum
<https://www.kunstmuseumbochum.de/>**.*
*Im ***Dortmunder*****mex <http://www.mexappeal.de/>**macht am **6.6.
<http://www.mexappeal.de/?p=5896>**das **Blaue Rauschen
<https://blauesrauschen.de/>**Station, in der **Parzelle
<https://www.parzelledortmund.de/>**erwarten uns am 7.6. die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**, **The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>**steht am 20.6. im
**domicil <https://www.domicil-dortmund.de/>**auf der Bühne und
ebenfalls am **20.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/helene-grimaud-2024/>**interpretieren
**Hélène Grimaud <https://helenegrimaud.com/>**und **Konstantin Krimmel
<https://konstantinkrimmel.com/>**im **Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>**im Rahmen des
**Klavierfestival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>****/Silent
Songs/**von Valentin Silvestrov. *
*Jan Klare <http://www.janklare.de/>**, **Gunda Gottschalk
<http://www.gunda-gottschalk.de/bio.html>**und **Stephan Froleyks
<http://www.stephan-froleyks.de/>**sind am **5.6.
<https://www.steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/20240605-dorf-umland-got…>**im
***Duisburger*****Steinbruch <https://www.steinbruch-duisburg.de/>**zu
Gast. *Das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/ensemble/> hat das
2021 anlässlich des Beuys-Jubiäums entstandene Projekt /Erdklavier/neu
aufgelegt. /Erdklavier 2.0/
<https://ensemble-crush.com/erdklavier-2-0-2/>ist noch bis Oktober in
verschiedenen Kirchenräumen in NRW zu erleben – nach dem Start am 26.5.
in der Melanchthonkirche in Bochum am 9.6. in der Marienkirche in Duisburg.
*Das **ICEM <https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/>**der
***Essener***Folkwang **Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home>**kündigt für den **3.6.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>**ein
Akusmatik-Konzert an und veranstaltet vom 10. bis 14.6. in Kooperation
mit der **Philharmonie Essen
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**die **Park Sounds
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/park-sounds-1-133241/>**.
**Eva-Maria Houbens <https://evamariahouben.de/>****/echos II /**für
gemischten Chor kommen am 21.6. in der Evangelischen Kirche in
Essen-Werden zur Aufführung und **Simon Camatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/>**trifft am 9. und 21.6. mit seinem
Schlagzeug auf Leinwand.*
*Maria Trautmann <http://www.maria-trautmann.de/>**und **Maika Küster
<https://maikaofficial.de/>**sind am 15.6. im **GeOrgel
<https://georgel.me/>**in Gelsenkirchen zu erleben. *
*Weitere Termine finden sich im **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**.*
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>stehen ein neues Werk von
Lukas Döhler am 2.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/big-bang-junge-tonhalle/12809-schumann>,
der Schlagzeuger Alexej Gerassimez <https://www.alexejgerassimez.de/> am
7.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/supernova/12841-alexej-gerassimez>,
das /9. Streichquartett/ von Wolfgang Rihm am 10.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schumannfest/13937-schumann-haydn>
und Musik von György Kurtág am 20.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schumannfest/13949-skyline-konzert-ii>
auf dem Programm. A*uch im Rahmen des Klavierfestivals Ruhr
<https://www.klavierfestival.de/> erklingt am 26.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/chamayou-andsnes-2024/> im
Robert-Schumann-Saal Musik von Kurtág, die Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/> machen am 5.6. im Theatermuseum Station und
der Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/index.html> eröffnet am
23.6. sein Festival Klangräume <https://www.klangraum61.de/klangraume>
mit einem Konzert und einer Klanginstallation in der Berger Kirche und
setzt es am 30.6. mit einem Lecturekonzert im Palais Wittgenstein fort. *
*Sonstwo*
*Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**schickt vom 31.5. bis 8.6.
den Bratschisten **Frantz Loriot
<https://www.frantzloriot.com/>****durchs Land. In Bielefeld, Wuppertal,
Münster, Essen, Köln, Düsseldorf, Dortmund und Bochum trifft er auf
wechselnde Gäste. *
*Die Kölner Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>
veranstaltet am 6.6. in ***Aachen***einen Neue-Musik-Abend
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/06-06-2024-neue-musik-a…>.
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
befasst sich in der Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' am 14.6.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5383> mit dem Posaunisten Alex Paxton
<https://alexpaxtonmusic.com/> und kündigt moderne Kammermusik in der
Reihe 'Eskapaden' am 15.6. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5576> sowie
aktuellen Jazz am 8., 22. und 29.6. an.*
*Das Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/> ist am 27.6.
<https://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/scar-skull-a-rebecca-saunders-…>
mit Werken von Rebecca Saunders <https://www.rebeccasaunders.net/> in
der Rudolf-Oetker-Halle in ***Bielefeld***zu Gast und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> stehen das Ensemble
Earquake am 2.6., das Ensemble Blechzeit am 16.6. und ein
Kammermusikkonzert mit Werken von Bach und Berio am 23.6. auf dem
Programm. *
*Das Quartett art & Interplay <https://art-interplay.de/> ist am 8.6. im
***Bonner***Esszimmer <https://dasesszimmer.com/> zu erleben und am
14.6. ist *das Klavierduo Bauerecker Stöber mit */four handed/
<https://www.dorritbauerecker.de/post/four-handed>**im Klavierhaus
Klavins <https://www.klavierhaus-klavins.de/> zu Gast. Im Dialograum
Kreuzung an St. Helena <http://kreuzung-helena.de/home/> stehen The Ex
<https://theex.nl/> am 2.6.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-ex-the-genuine-no/> und
The Gories und das Mirror Quartett am 25.6.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-gories-the-mirror-quartet/>
auf dem Programm und in der Kunsthalle Hangelar
<https://www.kunsthallehangelar.de/> in Sankt Augustin trifft am 16.6.
Frank <https://gratkowski.com/de/>Gratkowski
<https://gratkowski.com/de/> auf Reza Askari
<https://www.reza-askari.com/>. *
*In der Musikhochschule <https://www.hfm-detmold.de/>
***Detmold***erwarten uns das Ensemble Earquake am 7.6. und ein
Werkstattkonzert der Schlagzeugklasse am 14.6. *
*Im **Museum Abteilberg <https://museum-abteiberg.de/>**in
***Mönchengladbach ***gastiert noch bis zum 23.6. **Ari Benjamin Meyers
<http://aribenjaminmeyers.com/>**mit der **Kunsthalle for Music
<https://museum-abteiberg.de/ausstellungen/kunsthalle-for-music/>**.
Jeweils von Donnerstag bis Sonntag erklingt Live-Musik u.a. von Julius
Eastman, Yoko Ono, Terry Riley und Marcel Duchamp. Irmin Schmidt,
Mitgründer der Band Can, steuert ein neues Stück bei.*
*Am 2.6. kommt **Frantz Loriot <https://www.frantzloriot.com/>**mit den
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**in die **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**nach ***Münster
***und in der **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>**findet am 26.6. ein
Konzert der Schlagzeugklasse mit Werken von Steve Reich, Frederic
Rzewski u.a. statt. *
*Am 1.6. findet in Hombroich bei ***Neuss***bei freiem Eintritt das
**Raketenfestival <https://www.raketenfestival.com/>**statt. Mit dabei
sind **Sven Åke Johansson <http://www.sven-akejohansson.com/>**, **Mary
Jane Leach <https://www.mjleach.com/>**, **Tomoko Sauvage
<https://o-o-o-o.org/>**, Garth Erasmus u.a.. Am 30.6. veranstaltet der
**Förderverein <https://www.foerderverein-hombroich.de/>**eine Matinée
anlässlich des 90. Geburtstags von Georg Kröll mit Udo Falkner am
Klavier. *
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Universität ***Siegen***kündigt Musik im Exil am **5.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/23_2…>**in
der Martinikirche und die Performance **/Spiegelungen/**am **27. und
28.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/23_2…>**im
Hallenbad Löhrtor an***. **
*Im ***Wuppertaler*****Ort <https://www.kowald-ort.com/>**erwarten uns
die **Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**am **1.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/soundtrips-nrw/>**, eine
Gesprächskonzert-Matinee mit **Ulrike Brand
<http://www.ulrikebrand-cello.com/>**am **9.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/matinee-irmer/>**und Neue Musik
mit dem **Alafia Ensemble <https://www.alafiaensemble.de/>**am **20.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/alafia-20-06-2024/>**Am **22.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/tal-singt/>**macht 'Das Tal
singt' im Ort Station und ebenfalls am **22.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/boerse/>**ist der Ort
anlässlich ihres **50. Geburtstags
<https://www.dieboerse-wtal.de/dieboersewird50/5-orte-gratulieren.php>**in
der **Börse <https://www.dieboerse-wtal.de/index.php>**zu Gast. *
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2024 _
_
*Mai 2024*
*Gewesen: *Orbit-Festival in Köln – /Surrogate Cities/an der Deutschen
Oper am Rhein
*Angekündigt:*Achtbrücken-Festival in Köln – Wittener Tage für neue
Kammermusik – Klangzeitwerkstatt in Münster – Kunsthalle for Music in
Mönchengladbach – Festival Eigenzeit in Duisburg – Bochumer Tage für
Neue Musik – Blaues Rauschen im Ruhrgebiet u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**)
*
*
*
*[Orbit-Festival in Köln]*
Nachdem Spark <https://spark.cologne/>2022 erste Funken geschlagen hat
(s. Gazette Mai 2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2022>),
ging das von Christina C. Messner <https://www.christinamessner.com/>und
Sandra Reitmayer <https://www.sandrareitmayer.com/>kuratierte Festival
für aktuelles Musiktheater jetzt mit Orbit <https://orbit.cologne/>in
die Umlaufbahn: Vom 12. bis 15.4. waren an verschiedenen Orten in Köln
sehr unterschiedliche Formate zu erleben. Zum Auftakt entführten Luísa
Saraiva <https://luisasaraiva.com/>, Senem Gökçe Oğultekin
<http://senemgokce.com/>, Peter Rubel
<https://orbit.cologne/artists/peter-rubel/> und Nathan Bontrager
<https://en.orbit.cologne/artists/nathan-bontrager/> mit /Hark!/
<https://orbit.cologne/productions/hark/>singend, tanzend und
musizierend in die Welt des Barock. Mit Barock assoziiert man oft
pompöse Inszenierungen und gepuderte Perücken, aber diesmal ist alles
ganz anders. Die vier Performenden benötigen nur ihre Körper, ihre
Stimmen und ab und zu ihre Instrumente. Sie durchschreiten und
durchtanzen den Raum, umkreisen das Publikum, finden zusammen, ver- und
entflechten ihre Körper und Stimmen, erzählen kleine Episoden aus ihrem
Leben und tauchen all dies in den Zauber der Musik, die hier endlich von
jedem Anspruch auf Perfektion befreit ist. Dadurch entsteht eine neue
Sinnlichkeit, am unmittelbarsten wenn sie in immer schnellerem Lauf an
uns vorbeihuschen, wir den Luftzug ihrer Körper hautnah spüren und der
Gesang in der Atemlosigkeit eine berührende Offenheit und
Verletzlichkeit gewinnt.
