KS – Neuemusik
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19 May '22
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können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juni-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juni-20…>
_
_
*Juni 2022*
*Gewesen:**Stationen NRW***– **Achtbrückenfestival in Köln – Tage für
neue Kammermusik in Witten*
Angekündigt:*Monheim Triennale – Schumannfest in Düsseldorf –
Romanischer Sommer in Köln u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
**
**
**
**[Der Klang des bedingungslosen Grundeinkommens – Stationen NRW]**
*Das bedingungslose Grundeinkommen ist zwar nach wie vor umstritten und
von einer Realisierung entfernt, aber zumindest in der Neuen Musik
scheint es angekommen zu sein. Gerade erst hat uns Manos Tsangaris (in
seinem Stück **/Sondage/ <https://spark.cologne/productions/sondage/>**,
s. **Gazette Mai
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2022>**)
nach unserer Meinung dazu befragt, jetzt wollen die **Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/konzertreihe-der-gesellschaften-fuer-…>**es
sogar zum Klingen bringen.**
2008 haben sich auf Anregung des **Landesmusikrats NRW
<https://www.lmr-nrw.de/>**die Neue-Musik-Gesellschaften des Landes zu
einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, der unter anderem die durch NRW
tourende Konzertreihe Stationen ins Leben rief. Nachdem bislang rein
musikalische Themen im Fokus standen (z.B. 2019 die menschliche Stimme),
hat man sich diesmal ganz gezielt aus dem Elfenbeinturm herausgewagt,
einem gesellschaftlichen Thema zugewandt und hierzu auch mit dem
**Netzwerk Grundeinkommen <https://www.grundeinkommen.de/>**kooperiert.
Das macht durchaus Sinn, denn die Coronapandemie hat überdeutlich
gezeigt, wie prekär die Lage vieler Kulturschaffender ist und wie
wichtig Überlegungen zu einer grundlegenden existentiellen Absicherung
sind.Trotzdem wird die Musik nicht einfach vor einen politischen Karren
gespannt. Sie darf machen, was sie will, was schon daran deutlich wird,
dass vier der fünf aufgeführten Werke ohne direkte Bezugnahme auf das
Thema und zu einer Zeit entstanden, als die Diskussion um das
Grundeinkommen noch nicht allgemein präsent war. Zu Gehör kommen Werke
für Schlagzeug, die von einem von Rie Watanabe koordinierten Ensemble
interpretiert werden. Perkussion ist oft mit Rhythmus verbunden, die
Assoziation zwischen dem Zählen von Takten und dem Zählen von Geld liegt
nahe, aber geraten wir dadurch nicht eher ins Reich der Notwendigkeit
als ins Reich der Freiheit? Tauchen nicht eher Bilder von
ineinandergreifenden Zahnrädern und Steuererklärungen als solche von
Unabhängigkeit und Selbstbestimmung auf? Genau mit dieser Ambivalenz
arbeiten die ausgewählten Stücke. Dieter Schnebel lässt in **/Zahlen für
(mit) Münzen /**(1985)**//**Geldstücke wirbeln, rollen, klackern und
klimpern, erlöst sie so aus ihrer alltäglichen Funktion und öffnet sie
dem freien, lustvollen Spiel.*
*Bei Howard Skemptons **/Shiftwork/Sleigh Ride/**(1994) zeigt sich die
Mehrdeutigkeit bereits im Titel. Mit einfachsten Materialien
(Glockenstäbe, Maracas und Bohnen, die in Steingutschüsseln klackern)
kreiert er rhythmische Schichten, die sich überlappen und die Musik in
einem ununterbrochenen Fluss halten. Während hier die eher zarten Klänge
einen sanften Sog entfalten, darf es in Louis Andriessens **/Workers
Union/**(1975) ruhig etwas lauter werden. In seinem Werk für beliebige
Instrumente legt er zwar die exakten rhythmischen Abläufe fest aber
nicht die Tonhöhen, wobei laut Vortragsanweisung dissonante,
chromatische und aggressive Klänge bevorzugt werden. Das Ergebnis ist
ein virtuoser, energiegeladener, komplexer Klangstrom, bei dem es nach
Andriessen sowohl auf individuelle Freiheit als auch strenge Disziplin
ankommt – Eigenschaften, die auch bei der Organisation politischer
Aktionen gut zu gebrauchen sind.**
Mit **/Endless Shrimps/**von **Jessie Marino
<https://www.jessiemarino.com/>**aus dem Jahr 2015 erklingt ein neueres
Werk, bei dem auch Video zum Einsatz kommt. Dieses entführt uns in die
Welt der industriellen Massenproduktion von Lebensmitteln, was man
jedoch erst auf den zweiten Blick bemerkt, denn alles ist so aseptisch
und clean, dass es fast schon abstrakt anmutet. Doch gerade diese
Sterilität hat etwas Abstoßendes und so entsteht eine herrlich groteske
Situation, die durch die quirlige Performance von Yukinobu Ishikawa und
**Shiau-Shiuan Hung <https://shiaushiuanhung.com/>**, die mit
Küchengeräten hantieren und eher unverständliche Texte einsprechen, noch
verstärkt wird.**
Als Auftragswerk wurde **/GELD/**von **Oxana Omelchuk
<https://oxanaomelchuk.com/>**aus der Taufe gehoben. Mit lediglich sechs
kleinen Trommeln, deren Oberflächen mit wischenden Besen und wirbelnden
Münzen in Schwingung versetzt werden, kreiert sie einen klingenden
Kommentar zu Texten vor allem von Gertrude Stein. Dass die Musiker und
Musikerinnen dabei Münzen im Wert von 1 % ihres monatlichen Einkommens
zum Einsatz bringen sollen, bleibt dem Publikum (falls es nicht
ausdrücklich im Programmheft erwähnt wird) verborgen – so wie generell
die existentiellen Sorgen der Kulturschaffenden beim Kunstgenuss gerne
ausgeblendet werden. Doch an diesem Abend darf man sich dazu ruhig mal
ein paar Gedanken machen. Als zusätzliches Futter rezitiert Renate
Fuhrmann zwischen den Stücken Texte zum Thema, so dass man voller Klänge
und Anregungen nach Hause geht.
*
**[Achtbrückenfestival in Köln]**
Kaum erwacht die Kulturlandschaft aus dem Pandemieschlaf, da steht man
schon vor der Qual der Wahl. Obwohl in beiden Fällen der WDR seine Hand
im Spiel hat, überschnitten sich die Termine des Achtbrückenfestivals
<https://www.achtbruecken.de/de/> und der Wittener Tage für Neue
Kammermusik, so dass ich mich ersterem diesmal nicht mit der gebotenen
Gründlichkeit widmen konnte. Man könnte meinen, die Veranstalter wollen
das Publikum nach der langen Abstinenzzeit vor einer Überdosis bewahren,
aber ähnliche Koinzidenzen gab es auch früher.
Während sich Witten als Uraufführungsfestival für Insider versteht,
wendet sich Achtbrücken an ein breiteres Publikum und bietet
traditionsgemäß am 1. Mai beim Freihafen ein kostenloses Schnupperpaket.
Auf der Bühne des WDR-Funkhauses stand dabei das kanadische Ensemble
Constantinopel <https://constantinople.ca/en/home/>, das sich nach
eigenen Angaben von seinem Landsmann Claude Vivier inspirieren lässt,
aber dessen Name stand nur auf der Verpackung, drin steckten sogenannte
'weltmusikalische Exkursionen'. Auch im Konzert der Musikfabrik ging es
um Kulturaustausch, wobei der Ungar Peter Eötvös natürlich längst
eingemeindet ist. Musikalisch hat er sich allerdings in einer sehr
konventionellen Nische eingerichtet, aus der wohl keine besonderen
Vorkommnisse mehr zu erwarten sind. Mehr Anklang fand Malika Kishinos
<http://ger.malika-kishino.com/> /Shades of Echoes/, in dem sie der
wunderbar quäkigen Oboe eine Stimme gibt, die sich im Schlagzeug und den
anderen Instrumenten auf vielfältige Weise fortsetzt.
Großformatiges kam im Eröffnungskonzert mit dem WDR Sinfonieorchester
unter der Leitung von Cristian Măcelaru zu Gehör: Sofia Gubaidulina
<https://www.sikorski.de/300/de/gubaidulina_sofia.html> gehört sicher
nicht zu den Speerspitzen der Avantgarde, aber sie versteht ihr Handwerk
und macht einfach schöne Musik. In /Stimmen....verstummen....
/fasziniert vor allem der Einsatz der Orgel, die wie aus dem Nichts mit
zartem Flirren anhebt und den ganzen Raum und das Orchester affiziert.
Später verbündet sie sich mit Bläserfanfaren und Trommelwirbeln zu
dramatischen Passagen, so dass eine lebendige Dynamik entsteht. Im
Gegensatz dazu liefert Liza Lim <https://lizalimcomposer.com/> in
/Annunciation Triptych/ zwar einen imponierenden Überbau – mit der
antiken Lyrikerin Sappho, der Gottesmutter Maria und Fatimah, der
Tochter des Propheten Mohammed, beschwört sie spirituelle Frauenpower,
die dann auch noch mit Biolumineszenz und jubilierenden Blumen
aufgeladen wird – zu hören bekommt man jedoch ein romantisches Schwelgen
ohne Punkt und Komma, bei dem Nuancen auf der Strecke bleiben.
Den Vogel abgeschossen hat jedoch Ondřej Adámek
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>, der im Konzert mit dem Ensemble
Resonanz auch am Dirigentenpult stand. In seinem Werk /Illusorische
Teile des Mechanismus /für Cello und 19 Streicher vollführen er und die
Musiker und Musikerinnen exaltierte eurythmische Übungen, die sich aus
Spielgesten der Instrumentalisten ableiten aber völlig überzeichnet und
theatralisch wirken. Die im Programmheft angeführte Bezugnahme auf
Schnebel und das instrumentale Theater von Kagel führt in die Irre, denn
bei diesen war stets Witz und Doppelbödigkeit im Spiel. Adámek hingegen
setzt vor allem auf Effekt, weshalb das Ensemble sich im Raum verteilen
muss und schwirrende Geräuschinstrumente zum Einsatz kommen. Die
musikalische Ebene ist dabei nur Beiwerk und Mittel zum Zweck der
Selbstdarstellung. Dafür musste er sich sogar einen Buhruf gefallen
lassen, allerdings gab es – wie ich fairerweise einräumen muss – auch
vereinzelt Standing Ovations.
Spannender wurde es in der Kunststation Sankt Peter, wo Martin Smolka
<http://www.martinsmolka.com/de/> in seiner besonderen Art des
subversiven Understatements in /All is ceiled/ die Sopranistin Juliet
Fraser <https://www.julietfraser.co.uk/> und den Kontrabassisten
Florentin Ginot <https://florentinginot.com/en/> als ungleiches Paar von
den entgegengesetzten Enden des Registers aufeinandertreffen ließ. Aus
Henry David Thoreaus Essay /A Winter Walk /destilliert er einzelne
Worte, die Fraser umkreist, hervorhebt, behutsam auskostet. Es entsteht
ein sanfter, unaufdringlicher Fluss, der sich wie eine schimmernde
Schneedecke, wie ein hellwacher Schlaf auf das Publikum senkt. In Anna
Zaradnys <http://www.annazaradny.net/> /EUPHORIAOFFURRIES /begeben sich
Stimme, Kontrabass und Elektronik auf eine irritierende Klangexkursion,
mal kantig und knarzig, mal diffus und schwebend, ein amöbenhaftes
Wesen, das sich manchmal nach außen stülpt, so dass ein Pochen des
Kontrabasses elektronisch verstärkt den eigenen Körper und den ganzen
Raum vibrieren lässt, dann wieder sich ganz in sich zurückzieht, so dass
die Stimme im dominanten Geräuschband mehr spür- und ahnbar als hörbar
ist. „Wer zweifelt, macht eine sinnliche Erfahrung, einen Fluss
unendlicher Energie,“ bemerkt Zaradny dazu.
Auf andere Weise wird unsere Wahrnehmung in Marcus Schmicklers
<http://www.piethopraxis.org/> /Schreber Songs/ verrückt. Er befasst
sich darin mit Daniel Paul Schreber, dessen Vater Moritz Schreber nicht
nur durch die nach ihm benannten Kleingartensiedlungen sondern auch
aufgrund seiner aus heutiger Sicht martialisch anmutenden pädagogischen
und orthopädischen Regulierungsapparate berühmt-berüchtigt ist. Ob hier
ein Zusammenhang mit der psychischen Erkrankung des Sohnes besteht,
darüber streiten sich die Gelehrten und zwar im wahrsten Sinne des
Wortes. Von Freud über Benjamin und Canetti bis Deleuze und Guattari hat
sich die europäische Geisteswelt an ihm abgearbeitet, was sicher darin
begründet ist, dass er mit seinem Werk /Denkwürdigkeiten eines
Nervenkranken/
<http://userpage.fu-berlin.de/~quirrrrl/Denkwuerdigkeiten_eines_Nervenkranke…>
eine faszinierende Selbstanalyse vorlegte und in seiner Funktion als
Richter im sächsischen Staatsdienst nicht wie ein gewöhnlicher
Geisteskranker einfach übersehen werden konnte. Schmickler übersetzt
Auszüge aus Schrebers Originaltext in eine komplexe Versuchsanordnung,
bei der sich Daniel Gloger <https://www.danielgloger.de/> als
klavierspielender Countertenor, die Kölner Vokalsolisten
<https://koelner-vokalsolisten.de/> und das Ensemble Ruhr
gegenüberstehen. Text- und Klangschichten überlagern sich zu einem
unentwirrbaren Ereignis, das fasziniert und aufwühlt, gleichzeitig
enerviert und ermüdet und so eine andauernde Überforderung erzeugt;
brüchige Streicher, bedrängendes Stimmengewirr, elektronische
Verzerrungen, um sich selbst kreisend und auf der Stelle tretend,
gleichzeitig in ständigem Fluss und ungreifbar. Schmickler sieht in
Schreber einen „Prototyp für eine (Über-)Lebenskunst neuen Typs“,
perfekt in einer Welt in der „Identitätsbildung … nur möglich (ist)
unter einem permanenten Veränderungsvorbehalt“. Abgesehen davon, dass
eine derartige Übertragung pathologische Phänomene immer problematisch
ist, sollte man, bevor man sich vorschnellen Glorifizierungen hingibt,
berücksichtigen, dass bei Schreber – wie für derartige Krankheitsbilder
typisch – das Fluide und Phantastische mit einem Hang zu zwanghaften
Strukturen und rigider Geschlossenheit einhergeht – ein Phänomen, das
ebenfalls gesellschaftliche Parallelen aufweist.
Angesichts der gegenwärtigen politischen Lage ist man versucht, einem
anderen Gedankengang Schrebers zu folgen, wonach „Entmannung unter
Umständen ein Postulat der Weltordnung“ sein könnte, doch bevor ich mich
jetzt in abstrusen Abschweifungen verliere, mache ich eine abrupte
Kehrtwende hin zum gemütlichen Teil: Als besonderes Schmankerl lud
Achtbrücken diesmal zu einem fünfstündigen Symposium ein, vollmundig
angekündigt als „ein Rausch in acht Abteilungen“ und eingeschenkt vom
Klangforum Wien unter der Leitung von Baldur Brönnimann. Schon bei der
Ruhrtriennale durften wir es uns im letzten Jahr auf Futons bequem
machen, in der Mülheimer Stadthalle kamen jetzt Speis und Trank hinzu.
Insbesondere sollte – animiert vom Intendanten der Kölner Philharmonie
Louwrens Langevoort, der mit gutem Beispiel voran ging – dem Wein nach
Lust und Laune zugesprochen werden. Zu nennenswerten Ausfällen kam es
zum Glück nicht, aber jeder konnte praktisch im Selbstversuch erkunden,
ob die Veränderung der Körperposition und des Intoxikationsgrades die
Musikwahrnehmung beeinflusst. Grundstürzende Veränderungen konnte ich
bei mir nicht feststellen. Clara Iannottas <http://claraiannotta.com/>
/a stir among stars, a making way/ hätte mir wahrscheinlich auch unter
normalen Umständen gefallen. Wie ein Hauch legt sich eine fragile,
flirrende, changierende Klangdecke über den Raum, hin und wieder kommt
es zu Verpuffungen, als würden sich Lawinen oder scharfkantige Schollen
lösen. Mirela Ivičevič entführt uns in /Sweet Dreams /in einen bewegten
Zustand, der mal von quirligen REM-Phasen, mal von gespanntem Innehalten
bestimmt wird, wobei sie sich vom Erleben ihrer Schwangerschaft und der
imaginierten Wahrnehmung des ungeborenen Kindes inspirieren ließ.
Für die anschließende Ernüchterung sorgte die Deutsche Bahn, die meine
mitternächtliche Zugverbindung ohne Vorwarnung ersatzlos ausfallen ließ,
aber das konnte mich auch nicht mehr erschüttern.
*[Wittener Tage für Neue Kammermusik]*
Die Wittener Tage für Neue Kammermusik
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>
waren in diesem Jahr in doppelter Hinsicht etwas besonderes. Zum einen
konnte man sich nach zwei Jahren Lockdown endlich wieder live und vor
Ort begegnen, zum anderen war es die letzte Ausgabe unter der
künstlerischen Leitung von Harry Vogt. Zwar ist das Festival des
kommenden Jahres längst terminiert (21. bis 23.4.2023) und geplant und
trägt daher weiterhin seine Handschrift, er selbst wird aber nur noch
als Rentner dabei sein. Immerhin wurde die Stelle weder gestrichen noch
gekürzt sondern inzwischen öffentlich ausgeschrieben
<https://bewerbung.wdr.de/index.php?ac=jobad&id=1675>, so dass man der
Neubesetzung mit Spannung entgegensehen kann.
Doch vorher galt es, sich vom 6. bis 8.5.2022 dem Hier und Jetzt zu
widmen, wozu bei bestem Wetter der Schwesternpark einlud. Es ist
wirklich erstaunlich, dass die kleine Stadt Witten nach so vielen Jahren
noch Überraschungen bereit hält: Am Rande der Innenstadt verbirgt sich
ein wahres botanisches Kleinod, das ein gewisser Adolf Schluckebier vor
über 100 Jahren anlegen ließ, um den Schwestern des benachbarten
Krankenhauses ein Refugium zu bieten. Besonders beeindruckend ist der
Abwechslungsreichtum, der sich hier auf kleinstem Raum entfaltet: Man
flaniert durch ein Azaleen-, Veilchen- und Alpenrosental, passiert einen
Felsengarten und eine Kiefernhöhe. Da die musikalischen Interventionen
schon für das vergangene Jahr entstanden, erhielten wir 2021 bereits
einen radiophonen Vorgeschmack, aber mehr noch als bei anderen Formaten
ist hier das Liveerlebnis unverzichtbar. So zum Beispiel wenn Kirsten
Reese <https://www.kirstenreese.de/> die /Heimat:Habitate/ der
Insektenwelt erkundet und die Teichlandschaft in einen wuselnden und
wimmelnden Kosmos verwandelt, indem sie zugespielte teils elektronisch
verfremdete Insektenklänge mit live performten Instrumental- und
Menschenstimmen vermischt. Thomas Taxus Beck lässt aus unzähligen im
Park verteilten Nistkästen nicht nur Vogelstimmen sondern auch manch
Unerwartetes erklingen und mit Georg Klein
<https://www.georgklein.de/index-e.html> kann man auf Parkbänken den
Geschichten heutiger Schwestern lauschen. Auf besonders sinnliche Weise
kommen diese in Lilian Beidlers <http://www.loul.ch/home.htm>
Installation /Lustwurzeln und Traumrinden/ zu Gehör: Über den weichen
Mulchboden des Heidetals wandelnd dringen die aus unsichtbaren
Lautsprechern aus dem Erdreich aufsteigenden Stimmen, die von Wehen und
Lüsten, Tagträumen und Genüssen der Schwestern flüstern und raunen,
unmittelbar in mich ein, schlagen Wurzeln in meinen Füßen und treiben
poetische Blüten in meinen Gedanken.
Eine weitere Entdeckung war für mich in diesem Jahr die Komponistin
Milica Djordjevi <http://www.milicadjordjevic.com/>ć
<http://www.milicadjordjevic.com/>, die im Gespräch mit Martina Seeber
im Dialog.Portrait vorgestellt wurde und die ich – obwohl es nicht ihr
Wittendebüt war – noch nicht auf dem Radar hatte. 1984 in Belgrad
geboren, wo sie als Jugendliche der existentiellen Bedrohung des Krieges
ausgesetzt war, lebt sie nach Studienaufenthalten in Paris und Straßburg
heute mit ihrer Familie in Köln. Ihre Interessen gelten auch den
Naturwissenschaften (Physik und Mathematik nennt sie als ihre große
Liebe) und der bildenden Kunst (am Anfang eines Kompositionsprozesses
steht oft eine Zeichnung), doch schließlich war es die Musik, die ihr
Rettung und kreative Heimat bot. Ihre Werke sind voller Energie und
Sinnlichkeit, sie will 'den Klang mit den Fingern berühren', was
besonders im kammermusikalischen Format zur Geltung kommt. In
/transfixed/begibt sich das Ensemble Modern auf eine faszinierende
Geräuschexkursion, die von fast animalischem Stöhnen und Brüllen in
subtile sirrende und knisternde Regionen entgleitet. In /transfixed'
/erheben sich aus einem dunklen Dröhnen und Rumoren brachiale, immer
drängender werdende Einwürfe der Trompete, mit denenDjordjević aus dem
Treibsand dringende Hilferufe assoziiert. Dieses spannungsgeladene
Neben- und Miteinander unterschiedlichster Ausdruckscharaktere auf
engstem Raum bestimmt auch ihr bereits 2015 in Witten uraufgeführtes
Solo für Akkordeon /… mislio bi čovek: zvezde (….würde man denken:
Sterne)/. Als weniger packend empfand ich ihr neuestes Werk /O drveću,
nežnosti, Mesecu... (von Bäumen, Zärtlichkeit, Mond), /das im
Abschlusskonzert mit dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Bas
Wiegers//aus der Taufe gehoben wurde. Auch Malin Bångs
<http://malinbang.com/>20 Minuten sich im Innenklavier und im
Geräuschhaften abarbeitendes Stück /mareld/wirkte redundant und
ermüdend, aber vielleicht war ich zu diesem Zeitpunkt schon zu
erschöpft, denn die Wittener Tage waren selten so vollgepackt wie in
diesem Jahr. Es schien, als wollte Harry Vogt es noch einmal wissen und
gleichzeitig das in den beiden Jahren des Lockdowns Versäumte nachholen.
Alles andere als redundant war Enno Poppes im gleichen Konzert
uraufgeführtes Werk /Augen/, 25 Lieder für Sopran und Kammerorchester
nach Texten von Else Lasker-Schüler mit der großartigen Sarah Marie Sun
als Solistin. Inspiriert von der Schönberg-Schule lässt Poppe vor allem
deren expressionistische Facetten anklingen. Er greift tief in den
Farbtopf, zusätzlich aufgepeppt durch die besonderen Klangnuancen von
Harmonium, Gitarre und Mandoline, lässt die Vokalstimme exaltiert beben
und bibbern, schickt Sturmesbrausen durchs Orchester oder lässt es
schrill aufschreien – doch auf mich wirkte das allzu überdreht und
plakativ, geradezu parodistisch.
Natürlich ließ es sich Vogt nicht nehmen, sowohl auf Seite der
Komponierenden als auch der Interpretierenden alte Bekannte einzuladen.
So durften die Herren Francesconi <https://lucafrancesconi.com/> und
Lachenmann einen Einblick in ihr Spätwerk gewähren, der sehr
unterschiedlich ausfiel. Während Francesconi mit /forze visibili /einen
sehr selbstbewussten, gekonnt durchexerzierten Trialog zwischen Violine,
Klarinette und Akkordeon vorlegt, verweigert sich Lachenmann in seinem
/Streichtrio Nr. 2/jeder Eloquenz. Stattdessen ein langes, vorsichtiges
Tasten am Rande der Stille, kleine isolierte Klangereignisse, kurzes
Aufbäumen, endend in Pizzicati, die wie Fragezeichen in der Luft hängen
bleiben. Auch das Arditti Quartet hatte sehr verschiedene Uraufführungen
im Gepäck. Mithatcan Öcal ließ sich in /Harman Sokak II /von den
Graffitis der gleichnamigen Istanbuler Straße inspirieren, aber die
Motivfetzen, die er auf verspielte, burleske und tänzerische Weise
zusammenquirlt, wirken eher nostalgisch als urban. Nina
<http://www.ninasenk.net/de/>Š <http://www.ninasenk.net/de/>enk
<http://www.ninasenk.net/de/> sucht in /to see a world in a grain of
sand /die Welt im Sandkorn, indem sie die Streicher mit zartem
Schlingern und nervösem Flirren in höchste Register vordringen lässt. Im
Gegensatz dazu wirkt Sven-Ingo Kochs <http://www.sven-ingo-koch.de/>
/III. Streichquartett/gleichzeitig überambitioniert und orientierungslos.
Auf ungewohntes Terrain begab sich Arnulf Herrmann
<http://arnulfherrmann.de/> mit /Hard Boiled Variations/für Ensemble und
Tanz. Das Werk folgt einem klaren Aufbau, bei dem ein mit pochenden
Claves beginnender und von markanten Bläserakzenten geprägter Abschnitt
in 15 ½ Variationen zunehmend beschleunigt und komprimiert wird, wodurch
die anfangs transparente Struktur immer unschärfer und blockhafter wird.
Während man beobachten kann, wie das Ensemble Modern gegen die
fortschreitende Unspielbarkeit ankämpft, agieren fünf Tänzer und
Tänzerinnen in einer Choreographie von Rafaële Giovanole auf
eigenwillige Weise mit der Musik: Mal scheinen sie wie an unsichtbaren
Fäden von den Klängen bewegt, stürzend und strauchelnd, in seltsamen
Zuckungen sind windend und krümmend, mal scheinen sie der Musik wie
einem unsichtbaren Hindernis auszuweichen. Dadurch entsteht eine starke
physische Energie, die alle Beteiligten umfasst und sich in Elena
Schwarz' pointiertem Dirigat zu konzentrieren scheint.
Der Musik von Milica Djordjevi <http://www.milicadjordjevic.com/>ć
<http://www.milicadjordjevic.com/> bin ich schon bald darauf erneut
begegnet: Das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> richtete
in seinem Konzert am 18.5. in der Düsseldorfer Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> die Ohren auf Osteuropa und brachte dabei ihr
Ensemblewerk /Rdja/ (Rost) zur Aufführung. Wieder ist es die enorme
Energie und Körperlichkeit, die mich fasziniert: Wie sich auftürmende
Wellen rollen die Klänge heran, dicht und drängend wie eine Gewitterwand
und gleichzeitig von fiebrigen inneren Turbulenzen aufgewühlt. Ihren
Namen werde ich mir merken.
*[Termine im Juni] *
*In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Sofia Gubaidulina am 8.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wiener-philharmoniker-andri…>,
Philipp Maintz am 12.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/valeriy-sokolov-aurora-orch…>,
York Höller am 18.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/zeitklange/1735>,
György Ligeti am 19.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/torso/1383>, 20.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/torso/1384> und 21.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/torso/1385> sowie
Osvaldo Golijov am 23.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/katia-und-marielle-labeque-…>
auf dem Programm. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> erwarten uns 'The late Feldman'
am 3.6., ein Orgelkonzert am 5.6., 'The Sound of Rubens' am 10.6., ein
neues Werk von Prasqual am 17.6., das Trio Abstrakt am 22.6. und neue
Werke aus NRW und Israel am 24.6. sowie Lunchkonzerte am 4., 11., 18.
und 25.6. Vom 19. bis 23.6. findet der Romanische Sommer
<http://www.romanischer-sommer.de/> statt. Mit dabei sind u.a. das
Kommas Ensemble <https://www.kommas-ensemble.de/> und das Trio Lunyala.**
In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> sind das
Ensemble hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/> am 21.6. und das
Ensemble Garage <https://ensemblegarage.de/> am 26.6. zu Gast. Die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am 13.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-15/> und 27.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-16/> zum
Montagskonzert und hebt am 30.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-8/> Uraufführungen von
Studierenden der Musikhochschule <https://www.hfmt-koeln.de/> aus der
Taufe. Dort kann man außerdem am 25.6. dem Echo aus Montepulciano lauschen.*
*Das musikwissenschaftliche Institut
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php> der Uni Köln
stellt am 3.6.
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>
Megan Leber in einem Live-Konzert vor, im 'Musik der Zeit'-Konzert des
WDR erklingt am 4.6.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>
Musik von Feldman, Saunders und Xenakis, in der Reihe 'soundings' der
Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/> ist am 9.6.
<https://www.khm.de/termine/news.5269.soundings-030-120den/> das Kölner
Damenquartett 120 DEN zu Gast, das Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/de/> kommt am 10.6.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/10-06-2022-cologne/> in den
Sancta Clara Keller, die reiheM <https://www.reihe-m.de/> lädt am 14.6.
<https://www.reihe-m.de/?p=4881> Viola Klein in den Filmclub 813 ein,
die Kölner Vokalsolisten <https://koelner-vokalsolisten.de/> bringen am
26.6.
<https://www.trinitatiskirche-koeln.de/programm/programmuebersicht/#eventId=…>
die Elemente Erde und Luft in die Trinitatiskirche und am 29.6. findet
die nächst Soirée sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> statt.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/programm/>zu erleben (z.B. die sprechbohrer
am 12.6.) und *ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 13., 22. und 29.6.
Workshops zu wechselnden Themen. W**eitere Termine und Infos finden sich
bei **kgnm <https://kgnm.de/>**und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
In der *Bochumer*Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> erklingen am 6.6.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/metamorphosen-werke-fuer-obo…>
Metamorphosen für Oboe und Orgel und die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> mit *Isidora Edwards*und *Nina de Heney
<https://www.ninadeheney.com/>*sind am 10.6.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/soundtri…>
im Kunstmuseum zu Gast.
Im Rahmen des *Dortmunder*Festivals Beyond Opera
<https://www.theaterdo.de/oper/festivals-extras/beyond-opera-22/> sind
die Performance /Her Noise/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/her-noise/>am 1.6. und die
/Nordstadtoper
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/nordstadtoper/> /am 4.6.
zu erleben. Im Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>
kommen *am*15.6.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/15-06-2022-junge-wilde-vivi…>
Werke von Cage, Xenakis, *Oriol Cruixent*und *Maki Ishii *zu Gehör und
die Kopfnoten befassen sich am 20.6.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/20-06-2022-kopfnoten-eine-k…>
mit Deutungshoheiten der Moderne. Im domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> steht am 16.6.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10086.html>
The Dorf auf der Bühne.
