KS – Neuemusik
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Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2025
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2025>_
_
*Mai 2025*
*Gewesen: *Nopera! mit /Oper, Otze, Axt/in Gelsenkirchen
*Angekündigt:*Wittener Tage für neue Kammermusik – Festival Achtbrücken
in Köln – Festival Eigenzeit in Duisburg – Blaues Rauschen im Ruhrgebiet
– Klangzeit-Werkstatt in Münster u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? **Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Nopera! mit /Oper, Otze, Axt/ in Gelsenkirchen]*
Da die hochsubventionierten Opernhäuser immer weniger Geld für
Experimente haben, müssen andere subventionierte Initiativen wie
Noperas! <https://www.noperas.de/>einspringen. Hervorgegangen aus dem
Fonds Experimentelles Musiktheater (feXm
<https://www.noperas.de/fexm-2/>) des NRW Kultursekretariats
<https://www.nrw-kultur.de/> führt Nopera! Bühnen aus der ganzen
Republik zusammen, um pro Saison ein gemeinsames Projekt zu realisieren.
Die aktuelle Produktion /Oper Otze Axt/
<https://www.noperas.de/projekte/oper-otze-axt-dritte-degeneration-ost-2024-…>hatte
im Februar im Staatstheater Darmstadt
<https://www.staatstheater-darmstadt.de/veranstaltungen/oper-otze-axt.1804/>
Premiere, kam im April im Musiktheater im Revier
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/noperas-oper-otze-…>
in Gelsenkirchen zur Aufführung und wird im Juli im Theater Bremen
<https://www.theaterbremen.de/de_DE/programm/noperas-oper-otze-axt.1361877>
zu erleben sein. Wie üblich bei feXm zeichnet ein Kollektiv
verantwortlich, in diesem Fall die Dritte Degeneration Ost, die sich in
ihrem Namen ironisch auf das ostdeutsche Netzwerk 3te Generation Ost
<https://netzwerk.dritte-generation-ost.de/>bezieht und mit sieben
Personen nicht nur das größte, sondern zugleich das bislang jüngste
Kollektiv ist, das vom feXm den Zuschlag erhielt. Trotz gewisser
Schwerpunkte (Komposition: Richard Grimm
<https://www.noperas.de/allgemein/richard-grimm/>, Mathias Baresel
<https://www.noperas.de/allgemein/mathias-baresel/>, Frieda Gawenda
<https://www.noperas.de/allgemein/frieda-gawenda/>/ Inszenierung: Romy
Dins <https://www.noperas.de/allgemein/romy-dins/>, Frithjof Gawenda
<https://www.noperas.de/allgemein/5220/>/ Sound Design: Antonia Alessia
Virgina Beeskow
<https://www.noperas.de/allgemein/antonia-alessia-virginia-beeskow/> /
Songwriting: Mathias Baresel
<https://www.noperas.de/allgemein/mathias-baresel/> ) wurden Konzept,
Text, Musik und Umsetzung gemeinsam entwickelt und einige Teammitglieder
sind zudem als Performende live auf der Bühne zu erleben – allen voran
Mathias Baresel als Otze. Otze, mit bürgerlichem Namen Dieter Ehrlich,
war in der DDR eine Legende und ist es bis heute. Er hat mit seiner Band
Schleimkeim nicht nur Punk gemacht, sondern einen ganz besonders
aggressiven, dreckigen Punk, der zwar mit einer durch den eisernen
Vorhang bedingten Verzögerung an den Start ging (erster Auftritt 1981 in
den Räumlichkeiten des Evangelischen Kirchenkreises Erfurt), sich aber
ansonsten auch außerhalb der DDR hätte hören lassen können. Von Kindheit
an eckte der Bauernsohn aus dem thüringischen Stotternheim an, wo er nur
konnte, war auch von der Staatssicherheit, die ihn vorübergehend als
IKMO (Inoffizieller Kriminalpolizeilicher Mitarbeiter für operative
Aufgaben) führte, nicht einzufangen und endete nach der Wende als
drogenabhängiger, schizophrener Vatermörder in der Psychiatrie, wo er
2005 im Alter von 41 Jahren an einem Herzinfarkt starb. Bei der
Umsetzung dieses wahrhaft opernreifen Plots macht die Dritte
Degeneration Ost schon mal zwei Dinge richtig: Sie präsentiert kein
zusammenhängendes Biopic, sondern zappt sich assoziativ durch Otzes
Leben, und sie bettet es ein in den politischen Kontext, wodurch die
Geschichte auch für uns Heutige nicht nur aus nostalgischen Gründen
interessant wird. Nichts an dieser Figur ist eindimensional und so wird
Otze auf der Bühne von vier Otze-Typen flankiert, die verschiedene
Facetten seiner Persönlichkeit widerspiegeln: das Tier (Frieda Gawenda)
als der verwundbare, kindliche Anteil, der aggressive Schläger (Timothy
Edlin), der Schatten (Yevhen Rakhmanin) als seine dunkle Seite und der
Magier (Almuth Herbst), der die kreative Kraft verkörpert. Ihr
aufgekratztes Agieren auf der Bühne macht die Zerrissenheit des
Protagonisten spürbar, der er sich durch Musikexplosionen zu entziehen
versucht, bei denen im wahrsten Sinne des Wortes der Punk abgeht. Diese
Lärmeskapaden sind auch eine Reaktion auf den unzugänglichen Vater
(Thomas Brinkmann), der als stumme Figur im Weg steht, nicht einmal mit
Ablehnung reagiert und den kleinen Dieter am langen Arm verhungern
lässt. Mehr Verlass ist da auf die Stasi, die ihn bespitzelt, inhaftiert
und schließlich instrumentalisiert aber immerhin wahr- und ernst nimmt.
Doch auch sie ist Gefangene eines desolaten Systems. Die Bühne wird
beherrscht von drei großen mobilen Käfigen gefertigt aus Metallgittern,
wie sie 90 % der innerdeutschen Grenze beherrscht haben; in einem der
Käfige Otze, in einem anderen hinter ihrem technischen Equipment Antonia
Alessia Virginia Beeskow als Stasimitarbeiterin, die zuständig für das
Sounddesign ihre elektronischen Fäden in alle Richtungen auswirft. Im
Hintergrund lauert zudem ein fünfköpfiges Streicherensemble plus üppigem
Perkussionsapparat (Neue Philharmonie Westfalen unter der Leitung von
Askan Geisler) und gleich zum Auftakt erklingt die DDR-Hymne, die jedoch
in Nullkommanichts texlich und musikalisch verfremdet, zersetzt und vor
unseren Ohren geschreddert wird. Aus diesen Ingredienzien entsteht ein
sich ständig wandelnder Soundtrack, martialische Trommelschläge über
sirrenden Streichern, opernhafter Gesang, der sich in schwindelerregende
Höhen schraubt, diffuses Rauschen und Flirren, dazwischen kurze
Punkeinlagen wie hereinbrechendes Donnerwetter, das jedoch keine
befreiende Wirkung zeitigt. Die kann auch die Wiedervereinigung nicht
liefern. Während die beiden deutschen Nationalhymnen sich grotesk
verschränken, zelebriert der Magier eine makabre Hochzeitszeremonie, die
sich als lupenreine Unterwerfung der DDR-Seite entpuppt. Die angestimmte
Freiheitshymne wird zerfleddert und verzerrt und verhallt unwirklich.
Massiv bedrängt von seinen inneren Widergängern wird Otze schlußendlich
als letzten greifbaren Gegner seinen Vater erschlagen, eine Szene, die
auf der Bühne nur durch die Axt als Tatwerkzeug angedeutet wird und die
ihn im wirklichen Leben in die Klapse brachte. Auch wenn er zum Ende
seines Lebens dort mit Sicherheit hingehörte, bleibt bemerkenswert: Was
im real existierenden Sozialismus noch als Gegnerschaft wahrgenommen
wurde, wird im real existierenden Kapitalismus psychologisiert und als
individuelles Phänomen entsorgt. In beiden Fällen gilt: Das System darf
auf keinen Fall in Frage gestellt werden und ist von vorneherein
unschuldig. Strukturelle Probleme gibt es nicht. Doch während das Ende
des Staatssozialismus zumindest denkbar war, ist das Ende des
Kapitalismus – wie es so schön heißt – schwerer vorstellbar als das Ende
der Welt. Die sich daraus ergebende Ohnmacht und Wut, die der AFD
fleißig Stimmen einbringt, hat die Dritte Degeneration Ost mit /Oper
Otze Axt/in ihrer individuellen und gesellschaftlichen Dimension
eindrucksvoll auf die Bühne gebracht. Hoffnungsschimmer gibt es leider
keine. Da müssen wir wohl erst noch ein bisschen an unserer
Vorstellungslkraft schrauben.
Die nächst Nopera!-Produktion ist übrigens schon in Arbeit: Die
Erstinszenierung von Nico Sauers /Die Kantine
<https://www.noperas.de/projekte/die-kantine-nico-sauer-2025-26/> /soll
in der Spielzeit 2025/26 im Theater Münster
<https://www.theater-muenster.com/> stattfinden.
*[Termine im Mai] *
*Köln *
*Köln steht im Mai im Zeichen des **Achtbrücken-Festivals
<https://www.achtbruecken.de/de/>**und das womöglich zum letzten Mal,
denn ab 2026 will die Stadt Köln keine Zuschüsse mehr beisteuern. Da
mutet es fast zynisch an, dass die Ausgabe 2025 unter dem Motto
**/Licht!/**steht. Das kann der Gesamtleiter, Geschäftsführer und
Intendant der Philharmonie Louwrens Langevoort dann bei seinem Abschied
aus Köln gleich ausmachen. Vom 9. bis 18.5. wird aber noch einmal viel
geboten, wobei vor allem die 2023 verstorbene, finnische Komponistin
Kaija Saariaho im Fokus steht. Zum Auftakt präsentiert sich mit
**ON@Achtbrücken
<https://www.achtbruecken.de/de/programm#date=09052025&labels=7>**die
freie Szene, den **Freihafen
<https://www.achtbruecken.de/de/freihafen>**mit freiem Eintritt gibt es
diesmal am 17.5., das **Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/de>**diskutiert am 11.5. über die
**Freiheit der Kunst
<https://www.ensemble-modern.com/de/projekte/wie-frei-ist-die-kunst-2025>**und
gestaltet am 18.5. ein Konzert mit dem SWR Vokalensemble, am 15.5. ist
das Ensemble intercontemporain
<https://www.ensembleintercontemporain.com/en/>, der neue Arbeitgeber
von Patrick Hahn, zu Gast und zum Abschluss hat die Oper **/La Passion
de Simone/
<https://www.oper.koeln/de/produktionen/la-passion-de-simone/1040>**von
Kaija Saariaho im Staatenhaus Premiere – um nur einiges zu nennen.
Bereits vom 30.4. bis 11.5. findet das Kulturfestival **Sommerblut
<https://www.sommerblut.de/de>**statt. Dort kann man zum Beispiel
**/Final Celebration/
<https://www.sommerblut.de/de/veranstaltung/164-final-celebration>**,
eine interdisziplinäre Performance mit Studierenden der HfMT in einem
ehemaligen Autohaus, oder **/Unbreak!/
<https://www.sommerblut.de/de/veranstaltung/191-unbreak>**/, /**eine
musiktheatrale Inszenierung für Stimmbruchchor in der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**erleben. In der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen außerdem Carl Ludwig
**Hübschs**/theory of everything/**am 18.5., das Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/> mit **/Amusing Ourselves to Death
/**vom 22. bis 24.5.**/, /**das**//**Brecht Trio
<http://www.kikkigeron.nl/brechttrio>**mit **/Die Rundköpfe und die
Spitzköpfe/**am 24.4.**//**und ein Open Space für aktuelle Musik am
27.5. auf dem Programm. In der **Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**erklingt jeweils ein
Streichquartett von**Raphaël Merlin am **20.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/quatuor-ebene/4010>**sowie
von Anna Korsun am **25.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-quatuor-agate/…>**,
die **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**lädt immer samstags um 13 Uhr
zum Lunchkonzert und die **Musikfabrik
<http://www.musikfabrik.eu/>**kündigt die Abschlusspräsentation des
SIMM-Seminars am **11.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/simm-seminar-2025-abschlusspraesenta…>**,
den Kick-Off des **Kölner-Chaos-Orchesters
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/koelner-chaos-orchester/>**vom
23. bis 26.5. und ein Montagskonzert am **26.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-teatro-fracasado/>**an.
Das Chaos-Orchester, das beim Montagskonzert auch gleich zum Einsatz
kommt, steht übrigens allen Interessierten offen!
In der **Musikhochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**erwarten uns ein Neue-Musik-Abend am
**20.5.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/16-01-2025-neue-musik-a…>**und
die Markus Stockhausen Group am **23.5.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/23-05-2025-markus-stock…>**,
die **Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**sind am 5. und 28.5.
im **Atelier Dürrenfeld/Geitel <https://platformcologne.com/live/>**zu
Gast und die **reiheM <https://www.reihe-m.de/>**präsentiert am **19.5.
<https://www.reihe-m.de/?p=5922>****Limpe Fuchs
<http://www.limpefuchs.de/>**und **Mark Fell
<https://www.markfell.com/web/>**in der Kunststation Sankt Peter und am
**27.5. <https://www.reihe-m.de/?p=5926>**Paul Lytton, Claus van Bebber
und dennis aycicek im Turistarama. Beim **Chamber Remix
<https://chamber-remix.de/>**am 4.5. begegnen sich diesmal gleich drei
Duos, die **Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/>**hat in der
Reihe 'soundings' am **8.5.
<https://www.khm.de/termine/news.5931.soundings-047-anna-schuermer-heterotop…>****Anna
Schürmer <https://www.interpolationen.de/>**zu Gast, das
**musikwissenschaftliche Institut
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php>**der Uni
Köln veranstaltet am **9.5.
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>**ein
**Abschiedskonzert der Raum-Musik**, **o-ton
<https://o-ton.koeln/>**kündigt für den **15.5.
<https://o-ton.koeln/konzert-preview-do-15-5-2025-2030h-sebastian-gramssslow…>**ein
Konzert mit Hayden Chisholm, Philip Zoubek, Sebastian Gramss und Fabian
Arends an, im Rahmen des **zamus:early music festivals
<https://www.zamus.de/projects/zamus-early-music-festival>**zelebriert
**Christina C. Messner <https://www.christinamessner.com/>**am **22.5.
<https://www.zamusearlymusicfestival.de/events/310211841-1737712944>**mit
**/Le sacre de mons temps/**ein interdisziplinäres
Musik-Theater-Laborformat zur Thematik des Opferns, das **Ensemble Ubu
<https://ensembleubu.com/>**erkundet am 23. und 24.5. mit der Produktion
**/Dreamteam/ <https://ensembleubu.com/projekte/traeume-mit-uns/>**Wege,
um Träume in Musik und Tanz zusammenzubringen, und im **Theater im
Ballsaal <https://theater-im-ballsaal.de/>**kommen am **25.5.
<https://theater-im-ballsaal.de/projekt/hidden-fresco/>**Texte von
Leonardo da Vinci und neue Klänge auf alten Instrumenten zu Gehör.
*Einblicke in die freie Szene bekommt man bei *ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW**,**jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln und am letzten Mittwoch im Monat
erwartet uns die **Soirée Sonique <https://ltk4.de/termine/>**im **LTK4
<https://ltk4.de/>**. Fast täglich gibt es interessante Konzerte im
**Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>**(z.B. KontraSax &
Friends am **10.5.
<https://www.loftkoeln.de/event/kontrasax-friends/>**), w**eitere
Termine und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/> (z.B.
Stromspaziergänge
<https://www.oliverbedorf.de/projekte/stromspaziergang/> am 3.5. und
11.5.)**, **Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/> und impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**,****sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*Das Festival **Blaues Rauschen <https://blauesrauschen.de/#>**verbindet
elektronische Musik und Klangkomposition, Licht- und Videokunst, Tanz
und Performances. Nach Klangkunstprojekten am **4.5.
<https://blauesrauschen.de/cycle-and-recycle/>**im mex-Keller in
Dortmund und am **17.5. <https://blauesrauschen.de/wald-und-klang/>**im
Park der Sinne in Kaarst werden vom 23.5. bis 7.6. Bühnen im ganzen
Ruhrgebiet bespielt.*
*Die ***Bochumer*****Tage für Neue Musik
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/bochumer-tage-fuer-neue-musik/>**in
der Melanchthonkirche stehen in diesem Jahr unter dem Titel */Hommage á
Eric Alfred Leslie Satie/*. Nach der Eröffnung am 24.5. stehen bis 9.6.
Choralimprovisationen, Spaziergänge, Gedankengänge und Orgelmusik auf
dem Programm. *
*Im ***Dortmunder*****domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/>**erwarten uns **The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>**am **15.5.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-11426.html>**,
das Otomo Yoshihide's New Jazz Quintet am **21.5.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/otomo-yoshide-new-jazz-qua…>**und
das Trio Darrifourcq/Hermia/Ceccaldi am **23.5.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/dhc.html>**und in der
**parzelle <https://www.parzelledortmund.de/>**sind am **3.5.
<https://www.parzelledortmund.de/2025/04/17/kuehne-lanz-st-72/>**die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**, am **8.5.
<https://www.parzelledortmund.de/2025/04/17/varner-toepp/>**das Duo
Varner/Töpp und am **17.5.
<https://www.parzelledortmund.de/2025/04/17/luis-vicente-quartett/>**das
Luis Vicente Quartett zu Gast.*
*Zwischen dem 3.5. und 27.5. findet das ***Duisburger***Festival
**Eigenzeit
<https://duisburger-philharmoniker.de/konzerte/12_eigenzeit/>**mit
Ausflügen in die Welt des Fado, in die Metropole Paris und vielem mehr
statt. In der Mercatorhalle erklingt am **14. und 15.5.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/beziehungsreich-pk10-2024-202…>****/Achéron/**von
Manfred Trojahn und im Lokal Harmonie stehen die **Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**am **1.5.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11220/-/soundtrip-7…>**,
das **Dave Gisler Trio am **4.5.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11216/-/dave-gisler…>**,
das **Brecht Trio <http://www.kikkigeron.nl/brechttrio>**mit **/Die
Rundköpfe und die Spitzköpfe/**am **25.5.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11190/-/die-rundkoe…>**und
das **Blaue Rauschen <https://blauesrauschen.de/#>**am **28.5.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11228/-/blaues-raus…>**auf
dem Programm. *
*Das **Institut für Computermusik und elektronische Medien
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/>**(ICEM) der **Folkwang
Universität der Künste <https://www.folkwang-uni.de/home>**in
***Essen***kündigt ein Akusmatikkonzert am 8.5. und ein Ex
Machina-Konzert am 15.5. an und im SANAA-Gebäude erwarten uns am **9.5.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>**stumme
Schreie und schräge Töne mit den Ensembles **E-MEX
<https://e-mex.de/>**, beep:olar und **InterZon perceptible
<https://i-p-music.com/de/startseite.html>**. Das **Rabbit Hole Theater
<https://rabbithole-theater.de/>**präsentiert Christina Zurhausen
<https://www.christinazurhausen.com/> am 1.5. (im Juni ist sie auch mit
einer Mini-Residence bei der **GNMR <https://www.gnm.ruhr/>**zu Gast),
die Konzertreihe ElecTair am 8.5. und das **Blaue Rauschen
<https://blauesrauschen.de/#>**am 30.5. In der **Neuen Musik Zentrale
<https://www.gnm.ruhr/>**wird am 17. und 18. Mai das 10-jährige Jubiläum
von stromspiesser gefeiert und am 24.05 spielt Jules Reidy bei treff10. *
*Düsseldorf*
**
*In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> kommt am 2., 4. und 5.5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/14265-das-lied-von-der-e…>
das Trompetenkonzert von Kareem Roustom zur Aufführung und am 14.5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/15140-na-hoern-sie-m…>
setzt das notabu.ensemble <https://www.notabu-ensemble.de/> seine Reihe
'Na hör'n Sie mal' fort. Die Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> lädt am 17.5.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2025-05-17-open-form…>
zum Tag der zeitgenössischen Musik und Irene Kurka
<https://irenekurka.de/> interpretiert am 16.5.
<https://irenekurka.de/events/christian-banasik-musik-fuer-stimme-und-elektr…>
Werke für Stimme und Elektronik von Christian Banasik
<https://www.christian-banasik.de/>. *
*Sonstwo*
Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> schickt vom 26.4. bis 6.5.
Almut Kühne <https://www.almutkuehne.com/> und Joke Lanz und vom 27.5.
bis 5.6. Girilal Baars <https://girilal.org/> und Isabel Rößler
<https://isabelroessler.com/> durch NRW und lässt sie auf wechselnde
Gäste treffen.
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt neue Musik mit dem
*conTRUMPETary-Ensemble*am 1.5. <https://www.gzm-aachen.de/?p=6694>,
aktuellen Jazz am 8.5. <https://www.gzm-aachen.de/?p=6545> und 31.5.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=6610> und einen Ausflug zum
Achtbrücken-Festival <https://www.achtbruecken.de/de/> am 17.5.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=6605> an.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet monatlich einen Jour
fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und in der
Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> ist am 4.5.
das /Ensemble Bonecrusher////zu Gast./
Die Oper /Vespertine/
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/vespertine/221426>nach dem
gleichnamigen Album von Björk kommt am Theater
<https://www.theater-bonn.de/> *Bonn*noch am 10.5., 23.5., 25.5. und
29.5. mit der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> zur
Aufführung und das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/> präsentiert am
20.5. <https://e-mex.de/konzerte/neue-musik-und-anderer-horror-2/> im
Pantheon Theater 'neue Musik und anderen Horror'. Die In Situ Art
Society <https://in-situ-art-society.de/> kündigt The Swipe Trio am
2.5., ein Konzert in memoriam Sofia Gubaidulina am 18.5., das Duo
Schlotte/Goodheart am 19.5. und die Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/> am 29.5. an und am 18.5. treffen in der
Kunsthalle Hangelar <https://www.kunsthallehangelar.de/> im benachbarten
St. Augustin Jonas Stuppin und Stefan Berger aufeinander.