Um Vielsinnlichkeit ging es auch bei /A Singthing/
<https://en.orbit.cologne/productions/a-singthing/>, einer Kooperation
mit der Kölner Oper, und auch hier hat man sich ein Ausgangsmaterial
erwählt, das normalerweise durch Opulenz und Pathos glänzt: die
italienische Oper. Unter der Regie von Benjamin van Bebber
<https://benjaminvanbebber.jimdofree.com/> erkundeten Leo Hofmann
<https://www.leohofmann.com/>, Athena Lange
<https://orbit.cologne/artists/athena-lange/> und Sabrina Ma
<http://sabrinama.com/> ganz neue Zugangsweisen, bei denen das Hören
ausnahmsweise nicht im Vordergrund steht. Das zeigte sich bereits bei
van Bebbers Einführung, die in Gebärdensprache übertragen wurde.
Tatsächlich habe ich noch nie einen so stillen Arienabend erlebt, doch
während ich anfangs noch jedem Laut nachlausche, beginnt die Wahrnehmung
sich zu verändern: Klänge werden zu Gesten – zum Beispiel wenn Athena
Lange, die mit 20 Jahren ertaubte, von ihrer Liebe zu Maria Callas
erzählt. Bilder werden zu Klängen – wir sehen eine Aufnahme der Callas,
die stumm bleibt und die wir doch hören, aber ganz neu. Auch andere
Sinne werden angesprochen, Fächer bringen die Luft zum Schwingen, Körper
vibrieren, der Boden scheint sanft zu schwingen (das tut er wirklich!)
und trotz allem wirkt die Präsentation nie effekthaft sondern behutsam
und schlicht und steht damit in bewusstem Kontrast zu den eingeblendeten
Arientexten, die von überbordenden Gefühlswallungen künden.
Im Gegensatz dazu geht die Stimmkünstlerin Frauke Aulbert
<https://www.stimmkuenstlerin.de/> in ihrer One-Woman-Show /Voicelab/
<https://orbit.cologne/productions/voice-lab/>in die Vollen und nimmt
dabei diverse digitale Formate ins Visier, ohne die offenbar viele Leben
nicht mehr vorstellbar sind. In einer Art Tutorial erhalten wir einen
Crashkurs in zeitgenössischer Stimmtechnik, wobei sich ein amüsanter
Kontrast ergibt zwischen der dauerlächelnden Moderatorin, die sich
keinen Klick entgehen lassen will, und den alles andere als
marktgängigen, teils geräuschlastigen vokalen Verlautbarungen, wie man
sie aus dem Neue-Musik-Kontext kennt. Wenn sie bei diversen
Lockerungsübungen Selfies schießt, sehen wir sie auf der großen Leinwand
in witzig-skurrilen Perspektiven. Unermüdlich wechselt sie die Rollen
und Outfits, im Schnelldurchlauf rast sie durch die Charts der letzten
Jahrzehnte und ist ständig einen Sprung voraus, doch obwohl ihre
stimmlichen Fähigkeiten ohne Frage beachtlich sind, stellt sich bei mir
bald eine gewisse Ermüdung ein. Woran das liegt, wird mir schlagartig
klar, als sie sich an einer Hommage an Nina Hagen versucht. Es fehlt der
Biss! Wo Hagen provoziert, ihre Stimme hysterisch überschnappen lässt
und auf Risiko setzt, bleibt Frauke Aulbert freundlich und verbindlich,
behält alles unter Kontrolle und kommt so über eine amüsante
Leistungsschau nicht hinaus.
Dass es zwischen Höflichkeit und Hasstiraden durchaus noch Spielraum
gibt, demonstriert /Der Täubling/
<https://orbit.cologne/productions/der-taeubling/>, der sich selbst als
Touretterapper und Prof. für Angewandte Misanthropie vorstellt. In einer
grotesken Hasenmaske erobert er die Bühne und traktiert das Publikum mit
Texten, die teils haarscharf an der Schmerz- und Gutegeschmacksgrenze
vorbeischrammen. Dabei ist er eigentlich ganz nett, vor allem wenn er
sich ohne Maske als sein Alter-Ego Jean Baptiste präsentiert – der sich
dann allerdings die Rose nicht ins Knopfloch steckt sondern auf die
nackte Brust tackert. Insgesamt eine Performance der anderen Art, bei
der ich mich nicht gelangweilt habe.
Während der Täubling sein Publikum mit einem Abendmahl aus Schampus und
Zitronen abspeist, werden wir in /Proviant/
<https://orbit.cologne/productions/proviant/>an eine gedeckte Tafel
geladen und von Eva-Maria Bauermeister
<https://www.evamariabaumeister.de/> und Fiona Metscher
<http://fiona-metscher.de/> in ein Gespräch über Mangel und Fülle in
unserem Leben und in der Welt verstrickt. Die von Constantin Herzog
<https://www.impakt-koeln.de/impakt-mitglieder/constantin-herzog.html>
und Oxana Omelchuk <https://oxanaomelchuk.com/> beigesteuerten, kleinen
akustischen Einsprengsel bleiben bewusst im Hintergrund, so dass sich
das Format eher als Selbsterfahrungsworkshop entpuppt. Diese Lust,
Neuland zu entdecken, Ungewöhnliches zu erproben und sich dabei von
herkömmlichen Musiktheatervorstellungen auf keinen Fall einschränken zu
lassen, ist typisch für Orbit und auch wenn mich nicht alles vom Hocker
gerissen hat – wenn Daniel Gloger <https://www.danielgloger.de/> in/Cold
Sweat <https://orbit.cologne/productions/cold-sweat/> /als sterbender
Sänger eine halbe Stunde lang in eine zum Mikrophon umfunktionierte
Pistole röchelt, während auf einem Splitscreen Schnipsel des
gleichnamigen Thrillers zu sehen sind, so ist das wohl eher etwas für
eingefleischte Fans – geht mein Daumen nach oben und ich freue mich
schon auf die nächste Festivalausgabe –wie immer die dann heißen mag.
*[/Surrogate Cities /an der Deutschen Oper am Rhein]*
Demis Volpi <https://www.operamrhein.de/menschen/demis-volpi/>, seit
2020 Ballettdirektor und Chefchoreograf des Balletts
<https://www.operamrhein.de/startseite-ballett/> der Deutschen Oper am
Rhein <https://www.operamrhein.de/> in Düsseldorf, hat sich, bevor er in
der nächsten Spielzeit die Nachfolge von John Neumeier in Hamburg
antritt, mit /Surrogate Cities/
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/surrogate-cities/> von Heiner
Goebbels <https://www.heinergoebbels.com/> etwas besonderes vorgenommen.
Das Werk entstand bereits 1994 zum 1200-jährigen Bestehen der Stadt
Frankfurt und wurde dort auch uraufgeführt. Thema ist aber nicht eine
bestimmte Stadt sondern Urbanität im Allgemeinen, jenes den ganzen
Globus überziehende Phänomen, bei dem Nähe und Anonymität, Vielfalt und
Eintönigkeit, Pracht und Elend, Anpassung und Verweigerung untrennbar
miteinander verbunden sind.
Genau vor 10 Jahren, während Goebbels' Intendanz bei der Ruhrtriennale,
konnte man die /Surrogate Cities/ bereits in der Duisburger
Kraftzentrale erleben. Doch während damals Mitwirkende aus dem ganzen
Ruhrgebiet, vom Tanzsportclub bis zum Kampfsportverein, die Bühne
bevölkerten, lieferte die Deutsche Oper am Rhein nun das
Kontrastprogramm und versetzte das Stück in die Welt des klassischen
Balletts – mit allem was dazu gehört. /Surrogate Cities/ besteht aus
sieben lose zusammengefügten Abschnitten (von denen in Düsseldorf sechs
zur Aufführung kommen) und ist so heterogen wie die Stadt selbst:
Goebbels greift Texte von Paul Auster, Heiner Müller und Hugo Hamilton
auf, integriert verschiedene Samples, von Stadtgeräuschen bis zu
Gesängen jüdischer Kantoren der 1920er und 1930er Jahre, verarbeitet
Scarlatti-Sonaten und dergleichen mehr. Über weite Strecken dominiert
eine rhythmisch markante, vorwärtstreibende Musik, die der mit seinen
Düsseldorfer Symphonikern unmittelbar auf der Bühne platzierte Vitali
Alekseenok <https://www.alekseenok.com/en> (designierter
Generalmusikdirektor) voller Elan umsetzt. Die Musik fährt nicht nur den
Tänzern und Tänzerinnen sondern auch dem Publikum in die Glieder und
ergibt eine mitreißende Folie für ein turbulentes Geschehen: Menschen
hasten über die Bühne, finden sich zu kurzen Begegnungen, die ohne
Folgen bleiben, laufen ohne erkennbares Ziel aneinander vorbei. Doch
anstatt sich diesem Sog zu überlassen, flicht Volpi immer wieder Szenen
ein, die den Eindruck erwecken, als ginge es nur um den Effekt und das
eingängige Bild: Eine Tänzerin mit überlangem Haar, die gewissermaßen
auf Händen getragen die Bodenhaftung verliert, ein Tänzer, der mit
Rauchschwaden zu jonglieren scheint, zwei, die im überlangen Mantel zum
Riesen mutieren, sich verknäuelnde nackte Körper (selbstverständlich im
hautfarbenen Bodysuit). Dieses Aneinanderreihen unvermittelter Einfälle
kann natürlich als Abbild einer rastlosen Urbanität verstanden werden,
doch die Bilder sind nicht stark genug, um zu fesseln. Sie wirken
beliebig, streuen Sand ins Getriebe.