Im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>
spielt Hanni Liang am 15.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/liang-2022/> in *Essen*Musik
von York Höller. In der Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> kommt am 23. und 24.6.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/essener-philharmoniker/philharmonie-…>
Philipp Glass' Saxofonkonzert zur Aufführung und vom 13.6. bis 17.6.
kann man wieder den /Park Sounds/
<https://www.theater-essen.de/spielplan/essener-philharmoniker/philharmonie-…>lauschen,
die die Philharmonie gemeinsam mit dem ICEM
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/> der Folkwang Universität
veranstaltet. In der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> findet außerdem das Abschlusskonzert
Integrative Komposition am 22.6. und die Masterprüfung Neue Musik am
28.6. statt. Die Musikbibliothek erinnert am 30.6. in einem Konzert mit
dem E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/> an Mauricio Rosenmann Taub. Der
Komponist und Schriftsteller, der im letzten Jahr in Essen verstarb, war
viele Jahre Professor an der Folkwang Hochschule.
In *Mülheim an der Ruhr*wird im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr
<https://www.klavierfestival.de/> am 13.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/helmchen-hecker-2022/> York
Höllers */Doppelkonzert für Violoncello und Klavier/*aus der Taufe gehoben.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> bringt sein Orgelwerk
/Zeichen/am 3.6. in Bochum
<https://dominiksusteck.de/event/orgelkonzert-3/> und Duisburg
<https://dominiksusteck.de/event/kunst-in-der-pfarrkirche-am-ludgeriplatz-3/>
und am 12.6. in Köln
<https://dominiksusteck.de/event/zeichen-fuer-orgel-2/> zur Aufführung.
*Düsseldorf*
In der Robert Schumann Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/>
präsentiert am 15. und 16.6. die Klasse von Oliver Schneller neue Musik.
Im Rahmen des Schumannfestes
<https://www.tonhalle.de/das-programm-2022-sf> in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> erklingt auch Zeitgenössisches: Am 15.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/8556-neuland-vol-2>
trifft Musik auf Tanz, bildende Kunst, Video, Design und Schauspiel, vom
17. bis 19.6. ist in der Sammlung Philara die interaktive
Konzertinstallation NUQTA – The Beginning
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/8557-nuqta-beginn…>
zu erleben, Isabelle Faust spielt am 18.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/8560-isabelle-fau…>
ein Solo-Programm, zu dem die Französin Charlotte Guibé live auf der
Bühne malt, und am 19.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/8561-martin-albre…>
erwartet uns /The Scriabin Code. /Die Klangräume
<https://www.klangraum61.de/klangraeume/#medi> kündigen Folklora
Mediterran am 18.6. und Bach Revisited am 25.6. an.
*Sonstwo*
In der Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> treffen Isidora
Edwards und Nina de Heney vom 8. bis 17.6. in Köln, Hagen, Bochum,
Münster, Duisburg, Düsseldorf, Bonn, Wuppertal und Dortmund auf
wechselnde Gäste.
Die *Aachener*Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>befasst sich in der Reihe 'Hören und
Sprechen über Neue Musik' am 3.6. <https://www.gzm-aachen.de/?p=2321>
mit Claus Kühnl und stellt am 10.6. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3102>
das Reinhard Glöder Trio vor.
Die Bielefelder Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> kündigt einen Jour fixe am 8.6. und
das Cooperativa Ensemble am 14.6. an und in der Zionskirche erwartet uns
ein Orgelkonzert am 6.6. und /Der rote Ahorn, /ein
Musik-Sprechtheaterstück von Johannes Fritsch, am 19.6.
Im *Bonner*Dialograum Kreuzung an Sankt Helena präsentiert die *In Situ
Art Society <https://in-situ-art-society.de/>*im Rahmen des Projekts
Bridge am 3. und 4.6. Konzerte mit dem legendären Saxophonisten Roscoe
Mitchell, am 13.6.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/13-06-2022-live-stream/> ist
das Asasello Quartett, am 15.6. die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> und am 17.6. Martin Blume
<http://www.martinblume.de/> mit Hans Peter Hiby, George Paul & Onno
Govaert zu Gast. Michael Denhoff <http://www.denhoff.de/> spielt am
19.6. in der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung auf den
Spaltholz-Klangobjekten von Klaus Wangen*und in der Kunsthalle Hangelar
<http://www.kunsthallehangelar.de/> im nahen Sankt Augustin stehen am
26.6. drei Kontrabässe auf der Bühne.*
*Die Musikhochschule <https://www.hfm-detmold.de/> ***Detmold ***kündigt
ein Schlagzeugkonzert zum 100. Geburtstag von Iannis Xenakis am 1.6. und
die Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 29.6. an.*
*In ***Hagen***werden die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>
am 14.6. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/spielbar-workshop/> und
das Essener Noise Dub Ensemble am 30.6. <http://www.umlandkalender.de/>
erwartet.*
*Vom 3. bis 6.6. findet in ***Moers***das Pfingstfestival
<https://moers-festival.de/de> statt.*
*Der ehemalige Leiter des Moerser Festivals, Reiner Michalke, ist
derweil zu neuen Ufern aufgebrochen und hat in Monheim eine Triennale
<https://www.monheim-triennale.de/de> initiiert, die erstmalig vom 22.
bis 26.6. über die Bühne geht. Eingeladen sind u.a. Markus Schmickler
<http://www.piethopraxis.org/> und Jennifer Walshe <http://milker.org/>.*
*In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> in
***Münster***stehen die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
12.6. und Les Marquises am 19.6. auf dem Programm. *
*Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität ***Siegen***kündigt Uraufführungen von Martin Herchenröder
und Michael Ostrzyga am 2.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
und skandinavische Orgelmusik des 20. und 21. Jahrhunderts am 23.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
an.*
*Im ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> erwarten uns ein
Konzert in der Reihe 'Neue Musik' mit Othello Liesmann am 4.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/04-06-othello/>, das Schultze
Ehwald Rainey Trio am 10.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/10-06-rainey/>, die Soundtrips
NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 16.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/soundtrips-nrw/>, das Ensemble
Ay featuring Nina de Heney in der Reihe 'all female' am 19.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/19-6-ay/> und das Phil Minton
Quartet am 24.6. <https://www.kowald-ort.com/termine-2022/24-6-minton/>*
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2022>
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*Mai 2022*
*Gewesen:*Festival für aktuelles Musiktheater Spark – /Der Meister und
Margarita/und /Upload/an der Kölner Oper*
Angekündigt:*Achtbrückenfestival in Köln – Festival Eigenzeit in
Duisburg – Klangzeit-Werkstatt in Münster – Tage für neue Kammermusik
inWitten u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
**
**
**
*[Festival für aktuelles Musiktheater Spark]*
Köln hat ein neues Festival: Initiiert vonSandra Reitmayer
<https://www.sandrareitmayer.com/> und Christina C. Messner
<http://www.christinamessner.de/> widmete sich Spark
<https://spark.cologne/>vom 7. bis 10.4. dem aktuellen Musiktheater mit
dem Anspruch, diesen Begriff möglichst weit zu fassen und dabei
„knietief im Jetzt“ zu stehen. Tatsächlich waren die Ansätze sehr
vielfältig.
Helena Cánovas Parés <https://www.hcanovaspares.com/>befasst sich in
/Wenn ich mich richtig erinnere/
<https://spark.cologne/productions/wennichmichrichtigerinnere/>mit ihrer
Familiengeschichte bzw. der ihrer Großmutter. Dabei stößt sie auf
Fragen, die nicht gestellt werden dürfen, Fotos, die abhanden gekommen
sind oder diffuse Spuren legen, Erinnerungsfetzen, die sich nur vage zu
einer Geschichte formieren, die sich irgendwann und -wo zwischen
spanischem Bürgerkrieg und Nachkriegsdeutschland abspielt. Über
Kopfhörer lauschen wir der Stimme von Sabine Wolf
<https://sabinewolf.com/>, wodurch wir gleichzeitig abgeschottet und ihr
ganz nah sind; so wie auch die Performerin in und um einen Glaskubus
agiert, der sie sowohl ausstellt als auch einschließt. Dazu erklingen
fragile, reduzierte Klänge, die vom Ensemble Hand Werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>mal aus dem Off, mal auf der Bühne
erzeugt werden. Wenn in diesem fragmentarischen Tasten die Klarinette
plötzlich eine Melodie anstimmt, entsteht ein Halt, ein emotionaler
Anker, an den man sich klammern möchte und den man wie die Vergangenheit
nicht festhalten kann.
Auch /The feverish nostalgia of the water children/
<https://spark.cologne/productions/feverishnostalgia/>, konzipiert von
der Komponistin Yiran Zhao <http://www.yiranzhao.net/>und dem
Choreografen und Tänzer Kai Chun Chuang, erzählt eine Geschichte, die
jedoch noch weniger greifbar und verortbar ist. Vor uns breitet sich
eine schneeweiße, kristalline Eislandschaft aus, in der die Musiker und
Musikerinnen der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>, noch
bevor sie sich ihren Instrumenten zuwenden, eine ausgeklügelte
Choreografie vollführen. Irgendwo am Ende der Welt scheinen wir Zeuge
einer geheimnisvollen Zeremonie zu sein, deren Fixsterne Kai Chun Chuang
als Tänzer sowie die Sopranistin Viktoriia Vitrenko
<https://viktoriia-vitrenko.com/>und der Countertenor Daniel Gloger
<https://www.danielgloger.de/>bilden. Ihre hohen, klaren, fast
überirdischen Stimmen begegnen einer teils von Trommelschlägen
enervierten ätherischen Musik. Die Personen werden wie von unsichtbaren
Kräften bewegt, tragen überbordende rüschenbesetzte Kostüme, jede Geste
scheint bedeutungsvoll ohne sich zu erschließen, alles strahlt
minimalistische Opulenz aus. Den auf einem Libretto von Fiston Mwanza
Mujila basierenden Text nachzuvollziehen, habe ich schnell aufgegeben
und mich stattdessen einem Geschehen ergeben, das wie Prosperos
Zauberinsel funkelt und lockt und gleichzeitig dunkle Abgründe ahnen lässt.
Im Gegensatz zu diesen Ansätzen verzichtet Roman Pfeiffer
<http://www.romanpfeifer.de/>in /To be quiet in a nonquiet situation/
<https://spark.cologne/productions/tobequiet/>, einer Konzertperformance
für Klavier, Toypiano, Schreibmaschine, Tanz, Elektronik und Licht, auf
jeden Anflug von Narration. Inseln aus Instrumenten und
Alltagsutensilien formen sich zu einer alchemistischen Klanglandschaft,
in der Musikerinnen und Tänzer gleichberechtigt agieren und immer neue
Verbindungen hervorbringen. Ein aufjaulendes Donnerblech, das Klappern
einer alten Schreibmaschine, ein Klaviercluster, eine beiläufige
tänzerische Geste, ein Blick, ein Hopser, es trötet, plätschert und
tröpfelt, irgendwann geht ein kurzer akustischer Wolkenbruch über uns
nieder; da ist nichts, was man nicht schon einmal gesehen oder gehört
hätte, alles liegt transparent und ohne Hintergedanken vor uns
ausgebreitet, aber gerade diese unprätentiöse unaufgeregte
Selbstverständlichkeit macht den Charme des Ganzen aus.
Auch Carola Bauckholt <https://www.carolabauckholt.de/>setzt in
/hellhörig/ <https://spark.cologne/productions/hellhoerig/>, ihrer 2008
bei der Münchner Biennale uraufgeführten 'Geräuschoper' auf den Klang
bzw. 'die Macht der Geräusche', aber dabei geht sie in die Vollen. Zu
zwei Sängerinnen (Johanna Vargas <https://johannavargas.net/>und Truike
van der Poel <http://truike.de/>) und einem Sänger (Matthias Horn
<https://www.matthias-horn.info/>) gesellen sich das Schlagquartett
Köln, ein Klavier und drei Celli. Letztere sorgen für dunkle wummernde
Rhythmen, während große Zinkwannen über den Boden schleifen und diesen
zum Beben bringen. Dem Titel zum Trotz sind es besonders die tiefen,
dunklen akustischen Gefilde die Bauckholt auslotet und auskostet.
Schütt-, Schab- und Kratzgeräusche treffen auf jaulende, heulende,
fauchende, kreischende Stimmen, die wie wilde Dschungelwesen (für mein
Empfinden manchmal etwas zu theatralisch) durch den Raum pirschen, doch
wie stets begnügt sich Bauckholt nicht mit der Exotik der Geräusche
sondern bindet sie ein in eine stimmige Dramaturgie, lässt sie einander
antworten, ineinander übergehen und kontrastieren, macht daraus Musik.
Wie Bauckholt stammt auch Manos Tsangaris <http://www.tsangaris.de/>aus
Mauricio Kagels berühmter Klasse für neues Musiktheater an der Kölner
Musikhochschule. Er gehört praktisch zum Urgestein der Szene und
inszeniert mit Vorliebe und Augenzwinkern doppelbödige Interventionen an
ungewöhnlichen Orten. Dabei rückt er dem Publikum gerne auf die Pelle,
so auch in seinem neuen Stück /Sondage/
<https://spark.cologne/productions/sondage/>, in dem er kleine Gruppen
von drei bis fünf Personen einer inszenierten Verhörsituation aussetzt.
Da ist es dann plötzlich vorbei mit der vielbeschworenen Offenheit der
Kunst, die sich einengenden Definitionen entzieht und als Pluralwort (s.
Programmheft) inszeniert. Knietief im Jetzt müssen wir Farbe bekennen
(orange oder türkis), konkrete Fragen konkret beantworten (für oder
wider bedingungsloses Grundeinkommen) und uns dabei auch noch mit
wildfremden Menschen einigen. Zum Glück ist der Spuk schnell vorbei. Der
zweite Teil der Performance versetzt uns in die Katakomben der Alten
Feuerwache, wo es wohltuend schummrig und mehrdeutig zugeht und unsere
Antworten nicht mehr Tragweite haben, als den Performerinnen zwischen
pendelnden Lichtern und Klängen als beiläufige Stichworte zu dienen. Im
wirklichen Leben ist es nicht ganz so einfach. Gerade die Kunst bezieht
zunehmend Stellung – teils drängt es sie dazu, teils nötigt man sie –
doch sie wird auch weiterhin vor allem darin bestehen, zwischen
Eindeutigkeit und Beliebigkeit ihren eigenen Weg zu gehen, auf
Vielschichtigkeit und Komplexität zu beharren und bei Bedarf gegen den
Strom zu schwimmen.
In Sachen Vielfalt ist man bei Trond Reinholdtsen
<http://www.thenorwegianopra.no/trondreinholdtsen.html>an der richtigen
Adresse. Als Work-in-Progress <http://www.thenorwegianopra.no/>hat er
/The Followers of Ø/ <https://spark.cologne/productions/followers/>,
einen „apokalyptischen Bunker-Operndorf-Geheimbund“ ins Leben gerufen,
dem man sowohl auf Youtubeals auch bei diversen Festivals begegnen kann.
Dabei agieren völlig über- und abgedrehte Figuren mit Bauschaumköpfen
und Fetzenklamotten in wild zusammengestümperten Kulissen aus Pappe und
Styropor und arbeiten sich mit Vorliebe an hehren literarischen Werken
des Abendlandes ab. In Köln hat sich die Truppe Dostojewskis Roman /Die
Dämonen/vorgeknöpft, was die Möglichkeit eröffnet, sämtliche Gespenster
der russischen Geschichte aufleben zu lassen. Ort des Geschehens ist die
Unterführung am Ebertplatz, ein berüchtigter Problemort, der immer
wieder als Schauplatz sowohl krimineller Machenschaften als auch
künstlerischer Interventionen herhalten muss und sich daher hervorragend
eignet. Gleich vier leerstehende Ladenlokale können parallel bespielt
werden, womit sichergestellt ist, dass garantiert niemand den Überblick
behält. In diesem Ambiente wird das zahlreiche und wohlwollende Publikum
visuell und akustisch mit Trash und Drama dauerberieselt. Die Akteure
müssen unter teils atemberaubendem Getöse und mit verzerrten Stimmen
gegen Schneestürme ankämpfen, Gemüse anbauen und Bibliotheken plündern,
Aufgaben denen sie sich mit viel Verve stellen. Ihr Spaß und ihre
Energie springen über und doch ist irgendwann das Pulver verschossen.
Als einer der Mitwirkenden plötzlich mitten in der Menge sich seiner
Maske entledigt, die Umstehenden direkt adressiert, wiederholt gekonnt
von einem Stuhl fällt und dabei über Selbstmord monologisiert, entsteht
ein kurzer Moment der Irritation. Aber man merkt schnell, dass die nur
spielen wollen, letztlich ist alles ein herrlich abstruses,
abgefahrenes, lustvoll respektloses Kindergeburtstagsspektakel. Das
Gefühl der Dichte und Dringlichkeit, das manche Aufführungen im Bereich
Theater auszeichnet und das oft noch lange in den Klamotten hängen
bleibt, kommt nicht auf. Nach einer Stunde ist alles vorbei.
Nicht vorbei ist es mit Spark. Das Festival soll als Biennale
fortgesetzt werden und in Köln und darüber hinaus die Grundlagen für ein
Netzwerk schaffen, um experimentellem Musiktheater mehr
Entfaltungsspielraum zu geben. Die Anfänge sind gemacht und eine
konkrete Kooperation gibt es bereits mit Stimme X
<https://stimmex.de/>in Hamburg, wo es im Mai weitergeht.
*[/Der Meister und Margarita/ von York Höller und /Upload /von Michel
van der Aa an der Oper Köln]*
Interessanterweise standen im April gleich zwei zeitgenössische Werke
auf dem Spielplan der Kölner Oper, so dass sich direkte Vergleiche
anstellen ließen.
Mit /Der Meister und Margarita
<https://www.oper.koeln/de/programm/der-meister-und-margarita/5961>,/1989
in Paris uraufgeführt, bedient York Höller <http://www.yorkhoeller.de/>
das Genre der Literaturoper, wobei er ein besonders komplexes Werk als
Ausgangsmaterial gewählt hat. Michail Bulgakows postum erschienener, um
Macht, Schuld und Verrat kreisender Roman verzahnt mehrere Erzählstränge
und ist gespickt mit autobiografischen und politischen Andeutungen und
Metaphern, so dass man schon bei der Lektüre höllisch aufpassen muss, um
den Faden nicht zu verlieren. Der Plot sei hier nur kurz angerissen: Der
Meister, Bulgakows Alter Ego, schreibt ein Werk über Pontius Pilatus,
doch noch bevor dieses erscheinen kann, wird er zum Opfer des
stalinistischen Literaturbetriebs, dessen Intrigen ihn schließlich in
die Psychiatrie bringen. Um ihn zu retten, schreckt seine Geliebte
Margarita auch vor einem Pakt mit dem Teufel nicht zurück. Trotz von
Höller selbst recht geschickt vorgenommenen Kürzungen entpuppt sich das
Libretto als überbordende Textwüste, unter der die Oper ächzt und
stöhnt. Wer der verschachtelten Handlung auch nur einigermaßen folgen
will, hat alle Hände voll zu tun und bekommt von der Inszenierung
(Valentin Schwarz <http://valentinschwarz.net/>) nur wenig
Rückendeckung. Dieser geht es mehr um optische Opulenz als um
inhaltliche Stringenz, besonders die Kostüme (Andy Besuch
<http://www.andy-besuch.com/index/>) wollen vor allem sich selbst in
Szene setzen. Pilatus kommt als Richtersches Domfenster daher, obwohl er
die weltliche und nicht die kirchliche Macht verkörpert, und die devoten
Funktionäre des Literaturbetriebs erscheinen als überdimensionierte
aufgeblasene Heroen der Kunstwelt (recht willkürlich zusammengewürfelt:
Dürer, Dali, Warhol usw.). Ausgerechnet der schwarze Magier Voland und
seine Höllenentourage werden von schwarzen unförmigen, gesichtslosen
Wesen verkörpert, obwohl gerade sie es sind, die über Individualität und
Charakter verfügen. Bei soviel kreativem Überschwang und Verwirrspiel
ist es wohltuend, dass sich die Regie ausgerechnet beim Satansball
zurückhält und der Musik den ihr gebührenden Platz einräumt. Höller
zieht an dieser Stelle alle Register, er zitiert und collagiert, dringt
vor in entfernt liegende Gefilde von Renaissance bis Rock, verfremdet
und verzerrt und lässt sogar Mick Jagger mit seiner Sympathie für den
Teufel dazwischenjaulen. Auch sonst schreibt er eine bei aller
Komplexität effektvolle Musik, die jedoch – zumindest beim erstmaligen
Hören – als Ariadnefaden im Textlabyrinth nicht taugen mag. Zurück
bleibt der Eindruck eines überquellenden Abends, bei dem auf allen
Ebenen weniger mehr gewesen wäre.
Im Vergleich dazu ist Michel van der Aas <https://www.vanderaa.net/>
neue Filmoper /Upload <https://www.oper.koeln/de/programm/upload/6082>
/ein Musterbeispiel an Schlüssigkeit und auch inhaltlich am Puls der
Zeit. Verhandelt wird das leidige Thema KI, wobei nicht Kühlschränke und
selbstfahrende Autos sondern der Mensch selbst bzw. sein Geist im Fokus
stehen. In einem modernistischen Gebäude idyllisch im Grünen gelegen
verheißt uns eine Klinik samt Personal nicht weniger als
Unsterblichkeit. Über ein komplexes Verfahren, das werbewirksam in Szene
gesetzt wird, kann man seine gesamte mentale und psychische Ausstattung
hochladen und damit für immer konservieren lassen. Der Protagonist hat
sich dieser Prozedur bereits unterzogen und tritt seiner Tochter nun als
immaterieller Schemen gegenüber. Diese begehrt heftig dagegen auf. Nicht
nur der Verzicht auf seine Körperlichkeit sondern vor allem der Umstand,
dass sie nicht in den Entscheidungsprozess einbezogen wurde, stellt für
sie eine Zumutung und einen Vertrauensbruch dar. Neben und vor die
wissenschaftliche Debatte tritt so eine ethische und persönliche, die
die Handlung beherrscht. In deren Verlauf wird deutlich, dass es dem
Vater nicht um wissenschaftliche Machbarkeit oder dauerhafte Nähe zu
seiner Tochter geht, sondern dass er ganz selbstbezogen dem Leid und dem
Schmerz nach dem Tod seiner Frau zu entgehen hoffte. Eine Rechnung, die
offenbar nicht aufgeht, denn – wie es so schön heißt – man nimmt sich
immer mit. Mit der Aussicht auf Unendlichkeit erscheint der Kummer sogar
potenziert, weshalb der Vater seine endgültige Eliminierung in Erwägung
zieht. Hierzu müsste jedoch nach gültiger Rechtslage die Tochter ihr
Einverständnis erteilen.......
Aus wenigen Variablen webt van der Aa eine komplexe Versuchsanordnung,
die mit einfachen Mitteln als eindrückliches Kammerspiel in Szene
gesetzt wird. Die Bühne beherrschen verschiebbare, transparente
Stellwänden, die als Projektionsflächen dienen; mal gestatten sie einen
Blick ins häusliche Umfeld (ein schickes Industrieloft mit Blick auf
eine Hochhauskulisse), mal erscheint der Vater als Schattenwesen oder in
Auflösung begriffen, mal wird in professionell aufbereiteten Werbespots
ein Blick in den Klinikalltag gewährt, mal tauchen wir ein in eine
diffuse Unterwasserwelt. Das alles wird in Hochglanzoptik vorgeführt und
genauso stimmig und geschmeidig wie die Inszenierung ist auch van der
Aas Musik (Ensemble Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> unter
der Leitung von Otto Tausk). Wie ein Seismograph folgt sie dem inneren
und äußeren Geschehen und übersetzt Spannungsmomente in nervöses
Vibrieren. Roderick Williams und Julia Bullock
<https://juliabullock.com/> als Vater und Tochter beeindrucken mit
ausdrucksstarken Stimmen, die Klarheit und Textverständlichkeit mit
emotionaler Resonanz verbinden. Dadurch verhindern sie, dass das Werk
zum Abziehbild seiner selbst gerät, zu der schönen neuen Welt, die es
thematisieren will. Denn genau das ist die Gefahr des Abends: Während
inhaltlich zur Beruhigung der Gemüter das Menschliche in seiner
Leidensfähigkeit und Widersprüchlichkeit die Oberhand behält,
präsentiert sich das Stück formal, musikalisch und szenisch in
ungebrochener Stimmigkeit. Wenn sich zum Schluss eine riesige Leinwand
wie ein bauchiges Segel auf das Publikum herabsenkt und ihm die
Protagonisten in Großaufnahme geradezu aufdrängt, wirkt das wie eine
Überrumpelung, der man sich entziehen möchte.
Die Hellhörigen werden es schon bemerkt haben: Wenn ich diesmal zwischen
dem großen Operntanker und der gar nicht so kleinen Schaluppe wählen
müsste, würde mein Herz für Spark schlagen. Aber zum Glück ist kein
Tsangaris in der Nähe, um mich festzunageln, so dass ich Musiktheater
ohne Einschränkung nicht nur als Pluralwort sondern als Pluralerlebnis
genießen kann.
*[Termine im Mai] *
*Köln*
*Das Achtbrücken-Festival <https://www.achtbruecken.de/de/>, das diesmal
um das Thema 'Musik, Amnesie und Gedächtnis' kreist, bietet mit dem
Freihafen**am 1.5. traditionsgemäß einen ganzen Tag Musik bei freiem
Eintritt. Am 7.5.
<https://www.stadtgarten.de/programm/sun-ra-arkestra-4618> ist das Sun
Ra Orchestra im Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/> zu Gast und
ein Schwerpunkt gilt diesmal Morton Feldman, u.a. mit zwei morgendlichen
Konzerten in der Kunststation Sankt Peter am 2.5.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/morton-feldman-for-bunita-marcus/115>
und 4.5.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/morton-feldman-triadic-memories/117>
Dort werden ebenfalls am 4.5.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/we-are-all-lichens/56> Stücke
von Martin Smolka und Anna Zaradny aus der Taufe gehoben.**
Nach dem Ausscheiden ihres langjährigen Organisten Dominik Susteck hat
sich die Kunststation
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/konzerte/> eine
Verschnaufpause gegönnt. Unter seinem Nachfolger Michael Veltman geht es
jetzt wieder richtig los. Über Achtbrücken hinaus finden Lunchkonzerte
am 7. und 14.5. sowie weitere Veranstaltungen am 13.5. (Orgel), 20.5.,
27.5. (BRuCH Ensemble) und 28.5. statt und auch mit Feldman geht es
weiter: Am 21.5. und 3.6. widmet sich das Ensemble Tra i tempi 'The late
Feldman'.*
*In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns
die reiheM <https://www.reihe-m.de/> mit dem Pianisten Reinier van Houdt
am 3.5. <https://www.reihe-m.de/?p=4839> und das Ensemble S201 am 27.5.
Ein weiteres Konzert der reiheM mit indonesischem Doom-Metal,
Neo-Tribal-Punk und Java-Avantgarde findet am 11.5.
<https://www.reihe-m.de/?p=4855> im Gebäude 9
<https://www.gebaeude9.de/index.html> statt.**
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/> stehen
außerhalb des Achtbrückenfestivals Pendereckis **/Threnos/**am 13.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kian-soltani-dvorak/1578>
und eine Uraufführung von David Philip Hefti am 15.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/camerata-zurich-lawrence-po…>
auf dem Programm und die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>
kündigt Montagskonzerte am 16.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-14/> und 23.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-12/>, ein
Schulkonzert am 17.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-licht-und-schatte…>
sowie ein WDR-Konzert mit Uraufführungen von Isabel Mundry, Martin
Smolka und Ming Tsao am 28.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-81/> an.**
Am 1.5. kommt **/Laß die Libellen ziehen von /**Friedrich Jaecker
<http://www.friedrich-jaecker.de/> im Haus Iona zur Aufführung, im
japanischen Kulturinstitut <https://www.jki.de/> spielt am 6.5.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Klänge%20aus%2017%20Bamb…>
Manabe Naoyuki die Sho, in der Musikhochschule
<https://www.hfmt-koeln.de/> finden ein Kompositionsabend am 7.5. und
ein Konzert der Kompositionsklasse am 19.5. statt, Sebastian
<https://sebastiangramss.de/news/>Gramss
<https://sebastiangramss.de/news/> kommt mit Hard Boiled Wonderland am
8.5.
<https://uraniatheater.de/events/hard-boiled-wonderland-music-resistance/?oc…>
ins Urania Theater <https://uraniatheater.de/>, bei Chamber Remix
<https://chamber-remix.de/> treffen sich am 8.5. der Pianist Antonis
Anissegos und der Cellist Anil Eraslan, in der Kunsthochschule für
Medien <https://www.khm.de/> ist in der Reihe 'soundings' am 12.5.
<https://www.khm.de/termine/news.5330.soundings-029-marcus-maeder-kultosole/>
Marcus Maeder zu Gast, das Ensemble Garage <https://ensemblegarage.de/>
bringt am 18.5. Acts ‘n Sounds ins Gewölbe <https://www.gewoelbe.club/>
und im Lutherturm findet am 25.5. die nächste Soirée Sonique
<http://www.ltk4.de/termine.html> statt.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/programm/>zu erleben und *ON – Neue Musik
Köln <http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet Workshops zu wechselnden
Themen wie Rassismus und Allyship. W**eitere Termine und Infos finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/> *Bochum* erklingt am
8.5.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
Jazz und improvisierte Musik, am 14.5.
<https://www.gnmr.de/lucidity-music-schlafkonzerte/> kann man sich in
der Quartiershalle schlafen legen und in der Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> stehen neue Orgelmusik am
21.5., eine Hommage à Olivier Messiaen am 27.5., ein Komponistenportrait
von Stefan Heucke am 29.5. und Metamorphosen mit Klangbeispielen am
30.5. auf dem Programm.
Das *Dortmunder* domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> präsentiert
The Dorf am 19.5.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10085.html>
und Malstrom am 28.5.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/malstrom-10242.html>.
Mit *Eigenzeit
<https://duisburger-philharmoniker.de/erweiterte-texte/eigenzeit/>*gründen
die *Duisburger*Philharmoniker ein neues Festival für zeitgenössische
Kammermusik. Vom 13. bis 22.5. erwarten uns – kuratiert von Johannes
Fischer <https://johannes-fischer.com/> – sechs Konzerte und zwei
Klanginstallationen. Im EarPort findet am 22.5. ein Konzert der Reihe
'Musik der (Un)Ruhe' statt, am 27.5.