Die Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/> in *Detmold
*veranstaltet vom 9. bis 11.5. die Tage für Alte und Neue Musik. Den
Auftakt bildet das Antrittskonzert von Prof. Dr. Mark Barden
<http://www.mark-barden.com/de/home-2/> und den Abschluss gestalten das
Ensemble für Alte Musik und das Ensemble Earquake.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=168>jeweils freitags um 22 Uhr
Texte und Musik.
Im Theater <https://www.theaterhagen.de/>*Hagen*wird am 31.5. die Oper
/American Mother/
<https://www.theaterhagen.de/veranstaltung/american-mother-1787/9317/show/Pl…>von
Charlotte Bray uraufgeführt. Zur Einstimmung kann am 26.5. eine
Werkstattprobe besucht werden.
Der aktuelle Improviser in Residence <https://www.moers-festival.de/>in
*Moers*Baris Maris und Simon Camatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/>spielen am 6.5. eine Hommage an
Hanns Dieter Hüsch zu seinem 100. Geburtstag.
*Die **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>**der Universität
***Münster***und die **Gesellschaft für Neue Musik Münster
<https://gnm-muenster.de/>**veranstalten vom 24.5. bis 28.5. unter dem
Motto 'Zwischen den Stühlen' die Klangzeit-Werkstatt. Am **31.5.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>**sind
die Crashing Airplanes in der Musikhochschule zu Gast und in der **Black
Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**erwarten
uns am 4.5. die **Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**mit
**Almut Kühne <https://www.almutkuehne.com/>**und Joke Lanz.*
*Am **18.5.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/18-05-2025-preistraeger…>**hebt
das Hochschulzupforchester der Kölner **HfMT
<https://www.hfmt-koeln.de/>**in ***Siegburg***in einem
Preisträgerkonzert neue Werke aus der Taufe.*
*Bei den ***Wittener*****Tage für neue Kammermusik
<https://wittenertage.de/>**bringen vom 2. bis 4.5. bewährte Formationen
wie die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>, das Ensemble Scope
<https://ensemblescope.de/>, das Kuss Quartett
<https://www.kussquartet.com/> mit Sarah Maria Sun
<https://sarahmariasun.de/>, das GrauSchumacher Piano Duo
<https://de.karstenwitt.com/kuenstler_in/grauschumacher-piano-duo>, das
Trickster Orchester <https://tricksterorchestra.de/>, das
Bozzini-Quartett <https://quatuorbozzini.ca/en/quatuor>, das
Vokalensemble Exaudi <https://www.exaudi.org.uk/> u.v.a. eine Vielzahl
neuer Werke zur Uraufführung. Porträt-Komponistin ist in diesem Jahr
Cassandra Miller <https://cassandramiller.wordpress.com/> und Johannes
Kreidler <http://www.kreidler-net.de/> steuert einen **/Wittener
Seufzer/**bei. Der zuständige Redakteur mit besonderen Aufgaben
**Patrick Hahn <https://about.me/patrickhahn>**wird dem WDR übrigens
bald schon wieder den Rücken kehren, um am 1.7.25 das Management des
**Ensemble intercontemporain
<https://www.ensembleintercontemporain.com/en/>**zu übernehmen. *
Im *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen Cordula Bösze,
Elisabeth Flunger und Ute Völker in der Reihe 'all female' am 2.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/all-female-2-5-25/>, das Trio
3Dom Factor am 12.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/jazz-12-5-25/>, Katrin Geelvink
am 16.5. <https://www.kowald-ort.com/termine-2025/kammermusik-16-5-25/>
und die Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> am 27.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/soundtrips-nrw/> auf dem
Programm und das Orchester der *HfMT
<https://www.hfmt-koeln.de/>**bringt am **1.5.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/01-11-2023-sinfoniekonz…>**in
der Historischen Stadthalle **/Breeze of Air - A Symphonic Paraphrase
/**von DJ DBroke in einer Bearbeitung von Elöd Ambrusz zur Uraufführung. *
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
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31 Mar '25
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2025
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2…>
*April 2025*
*Gewesen: *notabu.ensemble mit**Rihms /Jagden und Formen/*–
*Informationslandschaft NRW
*Angekündigt:*Noperas! in Gelsenkirchen – Björkoper mit der Musikfabrik
in Bonn u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? **Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[notabu.ensemble mit Rihms /Jagden und Formen/]*
Diesmal hatte sich das notabu.ensemble <https://www.notabu-ensemble.de/>
unter seinem Leiter Mark-Andreas Schlingensiepen
<http://www.schlingensiepen.info/> etwas ganz besonderes vorgenommen: Am
29.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/supernova/14318-wolfgang-rihm>
erklang im großen Saal der Düsseldorfer Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> als einziger Programmpunkt Wolfgang Rihms
/Jagden und Formen/. Rihm war dem Ensemble zu Lebzeiten sehr verbunden,
u.a. kuratierte er 2011 die 9. Ausgabe des Festivals 'Ohren auf Europa'.
Das Vorhaben, sein knapp einstündiges Orchesterwerk zur Aufführung zu
bringen, war bereits vor seinem Tod im Juli 2024 ins Auge gefasst worden
und geriet nun zur nachträglichen Würdigung. /Jagden und Formen/ wurde
2001 vom Ensemble Modern uraufgeführt, aber seine Ursprünge können bis
in die 90er Jahre zurückverfolgt werden. Zudem sind frühere Werke in ihm
aufgegangen, weshalb Rihm von einer „mäandernden Werklandschaft“ sprach.
Zu einer weiteren Überarbeitung kam es anlässlich einer Zusammenarbeit
des Ensemble Modern mit der Choreographin Sasha Waltz. Der daraus
resultierende sogenannte /Zustand 2008/ kam nun in Düsseldorf zu Gehör.
Das Wuchernde dieses Work in Progress ist dem Stück im positiven Sinne
von Anfang an eingeschrieben. Den Auftakt gestalten zwei Violinen, die
sich gegenseitig antreiben und das Energieniveau für die nächste Stunde
vorgeben. Während die anderen Instrumente einstimmen, entsteht ein
rauschhafter Sog, dem man nicht entrinnen kann. Doch dies ist keine
überbordende Überwältigungsmusik, viel zu abwechslungsreich gestaltet
sich die Landschaft. Manchmal schraubt sich die Musik in die Höhe, dann
erkundet sie dunklere Gefilde, manchmal scheint sie zu stolpern,
innezuhalten, einen Moment lang sogar ganz zu versiegen; das Schlagzeug
setzt markante Akzente, gelegentlich dünnt der Strom aus, wird
durchsichtig, einzelne Instrumente (Englischhorn!) treten in den
Vordergrund, aber die vorwärtsdrängende Energie gewinnt immer wieder die
Oberhand, reißt alles mit sich. Mehr Jagden als Formen glaubt man
wahrzunehmen, aber Form ist für Rihm letztlich nur eine „Gestalt des
Wandels“, derer man letztlich nicht habhaft werden kann, die immer schon
vorbei ist, wenn man sie zu fassen meint. Mark-Andreas Schlingensiepen
führt das auf 24 Musiker und Musikerinnen erweiterte Ensemble mit
sicherer Hand; man spürt, dass ihm diese Musik ein Herzensanliegen ist.
*[Informationslandschaft NRW]*
Da ich im März urlaubsbedingt kaum Konzerte besucht habe, über die ich
berichten könnte, nutze ich die Gelegenheit, mir die
Informationslandschaft in NRW anzuschauen.
Als erstes fallen mir natürlich die MusikTexte
<https://musiktexte.de/>ein. Auch wenn mein Abo nicht ganz bis zum
Gründungsjahr 1983 zurückreicht, haben die gelben Hefte meinen Weg zur
Neuen Musik zuverlässig begleitet. Viele später für mich wichtige Namen
habe ich hier zum ersten Mal gelesen, mancher etwas sperrige Artikel hat
mich ratlos mit der Frage zurückgelassen, ob ich zu simpel gestrickt bin
oder der Text zu kompliziert. Irgendwann habe ich gemerkt, dass beides
vorkam. Mit Reinhard Oehlschlägel, damals noch Musikredakteur beim
Deutschlandfunk, und Gisela Gronemeyer hatten die MusikTexte zudem ein
Gesicht, dem man regelmäßig in Köln und bei allen einschlägigen
Veranstaltungen begegnen konnte. Bis zu ihrem unerwarteten Tod 2023 war
Gisela Gronemeyer der gute Geist der gelben Blätter und daher war klar,
dass es ohne sie nicht einfach weitergehen konnte. Die ihr gewidmete
Doppelausgabe 177/178 im Mai 2023 war daher die letzte, die in den Druck
ging, doch zum Glück bedeutete dies nicht das Aus für die MusikTexte.
Mit verjüngtem Redaktionsstab ist im Oktober 2024 die Online-Ausgabe an
den Start gegangen, die unter musiktexte.online
<https://www.musiktexte.online/> abrufbar ist und monatlich unter
verschiedenen Rubriken Artikel zur Verfügung stellt. Aktuelle
Veranstaltungsberichte finden sich neben Analysen, Interviews und
'hervorgeholten' Texten aus den alten Printausgaben. Ergänzend wurde der
von Hanna Fink, Hannah Otto und Karl Ludwig verantwortete
MusikTextePodcast <https://www.musiktexte.online/podcast> ins Leben
gerufen, dessen erste Folge sich mit einem Werk von Francesca Verunelli
befasst.
Was das Medium Podcast betrifft, so ist Irene Kurka
<https://irenekurka.de/> Vorreiterin: Vor mehr als sechs Jahren
veröffentlichte sie die erste Folge von 'neue musik leben
<https://irenekurka.de/podcast>', inzwischen sind bereits mehr als 250
Ausgaben zusammengekommen und vierzehntägig erscheinen neue. Neben
einigen Solofolgen handelt es sich vorwiegend um Interviews und die
Liste der dabei zu Wort kommenden Personen liest sich wie ein Who's Who
der zeitgenössischen Musikszene. Irene Kurka gelingt es, in den
Gesprächen eine persönliche Atmosphäre herzustellen, wozu auch der
Umstand beiträgt, dass sie als Sopranistin einen direkten Zugang zur
Musik mitbringt. Wer es gerne gedruckt mag, dem kann ebenfalls geholfen
werden: Ausgewählte Beiträge sind in Buchform
<https://irenekurka.de/podcast/buecher-zum-podcast> erhältlich.
Als Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW versteht sichnoies
<https://noies.nrw/>, das auf einer Kooperation zwischen dem Kölner
Netzwerk ON Cologne <https://www.on-cologne.de/>, der Gesellschaft für
Neue Musik Ruhr (gnmr <https://www.gnm.ruhr/>) und der Kölner
Gesellschaft für neue Musik (kgnm <https://kgnm.culturebase.org/?p=1>)
basiert. Je nach Vorliebe online oder als wunderbar schlabbriges
Blättchen wird ein buntes Potpourri geboten, das ganz bewusst über den
musikalischen Tellerrand hinausschaut und auch Platz findet für
Fotostories, Liebesbriefe und Gedankenexperimente.
Ein ganz besonders interessantes Gewächs hat seine Wurzeln in der Robert
Schumann Hochschule Düsseldorf <https://www.rsh-duesseldorf.de/> genauer
im Masterstudiengang Klang und Realität
<https://www.rsh-duesseldorf.de/studiengaenge/master/klang-und-realitaet/>
des Instituts für Musik und Medien
<https://www.rsh-duesseldorf.de/institute/institut-fuer-musik-und-medien/>.
Angeregt durch ein Seminar bei Prof. Dr. Heike Sperling fiel einigen
aufmerksamen Studierenden auf, dass das kreative Schaffen von Frauen
noch sehr unterbelichtet ist. Einmal auf die Spur gesetzt trat eine
Fülle von Material zu Tage, dass unbedingt mit der Welt geteilt werden
wollte. Daraus entstanden unter dem Titel grapefruits
<http://grapefruits.online/> farbige DINA5-Heftchen, die seit 2019
zweimal im Jahr das Licht der Welt erblicken und jeweils ein bestimmtes
Thema wie Voice <http://grapefruits.online/issue-08-voice.html>, Rhythm
<http://grapefruits.online/issue-06-rhythm.html> oder Punk
<http://grapefruits.online/issue-05-punk.html> ins Visier nehmen. Ich
bin jedes Mal erstaunt, wer und was hier alles zum Vorschein kommt. Von
Pionierinnen wie Maryanne Amacher über bildende Künstlerinnen wie Alicja
Kwade bis zu für mich völlig unbekannten Namen reicht die Bandbreite und
hört bei Bärchen und die Milchbubis noch lange nicht auf. Der Titel
bezieht sich auf Yoko Onos Künstlerinnenbuch /Grapefruit/, eine Ikone
der Konzept- und Performancekunst voller mal ganz handfester, mal
hochpoetischer Instruktionen. Da versteht es sich von selbst, dass die
neunte und neueste Ausgabe anlässlich der soeben zu Ende gegangenen
großen Ausstellung
<https://www.kunstsammlung.de/de/exhibitions/yoko-ono> im K20 Yoko Ono
<http://grapefruits.online/issue-09-yoko-ono.html> gewidmet ist.
Natürlich gibt es auch noch den guten, alten WDR, der in seinem
Newsletter: WDR 3 Neue Musik
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/informationen/newsletter-neue-musik-106.html>
über aktuelle Sendungen und Konzerte informiert. All diese Initiativen
haben, auch wenn sie weit darüber hinaus ausstrahlen und wie grapefruits
<http://grapefruits.online/> international – sprich auf Englisch –
daherkommen, ihre Wurzeln in NRW. Keine schlechte Ausbeute!
*[Termine im April] *
*Köln *
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>stehen
Pierre Boulez, Lanqing Ding und Pedro Emanuel Pereira am 13.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-carlos-ferreir…>,
Detlev Glanert am 25.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/midori-bundesjugendorcheste…>,
Wolfgang Rihm am 27.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/alinde-quartett-die-deutsch…>,
Jörg Widmann am 28.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/anna-vinnitskaya/4067>sowie
Luciano Berio, Sofia Gubaidulina und Iannis Xenakis am 29.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/christoph-sietzen-friends/3…>auf
dem Programm. Die Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/konzerte/>kündigt ein Konzert
mit dem Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/>am 4.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-tribute/>,
Lunchkonzerte am 5.,12.,19. und 26.4. sowie ein Karfreitagskonzert am
18.4. an. Das Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/>ist am 3.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-lunch-konzert/>auch
in der Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>zu
erleben und am 7.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-approaches-and-depart…>lädt
die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>zum Montagskonzert. Im
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>erwarten uns die Stadtgarten
Experimental Band am 11.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/stadtgarten-experimental-band-first-edi…>,
die Formationen Re:membrane und Bishop-Müller-Muche am 24.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/remembrane-muchemuellerbishop-9686>und
Ephemeral Fragments am 28.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/nica-live-ephemeral-fragments-9081>/Die
Stille der Dinge/ist am 14.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/ubkw-25.17849569>,
15.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/ubkw-26.17849570>,
16.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/ubkw-27.17849571>und
18.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/ubkw-28.17849572>in
der Lutherkirche sowie am 30.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-94.178495…>im
Rahmen der monatlichen Soirée Sonique zu erleben.
Am 9.4.setzt das Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/de>seine Reihe 'Wie frei ist die Kunst?
<https://www.ensemble-modern.com/de/projekte/wie-frei-ist-die-kunst-2025>'
im Filmforum des Museum Ludwig fort, *//**rEVOLUTION
<https://interstellar227.de/>**, ein Musiktheater from outer space, mit
dem Ensemble **Interstellar 227 <https://interstellar227.de/>**kommt am
12.4. gleich dreimal im Block 7 zur Aufführung, **Irene Kurka
<https://irenekurka.de/>**und Thomas Wegst interpretieren am **18.4.
<https://irenekurka.de/events/flor-peeters-spaeculum-vitae-fuer-sopran-und-o…>**in
der Markuskirche in Porz **/spaeculum vitae/**von Flor Peeters und die
**reiheM <https://www.reihe-m.de/>**präsentiert am **30.4.
<https://www.reihe-m.de/?p=5855>**Bob Ostertag, Nicolas Collins & Birgit
Uhler im **Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>**, wo fast
täglich spannende Konzerte stattfinden. Die **Plattform nicht
dokumentierbarer Ereignisse <https://platformcologne.com/live/>**kündigt
Audrey Lauro, Michel Doneda und Georg Wissel am 7.4. und Gabby
Fluke-Mogul, Ben Jones und Angelika Sheridan am 13.4. an und im MAKK
erwarten uns am **30.4.
<https://e-mex.de/konzerte/stumme-schreie-schraege-toene/>**stumme
Schreie und schräge Töne mit den Ensembles **E-MEX
<https://e-mex.de/>**, beep:olar und **InterZon perceptible
<https://i-p-music.com/de/startseite.html>**.
*Einblicke in die freie Szene bekommt man bei *ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW**,**jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 8.4. mit Rochus Aust und am 22.4.
mit **Patricia Koellges und Tamara Lorenz) und* jeden 1. und 3. Mittwoch
im Monat wird der Ebertplatz von der Reihe *Bruitkasten
<https://www.impakt-koeln.de/>**bespielt. W**eitere Termine und Infos
finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/> und impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**,****sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
**
*Im **Kunstmuseum
<https://www.kunstmuseumbochum.de/>*****Bochum***erwarten uns am **5.4.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>**Klangbilder
und am **26.4.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/soundtri…>**die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**.*
*Am **10.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-11425.html>**steht
**The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>**im
***Dortmunder*****domicil <https://www.domicil-dortmund.de/>**auf der
Bühne und in der **Parzelle <https://www.parzelledortmund.de/>**sind am
**5.4. <https://www.parzelledortmund.de/2025/03/28/muche/>**Matthias
Muche, Constantin Herzog, Etienne Nillesen und Silke Strahl zu Gast *und
am 25.4.
<https://www.parzelledortmund.de/2025/03/28/myzelinc/>elektronisch-musikalisches
Objekttheater mit dem Trio Bröcker / Keller / Walter.
*Im ***Duisburger*****Lokal Harmonie
<https://www.lokal-harmonie.de/>**hat am 5.4.**//**rEVOLUTION
<https://interstellar227.de/> Premiere,**ein Musiktheater from outer
space mit dem Ensemble **Interstellar 227
<https://interstellar227.de/>**, das Ensemble Crush kommt am **13.4.
<https://eventfrog.de/de/p/konzert/kirchenmusik/konzert-am-sonntag-ensemble-…>**in
die Kirche St. Ludger und im **earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>**wird am 27.4. eine neue
Ausstellung mit einem Performancekonzert eröffnet. *
*Die **Gesellschaft für Neue <https://www.gnm.ruhr/>Musik Ruhr
<https://www.gnm.ruhr/>**bietet in ***Essen***mit dem Format FRIM am
3.4. einen offenen Raum für Improvisation, im **Rabbit Hole Theater
<https://rabbithole-theater.de/>**stehen am 7.4. **Paul Hubweber
<https://paulhubweber.wordpress.com/about/>**, John Edwards und **Simon
Camatta <https://simoncamatta.yolasite.com/>**auf der Bühne, das
**Ensemble S201 <https://www.ensemble-s201.com/>**präsentiert am 11.4.
im ChorForum die **/Side Street Show/**und in der **Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**erklingen am **27.4.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/anna-vinnitskaya-a-piano-sho…>**Werke
von Schnittke, Ligeti und Widmann.*
*Im **Musiktheater im Revier <https://musiktheater-im-revier.de/de>**in
***Gelsenkirchen***kommt am 13., 19. und 26.4. experimentelles
Musiktheater aus der Reihe **Noperas! <https://www.noperas.de/>**zur
Aufführung.**//**/Oper Otze Axt/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/noperas-oper-otze-…>**//**wurde
inspiriert vom Leben des DDR-Punkmusikers Dieter „Otze“ Ehrlich. Im 8.
Sinfoniekonzert am **14.4.
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/8-sinfoniekonzert#…>**erklingt
**/Let there be light/**von Bohdana Frolyak.*
*Im **Makroscope <https://www.makroscope.eu/>**in ***Mülheim an der
Ruhr***erwartet uns am **25.4.
<https://www.makroscope.eu/programm/chuchchepati-orchestra-der-makrograph>**ein
improvisiertes Konzert für Riesenplattenspieler, Kontrabass und viele
Lautsprecher. *
**
*Düsseldorf*
*Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste
<https://www.awk.nrw/> veranstaltet am 5.4. das Fest der intuitiven
Musik
<https://www.awk.nrw/termine/veranstaltungen/fest-der-intuitiven-musik>
und das Ensemble S201 <https://www.ensemble-s201.com/> präsentiert am
11.4. im ES365 die **/Side Street Show/**. *
*Sonstwo*
Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> schickt vom 26.4. bis 6.5.
Almut Kühne <https://www.almutkuehne.com/> und Joke Lanz durch's Land
und lässt die beiden im April in Bochum, Gelsenkirchen, Bonn und
Wuppertal auf wechselnde Gäste treffen.
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt die Reihe 'Hören und Sprechen über
Neue Musik' am 4.4. <https://www.gzm-aachen.de/?p=6592>, das Junge
Podium am 13.4. <https://www.gzm-aachen.de/?p=6665> und aktuellen Jazz
am 5.4. <https://www.gzm-aachen.de/?p=6501> und 26.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=6527> an.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet am 7.4.