Eindrücklicher geraten die Szenen, in denen sich das Geschehen
konzentriert und die Musik innehält – zum Beispiel bei den /Drei
Horatier Songs/ nach einem Text von Heiner Müller. Diese handeln von
Liebe und Gewalt, davon dass man Mörder und Held zugleich sein kann,
eine Ambivalenz, die sowohl tänzerisch als auch musikalisch zum Ausdruck
kommt. Zu einer kantigen, aggressiven Musik liefert Tamara Lukasheva
<https://tamaralukasheva.de/> schmetternd und schmachtend eine
musicalreife Darbietung, während sich zwei Tänzer in einer klassischen
Choreographie umgarnen, die Liebesspiel und Zweikampf zugleich ist. In
der Schlusssequenz skandiert ein Tänzer einen Text aus Hugo Hamiltons
Roman /Surrogate City/, nach dem das Werk benannt ist. „She's running.
What for?“ schreit er ins Mikrophon, während er selbst mit zuckenden,
ruckartigen Bewegungen wie elektrisiert über die Bühne hetzt, bis er
atemlos zusammensinkt. Der Inszenierung ist schon vorher die Luft
ausgegangen, aber die Musik wirkt stärker als ich sie in Erinnerung hatte.
*[Termine im Mai] *
*Köln *
Das Achtbrücken-Festival <https://www.achtbruecken.de/de/>startet am
4.5. mit dem Freihafen und dreht sich in diesem Jahr ganz um Enno Poppe.
Bis zum 14.5. finden ca. 30 Konzerte statt u.a. mit dem Ensemble Consord
<https://consord.net/>, dem Ensemble Mosaik
<https://ensemble-mosaik.de/>, der Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>, dem Gürzenich Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/> und demWDR Sinfonieorchester
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>.
*ON Cologne <https://www.on-cologne.de/>**beteiligt sich am 8.5. mit
einer installativen **Klangperformance
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/f-d-g-do-macht-ohn-macht/399>
und**Konzerten mit dem **Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/>**sowie **Simon Rummel
<http://www.simonrummel.de/>**und dem **On Water Orchestra
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/der-zauberlehrling/398>**.
In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**erwarten
uns neben Lunchkonzerten am 4.5., 11.5. 18.5. und 25.5. indigene
Instrumente aus Bolivien am 1.5., das Ensemble T.ON und Sofia Jernberg
am 17.5. und Sound Rebellion mit Orgel und Elektronik am 31.5. In der
**Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen neben
Achtbrücken-Konzerten mit dem **Ensemble Recherche
<https://www.ensemble-recherche.de/>**am 11.5. eine Sound Art
Performance von **Marta Zapparoli
<https://martazapparoli.klingt.org/>**am 7.5. und das **Beyond The Roots
Large Ensemble <https://www.beyond-the-roots.de/>**mit Kompositionen von
**Albrecht Maurer <https://www.albrechtmaurer.de/>**am 24.5. auf dem
Programm. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**ist am
**5.5. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/prozession/>**, **9.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/iannotta-a-blur-of-fur-and-bone/>**und
**12.5. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/mahabharata/>**beim
Achtbrücken-Festival dabei, hat am **13.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/composers-participatory-music-making/>****Lukas
Pairon <http://lukas-pairon.eu/>**zu Gast und lädt am **20.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-interludes/>**zum
Montagskonzert.
Der WDR Rundfunkchor hebt am **1.5.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/rundfunkchor/konzerte/konzert-der-ak…>**ein
Werk von **Sebastian Black <https://www.sebblack.co.uk/>**aus der Taufe,
beim **Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>**am 5.5 trifft das
**Ensemble I Transiti <https://www.ensembleitransiti.de/>**auf **Kai
Niggermann <https://kainiggemann.com/>**, die **Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**sind am 7.5. im **Atelier
Dürrenfeld/Geitel <https://platformcologne.com/live/>**zu Gast, die
**Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/>**hat im Rahmen der
Reihe 'soundings' am **16.5.
<https://www.khm.de/termine/news.5716.soundings-042-roc-jimenez-de-cisneros-…>**den
Computermusikspezialisten Roc Jiménez de Cisneros eingeladen, in der
**Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**präsentieren sich am **17.5.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/31-01-2024-kompass-4-1/>**Kompositionsstudierende
in einem Multimediakonzert, im **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**erwarten uns **Aki Takase
<http://akitakase.de/>**am **17.5.
<https://www.stadtgarten.de/programm/aki-takase-japanic-8226>**und die
**reiheM <https://www.reihe-m.de/>**mit Marcin Pietruszewski, Guido
Möbius & Andrea Belfi am **28.5.
<https://www.stadtgarten.de/programm/reihe-m-marcin-pietruszewski-the-new-pu…>**und
am **29.5.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-83.177310…>**findet
die nächste Soirée Sonique im **Lutherturm <https://ltk4.de/>**statt.
Bei **cckpt <https://www.gerngesehen.de/cckpt/?p=209>**dreht sich alles
um Datensonifizierung. Noch bis 8.5. finden an verschiedenen Orten in
Köln und Düsseldorf Performances statt.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**(z.B. beim **ChezON-Werkstattgespräch
<https://www.on-cologne.de/chezon/>**mit Marco Pascarelli am 15.5.) und
**Noies <https://noies.nrw/>**, der Zeitung für neue und experimentelle
Musik in NRW. **Fast täglich gibt es im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/>**Konzerte (z.B. mit dem ABE nsemble am 13.5.)
und **jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet****FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln. W**eitere Termine und Infos finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Vom 24.5. bis 8.6. bringt das Festival Blaues Rauschen
<https://blauesrauschen.de/> elektronische Musik und Klangkomposition,
Licht- und Videokunst, Tanz und Performances ins Ruhrgebiet.
Vom 20.5. bis 16.6. finden im Kulturraum Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/>die *Bochumer*Tage für Neue
Musik
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/bochumer-tage-fuer-neue-musik/>statt.
Den Auftakt macht am 20.5.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/danses-rituelles-hommage-a-a…>eine
Hommage à André Jolivet und am 26.5.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/ensemble-crush/> wird
das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> erwartet. Am 11.5.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/soundtri…>
gastieren die *Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**im
**Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/>**. *
*Im ***Dortmunder*****Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>**spielt **Giorgi Gigashvili
<https://giorgigigashvili.com/de/>**am **3.5.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/03-05-2024-the-people-unite…>**Frederic
Rzewskis **/The people united will never be defeated!/**, die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**sind am **10.5.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/04/17/tuerkoez-wogram-st-68/>**in
der **Parzelle <https://www.parzelledortmund.de/>**zu erleben und im
**domicil <https://www.domicil-dortmund.de/>**stehen am **16.5.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10796.html>****The
Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>**und das Duo Andrea
Centazzo/Matthias Mainz auf der Bühne.*
*Die ***Duisburger*****Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/>**veranstalten vom 3. bis 26.5.
**Eigenzeit
<https://duisburger-philharmoniker.de/konzerte/12_eigenzeit/>**, das
Festival für zeitgenössische Kammermusik. Zum Programm gehören auch ein
Tango-Workshop und eine indische Nacht. Im **Lokal Harmonie
<https://www.lokal-harmonie.de/>**erwartet uns am **25.5.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11132/-/das…>****Das
Kondensat <https://www.gebhard-ullmann.com/projects/das-kondensat.html>**.*
*Das **ICEM <https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/>**(Institut
für Computermusik und Elektronische Medien) der ***Essener ***Folkwang
Universität lädt am 16.5. zur Ex Machina Werkstatt ein. Die
**Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**veranstaltet vom 9. bis
12.5. das Komponistinnenfestival **Her:Voice
<https://www.theater-essen.de/oper/hervoice/>**und hat hierzu **Lera
Auerbach <https://leraauerbach.com/>**eingeladen. Die **Gruppe Moment
<https://www.gruppemoment.de/>**präsentiert am 18.5. und **26.5.
<https://www.gruppemoment.de/project/zu-tage/>**neue Projekte und die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**kann man am 13.5. im
Bürgermeisterhaus erleben. *
*Ein Puppentheater der besonderen Art hat am 5.5. im **Musiktheater im
Revier <https://www.musiktheater-im-revier.de/de>**in
***Gelsenkirchen***Premiere. Mit **/Death is not the End/
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de/performance/2023-24/death-is-not-t…>**kommt
ein Erweckungsmusical nach Nick Caves Mörderballaden auf die Bühne. *
*Weitere Termine finden sich im **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**.*
*Düsseldorf*
In der Tonhalle kommt am 3., 5. und 6.5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/11863-schumann-4>ein
Werk von René Staar zur Aufführung und am 15.5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/12822-na-hoern-sie-m…>spielt
das Ensemble Notabu <https://www.notabu-ensemble.de/>in der Reihe 'Na
hör'n Sie mal' Musik von Günther Becker und Oskar Gottlieb Blarr
<https://www.blarr.info/>. Blarr feiert am 6.5. seinen 90. Geburtstag
und aus diesem Anlass erwarten uns am 5.5. Konzerte
<https://www.blarr.info/blarr-programm2024.pdf>in der Dorfkirche
Urdenbach und am 6., 8. und 22.5. in der Neanderkirche
<https://www.neandermusik.de/programm1.html>.Am 12.5. veranstaltet der
Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/index.html>den 56. Salon Neue
Musik <https://www.klangraum61.de/salon>, ebenfalls am 12.5. machen die
*Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**im Theatermuseum Station,
*vom 23. bis 25.5. widmet sich das Approximation Festival
<https://approximation-festival.de/>Grenzgängen auf dem Klavier und am
25.5. lädt die Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/>zum Tag der Neuen Musik
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2024-05-25-tag-der-n…>–
mit dabei sind das Minguet Quartett <https://www.minguet.de/>und das
Ensemble Garage <https://ensemblegarage.de/>.
*Sonstwo*
*Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**schickt vom 7.5. bis 14.5.
die Vokalistin **Saadet Türköz <https://saadet.ch/> und den Posaunisten
Nils Wogram <https://nilswogram.com/> durchs Land. In Münster,
Wuppertal, Köln, Hagen, Gelsenkirchen, Dortmund, Bochum, Düsseldorf,
Essen und Bonn treffen sie auf wechselnde Gäste. *
*Die ***Aachener***Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> organisiert am 4.5.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5378> eine Exkursion zum Kölner
Achtbrücken-Festival und präsentiert am 4., 11. und 25.5. aktuellen Jazz.*
*Die ***Bielefelder***Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt einmal im Monat zum Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und in der
Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> erwarten uns
ein Chorkonzert mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts am 11.5.,
Orgelwerke von Olivier Messiaen am 19.5. und Orgelimprovisationen am 26.5.*
*Die ***Bonner***In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/>
veranstaltet im Dialograum Kreuzung an St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> zwei Konzerte in der Reihe 'The
Dissonant Series' am 11. und 31.5. und die Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**am 14.5. und im Künstlerforum ist am
**12.5.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/wie-entsteht-neues.17754…>**das
ABE nsemble zu Gast.*
*Vom 17. bis 20.5. findet wieder das ***Moers*****Festival
<https://www.moers-festival.de/de>**statt. Diesmal treten Superhelden
und Superheldinnen an, um das Böse zu bekämpfen. *
*Im **Museum Abteilberg <https://museum-abteiberg.de/>**in
***Mönchengladbach ***gastiert vom 5.5. bis 23.6. **Ari Benjamin Meyers
<http://aribenjaminmeyers.com/>**mit der **Kunsthalle for Music
<https://museum-abteiberg.de/ausstellungen/kunsthalle-for-music/>**.