<https://dominiksusteck.de/event/kunst-in-der-pfarrkirche-am-ludgeriplatz-2/>
sitzt Dominik Susteck an der Orgel der Ludgerikirche und im Lokal
Harmonie <https://lokal-harmonie.de/> erwarten uns u.a. *Sebastian
Gramss <https://sebastiangramss.de/news/> mit Hard Boiled Wonderland am
5.5.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10937/-/har…>,
die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 10.5.
<https://lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10936/-/soundtr…>
und KARM am 24.5.
<https://lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10911/-/karm>.
*
*In der ***Essener***Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> spielen Katia und Marielle
Labèque am 6.5.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/katia-und-marielle-labque-112487/657…>
Philip Glass' **/Les enfants terribles/**, EarPort
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> veranstaltet am 12.5. ein
Performance-Konzert in der Zentralbibliothek und das ICEM
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/> (Institut für
Computermusik und Elektronische Medien) der Folkwang Universität kündigt
für den 18.5. ein Akusmatikkonzert an. Die Gesellschaft für Neue Musik
<https://www.gnmr.de/> beschäftigt sich am 6.5. mit Papierkram.*
*Im Musiktheater im Revier <https://www.musiktheater-im-revier.de/de> in
***Gelsenkirchen***haben am 26.5. die Kurzopern **/Das
Wundertheater/**von Hans Werner Henze und **/Wachsfigurenkabinett/**von
Karl Amadeus Hartmann Premiere
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de/performance/2021-22/das-wunderthea…>.
*
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> erklingt am 29.4.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/6972-debussy-images>,
1. und 2.5. das /Konzert für Saxophonquartett und Orchester/von Philip
Glass und das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> setzt am
18.5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/7105-na-hoern-sie-ma…>
seine Reihe 'Na hör'n Sie mal!' fort. Die Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> veranstaltet am 20.5.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-05-20-lichtboge…>
eine lange Nacht der Neuen Musik mit zahlreichen Uraufführungen aus der
Kompositionsklasse Oliver Schneller und José Maria Sanchez Verdu.
*Sonstwo*
Bereits zum fünften Mal schickt der Landesmusikrat NRW die Reihe
Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/konzertreihe-der-gesellschaften-fuer-…>
mit Neuer Musik aus NRW durch die Lande. Im Mai kommt der Klang des
bedingungslosen Grundeinkommens am 1.5. nach *Münster*, am 4.5. nach
*Bielefeld*und am 7.5. nach *Aachen*.
In der Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft der
Harfenist Rhodri Davies <http://www.rhodridavies.com/> vom 2. bis 10.5.
in Bonn, Köln, Wuppertal, Düsseldorf, Oberhausen, Dortmund, Münster,
Essen und Duisburg auf wechselnde Gäste.
*Sebastian Gramss <https://sebastiangramss.de/news/> ist mit Hard Boiled
Wonderland am 15.5.
<https://theateraachen.de/de_DE/spielplan/hard-boiled-wonderland-music-resis…>
im Theater <https://theateraachen.de/> ***Aachen ***zu erleben.*
*Neben den Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/konzertreihe-der-gesellschaften-fuer-…>
am 4.5. kündigt die ***Bielefelder***Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> am 2.5. einen Jour fixe mit Joachim
Heintz an und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
ist am 29.5. das Ensemble Earquake zu Gast. *
*Im Dialograum Kreuzgang an Sankt Helena ***Bonn***erwarten uns die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 2.5., Sebastian Gramss
<https://sebastiangramss.de/news/> mit Hard Boiled Wonderland am 7.5.
und das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> mit dem Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/> am 18.5.
<https://e-mex.de/konzerte/100-f-i-n-a-l/> Im nahe gelegenen Sankt
Augustin in der Kunsthalle Hangelar <http://www.kunsthallehangelar.de/>
findet am 22.5. ein Werkstattkonzert mit Xu Fengxia und Gunda Gottschalk
statt. *
*Im Kunstverein Lippe <https://www.kunstverein-lippe.de/> im Schloss
***Detmold***spielt das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/> am 15.5. zur Eröffnung der
Ausstellung Josepha Gasch-Muche
<https://www.kunstverein-lippe.de/ausstellungen/josepha-gasch-muche/>
kristallene Klänge. Die Hochschule für Musik
<https://www.hfm-detmold.de/> kündigt eine **Projektwoche Neue Musik mit
dem Ensemble Aventure <https://www.ensemble-aventure.de/> und dem
Ensemble Earquake mit Konzerten am 18.5. und 21.5. sowie die Werkstatt
für Wellenfeldsynthese am 27.5. an.*
*Das Theater <https://www.theaterhagen.de/> ***Hagen***kombiniert einen
Einakter von Puccini mit A room of one's own****von****Outi Tarkiainen
nach einem Essay von Virginia Woolf. Premiere ist am 14.5.
<https://www.theaterhagen.de/veranstaltung/suor-angelica-schwester-angelica-…>.*
*Beim sARTfestival <https://www.kultur.bayer.de/de/startfestival> von
Bayer Kultur kommen im Erholungshaus in ***Leverkusen***die
**/Ursonate/**von Kurt Schwitters am 27.5. und Rihms **/13.
Streichquartett/**am 31.5. zur Aufführung. *
*Die Cellistin Tomeka Reid <https://www.tomekareid.net/> ist in
***Moers***zurzeit improviser in residence
<https://moers-festival.de/de/improviser>. Am 5.5., 18.5., 21.5. und
25.5. kann man sie spielen hören.*
*Die neue Oper von Thorsten Schmid-Kapfenburg widmet sich Graf von
**/Galen
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/galen.html?m=187>.
/**Nach einer Matinee am 1.5. findet am 14.5. im Theater
<https://www.theater-muenster.com/> ***Münster***die Uraufführung statt.
Die Musikhochschule betritt vom 22. bis 25.5. mit der
Klangzeit-Werkstatt
<https://gnm-muenster.de/wp-content/uploads/2022/04/KLANGZEIT-WERKSTATT-2022…>
Neuland. Neben aktuellen Kompositionen und Uraufführungen von Bijan
Tavili, Enver Yalçin Özdiker, Maurício de Bonis und Krystoffer Dreps
kommen Referenzwerke der kürzlich verstorbenen Komponisten Frederic
Rzewski und George Crumb zu Gehör. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> erwarten uns die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 8.5., das Trio JazzSmells
am 15.5. und Paul Hubweber mit neuem Trio am 22.5.**
In der nahe gelegenen Abtei Gerleve <https://www.abtei-gerleve.de/> ist
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> am 29.5.
<https://www.abtei-gerleve.de/forum-gerleve/termine/> mit Musik von
Hildegard von Bingen und John Cage zu Gast.*
*Dominik Susteck ist an seinem neuen Wirkungskreis in ***Paderborn***am
4.5.
<https://dominiksusteck.de/event/blau-experimentelle-musik-im-kirchenraum-3/>
mit experimenteller Musik im Kirchenraum und am 26.5.
<https://dominiksusteck.de/event/konzert-zu-himmelfahrt-2/> mit einem
Konzert zu Himmelfahrt zu erleben. Mit letzterem kommt er am 25.5.
<https://dominiksusteck.de/event/konzert-zu-himmelfahrt/> auch nach
***Warburg***und am 27.5.
<https://dominiksusteck.de/event/konzert-zu-himmelfahrt-3/> nach
***Unna***.*
*Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=de>
beteiligt sich an den Veranstaltungen zum 50. Geburtstag der Universität
***Siegen***mit einem Flötenworkshop und einem Konzert am 13.5.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>.*
*Vom 6. bis 8.5. finden die ***Wittener***Tage für neue Kammermusik
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>
statt – endlich wieder live vor Publikum. Milica Djordjevi
<http://www.milicadjordjevic.com/>ć <http://www.milicadjordjevic.com/>
ist das Portraitkonzert gewidmet und im Schwesternpark kann man die
schon für 2021 entstandene SchwesternParkMusik genießen.*
*Im ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 4.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/soundtrips-nrw/>, cine:ort
<https://www.kowald-ort.com/cine-ort-2022/> am 5.5., FleischWolf plus
Jonas Gerigk am 13.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/13-05-fleischwolf/> und Salome
Amend und Raissa Mehner in der Reihe 'all female' am 14.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/14-05-doubleexposure/> auf dem
Programm. *
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
28 Mar '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2…>
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*April 2022*
*Gewesen:*/Das Schweigen der Dafne/in Köln*
Angekündigt:*Festival für aktuelles Musiktheater Spark – Stationen V mit
neuer Musik aus NRW – Opern von Höller, van der Aa und Jost – Auftakt
Achtbrücken-Festival u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
*[/Das Schweigen der Dafne/in Köln] *
Bereits seit Jahrtausenden mäandert die Nymphe Daphne auf der Flucht vor
ihrem göttlichen Verfolger Apollon durch die europäische
Kulturgeschichte. In Musik, Kunst und Literatur hat sie vielfältige
Spuren hinterlassen und noch immer lädt sie zur Auseinandersetzung ein.
So aktuell Georg Beck <http://georgbeck.de/> (Libretto), Christina C.
Messner <http://www.christinamessner.de/> (Komposition) und Anna
Magdalena Beetz (Inszenierung und Choreographie), die in//der
gemeinsamen Produktion/Das Schweigen der Dafne
<https://www.dafne.online/> /die Protagonistin auch als Tänzerin
verkörpert. In einem längeren Prozess näherten sich die drei dem Thema
an, wobei ihnen völlig unerwartet eine Namensvetterin ihrer Heldin in
die Quere kam: Im Oktober 2017 sorgte der Mord an Daphne Caruana Galizia
für weltweite Schlagzeilen. Die Journalistin und Bloggerin hatte sich
praktisch im Alleingang den mafiösen und korrupten staatlichen
Strukturen ihrer Heimat Malta entgegengestellt und wurde daraufhin von
ihren Widersachern mit einer Autobombe eliminiert. Was eigentlich nur
ein Zufall war, eine simple Namensgleichheit, ließ das Trio nicht mehr
los, erfasste den kreativen Prozess und führte dazu, dass uns in der
fertigen Produktion die mythische und die reale Dafne in enger
Verschränkung begegnen. Dabei verbindet sie nicht nur der Name sondern
auch das bewusste Aufbegehren gehen eine aggressive, besitzergreifende
patriarchale Ordnung. Denn auch die Nymphe, die uns oft als verhuschtes,
ängstliches, im wahrsten Sinne flüchtiges Wesen vorgeführt wird, ist
zuerst eine selbstbewusste Person, die sich ihrem gesellschaftlich
vorbestimmten Schicksal aktiv widersetzt, der „die Hochzeitsfackel
verhasst war wie ein Verbrechen“, die dem Vater Enkel und Schwiegersohn
verweigert und sich stattdessen für ein selbstbestimmtes Leben
entscheidet. Dieser die göttliche Ordnung unterminierende Entschluss
fordert den Gott heraus und wird zum Stein des Anstoßes – und nicht etwa
ihre körperlichen Reize oder die windigen Manöver Amors. Auf ähnliche
Weise hat Daphne Caruana Galizia den männlichen Machtstrukturen die
Stirn geboten und sich ihnen mit einfachsten Mitteln entgegengestellt –
ihr Blog hatte zum Schluss mehr Abonnenten als Malta Einwohner.
Die Dafne, die uns auf der Bühne begegnet (am 19.3. in der Alten
Feuerwache in Köln nach der Uraufführung im Rahmen des Opening Festival
Trier <http://opening-festival.de/>), verkörpert auf eindrucksvolle
Weise das Wechselspiel dieser beiden Figuren in ihrer Ambivalenz
zwischen Stärke und Verletzlichkeit. Zu Beginn steht sie noch in einer
Reihe mit anderen (den Musikern und Musikerinnen), alle im Trenchcoat,
scheinbar austauschbar – gemeinsam schwankende Körper, die gemeinsam
einen schwankenden Ton anstimmen. Doch als diese sich gegen sie wenden,
sie mit zischenden Lauten attackieren, bleibt sie standhaft und geht
unbeirrt ihren eigenen Weg. Wie der Titel des Stücks bereits anzeigt,
sind ihr keine Worte gegeben, doch mit der Sprache ihres Körpers
bestimmt sie das Geschehen. Mal setzt sie mit markanten Gesten Zeichen,
mal definiert sie mit weit ausgreifenden Bewegungen ihren Raum, der im
vorherrschenden Schwarz als weißes Quadrat markiert ist. Ihr
Widersacher, der von Alexander Steindorf verkörperte Gott Apoll, kommt
trotz aller Wortgewalt im wahrsten Sinne des Wortes nicht an sie heran.
Dabei zieht er alle Register, streckt zögerlich-behutsam den Arm nach
ihr aus, setzt sich auf einem Podest in Szene, proklamiert lautstark
seinen Herrschaftsanspruch und seine Definitionsmacht als derjenige, der
nicht den Frieden sondern das Neue bringt, entäußert sich in einem
markerschütternden Schrei – und bleibt doch am Rande. Nur einmal kommt
es zum kurzen Aufeinandertreffen, zur Gegenüberstellung, zum
Blickkontakt, doch sofort taucht Dafne wieder in ihre eigene Welt ein.
Der Abstand bleibt, besonders anschaulich dargestellt, wenn Apoll nach
Dafne greifend einen imaginären Körper umfängt, während sie in
gebührender Entfernung sich einem unsichtbaren Zugriff zu entwinden
scheint. Dem vielschichtigen Geschehen entsprechen mehrdeutige Bilder:
Dafne verstreut Papierfetzen im Raum, die sie mal auf der Suche nach
möglichen Fährten und Zusammenhängen sichtet und durchforstet, mal durch
den Raum wirbeln lässt, mal hektisch an sich rafft; ein Blätterwald, der
sowohl an Daphne Caruana Galizias Rolle als investigative Journalistin
als auch an die Verwandlung der Nymphe Daphne in einen Lorbeerbaum
denken lässt.
Dem reduzierten aber eindringlichen Bühnengeschehen entspricht eine
ebensolche Musik. Die Komponistin Christina C. Messner, die als
Violinistin mitwirkt, hat sich mit Dorrit Bauerecker
<https://www.dorritbauerecker.de/> am Akkordeon, Janko Hanushevsky am
E-Bass und Norbert Krämer <http://norbertkraemer.com/Willkommen.html> am
Schlagwerk Verstärkung geholt, wobei alle auch andere Klangerzeuger wie
Regenmacher oder mit Bogen angestrichene Gläser und Zimbeln zum Einsatz
bringen. Gleich zu Beginn dominieren zarte, flirrende, luftige Klänge,
knisternd, säuselnd, ein sanftes Pochen wie der Herzschlag, den der Gott
noch unter der frischen Rinde fühlt. Amors Pfeile schwirren durch den
Raum, manchmal scheint die Musik in einen rhythmischen Fluss zu geraten,
sich kurz an einem Motiv festzuhalten, doch nichts ist von Dauer,
flüchtige Klangszenen folgen einander – eine musikalische Metamorphose.
Am Ende werden beide Frauen zum Schweigen gebracht. Die Nymphe wird als
Lorbeerbaum still gestellt und muss als Gipfel der Demütigung mit ihrem
Laub die Feldherren umkränzen. Der Mord an Daphne Caruana Galizias ist
auch nach fünf Jahren nicht vollständig aufgeklärt, während die korrupte
Regierung, der ein Untersuchungsbericht eine Mitverantwortung
bescheinigt, auf den nächsten Wahlsieg zusteuert. Doch das Schweigen der
Dafne auf der Bühne ist keines der Schwäche und Resignation, ihr gehört
das erste und das letzte Bild. Mit ausgebreiteten Armen wendet sie sich
ans Publikum. Ihre Geschichte ist noch nicht zu Ende.
*[Termine im April] *
*Köln*
In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> und der
Tanzfaktur <https://www.tanzfaktur.eu/de/> geht vom 7. bis 10.4. Spark
<https://spark.cologne/>, das neue Festival für aktuelles Musiktheater,
mit Produktionen von Manos Tsangaris, Carola Bauckholt, Helena Cánovas
Parés, Roman Pfeiffer und Yiran Zhao über die Bühne. In der Alten
Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> sind außerdem am 27.4. die
Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/konzertreihe-der-gesellschaften-fuer-…>
und am 30.4. das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> zu Gast.
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Aaron Jay Kernis am 1.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wunder-ratsel/1559>,
Friedrich Cerha am 3.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/nachthimmel/1355>, 4.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/nachthimmel/1356> und
5.4. <https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/nachthimmel/1357>,
Manuel Göttsching am 11.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/manuel-gottsching-e2-e4/2263>
und Julia Lacherstorfer am 24.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-simply-quartet…>
auf dem Programm.
Rie Watanabe und Norbert Rodenkirchen sind am 1.4. im Museum Schnütgen
<https://www.museum-schnuetgen.de/Veranstaltungskalender?m=4&y=2022#beginnv>
zu erleben, ebenfalls am 1.4.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/01-04-2022-cologne/> ist das
Asasello Quartett <https://www.asasello-quartett.eu/de/> im Sancta Clara
Keller, in St. Gertrud setzt sich das Trio T.ON am 1.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/t-on-plays-la-berge-gree…>
mit dem Architekten Gottfried Böhm auseinander und am gleichen Ort kann
man am 23.4.
<https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-agnes-koeln/veranstaltungen/Schlafk…>
an einem Schlafkonzert teilnehmen. Im Staatenhaus hat am 3.4. York
Höllers Musiktheater /Der Meister und Margarita/
<https://www.oper.koeln/de/programm/der-meister-und-margarita/5961>Premiere
und am 18., 19., 20. und 22.4. bringt die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> dort Michel van der Aas Filmoper
/Upload/ <https://www.oper.koeln/de/programm/upload/6082>zur Aufführung.
Beim Musik-der-Zeit-Konzert des WDR am 8.4.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>
wird /Reshimot/von *Sarah Nemtsov aus der Taufe gehoben, Michael Denhoff
<http://www.denhoff.de/> trifft sich am 14.4. mit Dorissa Lem in deren
KunstRaum zur interaktiven Improvisation, die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> widmet sich am 21.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/σοφία/> Sofia Gubaidulina, in
der Tanzfaktur wird am 23. und 24.4. mit **/Catching Cathy/
<https://www.tanzfaktur.eu/de/event/?tx_tsevents_pi2[events]=213&cHash=3d5f1…>**versucht
Cathy Berberian einzufangen, in der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> kann man am 29.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/viola-d-amore-jetzt.1716…>
der Viola d'amore lauschen und LTK4 <https://www.ltk4.de/termine.html>
präsentiert im Lutherturm Installationen, Kompositionen und Artefakte.**
Vom 29.4 bis bis 8.5. dreht sich beim Achtbrücken-Festival
<https://www.achtbruecken.de/de/> alles um Musik, Amnesie und
Gedächtnis. Zum Auftakt spielt das WDR Sinfonieorchester in einem
**Musik der Zeit-Konzert
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/musik-der-zeit/168> des WDR
Werke von Sofia Gubaidulina und Lim Liza, ein besonderer Schwerpunkt ist
Morton Feldman gewidmet und beim Freihafen am 1.5. gibt es
traditionsgemäß einen ganzen Tag Musik bei freiem Eintritt.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben, w*eitere Termine und
Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,****Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im *Dortmunder*Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
stehen Werke von /Oleksandr Shchetynsky und Jörg Widmann/am 1.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/01-04-2022-teodor-currentzi…>,
von /Helen Grime/und /Joel Järventausta am 4.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/04-04-2022-francois-xavier-…>
sowie von Joey Roukens und Paul Schoenfield am 5.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/05-04-2022-junge-wilde-noa-…>
auf dem Programm./
Am 22.4.
<https://dominiksusteck.de/event/kunst-in-der-pfarrkirche-am-ludgeriplatz-4/>
interpretieren Irene Kurka und Dominik Susteck in der
*Duisburger*Pfarrkirche am Ludgeriplatz Musik von Farzia Fallah und
Andreja Andric.
In der *Essener*Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> kommt am 2.4. *Aaron Jay
Kernis'***/Musica celestis/für Streichorchester zur Aufführung. Das
Klavier-Festival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/> präsentiert am
4.4. <https://www.klavierfestival.de/konzerte/twice-upon-2022/>
ebenfalls in der Philharmonie den 'Kosmos Luciano Berio', ein Projekt
mit *Schülerinnen und Schülern aus dem Ruhrgebiet und aus Paris mit
Mitgliedern des Ensemble Intercontemporain und des Ensemble Musikfabrik
sowie der Sängerin Sarah Maria Sun.*In der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> präsentieren E-MEX und Proxima
Centauri am 27.4.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
zwei brandneue Auftragswerke von Martin Matalon und Voro Garcia.
InterZone Perceptible <https://www.i-p-music.com/index.php?id=5> hat
sich dem Stummfilm mit Live-Music <https://www.i-p-music.com/>
verschrieben. Im April gibt es Kostproben in *Bochum*am 7.4. und in
*Essen*am 8.4., 29. und 30.4.
Der Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/> verheißt aktuelle
Musik mit Jan Klare und Bambostic am 6.4. in *Duisburg*und Handsome
Couple am 16.4. in *Essen*.
*Düsseldorf*
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> und Martin Wistinghausen
<http://www.martinwistinghausen.de/>präsentieren am 3.4.
<https://calendar.google.com/calendar/event?eid=NzNvbm85a2I3MjI5MjVxZ3Y1cWZz…>
in der Antoniuskirche Musik des Mittelalters und der Moderne für Sopran-
und Bass-Stimme. Nach der Uraufführung in Athen macht /Hello to
Emptiness/
<https://tanzhaus-nrw.de/de/veranstaltung/2022/04/mouvoir-thiersch-mavroidi-…>,
ein Performance-Konzert zum Thema gesellschaftliche Verletzlichkeit und
Umgang mit Trauer von Stephanie Thiersch, am 29. und 30.4. im Tanzhaus
<https://tanzhaus-nrw.de/de> Station und in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> erklingt am 29.4.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/6972-debussy-images>,
1. und 2.5. das /Konzert für Saxophonquartett und Orchester/von Philip
Glass.
*Sonstwo*
Bereits zum fünften Mal schickt der Landesmusikrat NRW die Reihe
Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/konzertreihe-der-gesellschaften-fuer-…>
mit Neuer Musik aus NRW durch die Lande. Diesmal kommt der Klang des
bedingungsloses Grundeinkommens vom 26.4. bis 7.5. nach Dortmund, Köln,
Essen, Detmold, Münster, Bielefeld und Aachen.
Die *Aachener*Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich am 8.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3635> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' der Zither und hat am 9.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3079> das Aventura Quartett zu Gast.
Im *Dialograum Kreuzung an Sankt Helena*in *Bonn*ist am 7.4.
<https://mcusercontent.com/dc4ba47b97b6fb9ed937a737d/images/5b6a8904-bcc2-fd…>
das Trio Escalator (Vandermark/Tokar/Kugel) und am 30.4. das Tanztheater
Filidonia <https://theater-filidonia-de.webnode.com/> zu erleben.
Letzteres ist ein junges experimentelles Musik- und Tanzensemble, das
mit seinem aktuellen Projekt /Wo wachsen Wurzeln? /einen perfomativen
Annäherungsversuch an das Thema Heimat unternimmt und damit auch nach
Wuppertal (9. und 23.4.) und Remscheid (16.4.) kommt.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt am 22.4. zum Jour fixe und im
Theater <https://theater-bielefeld.de/> hat am 23.4. die Oper /Egmont/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/egmont.html>von Christian
Jost Premiere. Bereits am 10.4. findet eine Einführungsveranstaltung
statt. In der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
steht am 24.4. ein Kammermusikkonzert auf dem Programm.
Die *Detmolder*Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/> stellt
am 20.4. 'Das Lied im 20. und 21. Jahrhundert' vor.
Das Studio Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> ist am 24.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-licht-und-schatte…>
im Anneliese Geske Musik- und Kulturhaus in *Erftstadt*zu Gast.
Am 8.4. <https://dominiksusteck.de/event/zweite-klangnacht-st-agnes/>
erklingen im Rahmen der zweiten Klangnacht St. Agnes in *Hamm*Werke von
Farzia Fallah und Andreja Andric.
Am 6.4.
<https://dominiksusteck.de/event/blau-experimentelle-musik-im-kirchenraum-2/>
wird in der Kapuzinerkirche *Paderborn*die Reihe 'blau – experimentelle
Musik im Kirchenraum' fortgesetzt.
Das Studio Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen*kündigt ein studentisches Filmprojekt am 6.4.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
in Altenberg und ein Orgelkonzert in der Nicolaikirche am 28.4.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
an.
Im *Solinger*Lichtturm <https://www.lts4.org/> treffen am 2.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/chateau-d-eau-ii.17239735>
sakrale und profane Klänge auf Installationskunst.
In der Reihe 'Raumklänge' ist am 3.4.
<https://www.pulheim.de/kultur-freizeit/kultur/raumklaenge.php> Harald
Kimmig mit seiner Geige in der alten Kirche St. Martinus in *Stommeln*zu
Gast.
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> ist am 1.4.
<https://www.museumpab.de/kunst-vermittlung/fuehrungen/wandelkonzert-mit-dem…>
mit einem Wandelkonzert im Museum Peter August Böckstiegel
<https://www.museumpab.de/> in *Werther*zu erleben.
Das *Wuppertaler*Sinfonieorchester
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/sinfonieorchester/> hat
Peter Maxwell Davies' /An Orkney Wedding, with Sunrise/am 3. und 4.4.
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/index.php?id=853&tx_wbfe_pi1[per…>
und Werke von Mossolow und Schnittke am 24.4.
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/index.php?id=853&tx_wbfe_pi1[per…>
im Programm und im ort <https://www.kowald-ort.com/> erwarten uns der
cine:ort <https://www.kowald-ort.com/cine-ort-2022/> am 7.4., die Open
Impro-Session mit dem Tanztheater Filidonia
<https://theater-filidonia-de.webnode.com/> am 9.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/09-04-filidonia/> und das
Hendrika Entzian Quintet am 23.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/23-4-entzian/>
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
25 Feb '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2…>
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__
*März 2022*
*Gewesen:*/Rossum's Universal Robots/in Köln – Gürzenich-Orchester mit
Matalon und B.A. Zimmermann*
Angekündigt:*Das Schweigen der Dafne in Köln – new counterpoints in
Düsseldorf u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
**
**
**
**[***/*Rossum's Universal Robots*/***in Köln]**
*Am 2.1.1921 wurde in Prag Karel **Č**apeks Theaterstück **/Rossum's
Universal Robots/ <https://gamutinc.org/rur/>**uraufgeführt, das nicht
nur als das „schlechteste wichtige Stück seiner Zeit“ (Isaac Asimov)
Furore machte, sondern uns auch die Wortschöpfung Roboter bescherte
(nach dem tschechischen robota = Arbeit) und ein Grundschema vieler
dystopischer Mensch-Maschine-Erzählungen behandelt: Der Mensch kreiert
ein künstliches Wesen, das sich verselbständigt und schlussendlich gegen
seinen Schöpfer wendet. Nun ja, selbst Gott ist dieses Malheur passiert.
Irgendwann hat er es aufgegeben, mit Sintfluten und dergleichen
gegenzusteuern, sich einfach aus dem Staub gemacht und darauf vertraut,
dass der Mensch sich selber den Garaus machen wird, eine Rechnung, die
aufzugehen scheint. Doch bevor es soweit ist, hat sich das Ensemble
**gamut inc <https://gamutinc.org/>**um die Computermusikerin Marion
Wörle und den Komponisten Maciej Śledziecki des Dramas angenommen und
**/Rossum's Universal Robots/ <https://gamutinc.org/rur/>**//**als
Musiktheater zum Mittelteil ihrer Mensch-Maschine-Trilogie erkoren. Das
Ergebnis war nach der Uraufführung in Berlin am 5. und 6.2. im **Comedia
Theater <https://www.comedia-koeln.de/>**in Köln zu erleben und basiert
auf einem Libretto von Frank Witzel, das nach der Vernichtung der
Menschheit einsetzt: Der Forscher Alquist hat als einziger überlebt und
interagiert mit den beiden nach menschlichen Vorbildern erschaffenen
Maschinenwesen Helena und Primus, für die er die im allgemeinen Getümmel
verlorengegangene Reproduktionsformel rekonstruieren soll. Doch statt
sich an die Arbeit zu machen, kreist das Dreigestirn um die ewig
gleichen Themen Leben und Tod, Freiheit und Determination,
Individualität und Gesellschaft, Gleichheit und Macht und dabei kann man
rasch feststellen, dass wir in den letzten 100 Jahren zwar von einer
technischen Revolution in die nächste getorkelt, im Bereich der
philosophischen Grundlagen und -fragen aber keinen Schritt weiter
gekommen sind. Dieses Auf-der-Stelle-treten und Um-sich-selbst-kreisen
setzt gamut inc. auf kongeniale Weise in Szene: Das minimalistische
Bühnenbild (Nina Rhode), bestehend aus sieben kinetischen Scheiben, die
unterschiedlich platziert und in mal grellfarbenes mal weißes Licht
getaucht werden, entfaltet einen hypnotischen Sog, der auf musikalischer
Ebene durch Schichtungsverfahren, mechanische Repetition und
isorhythmische Phrasen erzeugt wird. Dabei begegnen sich Computerklänge,
die gleich zum Auftakt als wummerndes Beben durch den Raum wabern, mit
den Stimmen des großartigen RIAS-Kammerchors, der – teils in
Großaufnahme – als Projektion die gesamte Rückwand einnimmt und uns mit
dicht gewebtem Wohlklang umfängt. Die beiden Maschinenwesen Helena und
Primus sind als Sopran (**Gina May Walter
<http://www.ginamaywalter.com/>**) und Countertenor (**Georg A. Bochow
<https://www.georgbochow.com/>**) in ähnlicher Stimmlage besetzt, was
ihre individualitätsberaubte Künstlichkeit betont, die besonders Bochow
mit schneidender Kälte zum Ausdruck bringt. Alquist (Patric Schott) ist
der einzige, der sich mit seiner markanten Sprechstimme dem rotierenden
Strudel entzieht, aber gerade das lässt ihn, wie auch sein spärlich
beleuchteter Schreibtisch am Bühnenrand, antiquiert erscheinen. Man
merkt bald, dass die vermeintliche philosophische Tiefe ebenfalls nur
simuliert ist, nur altbekannte Worthülsen verschoben werden, weshalb die
Textverständlichkeit ohne Verlust der Musik geopfert werden kann.**
Eine vierte Figur (dargestellt durch den Tänzer **Ruben Reniers
<https://rubenreniers.com/>**) lässt sich womöglich als nächster
Evolutionsschritt interpretieren, sie entgeht in ihrer Stummheit dem
„Gift menschlichen Räsonierens“, verlässt sich ganz auf den Körper und
gleitet in eleganten, tänzerischen Posen durch den Raum. Doch ihr
schwarzes All-over-Kostüm, das alles, selbst das Gesicht bedeckt, nichts
hinein und nichts hinaus lässt, ist auch als weitere Stufe einer
solipsistischen Selbstverstrickung lesbar, die keinen Ausweg kennt. *
*Aus all dem entsteht ein präzise ineinandergreifendes Räderwerk. Wer
sich ihm entzieht, quasi einen Moment lang aus dem Takt gerät, stellt
schnell fest, dass hier musikalisch, textlich und optisch nichts Neues
geboten wird, nicht einmal besondere Komplexität wird angestrebt. Doch
gerade damit bewegt sich gamut inc, das sich als retro-futuristisches
Musikmaschinenensemble versteht, am Puls der Zeit. *
**[Gürzenich-Orchester mit Langs ***/*Metropolis*/***in einer
Neuvertonung von Martin Matalon und B. A. Zimmermann in der Kölner
Philharmonie]**
*Interessanterweise war kurz darauf ein weiterer
Science-Fiction-Klassiker in neuer Vertonung zu erleben: Am 16.3. wurde
in der Kölner Philharmonie **Martin Matalons
<https://martinmatalon.com/>**Interpretation von Fritz Langs
**/Metropolis, /**an der er schon seit 1995 arbeitet, als **/Metropolis
rebootet/
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/metropolis/915>**in
einer neuen Fassung für Orchester und Elektronik aus der Taufe gehoben.