<https://cooperativaneuemusik.de/2025/03/19/jour-fixe-april-25-john-zorn/>
den nächsten Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und in der
Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> finden
Kammermusikkonzerte am 6. und 27.4. sowie Orgelkonzerte am 13. und 21.4.
statt.
Am 5.4. hat im Theater *Bonn*/Verspertine/
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/vespertine/221426>, eine Oper
nach dem gleichnamigen Album von Björk, unter Mitwirkung der Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> Premiere und Michael Denhoff
<https://www.denhoff.de/> feiert am 26.4.
<https://trinitatis-bonn.ekir.de/konzerte/?ID=903555> in der
Trinitatiskirche seinen 70. Geburtstag.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=168>jeweils freitags um 22 Uhr
Texte und Musik, Irene Kurka <https://irenekurka.de/>und Eva-Maria
Houben <https://evamariahouben.de/>sind am 6.4.
<https://irenekurka.de/events/eva-maria-houben-und-irene-kurka>in der
Kirche St. Peter in Uerdingen zu Gast und im Stadttheater
<https://theater-kr-mg.de/>ist ab 19.4. eine Neuinszenierung der Oper
/Die Passagierin/
<https://theater-kr-mg.de/spielplan/die-passagierin/>von Mieczysław
Weinberg zu erleben.
Der aktuelle Improviser in Residence <https://www.moers-festival.de/>in
*Moers*Baris Maris trifft am 10.4.
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>auf
das Ava Trio.
Jan Klare <http://www.janklare.de/>und The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>laden im Theater im
Pumpenhaus <https://pumpenhaus.de/>in *Münster*am 4.4.
<https://pumpenhaus.de/veranstaltung/jan-klare-the-dorf-muenster-dorfdisco-s…>und
5.4.
<https://pumpenhaus.de/veranstaltung/jan-klare-the-dorf-muenster-dorfdisco-s…>zur
DorfDisco ein und in der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>sind am 27.4.
Nicolas Collins <https://www.nicolascollins.com/>und Birgit Ulher
<https://birgit-ulher.de/>mit ihren Trompeten zu hören.
Unter der Leitung von Michael Schultheis
<https://www.mschultheis.com/>und Dominik Susteck
<https://dominiksusteck.de/>befasst sich am 14 . und 15.4. eine
Veranstaltung im Liborianum *Paderborn*mit dem Thema 'Neue Musik im Raum
der Kirche heute
<https://klangraum-kirche.de/veranstaltungen/neue-musik-im-raum-der-kirche-h…>'.
*Das **Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/>**kommt am
**2.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-tribute/>**in
den ***Wittener***Saalbau. *
Im *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen die Reihe
'Jazz' mit Matthias Muche, Constantin Herzog, Etienne Nillesen und Silke
Strahl am 4.4., die Reihe 'Neue Musik' mit Wilfried Krüger und Alex
Dorsch am 26.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/kammermusik-26-4-25/> sowie die
Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> am 30.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/soundtrips-nrw/> auf dem Programm.
Unter dem Motto /We Are All You/lädt Matthias Härtwig am 5.4.
<https://www.burg-wilhelmstein.com/veranstaltungen/matthias-haertwig-laedt-e…>
ins Alte Rathaus *Würselen *ein.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
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27 Feb '25
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_
*März 2025*
*Gewesen: *Ensemble Modern mit Fragen zur Kunstfreiheit – Musikfabrik im WDR
*Angekündigt:*/Her:Voice/in Essen – **/ton not. not ton/*in der
Kunsthalle Münster – Lunar Cycle im Essener Folkwang Museum u.v.a.m.*
*
*
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*[Ensemble Modern mit Fragen zur Kunstfreiheit]*
In einer mehrteiligen Veranstaltungsreihe, die in Frankfurt und Köln
stattfindet, beschäftigt sich das Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/> mit der Frage „Wie frei ist die
Kunst?“, ein Thema, das die Kunstwelt von jeher umtreibt und das in den
letzten Jahrzehnten noch komplizierter geworden ist. Denn während man
früher vor allem Einschränkungen von Seiten der Obrigkeit befürchtete,
sind die Kunstschaffenden heutzutage mit Begehr- und Empfindlichkeiten
aus allen möglichen Richtungen konfrontiert, so dass mancher schon eine
Cancel Culture und eine „Zensur von unten“ wittert (s. Artikel von
Corina Kolbe im aktuellen EM-Magazin
<https://www.ensemble-modern.com/db/datei/235_24225-em-magazin-0125-d2-ansic…>).
Im Gespräch mit Veranstaltenden, Ensembles und Komponierenden soll
diesen Phänomenen nachgegangen werden, wobei zum Auftakt in Köln
Boglárka Pecze <https://www.boglarkapecze.com/> (Geschäftsführerin
Ensemble Recherche <https://www.ensemble-recherche.de/>) und Christian
Fausch (künstlerisches Management und Geschäftsführung Ensemble Modern)
der Moderatorin Leonie Reinecke Rede und Antwort standen. Beide
Ensembles sind basisdemokratisch organisiert und haben den Anspruch,
das, was auf dem Notenpult liegt, ohne eigene Wertung bestmöglich zur
Diskussion zu stellen. Zu den Zumutungen, denen sie dabei ausgesetzt
sind, gehörten zum Beispiel die Forderungen einer südafrikanischen
Komponistin an das Ensemble Recherche, sich im Vorfeld der
Zusammenarbeit einem Anti-Diskriminierungs-Workshop und einer Meditation
mit einem Guru zu unterziehen. Das Ergebnis war, wie Pecze berichtete,
ein tieferes Verständnis für unbewusste rassistische Prägungen und eine
freundschaftliche Verbundenheit mit der Komponistin. Fausch beklagte die
Schwierigkeit, angesichts veränderter Priorisierungen männliche
Protagonisten durchzusetzen, doch auch wenn die überfällige
Auseinandersetzung mit zementierten Ungerechtigkeiten mal über das Ziel
hinauszuschießen scheint (noch hält sich die Benachteiligung von Männern
in Grenzen), so sollte nicht erst seit den aktuellen Sparorgien klar
sein: In einer kapitalistischen Gesellschaft funktioniert Zensur weder
von oben noch von unten sondern über den Geldhahn. Das hat den Vorteil,
dass man gar nichts verbieten muss, erstens weil man selbigen einfach
zudrehen kann und zweitens weil die meisten Beteiligten sich in der
Hoffnung auf ein paar Brosamen sowieso windschnittig verhalten. In
Zeiten des kalten Krieges und der Systemkonkurrenz wurde das Dogma
verbreitet, dass freie Marktwirtschaft, freie Kunst und Demokratie
siamesische Drillinge sind, die sich gegenseitig bedingen. Das hatte
eine großzügige Förderung der kreativen Szene zur Folge, ließ diese
allerdings auch etwas bräsig werden. Doch angesichts neuer globaler
Machtverhältnisse sind die Feigenblätter Demokratie und Kunst zunehmend
verzichtbar: Was nicht kommerzialisiert werden kann bzw. einer
Kommerzialisierung im Wege steht, kann weg. Es stellt sich die Frage,
wie sich Kunstschaffende in dieser Situation verhalten können, ohne sich
in einem Konkurrenzkampf um die letzten Pfründe aufzureiben und ohne
sich durch Einstimmen in den Anti-Woke-Chor gegenseitig zu zerlegen.
Pecze und Fausch wünschten sich zum Abschluss des Gesprächs mehr Geld
und weniger Scheuklappen. Ob es damit getan ist, bleibt fraglich.
Als Beispiele für engagiertes Komponieren brachte das Ensemble Modern im
Anschluss an das Gespräch unter der Leitung von Xizi Wang drei sehr
unterschiedliche Werke zur Aufführung. Wenig Gegenwind hat vermutlich
Tania Rubio <https://taniarubio.com/> zu befürchten, die sich in /The
Language of Water/ für Ensemble und Elektronik mit der lebenswichtigen
Funktion des Wassers und seiner Gefährdung auseinandersetzt. Aus einem
Raunen des Kontrabasses, filigranem Schwirren und tonlosen
Anblasgeräuschen entwickelt sich eine schwebende Klangfläche, die sich
wie ein aufkommendes Gewitter aufbäumt, unter Trommelwirbel entlädt,
sich beruhigt, erneut aufwallt und dabei immer wieder Assoziationen an
Wasser anklingen lässt. Dass die Wahrnehmung eines Werkes stets auch von
der Person des Komponierenden beeinflusst wird, lässt sich an /Last und
Lost/ von Vladimir Tarnopolski <https://tarnopolski.ru/en/>
verdeutlichen. Nach einem lebhaften Auftakt ist das Stück geprägt von
kleinen Gesten, die aufflackern und nachzittern, von kurzen Attacken,
die sich schnell verausgaben und abbrechen, bis die Musik in isolierten
Anschlägen des Klaviers erstarrt. Obwohl Tarnopolski mit der Verwendung
von chromatischen Tonleitern und Pausen bewusst möglichst 'neutrales'
unbelastetes Material verwendet, lässt sich seine Biografie (ein
russischer Komponist, geboren in der ukrainischen Sowjetrepublik, der
sich nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine zur Ausreise
entschlossen hat) nur schwer ausblenden. Am meisten kritisches Potential
hat /Assange – Fragmente einer Unzeit /von Iris ter Schiphorst
<http://www.iris-ter-schiphorst.de/home.html>. Die Solistin Nina Guo
<https://www.facesound.org/bio> versucht sich in einem Umfeld zu
behaupten, das von dramatisch aufwallenden instrumentalen Gesten, nicht
minder bedrohlichen Phasen der Stagnation und zugespielten Stimmen zum
Fall Assange geprägt ist. Nahezu wort- und oft auch tonlos bringt sie
hechelnd, lispelnd, lallend und mit erstickter Stimme die existentielle
Bedrohung des Individuums zum Ausdruck.
Weitere Gesprächskonzerte in der Reihe 'Wie frei ist die Kunst?'
<https://www.ensemble-modern.com/de/projekte/wie-frei-ist-die-kunst-2025>
sind in Köln am 9.4. und (im Rahmen von Achtbrücken
<https://www.achtbruecken.de/de/>) am 11.5. geplant.
*[Musikfabrik beim WDR]*
Auch an einem renommierten Ensemble wie der Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>gehen die allgegenwärtigen Sparmaßnahmen
nicht spurlos vorbei. Eine Folge davon ist, dass weniger
Kompositionsaufträge vergeben werden können und die Konzerte beim WDR
auch mal ohne Uraufführung auskommen müssen. Das hatte am 22.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-92-sugarcoating/>jedoch
nicht nur Nachteile, denn es führte dazu, dass Kompositionen aus den
Hochschulprojekten
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/hochschule/>wiederverwertet
wurden. Die Musikfabrik fördert bereits seit Jahren den Nachwuchs, u.a.
existiert unter dem Titel Adventure
<https://www.musikfabrik.eu/de/adventure/>eine enge Zusammenarbeit mit
dem Institut für Neue Musik der Hochschule für Musik und Tanz Köln
<https://ifnm.hfmt-koeln.de/>. Sechs in diesem Kontext zwischen 2019 und
2023 entstandene Werke kamen jetzt beim WDR erneut zu Gehör. Im
vorausgehenden Gespräch berichteten die Komponierenden, wie fruchtbar
die Zusammenarbeit mit den Profis für sie war. Für einige war es der
krönende Abschluss ihres Kompositionsstudiums. Aber auch hier kam die
Rede rasch auf die härter werdenden Zeiten: Förderungen werden
eingestellt oder liegen auf Eis, was gerade nach dem Sprudeln der
Geldquellen zu Coronazeiten zu einer Lähmung führt. Mats Thiersch hat
sich bereits umorientiert und studiert jetzt Dirigieren. In seinem Werk
/Grand Expansion/verbinden sich isolierte Klangereignisse zunächst zu
flirrenden Tonketten, lösen sich auf und führen schließlich nach
mehreren Aufwallungen zu einem wuchtigen Steigerungsprozess, der
plötzlich abbricht. Auch andere Stücke zeichneten sich durch eine Lust
an Klangturbulenzen aus wie Mazyar Kashians
<https://mazyarkashian.com/>/Botanisieren /oder//Sara Glojnarić
<https://www.saraglojnaric.com/>s <https://www.saraglojnaric.com/>
/sugarcoating/, in dem Klangfetische der Popmusik durch den Fleischwolf
gedreht werden. Christopher Collings
<https://www.muvac.com/de/profile/christopher-collings>'/E-State /baut
sich aus der Tiefe auf und führt zu immer schrilleren Zuspitzungen und
irrwitzigen Beschleunigungen. Dahinter stehen Gedanken zu einer Welt,
die von Informationsfluten geprägt ist und in der wir uns zu verlieren
drohen. Georgia Koumarás /Trickster/für Drumset solo und Ensemble ist
ganz auf Dirk Rothbrust
<https://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder/dirk-rothbrust/>zugeschnitten,
der mit einem fulminanten Schlagzeugsolo voller vertrackter Rhythmen das
Ensemble zu Eskapaden anstachelt, die teilweise an Freejazz erinnern.
Eine Hommage ganz anderer Art stellt Bethan Morgan-Williams
<https://bethanmorganwilliams.com/>/Ffarwel i Uli/für Violine und
Moogerfooger dar. Das Werk ist Ulrich Löffler
<https://www.musikfabrik.eu/de/blog/ulrich-loeffler/>, dem 2022
verstorbenen Pianisten der Musikfabrik, gewidmet und wurde von seiner
Lebensgefährtin Hannah Weirich
<https://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder/hannah-weirich/>interpretiert.
Kleine mal zarte, mal raue Gesten treten in einen Dialog mit den
elektronischen Klängen des Ringmodulators und entfalten eine fragile und
gleichzeitig sehr präsente Atmosphäre.
*[Termine im März] *
*Köln *
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>stehen Abel
Selaocoe und das Aurora Orchestra am 5.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/abel-selaocoe-aurora-orches…>,
das /2. Pianokonzert/von Anders Hillborg am 8.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/magisch-sonderkonzert/4269>und
9.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/magisch-sonderkonzert/4268>,
ein Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/p…>-Konzert
zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez am 9.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-der-zeit-pierre-boule…>und
ein /Gedicht für Streichquartett/von Rebecca Clarke am 25.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/simply-quartet/4009>auf
dem Programm. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>erwarten
uns Lunchkonzerte am 8.3., 15.3., 22.3. und 29.3. sowie ein musikalisch
gestaltetes Hochamt am 30.3., o-ton
<https://o-ton.koeln/aktuelles/>präsentiert das Stephanie Troscheit Trio
am 14.3.
<https://o-ton.koeln/stephanie-troscheit-trio-fr-14-3-2025-live-konzert-im-o…>,
/Piano Mouvements/am 23.3.
<https://o-ton.koeln/konzert-piano-mouvements-so-23-3-2025-17h-ein-nachmitta…>und
Ooana Kastner <https://www.oona-kastner.de/>am 27.3.
<https://o-ton.koeln/konzert-oona-kastner-memorial-6-0-cd-release-so-27-3-20…>und
in der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>sind das
Ensemble Garage <https://ensemblegarage.de/>am 8.3. und das Kommas
Ensemble <https://www.kommas-ensemble.de/>am 15.3. zu Gast. Beim Chamber
Remix <https://chamber-remix.de/> am 9.3.erwartet uns das Fukio Saxophon
Quartett <https://www.fukioquartet.com/>, die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>lädt am 10.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-lerchenmusik/>zum
Montagskonzert und NICA artist development
<https://nica-artistdevelopment.de/>präsentiert am 24.3.
<https://stadtgarten.de/programm/nica-live-felix-hauptmann-of-shapes-current…>Felix
Hauptmann im Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei *ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, fast tägliche Konzerte
veranstaltet das **Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/>,**jeden
2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (mit **Christina Fuchs, Caroline Thon
und Eva Pöpplein am **11.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/funkt-session-christina-…>**sowie
Natalie Bewernitz und Marek Goldowski am **25.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/funkt-sessions-natalie-b…>**),*
jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat wird der Ebertplatz von der Reihe
*Bruitkasten <https://www.impakt-koeln.de/>**bespielt und immer am
letzten Mittwoch im Monat präsentiert **LTK4 <http://www.ltk4.de/>**im
Lutherturm die Soirée Sonique. W**eitere Termine und Infos finden sich
bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/> und impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**,****sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*Am 20.3. steht die Formation **The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>**im
***Dortmunder*****domicil <https://www.domicil-dortmund.de/>**auf der
Bühne und im **Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>**erklingt am **22.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/22-03-2025-orchesterkonzert…>****/Another
eve/**von **Rachel Portman <https://rachelportman.co.uk/>**. *
*In einer audiovisuellen Performance treffen am **28.3.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11188/-/mehta-media…>**Rajesh
Mehta und das Künstlerduo mediaDEVICE im Rahmen der
***Duisburger*****Akzente
<https://www.duisburger-akzente.de/de/index.php>**im **Lokal Harmonie
<https://lokal-harmonie.de/>**aufeinander und in der Kirche **St. Ludger
<https://www.ruhrorgel.de/duisburg.html>**finden immer sonntags um 18
Uhr Konzerte statt. Am 2.3., 16.3. und 30.3. sitzt **Dominik Susteck
<https://dominiksusteck.de/>**an der Orgel. *
*Bei Richard Siegals performativer Rauminstallation **/Lunar Cycle/
<https://www.museum-folkwang.de/de/ausstellung/richard-siegal>**im
***Essener*****Folkwang Museum
<https://www.museum-folkwang.de/de>**kommt vom 14.3. bis 13.4. auch die
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/lunar-cycle/>**zum
Einsatz. Die**Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**veranstaltet vom 20. bis
23.3. bereits zum zweiten Mal das Komponistinnenfestival **Her:Voice
<https://www.theater-essen.de/musiktheater/hervoice-ii/>**. Auf dem
Programm stehen ein Symposium, Aufführungen der Opern **/Innocence/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/innocence>**von
Kaija Saariaho und **/The Listeners/
<https://www.theater-essen.de/programm/a-z/the-listeners/>**von Missy
Mazzoli, ein **Sinfoniekonzert
<https://www.theater-essen.de/programm/a-z/hervoice-127669/>**und ein
**Gesprächskonzert
<https://www.theater-essen.de/programm/a-z/hoerst-du-es-auch/>**mit
Missy Mazzoli. Im **Rabbit Hole Theater
<https://rabbithole-theater.de/>**erwarten uns das Trio Li / Neubauer /
Schörken am 13.3. und der vierte Zustand mit Hanna Schörken, Christina
Zurhausen und Ramon Keck am 28.3. und die **Gesellschaft für Neue
<https://www.gnm.ruhr/>Musik Ruhr <https://www.gnm.ruhr/>**bietet mit
dem neuen Format FRIM am 6. und 20.3. einen offenen Raum für Improvisation.*
*In der **werkstatt <https://www.werkstatt-ev.de/>**in
***Gelsenkirchen***kommt am 21.3. **/Pekar/
<https://www.scottfields.com/pekar>**von Scott Fields zur Aufführung. In
seiner „Operette, in der nicht viel passiert“ vertont Fields Texte der
US-amerikanischen Underground-Comic-Legende Harvey Pekar. *
**
*Weitere Termine hält der **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**bereit. *
*Düsseldorf*
*In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> spielt das notabu.ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> am 29.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/supernova/14318-wolfgang-rihm>
Wolfgang Rihms umfangreiches Werk **/Jagden und Formen/**.*
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt die Reihe 'Hören und Sprechen über
Neue Musik' am 7.3. <https://www.gzm-aachen.de/?p=6587> und aktuellen
Jazz mit Benjamin Schäfer am 22.3. <https://www.gzm-aachen.de/?p=6544> an.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet am 3.3.
<https://cooperativaneuemusik.de/2025/02/14/jour-fixe-maerz-25-die-kunst-des…>
den nächsten Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und in der
Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> finden
jeweils sonntags um 17 Uhr Konzerte statt – am 30.3. mit einer
Uraufführung von Jan Kopp <https://www.jan-kopp.de/>.
Das fringe ensemble <https://www.fringe-ensemble.de/> bringt vom 4.3.
bis 13.4. den /Garten des Widerstands/
<https://www.kunstmuseum-bonn.de/de/ausstellungen/garten-des-widerstands/>ins
*Bonner*Kunstmuseum inklusive Performances am 9.3., 16.3., 23.3. und 30.3.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=168>jeweils freitags um 22 Uhr
Texte und Musik und das Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/>ist am 22.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-kammerkonzert/>in
der Kirche Pax Christi <https://pax-christi-krefeld.de/start/>zu Gast.
Im Rahmen ihres 5. Sinfoniekonzerts
<https://theater-kr-mg.de/spielplan/5-sinfoniekonzert-24-25/>spielen die
Niederrheinischen Sinfoniker Werke von Arvo Pärt und Anna Clyne – am 25.
und 28.3. in *Krefeld*und am 26.3. in *Mönchengladbach*.
Der aktuelle Improviser in Residence <https://www.moers-festival.de/>in
*Moers*Baris Maris kann am 9. und 14.3. live erlebt werden.
*Zur Einstimmung auf die **Monheim Triennale
<https://monheim-triennale.de/de>**findet am **23.3.