Jeweils von Donnerstag bis Sonntag erklingt Live-Musik u.a. von Julius
Eastman, Yoko Ono, Terry Riley und Marcel Duchamp. Irmin Schmidt,
Mitgründer der Band Can, steuert ein neues Stück bei. *
*Die Klangzeit_Werkstatt 2024 in ***Münster***startet am 25.5. mit einem
Jubiläumskonzert der **Gesellschaft für Neue Musik
<https://gnm-muenster.de/>.**Bis zum 29.5. folgen dann an verschiedenen
Orten sechs weitere Konzerte und eine Lecture mit **Annette Schmucki
<https://www.blablabor.ch/ueberschmucki>**. Die Termine finden sich auf
der **Website**der **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/Veranstaltungen/index.shtml>**.
Am 26.5. gastiert die Klangzeit_Werkstatt in der **Blackbox
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**, wo am
5.5.bereits die **Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**zu
erleben sind. *
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Universität ***Siegen***kündigt ein Konzert mit der Flötistin Carin
Levine und dem Gitarristen Jürgen Ruck am **22.5.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/23_2…>**im
Apollo-Theater an. *
*Vom 3. bis 5.5 locken die ***Wittener*****Tage für neue Kammermusik
<https://witten.de/2024/03/22/wittener-tage-fuer-neue-kammermusik-die-56-auf…>**mit
19 Uraufführungen und vier Deutschen Erstaufführungen in 14 Konzerten in
die kleine Gemeinde am Rande des Ruhrgebietes. Porträt-Komponistin ist
in diesem Jahr **Francesca Verunelli
<https://www.francescaverunelli.com/>**.*
*Im ***Wuppertaler*****ort <https://www.kowald-ort.com/>**stehen die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**am **6.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/soundtrips-nrw/>**, das ABE
nsemble am **9.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/abe-09-05-2024/>**und **Das
Kondensat <https://www.gebhard-ullmann.com/projects/das-kondensat.html>
**am **24.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/kondensat-24-05-2024/>**auf dem
Programm. *
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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28 Mar '24
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2024 _
_
*April 2024*
*Gewesen: *Kurtágs /Fin de Partie/in Dortmund – Schönes Wochenende in
Düsseldorf
*Angekündigt:*Orbit mit aktueller Bühnenkunst in Köln – Festival für
aktuelle Musik im Kunsthaus Essen – Sound Art im Weltkunstzimmer
Düsseldorf u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
****[Kurtágs ***/*Fin de Partie*/***in Dortmund]**
*Obwohl die Saat früh gelegt war, hat sich György Kurtág für seine erste
Oper viel Zeit gelassen. 1957 war er anwesend, als Becketts **/Fin de
Partie/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/fin-de-partie/>**nach der
Londoner Uraufführung noch im gleichen Jahr in Paris auf die Bühne kam,
und offenbar hat das Stück bleibenden Eindruck hinterlassen. Damals war
Kurtág gerade einmal 21 Jahre alt und es sollte noch mehr als ein halbes
Jahrhundert dauern, bis er sich schließlich ans Werk machte. Um 2010
begannen seine konkreten Arbeiten und sie sind bis heute nicht
abgeschlossen. Denn die Version, die im November 2018 in der Mailänder
Skala uraufgeführt wurde und am 1.3.24 in Dortmund ihre
Zweitinszenierung und szenische deutsche Erstaufführung erlebte, gilt
als 'Versione non definitiva'. Nicht ganz die Hälfte des Beckettschen
Textes hat Kurtág bisher vertont und es ist dem beharrlichen Drängen
seiner Frau Márta zu verdanken, dass er sich zur Freigabe der
vorläufigen Version entschließen konnte. Wenige Monate nach der
Uraufführung starb Márta und aufgrund der unschätzbaren Bedeutung, die
sie nicht nur in persönlicher sondern auch in künstlerischer Hinsicht
für ihren Mann hatte, bleibt offen, ob und wann Kurtág, der gerade
seinen 98. Geburtstag feierte, die kompositorische Arbeit fortsetzen
wird. Doch auch so wirkt die zweistündige Fassung vollgültig, zumal das
Fragmentarische, Offene sowohl für Becketts als auch Kurtágs Werk
charakteristisch ist.
Becketts Versuchsanordnung ist vermutlich bekannt. Vier versehrte
Personen befinden sich in einer klaustrophobischen Situation in einer
postapokalyptischen Welt: der blinde, an den Rollstuhl gefesselte Hamm,
seine Eltern Nell und Nagg, die als Körperstümpfe in Mülltonnen hausen,
und der rastlose Diener Clov. Sie können nicht ohne und nicht
miteinander und umkreisen einander in endlosen Dialog- und
Monologschleifen. Dabei muss jede noch so kleine Annäherung sofort
torpediert werden, denn Nähe macht verwundbar und das ist das Letzte,
was man unter diesen Umständen gebrauchen kann. Das Ende bleibt offen –
das Bedrückende und Aussichtslose an diesem Endspiel ist, dass das
gleichzeitig erhoffte wie gefürchtete Ende gerade nicht eintritt.
In Dortmund holt der Regisseur Ingo Kerkhof
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/ingo-kerkhof/>
das Publikum ganz nah an das Geschehen heran. Mit dem Rücken zur Wand
sitzen wir direkt auf der Opernbühne, vor uns agieren zum Greifen nah
die Protagonisten, das Orchester ist – schemenhaft hinter Gaze – auf dem
hochgefahrenen Orchestergraben platziert, die leeren Publikumsränge
dahinter bleiben im Dunkeln. Wie die Personen können wir nicht entrinnen
und die spärliche Bühnenausstattung (Anne Neuser
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/anne-neuser/>)
bietet nichts, was uns ablenken könnte: zwei Mülltonnen im Kunstrasen
versenkt, irgendwo ein Klavier. Bis hierher ist noch alles Beckett, aber
was macht Kurtág daraus? Erstaunlicherweise verwendet er ein
großbesetztes Orchester. Dieses kommt zwar kaum in seiner Gänze zum
Einsatz, sondern findet vorzugsweise kammermusikalisch Verwendung, aber
es entfaltet eine starke Präsenz und umfängt das Geschehen in Dortmund
nicht nur akustisch sondern auch optisch. Die Musik selbst ist alles
andere als spröde oder sperrig, sie scheint sich dem französischen
Sprachduktus geradezu anzuschmiegen, begleitet die Personen bei ihren um
sich selbst kreisenden Litaneien, bei ihren kleinen hastigen Erregungen
und kurzen Aufwallungen. Dadurch entsteht eine Nähe und Unmittelbarkeit,
die Becketts Text gerade verweigert oder nur zwischen den Zeilen
durchscheinen lässt. Die Rechnung geht auf, weil Kurtág seiner
reduzierten Klangsprache treu bleibt, seine Berührungen bleiben
behutsam, nichts drängt sich auf, nichts wird geglättet. Das Unbehagen
bleibt, es rutscht nur etwas tiefer, dorthin wo wir noch weniger
verstehen, aber mehr mitbekommen.
Auf der Bühne stand handverlesenes Personal: **Frode Olsen
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/frode-olsen/>**als
Hamm und **Leonardo Cortellazzi
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/leonardo-cor…>**als
Nagg wirkten schon bei der Uraufführung in Mailand mit und **Morgan
Moody
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/morgan-moody/>**war
bereits bei den Londoner Proms sowie bei weiteren Aufführungen als Clov
zu erleben. Lediglich **Ruth Katharina Peeck
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/ruth-kathari…>**hatte
als Nell ihr Rollendebüt. Die Dortmunder Philharmoniker spielten unter
der kompetenten Leitung von **Johannes Kalitzke
<https://www.johanneskalitzke.com/>**, der bereits bei einer Aufführung
in Antwerpen am Pult stand.*
**[Schönes Wochenende in Düsseldorf]**
*Luigi Nono wäre am 29.1.2024 100 Jahre alt geworden und wahrscheinlich
werden wir in diesem Jahr noch einiges von ihm hören. Die Düsseldorfer
Tonhalle machte in unserer Region den Auftakt, indem sie ihm vom 15. bis
17.3. ihr kleines Festival '**Schönes Wochenende
<https://www.tonhalle.de/schoenes-wochenende-2024>**' widmete. Obwohl
alles andere als windschnittig, ist Nono mit seinem Werk in
verschiedenen Richtungen anschlussfähig. Er gilt als Avantgardist, war
in den Hochburgen der Neuen Musik von Darmstadt bis Donaueschingen
präsent und unterliegt doch nicht dem Verdikt des verknöcherten
Serialisten. Das zeigt sich bereits in seinem frühen Werk **/Canti per
13/**, das als streng seriell komponiertes Instrumentalstück eine – wie
der Titel schon andeutet – fließende Kantabilität bewahrt. Als echter
Venezianer war Nono kein Vertreter der Stunde Null, sondern hielt immer
Kontakt zur Vergangenheit. In seinem bahnbrechenden Streichquartett
**/Fragmente – Stille, an Diotima/**greift er ein für den
Normalsterblichen nicht heraushörbares Motiv aus einem Chanson von
Johannes Ockeghem auf, benutzt eine bereits von Giuseppe Verdi
verwendete Tonskala als Grundmaterial, lässt sich von Beethovens
**/Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit/**aus dessen
**/15. Streichquartett/**inspirieren und fügt Hölderlinzitate als
Subtext ein. Nach einer aufschlussreichen Einführung von Egbert Hiller
verband das*Minguet Quartett <https://www.minguet.de/>*diese Einflüsse
zu einem Konzert, das in Nonos Streichquartett seinen Höhepunkt fand,
einer Musik, die bei aller Fragilität voller Energie und bei aller
Avanciertheit berührend und schön ist.