Schon bei seiner Premiere 1927 entpuppte sich Langs Opus magnum als
ambivalentes Meister-Machwerk. Ein erzkonservatives Gesellschaftsmodell
(Hirn regiert Hand) trifft auf obskure Technikvisionen, atemberaubende
futuristische Architekturlandschaften auf altertümelnde Szenarien in
Kathedralen und Katakomben, das Ganze garniert, wie schon die
Zeitgenossen bemerkten, mit einer „Konzentration fast jeder möglichen
Dummheit, jeden Klischees, jeder Plattitüde und Ungereimtheit über
mechanischen Fortschritt und Fortschritt im Allgemeinen“ (H.G. Wells),
„trivial, schwülstig, pedantisch, von einem übermächtigen Romantizismus“
(Luis Buñuel). Mit Mitteln der Musik hier gegenzusteuern, versucht
Matalon erst gar nicht, statt dessen setzt er wie Lang auf
Überwältigung: Das Orchester (**Gürzenich-Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/>**unter der Leitung von **Fran
<https://fxroth.com/>**ç <https://fxroth.com/>**ois-Xavier Roth
<https://fxroth.com/>) wird um ungewöhnliches Instrumentarium wie
E-Gitarre und E-Bass sowie außereuropäische Schlaginstrumente ergänzt,
was bei Bedarf für einen Schuss Exotik sorgt. Vor allem erzeugt Matalon
mit Hilfe des IRCAM einen fulminanten elektronischen Klangraum, der im
weiten Rund der Kölner Philharmonie hervorragend zur Geltung kommt.
Gleich zum Auftakt wird das Auditorium von jagenden, an- und
abschwellenden Klangwogen geflutet, die sich zu schepperndem
Maschinensound verdichten. Das Geschehen wird zwar nicht 1:1 akustisch
illustriert, aber mit seiner Tendenz, sich aus allen Ecken und Winkeln
zu bedienen, gewissermaßen den Fundus zu plündern und auf Effekte zu
setzen, bleibt Matalon Langs Original treu. Perlende Harfen und
schmissige Bläser treffen auf klöppelnde Vibraphone, immer wieder
durchfurcht vom jaulenden und schlierenden Sound der E-Gitarre und aus
dem Off heranbrandender Elektronik. Diese Entsprechung funktioniert auch
dann, wenn Matalon die finale Katastrophe, eine menschengemachte
Sintflut, mit brüchigen, fragilen Klängen kontrastiert.**/
Rossum's Universal Robots/ <https://gamutinc.org/rur/>**und
**/Metropolis rebootet/
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/metropolis/915>**saugen
uns in retro-futuristische Blasen, in denen sich Vergangenheit und
Zukunft so herrlich auf die Füße treten, dass man die Gegenwart mühelos
ausblenden kann – wobei ich persönlich die minimalistische Variante der
opulenten vorziehe.*
*Bei soviel Retro-Futurismus könnte man glatt annehmen, dass die Zeit
die Gestalt einer Kugel hat, ein Konzept, das bekanntlich Bernd Alois
Zimmermann vertrat. Am 12.2. wollten der Regisseur Calixto Bieito und
Fran <https://fxroth.com/>**ç**ois-Xavier Roth*
<https://fxroth.com/>*mit seinem Gürzenich-Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/> Zimmermanns Jahrhundertoper
**/Die Soldaten/**in der Philharmonie auf die Bühne bringen, aber dieses
Vorhaben war in Zeiten pandemiebedingter Einschränkungen offenbar zu
groß gestrickt und soll auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
So ganz wollte man sich aber nicht geschlagen geben und realisierte
stattdessen unter dem Titel **/Canto di speranza/
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/canto-di-speranza/957>**ein
inszeniertes Konzert, bei dem fünf Werke Zimmermanns aus sehr
unterschiedlichen Phasen seines Schaffens zu Gehör kamen. Gruppiert um
einen Ausschnitt aus seiner 4-Kanal-Bandaufnahme **/Tratto II/**traf die
unmittelbar nach dem Krieg entstandene **/Sinfonie in einem Satz/**auf
die **/Musique pour les soupers du Roi Ubu/**, ein Ballet noir, bei dem
sich Zimmermann in parodistischer Weise quer durch die Musikgeschichte
zitiert, um mit sarkastischem Biss seine Gegenwart zu sezieren. Und
während das Orchesterwerk **/Photoptosis/**in allen Farben sprüht und
funkelt, werden wir in **/Stille und Umkehr /**Zeuge eines schmerzhaften
Auflösungsprozesses. Das lässt sich nicht bebildern und das versucht
Bieito auch nicht, stattdessen platziert er kleine Szenen, Irritationen
und Störfeuer; er lässt seine beiden Darsteller (Alexandra Ionis und
Leigh Melrose) auf aufgebockten Fahrrädern munter gegen die Verzweiflung
anstrampeln oder in einem gläsernen Schneewittchensarg ruhen – mit einer
Zimmerpflanze zwischen den Füßen. Dadurch entsteht eine Stimmung, bei
der unter der Oberfläche des Verspielten ein Abgrund des Makabren, der
Ausweglosigkeit aufscheint. Ob das zum Schluss aufflammende Licht als
Hoffnungsschimmer gelten kann, muss jeder für sich selbst entscheiden.*
*[Termine im März] *
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Werke von Andrew Norman am **6.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mitreiende-lebensfreude/2501>**,
Wolfgang Rihm am **12.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rihm-70/1717>**,
**Tebogo Monnakgotla**am **13.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-johan-dalene/1…>**,Witold
Lutoslawski am **13.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/burleske/1345>**, **14.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/burleske/1346>**und
**15.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/burleske/1347>**, Bruno
Hartl am **22.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/martin-grubinger-bruckner-o…>**und
Marko Nikodijevic am **27.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/antoine-tamestit-swr-sympho…>**auf
dem Programm. Die **Alte Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**kündigt das **Ensemble Bruch
<https://6000720639e41.site123.me/>**am 6.3., **/Das Schweigen der
Dafne/ <https://www.dafne.online/>**, ein Musiktheater für eine
Tänzerin, einen Schauspieler und ein Kammerensemble, am 19.3., **/PS -
ein Veto gegen die Zeit und den Lauf der Dinge/**am 26. und 27.3. und
das **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**mit **/Limina /**von Valerio
Sannicandro am 30.3. an. Die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**lädt am **7.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-11/>,****14.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-journeying/>**und
**28.3. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-12/>**bei
freiem Eintritt zu ihren Montagskonzerten.**
Am **1.3.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/kammermusik/veranstaltung-wd…>**befassen
sich das **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**und Martin Zingsheim im
WDR-Funkhaus mit der schrägen Seite Amerikas, das Trio
Hübsch/Schubert/Wierbos spielt am **6.3.
<https://www.huebsch.me/index.php/de/konzerte>**als **Carl Ludwig
Hübschs Langfristige Entwicklung des Universums
<https://www.huebsch.me/index.php/de/universe>**im Atelier
Dürrenfeld/Geitel, ebenfalls am 6.3. treffen
Jörgensmann/*Dell/Ramond/Kugel beim Cha <http://chamber-remix.de/>mber
Remix <http://chamber-remix.de/> auf Yérri-G Hummel, Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> interpretiert am 13.3. in der Markuskirche
in Porz */further in summer than the birds V/*//von Eva-Maria Houben
<http://evamariahouben.de/>, das Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/> ist am 26.3.
<https://altes-pfandhaus.de/event/trio-abstrakt/> im Alten Pfandhaus
<https://altes-pfandhaus.de/> zu Gast und die nächste Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html> ist am 30.3. geplant.
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben und jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat funkt 674.fm <https://674.fm/>Elektronik und
Klangkunst in den Äther. W*eitere Termine und Infos finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>**,****Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Avner Dormans /Die Kinder des Sultans/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/die-kinder-des-sultans/>,
eine fantastische Oper für Menschen ab 8 Jahren,//hat am 6.3. in
*Dortmund*Premiere, im Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/> stehen Werke von /Philipp
Maintz/ am 9.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/09-03-2022-hansjoerg-albrec…>
und /David Lang/ am 13.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/13-03-2022-benjamin-appl-di…>
auf dem Programm und im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> gibt
am 17.3. The Dorf sein monatliches Gastspiel.
Bereits am 2.3.
<https://steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/the-dorf-umland-tunnel-meado…>
ist The Dorf im Steinbruch <https://steinbruch-duisburg.de/> in
*Duisburg* zu erleben. In der Mercatorhalle spielt am 6.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/armida-quartett-kako6-2021-20…>
das Armida Quartett *Marko Nikodijevic* /2. Streichquartett/ und am
27.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/engel-schumacher-piano-extra-…>
interpretiert Kai Schumacher *Frederic Rzewskis */The People United Will
Never Be Defeated!/
*Düsseldorf*
Zwei Konzerte in der Reihe new counterpoints, die eigentlich schon 2020
bzw. 2021 stattfinden sollten, holt der Verein musik21
<http://musik21.de/> am 20.3. endlich nach. Zu Gehör kommen fünf
Uraufführungen. In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> erwarten uns
das Bruckner Orchester Linz und Martin Grubinger mit Bruno Hartls
/Konzert für Multi-Percussion und Orchester op. 23 /am 20.3.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Meisterkonzerte-I/Brucknerorchester-Li…>
und das notabu.ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> mit einem
Konzert zum *70. Geburtstag von Wolfgang Rihm*am 30.3.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-05/>
*Sonstwo*
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössiche Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich in der Reihe 'Hören und
Sprechen über Neue Musik' am 4.3. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3564>
mit Johannes Maria Staud und hat am 26.3.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3070> Stefan Bauer und das SKR Trio zu Gast.
Die *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> widmet ihren nächsten Jour
fixe am 7.3. Toshio Hosokawa und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
findet am 20.3. ein Neue-Musik-Konzert mit Viktoriia Vitrenko
<https://viktoriia-vitrenko.com/> statt.
Das Bruch Ensemble <https://6000720639e41.site123.me/> bringt am 3.3.
<https://www.beethoven.de/de/termine/view/6032942291746816/Neue+Musik>
zeitgenössische Musik ins *Bonner* Beethoven-Haus.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster* sind Jan Klare und Kollegen am 4.3. und das Kodian Trio am
24.3. zu Gast.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/>, der ehemalige Organist an
der Kunst-Station Sankt Peter in Köln, gestaltet an seinem neuen
Wirkungskreis in *Paderborn* unter dem Titel 'blau – experimentelle
musik im kirchenraum' am 2.3.
<https://pastorale-informationen.wir-erzbistum-paderborn.de/veranstaltungen/…>
ein gemeinsames Konzert mit Irene Kurtak.'b
Der ort <https://www.kowald-ort.com/> in *Wuppertal* kündigt einen Film
über Arvo Pärt in der Reihe cine:ort
<https://www.kowald-ort.com/cine-ort-2022/> am 3.3. und neue Kammermusik
mit dem Cello-Trio Ono am 19.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/19-3-ono/> an.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
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*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
28 Jan '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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_
_
*Februar 2022*
*Gewesen:*Ensemble Modern in der Kölner Philharmonie – *Musik der Zeit
beim WDR – Zenders **/Winterreise/**in Duisburg**
Angekündigt:*/Die Soldaten/und /Metropolis/in der Kölner Philharmonie –
/Rossums Universal Robots/ebenfalls in Köln u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Ensemble Modern in der Kölner Philharmonie****]**
*Immer mal wieder stößt man auf Ländernamen, die man noch nie gehört hat
und die man auf der Weltkarte nicht zuordnen kann. Aber wer Hanyst und
Mathuna nicht kennt, muss nicht verschämt zusammenzucken, denn es
handelt sich um **fiktive Produkte
<http://atlantispedia.art/wiki/Main_Page>**einer KI-Software, die die
Fake-Nationen auf der Basis von Wikipedia-Artikeln auch mit
Informationen zu Historie, Verfassung, Bevölkerung usw. versorgt hat.
Die norwegische Komponistin **Maja S. K. Ratkje
<https://ratkje.no/>**hat sich jetzt um die nötige Begleitmusik
gekümmert. Warum nicht? Die internationalen Sportorganisationen sind
inzwischen so korrupt und verlottert, dass man sich nicht wundern würde,
wenn demnächst ein von irgendeinem Multimilliardär aus dem Hut
gezaubertes Phantasieland an den Start ginge und da kann es nicht
schaden, schon einmal ein paar Nationalhymnen in der Hinterhand zu
haben. Ratkje wirft reale **/National Anthems /**(so auch der Titel
ihres neuen Werks), die der angenommenen Region des jeweiligen Landes
entsprechen (Norland Boris zum Beispiel wird irgendwo in Südamerika
verortet) in den Pool und lässt die künstliche Intelligenz damit
schalten und walten. Leider ist das klingende Ergebnis nicht annähernd
so amüsant wie das zugrunde liegende Konzept. Zunächst bin ich noch
bereit, das Ganze witzig zu finden: Zu Gehör kommen freundliche
Klaviersoli und schmissige Bläserpassagen garniert mit eingesprochenen
oder auf eine Leinwand projizierten Länderinformationen, dazwischen ist
Platz für kurze geisterhafte Zwischenspiele und
chaotisch-improvisatorische Momente. Die Komponistin selbst tritt
beherzt ans Mikrophon, singt aus voller Brust, lässt Plastikfolie
rascheln usw.; aber der Gag ist schnell erschöpft, das Stück wirkt
zunehmend hilflos und vorhersehbar. Man sagt, künstliche Intelligenz sei
besser als natürliche Dummheit, aber beim jetzigen Stand der Technik
scheint zumindest bei der Produktion von Kunst natürliche Intelligenz
ein unverzichtbarer Bestandteil zu sein. Diese möchte ich Maja S. K.
Ratkje auf keinen Fall absprechen, aber bei den **/National
Anthems/**hat sie sich aus meiner Sicht zu sehr auf KI verlassen.**
In Auftrag gegeben wurde das Stück von der **Kölner Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**und dem **Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/>**, das schon immer für Experimente zu
haben war und damit oft Glück hat. Dass der Gastauftritt in Köln zum
Jahresbeginn, am 6.1.22, auch diesmal Spaß machte, dafür sorgte Enno
Poppe, der nicht nur am Dirigentenpult stand, sondern auch die zweite
Uraufführung beisteuerte. Bei seinem neuen Werk **/Körper/**lässt er
sich von den Bigbands der 20er Jahre inspirieren, deren klangliche
Möglichkeiten aus seiner Sicht „nicht nur immens, sondern auch kaum
ausgeschöpft“ sind. Mit historischem Material hat sich Poppe bereits
früher auseinandergesetzt – besonders prominent in seinem Stück
**/Rundfunk/**, das nicht nur diesem Medium ein Denkmal setzt, sondern
vor allem den Sound alter Synthesizer aufleben lässt. Aber
nostalgieselige Anwandlungen sind bei ihm nicht zu befürchten: Gleich
zum Auftakt lässt er die Zügel schießen und entfacht einen fulminanten,
überbordenden Wildwuchs. Erst nach knapp fünfzehn Minuten wird etwas
ruhigeres Fahrwasser erreicht, was ihm die Möglichkeit gibt, die
unterschiedlichsten Gestade zu erkunden. Um sich dem Bigband-Sound
anzunähern, ist die Bläserfraktion überwiegend doppelt besetzt, aber
auch die E-Streicher, zwei Synthesizer und vor allem drei Schlagzeuger
(mal fell-, mal metall-, mal holzlastig) sorgen für eigenwillige Klänge.
Poppe lässt sie jaulen und quengeln, sich festbohren und wieder
ausbrechen, zelebriert perkussiv untermalte Bläserlinien und leiernde
Synthesizer und verbreitet – wie schon die Bands vor 100 Jahren – gute
Laune.*
**[Musik der Zeit beim WDR]**
*Das erste **Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>**-Konzert
des Jahres am 15.1. bestritt das **WDR Sinfonieorchester
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/index.html>**unter
der Leitung von **Elena Schwarz <http://elenaschwarz.com/>**mit einem
Programm aus älteren und neueren Werken:**Xenakis'
<https://www.iannis-xenakis.org/>****/Akrata/**für 16 Blasinstrumente
ist selbst nach über 50 Jahren noch voller Energie und auch **/magma VII
/**(1984) der viel zu selten gespielten argentinischen Komponistin
**Graciela Paraskevaídis <http://www.gp-magma.net/home.html>**ließ
aufhorchen. In Blöcken wälzen sich dunkle Klangmassen heran, stapeln
sich übereinander, werden von hohem Zirpen zersetzt und von harschen
Schreien zerrissen. Im Kontrast zu dieser Bläserdominanz konzentriert
sich **Lisa Streich <https://www.lisastreich.se/>**in **/Mantel/**(2018)
auf das Streichorchester, das sie als äußerste Schicht, als 'Haut des
Orchesters' empfindet und durch zwei Schlagzeuger ergänzt. Die Haut,
unser größtes Sinnesorgan, verbindet uns mit und trennt uns von der
Welt, schützt uns und macht uns verletzlich. Diese Verletzlichkeit wird
sinnfällig, wenn zarte wie hingehauchte Klänge von harten Schlägen wie
von Stichen zerteilt werden. Zwischendurch vermitteln melodische
Anklänge eine trügerische Vertrautheit, legen Fährten, die ins Nirgendwo
führen, sich in nervösem Flirren verlieren oder brutal zerhackt werden.
Ungewissheit, Instabilität und Spannung vermittelt auch **Natalia
Solomonoffs <https://de.natalia-solomonoff.com/>**Orchesterstück
**/Incierto Suelo Cielo/**für Orchester, das die politische Situation in
ihrer Heimat Argentinien zur Zeit der Entstehung 2018 spiegelt. Gleich
zum Auftakt schiebt sich ein bedrohlich brodelnder dunkler Klangfluss in
den Vordergrund, der zunehmend von Löchern und Rissen aufgelöst wird.**
Ausgerechnet die einzige Uraufführung des Abends, ein Saxophonkonzert
von **Peter Eötvös <https://eotvospeter.com/>**entpuppte sich als
Enttäuschung. Daran konnte auch der hervorragende **Marcus Weiss
<https://marcusweiss.net/>**als Solist nichts ändern. Der Titel
**/Focus/**führt in die Irre, denn hier fokussiert sich nichts,
stattdessen plappert die Musik geschwätzig vor sich hin, mäandert
unentschlossen zwischen Jazz und Klassik, probiert alle Schuhe mal an,
tritt eifrig auf der Stelle und kommt doch keinen Meter vom Fleck.*
**[Zenders ***/*Winterreise*/***in Duisburg]**
*Wenn schon in alten Zeiten wildern, dann doch gleich so beherzt wie
Hans Zender mit seiner komponierten Interpretation von Schuberts
**/Winterreise/**, die sich auch fast 30 Jahre nach der Uraufführung
noch in den Konzertprogrammen behauptet; wie jetzt in der Duisburger
**Mercatorhalle <https://www.mercatorhalle.de/>**mit den **Duisburger
Philharmonikern <https://duisburger-philharmoniker.de/>**unter der
Leitung von **Axel Kober <https://axelkober.com/de/>**. Man merkt zwar,
dass es sich nicht um ausgewiesene Neue Musik-Experten handelt, aber
Zenders Version, die den originalen Klavierpart auf sehr eigenwillige
Art dem Orchester anvertraut, lässt sich ihre Ecken und Kanten nicht
austreiben und die Musiker und Musikerinnen sind mit Energie und
Engagement bei der Sache. Schon der Auftakt, wenn die Bläser einzeln
Richtung Bühne wandern und irrlichternde Klänge in den Raum tupfen, ist
ein Gänsehautmoment. Weniger überzeugt hat mich der Solist **Klaus
Florian Vogt <https://www.klaus-florian-vogt.de/>**, ein
wagnergestählter Heldentenor, der an diesem Abend eher zahm und 'gar so
lau' ans Werk geht. Während dichtes Bläsergegrummel unter der Rinde
schwillt, während die Musik selbst dann, wenn sie uns wie in
**/Der/****/Lindenbaum/**mit Gitarren- und Harfengesäusel einlullt,
Abgründe offenbar, bleibt er brav an der Oberfläche – unberührt von dem
musikalischen Chaos in seinem Rücken, das durch die Ruhelosigkeit der
Musiker noch verstärkt wird. Sie wandern durch den Saal oder formieren
sich zu Fernorchestern, deren Klänge durch die geöffneten Türen
hereindringen. Wenn es denn unbedingt sein muss, gewinnt Vogts Stimme an
Lautstärke aber nicht an Schärfe oder Tiefe. Im Gegensatz zum
Instrumentalpart lässt Zender die Gesangspartie weitgehend unangetastet,
aber selbst da, wo er wie in **/Der stürmische Morgen /**den Stimmfluss
vom Sturm zerreißen lässt, klingt es bei Vogt wie unbeholfenes Stolpern.
Der gelegentliche Einsatz eines Mikrophons führt nicht zu
Doppelbödigkeit sondern zu doppelter Emphase.**
Diese Diskrepanz zwischen Gesang und Instrumentalmusik macht die
Duisburger Interpretation der Zenderschen Interpretation zu einem so
sicher nicht intendierten Abbild der politischen Verhältnisse zu
Schuberts Zeiten: Vor meinem inneren Auge sehe ich den braven Biedermann
steif in seinem Biedermeiersessel sitzen, während – von ihm unbemerkt –
in der Standuhr Metternichs Spitzel lauern und unterm Sofa die Presse
gemeuchelt wird.*
*[Termine im Februar]*
Pandemiebedingt hagelt es schon wieder Absagen; ob bzw. unter welchen
Umständen die angekündigten Konzert stattfinden, wird sich daher erst
kurzfristig entscheiden – also unbedingt vorher erkundigen.
*Köln*
*In der **Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**erwarten uns gleich zwei
Highlights: **/Die Soldaten/**von B.A. Zimmermann am **12.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/soldaten/1419>**und
Fritz Langs**/Metropolis/**mit Musik von Martin Matalon am **16.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/metropolis/1413>**und
**17.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/metropolis/1414>**sowie
Orgel plus Percussion am 14.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/christoph-sietzen-christian…>
In der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen die
intermediale Musikperformance **/Polis – Die Stimmen der Stadt /**vom
10. bis 13.2., **/Sand /**mit dem Scott Fields Ensemble am 20.2., das
**Ensemble Inverspace <https://ensembleinverspace.com/>**am 21.2. und
das **ensemble hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/>**am 23.2. auf
dem Programm. Am 5. und 6.2. bringt **gamut inc
<https://gamutinc.org/>****/Rossums Universal Robots/
<https://www.comedia-koeln.de/buehne/satire-plus/rossums-universal-robots/>**/,
/**ein Musiktheater nach Karl Capek,**//**zur Aufführung, **Eva-Maria
Houben <http://evamariahouben.de/>**ist am **12. und 13.2.
<https://www.ekir.de/brueck-merheim/kulturelle-veranstaltungen-572.php>**mit
zwei Konzerten in der Johanneskirche zu erleben, die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**ist am **20.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-80-things-that-re…>**mit
Werken von Mikolaj Laskowski, Francesco Ciurlo und Oscar Bianchi beim
WDR zu Gast und am **23.2.**findet die nächste **Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>**statt. *
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben (z. B. am 5.2. das
Analog Terzett) und jeden 2. Dienstag im Monat funkt 674.fm
<https://674.fm/>live Elektronik und Klangkunst in den Äther. W*eitere
Termine und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,****Musik
in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im *Dortmunder*domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> gibt am 17.2.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10004.html>
die Großformation The Dorf ihr monatliches Gastspiel, am 8.2.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/6516/>
findet im Kunstmuseum Bochum ein Konzert mit dem Pianisten Craig Taborn
statt und die *Essener*Folkwang Univesität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> kündigt Frische Klänge am 1.2., ein
Konzert der Integrativen Komposition am 2.2. und Masterabschlüsse Neue
Musik am 7. und 8.2. an.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> setzt das notabu ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 2.2.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-04/>
seine Reihe 'Na hör´n Sie mal…' mit Werken von *Günther Becker, Luciano
Berio, Christóbal Halffter und Mark-Andreas Schlingensiepen*fort.
*Sonstwo*
Die *Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt das Trio Abstract am 5.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2994> und das Cologne Contemporary Jazz
Orchestra am 12.2. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3045> an.
In der *Bielefelder*Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
stehen ein Konzert mit dem Ensemble Earquake
<https://www.hfm-detmold.de/die-hochschule/ensembles-der-hfm/ensemble-earqua…>
am 6.2. und ein Orgelkonzert mit Martin Herchenröder am 13.2. auf dem
Programm.
Bereits am 4.2. ist das Ensemble Earquake
<https://www.hfm-detmold.de/die-hochschule/ensembles-der-hfm/ensemble-earqua…>
in seinem Heimathafen, der *Detmolder*Hochschule für Musik
<https://www.hfm-detmold.de/>, zu erleben. Im Landestheater hat am 16.2.
/Die Zeitreisemaschine/
<https://www.landestheater-detmold.de/de/programm/die-zeitreisemaschine/3937…>,
eine Familienoper von Detlef Heusinger, Premiere.
In der Evang. Kirche Hoerstgen in *Kamp-Lintfort *lassen Eva-Maria
Houben an der Orgel und Christoph Nicolaus an der Steinharfe am 11.2.
<https://www.kirche-hoerstgen.de/mit-den-ohren-atmen/> die Ohren atmen.
Friedrich Ludmann bespielt mit Rochus Aust und Verena Barié am 5.2.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/chateau-d-eau-i.17064122>
den *Solinger*Lichtturm <https://www.lts4.org/> und im Galileum
<https://galileum-solingen.de/> ist am 10.2.
<https://galileum.ticketfritz.de/Event/Kalender/5019/17152?typ=Vorlage>
das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> zu Gast.
Im *Wuppertaler*ort <https://www.kowald-ort.com/> ist am 4.2.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/4-2-allfemale/> in der Reihe
'all female' ein Konzert mit *Ute Völker, Angelika Sheridan und Carolin
Pook geplant und am 13.2.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/13-2-sassoonkeller/> werden die
Pianistin Julie Sassoon und der Schlagzeuger Willi Kellers erwartet.*
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
Und gar nicht weit entfernt, in *Trier, * findet vom 10. bis 13.2. allen
Widrigkeiten zum Trotz Opening <http://opening-festival.de/>, das
internationale Festival für Aktuelle Klangkunst, statt. Am 12.2. kommt
/Das Schweigen der Dafne//**/für eine Tänzerin, einen Schauspieler und
Kammerensemble mit Musik von Christina C. Messner nach einem Text von
Georg Beck zur Aufführung.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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29 Dec '21
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<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-…>
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*Januar 2022*
*Gewesen:*10 Jahre ensemble hand werk*
Angekündigt:*Frakzionen-Festival in Bielefeld – Kosmos Luciano Berio in
Essen – Ensemble Modern in Köln – Zeitinsel Adámek in Dortmund u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[****10 Jahre ensemble hand werk]**
*Während wir womöglich auf den nächsten Lockdown zutaumeln und die
Kulturszene sich arg zerzaust über Wasser zu halten versucht, ist es
schön, wenn es zwischendurch auch einmal etwas zu feiern gibt. Eine
Gelegenheit dazu gab es am 19.12. in der Alten Feuerwache in Köln, wo
das ensemble **hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/>**seinen 10.
Geburtstag zelebrierte. Von den sechs Gründungsmitgliedern waren Daniel
Agi (Flöte) und Niklas Seidl (Cello) mit von der Partie, mit Heni
Hyunjung Kim und Lola Rubio wurden im Laufe der Jahre Klarinette und
Violine neu besetzt, am Klavier saß Thibaut Surugue und am Schlagzeug
Moritz Koch, woraus sich fast die klassische Pierrot-Lunaire-Besetzung
ergibt. Für die Sprechstimme fühlen sich bei Bedarf alle verantwortlich
und überhaupt ist Vielseitigkeit und Flexibilität Trumpf, wie das
Konzertprogramm einmal mehr unter Beweis stellte. Große Namen stehen
neben noch nicht so Etablierten, neue neben älteren Werken, denn guten
Stoff nach der Uraufführung nicht in der Versenkung verschwinden zu
lassen, ist ein wichtiges Anliegen des Ensembles. Das bescherte uns
diesmal die Wiederbegegnung mit Gérard Grisey hochvirtuosem und
spannungsgeladenem Werk **/TALEA/**, einer – wie Grisey es beschreibt –
unerbittlichen Maschine, aus der im weiteren Verlauf Unkraut und wilde
Blumen sprießen. Turbulent geht es auch in Vladimir Gorlinskys
**/Bramputapsel/**zu: Fast überfallartig starten Bassflöte und
Bassklarinette als blökendes Duett, halten plötzlich inne, um in zartere
Gefilde abzuheben, und stürzen sich unvermittelt wieder ins Chaos.**
Die Musiker verstehen nicht nur ihr instrumentales Handwerk, sondern
haben auch konzeptuelle und theatrale Stücke im Repertoire, aber auch
hier ist weniger mehr, ist Präzision wichtiger als multimedialer
Overkill. In Dieter Schnebels **/Poem für 2 Rümpfe/**aus
**/Zeichen-Sprache /**genügen zwei mit bewundernswerter Genauigkeit sich
beugende Körper. Selbst Irene Galindo Queros vergleichsweise üppig
bestücktes Werk **/contención. cautiviero/**(Eindämmung.