<https://monheim-triennale.de/de/news/gespraechskonzert-rabih-lahoud-und-ach…>*in
der Villa am Greisbachsee in **Monheim***ein Gesprächskonzert mit
**Rabih Lahoud <https://www.rabihlahoud.de/>**und **Achim Tang
<https://monheim-triennale.de/de/about/artist-in-residence>**statt.*
*Die **Kunsthalle
<https://www.kunsthallemuenster.de/de/>*****Münster***widmet sich mit
der Ausstellung **ton not. not ton
<https://www.kunsthallemuenster.de/de/programm/ton-not-not-ton-2/>**bereits
zum dritten Mal dem Klang der Dinge und dem was Klang hervorruft. Zur
Eröffnung am 28.2. sowie zur Finissage am 24.5. wird zudem ein
interessantes Programm mit Konzerten und Performances geboten. In der
Münsteraner **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**erwarten uns am
2.3. das Duo Paul Hubweber und Martin Theurer und am 23.3. Harri
Sjöström Flight Mode.*
Im *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen die Reihe 'all
female' mit dem Verena Barié <https://verenabarie.de/> Trio am 7.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/barietrio-7-3-25/>, das Trio Li
/ Neubauer / Schörken am 11.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/offgrid-11-3-25/> und das
Frederik Köster Quartett am 21.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/jazz-21-3-25/> auf dem
Programm. Am 21.3.
<https://loch-wuppertal.de/programm/kalender/the-sephardics-meet-elliott-sha…>
findet ein Doppelkonzert mit einer Konzertperformance in der
Sophienkirche und einem Dialog zwischen The Sephardics
<https://www.sephardics.de/> und Elliott Sharp
<http://www.elliottsharp.com/> im Loch <https://loch-wuppertal.de/> statt.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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31 Jan '25
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https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-februar-2025
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*Februar 2025 *
*Gewesen: *Oper /The Listeners/am Aaltotheater in Essen
*Angekündigt:*mex Fest in Dortmund – /Pekar/von Scott Fields –
/grapefruits/in Düsseldorf u.v.a.m.
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*
*
*
*[Oper /The Listeners/am Aaltotheater in Essen]*
Nach Kaija Saariahos <https://www.saariaho.org/>Oper /Innocence/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/innocence>im
Musiktheater im Revier <https://musiktheater-im-revier.de/de>in
Gelsenkirchen (s. Gazette November 2024
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-novembe…>)
kann jetzt auch das Aaltotheater <https://www.theater-essen.de/>in Essen
eine Oper vorweisen, die sich einem zeitgemäßen gesellschaftlichen Thema
widmet: Am 25.1. hatte Missy Mazzolis <https://missymazzoli.com/>/The
Listeners/ <https://www.theater-essen.de/programm/a-z/the-listeners/>als
deutsche Erstaufführung Premiere. Das Werk basiert auf einem Libretto
von Royce Vavrek <http://www.roycevavrek.com/>nach einer Erzählung von
Jordan Tannahill und befasst sich mit Phänomenen, die nicht neu aber
hochaktuell sind: Manipulation und Missbrauch, der Wunsch nach
Zugehörigkeit und die darauf basierende Verführbarkeit. Im Zentrum des
Geschehens steht Claire, Lehrerin, Ehefrau und Mutter einer
heranwachsenden Tochter, eine typische, unauffällige Vertreterin der
Mittelschicht, wäre da nicht ein unerträglicher Brummton, der scheinbar
nur von ihr wahrgenommen wird und ihr das Leben zur Hölle macht. Sie
entfremdet sich von ihrer Familie, von der sie sich unverstanden fühlt,
verliert ihren Job, nachdem sie am Arbeitsplatz aus der Rolle gefallen
ist, und gerät in zunehmende Isolation. Die Entdeckung, dass ihr Schüler
Kyle vom gleichen Phänomen heimgesucht wird, gerät in dieser Situation
zum Rettungsanker, und gemeinsam schließen sie sich einer
Selbsthilfegruppe an, die unter der Leitung des charismatischen Führers
Howard Bard Rettung verheißt. Der Brummton kann als Sinnbild für ein
tief verwurzeltes Unbehagen verstanden werden, für das Leiden an einer
Gesellschaft, die nur vorgestanzte Rollenmuster bereithält und keinen
Raum für Selbstentfaltung bietet. Eine ähnliche Funktion hat der Claire
zur Seite gestellte Kojote, eine ambivalente Figur, changierend zwischen
Wildheit und Zivilisation, der in Essen von dem Tänzer Ivan Estegneev
als stumme Rolle verkörpert wird. Die Regisseurin Anna-Sophie Mahler
<https://annasophiemahler.wordpress.com/>und ihre Bühnenbildnerin Katrin
Connan <https://katrinconnan.com/>bringen diese komplexe
Ausgangssituation auf kongeniale Weise auf den Punkt, indem sie die
zentrale Emotion Wut in den Mittelpunkt stellen. Als überdimensionale
Leuchtschrift beherrscht das Wort 'Anger' im ersten Akt die Bühne,
umfangen von einer den ganzen Bühnenraum einnehmenden Naturprojektion,
die uns unmittelbar in die ursprüngliche Lebenswelt des Kojoten
hineinzieht. Wenn Claire und das Tier sich im Labyrinth der Buchstaben
umkreisen, ist die Sehnsucht nach Nähe und Ursprünglichkeit unmittelbar
spürbar.
Die Sekte des selbsternannten Erlösers entpuppt sich allerdings schnell
als Sackgasse. Das Korsett ist hier noch enger geschnürt als im
wirklichen Leben und hinter einer Fassade der Verbundenheit und
Friedfertigkeit lauern die banalen Niederungen menschlicher
Bedürftigkeit, die Mazzoli und ihr Librettist vor allem im zweiten Akt
allzu detailliert ausbuchstabieren. Machtstreben und Eifersucht erweisen
sich als die wahren Triebkräfte, Kritiker werden durch Bloßstellung
mundtot gemacht oder mutieren zum Amokläufer, wodurch ein
Sondereinsatzkommando und eine rasende Reporterin auf den Plan gerufen
werden. Der Guru wird als Blender und Betrüger entlarvt und schließlich
mit vereinter Frauenpower von Claire und seiner einstigen 'Nummer Zwei',
gerade noch erbitterte Konkurrentinnen, entmachtet. Daraus ergeben sich
spektakuläre Szenen und Aktionen. Die lichterschwenkenden Massen vor
farbigen Polarlichtschlieren durchbrechen die Kitschmauer, die
martialisch anmutenden Einsatzkräfte sprengen durchs Publikum, doch der
eigentliche Kristallisationspunkt geht dabei verloren. Was eigentlich,
so frage ich mich, ist aus der Wut geworden? Zum Schluss entdeckt
Claire, dass sie zum Führen geboren ist, worauf sie sich selbst zur
Anführerin erhebt. Das lässt befürchten, dass die Karten nur neu
gemischt werden, die alten autoritären Strukturen jedoch erhalten
bleiben. Anstatt emanzipatorische Kraft zu entfalten, droht die Wut sich
gegen sich selbst oder gegen alte und neue Sündenböcke zu richten,
wodurch das Bestehende letztlich affirmiert wird. Als wollte die
Regisseurin uns dieses Dilemma vor Augen führen, lässt sie zum Schluss
'Anger' in leicht diffusem Leuchten noch einmal über dem Horizont
erscheinen. Dazu erstrahlen grelle Scheinwerfer, die direkt ins Publikum
gerichtet sind. Doch ob wir hier erleuchtet oder durchleuchtet werden
sollen, bleibt letztlich offen. Gibt es Licht am Ende des Tunnels oder
ist es doch eher ein entgegenkommender Zug, der uns anbleckt, und was
kann jeder selbst tun, um nicht überrollt zu werden?
Mazzoli und ihr Librettist haben dazu nicht viel zu sagen, sie begnügen
sich mit der Abbildung toxischer Gruppendynamiken. Dies spiegelt sich
auch in einer Musik, die das Geschehen in erster Linie effektvoll
unterfüttert. Manchmal gerinnt die Musik zu einem unheimlichen Tröpfeln,
manchmal bäumt sie sich zu wuchtigen Klangwogen auf, doch sie bleibt
stets eingängig. In den Massenszenen entwickeln sich eindringliche
Chorpassagen, am Ende der zwei Akte wird das bedrohliche Brummen
erlebbar. Durch die im Rücken des Publikums platzierten Chorgruppen
entsteht eine dichte, körperlich spürbare Klangwelle, die den gesamten
Raum erfasst und in ein diffuses Rauschen mündet. Doch auch hier
verzichtet Mazzoli auf den Exzess; bevor es ernsthaft unangenehm wird,
ist der Spuk vorbei.
Für ein Opernhaus vom Format des Aaltotheaters ist ein derartiges Werk
eine Steilvorlage, Sängerinnen und Sänger können aus dem Vollen
schöpfen, die Essener Philharmoniker sind in ihrem Element. Mazzoli wird
in den USA als „Brooklyn's post-millenial Mozart“ gefeiert, hat
Grammy-Nominierungen, diverse Auszeichnungen und einen
Kompositionsauftrag der MET vorzuweisen. Ihre zweite Oper /Breaking the
Waves/nach Lars von Trier wurde als „eine der bisher besten Opern des
21. Jahrhunderts“ gelobt. /The Listeners/, ihre vierte, 2022 in Oslo
uraufgeführte Oper, ist mit ihrer hochaktuellen Thematik, ihrer
packenden, zugänglichen Musik und den starken Bildern der Essener
Inszenierung auch für Leute interessant, die normalerweise um
zeitgenössisches Musiktheater einen Bogen machen. Der Essener
Generalmusikdirektor Andrea Sanguineti bringt es mit seinen Worten auf
den Punkt: „Es ist eine kluge klangliche Umarmung“. Damit passt das Werk
zu der Erkenntnis, die es vermittelt: Allem Freiheits- und
Selbstverwirklichungsgetöse zum Trotz wollen die meisten Menschen nicht
befreit sondern umarmt werden. Immerhin werden wir im Aaltotheater klug
umarmt, was man leider nicht von allen Umarmungsangeboten behaupten kann.
*[Termine im Februar]*
*Köln*
*ON Cologne <https://www.on-cologne.de/>**lädt am **8.2.
<https://www.on-cologne.de/listening-session-annegret-mayer-lindenberg-duo-v…>**zu
einer Listening Session, in der **Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen ein 'Musik der
Zeit'-Konzert mit dem **WDR-Sinfonieorchester
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/f…>**am
**8.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-der-zeit-fern-vertrau…>**und
**/Microcosm/**von James B. Wilson am **10.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ycat-collective-young-class…>**auf
dem Programm und in der **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**erwartet uns am **14.2.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/14-02-2025-die-winterre…>**ein
Abend mit der **/Winterreise/**von Franz Schubert und Hans Zender. Vom
12. bis 15.2. findet **Urbäng <https://freihandelszone.org/urbang25/>**,
das Festival für performative Künste, in der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**statt. Dort beschäftigt sich das
**Ensemble hand werk <https://ensemble-handwerk.eu/>**am **21.2.
<https://ensemble-handwerk.eu/hw25c_1/>**mit Zenbuddhismus und
Spiritualität, das **Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/de>**startet am 21.2. im
Wallraf-Richartz-Museum eine neue Reihe mit Musik und Gesprächen zum
Thema '**Wie frei ist die Kunst
<https://www.ensemble-modern.com/de/projekte/wie-frei-ist-die-kunst-2025>**?'
und im Konzertraum **647 fm <https://674.fm/>**erwarten uns am **2.2.
<https://674.fm/roland-schappert-mit-hendrik-meyer-myr-numinos-und-peter-sim…>**Roland
Schappert, Hendrik Meyer, Numinos und Peter Simon und am **21.2.
<https://674.fm/ferment-tape-release-concert-here-now-never-hobbykeller-hk7/>**ein
Tape Release Concert mit Ferment und Plümmo. Die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**ist am **22.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-92-sugarcoating/>**beim
WDR zu Gast und lädt am **24.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-sephirot/>**zum
Montagskonzert.
*Einblicke in die freie Szene bekommt man bei *ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, fast tägliche Konzerte
veranstaltet das **Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/> und
**jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (mit Luís Antunes Pena am 11.2. und
patchbay am 25.2.). W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>
und impakt <https://www.impakt-koeln.de/kalender.html> **sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*Die ***Bochumer*****Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/>**lädt am **8.2.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/matineekonzert-hommage-a-eri…>**zu
einer Hommage à Éric Alfred Leslie Satie. *
*Das **mex <http://www.mexappeal.de/>**im Künstlerhaus in
***Dortmund***veranstaltet am 31.1. und 1.2 . ein **mex Fest
<http://www.mexappeal.de/?p=5939>**und im **domizil
<https://www.domicil-dortmund.de/>**stehen **The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Start>**am **20.2.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-11423.html>**und
das Quintett Tau 5 am **21.1.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/tau-5.html>**auf der
Bühne. In der **parzelle <https://www.parzelledortmund.de/>**ist am
15.2. **/Pekar/ <https://www.scottfields.com/pekar>**von Scott Fields zu
Gast. In seiner „Operette, in der nicht viel passiert“ vertont Fields
Texte der US-amerikanischen Underground-Comic-Legende Harvey Pekar. *
*Die **Deutsche Oper am Rhein <https://www.operamrhein.de/>**kombiniert
Peter Maxwell Davies' Kammeroper **/Der Leuchtturm /**mit Henry Purcells
**/Dido und Aeneas. /**Premiere
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/der-leuchtturm-dido-und-aeneas/>**ist
am 7.2. im Theater ***Duisburg***und zum Auftakt findet am 3.2 ein
**Podiumsgespräch mit Probenbesuch statt. Das neue Trio des
Gelsenkirchener Gitarristen Christian Hammer kommt am **5.2.
<https://www.steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/20250205-the-dorf-umland…>**in
den **Steinbruch <https://www.steinbruch-duisburg.de/>**und **Dominik
Susteck <https://dominiksusteck.de/>**und **Michael Schultheis
<https://www.mschultheis.com/>**sind am **9.2.
<https://dominiksusteck.de/event/konzert-zum-sonntag-luftlinien/>**mit
einem Orgelkonzert in der Kirche **St. Ludger
<https://www.ruhrorgel.de/duisburg.html>**zu Gast. Am gleichen Tag ist
**Michael Schultheis <https://www.mschultheis.com/>**mit seinen
**/Luftlinien/
<https://www.mschultheis.com/events/2025/2/9/portraitkonzert-pm7l2>**auch
in ***Hamm***zu erleben.*
*In der **Folkwang Universität der Künste
<https://www.folkwang-uni.de/home>**in ***Essen***stehen ein
Masterabschluss Neue Musik am **4.2.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>**und
das Impr%rchester am **7.2.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>**auf
dem Programm, vom 6. bis 8.2. findet in der **Zeche Carl
<https://www.zechecarl.de/>**das **JOE-Festival
<http://www.jazz-offensive-essen.de/joe-festival/>**statt und im
**Rabbit Hole Theater <https://rabbithole-theater.de/>**erwartet uns am
7.2. **/Pekar/ <https://www.scottfields.com/pekar>**von Scott Fields *
Das Makroscope <https://www.makroscope.eu/> in *Mülheim an der Ruhr
*kündigt u.a. ein Konzert mit den vier freien Stimmen von VocColours am
9.2. an.
*Weitere Termine hält der **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**bereit. *
*Düsseldorf*
*In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> setzt das notabu.ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> am 12.2.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/15139-na-hoern-sie-m…>
seine Reihe 'Na hör'n Sie mal!' fort. Am 12.2.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2025-02-12-visual-mu…>
und 13.2.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2025-02-13-visual-mu…>
stellt sich der Schwerpunkt Visual Music des **Instituts für Musik und
Medien
<https://www.rsh-duesseldorf.de/institute/institut-fuer-musik-und-medien>
(IMM) der Robert Schumann Hochschule vor**. **Benannt nach
**/Grapefruit/**, Yoko Onos Sammlung künstlerischer Anweisungen, befasst
sich das in Düsseldorf gegründete Fanzine **grapefruits
<http://grapefruits.online/>**aus feministischer Perspektive mit
Komposition und Klangkunst. Anlässlich der aktuellen **Yoko
Ono-Ausstellung
<https://www.kunstsammlung.de/de/exhibitions/yoko-ono>**im K21 wird am
**22.2.
<https://www.kunstsammlung.de/de/events/aktionstag-zu-yoko-onos-musik-mit-de…>**eine
neue Ausgabe präsentiert und ein Musik- und Performanceprogramm
gestaltet. *
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich am 7.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=6582> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' mit György Kurtág und kündigt Neue Musik mit dem
Klavierduo Bauerecker <https://www.dorritbauerecker.de/> Stöber
<https://www.christophstoeber.de/> am 15.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=6490> sowie aktuellen Jazz mit dem Mareike
Wiening Quintett am 19.2. <https://www.gzm-aachen.de/?p=6474> an.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet am 25.2.
<https://cooperativaneuemusik.de/2025/01/27/jour-fixe-februar-25-charles-ive…>
einen Jour fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> zu
Charles Ives und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> wird regelmäßig sonntags
um 17 Uhr zeitgenössische Musik geboten – u.a. mit dem Ensemble T.ON am
16.2. und Morton Feldmans /Patterns in a chromatic field /am 23.2.
In der Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/> in *Detmold
*spielen am 3.2. Rei Nakamura und das Ensemble Earquake Werke aus der
Kompositionsklasse Prof. Dr. Mark Barden
<https://www.hfm-detmold.de/die-hochschule/personenverzeichnis/lehrende/vita…>
und am 8.2. bringt der Kammerchor der HfM Detmold in der Pfarrkirche
Heilig Kreuz Werke von Arvo Pärt und Caroline Shaw zu Gehör.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
<https://www.tamkrefeld.de/spielplan.php>jeweils freitags um 22 Uhr
Texte und Musik.
Der Trompeter Bart Maris ist neuer Improviser in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>
in *Moers*. Im Februar kann man ihn bei Hauskonzerten am 6. und 23.2.,
einer Jam-Session am 8.2. und einem Konzert im Schlosstheater am 22.2.
erleben.
*Zur Einstimmung auf die **Monheim Triennale
<https://monheim-triennale.de/de>**findet am **9.2.
<https://monheim-triennale.de/de/news/gespraechskonzert-rojin-sharafi-und-st…>**in
der Villa am Greisbachsee in ***Monheim***ein Gesprächskonzert mit
**Rojin Sharafi
<https://monheim-triennale.de/de/artists/rojin-sharafi>**und Stefan
Schneider Monti statt.*
*In der **Blackbox
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**in
***Münster***stehen Georg Wissel und Paul Lytton am 2.2., Echtzeitkino
mit **tunnel & meadow
<https://umlandrecords.de/bands/tunnel-meadow/>**und Achim Zepezauer am
7.2. und **/Pekar/ <https://www.scottfields.com/pekar>**von Scott Fields
am 8.2. auf dem Programm. *
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Universität ***Siegen***lädt zu einer Ausstellungseröffnung mit Musik am
**3.2.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/24_2…>**und
einem Jubiläumskonzert '30 Jahre Studio für Neue Musik' am **5.2.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/24_2…>**ein.
*
*Nicht in NRW aber praktisch vor der Haustür findet vom 7. bis 9.2.
**Opening <http://www.opening-festival.de/>**, das Internationale
Festival für aktuelle Klangkunst, in ***Trier***statt. *
Im *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen der cine:ort
mit Live-Musik und Gespräch am 9.2.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/cineort-callitmusic/> und das
Trio Toxodon am 26.2. <https://www.kowald-ort.com/termine-2025/toxodon/>
auf dem Programm und in der Reihe 'unerhört' erwarten uns am 21.2. in
der Sophienkirche Annie Bloch <http://anniebloch.com/> und Emily
Wittbrodt <https://emilywittbrodt.com/> mit /The Mendelssohn-Project./
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
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neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
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28 Dec '24
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-2025
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_
*Januar 2025 *
*Gewesen: */Adventure/mit der Musikfabrik – notabu.ensemble in der
Düsseldorfer Tonhalle
*Angekündigt:*Frakzionen in Bielefeld – Oper /The Listeners/in Essen –
*Folkwang Woche Neue Musik u.v.a.m.*
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? **Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Adventure mit der Musikfabrik]*
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> ist nicht nur als
gefragtes Neue-Musik-Ensemble bei vielen einschlägigen Festivals
vertreten, sondern kümmert sich auch um den Nachwuchs. Regelmäßig finden
Workshops und Projekte für Kinder und Jugendliche statt, mit dem Studio
Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/>, dem
Jugendensemble für Neue Musik des Landesmusikrats NRW
<https://www.lmr-nrw.de/>, werden junge Musizierende noch vor dem
Studium gefördert und unter dem Titel Adventure
<https://www.musikfabrik.eu/de/adventure/> existiert eine langjährige
Zusammenarbeit mit dem Institut für Neue Musik
<https://ifnm.hfmt-koeln.de/institut-fuer-neue-musik/> der Kölner
Hochschule für Tanz und Musik <https://www.hfmt-koeln.de/>. Studierende
aus den Klassen von Michael Beil, Brigitta Muntendorf und Miroslav Srnka
können in diesem Rahmen mit den Profis ihre neuesten Kompositionen
erarbeiten, die in der Hochschule regelmäßig vorgestellt werden. Das
Ergebnis ist eine Win-Win-Situation: Die neuen Werke werden unter
idealen Bedingungen aus der Taufe gehoben und die Musiker und
Musikerinnen der Musikfabrik erleben hautnah, was sich bei der jungen
Generation so zusammenbraut. Wie die bisherigen Aufführungen zeigten,
wird dabei gerne mit Video, Licht oder besonderen Raumkonzepten
experimentiert, was auch beim Auftaktstück der 13. Adventureausgabe
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-13/> der Fall war. Der
Chilene Andrés Quezada <https://www.andresquezada.cl/index.html>
platziert in seinem Stück /Relayer/ vier Bläser und zwei Streicher mit
dem Rücken zum Publikum. Auf der Leinwand vor ihnen erscheint live die
jeweils spielende Person, der Einsatz wird zusätzlich durch eine am
Stuhl befindliche Leuchtstoffröhre markiert, woraus sich eine schnell
durchschaubare Versuchsanordnung ergibt. Der rasche Wechsel von Ton,
Bild und Licht beschleunigt sich und läuft immer mehr aus dem Ruder, so
dass die Musizierenden zu einem Rädchen im Getriebe werden, das auf
Knopfdruck zu funktionieren scheint. Auch in Joan Tans
<https://www.cssingapore.org/joan-tan> neuem Werk begegnen sich Mensch
und Technik, doch – wie der Titel schon andeutet – auf sehr viel
poetischere Weise. In /Der Flügel träumt davon, ein Stern zu werden /für
Klavier und Elektronik//ist das Spiel des Klaviers in einen kosmisch
anmutenden Raum eingebunden, der mich – angeregt durch den Titel – an
einen Sternschnuppenschauer denken lässt. Elektronisches Klanggestöber
und kurze heftige Einschläge wechseln ab mit perlendem Spiel und
schillernden Klangfunken, die in eine transzendente Aura getaucht
scheinen. Einen Schauer ganz anderer Art beschert Adrian Laugsch
<https://www.adrianlaugsch.com/> mit /serotonin shower (love song)/für
Ensemble und Elektronik. Zum Beginn erzeugt ein mit Elektronik
unterlegtes Bläserunisono eine dichte und dunkle Atmosphäre, die durch
das Hinzukommen der Streicher immer komplexer und intensiver wird und
durch an Herzschläge erinnerndes perkussives Pochen eine geradezu
körperliche Wirkung entfaltet. Das man auch mit rein instrumentalen
Mitteln sehr farbige und abwechslungsreiche Klanglandschaften erzeugen
kann, demonstrierten die beiden letzten Stücke des Abends /..amid../von
Runzhi Zhong und /Fragmented Resonances: Unveiling Figures/von Jaeduk
Kim <https://www.jaedukkim.com/>. Nach einem dunkel-geräuschhaften
Auftakt lässt Runzhi Zhong die Instrumente mal fauchen und brüllen, mal
in lichte, flirrende Sphären abheben.