Dass dieser Traditionsbezug sich bei Nono problemlos mit einem
politischen Bekenntnis zur Gegenwart verbinden lässt, brachte das
Konzert im Foyer des NRW-Forums zum Ausdruck. Die Rotunde mit ihrer
hohen Kuppel ist zwar nicht der Markusdom, bot aber einen wunderbaren
Rahmen für die mehrstimmigen Chor- und Bläserstücke von Monteverdi,
Gabrieli, Willaert u.a., die (vorgetragen vom **Rheinstimmen Ensemble
<https://www.rheinstimmenensemble.com/>**und den Bläsern des
Jugendsinfonieorchesters der Tonhalle) von der umlaufenden Empore herab
den Raum fluteten. Dem stand Luigi Nonos **/La fabbrica
illuminata/**gegenüber, in dem er sich mit den Lebens- und
Arbeitsbedingungen von Fabrikarbeitern befasst. So wie sich hier **Julia
Hagenmüllers <https://juliahagenmueller.com/>**klare Sopranstimme in
einem raumfüllenden Tonbandzuspiel behauptet, das von geisterhaftem
Flüstern, chaotischem Stimmengewirr, Maschinengeräuschen und
kakophonischem Scheppern und Tosen geprägt ist, so hat der engagierte
Kommunist Nono in seinen Werken immer wieder politisch Position bezogen
und sich für die Stimme der Menschlichkeit in einer von Ausbeutung und
Gewalt geprägten Welt stark gemacht. Das Rheinstimmen Ensemble
überzeugte auch mit Nonos **/Sarà dolce tacere/**für Vokaloktett nach
einem Text von Cesare Pavese, bei dem die Töne zart und transparent von
Mund zu Mund wandern. An diese Klangsprache knüpfte Laura Marconis neues
Werk **/Vorrei/**für Vokalsextett an, bei dem sich der Raum aufzulösen
scheint in einem Fließen der Stimmen, in das sich zartes Pfeifen und
Wispern, Zischen und Hauchen mischen,. Sehr viel handfester präsentierte
**Antonella Bini <https://www.antonellabini.com/cd>****/Inonda/**von
**Roberta Vacca <https://www.robertavacca.it/>**, indem sie Stimme,
Flöte und kleine perkussive Effekte in einer quirligen One-Woman-Show
verschränkte.
Ein absoluter Höhepunkt des Festivals war **Salvatore Sciarrinos
<http://salvatoresciarrino.eu/>****/Quaderno di Strada/**, das neben
Nonos erwähnten **/Canti per 13/**vom **Ensemble Notabu
<https://www.notabu-ensemble.de/>**zu Gehör gebracht wurde. Die **/zwölf
Gesänge und ein Sprichwort für Bariton und Ensemble/**basieren auf einem
Textsammelsurium, das von anonymen Graffiti über Rilkes Klagen über die
Unzuverlässigkeit der italienischen Post bis zu Brechts Fragen eines
lesenden Arbeiters reicht. Wie Otto Katzameier als Solist mit
schwindelerregender Sicherheit durch die 13. Kapitel manövriert und sich
dabei in Sciarrinos typischem Gesangsduktus immer wieder von gehaltenen
Tönen in nervöse, kleinteilige Intervallfolgen stürzt, wie das Ganze mit
Sinn für Humor, Lust am Detail und ohne einen Ton zu viel instrumental
begleitet wird, ist einfach fantastisch.
Die unverminderte Qualität und Aktualität Nonos kam besonders in einem
Konzert zum Ausdruck, das sich im Grünen Gewölbe der Tonhalle dem Thema
**/Aqua/**widmete. Den Auftakt bildeten drei neuere Werke von Giovanni
Sollima, Gianluca Castelli und Andrea Portera (dargeboten von den
Cellisten und Cellistinnen der Dortmunder Philharmoniker und dem
**E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**). Diese Musik ist denkbar weit
von Nono entfernt. Sie ist eingängig, bleibt konventionellen Mustern
verhaftet und schwelgt in Klangwogen. Auch dann, wenn sie sich wie Nono
dezidiert politisch äußert, hinterlässt sie durch den Einsatz plakativer
Mittel einen zwiespältigen Eindruck. So wenn Castelli in **/Sono
aqua/**im Angedenken an die Menschen, die bei der Flucht über das Meer
ihr Leben riskieren, die Musizierenden demonstrativ nach Luft schnappen
lässt. Geradezu reinigend wirkte da Nonos **/Hay que caminar,
so/**/ñ/**/ando, /**bei dem die Geigerinnen **Hannah Weirich
<https://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder/hannah-weirich/>**und
**Sara Cubarsi
<https://saracubarsi.wixsite.com/saracubarsifernandez>**den Raum
durchwandern, mit Klängen zwischen zartestem Flirren im höchsten
Register und scharfen, markanten Schnitten, einsam und zerbrechlich,
sich behutsam über die Distanz hinweg verbindend, manchmal aufbegehrend,
dann verglühend wie Sternschnuppen.
Insgesamt bot das Schöne Wochenende, obwohl normalerweise eher
windschnittig und darum bemüht, niemandem weh zu tun, in diesem Jahr ein
stimmiges Konzept, das – in verschiedensten Richtungen anschlussfähig –
für gut besuchte (teils ausverkaufte!) Konzerte sorgte und bei dem auch
ich auf meine Kosten gekommen bin. Und wenn dann doch eine hinter mir
sitzende Zuhörerin beim Anhören von **/Fragmente – Stille, an
Diotima/**sich an ihren letzten Zahnarztbesuch erinnert fühlte, dann ist
das eben Düsseldorf. *
**[****Termine im April]**
*Köln*
Als Nachfolger von Spark <https://spark.cologne/> (s. Gazette Mai 2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2022>)
widmet sich vom 11. bis 15.4. das Festival Orbit
<https://orbit.cologne/> dem aktuellem Musiktheater. In der Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen Unsuk Chin am 4.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wetterleuchten/3689>,
Elliott Carter am 7.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/portrat-alexander-melnikov-…>,
Sofia Gubaidulina am 21.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/benjamin-grosvenor/3295>,
der finnische Akkordeonist Kimmo Pohjonen <https://kimmopohjonen.com/>
am 27.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kimmo-pohjonen/3528>
sowie der Perkussionist Alexej Gerassimez
<https://www.alexejgerassimez.de/> am 29.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/bergen-philharmonic-orchest…>
auf dem Programm. Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>
kündigt /Crossroads/ am 14.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-crossroads/>
(am Mittag
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-crossroads-2/>
bereits in Krefeld) und ein Montagskonzert am 22.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-klopfen/> an. In
der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>
erwarten uns Lunchkonzerte am 6.4., 13.4., 20.4. und 27.4. sowie Verena
Barie mit Blockflöten, Orgelpfeifen und Elektronik am 12.4. Die reihe M
<https://www.reihe-m.de/> präsentiert am 8.4.
<https://www.reihe-m.de/?p=5344> Ka Baird <https://www.kabaird.com/> und
Elisabeth Coudoux <https://www.elisabethcoudoux.com/> im Konzertraum
674.fm, in der Reihe 'Soundings' ist Achim Zepezauer
<https://www.kuhzunft.com/> am 11.4.
<https://www.khm.de/termine/news.5696.soundings-41-ach-kuhzunft/> an der
Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/> zu Gast, die Plattform
nicht dokumentierbarer Ereignisse <https://platformcologne.com/> lädt am
9. und 24.4. ins Atelier Dürrenfeld/Geitel, das Ensemble Handwerk
<https://ensemble-handwerk.eu/> ist am 23.4. in der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> zu erleben, das Kommas Ensemble am
gleichen Ort am 27.4. und in der Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/> erklingt am 29.4.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/29-04-2024-die-koelner-…>
*Witold Lutoslawskis */Konzert für Orchester.
/*Im **Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**stehen das Quartett
Soundbridges am **8.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/soundbridges-w-vandermark-muche-lehn-bl…>**,
**Anna Webber <https://www.annakristinwebber.com/index2.html>**und das
Trio Ton am **14.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/ton-herzog-muche-nillesen-meets-anna-we…>**,
Houbara - Resonanzen Iran am **25.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/houbara-resonanzen-iran-2024-8511>**und
**26.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/houbara-resonanzen-iran-2024-8512>**sowie
die Vokalistin Totenhagen am **29.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/nica-live-totenhagen-7570>**auf dem
Programm und die **Soirée Sonique #82
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-82.177310…>**gibt
vom 24. bis 27.4. im LTK4 Künstlerinnen Raum für Experimente.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. **Fast täglich gibt es
im Loft <http://www.loftkoeln.de/> Konzerte – zum Beispiel das sound art
Projekt Desert Dictionary am 11.4.
<https://www.loftkoeln.de/event/boris-baltschun-desert-dictionary-live-recor…>
– und **jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 9.4. mit **Leonhard Huhn
<https://www.impakt-koeln.de/impakt-mitglieder/leonhard-huhn.html>**und
am 23.4. mit Julian Rohrhuber). W**eitere Termine und Infos finden sich
bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*In der Reihe 'Klangbilder' ist am 7.4.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
im ***Bochumer***Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/> das
Quartett**Soundbridges zu Gast. *
*Das Saxophonduo Ware <http://www.janklare.de/termine/> kommt am 12.4.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/03/10/ware-2/> in die
***Dortmunder***Parzelle <https://www.parzelledortmund.de/> (am 11.4.
bereits im Gelsenkirchener Georgel), im Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> erklingen am 16. 4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/16-04-2024-8-philharmonisch…>
und 17.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/17-04-2024-8-philharmonisch…>
Werke von John Adams und György Ligeti (mit einer öffentlichen Probe am
15.4.) und im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> stehen Hilde
<http://www.maria-trautmann.de/projekte/hilde> am 5.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/hilde-11004.html>, Die
Symptome am 12.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-11240.html>,
Pussy Riot am 17.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/pussy-riot-10916.html>,
The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> am 18.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10795.html>
und Sebastian Gramss <https://sebastiangramss.de/> & Meteors am 25.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/meteors.html> auf dem
Programm.*
*Das Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> in
***Duisburg***kündigt Der vierte Zustand am 10.4.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11126/-/mus…>
und Hilde <http://www.maria-trautmann.de/projekte/hilde> am 13.4.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11089/-/mus…>
an und im EarPort <https://earport.de/pages/de/startseite.php> erwartet
uns am 28.4. im Rahmen einer Ausstellungsvernissage ein
Performancekonzert. *
*Im Kunsthaus ***Essen***findet vom 18. bis 21.4. das Festival für
aktuelle Musik <https://ya-festival.org/> statt. *
*Weitere Termine finden sich im Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/> – zum Beispiel die Reihe 'Schlagzeug
trifft Leinwand', bei der Simon Camatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/> Kunstschaffende aus dem Ruhrgebiet
in ihren Ateliers besucht und sie dort vor Publikum bei der Entstehung
eines Kunstwerkes begleitet. *
*Düsseldorf*
In der Filmwerkstatt <https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/> lädt
Moritz Fiedler am 8.4.