Gefangenschaft), bei dem Instrumente, gesprochene und unausgesprochene
Worte, Manipulationen am Mikrophon und Zuspiel zusammenkommen, wird
bestimmt von zarten Momenten zwischen den Zeilen und Klängen, von
Säuseln und Pfeifen, hingehauchten Silben und mehr ahn- als ortbaren
Windgeräuschen. Und auch für (abgründigen) Humor ist man zu haben, zum
Beispiel wenn Jessie Marino in seinem Stück **/Endless Shrimps /**einen
makabren Bilderreigen, der uns die industrielle Massenproduktion von
Lebensmitteln in gleichzeitig sterilen und abstoßenden Bildern vor Augen
führt, mit einer nicht minder absurden Geräuschkulisse garniert, bei der
u.a. knarzende Kartoffelchips zum Einsatz kommen.*
*Was immer hand werk anpackt, es wirkt bei aller Präzision so
unaufgeregt und unprätentiös, dass es ernsthaft Spaß macht, und dieser
Ansatz hat das Ensemble bereits zu wichtigen Festivals und um die halbe
Welt geführt: nach Darmstadt und Witten, nach Singapur und Manila,
selbst nach Bayreuth ins Haus Wahnfried. Doch so weit brauchen wir zum
Glück nicht zu reisen, da sie regelmäßig in der Feuerwache zu Gast sind.
Das nächste Mal am 23.2.2022. Aktuell ist hand werk zudem im Museum
Ludwig zu erleben: Für die Ausstellung **Boaz Kaizman. Grünanlage
<https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/boaz-kaizman-gruenanlage.html>**haben
sie ein Stück eingespielt, dem die Transformation eines Gedichts des
Künstlers in Musik zugrunde liegt.*
*[Termine im Januar]*
Ob bzw. unter welchen Umständen die angekündigten Konzert stattfinden,
wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden – also unbedingt vorher
erkundigen.
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
das Ensemble Modern mit Uraufführungen von Poppe und Ratkje am **6.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-enno-poppe/…>**,
Penderecki und Heucke am **9.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/50-jahre-kolner-kurrende/14…>**,
Unsuk Chin am **16.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/con-forza/1619>**,
**Vito Žuraj**am **16.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumer/1325>**, **17.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumer/1326>**und
**18.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumer/1327>**, Philip
Glass am **23.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kernrepertoire/2172>**,
John Adams am **27.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/klassik-mal-anders-rhythm-d…>**und
Jörg Widmann am **30.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-kebyart-ensemb…>**auf
dem Programm. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**erwartet
zum Konzert am **10.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-10012022?pager=2021--…>**die
Oudspielerin Yasamine Shahhosseini und am **24.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-24012022?pager=2021--…>**die
Mezzosopranistin Sarah Maria Sun und der Saxophonist Marcus Weiss und
das WDR Sinfonieorchester spielen am **15.1.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>**im
Funkhaus 'Musik der Zeit'. Die **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/>**präsentiert in der Reihe 'soundings' am **13.1.
<https://www.khm.de/termine/news.5269.soundings-029-120den-4-frauen-12-beine/>**das
Damenquartett 120 DEN und in der Reihe **Raum-Musik
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>**des
**Musikwissenschaftlichen Instituts
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php>**der Uni
Köln ist Hildegard Westerkamp am 28.1. in einem Online-Vortrag zu
erleben. Die **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**startet das neue Jahr mit 'Neue Musik
Abenden' am 14. und 15.1., einem Kompositionsabend am 15.1., 'Diversen
Identitäten' am 17.1. und einem Workshop 'zeitgenössisches Lied' unter
der Leitung von Moritz Eggert mit einem Abschlusskonzert am 23.1. Die
nächste **Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html>**ist für den
26.1. geplant.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben und jeden 2. Dienstag im
Monat funkt 674.fm <https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den
Äther. W*eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**,****Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Das *Dortmunder*Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
widmet seine nächste Zeitinsel
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/adamek/> vom 27. bis 30.1. Ondřej
Adámek <https://ondrejadamek.com/?lang=de>. Mit dabei sind u.a. das
Ensemble Resonanz, die Geigerin Isabelle Faust und natürlich die
Airmachine und zum Auftakt findet am 23.1. ein Workshop statt. Außerdem
erklingt im Konzerthaus am 18.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/18-01-2022-junge-wilde-isat…>
Musik von /Sofia Gubaidulina/und /Eleanor Alberga. Im Domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> steht am 20.1.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10003.html>
die Großformation The Dorf auf der Bühne./
/In ihrem 6. Philharmonischen Konzert interpretieren der Tenor Klaus
Florian Vogt und die //*Duisburger*//Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/> am 19. und 20.1.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/schuberts-winterreise-pk-06-2…>
Hans Zenders komponierte Version der ///Winterreise///./
/In d//er //*Essener*//Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> vergönnt uns Gordon Kampe
am 6. und 7.1.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/schubert-4-tragische-98785/5957/>
einen Vorgeschmack auf seine Oper ///Dogville ///und am 21.1.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/sound-lab-112489/5968/> wird als
Nachschlag zum NOW!-Festival das Kompositionsprojekt Sound//lab
präsentiert. Die Folkwang-Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> kündigt Kompositionen von Folkwang
Lehrenden am 10.1., Tape Sessions am 13. und 20.1., Frische Klänge am
19.1. (Standort Duisburg) und am 24.1., das Impr%rchester am 21.1.,
Masterabschlüsse Neue Musik am 26. und 31.1. und ein Konzert der
Integrativen Komposition am 28.1. an. Außerdem ist am 29.1. das
Klavier-Festival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/> mit zwei
Veranstaltungen zu Luciano Berio zu Gast – mit //Sarah Maria Sun und der
Musikfabrik als Interpreten./
*Düsseldorf*
Der Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/>, der gerade an einer
neuen Website bastelt, veranstaltet am 8.1. ein Neujahrskonzert in der
Neanderkirche und am 15.1.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-01-15-kommas-en…>
wird das Kommas-Ensemble <https://www.kommas-ensemble.de/> in der Robert
Schumann Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> erwartet.
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> beschäftigt sich am 7.1.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2321> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' mit Claus Kühnl.
Im Theater <https://theater-bielefeld.de/> *Bielefeld*hat am 8.1. der
Tanzabend /Puls/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/puls.html>/zu einer
Neukomposition von Francesco Antonioni/Premiere und die cooperativa neue
musik <https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> veranstaltet am
10.1. den nächsten Jour fixe. Vom 14. bis 16.1. findet in der
Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
das Festival Frakzionen <https://www.frakzionen-festival.de/> statt und
am gleichen Ort sind außerdem Olivier Messiaens /La Nativité du
Seigneur/am 2.1, /Der rote Ahorn – /ein Musik-Sprechtheaterstück von
Johannes Fritsch – am 9.1., Klanginstallationen von Bernd Bleffert am
10.1. und ein Improvisationskonzert am 30.1. zu erleben.
Die *Detmolder*Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/>
präsentiert am 28.1. ein Konzert mit dem Ensemble Earquake.
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> zelebriert am
21.1. in der St. Marienkirche in *Minden* mythische Momente.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*finden ein Improvisationskonzert am 2.1. und ein Konzert mit
Julia Brüssel & Jonas Gerigk am 9.1. statt.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der Uni
*Siegen*kündigt Musik von Ludwig van Beethoven, Martin Herchenröder,
Bruno Mantovani und Enno Poppe mit dem Kuss Quartett am 17.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
und ein studentisches Filmprojekt mit Architektur, Licht, Musik und
Performance am 26.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
in Altenberg an.
Im *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen Baby Sommer &
Die Brüder Lucaciu am 9.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/babysommer/> und FleischWolf
plus Jonas Gerigk am 22.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/fleischwolf/> auf dem Programm,
im von der Heydt-Museum <https://www.von-der-heydt-museum.de/> erklingt
am 20.1. /Der bunte Klang /und der Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/> kündigt für den 8.1.
<https://insel.news/> das von Gunda Gottschalk entwickelte Post
Babel-Projekt an (mit Folgeaufführungen am 9.1. in Bochum und Bonn.)
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
**neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
26 Nov '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezember-2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezembe…>
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__
*Dezember 2021*
*Gewesen:*NOW!-Festival in Essen – /In vain/von Georg Friedrich Haas in
der Tonhalle in Düsseldorf*
Angekündigt:*10 Jahre Ensemble Handwerk – Festival zum 90. Geburtstag
von Sofia Gubaidulina – Musikfabrik in der HfMT u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[NOW!-Festival in Essen] **
*Im letzten Jahr kam dem **NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20212022/now-mikroko…>**auf
halber Strecke der Lockdown in die Quere, so dass das zweite Wochenende
nur online erlebbar war. Diesmal ging alles gut und so konnte man vom
28.10. bis 7.11. nicht nur Musik satt hören, sondern endlich wieder
Gleichgesinnte treffen, sich austauschen und mit einem Glas Wein auf AHA
und 3G anstoßen. NOW! gehört nicht zu den internationalen
Speerspitzenfestivals und das hat seine Vorteile. Denn während man in
Donaueschingen regelmäßig erklären muss, warum Hinz und Kunz nicht im
Publikum sitzen (wobei die Veranstaltungen stets ausverkauft sind) und
warum nicht mit jeder Uraufführung die Welt neu erfunden wird (obwohl
das Fortschrittsdogma längst als imperialistisches Folterinstrument
entlarvt wurde), kann man in Essen ganz entspannt Musik hören, ohne
ständig nach dem Nochniedagewesenen Ausschau halten zu müssen. Auch das
jeweilige Motto – in diesem Jahr 'Makrokosmos – Mikrokosmos' – ist so
gewählt, dass sich niemand ernsthaft bevormundet fühlen muss.
Stattdessen setzt man auf hochkarätige Ensembles, einen guten Mix aus
etablierten Werken und Uraufführungen, Spielraum für den Nachwuchs sowie
einige besondere Eye- und Earcatcher. Gleich in drei Konzerten kamen
großformatige Orchesterwerke zur Aufführung: Das SWR Symphonieorchester
unter der Leitung von Brad Lubman hatte mit Beat Furrers **/Tableaux
I-III/**und Annesley Blacks **/abgefackelte wackelkontakte /**zwei
gerade erst in Donaueschingen uraufgeführte Werke im Gepäck, wobei Black
mit dem wunderbar schrägen, quäkenden Klang ihrer beiden Solisten, einem
Lupofon und einem No-Input-Mixer, den traditionellen Orchesterklang auf
erfrischende Weise aufmischt. Bei dem von der Neuen Philharmonie
Westfalen unter Leitung von Johannes Kalitzke aus der Taufe gehobenen
**/528 Hz/**von Ying Wang trifft uns hingegen schonungslos die ganze
auftrumpfende und überbordende orchestrale Wucht. Da können selbst
eingeschmuggelte Herzschläge und Morsezeichen mit Liebesbotschaften
nichts retten. Angenehm transparent und luzide klingt das neue Werk von
Nikolaus A. Huber (mit dem hr-Sinfonieorchester unter Baldur
Brönnimann), auch wenn seine Aktualisierungsbemühungen (Titel
**/Lockdown – Basket Music/**und Gedenkfermate für George Floyd) etwas
gewollt erscheinen. Bemerkenswert ist, wie intensiv Lachenmanns
**/Kontrakadenz/**noch nach 50 Jahren wirkt. Lachenmann war persönlich
anwesend und seine Stücke sorgten auch in den Konzerten mit dem Trio
Catch (**/Allegro sostenuto/**) und dem Quatuor Diotima (**/Gran
Torso/**) für Gänsehautmomente. Diese Wiederbegegnungen mit
Schlüsselwerken, die viel zu selten live gespielt werden, sind für mich
Highlights des NOW!-Festivals. Dieses Jahr bescherte es uns **/No hay
caminos, hay que caminar ... Andrej Tarkowskij /**und **/...sofferte
onde serene .../**von Luigi Nono, Mark Andres **/….selig sind …/**für
Klarinette und Elektronik mit Jörg Widmann als Solisten und George
Crumbs **/Makrokosmos III – Music for a Summer Evening/**mit Mitgliedern
des Düsseldorfer Notabu-Ensembles. Eine alte Bekannte bei NOW! ist
Rebecca Saunders. In ihrem neuen Stück **/Hauch/**, interpretiert vom
Ensemble Modern, collagiert sie in gewohnter Weise musikalische Module,
diesmal erweitert durch eine Choreographie von Christine Kono. Doch die
Tanzsequenzen fügen dem Werk nur wenig hinzu, es wird getragen von
feinsinnigen Klangerkundungen, mal leise und fragil, mal rau und
fordernd, ein Kommen und Gehen, beiläufig und konzentriert zugleich.**
Wiederbegegnung und Erstaufführung, Nachwuchsförderung und Eyecatcher –
diese Quadratur des Kreises gelingt mit Stockhausens **/Luzifers
Tanz/**, der 3. Szene des **/Samstag/**aus **/Licht/**. Nach der
Uraufführung in Mailand 1984 und der Aufführung einer autorisierten
Fassung für Sinfonieorchester in München 2013 kam in Essen die
ursprüngliche Version für ein Harmonieorchester aus ca. 80 Blas- und
Schlaginstrumenten zur deutschen Erstaufführung – ein Unterfangen, für
das erstmals eine Kooperation aller fünf Musikhochschulen
Nordrhein-Westfalens (Detmold, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster) auf
die Beine gestellt wurde. Da ich weder mit Stockhausens esoterischen
Sternenflügen noch mit seinem sogenannten Humor viel anfangen kann,
erschließen sich mir die inhaltlichen Implikationen nur ansatzweise.
Jedenfalls bringt Luzifer ein riesiges Menschengesicht in Stellung, das
er durch Aufspielen der einzelnen Partien (**/rechter Backentanz/**,
**/Nasenflügeltanz/**) Grimassen schneiden lässt. In der Essener
Philharmonie gelingt dies, indem die Mitwirkenden auf den Rängen rund um
den Orgelprospekt platziert und die jeweiligen Gruppen durch
Lichtakzente hervorgehoben werden. Allen Vorbehalten zum Trotz, das
Ergebnis ist sowohl optisch als auch musikalisch beeindruckend.*
*Während Stockhausen in die unendlichen Weiten des Makrokosmos
vordringt, geht Simon Steen-Andersen den umgekehrten Weg, indem er sich
in den Mikrokosmos einer Tuba vortastet und diese einer Live-Endoskopie
unterzieht. Das Instrument schwebt in einer dramatischen Inszenierung
auf die Bühne und wird dort einem spektakulären Eingriff unterzogen,
wobei wie bei einer Darmspiegelung gewundene Wege passiert werden, die
sich über eine Großleinwand live und in Farbe verfolgen lassen – vom
Schalltrichter bis zu den grotesk vibrierenden Lippen von Melvyn Poore.
Unterwegs begegnen uns nicht nur fremdartige Klänge sondern seltsame
Miniaturwesen und geheimnisvolle Flusen, denen durch die Luftströme
Leben eingehaucht wird. Wir entdecken organisches Leben auf einem fernen
Planeten und werden in einem Paralleluniversum im Miniaturformat einem
Erdbeben ausgesetzt. Ein herrlich absurdes Spiel mit Dimensionen und
Assoziationen, bei dem nichts ist wie es scheint. Assistiert wird Poore
von seinen Mitstreitern von der Musikfabrik, die auch musikalisch für
einige Turbulenzen und einen schwungvollen Ausklang sorgen – ein
**/Transit, /**der sich auch in puncto Humor ganz auf meiner Wellenlänge
bewegt.**
Instrumentale Experimente gab es in Essen noch mehrfach zu bestaunen. Im
Foyer der Philharmonie hatte Thomas Rother seine aus Relikten der
Industriekultur erbauten Skulpturen arrangiert, die regelmäßig bespielt
wurden. Riesige Dimensionen und akribische Detailversessenheit begegnen
sich in **Christof Schlägers
<https://christofschlaeger.de/>**Musikmaschinen, die das Salzlager auf
Zollverein ausfüllten. Mit offenen Augen und Ohren sammelt er
Alltagsklänge und -materialien und transformiert sie zu begehbaren
Trommeltoren und heulenden Heerscharen aus rotierenden Plastikrohren.
Das rappelt, braust, dröhnt, rauscht und blinkt, doch wie so oft bei
derartigen Unterfangen bleibt der musikalische Variantenreichtum
überschaubar (einige fühlten sich an den Instrumentenfuhrpark von Harry
Partch erinnert). Als musikalisch ergiebiger erwies sich der **Bable
Table <https://totemcontemporain.com/en/instruments/babel-table>**, ein
skurriles Etwas, das mit Druckluft bespielt wird und sowohl akustisch
als auch optisch mit seinen mit Gummi überzogenen Schüsselohren und
seinem Trötenrüssel an einen Elefanten im Porzellanladen denken lässt.
Jean-François Laporte forderte ihn zu einem fulminanten Nahkampf heraus.**
Wie in den Vorjahren beteiligte sich die Folkwanghochschule an mehreren
Veranstaltungen. Besonders spannend war das Zusammentreffen mit dem
Studio Musikfabrik, dem von Peter Veale geleiteten Nachwuchsensemble.
Nach einer Aufführung von Liza Lims **/Songs found in Dream/**und Dieter
Macks **/Luft/**übernahm die Truppe folkwang elektrisch das Zepter,
drehte die Instrumentalmusik live durch den Remixwolf und sorgte zu
später Stunde für frischen Wind und durchgepustete Ohren. *
**[***/*In vain*/***von Georg Friedrich Haas in der Düsseldorfer Tonhalle]**
*Bereits mehrfach hat das Düsseldorfer **Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>**mit dem **Ensemble Spectra
<https://spectraensemble.eu/>**aus Gent zusammengearbeitet, nun stand
mit Georg Friedrich Haas' **/in vain/**ein sogenanntes Kultstück auf dem
Programm. Im großen Saal der **Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/>**dirigierte Mark-Andreas Schlingensiepen die
24 Musiker und Musikerinnen des vereinten Ensembles sicher durch einen
Klangrausch, dem man sich kaum entziehen konnte. Filigranes sich nervös
aufschaukelndes Gekräusel erhebt sich über zunehmend dunklem Grund,
verdichtet sich zu einem markanten Klang, der in einen Abgrund der
Stille führt, während der Saal gleichzeitig im Dunkel versinkt –
lediglich von den unvermeidlichen grün schimmerten Notausgangszeichen
illuminiert. Haas macht offenbar alles richtig: Durch raffinierte
Spannungsbögen gelingt es ihm mühelos, die Hörer eine gute Stunde lang
bei der Stange zu halten, durch den Einsatz von Mikrotönen und durch das
Spiel mit Kontrasten wird das Klanggeschehen aufgeraut und belebt, ohne
jemandem weh zu tun. Selbst Leute wie Simon Rattle, die nicht im
Verdacht stehen, 24 Stunden am Tag Neue Musik zu hören, können
begeistert mitgehen. Rattle glaubt sogar, hier eines der ersten
Meisterwerke des 21. Jahrhunderts auszumachen. Integraler Bestandteil
der Partitur ist zudem eine ausgefeilte Lichtchoreographie, die in der
Tonhalle besonders gut zur Geltung kommt: ein ausgeklügeltes Spiel mit
Licht und Schatten, bei dem manchmal nur die Pultbeleuchtung aufglimmt
oder Lichtblitze durch die Dunkelheit schießen. Zu guter Letzt stimmt
auch noch die politische Botschaft: Aufgeschreckt durch den Wahlerfolg
der rechtsradikalen FPÖ bei den österreichischen Nationalratswahlen
1999, der ihr bald darauf die Regierungsbeteiligung einbrachte, setzte
sich Haas nicht nur mit der nationalsozialistischen Gesinnung seiner
Herkunftsfamilie auseinander, sondern auch mit dem beklemmenden Gefühl
der Vergeblichkeit und Ausweglosigkeit angesichts des Wiederauflebens
der alten Gespenster. Dies bildet sich nicht nur im Titel ab (**/in
vain/**) sondern auch in den scheinbar unentrinnbaren Klangspiralen, die
wie in einem Escherschen Treppenlabyrinth auf- und abrasen ohne irgendwo
hinzuführen – weshalb die Musik irgendwann unvermittelt abreißt. Bei
soviel Stimmigkeit wurde es selbst Haas etwas mulmig, das Ganze sei
womöglich zu schön für das Grausige, räumte er ein – zumal die
Suggestivkraft der Musik die perfekten Voraussetzungen schafft, um eine
Stunde lang garantiert nicht an Politik zu denken. Für mich persönlich
kommt hinzu, dass mir Haas manchmal etwas zu sehr auf die Pelle rückt –
mit seinem Bekenntniseifer, der sich bekanntermaßen nicht nur auf seinen
politischen Hintergrund bezieht sondern auf sehr viel privatere Belange,
aber ebenso mit der Sogwirkung seiner Musik. Auch meine inneren
Notausgangslämpchen waren daher nicht ganz ausgeschaltet, aber genießen
konnte ich den Abend trotzdem. Dafür sorgte schon die beeindruckende
Leistung der Musiker und Musikerinnen, die sich weder durch
Klangturbulenzen noch Dunkelheit vom Pfad abbringen ließen.*
*[Termine im Dezember]*
Über uns brauen sich schon wieder finstere Lockdownwolken zusammen,
daher unbedingt den Lagebericht checken, bevor man sich auf den Weg macht!
*Köln*
In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> stehen
Computing Music am 5.12., /Das Schweigen der Dafne/
<https://www.dafne.online/>//am 8.12., das Ensemble Inverspace
<https://www.ensembleinverspace.com/>am 13.12. und das ensemble handwerk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>am 19.12. auf dem Programm. In der
Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>erwarten uns Musik
von Rihm und Widmann am 4.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musenkuss/1705>und Six
Pianos am 20.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/six-pianos/2207>Im
Zenrum Lied <https://www.imzentrumlied.de/>präsentiert am 1.12.
<https://www.imzentrumlied.de/spielzeit-2021-2022/konzert-2>/Gay
Guerilla/von Julius Eastman, als Nachschlag zum Romanischen Sommer
<http://www.romanischer-sommer.de/>ist am 11. und 12. Dezember im
Filmforum NRW */Moving Picture (946-3)/**mit Musik von Rebecca Saunders
zu erleben, das Ensemble Garage ist am **14.12.
<https://www.gewoelbe.club/events/gewoelbe-live-w-ensemble-garage-praesentie…>**im
Gewölbe zu Gast und das **Cologne Guitar Quartet
<https://www.cologneguitarquartet.com/>**kommt am 15.12. in die
**Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**. Die
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**spielt am **17.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-7-17122021?pager=2021--2022>**Uraufführungen
von Studierenden der **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**, der WDR lädt am **21.12.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-514.html>**zum
nächsten Konzert in der Reihe 'Musik der Zeit', am 29.12. findet die
nächste **Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html>**statt und
beim **Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>**am 30.12. treffen sich
das Syntopia String Quartet und Dorothee Hahne.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>(z. B. Alexander von Schlippenbach
Trio am 8.12. und Hans Peter Hiby Quartett am 9.12.) und im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>(z. B. /Superflat/am 13.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/udo-moll-gudrun-barenbrock-superflat-43…>)
zu erleben und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat funkt 674.fm
<https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den Äther – erlebbar im
Webradio und in Live-Sessions. W*eitere Termine und Infos finden sich
bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,****Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im Kunstmuseum *Bochum*ist am 5.12.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
das Hans Peter Hiby Quartett zu Gast und die Melanchthonkirche lässt das
Jahr mit Klang- und Textpassagen
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/loecher-im-licht-3/> in
der Silvesternacht ausklingen.
Am 8.12.
<https://www.depotdortmund.de/238-hans-peter-hiby-quartett.html> ist das
Hans Peter Hiby Quartett in der Parzelle im *Dortmunder*Depot, The Dorf
kommt am 16.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-9967.html>
ins Domicil und im Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
intoniert Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/> am 17.12.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/17-12-2021-kian-soltani-cho…>
atmosphärische Chorwerke von Rachmaninow bis Pärt.
Das Cologne Guitar Quartet <https://www.cologneguitarquartet.com/> ist
am 9.12. in der *Essener *Zentralbibliothek zu Gast und das ICEM
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/> der Folkwang Hochschule
veranstaltet am 2.12. die nächste Tapesession.
DieVolxbühne in *Mülheim an der Ruhr*präsentiert am 3.12.
<https://www.volxbuehne.de/?stucke=phantastische-monster-zeichnungen-von-enr…>Audio
im Umschlag,
Weitere Termine mit aktueller Musik im Ruhrgebiet liefert der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>.
*Düsseldorf*
Im NRW-Forum kommen am 1.12.
<https://www.tchiba.com/dateien-2020/pod_projekt_duesseldorf/> Werke von
Christian Jendreiko, Martin Tchiba, Christian Banasik und Karlheinz
Esslzur Aufführung. Christina C. Messners
<http://www.christinamessner.de/>Werk /Das Schweigen der Dafne/
<https://www.dafne.online/>ist am 10.12. im Kulturbahnhof Eller zu
erleben. In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> stehen Hybrid
Conversations am 11.12.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/Hybrid-Conversations/>
und das Notabu-Ensemble am 15.12.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-03/>
auf dem Programm und am 19.12. moderiert Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> das Konzert 'innere und äußere Stimme'.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft der
Schweizer Gitarrist Florian Stoffner vom 26.11. bis 7.12. an
verschiedenen Orten in NRW auf wechselnde Gäste. Weitere Termine mit
improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz <https://nrwjazz.net/>.
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
*Aachen* präsentiert am 2.12. <https://www.gzm-aachen.de/?p=2594>
Klaviermusik von Herbert Nobis.
Die *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> lädt am 6.12. zum nächsten
Jour fixe und am gleichen Tag kommt das Ensemble Horizonte in die
Rudolf-Oetker-Halle
<http://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/3-kammerkonzert-2.html>.
Vom 2. bis 5.12. veranstaltet die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/> im Dialograum Kreuzung an St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in *Bonn* ein Festival zum 90.
Geburtstag von Sofia Gubaidulina. Mit dabei sind die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/> und das Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/de>. Am 10.12. wird das Hans Peter
Hiby Quartett erwartet und am 14.12. präsentieren derKomponist und
Klangkünstler*Udo Moll
<https://in-situ-art-society.us9.list-manage.com/track/click?u=c5468047395bf…>*und
die Videokünstlerin *Gudrun Barenbrock
<https://in-situ-art-society.us9.list-manage.com/track/click?u=c5468047395bf…>*ihre
neueste Arbeit /Superflat/. Im Theater im Ballsaal
<https://theater-im-ballsaal.de/> widmet sich eine Klangperformance am
5.12. <https://theater-im-ballsaal.de/projekt/braeute-des-windes/>
Frauen im Surrealismus.
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> spielt am
3.12. in der Martin-Luther-Kirche in *Detmold*Musik von Pärt und Sciarrino.
Im *Mönchengladbacher*Kulturzentrum BIS findet am 12.12. das nächste
Werkstattkonzert <http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>
mit einem Beuys Birthday Memorial statt.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*werden das Alexander von Schlippenbach-Trio am 3.12., die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 5.12., das
Eichenberger-Studer-Duo am 11.12 und das Trio Uassyn am 16.12. erwartet.
Im Theater hat am 11.12. die Rockoper /Last Paradise Lost/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/last-paradise-lost.html?ID_Vo…>Premiere.
Am 4.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/dialektik-5-fluidity-x-a…>
werden im Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/> *Solingen*fünf
Lichtinstallationen mit Musik für Blockflötenquintett umrahmt.
Im *Wuppertaler*ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen die Soundtrips
NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 1.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/soundtrips-nrw/>, das Alexander
von Schlippenbach-Trio am 7.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/7-12-schlippenbach/> und
Schwitters /Ursonate/am 8.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/8-12-potsalotsa/> auf dem
Programm und im Loch <https://loch-wuppertal.de/> ist am 4.12.
<https://loch-wuppertal.de/programm/kalender/hans-peter-hiby-quartett-47>
das Hans Peter Hiby Quartett zu Gast.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
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1
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28 Oct '21
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__
__
*November 2021*
*Gewesen:*70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR - /Il canto s’attrista,
perché/von Salvatore Sciarrino – /L’amour de loin/von Kaija Saariaho in
Köln*
Angekündigt:*Robert Ashley in Düsseldorf und Köln – Lange Nacht der
Neuen Musik in der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf – Elliott
Sharps /Die größte Fuge /in Bonn u.v.a.m.
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**[****70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR***]*
*Am 8.10.1951 fand in Köln das erste Konzert der WDR-Reihe '**Musik der
Zeit <https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/>**' statt. Am
Dirigentenpult im Sendesaal des gerade erst auf den Kriegstrümmern
erbauten und von diesen noch umgebenen Funkhauses stand kein Geringerer
als Igor Strawinsky. Er war 61 Jahre jung und es war sein erstes
Gastdirigat auf europäischem Boden nach 1945. Den Rundfunkanstalten kam
in der Nachkriegszeit auch eine erzieherische und propagandistische
Aufgabe zu. Sie sollten zu neuen Ufern aufbrechen und ein Zeichen setzen
gegen den Totalitarismus des Nationalsozialismus aber ebenso gegen den
neuen Feind im Osten, der künstlerisch ganz andere Wege ging (die
blinden Flecken, die dabei auf beiden Seiten kultiviert wurden, werden
sehr anschaulich in der aktuellen Ausstellung des Kölner Museum Ludwig
**/Der geteilte Picasso/
<https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/der-geteilte-picasso-der-kuen…>**aufbereitet).