Für die Musikfabrik geht es im Januar gleich weiter mit der
Nachwuchsförderung: Vom 6. bis 13.1.25 findet die Virtual Brass Academy
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/hochschule/virtual-brass-academy-for…>
statt. Das Eröffnungs
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/brass-academy-eroeffnungskonzert/>-
und Abschlusskonzert
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/brass-academy-abschlusskonzert-2/>
kann live und bei freiem Eintritt im Studio des Ensembles erlebt werden.
*[notabu.ensemble in der Düsseldorfer Tonhalle]*
Düsseldorf ist nicht gerade als Hochburg der Neuen Musik bekannt, aber
es gibt einige Initiativen, die sich beharrlich der Sache annehmen.
Jeden Sommer finden zwei Wochen lang die Wandelweiserkonzerte
<https://www.wandelweiser.de/> statt, über die ich regelmäßig berichtet
habe, unter dem Label musik21 <http://www.musik21.de/> firmiert ein
Verein zur Förderung zeitgenössischer Musik, der Klangraum 61
<https://www.klangraum61.de/>, benannt nach seinem Domizil auf der
Mettmannerstr., ist regelmäßig mit dem ART Ensemble NRW
<https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw> präsent und die über
Düsseldorf hinaus aktive Sopranistin Irene Kurka
<https://irenekurka.de/> lädt einmal im Jahr renommierte Sänger und
Sängerinnen zu ihrem Projekt Singing Future
<https://irenekurka.de/projekte/singing-future> in die Neanderkirche
ein. Die Robert Schumann Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/>
bietet einen Studiengang Komposition
<https://www.rsh-duesseldorf.de/studiengaenge/bachelor/komposition> an,
der sich regelmäßig im Rahmen einer 'Langen Nacht der Neuen Musik' der
Öffentlichkeit präsentiert und in der Nachfolge von Manfred Trojahn seit
2019 von Oliver Schneller <https://www.oliverschneller.net/> geleitet
wird, und genau an dieser Hochschule hat das bislang langlebigste
Neue-Musik-Projekt der Landeshauptstadt seine Wurzeln. 1983 entstand am
damaligen Robert-Schumann-Institut der Musikhochschule Rheinland aus
einer Studierendeninitiative rund um Mark-Andreas Schlingensiepen und
gefördert von Günter Becker das notabu.ensemble neue musik
<https://www.notabu-ensemble.de/homepage-alt/>, das im letzten Jahr
seinen 40. Geburtstag feierte. Das erste Konzert fand in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> statt und hier ist notabu auch weiterhin
regelmäßig zu erleben. Von 1993 bis 2013 veranstaltete das Ensemble die
Biennale 'Ohren auf Europa', die jeweils von einem bekannten Komponisten
bzw. einmal von einer Komponistin (2013 Kaaja Saariaho) kuratiert wurde
und seit 2003 existiert die Reihe 'Na hör'n Sie mal', die sich
inzwischen ein treues Stammpublikum erobert hat. Zur Einstimmung gibt es
jeweils einen kleinen Plausch mit Schlingensiepen, der für das
Jahresabschlusskonzert ein Programm mit bekannten Namen und älteren
Werken der Neuen Musik zusammengestellt hatte. Der Klarinettist Holger
Busboom galoppiert virtuos durch Bruno Mantovanis schwindelerregendes
Solostück /Bug/, das sich mit dem Chaos befasst, das ein Computerausfall
auslösen könnte, und sich erst zum Ende hin beruhigt oder eher
erschöpft. Yoshiki Matsuura interpretierte Giacinto Scelsis /Three
Pieces for Trombone/, das mit Rhythmen und Glissandi experimentiert,
aber nicht den für Scelsi typischen Sog entfaltet. Toshio Hosokawa
kontrastiert in seinem /Duo für Violine und Violoncello/(Aki Yasuda und
Adya Khana Fontenla) filigrane, zittrig-fragile Klänge mit
geräuschhaftem, sperrigem Material und erzeugt so eine stets präsente
Spannung. Höhepunkte des Konzerts waren zwei Werke von György Kurtág:
seine /Hommage à R. Sch./für Klarinette, Viola und Klavier sowie sein
/Officium Breve in memoriam Andreae Szervánszky/für Streichquartett.
Beides sind – für Kurtág durchaus typisch – Hommagen, wobei er mit dem
zweiten Werk nicht nur an seinen Landsmann und Komponistenkollegen
erinnert sondern vor allem an Anton Webern, mit dem sich Szervánszky als
einer der ersten in Ungarn beschäftigt hat. Die Weise, in der Kurtág
Intensität des Ausdrucks mit äußerster Präzision und Reduktion
verbindet, ohne den geringsten Hauch von Nostalgie eine romantische Aura
anklingen lässt, in nur wenigen Takten eine ganze Welt aufspannt,
vertraut und unerhört zugleich anmutet, fasziniert mich immer wieder
erneut. Es müssen nicht immer Uraufführungen sein.
*
*
*[Termine im Januar]*
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen das
Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/> mit einem
Neujahrskonzert am 6.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/weill-die-sieben-todsunden/…>,
S/aarikoski-laulut/für Sopran und Orchester von Kaija Saariaho am 11.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ins-weite-sonderkonzert/4240>
und 12.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ins-weite-sonderkonzert/4241>,
Werke von Sofia Gubaidulina und *Patricia Kopatchinskaja
<https://www.patriciakopatchinskaja.com/>**am **12.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-star-lukas-sternath/…>**,
Schlagzeugmusik mit **Christoph Sietzen
<https://christophsietzen.com/>**am **20.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/christoph-sietzen-motus-per…>**und
ein Streichquartett von Gabriella Smith am **22.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/isidore-quartet/4006>**auf
dem Programm. In der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**erwarten uns das **E-Mex-Ensemble
<http://www.e-mex-ensemble.de/>**am **18.1.
<https://e-mex.de/konzerte/anda-kryeziu-the-face-of-the-other-2/>**,
*ein Portrait-Konzert mit Matthias Krüger <http://matthias-krueger.com/>
am 22.1.,*das Ensemble **hand werk <https://ensemble-handwerk.eu/>**mit
vier Uraufführungen zum Thema 'Bedeutung der Metapher' am **29.1.
<https://ensemble-handwerk.eu/metaphern/>**und das **Theater
<https://atonaltheater.de/>A.Tonal <https://atonaltheater.de/>**mit der
intermedialen Performance **/Brems:::kraft/
<https://atonaltheater.de/projects/41>**vom 30.1. bis 2.2. Der nächste
**Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>**findet am 5.1. statt, die
**Virtual Brass Academy
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/hochschule/virtual-brass-academy-for…>**der
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**wird mit einem
Eröffnungskonzert am **6.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/brass-academy-eroeffnungskonzert/>**und
einem Abschlusskonzert am **13.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/brass-academy-abschlusskonzert-2/>**umrahmt,
der **Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**präsentiert am **10.1.
<https://www.stadtgarten.de/programm/nica-live-special-2025-8973>****NICA
<https://nica-artistdevelopment.de/>**live spezial, das
**Musikwissenschaftliche Institut
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php>**der
Universität zu Köln stellt ebenfalls am **10.1.
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>**Raum-Musik
von **Christine Groult <http://musicinsitu.eu/>**vor, die **Hochschule
für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>**kündigt für den **19.1.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/19-01-2025-kompositions…>**einen
Kompositionsabend mit Studierenden der Klasse Prof. Johannes Schild an
und die **Plattform nicht dokumentierbarer Ereignisse
<https://platformcologne.com/>**ist mit **Jaap Blonk
<http://jaapblonk.com/Pages/jajaa_int.html>**, Jasper Stadhouders und
**Carl Ludwig Hübsch <https://huebsch.me/>**am **24.1.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/jaap-blonk-jasper-stadho…>**und
dem Duo Silke Strahl und Kevin Sommer am **29.1.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/sommer-strahl.17827846>**dabei.
*Einblicke in die freie Szene bekommt man bei *ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, fast tägliche Konzerte
veranstaltet das **Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/>,**jeden
2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln und jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat
wird der Ebertplatz von der Reihe **Bruitkasten
<https://www.impakt-koeln.de/>**bespielt. W**eitere Termine und Infos
finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/> und impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html> **sowie **Veranstaltungen
mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*Den Klimawandel und die jüngste Generation haben die
***Bochumer***Symphoniker <https://www.bochumer-symphoniker.de/> am
26.1.
<https://www.bochumer-symphoniker.de/programm/detail/be-the-change> mit
ihrer Uraufführung **/Be the change! /**im Visier. Komponiert hat das
Auftragswerk Michael Em Walter <http://www.emwalter.de/>. *
*Im **domizil <https://www.domicil-dortmund.de/>**in ***Dortmund***steht
am 16.1. **The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Start>**auf
der Bühne, in der **parzelle
<https://www.parzelledortmund.de/>**erwarten uns am **12.1.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/12/04/jooklo-2/>**Jooklo, das
Projekt der '**improviser in residence 2024
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>**'
des Moers Festivals **Virginia Genta
<http://virginiagenta.altervista.org/>,**und am **25.1.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/12/04/stadhoudersblonk/>****Jaap
Blonk <http://www.jaapblonk.com/>**und Jasper Stadhouders und im
**Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>**erklingt am
**21.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/21-01-2025-5-philharmonisch…>**und
**22.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/22-01-2025-5-philharmonisch…>**im
Rahmen des 5. Philharmonischen Konzerts **/Subito con forza/**von Unsuk
Chin.
Marc L. Vogler <http://www.marc-vogler.de/> **hat in seiner Funktion als
Composer in Residence der Jungen Oper Dortmund in der Spielzeit 2024/25
die Oper**//**/Marie-Antoinette oder Kuchen für alle!/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/marie-antoinette-oder-kuchen-f…>**//**komponiert,
die am 13. und 24.1. auf dem Programm steht. *
*Anlässlich einer Ausstellungseröffnung findet im
***Duisburger*****Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>**am 26.1. ein
a**udiovisuelles PerformanceKonzert**statt und in der **Mercatorhalle
<https://www.mercatorhalle.de/>**spielen Kai Schumacher & Friends am
**31.1.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/kai-and-friends-vol8-soko06-2…>**Werke
von Pärt, Glass, Messiaen, Moore, Silvestrov, Satie und anderen. *
*Im **Aalto Musiktheater
<https://www.theater-essen.de/musiktheater/>**in ***Essen***kommt am
25.1. **/The Listeners/
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/the-listeners/1923/>**,
eine Oper von Missy Mazzoli <https://missymazzoli.com/>, zur deutschen
Erstaufführung. Einstimmen kann man sich bei einer Matinee am **12.1.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/matinee-zu-the-listeners/192…>**und
einem Probenbesuch am **20.1.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/oeffentliche-probe-zu-the-li…>**In
der **Folkwang Universität <https://www.folkwang-uni.de/home>**stehen
Kompositionen von Folkwang-Lehrenden am 7.1., die Tape Session am 16.1.
und die 'Folkwang Woche Neue Musik' vom 24. bis 28.1. auf dem Programm.
Im **Rabbit Hole Theater <https://rabbithole-theater.de/>**treffen am
24.1. Peter van Huffel und Roland Fidezius auf **Simon Camatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/>**. *
*Das **PART-Ensemble <https://part-musik.de/>**ist am 31.1. in der
Petrikirche in ***Mülheim an der Ruhr***zu Gast und das **Theater
<https://atonaltheater.de/>A.Tonal
<https://atonaltheater.de/>**präsentiert vom 17. bis 19.1. in der
**Volxbühne <https://www.volxbuehne.de/>**die intermediale Performance
**/Brems:::kraft/ <https://atonaltheater.de/projects/41>**.*
*Weitere Termine hält der **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**bereit. *
*Düsseldorf*
*Der Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/index.html> veranstaltet
am 5.1. in der Neanderkirche unter dem Motto **/TangoWalzerMarsch/**ein
Neujahrskonzert.*
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> beginnt das neue Jahr mit aktuellem Jazz am
10.1. <https://www.gzm-aachen.de/?p=6461> und 18.1.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=6468>
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet monatlich einen Jour
fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und in der
Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> findet vom
17. bis 19.1. das Festival Frakzionen
<https://www.frakzionen-festival.de/> statt – diesmal u.a. mit Irene
Kurka <https://irenekurka.de/>, dem Ensemble Earquake
<https://www.hfm-detmold.de/en/portrait/hfm-ensembles/ensemble-earquake/>,
dem Maastrichter *Ensemble 88 <https://ensemble88.nl/>**, **Between
Feathers <http://www.betweenfeathers.com/>**aus Österreich und einer
Klanginstallation von **Bernd Bleffert <https://bernd-bleffert.de/>**,
die vom 14. bis 17.1. zu erleben ist. *
*Das **Ensemble Earquake
<https://www.hfm-detmold.de/en/portrait/hfm-ensembles/ensemble-earquake/>
wirkt**bereits am 11.1. bei einem Vortragsabend der Klasse Prof. Dr.
Mark Barden an der **Hochschule für Musik
<https://www.hfm-detmold.de/>**in ***Detmold***mit. *
*Zur Einstimmung auf die **Monheim Triennale
<https://monheim-triennale.de/de>**findet am **12.1.
<https://monheim-triennale.de/de/news/hauskonzert-muqata-a-und-fairouz-hasan…>**in
der Villa am Greisbachsee in ***Monheim***ein Hauskonzert mit Fairouz
Hasan und Muqata'a statt.*
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=168>jeweils freitags um 22 Uhr
Texte und Musik.
*Im Rahmen eines Schlagzeugkonzerts erklingen in der **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>*****Münster***am **29.1.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>**Werke
von Cage, Reich und anderen und in der **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**erwarten uns am
5.1. die 'geballte Power Münsteraner Musiker und Musikerinnen
unterschiedlichsten musikalischen Hintergrunds', am 17.1. **Florian
Herzog <https://florianherzog.info/>**mit Quartett und am 19.1. das
Quartett Diaphane.*
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Universität ***Siegen***lädt am **19.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/24_2…>**ein
zu einem Konzert für Orgel und Elektronik mit **Dominik Susteck
<https://dominiksusteck.de/>**und **Tobias Hagedorn
<https://tobias-hagedorn.de/>**. *
Im *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen Schuberts
/Winterreise/am 11.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/kammermusik-11-1-25/>, *das
Quartett Diaphane am **18.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/diaphane-18-1-25/>**und das
instrumental-elektronische Kölner Duo multipol bestehend aus Benjamin
Grau und Lola Rubio am **30.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2025/kammermusik-30-1-25/>**auf dem
Programm. In einem Konzert des Wuppertaler Ablegers der Kölner
**Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>**bringt das
**Atos-Trio <https://www.atostrio.de/>**am **9.1.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/09-01-2025-atos-trio/>**in
der Historischen Stadthalle **/Nordlichter/**, ein neues Klaviertrio von
Lutz-Werner Hesse <https://www.lutzwernerhesse.de/>, zur Uraufführung.*
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
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26 Nov '24
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezember-2024
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezembe…>_
_
*Dezember 2024*
*Gewesen: *NOW!-Festival in Essen – Musikfabrik im WDR
*Angekündigt:*Soundtrips NRW mit Angélica Castelló – Kompositionsabende
an den Musikhochschulen in Köln und Düsseldorf – Debut-Konzert Antiphon
Orchestra in Düsseldorf**u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? **Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**)
*
*
*
*[NOW!-Festival in Essen]*
Das Essener NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/now-festivalprogramm-2024-laissez…>
ist längst eine feste Größe im herbstlichen Veranstaltungskalender und
wie üblich stand es auch diesmal unter einem bewusst offen gehaltenen
Motto: In Anlehnung an ein Werk von Nicolaus A. Huber für 18
Röhrenglocken wollte man es einfach vibrieren lassen: /Laissez vibrer.
/Gleich zum Auftakt am 31.10. wurden die Halloweenschwingungen
aufgegriffen, die einem schon bei der Ankunft am Hauptbahnhof
entgegenwaberten, und was passt da besser als eine doppelte Hommage an
E.T.A. Hoffmann. Günter Steinke
<https://www.boosey.com/composer/Günter+Steinke?sl-id=2>,
Folkwangprofessor und guter Geist des Festivals, wesentlich
verantwortlich für die Konzeption und mit Konzerteinführungen und
begleitenden Interviews allgegenwärtig, hält sich mit eigenen Werken in
der Regel dezent zurück, aber diesmal gönnte er sich den ersten
Aufschlag. Sein Werk /Der Sandmann/ für Sprecher und sieben Musiker
greift Hoffmanns gleichnamige Erzählung fragmentarisch auf und versetzt
uns rasch in eine lustvoll-unheimliche, abgründig-doppelbödige Stimmung.
Während Gerhard Mohr <http://www.gerhard-mohr.de/> als Sprecher mit
klarer Stimme durchs Geschehen führt, sind wir umgeben von dumpfem
Pochen, Knarzen, zittrigen, fiebrigen Schlieren, abrupten aggressiven
Wendungen, dann wieder besänftigenden, sich einschmeichelnden Passagen –
Steinke findet eine plastische Sprache, die sich nicht in
oberflächlicher Geisterstunde verliert, sondern den vielschichtigen
Wendungen der Geschichte gerecht wird, und das Ensemble Ascolta
<https://ascolta.de/>, dessen Instrumentarium durch E-Gitarre und
Flaschengeklöppel besondere Farben erhält, sorgt für die kongeniale
Umsetzung.
Auf traditionelleren Pfaden bewegt sich Johannes Kalitzke
<https://www.johanneskalitzke.com/>, der am Pult des
Konzerthausorchesters Berlin
<https://www.konzerthaus.de/de/konzerthausorchester-berlin> den erst
kürzlich restaurierten Stummfilm /Hoffmanns Erzählungen/ von Max Neufeld
aus dem Jahre 1923 mit seinen extra hierfür komponierten
/Beethoven-Variationen/ begleitete. Damit bezieht er sich nicht auf den
naheliegenden Offenbach sondern auf Beethoven, den Hoffmann persönlich
kannte und schätzte. Hin und wieder blitzen Anklänge an dessen Sinfonien
auf, im Wesentlichen handelt es sich jedoch um gut gemachte aber wenig
überraschende Filmmusik.
NOW! versteht sich nicht als reines Uraufführungsfestival, sondern gönnt
sich auch einen Blick auf Bewährtes, so zum Beispiel in einem Konzert
mit Studierenden der Folkwangprofessorin Barbara Maurer
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/lehrende/detailansicht/personen-deta…>,
die ihr erstaunliches Spielniveau an Luciano Berios
<https://www.universaledition.com/Personen/Luciano-Berio/>
/Sequenzen/demonstrierten (Shuizi Tong, Klavier, Margot Lemoine, Viola,
Ronan Whittern, Fagott, Fanny Herbst, Harfe). Bei anderer Gelegenheit
konnte Barbara Maurer das von ihr einst mitbegründete Trio Recherche
<https://www.ensemble-recherche.de/> begrüßen, das nach dem Ausscheiden
von Melise Mellinger jetzt ganz neu aufgestellt ist. Wie sich zeigte,
sind die Streichtrios von Lachenmann, Ferneyhough und Schönberg auch bei
der aktuellen Besetzung mit Adam Woodward (Violine), Sofia von Atzingen
(Viola) und Åsa Åkerberg (Cello) in guten Händen. Neues und Bekanntes
begegneten sich in einem Konzert mit Roberto Doati
<https://www.robertodoati.com/it/>, der Stockhausens
<http://www.karlheinzstockhausen.org/> frühe /Klavierstücke I – VIII/
(interpretiert von Ciro Longobardi) als Blaupause für seine
elektronischen Exkursionen verwendet.