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/moritz-fiedler-blue-hole/> zu
einer Listening Session, in der Neanderkirche spielt das Notabu-Ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> am 17.4.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/12821-na-hoern-sie-m…>
Werke von Cristobál Halffter, Isang Yun und Mark-Andreas
Schlingensiepen, am 21.4. findet der nächste Salon Neue Musik
<https://www.klangraum61.de/salon> im Klangraum 61
<https://www.klangraum61.de/index.html> statt und am 25.4.
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/kalender/2024-04-25-stattfinden-perfo…>
kommen Gerhard Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und
Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/> zu einem Performancekonzert in
die Kunsthalle <https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/>.
Im Weltkunstzimmer wird am 18.4. die Sound Art Ausstellung cckpt
<https://weltkunstzimmer.de/cckpt-sound-art-datasonification/> eröffnet,
die am 21., 27. und 28.4. von Performances begleitet wird. Ein Ableger
mit bioelektrischer Musik von Pilzen und Topfpflanzen ist am 29.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/cckpt-michael-allen-z-pr…>
im 674.fm Konferenzraum in Köln zu erleben. In der Deutschen Oper am
Rhein <https://www.operamrhein.de/> hat am 26.4. eine Choreographie von
Demis Volpi <https://www.operamrhein.de/menschen/demis-volpi/> nach
Heiner Goebbels <https://www.heinergoebbels.com/> Komposition /Surrogate
Cities/
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/surrogate-cities/?a=termine>
Premiere.
*Sonstwo*
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt die Reihe 'Hören & Sprechen über
Neue Musik' am 5.4. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5371> und aktuellen
Jazz am 9.4. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5390> und 27.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5230> an.
Der nächste Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> der
*Bielefelder*Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/>
findet am 8.4.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/03/18/jour-fixe-april-24-verharren-und…>
statt, in der Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112>
erklingt am 7.4. Olivier Messiaens /Les Corps glorieux /und im Theater
Bielefeld <https://theater-bielefeld.de/> kommt am 13.4. die Oper /The
Convert/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/the-convert-beten-zu-wem.html>von
Wim Henderickx <https://www.wimhenderickx.com/> zur Aufführung.
Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> präsentiert am
9. und 23.4. Konzerte der Reihe 'The Dissonant Series' im
*Bonner*Dialograum Kreuzung an St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> und in der Kunsthalle Hangelar
<https://www.kunsthallehangelar.de/> im nahen Sankt Augustin findet am
21.4. ein Werkstattkonzert statt.
*Das **Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/>**kommt am
**14.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-crossroads-2/>**mit
**/Crossroads/**in die ***Krefelder***Kirche Pax Christi und **Eva-Maria
Houben <https://evamariahouben.de/>**ist am 21.4. bei Nicos Kulturtreff
zu Gast.*
*Die ***Monheim*****Triennale <https://www.monheim-triennale.de/de>**hat
**Heiner Goebbels <https://www.heinergoebbels.com/>**am 7.4. und Ingrid
Laubrock
<https://www.monheim-triennale.de/de/mt1/2022/artists/ingrid-laubrock>
am 27.4. zum Hauskonzert eingeladen. *
*Im Rahmen der 'Musik zur Marktzeit' interpretiert Nicole Ferrein vom
**Ensemble Tra i tempi <http://www.traitempi.de/>**am 13.4. in der
Citykirche ***Mönchengladbach ***Mortion Feldmans******/three voices/***.**
*Im **Theater <https://www.theater-muenster.com/>**Münster kommt am
27.4. die Oper **/Imperium der Illusionen/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/imperium-der-illusionen-463.h…>**von
Helena Cánovas Parés zur Aufführung und in der **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**stehen am 7.4.
das akustische Experimentalquartett Oker und am 25.4. das Guitar Trio
With No Fancy Name auf dem Programm.*
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Universität ***Siegen***kündigt für den **19.4.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/23_2…>**ein
Orgelkonzert in der Nicolaikirche an. *
*Schönbergs Monodram **/Die Erwartung/**hat am **7.4.
<https://www.oper-wuppertal.de/programm/detailansicht-auffuehrung/erwartung-…>**gemeinsam
mit Ethel Smyths Musikdrama **/Der Wald/**an der ***Wuppertaler*****Oper
<https://www.oper-wuppertal.de/>**Premiere, im **ort
<https://www.kowald-ort.com/>**erwarten uns das Trio Remedy am **9.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/trio-remedy-09-04-2024/>**, ein
**Festival
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/globalvillage-19-04-2024/>**zu
Peter Kowalds 80. Geburtstag am 19. und 20.4., das Quartett Pauline
Réage am **27.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/reage-27-04-2024/>**und ein
Gesprächskonzert mit Christtoph Irmer am **28.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/>**und die **Gruppe Moment
<https://www.gruppemoment.de/>**kündigt für den 19.4. in der
Sofienkirche ein Konzert in der Reihe **Unerhört
<https://www.unerhoert-wuppertal.de/>**an.*
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
22 Feb '24
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2024 _
_
*März 2024*
*Gewesen: *NOperas! mit /Freedom Collective/in Gelsenkirchen
*Angekündigt:*Kurtágs /Fin de Partie/in Dortmund – Schönes Wochenende in
Düsseldorf – Michel van der Aas The Book of Water in Köln u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
**
**
**[NOperas! mit ***/*Freedom Collective*/***in Gelsenkirchen]**
*Hervorgegangen aus dem NRW-Fonds Experimentelles Musiktheater (**feXm
<https://www.noperas.de/fexm-2/>**) bringt **NOperas!
<https://www.noperas.de/>**regelmäßig ungewöhnliche Produktionen in die
Stadttheater, wobei sich nach dem aktuellen Konzept drei Theater über
drei Spielzeiten zu einem Verband zusammenschließen, um pro Saison ein
gemeinsames Projekt auf die Bühne zu bringen. Im letzten Jahr konnten
wir uns mit **/Fundstadt/ <https://www.noperas.de/projekte/hiatus/>**auf
eine Reise durch die Phantasien junger Menschen sowie durch die
Gelsenkirchener Innenstadt (s. **Gazette Juli 2023
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-2023>**)
begeben, diesmal führt uns ein aus Magdalena Emmerig (Bühne und
Kostüme), **Heinrich Horwitz
<https://www.heinrich-horwitz.com/>**(Inszenierung), Aleksandar Hut Kono
(Libretto), **Premil Petrovi <http://www.premilpetrovic.com/>**ć
<http://www.premilpetrovic.com/>**(musikalische Leitung), **Rosa
Wernecke <https://swooshlieu.com/ueber-uns/rosa-wernecke>**(Video) und
**Davor Vincze <https://db-vincze.com/>**(Komposition) bestehendes Team
mit **/Freedom Collective/
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de/performance/2023-24/noperas-freedo…>**in
eine nahe Zukunft, in der uns bereits vieles bekannt vorkommt. Neben dem
Theater Bremen und dem Staatstheater Darmstadt ist das **Musiktheater im
Revier <https://www.musiktheater-im-revier.de/de>**in Gelsenkirchen
wieder mit von der Partie und hier fand am 10.2.24 auch die Uraufführung
statt.
Vier Personen treffen in einer vielschichtigen Story aufeinander, in die
alles hineingepackt wird, was in der gegenwärtigen Debatte Rang und
Namen hat: Drogenmissbrauch, Sportbusiness, Organtransplantation,
Doping, Überwachungsstaat, Gaming, Hyperkapitalismus, Clubkultur,
Genderfluidität, Selbstoptimierung, Nanobots – es wird praktisch nichts
ausgelassen und so wirkt es fast schon beruhigend aber auch etwas
altmodisch, dass die Handlung von jenen vertrauten zwischenmenschlichen
Reflexen vorangetrieben wird, die so alt sind wie die Menschheit und
schon immer verlässlich für Stimmung gesorgt haben – allen voran
Eifersucht und Begehren: F ist mit K liiert, verliebt sich aber in A,
während K sich auf eine Affäre mit Z einlässt usw. Während der Plot sich
somit auf vertrautem Terrain bewegt, imaginiert die Inszenierung eine
technifizierte, schillernde Zukunft. Die Darstellenden agieren
unabhängig voneinander auf illuminierten Podien und werden durch
Videozuspielungen und reale Doubles vervielfältigt. Anleihen an
Sportevents, Gaming- und Clubkultur werden durch eine ausgefeilte
Lichtregie, die teilweise auch das Publikum ins Visier nimmt, in Szene
gesetzt und zu einem alle Sinne herausfordernden Multi-Media-Mix
verschmolzen. Analog und Digital, Realität und Fiktion, Lust und
Schmerz, Rebellion und Anpassung, Fake und Fact – Grenzen sind dazu da,
überwunden zu werden, die Darstellenden sind mal Gamer, mal Fighter, mal
Tänzer, Verausgabung und Überforderung sind Programm. Eine wichtige
Rolle spielt dabei die Musik von Davor Vincze, die alle Register zieht:
Die vier Sänger und Sängerinnen (**Nayun Lea Kim
<https://www.operabase.com/artists/nayun-lea-kim-79760/de>**, **Bele
Kumberger <https://www.operabase.com/artists/bele-kumberger-1991/de>**,
**Soyoon Lee <https://www.operabase.com/artists/soyoon-lee-90266/de>**,
**Yancheng Chen
<https://www.operabase.com/artists/yancheng-chen-2114307/de>**) dürfen
ihre Stimmen voll ausfahren, durch die Nähe zum Publikum entsteht eine
hohe Intensität, sogar ein veritables Liebesduett ist vorgesehen,
elektronische Passagen konkurrieren und amalgamieren mit der live
aufspielenden Neuen Philharmonie Westfalen, mal rhythmisch, mal
geräuschhaft, mal einen suggestiven Sog entfaltend. Letzteres gilt vor
allem für einen Rave, der (wenn auch für Clubverhältnisse eher zahm) die
heiligen Theaterhallen zum Beben bringt.