Strawinskys Auftritt, bei dem er eigene Werke vorzugsweise aus den
1920er Jahren zu Gehör brachte, war daher Aufbruch und Abschluss
zugleich, denn in den Startlöchern stand mit Stockhausen, Nono und
Boulez bereits eine jüngere Generation.**
Der politischen Mission wurde die Neue Musik nicht gerecht, die
Breitenwirkung blieb aus. Zum Glück, möchte man sagen, denn dadurch
entging sie einer Instrumentalisierung und konnte in ihrem oft als
Elfenbeiturm geschmähten Refugium frei schalten und walten. Inzwischen
sind 70 Jahre vergangen; die Neue Musik ist immer noch nicht
systemrelevant, hat aber einen neuen Gegenspieler: die
Coronaschutzverordnung, die Harry Vogts Jubiläumsprogramm im Vorfeld
ganz schön durcheinanderwirbelte. Davon war am 2.10.2021 jedoch fast
nichts zu spüren. Im Gegenteil, aus der Not eine Tugend machend schickte
man das Publikum in kleinen Gruppen auf einen Parcours durch die Stadt,
wo an sechs Orten musikalische Leckerbissen serviert wurden. Aus dem
Lichthof des Domforums ließen die Sänger und Sängerinnen der Schola
Heidelberg wie aus himmlischen Sphären Scelsis **/Tre canti sacri
/**erklingen. Im wahrsten Sinne handfester ging es im Senftöpfchen
Theater zu, wo sich drei Protagonisten nach Mauricio Kagels
Spielanleitung ein **/Match/**lieferten. Das Schlagquartett Köln brachte
mit Matthias Kauls **/Stuff from above/**das neu gestaltete
Baptisterium, in dem ein Taufbecken aus dem 6. Jahrhundert von den
frühesten Spuren des Christentums zeugt, zum Schwingen. In der Artothek
zelebrierte Vanessa Porter neben eigenen Improvisationen ein
Körperperkussionsstück von Vinko Globokar und in der Galerie Karsten
Greve inszenierte Carola Bauckholt in **/Doppelbelichtung /**einen
Dialog zwischen**//**der Violinistin Karin Hellqvist und Vogelstimmen,
die über Transducer auf das Resonanzholz von der Decke hängender Geigen
übertragen wurden. Zu einem Wechselspiel der besonderen Art kam es in
der neuen Konzertkasse der Philharmonie, ein sich optisch zur Stadt
öffnender Glaskasten. Das vorbei flanierende Partyvolk nahm denn auch
regen Anteil am Geschehen, vor allem als nach Werken von Peter Ablinger
und B.A. Zimmermann zu Cages **/Music for Two /**ein Tänzer des Pina
Bausch Tanztheaters die Bühne betrat. Als Konzertpublikum kam man sich
vor wie in einer eigenen, in sich geschlossenen Welt, wie in einem
hermetisch abgeschirmten Glashaus. Steine flogen natürlich von keiner
Seite, zumindest in diesem Bereich ist unsere Gesellschaft in den
letzten Jahrzehnten toleranter geworden – es lässt sich allerdings auch
als Zeichen mangelnder Systemrelevanz werten.*
*Das eigentliche Festkonzert konnte zum Glück im großen Sendesaal
stattfinden, wobei die Klassiker Boulez (**/Initiale/**) und Xenakis
(**/Syrmos/**) auf Uraufführungen von Klaus Ospald und **Justé
<https://www.justejanulyte.com/en/>Janulyté
<https://www.justejanulyte.com/en/>**trafen, interpretiert von WDR
Rundfunkchor und Sinfonieorchester unter der Leitung von Enno Poppe.
Während Ospald in **/Se da contra las piedras la libertad.... /**einen
lebhaften Austausch zwischen Soloklavier und Bläserapparat in Gang
setzt, zelebriert Janulyté in **/recordare/**für Chor und Orchester
langsam sich bewegende, changierende, auf- und abschwellende Klangflächen.
Im Foyer des Funkhauses bespielte **Manos Tsangaris
<http://www.tsangaris.de/>**mit einer szenischen Installation den guten
alten Paternoster, der noch immer unverdrossen im Einsatz ist. Dabei
nimmt er Bezug auf eine Szene aus Heinrich Bölls **/Doktor Murkes
gesammeltes Schweigen, /**einer Erzählung, die sich kritisch mit der
Rolle des Rundfunks in der Nachkriegszeit und der mangelnden Abgrenzung
gegenüber ehemaligen NS-Tätern und -Sympathisanten auseinandersetzt. Auf
seine typisch lakonische und humorvolle Art lässt Tsangaris vieldeutige
Sprach- und Schriftschnipsel, Klänge und Gesten an uns vorüber gleiten,
die jeder für sich einsammeln und ergänzt durch individuelle
Assoziationen zu einem eigenen Ganzen verbinden kann.**
Ein besonderes Pfund, mit dem die Neue Musik beim WDR wuchern konnte,
war lange Zeit das Studio für elektronische Musik, das als weltweit
erstes seiner Art gilt. In den letzten Jahrzehnten hat es sich jedoch
eher zu einem wunden Punkt entwickelt, denn das gute Stück wurde 2001
abgebaut und eingelagert und auch die **Option
<http://www.haus-moedrath.de/de/studio.html>**, es im Haus Mödrath
wieder aufleben zu lassen,wurde nicht umgesetzt. Obwohl natürlich nicht
so gemeint, könnte die Arbeitsweise des Ensembles Ph**ø**nix16 fast als
Reaktion auf diese prekäre Situation gelesen werden: Ergänzt durch
Klangobjekte, Verstärkung und Effektgeräte wird versucht, „vokale
'unplugged' Aufführungspartituren der ursprünglich elektronischen und
instrumentalen Werke zu erstellen“ und so „dem bearbeiteten Werk eine
eigene neue vokale Klanggestalt zu verleihen“. Bereits Stockhausen hat
mit der Verbindung von vokalen und elektronischen Elementen
experimentiert und so bietet sich seine **/Mikrophonie II/**für Chor,
Synthesizer, vier Ringmodulatoren und Tonband besonders an. In der
Interpretation durch Ph**ø**nix16 entsteht daraus ein vielschichtiges
schnatterndes, flirrendes, knarzendes Stimmen- und Klanggewirr. Aktuell
arbeitet das Ensemble an der 'Rehumanisierung' von Ligetis
**/Artikulation/**, das zum Auftakt des Abschlusskonzerts in der
Philharmonie zu hören war. In ganz andere Klangwelten entführt **Dariya
Maminova <http://www.dariya-maminova.com/>**, Trägerin des
**Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums 2020
<https://www.stadt-koeln.de/artikel/04461/index.html>opk**. In
**/Melchior /**verwendet sie eigene Songs nach Gedichten von Edward
Thomas und Boris Pasternak und bettet ihren mal popartig, mal
folkloristisch anmutenden fragilen Gesang in eine geheimnisvolle
elektronische Klanglandschaft.**
Insgesamt bescherte uns der WDR ein rundes, gelungenes Programm.
Zwischendurch blieb sogar Zeit, gemeinsam auf die nächsten Jahrzehnte
anzustoßen, wobei sich die überschaubare Reichweite Neuer Musik einmal
mehr als Vorteil erwies: Als Veranstalter kann man ruhig ein paar
Freigetränke spendieren, ohne ausufernde Rechnungen befürchten zu müssen.*
*[/Il canto s’attrista, perché/von Salvatore Sciarrino]*
Salvatore Sciarrinos neues Musiktheater /Il canto s’attrista, perché
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-auffuehrung/auffu…>
/hat, wie der leider bald scheidende Intendant der Wuppertaler Oper
Berthold Schneider treffend formulierte, eine wahre Odyssee hinter sich.
Anvisierte Aufführungstermine mussten aufgrund der Coronapandemie
mehrfach verschoben werden. Die Uraufführung am 4.2.21 im
koproduzierenden Stadttheater Klagenfurt konnte nur vor Fachleuten
stattfinden. Schließlich verhinderten Hochwasserschäden die Aufführung
im Wuppertaler Opernhaus. Doch einmal in der Zielgeraden wollte man sich
nicht mehr ausbremsen lassen und fand mit dem Erholungshaus in
Leverkusen ein angemessenes Ausweichquartier, wo das Werk am 23.10.21
erstmals dem allgemeinen Publikum zugänglich gemacht wurde. Ein
trauriges Lied wird angestimmt, bei dem sich die Frage nach dem Warum –
perché – eigentlich erübrigt, denn es führt uns mitten ins Herz einer
altbekannten antiken Tragödie. Es ist die tausendmal erzählte Geschichte
von Agamemnon, der nach zehn Jahren Krieg nominell als Sieger nach Hause
zurückkehrt. Der vermeintlich schützende Heimathafen erweist sich jedoch
als Falle, denn es gibt noch eine offene Rechnung: Seine Frau
Klytämnestra ist entschlossen, den Mord an ihrer Tochter Iphigenie zu
rächen. Die trojanische Königstochter Kassandra, die Agamemnon als
Kriegsgefangene mit sich führt, ist die einzige, die das blutige Spiel
durchschaut. Doch keiner glaubt ihr und selbst wenn, die Tragödie ist
nicht aufzuhalten. So weit, so bekannt und doch hat Sciarrinos Warum
seine Berechtigung. Denn er konfrontiert uns mit jenen unbeantworteten
und unbeantwortbaren Fragen, mit jenen Unausweichlichkeiten und
Endgültigkeiten, die keine noch so elaborierte oder gut gemeinte Antwort
entschärfen kann. Obwohl er sich auf die beiden weiblichen
Protagonistinnen Klytämnestra und Kassandra konzentriert, geht es ihm
nicht um eine Psychologisierung. Die Figuren bleiben diffus,
verschmelzen mit einer Musik, die sie wie ein Echo spiegelt, umschattet,
umschlingt, und sind doch musikalisch präsent. Es dominieren huschende,
tastende Klänge, manchmal nervös zittrig, nur selten von kurzen
kraftvolleren Akzenten durchfurcht, das Ungeheure lauert unter der
Oberfläche. Kassandras Prophezeiungen verdichten sich zu einem
eindringlichen Gesang, auch optisch bricht sie aus, indem sie ihr
schwarzes Gewand abstreift und sich im Weiß der Unschuld und des Todes
zeigt. Doch die Vergeblichkeit ist dem Geschehen stets eingeschrieben.
Zu dieser Atmosphäre des Ungreifbaren passt, dass der Chor
pandemiebedingt nicht auf der Bühne sondern auf den oberen, hinteren
Rängen platziert ist, dem Publikum gewissermaßen im Nacken sitzt und so
den ganzen Raum flutet. Auch die Inszenierung von Nigel Lowery wird ihr
gerecht. Die Bühne beherrscht ein riesiges, schwarz verhängtes Haus, das
sich in wechselnder Beleuchtung und aus verschiedenen Perspektiven
präsentiert. Der Blick wird zusätzlich verschleiert durch eine
vorgespannte als Projektionsfläche dienende Leinwand, auf der das
mörderische Geschehen in drastischen, aber fragmentierten und dadurch um
so bedrohlicheren Bildern sichtbar wird, düstere Ahnung und blutige
Wahrheit zugleich. Wie die Musik arbeitet der Regisseur mit einigen
drastischen Markern – wie Agamemnons übergroßen blutverschmierten Händen
– und vielen uneindeutigen Gesten und Szenarien. Groteske Masken,
zitternde Hände, vieldeutige Symbole, lauernde Figuren. Wenn zum Schluss
das Gebäude seine Hüllen fallen lässt und den Blick freigibt auf den
kalten, nackten Tatort, offenbart sich keine Antwort. Da ist nichts, was
wir nicht schon wussten, und nichts, was uns trösten könnte. Mag sein,
dass die Wahrheit dem Menschen zumutbar ist, geändert wird durch sie
nichts. Der euphorische Schlussapplaus galt sowohl dem
unerschütterlichen Durchhaltewillen des Wuppertaler Teams als auch den
Mitwirkenden, allen voran Nina Koufochristou als Kassandra und Iris
Marie Sojer als Klytämnestra. Und natürlich dem Wuppertaler Opernchor
und dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Johannes Witt.
Am 4. und 5.12. finden Folgeaufführungen statt. Nicht verpassen!
**[**/L’amour de loin/**von Kaija Saariaho in Köln]**
*Schon einen Tag später, am 24.10., stand mit Kaija Saariahos **/L'amour
de loin/ <https://www.oper.koeln/de/programm/lamour-de-loin/5807>**im
Staatenhaus, dem Ausweichquartier der Kölner Oper, die nächste Premiere
auf dem Programm. Auch Saariaho greift in ihrer ersten Oper, die im Jahr
2000 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde, auf einen alten
Stoff zurück. Das Libretto von Amin Maalouf kreist um den historisch
verbürgten aber geheimnisumwitterten Troubadour Jaufré Rudel, der im 12.
Jahrhundert lebte und einige wenige Verse und Noten hinterließ. Richtig
berühmt wurde er allerdings erst zur Zeit der Romantik, als seine
unglücklich endende Fernliebe zu einer Gräfin im Heiligen Land die
Fantasien entzündete. In Köln begegnet uns eine weniger romantische
Version. Rudel erscheint als Künstler in der Schaffenskrise, der weniger
an der geliebten Person als an einem Stimulans für sein Kunstschaffen
interessiert ist. Eine reale Begegnung kann da nur stören und auch
Clémence, in Tripolis von einem Pilger über den fernen Verehrer in
Kenntnis gesetzt, ist an einem Zusammentreffen nicht interessiert und
flüchtet sich lieber in die typisch weibliche Rolle der aus der Ferne
angeschmachteten hohen Frau. Angespornt vom Pilger, von dem man auch
nicht recht weiß, ob man in ihm den selbstlosen Vermittler oder den
raffinierten Strippenzieher sehen soll, macht sich Rudel schließlich
doch auf den Weg in die Ferne, aber die Reise strapaziert sein
Nervenkostüm dermaßen, dass die Dame ihn nur als sterbendes Wrack in
Empfang nehmen kann. Bevor er in ihren Armen sein Leben aushaucht,
versichern die beiden einander in schönsten Konjunktivarabesken, was
alles möglich gewesen wäre, wenn das Wörtchen wenn nicht wär – immer mit
gebührendem Sicherheitsabstand zur Realität. Insgesamt ein ziemlich
verkorkstes Personal, was Johannes Erath mit seiner Inszenierung noch
unterstreicht. Bis auf eine kleine Szene – ein kurzer imaginärer
Totentanz nach Rudels Ableben – sind die Protagonisten nie miteinander,
sondern nur mit dem jeweiligen Double befasst; letztlich jeder nur um
sich selbst kreisend. Rudel wird als Schuhfetischist gezeichnet, der
seinem Model gegenüber auch schon einmal grob wird, wenn es nicht so
läuft wie gewünscht, unfähig zu empathischer Regung und wahrhaft
menschlicher Begegnung. Clémence sieht etwas klarer, ihr ist bewusst,
dass der ihr zugedachte Dienst an der Kunst in einem patriarchalen
System vor allem Dienst am Künstler und damit am Mann bedeutet – ein
Spiel, bei dem sie nur verlieren kann, weshalb auch sie die Distanz
vorzieht. Während die Regie auf diese Weise für Ernüchterung sorgt,
scheint die Musik die Sehnsüchte und Leiden der Personen ernst zu
nehmen. Chor, Orchester, opulenter Schlagzeugapparat, elektronische
Zuspielung – Saariaho schöpft aus dem Vollen, lässt die Figuren
schmachten und schwelgen und entfaltet eine ungemein farbige,
schillernde, raffinierte Musiklandschaft. Vom lyrischen Vibrieren beim
Vortrag eines Minnelieds bis zu den die Seefahrt begleitenden hoch
aufschäumenden Klangwogen zieht sie alle Register. In Ermangelung eines
Orchestergrabens sind die Musiker im Zentrum des Geschehens vor einer
spiegelnden Rückwand platziert, was ihnen zusätzlich optisches Gewicht
verleiht. Flankiert werden sie in dem reduzierten aber wirkungsvollen
Bühnenbild von Bernhard Hammer von einem großen mit Lichteffekten und
Projektionen bespielten Kubus, der Rudels Reich und damit die Enge und
Geschlossenheit seiner nur um die eigene Person und Kunst kreisenden
Weltsicht spiegelt. Dem steht auf der anderen Seite ein wellenförmiges
Bühnenelement gegenüber, das die größere Offenheit und Flexibilität der
Frau symbolisiert. Verbunden werden die beiden Welten durch eine nur
angedeutete, unterirdische Verbindung und durch den Pilger, der sich
gelegentlich auf eine Schaukel im Hintergrund zurückzieht.**
Eingespannt zwischen schönem Schein und desillusionierender Wirklichkeit
muss jeder selbst entscheiden, ob er sich von der entlarvenden
Personenführung und dem teils grotesk überhöhten Text ernüchtern oder
von den opulenten Klang- und Bildwelten verführen lässt. Die
Voraussetzungen für letzteres sind durch die hervorragenden Sänger
(Holger Falk als Jaufré Rudel, Emily Hindrichs als Clémence und Adriana
Bastidas-Gamboa als Pilger) sowie die engagierte, zugleich energische
und feinsinnige Interpretation durch den Chor der Oper Köln und das
Gürzenich-Orchester unter der Leitung von Constantin Trinks jedenfalls
gegeben.*
*[Termine im November]*
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> kommt in
einem Konzert mit Anne-Sophie Mutter am 4.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/star-in-allen-jahreszeiten/…>
Unsuk Chins /Gran Cadenza/für zwei Violinen zu Gehör und Simon Höfele &
Friends haben am 22.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/simon-hofele-friends/2177>
Musik von Antheil, Dean, Jost und Psathas im Gepäck. In der Alten
Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> stehen das Ensemble *Fake
Music Association*am 5. und 6.11., Zett Emm, das Jugendfestival für
Zeitgenössische Musik und Tanz, am 6.11. und Cora Schmeiser und der
Kammerchor Les Saxosythes am 28.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/kontrafaktur-und-parodie…>
auf dem Programm.
Gleich vier Konzerte präsentiert die reiheM <https://www.reihe-m.de/> im
November: Marja Ahti und Asmus Tietchens am 3.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4262>, das Oren Ambarchi Ensemble am 9.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4753>, Musik von James Tenney am 18.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4761> sowie von Robert Ashley am 23.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4767> (im Rahmen eines umfangreichen
Programms rundum Robert Ashley
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/tag/robert-ashley/>). In der
Hochschule für Musik und Tanz Köln <https://www.hfmt-koeln.de/>
erklingen am 2.11. Echos aus Montepulciano, die Kunsthochschule für
Medien <https://www.khm.de/> hat in der Reihe 'soundings' den
Schlagzeuger Christian Nink am 4.11.
<https://www.khm.de/termine/news.5211.soundings-027-christian-nink-ninktendo/>
und die Klangkünstlerin Dodo Schielein am 18.11.
<https://www.khm.de/termine/news.5222.soundings-028-dodo-schielein/> zu
Gast, Chamber Remix <http://chamber-remix.de/> präsentiert am 7.11.
Remix Integrated und am 9.11.
<https://www.ulrikegeitel.de/2017/04/03/ohne-titel/> wird Jason Kahn im
Atelier Dürrenfeld erwartet. Das Posaunenensemble Bonecrusher stellt am
14.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/bonecrusher-10-posaunen-…>
in Sankt Gertrud seine neue CD vor, ebenfalls am 14.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-80-14112021?pager…>
ist die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/> mal wieder beim WDR zu
Gast, das Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/> ist am
16.11.
<https://altes-pfandhaus.de/event/ensemble-garage-heinrich-horwitz-x-fmn/>
im Alten Pfandhaus mit einem choreographierten Konzert zu erleben,
intime Kommunikation verspricht tritonus e.V. am 17.11.
<https://tritonus-verein.de/intime-kommunikationen/> in der Kunststation
Sankt Peter, wo am 24.11.
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/saviet-houston-duo-constellations/>
das *Saviet/Houston Duo auf der Bühne steht, am gleichen Tag*wartet die
Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> mit Überraschungen auf
und das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> kommt am
25.11. ins italienische Kulturinstitut.
ON – Neue Musik <http://on-cologne.de/>Köln bietet am 10.11. eine
weitere Informationsveranstaltung in der Reihe ONpaper
<http://www.on-cologne.de/onpaper-fieldnotes/>an. Fast tägliche Events
sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>(z.B. das Mulitple
Joy[ce] Orchestra am 1.11.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/mulitple-joyce-orchestra/>) und im
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>(z.B. das Ensemble Abstract am
16.11. <https://www.stadtgarten.de/programm/ensemble-abstrakt-3405>) zu
erleben und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat funkt 674.fm
<https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den Äther – erlebbar im
Webradio und jetzt auch wieder in Live-Sessions. W*eitere Termine finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>****und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
In der *Bochumer*Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> kommen am 1.11. im Rahmen des
Praetorius-Projekts
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/praetorius-projekt/> von
Praetorius inspirierte zeitgenössische Klavierkompositionen zur
Aufführung und am 17.11.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/zum-licht/> ist das
Ensemble Horizonte zu Gast.
In der *Dortmunder*Petrikirche
<https://stpetrido.de/cms/index.php/programm/konzerte> spielen Max
Maxelon am Cello und Eva-Maria Houben an der Orgel am 26.11. u.a. eigene
Werke.
In *Essen* wird bis zum 7.11. das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20212022/now-mikroko…>
fortgesetzt, bei dem sich diesmal alles um Mikrokosmos und Makrokosmos
dreht. In der Zentralbibliothek erwarten uns am 11.11. ein
Earport-Konzert <https://earport.de/pages/de/veranstaltungen.php> mit
Musik von Gerhard Stäbler, Kunsu Shim und Franz Schubert und am 25.11.
/Klangschatten/ <https://e-mex.de/konzerte/klangschatten/> von Bernd
Hänschke <http://www.bernd-haenschke.de/> mit dem E-Mex-Ensemble. Das
ICEM <https://icem-www.folkwang-uni.de/icem-web/>, Institut für
Computermusik und elektronische Medien an der Folkwang Universität,
veranstaltet vom 11. bis 13.11. '50 Years of Electronic Music and Audio
Visuals at Folkwang' mit Vorträgen und Konzerten. Außerdem stehen
Akusmatik am 16.11., die Tape Session am 18.11. und der Jour Fixe am
26.11. auf dem Programm.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Jüdisches Leben in Deutschland
<https://2021jlid.de/>' beleuchten am 7.11.
<https://2021jlid.de/kalender/bruecken/> und 21.11.
<https://2021jlid.de/kalender/pas-de-deux/> Kammerkonzerte in
*Gelsenkirchen* deutsch-jüdisches Komponieren und Dichten vor dem Ersten
Weltkrieg bis heute und am 9.11.
<https://2021jlid.de/kalender/oratorienkonzert-a-child-of-our-time/>
kommt in *Oberhausen* Michael Tippets Oratorium /A Child of our Time
//zur Aufführung./
Weitere Termine mit aktueller Musik im Ruhrgebiet liefert der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>.
*Düsseldorf*
Vom 19.11. bis 5.12. befassen sich eine Vielzahl von Veranstaltungen in
Düsseldorf und Köln mit Robert Ashley
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/tag/robert-ashley/> u.a. eine
Ausstellung und Filmreihe in der Filmwerkstatt Düsseldorf, Konzerte im
FFT Düsseldorf, der Kölner Kunststation Sankt Peter und der Hochschule
Düsseldorf und Lectures mit Kyle Gann in der Kunsthochschule für Medien
Köln und der Kunstakademie Düsseldorf. Zum Abschluss des IDO-Festivals
<https://www.ido-festival.de/> erklingt am 1.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>
Zeitgenössisches in der Sankt Lambertus-Basilika und die
Robert-Schumann-Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> lädt am
13.11.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2021-11-13-lange-nac…>
zu einer Langen Nacht der Neuen Musik. In der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> stehen am 5., 7. und 8.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternzeichen1/Beethoven-6/> John
Psathas /Leviathan/ für Schlagzeug und Orchester, Georg Friedrich Haas'
/in vain/ am 14.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/Haas-in-vain/> und ein
Konzert in der Reihe 'Na hör'n Sie mal!' mit dem Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 24.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-02/>
auf dem Programm. Außerdem ist das Notabu-Ensemble am 28.11. im K20 mit
musikalischen Interventionen
<https://www.kunstsammlung.de/de/events/musikalische-interventionen> im
Rahmen der Georges Braque-Ausstellung zu erleben.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft
Jérôme Noetinger vom 2. bis 10.11. an verschiedenen Orten in NRW auf
wechselnde Gäste und vom 26.11. bis 7.12. folgt ihm der Gitarrist
Florian Stoffner. Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich
bei NRWJazz <https://nrwjazz.net/>.
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich am 5.11.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2327> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' mit Dusapins Oper /Passion./
Die *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> veranstaltet ihren
nächsten Jour fixe am 8.11. und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 7., 14. und 21.11. zeitgenössische Musik (am 21.11. mit
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>).
Im Dialograum der Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in *Bonn*stehen die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 2. und 27.11., der Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm> am 3.11., Elliott
Sharps /Die größte Fuge /am 13. und 14.11. und ein Konzert in der Reihe
'the dissonant series' am 26.11. auf dem Programm.
In der *Detmolder*Heilig Kreuz Kirche spielt das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/> am 9.11. ein Konzert im Schatten der
Schoah (am 5.11. bereits in Schwalenberg zu hören.)
Am 21.11. findet im BIS Kulturzentrum in *Mönchengladbach*das 2.
Werkstattkonzert <http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>
statt.
Die Musikhochschule <https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>
*Münster*kündigt György Kurtágs /Kafka-Fragmente/am 10.11. und ein
Konzert mit dem Ensemble Consord <https://consord.net/> am 25.11. an und
in der Blackbox <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
erwartet uns neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
7.11. und weiteren Konzerten mit improvisierter Musik am 6., 16. und
27.11. Birgit Ulher mit /Matter Matters/am 21.11.
Das Studio für Neue Musik der Universität *Siegen *veranstaltet ein
Konzert mit dem Ensemble Consord <https://consord.net/> am 11.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>,
einen Workshop mit der Flötistin Carin Levine am 19.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
und ein Filmprojekt in Altenberg am 24.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
Beim *Wuppertaler* Ableger der Hochschule für Musik und Tanz Köln
<https://www.hfmt-koeln.de/> erwarten uns Musik von Bernd Alois
Zimmermann und Hans Abrahamsen am 1.11. und Echos aus Montepulciano am
4.11. und ebenfalls am 4.11.
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/sonderveranstaltungen/detailansicht/p…>
ist Gunda Gottschalk mit ihrem Projekt Post Babel im Skulpturenpark
Waldfrieden zu Gast. Im ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen neben
den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 6.11. die Reihen 'Jazz
im ort' (4.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/jazzimort-schmidtke/>), 'Neue
Musik und Kammermusik' (19.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/19-11-kammermusik-trio/>) und
'all female' (26.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/26-11-hilde/>) auf dem Programm.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de <mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
30 Sep '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober-2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober…>
__
__
*Oktober 2021*
*Gewesen:*Ruhrtriennale – Oper /Der Hetzer/von Bernhard Lang in Dortmund*
Angekündigt: *70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR – NOW-Festival in Essen
– Opern von Sciarrino und Saariaho u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an* *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)****
**
**[Ruhrtriennale]
**
*Nach **/Bählamms Fest/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/bahlamms-fest/17>**//**von
Olga Neuwirth (s. **Gazette September 2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>**)
stand mit Michael Wertmüllers **/D ° I ° E/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/d-i-e/8>**ein zweites Projekt
in der Rubrik Musiktheater auf dem Programm der **Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/>**. Während ersteres noch als
klassische Literaturoper eingestuft werden kann, findet sich bei
Wertmüller von einer durchgängigen Narration oder Handlung keine Spur.
Anstelle eines roten Fadens bringt er zusammen, was nicht zusammen
gehört, und erhebt auch nicht den Anspruch, dass hier irgendetwas
zusammenwachsen möge. Als Ausgangspunkt dient ihm das gleichnamige
Künstlerbuch von Albert Oehlen und Rainald Goetz, in dem diese
'abstrakte realität' erkunden. Dabei treffen gestische Kohlezeichnungen
auf eine lakonische Sprache, die Faktisches evoziert („fuß nut hoffnung
papst“) und sich gleichzeitig herkömmlichem Verständnis verweigert.
Wertmüller projiziert dieses Material in Raum und Zeit und generiert
daraus gleich sieben Dimensionen, die er auf komplexe Weise kombiniert.
Da es in einem solchen Multiversum keinen Fokus geben kann, wird das
Publikum selbst zum Mittelpunkt: In der riesigen Kraftzentrale des
Duisburger Landschaftsparks sitzt es im Zentrum des Geschehens und
kreist auf Drehstühlen praktisch um sich selbst – umgeben von einer von
den Escherschen Treppensystemen inspirierten Gerüstkonstruktion, auf der
die Darsteller agieren, sowie riesigen transparenten Leinwänden, auf
denen Oehlens Zeichnungen ein holografisches Eigenleben entfalten. Auch
musikalisch ist für Vielfalt gesorgt: Das Asasello Streichquartett
trifft auf Steamboat Switzerland und Jealous, eine sogenannte
Garage-Punk-Band, drei klassische Sängerinnen (Caroline Melzer, Sarah
Pagin, Christina Daletska) auf die Rapperin Catnapp und die
Schauspielerin Sylvie Rohrer als Conférencière – durch die Bank
hervorragendes Personal. Unter der musikalischen Leitung von Titus Engel
und der Regie von Anika Rutkofsky standen die Sterne somit gut für einen
eindrücklichen Abend und zunächst ließ ich mich auch in den Bann ziehen.
Schlagzeuggewitter trifft aus säuselnde Streicher, die Sängerinnen
ergehen sich in ausschweifenden Koloraturen und melodiösen Linien und
interagieren mit den zu Lichtgeschwader transformierten Zeichnungen.
Diese zerstieben wie blitzendes Schneegestöber, stürzen sich zentripetal
auf das Publikum, ergießen sich wie funkelnde Milchstraßen in den Raum
oder gerinnen zu wirbelnden Leuchtzeichen. Die skulpturalen Kostüme der
Darsteller werden selbst zu Signaturen und insbesondere die
hervorragende Sylvie Rohrer ist in kleine szenische Momente eingebunden,
wird von Catnapp via Stimme körperlich attackiert und schließlich von
ihrer eigenen ins Unermessliche anwachsenden Projektion einverleibt.