Typisch für NOW! sind Kooperationen mit anderen Festivals und
Veranstaltern. So kam Enno Poppes
<https://www.ricordi.com/de-DE/Composers/P/Poppe-Enno.aspx> neues Werk
/Streik/ zur Aufführung, das gerade erst in Donaueschingen aus der Taufe
gehoben wurde. Poppe ist nicht nur für ungewöhnliche Titel bekannt
sondern auch für ungewöhnliche Besetzungen. Diesmal sind es 10 Drumsets,
die in einem weiten Halbkreis die Bühne besetzen und sich ohne zentrales
Dirigat selbst koordinieren, indem die Führung wie ein Staffelstab
weitergereicht wird: Diese Verbindung von Individualität und
Zusammenarbeit bestimmt die DNA des Stücks, das sich aus kleinen
Partikeln aufbaut, vom dumpfen Grollen bis zum metallischen Klirren
verschiedene Farben ins Spiel bringt, mal dichte Steigerungswogen, mal
kleine Erregungswellen durch den Raum schickt, mit dichtem Prasseln,
zartem Säuseln und knalligen Gewehrsalven die unterschiedlichsten
Aggregatzustände durchläuft und dabei nie auf Überwältigung sondern auf
feine Detailarbeit setzt, so dass das Ohr ohne Mühe eine Stunde lang bei
der Sache bleibt.
Noch vor der Aufführung in Köln am Folgetag brachte das WDR
Sinfonieorchester
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/index.html>
unter der Leitung von Brad Lubman <https://brad-lubman.com/> ein
gemeinsam mit dem WDR in Auftrag gegebenes Werk von Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/> zur Uraufführung. Kampe bedient sich gerne
eines stets neu aufgekochten Rezeptes: Als Fonds nutzt er vertrautes
klassisches Material, das er, damit es nicht ganz so abgestanden
schmeckt, mit Überzeichnungen, auftrumpfender Dramatik und schrillen
Effekten würzt. Doch trotz dieser vielversprechenden Ingredienzien
scheint er dem musikalischen Braten allein nicht zu trauen, weshalb er
das Ganze mit möglichst skurrilen Texten garniert. In seinem neuen Stück
/mein Fleisch/ hat es ihm der Kannibalismus angetan, wobei er neben
einem Roman von Senthuran Varatharajah, der sich auf einen noch nicht
lange zurückliegenden realen Fall bezieht, männerverzehrende
Gottesanbeterinnen, Blutwürste und Schlachtanleitungen für Hühner
herbeizitiert. Die Sopranistin Anna-Lena Elbert und der Bariton Holger
Falk <https://www.holgerfalk.com/> tun ihr Bestes, um diesen Textkoloss
zu bewältigen, doch abgesehen davon, dass die Textverständlichkeit zu
wünschen übrig lässt, hat sich der Witz bald erschöpft – jedenfalls
lange bevor das Stück nach mehr als 30 Minuten sein Ende findet. Im
gleichen Konzert setzt Johannes Maria Staud
<https://de.karstenwitt.com/kuenstler_in/johannes-maria-staud> in seinem
Konzert für Schlagzeug und Orchester /whereas the reality trembles/ vor
allem auf Virtuosität und damit auf den Solisten Christoph Sietzen
<https://christophsietzen.com/>. In seinem Gehege aus Marimbaphon,
Zymbeln, Kuhglocken, Ölkanistern und dergleichen mehr liefert Sietzen
eine energiegeladene Choreographie ab, die vom Orchester mit wuchtigem
Beiwerk flankiert wird. Doch wie oft bei derartigen Stücken bleibt, wenn
man schneller als einem lieb ist aus dem Staunen herausgekommen ist,
nicht sehr viel übrig.
Dem ungarischen Komponisten Márton Illés <https://www.martonilles.com/>
widmet die Essener Philharmonie in der laufenden Saison ein
Künstlerporträt und so durfte er natürlich auch bei NOW! nicht fehlen.
Für Marco Blaauws 2015 gegründetes The Monochrome Project
<https://globaltrumpets.net/monochromeproject/>, bei dem acht Trompeten
zum Einsatz kommen und das bereits in Witten zu erleben war, steuerte
Illés das Werk /Réz-tér/ (Messing-Raum) bei. Statt auf wuchtige
Trompetenklänge setzt er dabei auf feinste Klangnuancen, die in der
Weite des Sanaa-Gebäudes ein reiches Eigenleben entfalten. Zartes
Glucksen, geräuschhaftes Flirren, Schnattern, Pfeifen, Knistern und
Rascheln – mit geschlossenen Augen fühlt man sich in eine vibrierende
Dschungellandschaft mit prasselnden Regenschauern und sirrenden
Insektenschwärmen versetzt. Zum Schluss entfernen sich die Klänge, bis
nur noch eine von ferne heranwehende Ahnung übrig bleibt. In seinem
neuen Werk für The Monochrome Project /there is a draught every time
that crack opens/ greift Thomas Neuhaus
<https://www.folkwang-uni.de/home/gestaltung/personen/profil/personen-detail…>,
Professor für Musikinformatik an der Folkwang Universität, auf seine
Erfahrungen mit elektronischer Musik zurück. Die um das Publikum herum
platzierten Trompeten destillieren aus flächigem Sirren und Hauchen
zarte Töne, die sich zu durch den Raum wandernden kleinen Motiven und
rhythmischen Strukturen formieren oder zu einem changierenden
Gesamtklang vereinen. Zwei weitere Werke von Márton Illés brachte das
Gürzenich-Orchester <https://www.guerzenich-orchester.de/de/> unter der
Leitung von Gergely Madaras <https://gergelymadaras.com/en> zur
Aufführung, darunter /Re-Akvarell, /bei dem der Klang der solistischen
Klarinette (Boglárka Pecze <https://www.boglarkapecze.com/>) zunächst
von den sechs Klarinetten des Orchester und dann von den übrigen
Instrumenten aufgenommen und weitergesponnen wird.
Ein besonderes Kleinod war das Konzert mit dem Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/>. Franck Bedrossians
<https://www.billaudot.com/franck--3.html?p=Franck&n=Bedrossian>
energiegelandene Klangsprache zeigte sich in seinem Duo /Edges/für
Klavier und Schlagzeug sowie besonders in /La Solitude du coureur de
fonds/für Saxophonsolo, bei dem Salim(a) Javaid, sich in immer
geräuschhaftere, exaltiertere Sphären vorwagt. Rachel C. Walker
<https://rachelcwalker.com/about/deutsch/> hingegen erkundet in ihrem
von einem Gedicht der chinesischen Lyrikerin Zheng Xiaoqiong
inspirierten /I thought the passing of time would let the truth
emerge/kleine Gesten und Motive, die sie detailverliebt auskostet. Auch
in Giorgio Nettis <https://www.giorgionetti.com/> /Pulsar/dominieren die
sanften Töne. Sie scheinen sich wie die gleichnamigen Neutronensterne
aus den Tiefen des Universums vorzutasten und manchmal ganz zu versiegen.
Es gäbe noch mehr zu berichten, aber bei zwei Wochenenden prall gefüllt
mit hochkarätiger zeitgenössischer Musik ist es kaum möglich, auf alles
einzugehen. In NRW ist das eigentlich nur noch mit dem Kölner
Achtbrückenfestival vergleichbar und ausgerechnet dieses ist in seiner
Existenz ernsthaft gefährdet, da die Stadt Köln für 2026 ihre Zuschüsse
– immerhin ein Drittel des Gesamtbudgets – einstellen will. Wollen wir
hoffen, dass NOW! uns noch lange erhalten bleibt.
*[Musikfabrik im WDR]*
Die Zeiten werden in jeder Hinsicht rauer, das bekommt leider auch die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> zu spüren. Die Förderung
der WDR-Konzerte durch die Kunststiftung NRW soll beendet werden, was
zur Folge hat, dass es zumindest weniger Kompositionsaufträge geben
wird. Bisher war es üblich, in jedem Konzert der Reihe ein bis zwei neue
Werke aus der Taufe zu heben, so auch in der 91. Ausgabe mit neuen
Stücken von Arnulf Hermann und Lisa Streich.
Die Hornistin des Ensembles, Christine Chapmann
<https://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder/christine-chapman/>,
brachte ein Werk für Doppeltrichterhorn zur Uraufführung, das ihr Arnulf
Hermann <https://arnulfherrmann.de/> praktisch auf den Leib geschrieben
hat. In /Un Chant d'Amour /erkundet er die Höhen und Tiefen der
Zweisamkeit, wobei er von einer klaren Versuchsanordnung ausgeht: Die
beiden Schalltrichter strahlen in entgegengesetzte Richtungen ab, so
dass ein stereophoner Effekt entsteht, der durch eine dezente
Verstärkung noch unterstützt wird. Da ein Trichter mit einem Dämpfer
versehen ist, wirkt das anfängliche Hin- und Her einzelner Akzente wie
ein Echo. Daraus entwickelt sich eine immer turbulentere Zwiesprache,
bei der sich die beiden Kontrahenten ins Wort fallen, ineinander
verschränken, dunkel Grollen oder einander kleine Motive zuwerfen. Auch
wenn die nicht gedämpfte Stimme die dominante zu sein scheint, entsteht
die Bewegung erst aus dem Miteinander.
Ein sehr ungewöhnliches Stück, von dem ich noch nicht so richtig weiß,
was ich davon halten soll, steuerte Lisa Streich
<https://www.lisastreich.se/> mit /Vogue/bei. Streich lässt einige der
Musiker und Musikerinnen nicht nur spielen sondern auch singen, wobei es
ihr gerade nicht um Virtuosität und technische Perfektion sondern im
Gegenteil um die Brüchigkeit und Verletzlichkeit der ungeübten Stimme
geht. Auch die Harmonik ist beeinflusst von nicht akkurat intonierenden
Amateurchören, die dem allzu Vertrauten eine neue Offenheit und
Direktheit verleihen. Das Ergebnis sind mikrotonale Popsongs, für die
Streich nicht nur Melodien sondern auch Texte geschrieben hat und an
denen alles zugleich schlicht und vielschichtig, diffus und mehrdeutig
ist. Das beginnt bereits beim Titel /Vogue/, bei dem man an das
Modemagazin oder an Zeitgeistigkeit (en vogue) denken kann, was beides
keinen rechten Sinn ergibt. Auch die Texte fächern bei aller Einfachheit
eher Gedankenräume auf, als dass sie klare Inhalte vermitteln. Das
unspektakuläre Klavierspiel des Auftakts, in dem sich hingetupfte
Steichergesten verfangen, wirkt fast romantisch und kehrt als Intermezzo
mehrfach wieder. Während die anderen Instrumente einstimmen und sich die
Musik verdichtet, manchmal eine geradezu gravitätische Schwere annimmt,
tauchen die Stimmen mit einer in diesem Rahmen ganz ungewohnten
Brüchigkeit auf – irritierend und faszinierend zugleich. Es ist wie ein
Singen zwischen den Zeilen, das trotzdem sehr präsent ist und Streichs
Intention entspricht, eine Welt im Dazwischen aufzuspannen.
*
*
*[Termine im Dezember]*
*Köln*
*In der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen die
**reiheM <https://www.reihe-m.de/>**mit der audiovisuellen Collage
**/The Library of Babel/**am **4.12. <https://www.reihe-m.de/?p=5512>**,
das Ensemble Dehio am 5.12., das **Ensemble S201
<https://www.ensemble-s201.com/>**am 6.12., das **BRuCHfest
<https://6000720639e41.site123.me/events/mehrfachbruch>**mit dem
**Ensemble BRuCH <https://6000720639e41.site123.me/>**am 10. und 11.12.
und das **Ensemble hand werk <https://ensemble-handwerk.eu/>**am 18.12.
auf dem Programm. In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**erwarten uns neben den
Lunchkonzerten am 7., 14. und 21.12. ein Album Release Konzert am
**6.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/monopass.17809626>**und
das Silvesterkonzert am 31.12. Die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**lädt ein zu Montagskonzerten am
**9.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-approaches-and-depart…>**und
**16.12. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/lost-voices/>**und hebt
am **20.12. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-13/>**in
der Reihe 'Adventure' in der **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**Uraufführungen von
Kompositionsstudierenden aus der Taufe. Bereits am **4.12.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/04-12-2024-kompass6/>**kommen
Kompositionsstudierende in der Reihe 'Kompass' zusammen.
Im **Konzertraum 674fm <https://674.fm/konzerte/>**treffen sich am
**1.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/red-brut-de-mond-vanhoof…>**Red
Brut und De Mond/Vanhoof, **Tenri <http://www.tenri-kw.de/>**, die
Japanisch-deutsche KulturWerkstatt, präsentiert am **7.12.
<http://www.tenri-kw.de/veranstaltungen/klangdialoge-zwischen-mittelalterlic…>**Klangdialoge
zwischen mittelalterlicher und neuer Musik, das **Gürzenich-Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/>**spielt in seinem nächsten
Sinfoniekonzert am **8., 9. und 10.12.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/entfesselt/1178>**Werke
von York Höller und Toshio Hosokawa, die **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/>**widmet sich am **12.12.
<https://www.khm.de/termine/news.5856.soundings-045-luis-antunes-pena-musik-…>**in
der Reihe 'soundings' dem Komponisten **Luís Antunes Pena
<https://luisantunespena.eu/>**, im **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**sind Jan Klare <http://www.janklare.de/>
und KIND am **11.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/jan-klare-kind-7825>**und ein
Quartett um Aki Takase am **17.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/takase-dj-illvibe-amadou-niescier-9123>**zu
Gast, die Reihe 'pianissimo' der kgnm wird am **14.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pianissimo-soundscapes-m…>**fortgesetzt,
in der Friedenskirche in Köln-Mülheim erklingen am **15.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/hidden-fresco-albrecht-m…>**neue
Klänge auf mittelalterlichen Instrumenten, die nächste Soirée Sonique
findet am **25.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-90.177310…>**statt
und beim nächsten **Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>**am 29.12.
treffen die Bräute des Windes auf Rochus Aust.
*Einblicke in die freie Szene bekommt man bei *ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**(z.B. am **12.12.
<https://www.on-cologne.de/onpaper-it-sicherheit-praktische-tipps-zur-digita…>**bei
einem Workshop zur IT-Sicherheit) und **Noies <https://noies.nrw/>**,
der Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, fast tägliche
Konzerte veranstaltet das **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>,**jeden 2. und 4. Dienstag im
Monat sendet**FUNKT <https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein
Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 10.12. mit
Karl-Heinz Müller) und jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat wird der
Ebertplatz von der Reihe **Bruitkasten
<https://www.impakt-koeln.de/>**bespielt. W**eitere Termine und Infos
finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/> und impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**,****sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*In der ***Bochumer*****Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/>**klingt das Jahr am **31.12.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/1365/>**mit einer Klang-
und Textpassage rund um die Regenschirme des Herrn Eric Satie aus. *
*In der Parzelle in ***Dortmund***erwarten uns die **Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**am **6.12.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/11/14/angelica-castello-st71/>**und
Jan Klare mit seinem Sextett KIND am **8.12.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/11/13/danke-mit-k-i-n-d/>**und im
**domizil <https://www.domicil-dortmund.de/>**steht am **19.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-11596.html>****The
Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Start>**auf der Bühne.*
*Im ***Duisburger*****Lokal Harmonie
<https://www.lokal-harmonie.de/>**stehen die **Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**am **4.12.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11164/-/soundtrip-7…>**,
Jan Klare mit KIND am **7.12.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11166/-/konzert-jan…>**und
die basstherapie am **20.10.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11181/-/basstherapi…>**und
**21.10.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11180/-/under-a-bri…>**auf
dem Programm und **stromspiesser <https://www.gnm.ruhr/stromspiesser>**,
die Konzertreihe für elektronische Musik, kommt am 15.12. ins
**Stapeltor <https://www.stapeltor.de/>**.*
*Die ***Essener*****Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**setzt am **1.12.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/konzert-zum-1-adventhaydn-al…>**das
Porträt Márton Illés fort, das Schlippenbach
<http://www.avschlippenbach.com/> Trio kommt am 2.12. ins **Rabbit Hole
Theater <https://rabbithole-theater.de/>**und das **Ensemble S201
<https://www.ensemble-s201.com/>**ist am 5.12. in der Szene 10 zu
erleben. Das **ICEM <https://icem.folkwang-uni.de/icem-web/>**, Institut
für Computermusik und elektronische Medien der Folkwang Universität,
kündigt das kurzfilmforum am 10.12. und die Tape Session am 19.12. an
und am 12.12. veranstalten **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**und **Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/>**in der Musikbibliothek ein
Performancekonzert zum 85. Geburtstag von Nicolaus A. Huber. Die **Neue
Musik Zentrale <https://www.gnm.ruhr/>**lädt ein zu den Sidegigs am
12.12. und zur Listening Session am 16.12. *
*Im **Musiktheater im Revier <https://musiktheater-im-revier.de/de>**in
***Gelsenkirchen***finden nach der Premiere im September am 1. und
29.12. weitere Aufführungen der Oper **/Innocence/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/innocence>**von
Kaija Saariaho statt.*
*Das **Makroskope <https://www.makroscope.eu/>**in ***Mühlheim******an
der Ruhr ***kündigt für den **14.12.
<https://www.makroscope.eu/programm/konzert-pierre-bastien>**Pierre
Bastien und die RaumZeitPiraten an.*
*Weitere Termine hält der **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**bereit. *
*Düsseldorf*
*Das neu gegründete Antiphon Orchestra <https://antiphonorchestra.com/>
gibt am 1.12. im 34Ost sein Debut-Konzert mit Werken von Messiaen,
Skrjabin, Ablinger, Nemtsov und Ruggles. **In der Robert Schumann
Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> findet am 4.12.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2024-12-04-kompositi…>
ein Kompositionsabend statt. In der Tonhalle erwarten uns das
notabu.ensemble <https://www.notabu-ensemble.de/homepage-alt/> am 11.12.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/15138-na-hoern-sie-m…>
und das Modern Art Orchestra am 15.12.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/supernova/15385-modern-art-orchestra>
und musik12 <http://www.musik21.de/> veranstaltet am 7.12. und 15.12.
drei Konzerte in der Reihe 'new counterpoints'.*
*Sonstwo*
Die Reihe Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> schickt
herausragende Solisten und Solistinnen durchs Land und lässt sie auf
wechselnde Gäste treffen. Anfang Dezember kommtAngélica Castelló
<https://castello.klingt.org/> mit der Paetzold (einer spezielle
Bassblockflöte) und viel Elektronik nach Münster, Wuppertal, Duisburg,
Essen, Dortmund und Oberhausen.
Die Klangkolchsoe NRW <https://ltk4.de/portfolio/klangkolchose-24/>
macht im Dezember Station in Kall-Scheven (am 1.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/recordari-ueber-kopf-und…>),
Hilden, Essen und Iserlohn.
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt die Reihe 'Hören und Sprechen über
Neue Musik' am 6.12. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5682>, ein Konzert
zur Erinnerung an den Aachener Komponisten Gottfried Stein am 7.12.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=6408> und aktuellen Jazz am 14.12.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5894> an.
Die Bielefelder Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet monatlich einen Jour
fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und in der
Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> findet am
15.12. ein Konzert zum 85. Geburtstag von Nicolaus A. Huber statt.
Die In Situ Art Society <https://in-situ-art-society.de/> präsentiert am
6.12. in der Reihe 'The Dissonant Series' Hungry Ghosts im
*Bonner*Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/>.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=168>jeweils freitags um 22 Uhr
Texte und Musik.
Im *Mönchengladbacher *Zentrum für offene
<https://www.bis-zentrum.de/>Kulturarbeit BIS
<https://www.bis-zentrum.de/>finden im Rahmen einer Klang-Plakataktion
*am **8.12.
<https://www.bis-zentrum.de/programm/kooperation/art-ensemble-nrw-weltklangr…>****Werkstattkonzerte
<https://www.klangraum61.de/werkstatt>**mit dem **ART Ensemble NRW
<https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw>**statt.*
/Sasja und das Reich jenseits des Meeres/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/sasja-und-das-reich-jenseits-…>,
ein Musiktheater für junge Menschen von Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/>, steht im Dezember im Theater
*Münster*weiterhin auf dem Programm.In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> erwarten uns die
Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> am 1.12., das Schlippenbach
<http://www.avschlippenbach.com/> Trio am 3.12., eine Kooperation des
Trios Kimmig Studer Zimmerlin mit John Butcher am 8.12. und ElektroFlux
am 12.12. und Jan Klare <http://www.janklare.de/> steht am 9.12.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
mit dem Projekt KIND in der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
und am 15.12.
<https://pumpenhaus.de/veranstaltung/jan-klare-muenster-hardcore-easy-listen…>
mit Meat.Karaoke.Quality.Time im Theater im Pumpenhaus
<https://pumpenhaus.de/> auf der Bühne.
Multisensorale Landschaften sind am 7.12. in der Reihe 'soundscaping' im
_Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/>_in *Solingen*zu
entdecken.