Während visuell und akustisch einiges geboten wird, fällt die anvisierte
Einbeziehung des Publikums, ohne die eine innovative Inszenierung
heutzutage nicht auszukommen scheint, ziemlich dünn aus. In der
Eingangsszene im Foyer fungieren wir zwar alle als Statisten, aber
anschließend sitzen dann doch die meisten brav auf ihren Stühlen und
auch als in der Rave-Szene einige bereitwillig zu zucken beginnen, wird
dieser Impuls nicht aufgegriffen. Wer ein Smartphone hat, kann sich
vorab einloggen und bekommt dann auf seinem Display verschiedene Avatare
präsentiert oder kann einem Chatverlauf folgen. Eine echte Interaktion
findet jedoch nicht statt und das gelegentliche Piepsen der Mobilgeräte
aufgrund zugespielter Töne (auf die ich nicht einmal Einfluss nehmen
kann!) als Beitrag des Publikums zum Soundtrack zu deklarieren, mutet
geradezu albern an.
Ebenfalls uneingelöst bleibt das im Programmheft vollmundig ausgeführte
Konzept der selbstlosen Liebe, jener Freiheit im Kollektiv (**/Freedom
Collective/**), die „als solidarische und empathische Kraft“ der
„kapitalistischen Wettbewerbslogik“ entgegengesetzt werden soll. In
einer Szene sieht man die Darstellenden in enger Umarmung, aber dies
wirkt eher wie eine Pose denn wie eine rebellische Geste. Häufiger
flanieren die Figuren wie Zombies beziehungslos durch den Raum, die
Handlung wird wie erwähnt eher von konkurrierenden Impulsen dominiert
und die Aufsplittung der Personen durch Avatare und Doubles sowie die
räumliche Isolierung erschweren direkte Interaktionen. Dass sich daraus
wie durch Zauberhand quasi auf höherer Ebene ein solidarisches,
demokratisches Kollektiv entwickeln könnte, ist ein Wunschtraum, der
anfangs auch mit dem Internet verbunden war und fürs erste ausgeträumt
scheint. Die vielbeschworene unsichtbare Hand hat schon im Kapitalismus
nicht funktioniert; um mit ihm aufzuräumen, müssen wir uns etwas anderes
einfallen lassen.
Das Interessante an NOperas! ist, dass die Produktionen nicht nur von
Haus zu Haus wandern, sondern dabei auch weiterentwickelt werden können.
Wer sich also in den nächsten Monaten zufällig in Bremen oder Darmstadt
aufhält, kann überprüfen, ob nachgebessert wurde.*
**[Opening-Festival in Trier]**
*Trier liegt bekanntlich in Rheinland-Pfalz und damit außerhalb des
Gazettenradius, aber so eng habe ich das noch nie gesehen und ein Besuch
des **Opening-Festivals <http://opening-festival.de/index.html>**war
einfach überfällig. Bereits **2000
<http://www.openingfestival.de/>**gegründet haben 2010 **Bernd Bleffert
<https://bernd-bleffert.de/>**und Thomas Rath die künstlerische Leitung
übernommen und sie sind es, die bis heute das Gesicht des Festivals
bestimmen – durch ihre vielfältigen Verbindungen in Trier, innerhalb der
Musik- und Kunstszene und manchmal auch durch eigene künstlerische
Beiträge. So ist im Laufe der Jahre eine familiäre Atmosphäre entstanden
und man sieht im Publikum auch Menschen, die in diesem Jahr nicht im
Programmheft stehen, aber einfach dabei sein wollen.
Hauptaustragungsort ist die **TUFA <https://tufa-trier.de/>**, eine alte
zum Kulturzentrum umfunktionierte Tuchfabrik im Zentrum Triers, in der
das Festival mit einer Klangkunstausstellung eröffnet wurde. Auch das
hat Tradition, denn Opening bedeutet auch, sich für Kunst- und
Darbietungsformen jenseits des üblichen Konzertbetriebs zu öffnen. In
diesem Jahr war der österreichische Künstler Joachim Eckl eingeladen,
der sich in seinen Werken vor allem mit den Elementen Wasser und Luft
befasst. So ließ er im Rahmen der großangelegten Aktion
**/Donau-Körper/**60.000 l Wasser aus der Donau schöpfen, was ungefähr
dem Flüssigkeitsvolumen entspricht, das im Laufe eines Lebens durch den
menschlichen Körper fließt. Die dabei eingesetzten Container
beherrschten nun, mit Saiten und Stegen zu Instrumenten verwandelt, den
Raum und konnten über Schläuche mit Trichtern 'belauscht' werden. In
einer anderen Installation war das Publikum aufgefordert, Luftballons zu
befüllen und so den eigenen Atem dem Künstler zu überantworten. Aus den
dabei aufgenommenen Geräuschen soll später eine Klangarbeit entstehen.
Mehr noch als diese Partizipation faszinierte es, sich beim Flanieren
durch den Raum den eigenen Assoziationen zu überlassen und dabei stets
neue Spuren und Verbindungen aufzunehmen. Geheimnisvolle Fotos
entpuppten sich als das Innenleben der vom Wasser kontaminierten
Container und wirkten aus anderem Blickwinkel wie Röntgenaufnahmen von
Lungenflügeln, während andere Fährten bis tief hinab in die
altägyptische Mythologie reichen.
Die künstlerische Leitung hat neuerdings durch die Sopranistin **Einat
Arolstein <https://www.einataronstein.com/>**und den Komponisten und
Perkussionisten **Oded Geizhals
<https://www.odedgeizhals.com/>**Verstärkung erhalten. Die beiden wurden
als junge Wilde angekündigt, aber in ihrem eigenen Beitrag gemeinsam mit
**Lea Sobbe <http://www.leasobbe.com/>**(Blockflöten) und Zacarias Maia
(Schlagzeug) zeigten sie sich recht brav und wollten nur spielen. Unter
dem passenden Titel **/Allerley Speel-Tuigh/**präsentierten sie ein
Programm mit Musik von Jacob von Eyck aus dem 16./17. Jahrhundert, in
das sich unaufdringlich ein paar zeitgenössische Töne mischten. Das ist
zwar nicht besonders innovativ, aber Lea Sobbe beim virtuosen Spiel auf
ihren Blockflöten und beim fliegenden Wechsel zwischen den Instrumenten
zu erleben, macht Spaß. Ebenfalls spielerisch, dabei sehr
experimentierfreudig und energiegeladen gingen die drei Stimmkünstler
bzw. Stimmkünstlerinnen Martin Lindsay, **Alwynne Pritchard
<http://www.alwynne.no/>**und **Linda Hirst
<https://www.trinitylaban.ac.uk/study/teaching-staff/linda-hirst/>**ans
Werk. Die drei kennen sich bereits seit über 30 Jahren und obwohl sie
inzwischen über ganz Europa verstreut leben, finden sie immer wieder zu
gemeinsamen Projekten zusammen. Ihre Stimmimprovisationen gehen teils
von konkreten Texten aus (u.a. von Hilde Domin), aber es geht nicht
vorrangig um Textverständlichkeit. Im Gegenteil, die drei zerdehnen und
zermalmen die Worte und steigern sich gemeinsam in eine überbordende,
taumelnde, knarzende und schnatternde Lautakrobatik. Durch den Raum
wandernd lassen sie die Stimm- und Wortfetzen aus und in alle Ecken und
Ritzen strömen und schaffen es zum Schluss sogar, das Publikum zum
Mitmachen zu animieren.
Mike Svoboda <https://mikesvoboda.net/start.html>**ist diesmal nicht
nach Spaß zumute, mit **/Bücher der Zeiten/**für drei Frauenstimmen,
Posaune und Schlagzeug begibt er sich in düstere, apokalyptische
Gefilde. Zugrunde liegt ein ausuferndes **Gedicht
<https://www.textlog.de/hoelderlin/gedichte/die-buecher-der-zeiten>**des
jungen Hölderlin, in dem er mit grimmigem Stachel, Wehegeröchel und
Sterbegewinsel die Gräuel des Erdengeschlechts zelebriert. Svoboda, ein
erfahrener Posaunist, weiß die Instrumente effektvoll einzusetzen.
Gleich zum Auftakt stimmt uns die große Trommel (**Michael Kiedaisch
<https://www.michaelkiedaisch.de/>**) auf den Weltuntergang ein. Wie die
drei Nornen manövrieren uns die Sängerinnen (Svea Schildknecht
<http://www.svea-schildknecht.de/>, **Einat Aronstein
<https://www.einataronstein.com/>**, **Anne-May Krüger
<https://annemaykrueger.de/>**) durch den Text – singend, sprechend,
flüsternd, mit Megaphon, emphatisch aufwallend. Dazu grummelt die
Posaune und beim trocken-markanten Klang von Holzblöcken scheint der
Knochenmann leibhaftig durch den Raum zu schreiten. Das alles wirkt sehr
bedeutungsvoll und gleichzeitig fragt man sich zum Schluss, worum es
eigentlich geht. Was soll mir heute ein Hölderlingedicht sagen, das
wortgewaltig (man könnte auch sagen wortbesoffen) die Apokalypse
beschwört, um in der Schlusszeile bei der guten Fürstenhand zu landen?
Worum geht es Mike Svoboda? Sich an Untergangsszenarien zu berauschen,
weil sie gut zur aktuellen Stimmungslage passen? (Das Stück entstand
zwar schon 2010, aber Weltuntergang geht bekanntlich immer).
Kunst ist Geste, Kunst ist Mittel ohne Zweck. Diesem Gedanken in
Anlehnung an Giorgio Agamben folgte das abschließende
Performance-Konzert in den hellen, großzügigen Räumen der **Kunsthalle
<https://www.kunsthalle-trier.de/>**am anderen Moselufer. Mit Beiträgen
von **Bernd Bleffert <https://bernd-bleffert.de/>**, **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**und **Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/>**entwickelte sich ein weiträumiger Parcours
aus Klängen und Aktionen, dem sich das Publikum anschloss. Blefferts
**/SandTrichter/**sorgen für ein subkutanes Dauerrieseln, das sich erst
wieder bemerkbar macht wenn es aufhört. In seinen **/Beckenbodenübungen
/**lässt er am Boden liegende Becken erst lauthals scheppern und dann
mit Senfkörnern bestäuben - Brachiales und Zärtliches liegen ganz nah
beieinander. In Kunsu Shims **/Very, Very Still /**spielen sich
Violoncello (**Katharina Gross <https://www.katharinagross.at/>**) und
Vibraphon (**Oded Geizhals <https://www.odedgeizhals.com/>**) kleine,
flüchtige Gesten zu und das Akkordeon (**Filip Erakovic
<http://filiperakovic.com/>**) zeigt sich in Werken von Shim und Stäbler
mal tastend-suchend, mal zärtlich-behutsam, mal kraftvoll-aufbegehrend.