Doch obwohl zweifelsfrei einiges geboten wurde, ließ meine Faszination
mit fortschreitendem Verlauf nach. Vielleicht habe ich zu viel erwartet,
aber der vollmundig angekündigte und von mir 90 Minuten lang inbrünstig
herbeigesehnte Überbietungsturbo blieb aus. Wer Steamboat Switzerland
schon einmal in freier Wildbahn, d. h. ohne weiteres Trara einfach so
auf der Bühne erlebt hat, weiß, was in dieser Hinsicht möglich ist. Hier
waren sie stattdessen mit angezogener Handbremse unterwegs, und immer
wenn sich ein Moment des Insistierens, des
Sich-fest-bohrens-und-überbordens anbahnte, mussten sie den Staffelstab
abgeben. Anstatt sich gegenseitig anzustacheln und aufzuheizen, schienen
sich die Beteiligten eher zu neutralisieren und auch das optische Pulver
war trotz oder vielleicht auch wegen der technischen Perfektion
irgendwann verschossen. Um es kurz zu sagen: Den vielen Dimensionen und
Ingredienzien fehlte das essentielle Darunter und das exzessive Darüber.*
*An gleicher Stelle erwartete uns bald darauf ein ganz anderes Szenario.
Der Schweizer Musiker und Komponist Fritz Hauser zelebrierte mit
**/Point Line Area/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/point-line-area-ein-perkussionsrit…>**ein
Perkussionsritual, zu dem er nicht weniger als 50 Schlagzeuger und
Schlagzeugerinnen versammelte. Das zwischen zwei aufsteigenden
Zuschauerrängen sich ausbreitende Meer von Perkussionsinstrumenten ist
bereits optisch eindrucksvoll. Getaucht in blaues Licht breitet sich ein
sanftes, gleichmäßiges Prasseln aus, das langsam an- und abschwillt.
Durch gestrichene Becken entstehen feine Risse im Gewebe, dann wandern
zunächst vereinzelte dumpfe Schläge durch den Raum. Ausgehend von einem
illuminierten Impulsgeber entsteht ein drängender, sich unerbittlich
ausbreitender, alles überrollender Rhythmus, der den Boden unter den
Füßen zum Beben bringt. Dann tauchen zarte geisterhafte Klänge auf, die
sich zunächst kaum zuordnen lassen und sich als Stimmen entpuppen. Mal
fühle ich mich einem Insektenschwarm ausgesetzt, mal umfängt mich eine
vielstimmige Urwaldszenerie. Hauser setzt nicht auf intrikate Rhythmen
oder komplexe polyrhythmische Strukturen, weder auf meditatives
Abtauchen noch auf auftrumpfende Überwältigung. Stattdessen modelliert
er die Klangfarben und -massen wie eine akustische Skulptur, lässt sie
durch den Raum wandern und innerlich vibrieren, körperlich spürbar und
doch ungreifbar.*
*Zum Abschluss bescherte die Ruhrtriennale uns ein ganz besonderes
Erlebnis. Das Klangforum Wien zelebrierte einen Nachtraum
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/nachtraum/21>, bei dem sich
das Publikum auf Futons lagernd von 22 Uhr bis in den frühen Morgen von
Musik umgarnen, durchströmen, aufwühlen oder einlullen lassen konnte.
Zum Auftakt erklingen Mirela Ivi**čevičs **/Sweet Dreams/**, die ganz
schön widerborstig sind und sich auch in den ruhigen Passagen eine
unheimliche Anspannung bewahren. Busonis **/Berceuse élégiaque op.
42/**verführt in nur scheinbar vertraute Gefilde, deren tonaler
Untergrund sich als schwankend und schwebend erweist. Mit Xenakis'
**/Persephassa/**für sechs im Raum verteilte Schlagzeuger werden wir
noch einmal feinfühlig aufgerüttelt, bevor die langen Reisen beginnen.
Über eine Stunde treiben wir mit Rebecca Saunders **/Fragments of Yes
/**durch Raum und Zeit geleitet von der wunderbaren Daisy Press, die
Molly Bloom ihre Stimme leiht. Nach einem kurzen hauchzarten
Klarinettensolo von Salvatore Sciarrino (**/Let me die before I wake/**)
tauchen wir ein in Georg Friedrich Haas' 3. Streichquartett **/In iij.
Noct, /**bei dem die Musiker ganz in Dunkel gehüllt nach verbalen
Vorgaben nur in sich selbst und aufeinander lauschen. Als ich nach über
fünf Stunden in die Morgenfrische trete, kann ich die Klänge noch auf
der Haut spüren – hellwach auf den Nachtbus wartend.*
**[****Oper ***/*Der Hetzer*/***von Bernhard Lang in Dortmund]**
**
*Recycling ist nicht erst seit gestern das Gebot der Stunde, aber
langsam wird es ernst. Wenn wir unseren Planeten und damit letztlich uns
selbst retten wollen, müssen wir mit Ressourcen sparsamer umgehen. Auch
wenn Musik ein nachwachsender Rohstoff ist und man damit gar nicht so
knausern müsste, hat **Bernhard Lang <https://bernhardlang.at/>**sich
dieses Credo zu Herzen genommen und beschlossen, eine Oper zu schreiben,
ohne eine einzige neue Note zu verschwenden. Das Projekt
Wiederverwertung beschäftigt ihn schon seit langem, wie sein Werkzyklus
**/Monadologie/**zeigt. Für das Donaueschinger und Wittener Publikum
ließ er jedoch über das historische Material immer noch ein
Computerprogramm mit Filter- und Mutationsalgorithmen drüberlaufen, um
dem Ganzen einen avantgardistischen Anstrich zu gegeben. Diese falsche
Scham hat er bei seiner neuen Oper **/Der Hetzer/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/der-hetzer/>**, die am
26.9. an der **Dortmunder Oper <https://www.theaterdo.de/>**uraufgeführt
wurde, abgestreift, so dass endlich das, was drinsteckt, auch zu Gehör
kommt. In diesem Fall sind es Versatzstücke aus Verdis Oper
**/Otello/**bzw. irgendwas, was sich so anhört, sowie als zusätzliches
Schmankerl **/The Cold Song/**aus Purcells **/King Arthur, /**mit dem
Anfang der 80er Jahre bereits Klaus Nomi die Ohren und Herzen eroberte.
Auch das Prinzip Wiederholung kommt wie schon in Langs Differenz-Zyklus
zum Einsatz, so dass die schönsten Stellen als Loop mehrfach
aneinandergereiht werden – die einzige kleine Irritation, die dieses
Werk auf musikalischer Ebene zu bieten hat. Das ist nicht gerade das,
was ich mir von einer zeitgenössischen Oper erhoffe, aber es ist leider
nicht das Hauptproblem des Abends. Lang wendet das Recyclingprinzip
nämlich auch auf der inhaltlichen Ebene an, wärmt alle altbackenen
Klischees auf, die der Shakespearsche Othello-Stoff zu bieten hat, und
fügt sogar noch einige hinzu. Desirée aka Desdemona ist das arme naive
Hascherl, als das wir sie kennen, passives Opfer männlicher
Intrigenspiele. Bei Natas (bitte unbedingt rückwärts lesen!) aka Jago
setzt Lang sogar noch eins drauf. Die Figur ist als Countertenor besetzt
und darf im Glitzerkorsett feminine Seiten ausspielen. Wir verstehen:
Wer nicht einmal weiß, ob er/sie Männchen oder Weibchen ist, kann
eigentlich nur ein Monster sein, in jedem Fall ist ihr/ihm alles Böse
dieser Welt zuzutrauen – ein Stereotyp, das immer wieder gern bedient
wird und das schon Hollywood wiederholt genüsslich ausgereizt hat.
Coltello aka Otello bekommt zu Aktualisierungszwecken eine Vergangenheit
als Bootsflüchtling angedichtet (mit gleicher Intention wird Desdemonas
Taschentuch zu Desirées Kopftuch), ist aber ansonsten wie gehabt ein
tumber Typ, der sich gnadenlos manipulieren lässt. Nur zum Schluss
erlaubt ihm Lang eine kleine Volte: Um wenigsten nicht das Klischee des
triebgesteuerten Barbaren und archaischen Ehrenmörders zu bedienen,
entschließt er sich nach etlichen Selbstbezichtigungen, die Waffe nicht
gegen seine Frau sondern gegen sich selbst zu richten! Das ist wohl kaum
das, was die BLM-Bewegung im Sinn hat. Zu guter Letzt ist noch ein
Drogensüchtiger mit an Bord, so dass sich auf der Bühne einmal mehr die
übliche Freakshow versammelt (Flüchtlinge, Junkies, POC, Transmenschen
und Opferfrauen), während das progressive Bildungsbürgertum (eigentlich
selbst eine freakige Minderheit) es sich mit gebührendem Abstand im
Zuschauerraum bequem machen kann. Um die Distanz zur Realität wenigstens
etwas zu reduzieren, hat Lang eine Kooperation mit einem Jugendprojekt
aus der Dortmunder Nordstadt (**Planerladen e.V.
<https://www.planerladen.de/>**) angeregt und zwei Rapper (IndiRekt und
S. Castro) gecastet, die sich zwischen den Szenen an unser schlechtes
Gewissen heranrappen dürfen. Sie machen ihre Sache nicht schlecht und
erhalten den einzigen Szenenapplaus des Abends, bleiben in diesem
Kontext aber letztlich Lückenbüßer und Alibifiguren. Die Regisseurin Kai
Anne Schuhmacher sucht ihr Heil konsequenterweise im Requisiten- und
Kulissenzauber, sogar Lohengrins Schwan darf einmal über die Bühne
schippern. Die positive Nachricht ist, dass Schnürboden und Hebebühne
die pandemiebedingte Zwangspause offenbar gut überstanden haben und voll
funktionstüchtig sind. Mit ihrer Hilfe kreiert sie schmissige,
operntaugliche Bilder, die allerdings übers Dekorative kaum
hinauskommen. Der Opernchor, der wie die Dortmunder Philharmoniker
aufgrund der coronabedingten Einschränkungen musikalisch nur als Zuspiel
erlebbar ist, erscheint in farbenfrohen Kostümen, die entfernt an die
1920 Jahre erinnern, und bringt zusätzlich Leben auf die Bühne.*
*Bei soviel Nachhaltigkeit möchte ich natürlich auch meinen Teil
beitragen. Um meinen Innovationsfußabdruck so klein wie möglich zu
halten, greife ich beherzt in die Filmklamottenkiste und schließe mit
einem Tipp an Coltello: Schießen Sie auf den Komponisten! (natürlich nur
mit der Opernattrappe).**
Nachtrag 1: Auch wenn diese Besprechung leider auf einen Verriss
hinausläuft, möchte ich eine Lanze für Dortmund brechen. Eine
Uraufführung zu beauftragen ist an sich schon begrüßenswert und es liegt
in der Natur der Sache, dass man vorher nicht weiß, was geliefert wird.
Das Dortmunder Team ließ sich aber nicht aus der Fassung bringen und war
mit großem Engagement und Professionalität am Werk. Das gilt vor allem
für die stimmlichen Leistungen, allen voran David DQ Lee in der
Titelrolle, der erstaunliche Intervallsprünge zu bewältigen hat.**
Nachtrag 2: Das eigentliche Problem beim Thema Diskriminierung sind
meiner Meinung nach nicht die Hetzer, die Natas und Jagos, Maaßens und
Höckes. Diese kann man entlarven und notfalls mit Gesetzen in ihre
Schranken weisen. Problematischer sind wir Normalbürger, die
Gutmeinenden aber im Kern Indifferenten mit den blinden Flecken, die
sich nicht einmal klar machen, dass sie über blinde Flecken verfügen.
Wir haben zwar gelernt, das N-Wort zu meiden, kreisen aber ansonsten
vorzugsweise um uns selbst, weshalb wir immer wieder in dieselben Fallen
tappen.*
*[Termine im Oktober]*
*Köln*
Die Reihe 'Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/>' des WDR wird 70
Jahre alt und das wird am 2.10.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/neue-musik/veranstaltung-mus…>
ausgiebig gefeiert. Am 30.10. wird die Reihe mit dem Jack Quartet
<https://jackquartet.com/> fortgesetzt.
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Martin Grubinger am 1.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/martin-grubinger-friends/22…>,
Jörg Widmann am 8.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kristallklange/1468>
und 9.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kristallklange/1469>,
Robert Krampe ebenfalls am 9.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/gurzenich-orchester-koln-1-…>,
*Bernd Richard Deutsch*und Toru Takemitsu am 10.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wu-wei-orquestra-sinfonica-…>,
*Francesco Filidei*am 21.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/swr-symphonieorchester-sylv…>,
Sarah Nemtsov am 30.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/zarathustra/1474> und
Clara Iannotta am 31.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-resonanz-riccardo-…>
auf dem Programm. In der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns Partita Radicale
<http://www.partitaradicale.de/> am 5.10., Vorglühen am 7.10., die
reiheM <https://www.reihe-m.de/> am 9.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=4696>, das Kommas Ensemble am 12.10., eine
Hommage an Klaus K. Hübler am 13.10., eine Hommage an Joseph Beuys am
19.10., ein Ensemble für vier elektrifizierte Palmwedel am 21.10., das
Ensemble S201 am 27.10. und One Woman Experimental Music Circus am 29.10.
In der Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
erinnert das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/> am 2.10.
<https://e-mex.de/konzerte/attacca-2/> an Sylvano Bussottis 90.
Geburtstag und am 20.10. <https://liedwelt-rheinland.de/termine/3520/>
beschäftigen sich Pia Davila und Linda Leine mit verfemter Musik. Die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> macht Ausflüge in nördliche
Regionen: mit einem neuen Werk des norwegischen Perkussionisten Ingar
Zach am 12.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/parts-horse-are-notably-present-1210…>
und Uraufführungen estnischer Komponistinnen am 20.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/fuenf-reflexionen-20102021?pager=202…>In
der Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/> kommt am
5.10. in der Reihe 'Spitzentöne' Moritz Eggerts /Neue Dichter Lieben/zur
Aufführung, die reiheM <https://www.reihe-m.de/> stellt am 21.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=4701> das belgische Ensemble Razen vor, an
der Oper Köln <https://www.oper.koeln/de/> hat am 24.10. Kaija Saariahos
Oper /L’amour de loin/
<https://www.oper.koeln/de/programm/lamour-de-loin/5806>Premiere, im
japanischen Kulturinstitut <https://www.jki.de/> spielt am 27.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Drumming> KatôKuniko
Steve Reich und der nächste Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>
findet am 31.10. statt.
Im Rahmen des Projekts 'Kurzwelle II
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/kurzwelle-ii-studioprodu…>'
bringen die Schlagzeugerin Rie Watanabe und die Harfenistin Mirjam
Schröder als Duo Vertige sechs Auftragskompositionen zur Aufführung.
Nach dem Premierenkonzert am 1.10. in der Lutherkirche kann man auch der
dreitägigen Studioproduktion beiwohnen.
Zamus <https://www.zamus.de/> firmiert eigentlich als Zentrum für Alte
Musik, gibt sich aber hin und wieder auch unlimited
<https://www.zamus.de/zamus-unlimited/> oder advanced
<https://www.zamus.de/zamus-advanced/>, so zum Beispiel am 6.10.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-advanced-dialoge-mit-geistern-lo-descon…>
beim Dialog mit Geistern oder am 27.10.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-advanced-finale-2021-lo-desconcert-the-…>
ON – Neue Musik <http://on-cologne.de/>Köln bietet am 13. und 27.10.
weitere Informationsveranstaltungen in der Reihe ONpaper
<http://www.on-cologne.de/onpaper-fieldnotes/>an. Fast tägliche Events
sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben und der
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>veranstaltet vom 11. bis 16.10.
eine 'Week of Surprise' (u.a. mit einem Werk von Eliane Radigue) und
präsentiert am 24.10.
<https://www.stadtgarten.de/programm/basic-tone-unlock-the-stillness-4522>Manos
Tsangaris mit /Unlock the Stillness/. W*eitere Termine finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>****und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Die Konzertreihe <https://2021jlid.de/> 'Wie sich die Zeit verzweigt'
beleuchtet deutsch-jüdisches Komponieren und Dichten vor dem Ersten
Weltkrieg bis heute mit Veranstaltungen in Gelsenkirchen (3.10.
<https://2021jlid.de/kalender/atemwende-2/>), Recklinghausen (20.10.
<https://2021jlid.de/kalender/kammersinfonie-2/>) und Bochum (24.10.
<https://2021jlid.de/kalender/kammersinfonie/>).
Beim zweiten Philharmonischen Konzert im *Dortmunder*Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/> erklingt am 12.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/12-10-2021-2-philharmonisch…>
und 13.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/13-10-2021-2-philharmonisch…>
Gubaidulinas /Offertorium /und Teodor Currentzis hat am 15.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/15-10-2021-teodor-currentzi…>
ein Auftragswerk des ukrainischen Komponisten Alexey Retinsky im Gepäck.
Die *Duisburger* Philharmoniker <https://duisburger-philharmoniker.de/>
spielen am 20. und 21.10.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/ballnacht-und-totentanz-pk-03…>
*Avner Dormans */Spices, Perfumes, Toxins!/ und das Kuss Quartett
interpretiert am 24.10.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/kuss-quartett-perenyi-kako2-2…>
/Freizeit/ von Enno Poppe.
In *Essen* findet vom 28.10. bis 7.11. das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20212022/now-mikroko…>
statt, bei dem sich diesmal alles um Mikrokosmos und Makrokosmos dreht.
Im Hauptaustragungsort Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> finden sich u.a. die
Musikfabrik, das Trio Catch, das hr-Sinfonieorchester und das
SWR-Syphonieorchester ein. Das Notabu-Ensemble spielt Georgeg Crumbs
/Makrokosmos III/ und für die deutsche Erstaufführung von /Luzifers
Tanz/ von Karlheinz Stockhausen arbeiten zum ersten Mal alle fünf
Musikhochschulen des Landes NRW zusammen.
In der Alten Synagoge wird am 10.10. anlässlich des 70. Geburtstags von
HP Platz <https://rhpp70.eu/#RHPP70> ein /Sonnengesang/ angestimmt und
in der Folkwang Universität <https://www.folkwang-uni.de/home/> erwarten
uns ein Abschlusskonzert Komposition am 6.10. und die Tape Session am
21.10. Im Bürgermeisterhaus <https://bmh-essen.jimdo.com/> in
Essen-Werden erklingt am 16.10.
<https://bmh-essen.jimdo.com/programminfos-und-karten/#cc-m-product-14638388…>
selten gespielte französische Kammermusik des 20. und 21. Jahrhunderts.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> trifft das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 6.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-01/>
auf das Berner Orion-Ensemble und am 29.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternstunden/Zweig-und-Eselin/>
begeben sich der Komponist Bojan Vuletic und der israelische Dramatiker
Shlomo Moskovitz auf die Suche nach dem Ursprung des Kreativen im
Judentum. Ebenfalls am 29.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Schoenes-Wochenende/Minimal-Utopia-Ork…>
ist als Koproduktion mit dem ZAKK das Minimal Utopia Orkestra zu erleben
und am 31.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Das-symphonische-Palais/Das-symphonisc…>
erklingt im Palais Wittgenstein u.a. Musik von Pärt und Schnittke. Dort
ist am 2.10. auch der Klangraum 61 <http://www.klangraum61.de/> mit
Liebesliedern zu Gast. Am 9.10.
<https://www.irenekurka.de/dates/event/257-singing-future.html> lädt
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> zu einem kleinen Festival für
zeitgenössische Vokalmusik in die Neanderkirche und am 12.10. ist sie
bei einer Veranstaltung zum Thema 'Stimme
<https://katharinamayer.com/aktuelles/>im Experiment
<https://katharinamayer.com/aktuelles/>' im NRW Forum dabei. Im Rahmen
der Georges Braques-Ausstellung im K20 steuert das Notabu-Ensemble am
31.10. musikalische Interventionen
<https://www.kunstsammlung.de/de/events/musikalische-interventionen> bei
und IDO <https://www.ido-festival.de/>, das Internationale Düsseldorfer
Orgelfestival, bietet unter der Rubrik Modern
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/modern/> u.a. eine
Klanginstallation und eine mystische Nacht.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> treffen
Lotte Anker <https://www.lotteanker.com/> und Fred Frith
<http://www.fredfrith.com/> vom 2. bis 14.10. in Oberhausen, Essen,
Münster, Bonn, Wuppertal, Hagen, Bochum Bielefeld, Duisburg, Moers, Köln
und Düsseldorf auf wechselnde Gäste. Vom 13. bis 15.10. geht das
Umlandfestival <http://www.umlandkalender.de/> in Wuppertal, Dortmund
und Bonn über die Bühne und weitere Termine mit improvisierter Musik
finden sich bei NRWJazz <http://nrwjazz.net/>.
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> gedenkt am 1.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2727> der Reichspogromnacht und befasst
sich am 8.10. in der Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' mit der
chinesisch-amerikanischen Komponistin Lei Liang. Am 31.10. ist Dorrit
Bauerecker <https://www.dorritbauerecker.de/2021> mit Werken von Moritz
Eggert <https://www.moritzeggert.de/> zu Gast.
Die *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> lädt zum Jour fixe am
4.10. und zu einem Konzert mit dem Cooperativa Ensemble am 31.10. und in
der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 10. und 24.10. zeitgenössische Musik.
Das *Bonner* Stadtklangprojekt bonn hoeren <https://www.bonnhoeren.de/>
veranstaltet vom 20. bis 23.10. das internationale Symposium Listening /
Hearing <https://www.bonnhoeren.de/2020-2/symposium-listening-hearing/>.
Im Dialograum der Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> stehen die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 5.10. und der Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm> am 6.10.
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm#sechs> auf dem
Programm und das Ensemble Tra i tempi
<http://www.traitempi.de/index.html> widmet sich am 3. und 31.10. im
Theater im Ballsaal <https://theater-im-ballsaal.de/> Morton Feldman
forever <https://theater-im-ballsaal.de/projekt/morton-feldman-forever/>.
Das Hörfest zum Thema 'Innere Stimme' der *Detmolder*Initiative neue
Musik in Ostwestfalen-Lippe <https://www.initiative-neue-musik-owl.de/>
wird bis 3.10. fortgesetzt. Mit dabei sind diesmal neben dem Ensemble
Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> auch Solisten der
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>. Zum 75. Geburtstag der
Detmolder Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/> erklingen
am 23.10. Werke einiger ehemaliger Kompositionslehrer und das Detmolder
Kammerorchester <https://www.detmolder-kammerorchester.de/#> spielt am
26.10. Musik von Michael Tippett und Moritz Eggert.
Das *Krefelder*TAM <http://www.tamkrefeld.de/> widmet sich im Oktober
dem Jubilar Beethoven mit ideeller Unterstützung von Gerhard Rühm, John
Cage und Urs Peter Schneider.
Am 8.10. findet die 15. *Mönchengladbacher*Nachtmusik
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html> in der City-Kirche
statt.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*sind neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
3.10. das Improvisationstrio Nina de Heney / Karin Johansson / Henrik
Wartel am 16.10. und The Electrics am 29.10. zu Gast. Die
Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
bringt am 7.10. Moritz Eggerts /Alien/und Heinz Karl Grubers
/Frankenstein /zur Aufführung.
Vom 30.9. bis 3.10. wird auf der Raketenstation Hombroich
<https://www.inselhombroich.de/de> bei *Neuss*das 18. Inselfestival
<https://295936.seu2.cleverreach.com/m/13015873/0-4ce5a26c8844e4d4b9f95bc396…>
nachgeholt. Neue Musik ist zwar nicht mehr so intensiv vertreten wie in
den Anfangsjahren, aber immerhin finden sich neben einer Klangwanderung
Musik von Alberto Posadas und Uraufführungen von SJ Hanke und Rolf Riehm
auf dem Programm.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen*kündigt ein Konzert für Flöte, Orgel und Elektronik
am 23.10.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
in der Martinikirche an.
Die *Wuppertaler*Oper <https://www.oper-wuppertal.de/> ist aufgrund der
Hochwasserschäden zurzeit nicht bespielbar, aber Sciarrinos Oper /Il
canto s’attrista, perché?/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>,
die sich der betrogenen Klytämnestra widmet, kommt trotzdem zur
Aufführung und zwar im Erholungshaus in Leverkusen. Premiere ist am
23.10. und zur Einführung findet am 17.10. eine Matinee statt. Im ort
<https://www.kowald-ort.com/> erwarten uns die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 6.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/soundtrips-nrw/>, die Reihe
'Neue Musik und Kammermusik' am 15.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/15-10-klavierabend-millet/>,
die Reihe 'all female' mit Mariá Portugal & Angelika Niescier am 23.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/23-10-allefemale-portugal-niescier/>
und ein Konzert mit Kristina Brodersen am 31.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/31-10-jazzimort-kristina4/>
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de <mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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52062 Aachen
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31 Aug '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-september-2021
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*September 2021 *
*Gewesen:*Wandelweiser – Kammeroper /Superposition/– Ruhrtriennale
*Angekündigt: *Klangzeit Münster **– Festival Transient in der Eifel –
Hörfest in Detmold – Geburtstagskonzerte für Maria de Alvear und HP
Platz u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Wandelweiser]**
*Es liegt nicht nur an der Pandemie, dass das Thema Vergänglichkeit mir
zurzeit besonders nahe ist. „Man sieht nur, was man weiß“, hat ein
großer deutscher Dichter einst gemutmaßt. Vielleicht lässt sich das
übertragen: Man hört, was man fühlt. Da kommt der etwas theatralische
Satz „[…] our existence is but a brief crack of light between two
eternities of darkness“ gerade recht. Er stammt von Nabokov und **Lukas
Huber <http://lukashuber.net/>**hat ihn seiner Performance **/slow fire
/ durch mich/**vorangestellt. In einer One-Man-Show umkreist er mit
Texten von David Foster Wallace (aus seinem posthum veröffentlichten
Werk **/The Pale King/**), Calvino, Flusser u.a. Facetten der
Endlichkeit. Bei einem derart schwergewichtigen Thema lauert die Gefahr
des Pathos an jeder Ecke, aber Huber versucht ihr durch Reduktion der
Mittel und behutsame Verfremdungen zu entgehen. Seine Stimme wird
verstärkt, überlagert, wiederholt, ergänzt, mäandert zwischen Sprechen
und Singen und an genau der richtigen Stelle leuchtet eine einsame
Glühbirne auf. Wie üblich bei den sommerlichen **Veranstaltungen
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2021_I.html>**der
**Wandelweisergruppe <https://www.wandelweiser.de/>**, die diesmal in
der Düsseldorfer Jazzschmiede stattfanden, werden die einzelnen Beiträge
im Laufe einer Woche wiederholt, variiert und entwickelt und irgendwann
ist dann auch die Glühbirne nicht mehr nötig, weil die Klänge und Worte
für sich sprechen. Der Tod ist als maximale narzisstische Kränkung
interpretiert worden, er konfrontiert uns auf brutalst mögliche Weise
mit unserer Ohnmacht. Ein Versuch, dieser zu entkommen, ist laut Flusser
die Vergegenständlichung der Welt, die er im Bauplan der abendländischen
Kultur- und Geistesgeschichte verortet. Die Einteilung der Welt in
Subjekt und Objekt vermittelt eine Illusion der Kontrolle, der sich die
Musik widersetzt, indem sie dem Dingfestmachen ein Resonieren, ein
Dazwischen gegenüberstellt.*
*An diesem Punkt setzt die Philosophin Jane Bennett an, die in ihrem
Werk **/Vibrant Matter /**die gängige Aufteilung der Welt in „stumpfe
Materie (es, Dinge) und dynamisches Leben (wir, Seiendes)“ in Frage
stellt. Die genannte Kränkung des Ego sieht sie nicht als Bedrohung
sondern als Chance: „Um das ansonsten wichtige Thema der Subjektivität
wird im Folgenden also nicht viel Aufhebens gemacht werden. Ich will
mich auf die Aufgabe konzentrieren, ein Vokabular und eine Syntax für
die aktiven Kräfte zu entwickeln, die von Nichtsubjekten ausgehen.“ Ein
Ansatz, den sie auf sehr konkrete Weise mit unseren alltäglichen
Erfahrungen verknüpft und in seinen politischen Dimensionen weiterdenkt.
**Heather Frasch <https://www.heatherfrasch.net/>**und Koen Nutters
nehmen sie beim Wort, indem sie in **/and/in/**Naturmaterialien
resonieren lassen und mit Instrumentalklängen und Texten zu einer
filigranen Klanglandschaft verweben. Dabei kommen selbstgebaute
**kinetische Skulpturen
<https://www.heatherfrasch.net/kineticsoniccreations>**zum Einsatz, „set
into motion during a performance by placing dangling objects onto
vibrational surfaces in precarious positions to create erratic sonic
textures.“ Schon die Worte „dangling – vibrational – precarious –
erratic“ lassen einen innerlich mitschwingen!*
*„Ich werde die Figuren des 'Lebens' und der 'Materie' wiederholt
umkehren, ihnen solange zusetzen, bis sie merkwürdig zu erscheinen
beginnen – ein wenig so, wie ein an sich geläufiges Wort zu einem
fremden, sinnfreien Geräusch werden kann, wenn man es nur oft genug
wiederholt. In dem durch diese Verfremdung geschaffenen Raum wird es
einer lebhaften Materialität möglich sein, Gestalt anzunehmen“, schreibt
Bennett. Dieses Changieren zwischen Sinn und Klang erkundet auch Lukas
Huber, wenn er sich „dem stummen Haufen der Dinge“ mit hartnäckiger
Wiederholung und insistierender 'verdoppelter' Aufmerksamkeit nähert.