Im *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen die Soundtrips
NRW <https://soundtrips-nrw.de/> am 3.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/soundtrips-nrw/>, das Trio
Vehicle/Passnger am 8.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/vehicle-8-12-24/> und der
cine:ort mit einem Film über den Tastenarbeiter Alexander von
Schlippenbach am 12.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/cineort-12-12-24/> auf dem
Programm und am 8.12. ist im KunstWerk in Oberbarmen eine begehbare
Installationsperformance mit dem Theater Filidonia
<https://theater-filidonia-de.webnode.page/> zu erleben.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
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02 Nov '24
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_
*November 2024*
*Gewesen: *Ensemble Crush*– *Zeitinsel mit Beat Furrer in Dortmund *–
*/Innocence/ von Kaija Saariaho in Gelsenkirchen
*Angekündigt: *NOW!-Festival in Essen – Schönes Wochenende in Düsseldorf
– In Front-Festivval in Aachen u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? **Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Ensemble Crush]*
Gleich mehrfach kann bzw. konnte man in diesen Tagen dem Ensemble Crush
<https://ensemble-crush.com/>begegnen, das seit seiner Gründung 2013
bereits eine beeindruckende Anzahl von Projekten
<https://ensemble-crush.com/projekte/>realisiert hat. Als Ensemble in
Residence war es im Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>von Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/>zu Gast, 2021
<https://ensemble-crush.com/und-anders-als-erwartet-klangbegegnung-mit-bernd…>und
2022 <https://ensemble-crush.com/klangbegegnung-ii/>bespielte es im
Rahmen des Festivals KlangBegegnung den Pavillon von Thomas Schütte in
Krefeld und 2021 beteiligte es sich am Joseph Beuys Jubiläum mit dem
Projekt 'Ensemble Crush + Beuys' Erdklavier'. Bei diesem wird ausgehend
von Beuys' Gedanken, „dass man Bilder hört und Skulpturen mit den Ohren
wahrnimmt“, ein Klanglabyrinth kreiert, in dem sich Klänge und Aktionen,
Neues (Cage) und weniger Neues (Stravinsky, Satie) zu einem
Gesamterlebnis verbinden. Zuletzt tourte das Konzept als /Erdklavier
2.0/ <https://ensemble-crush.com/erdklavier-2-0-2/>durch verschiedene
Kirchenräume in NRW und traf u.a. im Rahmen der samstäglichen Marktmusik
in der Mönchengladbacher Citykirche auf ein zahlreiches und
aufgeschlossenes Publikum.
Mit seinem Festival KlangBegegnung
<https://ensemble-crush.com/klangbegegnung-iii-irene-kurka-ensemble-crush/>beehrte
Crush im September seinen Heimathafen Duisburg und widmete sich
gemeinsam mit der Sopranistin Irene Kurka <https://irenekurka.de/>zwei
sehr unterschiedlichen Komponisten. Am ersten Tag stand Salvatore
Sciarrino <https://www.salvatoresciarrino.eu/>im Fokus, dessen
feinsinnige musikalische Handschrift durch die solistisch bzw. klein
besetzten Werke besonders gut zur Geltung kam. In /Let me die before I
wake /entfaltet die Klarinette ein zartes und zittriges Zirpen, in das
einige markante Gesten eingebettet sind, /L'orrizonte luminoso di Aton
/für Flöte wirkt wie hingehaucht, /Sei capricci/für Violine ist zwar von
Paganini inspiriert, beantwortet dessen Virtuosität jedoch mit äußerster
Brüchigkeit, wobei wie hinter einem Schleier melodische Ansätze
erkennbar werden. /Ommagio a Burri /für Altflöte, Bassklarinette und
Violine ist dem Künstler Alberto Burri gewidmet und so wie dieser aus
Alltagsmaterialien etwas fantastisch Neues kreierte, so können wir bei
Sciarrino hören, wie sich einfache Gesten verflüssigen und ein
flackerndes Eigenleben entfalten. Den Höhepunkt des Abends bildeten
Auszüge aus /Vanitas/für Stimme, Cello und Klavier. Unter Verwendung
verschiedenster Texte (u.a. Opitz) beleuchtet Sciarrino den barocken
Vanitasgedanken in einer Mischung aus Ergebenheit und Aufbegehren. Irene
Kurka tastet die Worte ab und formt sie zu ornamentalen Gebilden, die
von Cello und Klavier mal umschattet und gespiegelt, mal mit harschen
Einschlägen und schrillen Turbulenzen attackiert werden.
In eine ganz andere Welt führt uns Marius Bajog, dem der zweite Abend
gewidmet war. Der 1993 geborene Bajog studierte an der Folkwang
Universität bei Günter Steinke und Michael Edwards und versteht sich als
Komponist, Musiker und Sprachkünstler. Texte spielen in seiner Arbeit
eine wichtige Rolle und liegen auch den Stücken /Röhricht am Ufer /und
dem in Duisburg uraufgeführten /order within/zugrunde. Trotz
weitgehender Sprachverständlichkeit lässt Bajog die Bedeutung offen; man
fühlt sich in eine Szenerie versetzt, folgt den ausgelegten Spuren,
verirrt sich und kommt doch voran. Für Irene Kurka entsteht so eine
Bühne, auf der sie – sprechend, singend, lachend, säuselnd – ihre ganze
Wandlungsfähigkeit ausspielen kann. Auch beim Auftaktkonzert des
NOW!-Festivals in der Essener Neue Musik Zentrale
<https://www.gnm.ruhr/>am 26.10. war das Ensemble Crush präsent und im
November gibt es weitere Gelegenheiten der Begegnung: Mit dem
Projekt///Motion Crush/
<https://ensemble-crush.com/motion-crush-ensemble-crush-bewegt-und-wird-bewe…>ist
es am 8.11. im Duisburger Lehmbruck Museum
<https://lehmbruckmuseum.de/de/>und am 15.11. im Essener Rabbit
<https://rabbithole-theater.de/>Hole Theater
<https://rabbithole-theater.de/>zu Gast.
*[Zeitinsel mit Beat Furrer in Dortmund]*
Das Konzerthaus Dortmund <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>widmet
sich einmal im Jahr in besonderem Maße der zeitgenössischen Musik, indem
es im Rahmen einer sogenannten Zeitinsel
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/abonnements/zeitinsel-beat-…>das
Schaffen eines lebenden Komponisten bzw. einer lebenden Komponistin in
den Fokus stellt. In der Vergangenheit wurden bereits Arvo Pärt, Ondřej
Adámek, Sofia Gubaidulina und György Kurtág vorgestellt, wobei aus
Alters- oder Gesundheitsgründen nicht alle persönlich anwesend sein
konnten. Doch in diesem Jahr hatte das Publikum Glück, denn Beat Furrer
<https://www.baerenreiter.com/programm/musik-des-2021-jahrhunderts/beat-furr…>,
der im Dezember seinen 70. Geburtstag feiert, war nicht nur als
Komponist, sondern auch als Gesprächspartner und als Dirigent zu
erleben. Der Schweizer Furrer hat schon früh sein Glück in Österreich
gefunden, wo er 1985 das Klangforum Wien <https://www.klangforum.at/>
mitbegründete und bis 2023 an der Universität Graz Komposition lehrte.
Auch landschaftlich hat er hier seine Heimat entdeckt. Wenn er sich
nicht gerade in Wien aufhält, zieht er sich in ein altes Forsthaus im
steirischen Naturpark mit dem wunderschönen Namen Gesäuse
<https://www.steiermark.com/de/Gesaeuse> zurück und gibt sich dort ganz
der Musik und der Natur hin. In Dortmund waren vor allem Werke für
Stimme zu hören, wobei mein Lieblingschor, das Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/>, mit dem /Enigma-Zyklus/ den Auftakt machte.
Diesem liegen Texte aus Leonardo da Vincis /Profezie/ zugrunde, den
sogenannten Prophezeiungen, bei denen es sich um Beobachtungen handelt,
die, indem sie im Futur formuliert sind, Rätselcharakter erhalten.
Furrer bringt die in der Neuen Musik bekannten stimmlichen
Variationsmöglichkeiten zum Einsatz, er lässt die Sänger und Sängerinnen
nicht nur singen, sondern flüstern, hauchen, geräuschvoll atmen und
sprechen, doch dies wird nie zum Selbstzweck sondern ist eingebunden in
eine hochdifferenzierte Stimmbehandlung, deren Ergebnis einfach schöne
Musik ist. Manchmal sind die Stimmen ganz nah am Text, z.B. wenn sie
sich bei 'qual frenesia' (welcher Wahnsinn) plötzlich aufbäumen,
manchmal verflüssigen sie sich zu vielschichtigen rhythmischen
Bewegungen. Im Konzerthaus wurden der /Enigma-Zyklus/ mit älteren
Chorwerken von Orlando di Lasso, Giovanni Gabriele und Antonio Lotti
kombiniert und vom Publikum mit Standing Ovations gefeiert.
Cantando Admont <https://www.cantando-admont.com/>, ein weiteres
hochkarätiges Vokalensemble, interpretierte gemeinsam mit dem Klangforum
Wien den Zyklus /Akusmata/, dessen Ergänzung als Auftragskomposition des
Dortmunder Konzerthauses seine Uraufführung erlebte. Wieder bilden
rätselhafte alte Texte den Grundstock; diesmal ist es Pythagoras, der
uns geheimnisvolle Anweisungen erteilt. „Schau nicht in den Spiegel beim
Schein der Lampe. –Rühr das Feuer nicht mit dem Messer auf“, heißt es
da. Aus kleinen Gesten entstehen kurze Tumulte, die Stimmen werden von
instrumentalen Akzenten wie von Sternschnuppen durchkreuzt oder wie von
einem Echo umschattet, die Flöte schwingt sich zu einem quirligen Solo
auf. Alles wirkt haarfein austariert und man kann sich regelrecht
vorstellen, wie Furrer in der Abgeschiedenheit an jedem Klang und jeder
Note feilt.
Bei der Happy Hour des WDR spielte die junge niederländische Geigerin
Noa Wildschut <https://www.noawildschut.com/> mit dem WDR
Sinfonieorchester unter der Leitung von Ilan Volkov Furrers
/Violinkonzert/. Zum Auftakt besetzen sie die entgegengesetzten Bereiche
des Registers, während das Orchester in der Tiefe rumort, steigt die
Geige aus höchster Höhe herab, im zweiten Satz treiben sie sich
gegenseitig an, die Violine wirkt als wäre sie auf der Flucht. Schuberts
/Sinfonie Nr. 4/, offenbar ein Zugeständnis an das 'normale'
Klassikpublikum, konnte da für meine Ohren nicht mithalten.
Leider nicht ganz überzeugt hat mich die konzertante Aufführung von
Furrers Oper /Begehren/, die um Eurydikes und Orpheus' Schicksal nach
seinem verhängnisvollen, rückwärtsgewandten Blick in der Unterwelt
kreist und in unseren Gefilden schon einmal im Rahmen der Ruhrtriennale
mit einem Bühnenbild von Zaha Hadid zur Aufführung kam. Doch in Dortmund
waren die beiden Solisten (Sarah Aristidou und Christoph Brunner)
akustisch zu wenig präsent, vor allem in den so wichtigen fragilen,
tastenden Passagen verloren sich ihre Stimmen im Chor- und
Instrumentalklang. Trotz dieser kleinen Enttäuschung habe ich das
verlängerte Wochenende in Dortmund sehr genossen. Letztlich ist Furrers
Musik mit ihren filigranen Tonziselierungen, ihrer Bezugnahme auf alte
Texte und Mythen und ihrer Hingabe an den Klang eine Flucht, eine
Zeitinsel im wahrsten Sinne des Wortes, die sich vom aktuellen Tosen der
Weltmeere fern hält. Ob das jetzt altmodisch, angesichts der aktuellen
Lage besonders willkommen oder einfach nur schön ist, kann jeder selbst
entscheiden.
*[/Innocence/ von Kaija Saariaho in Gelsenkirchen]*
Bereits am 28.09. hatte Kaija Saariahos <https://www.saariaho.org/> Oper
/Innocence/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/innocence> im
Musiktheater im Revier <https://musiktheater-im-revier.de/de> in
Gelsenkirchen Premiere und zwar (nach der Uraufführung am 3.7.21. beim
Festival d'Aix-en-Provence) als deutsche Erstaufführung. Saariaho hat
sich für ihre fünfte (und aufgrund ihres frühen Todes letzte) Oper ein
ungewöhnliches Sujet erwählt, für das die bekannte estnische
Schriftstellerin Sofi Oksanen das Libretto verfasste. Im Mittelpunkt
steht ein Amoklauf in einer Schule, der auch nach zehn Jahren keinen der
Beteiligten loslässt. Zwei Parallelhandlungen gewähren uns Einblick in
die Welt der Überlebenden und der Familie des Täters. Während letztere
die Hochzeit des Bruders feiert und dabei vergeblich um Normalität
ringt, sind erstere ganz in ihren Traumata verkapselt. Im Bühnenbild von
Ines Nadler kommt dies anschaulich in einem zweistöckigen
Setzkastensystem zum Ausdruck, das gleichzeitig die Isolation aller
Beteiligten zum Ausdruck bringt. Die von farbig-leuchtenden Trennwänden
geprägte klare Struktur, in deren Hintergrund in großen Lettern der
Titel /Innocence/ prangt, erscheint wie ein Kartenhaus, das jederzeit
einstürzen kann, wie der verzweifelte Versuch, eine auseinanderfallende
Welt zusammenzuhalten. Die Handlung kommt ins Rollen durch den etwas
konstruiert wirkenden Kniff, die Mutter eines der Opfer als
Aushilfskellnerin bei der Hochzeitsfeier einzusetzen. Schon bald
bröckeln die Fassaden aus Verdrängung, Idealisierung, Dämonisierung und
was sonst so zu Gebote steht und mit ihnen auch die klare Trennung
zwischen Opfer und Täter. Letzterer entpuppt sich als Mobbingopfer,
mehrere Mitwisser outen sich – unschuldig ist zum Schluss niemand mehr.
Als wollten sie die Vielschichtigkeit des Geschehens noch steigern,
haben Saariaho und Oksanen die Personen verschiedenen Nationen
zugeordnet, so dass insgesamt neun Sprachen auf der Bühne präsent sind.
Das geht nicht ohne Übertitel und so gibt es viel zu lesen, doch meine
Befürchtung, dass dadurch die Aufmerksamkeit von der Bühne abgezogen
wird, erfüllt sich zum Glück nicht. Saariaho gelingt es mit ihrer Musik,
das Ganze im Fluss zu halten, mal tröpfelt sie mit pochenden Gesten
Unbehagen ins Getriebe, mal verbreiten schrille Signale Alarmstimmung.
Die Vielfalt der Sprachen erzeugt eine zusätzliche Farbigkeit, die auch
musikalisch aufgegriffen wird. Am markantesten bei Markéta, die sich als
Schlüsselfigur erweist. Während ihre Mutter, besagte Kellnerin, sie zum
unschuldigen Engel stilisiert, stellt sich heraus, dass sie den Täter im
Vorfeld drangsalierte. Für diesen Part konnte die finnische Folksängerin
Erika Hammarberg
<https://musiktheater-im-revier.de/de/person/1979-erika-hammarberg>gewonnen
werden, die in ihrem Gesang auf karelische Spottlieder zurückgreift und
mit gellendem, sprunghaftem Duktus den Nimbus des Unschuldslamms
konterkariert. Eine besondere Rolle kommt dem Chor zu (mal wieder das
Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/>), obwohl er die meiste Zeit nur
schemenhaft im Hintergrund zu erahnen ist. Wie in einer griechischen
Tragödie schaltet er sich ein, hüllt die Handelnden dabei jedoch in eine
besänftigende klangliche Aura und schafft so – während die Personen in
ihrem Schmerz verschlossen sind – einen verbindenden Raum. Elisabeth
Stöppler zeigt uns in ihrer Inszenierung Menschen wie du und ich in
Alltagskleidung und genau diese mit dem abstrahierenden Bühnenbild
kontrastierende Nahbarkeit getragen von der Kraft der Musik (Neue
Philharmonie Westfalen unter der Leitung von Valtteri Rauhalammi) sorgt
für einen berührenden Abend.
Im Schlussbild entsteht ein Arrangement, das an Leonardos letztes
Abendmahl erinnert, und tatsächlich hat sich Saariaho von diesem zu
ihrer Auseinandersetzung mit den Themen Schuld, Opfer und Ausgrenzung
inspirieren lassen. Doch während Religionen und Ideologien gut darin
sind, eindeutige Opfer und Täter zu präsentieren (der einzige Schuldige
weit und breit ist immer ein gewisser J. kenntlich an seinem Geldsack),
ist die Welt leider etwas komplizierter.
*[Termine im November]*
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Arvo Pärt am **3.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mozarts-violinkonzert-g-dur…>**,
der Cellist Abel Selaocoe & Manchester Collective am **8.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/abel-selaocoe-manchester-co…>**,
das WDR Sinfonieorchester in der Reihe '**Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>**' mit
Nikolaus A. Huber, Johannes Maria Staud und Gordon Kampe am **9.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-der-zeit-musik-und-ve…>**,
Luciano Berio, Rebecca Saunders und Julia Wolfe am **10.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-sao-soulez-lar…>**,
Alfred Schnittke am **24.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/alinde-quartett-dmitry-ablo…>**und
Jörg Widmann am **26.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/tetzlaff-quartett/4012>**auf
dem Programm. In der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**erwarten uns vom 31.10. bis 2.11. das
**E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**und das **oh ton-
<https://ohton.de/>Ensemble <https://ohton.de/>**mit 'A Tribute to Ruth
Crawford', am 11.11. die **Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>**,
am 14.11. **Scott Fields <https://www.scottfields.com/>**mit seiner
Operette **/Pekar/ <https://www.scottfields.com/pekar>**und vom 15. bis
17.11. das Bonecrusher Festival. Die **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**kündigt
neben den normalen Lunchkonzerten am 2., 16., 23. und 30.11. vom 4. bis
9.11. ein LunchkonzertSpezial an, bei dem **Sara Cubarsi
<https://www.saracubarsi.com/>**J.S. Bachs Solowerke für Violine mit
zeitgenössischer Musik verbindet. Außerdem interpretiert das Ensemble
**neuMerz <https://www.neumerz.org/>**am 8.11. Mathias
Spahlingers**/Requiem 'Über den frühen Tod des Fräuleins Anna Augusta
Markgräfin zu Baden', /**Kristi Becker spielt am 15.11. im Rahmen der
Ausstellung **/Farbspeicher/**von Dorothee Joachim *und am 22.11. tritt
das Improvisationsensemble der Hochschule für Musik und Tanz Köln
auf.*Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**veranstaltet am
**8.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/spielbar-workshop-2/>**gemeinsam
mit der Thomas-Morus-Akademie Bensberg den Workshop **spielbar
<https://tma-bensberg.de/coach_seminars/workshop-spielbar/>**und ist am
**23.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-91-songs-eclipsed/>**mit
Uraufführungen von **Arnulf Herrmann <http://arnulfherrmann.de/>**und
**Lisa Streich <https://www.lisastreich.se/>**beim WDR zu Gast. Die
**reiheM <https://www.reihe-m.de/>**geht im November gleich dreimal an
den Start: am **6.11. <https://www.reihe-m.de/?p=5494>**mit dem Londoner
Quartett O Yama O, am **19.11. <https://www.reihe-m.de/?p=5507>**mit
**Judith Hamann <https://judith-hamann.com/>**& Sholto Dobie und am
**28.11. <https://www.reihe-m.de/?p=5232>**mit der Gruppe Mu. Das
Atelier Dürrenfeld/Geitel kündigt neben den **Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**am 5. und 28.11. die **Plattform nicht
dokumentierbarer Ereignisse <https://platformcologne.com/live/>**mit
*/Lê Q <https://www.lequanninh.net/>/*uan Ninh
<https://www.lequanninh.net/>**am 12.11. an und noch bis zum 9.11. führt
das von der Klarinettistin **Annette Maye
<https://annettemaye.wordpress.com/>**kuratierte 11. **Multiphonics
Festival <https://multiphonics-festival.com/>**in die Welt der
Holzbläser und darüber hinaus – mit Abstechern nach Wuppertal und
Düsseldorf.
Das Ensemble Dégénéré stellt am **2.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/z-one-ensemble-degenere.…>**in
der Kulturkirche Sankt Gertrud ein partizipatives Audio-Feature mit
Konzert vor, die **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**präsentiert am **14.11.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/14-11-2024-klassenabend…>**einen
Klassenabend Neue Musik und am **20.11.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/20-11-2024-aleatorik/>**Aleatorik
mit Studierenden der Klasse von Prof. Paulo Alvares, am 27.11. findet
die nächste Soirée Sonique mit der **Klangkolchose NRW
<https://ltk4.de/portfolio/klangkolchose-24/>**statt (am 30.11. auch in
Essen) und das Simon Rummel Ensemble kommt am **28.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/alte-pullover-musik.1780…>**mit
alten Pullovern in die Tersteegenkirche. Beim **Chamber Remix
<https://chamber-remix.de/>**treffen am 3.11. **Barbara Schachtner
<https://www.barbara-schachtner.de/>**und Roger Hanschel auf **Joss
Turnbull <http://www.jossturnbull.de/>**, am **15.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/rawbarbaraw.17786027>**ist
Barbara Schachtner in anderer Runde im Block 7 zu Gast und am **20.11.
<https://www.barbara-schachtner.de/event-details/krk-kunst-raum-klang-im-mus…>**im
**Museum Kolumba <https://www.kolumba.de/>.***
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei *ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, fast tägliche Konzerte
veranstaltet das **Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/>,**jeden
2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 12.11. mit Florian Hollerweger
und am 26.11. mit Bidisha Das) und jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat
wird der Ebertplatz von der Reihe **Bruitkasten
<https://www.impakt-koeln.de/>**bespielt. W**eitere Termine und Infos
finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/> und impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**,****sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Am 10.11.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/soundtri…>
und 30.11.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/soundtri…>
kommen die *Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**ins
***Bochumer***Kunstmuseum.*
*Am 10.11. präsentieren **Irene Kurka <https://irenekurka.de/>**und das
***Bottroper***Klangturm-Ensemble im **Klangturm Malakoff
<https://klangturm.eu/Aktuelles/>**zeitgenössische Musik und Tanz.*
*Noch bis zum 30.11. finden im **domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/>**in ***Dortmund***die **Jazztage
<https://www.domicil-dortmund.de/jazztage-dortmund.html>**statt. Mit
dabei sind **The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>**am **21.11.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-11190.html>**sowie
**Anna Webber <https://www.annakristinwebber.com/>**& Shimmer Wince am
**28.11.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/anna-webber-shimmer-wince.…>**In
der **Parzelle <https://www.parzelledortmund.de/>**erwarten uns die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**am **2.11.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/10/09/caroline-kraabel-john-edwards-st…>**und
das **Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**am **22.11.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/09/23/asasello-quartett/>*
*Am **8.11.