In einer zentralen Performance bahnt sich Bleffert zu Akkordeonklängen
schwankend seinen Weg über einen Korridor aus Knochen. Knochen
ermöglichen Bewegung und Stabilität, stehen aber auch für Erstarrung und
Tod. Es ist Knochenarbeit, in einer unsteten Welt die Balance zu halten,
ohne sich an vermeintlichen Gewissheiten festzuhalten. Darin hat Kunst
viel Übung, doch sie braucht keine Unter- und Zwischentitel. Sobald sie
glaubt, Bescheid zu wissen, entzaubert sie sich selbst.
Die Wandlungsfähigkeit des Akkordeons ließ sich auch in einem
wunderbaren Konzert mit **Eva Zöllner
<https://www.eva-zoellner.de/?lang=de>**erleben. In Anna Korsuns
**/eigengrau/**lässt sie es sirren und flirren und in höchste Register
vordringen und in **Katharina Rosenbergers
<https://krosenberger.ch/>****/Glimmer/**und **Clara Ianottas
<http://claraiannotta.com/>****/3 sur 5/**tritt sie in einen
feinsinnigen Dialog mit dem Schlagzeug (**Achim Seyler
<https://schlagquartett.de/ueber-uns/mitglieder/17-achim-seyler>**und
**Stefan Kohmann <https://stefankohmann.de/>**).
Und das war längst nicht alles: Das **Philharmonische Orchester der
Stadt Trier
<https://lmr-rlp.de/philharmonisches-orchester-der-stadt-trier/>**unter
der Leitung von **Jochem Hochstenbach
<https://theater-trier.de/menschen/jochem-hochstenbach/>**war mit Werken
von Hans Abrahamsen, **Arnulf Hermann <http://arnulfherrmann.de/>**und
Arnold Schönberg zu Gast, **Ji-Youn Song
<https://iamsong.de/>**(Klavier) und **Katharina Gross
<https://www.katharinagross.at/>**(Cello) sorgten mit Morton Feldmans
**/Patterns in a Chromatic Field/**für einen 90-minütigen
Ausnahmezustand und **Itxaso Etxeberris <https://mantraduo.com/>**und
**Xi Chen <https://mantraduo.com/>**(Klavier) widmeten sich Olivier
Messiaens **/Visions de l'Amen/**. Jedenfalls bin ich auf den Geschmack
gekommen. Es muss nicht nur Witten und Donaueschingen, es kann auch mal
Bielefeld und Trier sein. *
**[****Termine im März]**
*Köln*
*In der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen das
Ensemble **hand werk <https://ensemble-handwerk.eu/>**mit einem
Gedenkkonzert für **Udo Moll <http://www.udomoll.de/>**am **5.3.
<https://ensemble-handwerk.eu/hw24c_1/>**, das **Kommas Ensemble
<https://www.kommas-ensemble.de/>**am **13.3.
<https://www.kommas-ensemble.de/kafka-kollision/>**, die **reiheM
<https://www.reihe-m.de/>**am **19.3.
<https://www.reihe-m.de/?p=5313>**, GLOM am 26.3. und das **Ensemble
Garage <https://ensemblegarage.de/>**am 27.3. auf dem Programm. Die
**Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**kündigt
Lunchkonzerte am 2.3., 9.3., 16.3., 23.3. und 30.3. an und beteiligt
sich am 1.3. an der **Langen Nacht der Kirchen
<https://www.langenachtderkirchen.koeln/>**. Im **Atelier Dürrenfeld
<https://platformcologne.com/live/>**erwarten uns neben den **Soundtrips
NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am 7.3. weitere Konzerte am 12.3.,
19.3. und 23.3.
Das **Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**ist am 1.3.
im **Sancta Clara Keller <https://www.sancta-clara-keller.de/de>**zu
erleben, die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**wird am
**3.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-88/>**beim
WDR ein neues Werk von Catherine Lamb aus der Taufe heben, beim nächsten
**Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>**treffen ebenfalls am 3.3.
**Matthias Muche <http://www.matthiasmuche.com/>**, Theo Jörgensmann und
**Albrecht Maurer <https://www.albrechtmaurer.de/>**aufeinander, am
**9.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/sonata-erronia.17731155>**bringen
**Gunda Gottschalk <http://www.gunda-gottschalk.de/bio.html>**und Dušica
Cajlan die **/Sonata Erronea/**zur Aufführung und am **16.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/noise-of-cologne-3-cd-re…>**wird
im Konzertraum 674.fm die 3. CD der Reihe **/Noise of
Cologne/**vorgestellt. In der **Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**ist am **21.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/the-book-of-water/3526>**das
**Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/de>**mit **Michel van
der Aas <https://www.vanderaa.net/>****/The Book of Water/**zu Gast und
am **27.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/states-of-matter.17731153>**befassen
sich Francesco Marzano und Juliette Serrié im **Kulturbunker Mülheim
<https://kulturbunker-muelheim.de/>**mit den Aggregatzuständen des Wassers.
In der Karwoche widmen sich **Verena Barié
<https://verenabarie.com/project/recordari/>**, **Susanne Starzak
<https://www.susannestarzak.de/>**und **Rochus Aust
<https://lutherkirche-koeln.de/rochus-aust/>**in der Lutherkirche der
**Unterbrechung
<https://lutherkirche-koeln.de/unterbrechung/>**(**Termine
<https://elektronik-klangkunst.de/de_DE/konzertkalender/unterbrechung-23-soi…>**).
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. **Fast täglich gibt es
im Loft <http://www.loftkoeln.de/> Konzerte, im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/> findet vom 15. bis 17.3. das
Klaeng-Festival <https://klaengfestival.de/> statt und **jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 12.4. mit Willi Sauter und am
26.3. mit der **Therapeutischen Hörgruppe
<http://www.therapeutischehoergruppekoeln.de/>**). W**eitere Termine und
Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*In der ***Dortmunder***Oper erlebt am 1.3. **/Fin de Partie/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/fin-de-partie/>**von
György Kurtág mit einem Libretto nach Samuel Beckett die deutsche
Erstaufführung, das Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>
kündigt **/Frenzy/**von John Adams am 6.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/06-03-2024-sir-simon-rattle…>
und Hans Zenders komponierte Interpretation der **/Winterreise/**am
23.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/23-03-2024-hans-zender-schu…>
an und am 21.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10794.html>
steht The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> im
domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> auf der Bühne. *
*Im Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> in
***Duisburg***erwarten uns die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am **8.3.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11102/-/sou…>**und
das Duo **Carl Ludwig Hübsch <https://huebsch.me/>**und **Phil Minton
<https://www.philminton.co.uk/>**am **20.3.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11091/-/hue…>***
*In der ***Essener*****Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**kommt am **1.3.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/sinfoniekonzert-viii-116977/8294/>****Avner
Dormans <https://www.avnerdormanmusic.com/>**neues Werk **/Siklòn/**zur
deutschen Erstaufführung und am **17.3.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/patricia-kopatchinskajacamerata-bern…>**ist
**Patricia Kopatchinskaja <https://www.patriciakopatchinskaja.com/>**zu
Gast. Im Rahmen von 'Plus Musik', einer Kooperation mit der **Folkwang
Universität <https://www.folkwang-uni.de/home>**, erklingt am 22.3. im
**Folkwang Museum <https://www.museum-folkwang.de/de>**Musik für
Schlagzeug und der **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**kündigt Konzerte in der Neuen Musik
Zentrale am 1.3. und im **Rabbit Hole Theater
<https://rabbithole-theater.de/>**am 7.3. an. *
*Düsseldorf*
*Am 1. und 2.3. kommt im Kultur Bahnhof Eller
<https://www.kultur-bahnhof-eller.de/> **/exil/
<https://dafne.online/exil/>**, eine**theatrale Recherche zum Exil der
Künste, zur Aufführung. Das Schöne Wochenende in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> widmet sich vom 15. bis 17.3. Luigi Nono. Mit
dabei sind das Minguet Quartett <https://www.minguet.de/> am 15.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/13360-nono-enigma>,
das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/> am 16.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/13442-nono-acqua>,
das notabu.ensemble <https://www.notabu-ensemble.de/> ebenfalls am 16.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/13441-nono-canti>
und Julia Hagenmüller <https://julia-sophie-hagenmueller.com/> und das
Rheinstimmen Ensemble <https://www.rheinstimmen.ch/index.html> am 17.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/13443-nono-sospiri>
Am 26.3.
<https://www.duesseldorf.de/stadtbuechereien/veranstaltungen/veranstaltungen…>
ist Oskar Gottlieb Blarr <https://www.blarr.info/> im Rahmen einer
Interviewreihe mit Persönlichkeiten des Düsseldorfer Musiklebens in der
Zentralbibliothek zu Gast.*
*Sonstwo*
Vom 1. bis 9.3. bringen die *Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**das Duo **F**arida Amadou
<https://faridamadou.com/>**und **Julien Desprez
<https://www.juliendesprez.com/>**nach Bonn, Bielefeld, Münster,
Dortmund, Düsseldorf, Köln, Duisburg und Gelsenkirchen. *
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt die Reihe 'Hören & Sprechen über
Neue Musik' am 1.3. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5363> und aktuellen
Jazz am 9.3. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5402> und am 16.3.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5409> an.
Der nächste Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> der
*Bielefelder*Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/>
findet am 4.3. statt und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erwarten uns am 16. und 17.3. Konzerte mit Neuer Musik.
Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> bringt *am 1.3.
*die *Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**und am 23.3. das
Gitarrenduo Astraglossa nach ***Bonn***in den **Dialograum Kreuzung an
Sankt Helena <http://kreuzung-helena.de/home/>**. *
*Das **Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>**in
***Krefeld***widmet sich die ganze Saison über dem Merz-Bau von Kurt
Schwitters. Es entsteht ein **KlangMerzBau
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=167>**, der monatlich
erweitert wird. *
*In der ***Münsteraner*****Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**stehen die
**Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am 3.3., Pink Forest am
22.3. und das Trio Schindler-Kolberg-Hirt am 28.3. auf dem Programm.*
*Im ***Wuppertaler*****ort <https://www.kowald-ort.com/>**erwarten uns
das **Silke Eberhard <https://silkeeberhard.com/>**Trio am **7.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/silkeeberhard-07-03-2024/>**und
**Conni Trieder <https://connitrieder.de/>**und **Elisabeth Coudoux
<https://www.elisabethcoudoux.com/>**in der Reihe 'all female' am
**21.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/connitrieder-21-03-2024/>***
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
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