Die Frage nach dem Verstehen stellt sich auch bei **Marianne Schuppes
<https://www.marianneschuppe.com/>**Lesung **/colline sur line/**, dem
ein selbstverfasster, tagebuchartiger, teils während des Lockdowns
entstandener Text zugrunde liegt. Schuppe liest leise, teils an der
Grenze des Hörbaren, lässt ihre Stimme in Gesang hinübergleiten, von
fragilen Instrumentalklängen begleiten und beantworten. Zunächst
versucht alles in mir, der Sprache habhaft zu werden, Unruhe, fast
Unwille kommt auf, wenn ich dabei an Grenzen stoße. Aber was bedeutet
'verstehen'? Die akustische Erfassung (da hilft womöglich ein Hörgerät),
die Zuordnung von Sinn (da hilft womöglich eine Übersetzung oder
Erläuterung) oder das empathische Einfühlen? Sobald es mir gelingt
loszulassen, mich den Wortklängen zu überlassen, entsteht ein angenehmer
Schwebezustand, der – seltsamerweise – auch den semantischen Zugang
begünstigt.*
*Natürlich gab es bei Wandelweiser auch alte Bekannte – so zum Beispiel
die wunderbare Butoh-Tänzerin **Sanae Kagaya
<https://www.tomoe.com/profile/profile_kagaya_e.html>**, die von **Eva
Maria Houben <http://evamariahouben.de/>**mit neuen Kompositionen am
Klavier begleitet wurde, oder in der **zweiten Veranstaltungswoche
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2021_II.html>**Christoph
Nicolaus mit seinen Steinharfen im Duo mit dem Perkussionisten Tobias
Liebezeit. Die Musik, die in diesen und anderen Beiträgen ihre Kraft aus
dem gemeinsamen Hören und Resonieren der Beteiligten schöpft, gewinnt
eine nicht nur sinnliche sondern körperliche Dimension, wie Vilém
Flusser es in **/Die Geste des Musikhörens /**anschaulich beschrieben
hat: „Die Haut, jenes Niemandsland zwischen Mensch und Welt, wird
dadurch aus Grenze zu Verbindung. Beim Musikhören fällt die Trennung
zwischen Mensch und Welt, der Mensch überwindet seine Haut oder,
umgekehrt, die Haut überwindet ihren Menschen.“*
**[Kammeroper ***/*Superposition*/***]**
*Mit einer anderen Grenze und ihrer zunehmenden Auflösung befasst sich
**Frank Niehusmann <https://www.niehusmann.org/>**in seiner
elektronischen Kammeroper **/Superposition/**für Roboterinnen und
Maschinenbedienende**, die am 29.7. auf Zollverein in Essen zur
Uraufführung kam und „die gegenseitige Durchquerung und Überlagerung von
Mensch und Maschine“ zum Thema hat. Auf einem quadratischen Spielfeld
begegnen sich drei menschliche Akteure und vier Automaten-Figurinen und
schon bei dieser Gegenüberstellung verwischen die Eindeutigkeiten.
Während die Menschen wie Hohepriester mit aufragenden Filzhüten und
langen Gewändern sich recht steif an ihren Pulten festhalten, wuseln die
mit dekorativem verspieltem Kopfputz versehenen Roboter quer durch den
Raum und bringen Leben in die Bude. Sie sind es auch, die uns bei einem
Parforceritt durch die einschlägige, mehr oder minder aktuelle Literatur
mit tiefschürfenden Gedanken zu den Themen Bewusstsein, Intelligenz,
Anthropomorphismus und Kapitalismus konfrontieren. Bewusstsein entpuppt
sich als Oberflächenphänomen, unter dem sich ein „Mechanismus von
furchterregender Komplexität“ abspielt, den das Bewusstsein zwar zu
repräsentieren aber niemals zu durchdringen vermag. Stattdessen flüchtet
es sich „aus romantischer Unkenntnis dieser Systematik“ in ein Gefühl
des freien Willens. Die Wahlmöglichkeiten scheinen aber begrenzt zu
sein: Mit dick bandagierten Fingern aktivieren die menschlichen
Protagonisten über ein Touchpad Klangkonserven aus der Steinzeit der
elektronischen Musik: Es rumpelt und wummert, zirpt und tuckert,
gluckert und fiept und erstaunt stellt man fest, wie viel Patina die
einstige Zukunftsmusik bereits angesetzt hat. Das versprüht zwar einen
gewissen nostalgischen Charme, führt aber dazu, dass sich im Vergleich
zum überbordenden gedanklichen Input die visuelle und akustische Ebene
als zunehmend redundant erweist.*
**[Ruhrtriennale]**
*Auch bei der **Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/de/>**wird
uns kein Rosengarten versprochen. Von sanfter Traurigkeit beim Anhören
von Musik ist im Vorwort des opulenten Programmbuchs die Rede. Doch
dabei bleibt es nicht. Gleich die erste Musiktheaterinszenierung,
**/Bählamms Fest/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/bahlamms-fest/17>**, gerät zum
Schlachtfest. Die Szenerie, ein einsames Haus in nebliger
Heidelandschaft, die sich weit in die gefühlte Unendlichkeit der
Bochumer Jahrhunderthalle erstreckt, strahlt zwar eine gewisse
Melancholie aus. Aber das Publikum merkt schnell, dass es hier nicht
geheuer zugeht und hätte es sich mit Blick auf die
Zeremonienmeisterinnen auch denken können. Das Werk geht zurück auf ein
Stück der Surrealistin Leonora Carrington, die ihre Erfahrungen mit
privaten und politischen Widersachern in ein grotesk überzeichnetes
Familiendrama einfließen lässt. In den 90er Jahren haben sich Elfriede
Jelinek und **Olga Neuwirth <http://www.olganeuwirth.com/>**der Sache
angenommen. Beide haben wiederholt zusammengearbeitet und stehen nicht
gerade im Ruf, zart besaitet zu sein. Die Geschichte handelt, grob
zusammengefasst, von Theodora (Katrien Baerts), die, von einem
übergriffigen Ehemann (Dietrich Henschel) und einer despotischen
Schwiegermutter (Hilary Summers) malträtiert, sich in die Scheinwelt des
Kinderzimmers flüchtet, wo sie sich dem Wolfsmenschen Jeremy (Andrew
Watts) hingibt. Irgendwo da draußen treibt ein Schafsmörder sein
Unwesen, aber auch innerhalb der Gemeinschaft der Schafe ist nicht alles
eitel Sonnenschein: Der Oberschaftsbock entpuppt sich als geiler
Satanspriester. Die Polizisten wiederum, vermeintliche Garanten für
Recht und Ordnung, erscheinen als devote Köter, allzeit bereit sich vor
den Karren der Mächtigen spannen zu lassen. Hier gibt es nichts, woran
man sich halten kann, die Grenzen zwischen Mensch und Tier, Mann und
Frau, Gut und Böse verschwimmen und so ist es keine schlechte Idee, dem
Rat des Programmhefts zu folgen, den Orientierungsverlust zu akzeptieren
und sich dem Erleben der Dinge und nicht ihrer Bedeutung hinzugeben.
Dies gelingt vor allem dank Neuwirths Musik. Obwohl sich die von ihr
großzügig eingesetzte Technik in den mehr als zwanzig Jahren seit der
Uraufführung (1999 in Wien) rasant weiterentwickelt hat, klingt sie
frisch und angriffslustig. Unter dem Dirigat von Sylvain Cambreling darf
das **Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/>**heulen,
zischen und kantig aufschreien. Die Live-Elektronik lässt die Klänge
schrill und bösartig zirpend durch den riesigen Raum irrlichtern. Doch
auch hier ist nichts wie es scheint. Die Stimmen werden verzerrt und
verfremdet oder durch Morphing transformiert, so bei Jeremy, der – als
Countertenor sowieso jeder Eindeutigkeit entzogen – sich in einen
heulenden Wolf verwandelt. Neuwirth schreckt auch vor raffiniert
eingesetzten Effekten nicht zurück, lässt überdrehte Koloraturen ins
Orchester schwappen, Kinderlieder und getragene Melodien ins Groteske
kippen. Das Regieteam **Dead Centre <https://www.deadcentre.org/>**(Ben
Kidd und Bush Moukarzel) macht die Auflösung von Identitätsdefinitionen
zum Leitgedanken. Alles dreht sich um jenes einsame Haus auf weiter
Flur, das auch als Projektionsfläche dient, wodurch oftmals die wahre
Natur der Protagonisten kenntlich gemacht wird. Glühende Wolfsaugen,
Nebelschwaden und Spiegelungen im Teich sorgen für stimmungsvolle
Bilder, da wären plüschige Monster und geschrumpfte Comichelden als
amüsante Gimmicks gar nicht nötig gewesen. Der von Dead Centre in einem
Interview beschworene Appell für freie Identitätsentfaltung, Vielfalt
und Mehrdeutigkeit will sich so jedenfalls nicht vermitteln. Theodora
entzieht sich zwar zum Schluss dem ihr auferlegten Diktat, jung und
schön zu bleiben, aber glücklich wird hier keiner. Der einzige Gewinner
ist die Musik, *nicht zuletzt dank der hervorragenden Leistung aller
Mitwirkenden.
Neue Leiterin der Ruhrtriennale für die Jahre 2021 bis 2023 ist die
Theaterregisseurin Barbara Frey, die gleich zum Auftakt mit /Der
Untergang des Hauses Usher/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/der-untergang-des-hauses-usher/16>eine
eigene Inszenierung beisteuert. Ihr Werdegang ist von Musik geprägt, sie
spielte Schlagzeug in einer Band, schrieb Songtexte und arbeitete mit
dem Perkussionisten Fritz Hauser zusammen, der vom 16. bis 18.9. mit
/Point Line Area
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/point-line-area-ein-perkussionsrit…>
/zu erleben sein wird. Entsprechend musikaffin ist ihr Umgang mit Poe.
Offenbar geht es ihr nicht darum, eine stringente Geschichte zu
erzählen, was man schon daran erkennt, dass sie Passagen aus vier
weiteren Erzählungen einfließen lässt. Gleich zum Auftakt erklingen eine
gefühlte Ewigkeit lang monotone enervierende Klavierakkorde, die sich in
den Kopf hämmern und jenen für Poe typischen Zustand der
Unentrinnbarkeit erzeugen. Wenn es um Atmosphäre geht, hat natürlich die
Industriearchitektur des Ruhrgebiets ein Wort mitzureden und so reichen
als Kulisse die mächtigen Ungetüme in der Maschinenhalle Zweckel, die
einst ebenso unerbittlich rotierten, bevor sie für immer zum Schweigen
gebracht wurden. In dieser akustischen und optischen Ausweglosigkeit
begegnen uns sechs Personen, uniform in Schwarz gekleidet, die uns in
Poes Sprache und Gedankenwelt hineinziehen. Bei ihm ist immer alles
schon unerträglich und durchtränkt von äußerstem Entsetzen, bevor es
richtig los geht, doch wie das Haus Usher bekommt diese
Überbietungsrhetorik, dieses monolithische Grauen Risse. Die
Schauspieler bedienen sich ihrer eigenen Sprache (neben Deutsch und
Englisch auch Ungarisch) und werden so zu Individuen. Wenn sie einen der
ihren mit Rollatoren aggressiv umzingeln, ist da im Abgang ein kleiner
Hüpfer, der uns vielleicht signalisieren will, dass wir das ganze
Morbiditätsgeschwurbel nicht so ernst nehmen sollen. Und da ist die
Musik, aus der Ferne erklingt ein Chor, der von einem Draußen kündet
(wie das Licht, das gelegentlich durch die Fenster zu dringen scheint
und die Figuren magisch anzieht), und im Hier und Jetzt sind es Songs
(u.a. von Pink Floyd und The Doors), die sich dem Untergang
entgegenstemmen bzw. noch die perfideste Drohung in ein Lockmittel
verwandeln. „Run from me, darling, You better run for your life.“
*Neben Theater und Tanz bietet die Ruhrtriennale auch ein interessantes
Musikprogramm. Im Mittelpunkt eines weiteren **Konzerts
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/stil-ist-gewalttat/9>**mit dem
**Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/>**stand die
italienisch-amerikanische Komponistin **Patricia Alessandrini
<https://patriciaalessandrini.com/>**, die sich der Einordnung in
stilistische Schubladen bewusst entziehen möchte, ein Anliegen, dass sie
in einem Zitat von Gerhard Richter „Stil ist Gewalttat, und ich bin
nicht gewalttätig“ prägnant formuliert findet. Ausgangspunkt ihres
Komponierens sind oftmals Werke der Musikgeschichte, doch was sie daraus
macht ist bemerkenswert. Sie eliminiert alle identitätsstiftenden
Stilmerkmale und konzentriert sich stattdessen auf das vermeintlich
Beiläufige wie Nebengeräusche, Obertöne oder Interpretationsspuren.
Diese unterzieht sie einer Computeranalyse und destilliert daraus
eigenständige Kompositionen. Wie sich das konkret anhört, war anhand von
drei Werken zu erleben, die in direkter Konfrontation mit dem jeweiligen
'Ausgangsmaterial' zur Aufführung kamen. In **/Black is the
color/**...**/(omaggio a Berio)/**hören wir körperloses Flirren,
hingehauchte Töne von Flöte und Klarinette, diffuse Stimmen,
Geräuschhaftes aus dem Klavierinneren. Von Berios **/Black is the
Colour/**aus **/Folk Songs /**ist nur eine kaum greifbare absteigende
Basslinie übriggeblieben. Doch es sind nicht nur musikalische
Schubladen, denen sie sich widersetzt, in **/menus morceau par un autre
moi réunis /**kommt ein emanzipatorischer Aspekt hinzu. Ausgangspunkt
ist Debussys szenische Musik **/Les Chansons de Bilitis/**zu 12
Gedichten von Pierre Louys, die dieser als authentische Schöpfungen
einer altgriechischen Kurtisane ausgab. Zwei Männer maßen sich an, die
Perspektive einer Frau einzunehmen und aus ihrem Empfinden heraus über
Lust und Liebe zu sprechen, eine Aneignung, die uns heute befremdlich
vorkommt. Bei Alessandrini entsteht daraus ein feines Gespinst für
Gitarre und Live-Elektronik, bei dem Mauricio Carrasco sich wie ein
Alchemist über sein vor ihm ausgebreitetes Instrument beugt und ihm mit
ungewöhnlichen Spieltechniken glockenähnliche, schattenhafte Klänge
entlockt. Damit entzieht die Komponistin sich nicht nur dem Stildiktat
sondern auch dem Akt der Vereinnahmung, indem sie ihn mit einer Geste
der Verweigerung beantwortet. Arnold Schönberg ließ sich zu seinem
Streichsextett **/Verklärte Nacht/**von einem Gedicht Richard Dehmels
inspirieren und so wird in diesem Werk nicht nur die Nacht verklärt
sondern auch der gönnerhafte Gestus eines Mannes, der seiner (leider
nicht von ihm) schwangeren Geliebten großzügig die Absolution erteilt.
Alessandrinis **/Forklaret Nat/**für Streichquartett antwortet darauf
mit zarten Klängen, die sich von den Instrumenten zu lösen scheinen,
richtungslos und sich jeder Narration entziehend. Alessandrinis Musik
fasziniert nicht nur als Klangereignis sondern auch durch ihre Haltung,
die gerade aus der Zurücknahme Intensität gewinnt.*
*Ganz andere Töne sind von **Peter Brötzmann
<http://www.peterbroetzmann.com/>**zu erwarten, auch wenn naturgemäß die
Lunge mit 80 Jahren nicht mehr ganz so viel hergibt wie in der guten
alten Zeit. Sein Trio mit dem Schlagzeuger **Michael Wertmüller
<https://michaelwertmueller.com/>**(im September mit **/D°I°E/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/d-i-e/8>**auch als Komponist
zu erleben) und dem Bassisten Marino Pliakas (der mir vor Jahren bereits
mit seiner Band **Steamboat Switzerland
<https://steamboatswitzerland.ch/de/>**positiv auffiel) firmiert unter
dem Titel **/Full Blast/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/full-blast/28>**und wird
diesem auch gerecht. Spitzfingrige Feinarbeit war noch nie Brötzmanns
Sache, schmutziges Blöken („brötzen“) schon eher. Um mit seinen Kräften
zu haushalten, sind jetzt schon einmal melodiöse Anwandlungen drin, vor
allem wenn er mit dem Sopransaxophon gemächliche Linien durch den Raum
zieht. Doch Wertmüller und Pliakas sorgen dafür, dass keine
Gemütlichkeit aufkommt. Schlagzeug und Bass erzeugen ein zunächst
unterschwelliges Grummeln, das zu einem unerbittlichen Tsunami
anschwillt und sich gnadenlos ins Ohr fräst und hämmert. Und genau zum
richtigen Zeitpunkt ist Brötzmann dann wieder (fast) der Alte, gibt
seinem Instrument die Sporen und zeigt wie es geht. Hoffen wir, dass er
noch lange durchhält.*
*[Termine im September]*
Nach der langen Durststrecke kann man es kaum glauben, wie viel schon
wieder los ist, aber da das Coronaeis noch dünn ist, empfiehlt es sich,
alle Termine kurzfristig zu überprüfen.
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen das
Ensemble Modern mit /A House of Call/von Heiner Goebbels am 6.9
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-orchestra/5…>.,
das WDR Sinfonieorchester mit /Lining up/von Nico Muhly am 17. und 18.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/composer/nico-muhly>
und das Arditti Quartet am 30.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/arditti-quartet/2193>
auf dem Programm. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> erwarten uns ein
Geburtstagskonzert für Maria de Alvear <https://www.mariadealvear.com/>
mit der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> am 10.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/geburtstagskonzert-maria-de-alvear-1…>,
eine Matinee mit dem Sonar Quartett am 11.9., die reiheM
<https://www.reihe-m.de/> am 22.9. <https://www.reihe-m.de/?p=4646> und
ein Ehrentag zum 70. Geburtstag <https://rhpp70.eu/> von HP Platz am
25.9. Im Zentrum Lied <https://www.imzentrumlied.de/> eröffnet die neue
Saison am 1.9. mit Schubert und Rihm, Chamber Remix
<http://chamber-remix.de/> lädt am 5.9. ins Kunsthaus Rhenania, am 12.9.
<https://www.eventbrite.de/e/raummusik-und-so-common-ground-open-air-tickets…>
wird die Landschaft beim Urban Gardening zum klingen gebracht, das
ensemble handwerk <http://ensemble-handwerk.eu/de/> kollaboriert am
16.9. in der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> mit dem
Meitar Ensemble, der Schweizer Perkussionist Christian Wolfarth ist am
17.9. im atelier dürrenfeld/geitel
<https://www.ulrikegeitel.de/2017/04/03/ohne-titel/> zu Gast, das
Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/> bringt am 22.9.
François Sarhans <http://francoissarhan.blogspot.com/> Musiktheater /The
Right Ear/ im Kulturbunker Mülheim zur Aufführung und bei den Soirée
Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> erwartet uns am 29.9. Verena
Barié <https://verenabarie.com/>.
In der Oper Köln <https://www.oper.koeln/de/> hat am 5.9. das
Tanzprojekt /Flut/
<https://www.oper.koeln/de/programm/flut-emanuele-soavi/5770> Premiere,
bei dem Beethoven auf Tanz und elektronische Musik trifft, und am 18.9.
werden mit /Schnittstellen [II]/
<https://www.oper.koeln/de/programm/schnittstellen-ii/5776> drei
Kurzopern aus der Taufe gehoben.
Vom 9. bis 12.9. feiert das 13. Ambientfestival
<https://ambient-festival.com/> die /Zivilisation der Liebe/ und vom
29.9. bis 3.10. dreht sich beim Multiphonics Festival
<https://multiphonics-festival.com/> im Alten Pfandhaus alles um die
Klarinette. Mit dabei ist auch das Trio Catch
<https://www.triocatch.com/de/home.html> und vom 30.9. bis 7.10.
schließt sich ein Roadtrip
<https://multiphonics-festival.com/concert/roadtrip> nach Dortmund,
Düsseldorf, Freiburg, Meschede, Müllheim/Baden und Wuppertal an.
ON – Neue Musik <http://on-cologne.de/>Köln bietet am 29.9. eine weitere
Informationsveranstaltung in der Reihe ONpaper. Fast tägliche Events
sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben (z.B.
Elliot Sharp am 12.9., das RISM-Festival rund um Hans Lüdemann vom 16.
bis 18.9. oder Wissel und Lytton am 29.9.) und jeden 2. und 4. Dienstag
im Monat funkt 674.fm <https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den
Äther – erlebbar im Webradio und jetzt auch wieder in Live-Session.
W*eitere Termine finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>****und
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen
mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Auch im September sorgt die Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/> für Highlights im Festivalkalender:
Michael Wertmüller bringt ab 2.9. mit seinem Musiktheater /D°I°E/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/d-i-e/8> alle Sinne in
Aufruhr, Michael Finnissys fast sechsstündiger Zyklus /The History of
Photography in Sound/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/the-history-of-photography-in-soun…>
erlebt an zwei Tagen seine deutsche Erstaufführung, Fritz Hauser
zelebriert mit /Point Line Area/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/point-line-area-ein-perkussionsrit…>ein
Perkussionsritual, zehn unterschiedlich gestimmte Klaviere bringen Edu
Haubensaks /Große Stimmung/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/grosse-stimmung/27> zu Gehör
und mit dem Klangforum Wien kann man sich einem fünfstündigen
/Nachtraum/ <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/nachtraum/21>
hingeben.
Vom 25.9. bis 3.10. sorgt das Blaue Rauschen
<https://www.blauesrauschen.de/>, ein Festival für digitale
Soundexperimente, elektronische Musik, Performance, Tanz und
Installation, in Bochum, Dortmund und Essen für ungewöhnliche akustische
und visuelle Erlebnisse.
In *Bochum* stellt sich vom 26.8. bis 5.9. bei der Bobiennale
<https://www.bobiennale.de/> die freie Szene vor (mit dabei u.a. das Duo
Blume – Muche sowie Gilda Razani mit ihrem Theremin). Der Perkussionist
Martin Blume <http://www.martinblume.de/> ist auch beim Ruhr
Jazzfestival <https://www.jazzwerkstatt.eu/ruhr-jazzfestival>im
Kunstmuseum Bochum vom 24. bis 26.9. zu erleben.
Vom 9. bis 12.9. lockt das *visual sound outdoor festival
<https://www.parzelledortmund.de/>*in die *Dortmunder*Nordstadt – mit
dabei neben vielen anderen Christoph Schläger mit seinen
Geräuschgestalten und die Improviser in residence des mœrs festival 2021
Kevin Shea und Matt Motel als Duo Talibam! Beim Theater Dortmund
<https://www.theaterdo.de/> stehen zwei Uraufführungen auf dem Programm:
am 16.9. /Persona/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/persona/>, eine Oper für
Jugendliche von Thierry Tidrow (Komposition) und Franziska vom Heede
(Libretto), und am 26.9. /Der Hetzer
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/der-hetzer/> /von Bernhard
Lang <https://bernhardlang.at/>, eine Überschreibung von Verdis
/Otello/. Das Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
plant im Januar eine Zeitinsel mit Ondřej Adámek
<https://ondrejadamek.com/>. Zur Einstimmung erklingt im
Symphoniekonzert mit Simon Rattle am 24.9.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/24-09-2021-sir-simon-rattle…>
sein Werk /Where are you?/für Mezzosopran und Orchester.
Im Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen> in
*Duisburg*erwarten uns neben den Soundtrips NRW im musikclub das Duo
Interstellar 227 am 5.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10863/-/mus…>
und das Trio Sin-3 am 23.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10866/-/mus…>
Im Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php> ist am 13.9. das
Bozzini Quartet zu Gast und das Ensemble Crush
<http://ensemble-crush.com/> präsentiert am 16.9. im Lehmbruck Museum
<https://lehmbruckmuseum.de/de/> /Beuys' Erdklavier/
<https://beuys2021.de/de/ensemble-crush>(am 18.9. auch im Kurhaus
*Kleve*.) Die Duisburger Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/> lassen in ihrem 2.
Philharmonischen Konzert am 29. und 30.9. /Kreaturen aus Klang/
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/kreaturen-aus-klang-pk-02-202…>von
Adams, Glass und Bates lebendig werden.
Die Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/>*Essen*veranstaltet vom 25. bis 30.9.
das Global Trumpets Festival <https://globaltrumpets.folkwang-uni.de/>.
Dabei trifft zeitgenössische Musik auf Barock, Marco Blaauw
interpretiert /I can't breathe/von G. F. Haas und Peter Evans ist in
Workshops und Konzerten zu erleben. In der Essener Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> steht am 30.9.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/kioomars-musayyebisplas…>
das Perkussionsensemble Splash auf der Bühne.
In *Gelsenkirchen*lädt mex <http://www.mexappeal.de/> am 4.9.
<http://www.mexappeal.de/?p=5491> zu einem Schaufensterbummel der
besonderen Art.
Ebenfalls am 4.9. kann man in *Mülheim an der Ruhr*die Anker lichten und
bei Ruhr Soundfloat <https://www.gnmr.de/ruhr-soundfloat-1/>, einer
Aktion der Gesellschaft für Neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/>, von
einem Boot aus neuen Klängen lauschen.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> stehen am 1.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal26/>
das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> mit seiner Reihe
'Na hör'n Sie mal!' und am 7.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Komet/Ensemble-Modern-Orchestra/>
das Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/> mit Heiner
Goebbels /A House of Call/
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Komet/Ensemble-Modern-Orchestra/>auf
dem Programm. In der Kunsthalle <https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/>
präsentiert am 2.9.
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/kalender/2021-09-02-performancekonzer…>
das Performancekonzert /Zwei Halbmonde/ anlässlich der Ausstellung
/tomodachi to/
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/ausstellungen/-tomodachi-to-mit-freun…>
Werke deutscher und japanischer Komponisten und Komponistinnen. Vom 18.
bis 19.9. <https://beuys2021.de/de/musik-aus-der-zukunft-duesseldorf>
kommen im K21 <https://www.kunstsammlung.de/de/> Saties /Vexations/ als
24-stündige Hommage an Joseph Beuys zur Aufführung. Die Reihe /New
Counterpoints/ des Vereins musik21 <http://musik21.de/> widmet am 19.9.
rhizomartig wachsenden Schleimpilzen mehrere Uraufführungen und im
Rahmen des Klavierfestivals Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>
spielt Pierre-Laurent Aimard am 20.9.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/aimard-2021/> im
Robert-Schumann-Saal Werke von Messiaen, Andre, Kurtág und Ligeti. Wer
für creative Extravaganzen empfänglich ist, kann am 19., 15. oder 30.9.
im Subsol
<https://www.facebook.com/pg/Subsol-Raum-für-creative-Extravaganzen-87964459…>
vorbeischauen.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft das
Schweizer Trio Andrej - Zhang – Zimmermann vom 5. bis 11.9.21 in
Münster, Essen, Köln, Bochum, Düsseldorf, Wuppertal und Duisbug auf
wechselnde Gäste. Das Konzert in Duisburg am 11.9. ist dem im Februar
verstorbenen Musiker Philippe Micol gewidmet. Weitere Termine mit
improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz <http://nrwjazz.net/>.
Christiane Oelze bringt am 12.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3551/> in Köln den Liederzyklus
/liebe/tod – man/woman/ von Christoph Maria Wagner zur Uraufführung.
Weitere Aufführungen finden am 13.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3552/> in Hagen, am 17.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3554/> in Bonn und am 19.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3555/> in Essen statt.
Die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' der Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/> *Aachen* widmet sich
am 3.9. <https://www.gzm-aachen.de/?p=2312> der italienischen
Komponistin Clara Iannotta.
Im Fokus des Festival diagonal
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/2021/07/31/diagonal/> der
*Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> steht am 24. und 25.9. der
Musiker und Komponist Willem Schulz. Beim Jour fixe am 6.9. wird das
Festivalprogramm vorgestellt. Die Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
wagt einen Neustart mit vier Neue-Musik-Konzerten am 5., 12., 19. und 26.9.
Auch beim Beethovenfestival <https://www.beethovenfest.de/de/> in *Bonn*
erklingt Zeitgenössisches – z.B. Nono am 1.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/und-wie-ging-es-wei…>,
Nicolaou am 2.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/cello-im-feuer_25/>,
Lachenmann am 3.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/fuge-variationen-un…>,
Barraqué am 5.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/wien-new-york-paris…>
und Haas am 9.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/ausdruck-der-empfin…>
Im Rahmen der Konzerte im Post Tower
<https://www.beethovenfest.de/media/pdf/BF_2021_Konzerte_im_Post_Tower_ES.pdf>
(Eintritt frei!) kommt am 4.9. Feldmans /Three Voices/ zu Gehör.
Beim Wortklangraum <http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm>
am 1.9.
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm#fuenf>erklingt
Klaviermusik von Kurtág, Cage und Ligeti und das Asasello
<https://www.asasello-quartett.eu/en/>Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/en/> bringt am 16.9.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/16-09-2021-bonn/> Elliot
Sharps /Die größte /Fuge, seine Auseinandersetzung mit Beethoven, zur
Aufführung (am 17.9.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/17-09-2021-moers/> auch in
Moers). Im Frauenmuseum <https://www.frauenmuseum.de/> findet am 19.9.
<https://gedok-koeln.de/kalender/gedok-konzert-4-paraplouies-ludwigs-gehoer-…>
ein Konzert der Gedok <https://gedok-koeln.de/> statt und die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> ist am 27.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/begleitkonzert-zur-sonderausstellung…>
im Rahmen der Sonderausstellung /Zündstoff Beethoven/
<https://www.beethoven.de/de/termine/view/5203579027587072/Zündstoff+Beethov…>
im Beethovenhaus zu Gast.
Das 12. Hörfest <https://www.initiative-neue-musik-owl.de/> in *Detmold*
der Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe widmet sich inneren
Stimmen.
In der *Eifel* findet vom 6. bis 12.9. unter der Leitung von Jeremias
Schwarzer erstmals das interdisziplinäre Musik- und Kunstfestival
/Transient/ <https://transientimpuls.com/> statt.
Das *Krefelder* TAM <http://www.tamkrefeld.de/> widmet dem Heiligen Jupp
vom Niederrhein im September ein Fluxusprogramm (immer freitags um 22 Uhr).
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> gastiert am
29.9. mit seinem Programm /Dialoge über die Natur/ in der St.
Simeonis-Kirche in *Minden*.
In der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
*Münster* spielt das ensemble ascolta <https://ascolta.de/> am 11.9. zum
Auftakt der Klangzeit Münster <https://gnm-muenster.de/> Werke von
Ablinger und Hernandez sowie eine Uraufführung von Annette Schmucki.
Weitere Veranstaltungen finden vom 21. bis 26.9. statt mit
Uraufführungen von Torsten Rasch, Joanna Wozny, Huihui Cheng, Yannis
Kyriakides, Alwynne Pritchard und Oxana Omelchuk.
Das münsterlandweite Klangkunstfestival /Soundseeing/
<https://www.soundseeing.net/> lädt ein zu Klanginstallationen in Oelde,
Lüdinghausen und Gronau sowie am 8.9. zu einem Konzert im Kunstverein
*Münsterland* in Coesfeld.
Im Kultur- und Medienzentrum *Pulheim* trifft am 14.9.
<https://www.pulheim.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hauptkalender…>
Martin Zingsheim das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>.
Der *Wuppertaler* ort <http://www.kowald-ort.com/> kündigt einen Film
über Brötzmann am 2.9., die Soundtrips NRW am 10.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2021/termine/soundtrips2021.html>, ein
Konzert mit Elliot Sharp am 11.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2021/termine/11-09-2021-sharp.html> und Nina
Maria Zorn & Akasha Daley in der Reihe 'all female' am 16.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2021/termine/16-09-2021-allfemale.html> an.
Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/index.html> bringt das
experimentelle Musiktheater /love peace & happiness/ am 21. und 22.9. im
Haus der Jugend Barmen und am 29.9. in *Solingen* zur Aufführung.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de <mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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