<https://ensemble-crush.com/motion-crush-ensemble-crush-bewegt-und-wird-bewe…>**setzt
das **Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/>**das Lehmbruck Museum
in ***Duisburg***in Bewegung und im **Lokal Harmonie
<https://www.lokal-harmonie.de/>**stehen u.a. **Nicola L. Hein
<https://nicolahein.com/>**und **Viola Yip
<https://www.violayip.com/>**am **3.11.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11168/-/konzert-vio…>**,
die **Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**am **11.11.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11161/-/soundtrip-7…>**sowie
**Saadet Türköz <https://saadet.ch/>**und **Thilo Schölpen
<https://thiloschoelpen.de/>**am **20.11.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11173/-/saadet-tuer…>**auf
dem Programm.*
*Noch bis zum 10.11. lässt das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/now-festivalprogramm-2024-laissez…>
***Essen***vibrieren. Mit dabei sind u.a. die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> am 2.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/now-festival-studio-musikfabrik/>
und 9.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/now-festival-catastrophe/>, Enno
Poppes **/Streik/**für 10 Drumsets, das gerade in Donaueschingen aus der
Taufe gehoben wurde, am 2.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/10-drumsets-138048/1585/>,
das Trio Abstrakt <https://trioabstrakt.com/> am 3.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/trio-abstrakt-138050/1586/>,
das WDR Sinfonieorchester am 8.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/wdr-sinfonieorchestermein-fl…>
und das Gürzenich-Orchester am 10.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/ter-szin-ter-130494/1595/>
Die Folkwang Universität <https://www.folkwang-uni.de/home> ist am 1.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/sequenza-138044/2322/>
mit einem Konzert im Folkwang Museum, am 3.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/the-monochrome-project-13805…>
bei The Monochrome Project (neues Werk von Professor Thomas Neuhaus) und
am 9.11.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/drawing-a-straight-line-in-a…>
(neues Werk von Roman Pfeifer) beteiligt. Außerdem stehen in der
Folkwang Universität Tape Sessions am 7.11.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
und 28.11.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
und ein Konzert für Lautsprecherorchester am 21.11.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
auf dem Programm. In der Neue Musik Zentrale <https://www.gnm.ruhr/> ist
am 2.11. eine **Konzertperformance mit Luisa Fernanda Alfonso und Peter
Rubel zu erleben, die****Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>**machen
am 14.11. in Essen Station und im **Rabbit Hole Theater
<https://rabbithole-theater.de/>**stehen das **PART-Ensemble
<https://part-musik.de/>**am 3.11., das **Ensemble Crush
<https://ensemble-crush.com/ensemble/>**am **15.11.
<https://ensemble-crush.com/motion-crush-ensemble-crush-bewegt-und-wird-bewe…>**,
ein Mittagsschlafkonzert mit **Verena Hentschel
<https://verenahentschel.com/>**am 17.11. und das kleine Festival Absurd
Big (u.a. mit dem Simon Rummel Ensemble) am **30.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/absurd-big.17809173>**auf
dem Programm. *
*Die Petrikirche in ***Mülheim an der Ruhr***veranstaltet am 17.11. ein
**micro metting <https://www.musik-in-petri.de/micro-meeting/>**, bei
dem auch die **Gruppe Moment <https://www.gruppemoment.de/>**mitmischt.
Das **Makroscope <https://www.makroscope.eu/>**kündigt u.a. ein Konzert
mit dem **Duo Jooklo <http://jooklo.altervista.org/>**(mit Virginia
Genta als aktuelle **Improviserin in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>**in
Moers) am **9.11.
<https://www.makroscope.eu/programm/konzert-jooklo-duo-nasssau->**und
die Mülheimer Zóngtage für abseitige Musik am **22.11.
<https://www.makroscope.eu/programm/muhlheimer-zongtage-1>**und **23.11.
<https://www.makroscope.eu/programm/muhlheimer-zongtage-tag-2>**an.*
*Weitere Termine hält der **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**bereit. *
*Düsseldorf*
*Beim IDO-Festival <https://www.ido-festival.de/> kann man sich auf eine
mystische Nacht am 2.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
und eine Orgelnacht am 29.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
freuen. Die Tonhalle nähert sich vom 8. bis 10.11. mit seinem Festival
Schönes Wochenende <https://www.tonhalle.de/dark-angels> dem Thema Krieg
und Frieden. Mit dabei sind u.a. das Rheinstimmen Ensemble
<https://www.rheinstimmenensemble.com/>, die Kölner Vokalsolisten
<https://www.koelner-vokalsolisten.de/>, das notabu ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> und das Minguet Quartett
<https://www.minguet.de/>. Am 9.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/15622-de-profundis>
wird The Pool <https://www.the-pool.space/>, ein ehemaliges Schwimmbad
und heutiger Ausstellungsraum, bespielt und am 10.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/15388-dark-matter>
kommt ein abendfüllendes Werk von Bojan Vuletic
<https://www.bojanvuletic.com/> zur Uraufführung. Die****Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**sind am 9.11. und 27.11. im Theatermuseum
zu Gast und am **10.11.
<https://www.santobene.de/Veranstaltungen/Gedenkkonzert-zur-Pogromnacht-2024…>**wird
in der Kirche St. Antonius im Rahmen eines Gedenkkonzerts zur
Pogromnacht der von Andrea Guterres vertonte Gedichtzyklus **Dear God, I
Think It's Time We Talked aus der Taufe gehoben. Die **Klangräume
<https://www.klangraum61.de/klangraume>**widmen sich mit zwei Konzerten
Franz Kafka: Am 23.11. stellen die Sopranistinnen **Irene Kurka
<https://irenekurka.de/>**und **Natalie Mol
<https://www.theapolis.de/de/profil/natalie-mol>**und das **ART Ensemble
NRW <https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw>**Kafkavertonungen vor
und am 30.11. kommen die Finalwerke eines Kompositionswettbewerbs zu
Franz Kafka zu Gehör. Außerdem findet am 8.11. der 57. **Salon Neue
Musik <https://www.klangraum61.de/salon>**statt. *
*Sonstwo*
Mit der Reihe Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>
organisiert ein Arbeitskreis lokaler Neue-Musik-Vereinigungen im
Landesmusikrat NRW <https://www.lmr-nrw.de/> seit 2012 einmal im Jahr
eine Tournee durch mehrere Städte in NRW. Bei der diesjährigen Tour,
die nach Münster, Aachen, Köln, Bielefeld und Köln führt, dreht sich
alles ums Blech.
Die Reihe Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> schickt
herausragende Solisten und Solistinnen durchs Land und lässt sie auf
wechselnde Gäste treffen. Im November machen sich Caroline Kraabel und
John Edwards vom 1.11. bis 11.11. und Angélica Castelló
<https://castello.klingt.org/> vom 27.11. bis 7.12. auf den Weg.
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> lädt vom 7. bis 10.11. zum In Front
Festival. Zu hören gibt es eine Klanginstallation von Peter Kiefer, die
Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>,
das Neue Musik Ensemble Aachen <http://www.neuemusikensembleac.de/>, das
Aurora Oktett
<https://www.carlwittig.com/projects/carl-wittigs-aurora-oktett/>, das
New Piano Trio u.v.a.m. Außerdem erwarten uns in Aachen die Reihe 'Hören
und Sprechen über Neue Musik' am 22.11.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5925> und das *Ensemble Aroura Nr. π*am
23.11. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5909>
Auch in *Bielefeld*bringen die Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>
am 12.11.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/10/10/was-fuer-ein-blech/> Blech
zum Klingen, am 22.11.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/10/13/piano-forte-3-x-piano-solo/>
treten im Rahmen einer langen Nacht drei Pianistinnen und Pianisten in
Interaktion mit Mitgliedern des Cooperativa Ensembles
<https://cooperativaneuemusik.de/ensemble/> und außerdem veranstaltet
die Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/> am 4.11.
einen Jour fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/>. In
der Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> stehen
Konzerte für Chor am 2.11., für Viola und Akkordeon am 3.11. und für
Violine und Harfe am 10.11. auf dem Programm.
Im *Bonner*Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> erwarten uns die Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/> am 6.11. und am 28.11. und das***Asasello
Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>*am 15.11.
Irene Kurka <https://irenekurka.de/> und Mitglieder des E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/> sind am 29.11.
<https://e-mex.de/konzerte/konzert-in-der-ausstellung/> im Museum
<https://museum-goch.de/> *Goch*zu Gast.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=168>jeweils freitags um 22 Uhr
Texte und Musik.
Im *Mönchengladbacher *Zentrum für offene
<https://www.bis-zentrum.de/>Kulturarbeit BIS
<https://www.bis-zentrum.de/>finden im Rahmen einer Klang-Plakataktion
*am **17.11. <https://www.klangraum61.de/werkstatt>**zwei
**Werkstattkonzerte
<https://www.bis-zentrum.de/programm/kooperation/art-ensemble-nrw-weltklangr…>**mit
dem **ART Ensemble NRW
<https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw>**statt. Außerdem ist das
Streichtrio des ART Ensemble NRW am **10.11.
<https://www.klangraum61.de/salon>**in der Musikschule Willich zu Gast. *
Virginia Genta (*aktuelle **Improviserin in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>**beim
Moers Festival)*und David Vanzan sind am 15.11.
<https://www.moers.de/veranstaltungen/jooklo-duo-improviser-residence>
in *Moers*als Jooklo Duo <http://jooklo.altervista.org/> zu erleben.
/Sasja und das Reich jenseits des Meeres/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/sasja-und-das-reich-jenseits-…>,
ein Musiktheater für junge Menschen von Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/>, hat am 10.11. am Theater
*Münster*Premiere. In der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/> stehen dieStationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/stationen-vi-was-fuer-ein-blech-fuenf…>
am 3.11.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
und neue Töne der Vielfalt für Violine am 25.11.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
auf dem Programm. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> erwarten uns die
Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/> am 3.11., Jan Klare
<http://www.janklare.de/> und Mitstreiter am 15.11., das Sandro Sáez
<https://www.sandrosaez.com/> Trio am 22.11. und das Simon Rummel
Ensemble am 24.11. Bereits am 3.11.
<https://pumpenhaus.de/veranstaltung/jan-klare-muenster-hardcore-easy-listen…>
steht Jan Klare <http://www.janklare.de/> mit Meat.Karaoke.Quality.Time
im Theater im Pumpenhaus <https://pumpenhaus.de/> auf der Bühne.
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Uni ***Siegen ***lädt am am **21.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/24_2…>**zu
einem Orgelkonzert in der Nicolaikirche ein. *
Multisensorale Landschaften sind am 9.11. in der Reihe 'soundscaping' im
_Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/>_in *Solingen*zu
entdecken.
Der *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> feiert vom 14. bis
17.11. <https://www.kowald-ort.com/termine-2024/festival2-14-17-11-24/>
mit dem Global Village Festival Peter Kowalds 80. Geburtstag. Außerdem
stehen eine Gesprächskonzert-Matinee mit Christoph Irmer und Nicola L.
Hein <https://nicolahein.com/> am 3.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/matinee-irmer/>, die Soundtrips
NRW <https://soundtrips-nrw.de/> am 4.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/soundtrips-nrw/> und
Wegkreuzungen zwischen Partita Radicale
<http://www.partitaradicale.de/>, *Fabian Neubauer
<https://www.fabianneubauer.com/>*und *Carlota Ramos*am 28.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/wegkreuzungen-28-11-24/> auf
dem Programm.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
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28 Sep '24
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_
*Oktober 2024*
*Gewesen: *Ruhrtriennale mit /Haugtussa/, Chorwerk Ruhr und Julius
Eastman – /11.000 Saiten/beim Düsseldorf Festival
*Angekündigt: *Zeitinsel mit Beat Furrer und Umlandfestival in Dortmund
– Hörfest in Detmold – Auftakt NOW! in Essen – Orgelmixturen in Köln
u.v.a.m.
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*[Ruhrtriennale mit Haugtussa, Chorwerk Ruhr und Julius Eastman]*
Wie schon in///Abendzauber/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/abendzauber/134>(s.
September-Gazette
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-september-2024>)
begegnen sich in /Haugtussa/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/haugtussa/114>klassische und
neue Klänge rund um einen romantischen Topos. Den Ausgangspunkt bildet
das gleichnamige Werk des norwegischen Schriftstellers Arne Garborg, das
Edvard Grieg so faszinierte, dass er noch im Jahr seines Erscheinens
(1895) Teile davon vertonte und schließlich 1898 acht Lieder als Zyklus
für Stimme und Klavier veröffentlichte. Erzählt wird die Geschichte der
jungen Veslemøy, die unter ärmlichen Bedingungen mit ihrer Mutter im
ländlichen Norwegen lebt. Diese realistische Ebene wird verwoben mit
einer mystischen, die durch Veslemøys innere Verbindung zu ihrer
verstorbenen Schwester geprägt ist und ihr Zugang zu transzendentem
Wissen und fantastischen Naturwesen eröffnet. In der Gesellschaft der
Gleichaltrigen macht sie das zu einer Außenseiterin, die Faszination,
Angst und Ablehnung zugleich auslöst und mit dem Spitznamen Haugtussa,
Troll- oder Bergmädchen, bedacht wird. Doch Veslemøy ist auch eine ganz
normale Jugendliche, die sich verliebt, ihre erwachende Sexualität
erkundet und in Depression und Verzweiflung stürzt, als sie verlassen
und betrogen wird.
Der Regisseurin Eline Arbo
<https://ita.nl/en/people/eline-arbo/1645252/>gelingt mit dem
Nationalteatret Oslo <https://www.nationaltheatret.no/> eine stimmige
Umsetzung dieser vielschichtigen Erzählung.Die Bühnenausstattung ist
minimalistisch und deutet mit wenigen Requisiten – ein Bett, ein
Spinnrad – das ländliche Szenario an. Eine wichtige Rolle spielt die
Lichtregie: Schlanke, raumhohe Lichtstelen werden effektvoll in Szene
gesetzt, tauchen den Raum in geheimnisvolles Licht und bilden in ihrem
An und Aus, Auf und Ab zugleich die Wetterkapriolen der Bergwelt, die
emotionalen Wallungen der beteiligten Personen und das Wirken der
jenseitigen Wesen ab. In Verbindung mit Nebelschwaden und der
eindrucksvollen Industriekulisse der Bochumer Jahrhunderthalle könnte
sich dies leicht in atmosphärischem Bühnenzauber erschöpfen, doch das
verhindern die Darstellenden und die Musik. Vor allem Kjersti Tveterås
verkörpert auf sehr nahbare Weise die junge Veslemøy in all ihren
Facetten – mal naiv und verspielt, mal neugierig und staunend, mal
geheimnisvoll und dunkel, mal ängstlich und verzweifelt, mal
selbstbewusst und stark. Ihr zur Seite tritt Adrian Angelico als Stimme
der toten Schwester. Der warme Mezzosopran gibt Griegs Liedern eine
starke Präsenz und so wie die geheimnisvolle Figur der Schwester der
Protagonistin tröstend und stärkend zur Seite steht, so sorgt Griegs
Musik für Ruhepunkte und lässt die Zeit still stehen. Demgegenüber
schlagen die emotionalen Wogen hoch: Während eines gemeinsamen
Aufenthalts in den Bergen verliebt sich Veslemøy in Jon (Christian Ruud
Kallum) und aus einem kindlichen Spiel entspinnt sich eine erotische
Begegnung voller Staunen, Lust und Verletzlichkeit. Umso größer ist ihre
Verzweiflung als Jon sie wegen einer besseren Partie versetzt, doch mit
der gleichen Intensität stürzt sie sich in ihre seelischen Abgründe, die
durch die dunklen Mächte der Anderswelt verkörpert werden. In einer
dramatischen, düsteren Szene versuchen diese sie mit schwarzen Schlieren
einzukreisen und von ihr Besitz zu ergreifen, doch Veslemøy widersteht
ihren inneren Dämonen, die sinnbildlich für Depression und Suizid
stehen. Statt Selbstaufgabe wählt sie den Weg der Selbstermächtigung,
nutzt ihren Schmerz, um sich ihrer selbst bewusst zu werden, und stellt
damit ein klares Gegenbild dar zu all den weiblichen Figuren, die
wahlweise als heroische Opfer oder Femme fatale, schuldbeladen und
Erlösung heischend durch die romantische Landschaft geistern. Griegs
klarer, unmittelbarer Klangsprache setzt der niederländische Komponist
Thijs van Vuure <https://www.thijsvanvuure.org/>einen überwiegend
elektronischen Soundtrack entgegen, der die dunklen, gefährlichen
Facetten der Geschichte ausloten will. Sich aufschaukelnde Rhythmen,
dumpfes Pochen und Wummern, treibende Technopassagen und vibrierende
Sphärenklänge fügen sich gut ins Geschehen, doch die Musik bleibt
oberflächlich und illustrativ, kommt letztlich über gut gemachte
Theatermusik nicht hinaus.
Neben seinem Einsatz bei der Produktion///Abendzauber/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/abendzauber/134>//mit Werken
von Bruckner und Björk war das Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/>bei der Ruhrtriennale wie gewohnt auch mit
einem eigenen Programm
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/rechants/143>vertreten, für
das Florian Helgath ganz besondere Stücke ausgewählt hatte. Den Auftakt
machten Messiaens selten aufgeführte /Cinq Rechants /für 12 Stimmen, bei
denen kraftvolle, rhythmisch markante Refrains mit transparenten,
manchmal nur hingehauchten Strophen abwechseln. Der von Messiaen selbst
geschriebene Text umkreist die Liebesgeschichte von Tristan und Isolde
teilweise unter Verwendung einer Phantasiesprache, die dem Klang eine
weitere farbige Facette hinzufügt. Nach einer Motette des
Renaissancekomponisten Vicente Lusitano, die das Publikum in einen
wohligen dichten Klangstrom hüllte, kam ein für unsere Ohren
ungewöhnliches Stück der US-amerikanischen Komponistin Caroline Shaw
<https://carolineshaw.com/>zur Aufführung. Die 1982 in North Carolina
geborene Shaw begann bereits mit zwei Jahren Geige zu spielen und
arbeitete sich zunächst am klassischen Standardrepertoire ab. Doch das
genügte ihr bald nicht mehr; ohne Berührungsängste befasste sie sich mit
allem, was klingt und tönt, und begann zu experimentieren. Unter anderem
ging sie mit Kanye West auf Tournee, von dem sie sich allerdings
distanzierte, als dieser mit absurden antisemitischen Äußerungen immer
mehr ins rechte Lager abdriftete und zum Trump-Fan mutierte. Für einen
Überraschungserfolg sorgte sie bereits 2013, als sie mit dem für das
Ensemble Roomful of Teeth <https://www.roomfulofteeth.org/>geschriebenen
A-cappella-Stück /Partita/als damals jüngste weibliche Person den
renommierten Pulitzer Prize einheimste und eben dieses Werk brachte
Chorwerk Ruhr nun in einer erweiterten Fassung für 20 Stimmen zu Gehör.
Die vier Sätze sind nach barocken Tanzformen benannt und den Auftakt der
/Allemande/bildet ein vielstimmiger Sprechchor, in den u.a.
Tanzanweisungen, ein Zitat von T.S. Eliot und Instruktionen zu Sol
LeWitts /Wall Drawing/einfließen und der sich bald in einen intensiven,
markanten Klang verwandelt. Dieses Anzapfen ganz unterschiedlicher
Quellen sowie das unbekümmerte Nebeneinander von experimentellen
Ansätzen und voll tönendem Gesang ist kennzeichnend für das gesamte
Werk. Shaw lässt die Sänger und Sängerinnen summen, grummeln, hecheln
und wispern, sie spielt mit ihrem Atem und ließ sich vom Kehlkopfgesang
der Inuit inspirieren (was ihr den Vorwurf der kulturellen Aneignung
einbrachte), doch immer wieder finden die Stimmen zu einem fülligen
Wohlklang, wie er in einem Werk Neuer Musik kaum denkbar wäre. Dem
Chorwerk Ruhr machte diese Entdeckungsreise hörbar Spaß und genauso viel
Spaß machte es, dabei zuzuhören. An einer Stelle des Werks klingen
volkstümliche Melodien an und in Absprache mit der Komponistin durften
hier auch heimische Klänge einbezogen werden – in Bochum kann das
natürlich nur das Steigerlied sein.
Ein weiterer Schwerpunkt
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/erased-music-julius-eastman/139>galt
dem US-amerikanischen Komponisten Julius Eastman. Mit dem Ensemble Wild
Up <https://www.wildup.org/>waren Profis aus Los Angeles angereist, die
sich schon seit einiger Zeit intensiv mit seiner Musik befassen und ihm
bereits vier CD-Veröffentlichungen
<https://www.wildup.org/records/>gewidmet haben. Eastman (1940 bis 1990)
war schwul und schwarz sowie am Ende seines Lebens obdachlos und
drogenabhängig, womit er – praktisch als Inbegriff der
Intersektionalität – alle Kategorien abdeckte, die im offiziellen
Musikbetrieb konsequent ausgegrenzt wurden. In den 70er Jahren war er im
Umfeld von Feldman und Cage aktiv, geriet mit letzterem jedoch heftig
aneinander. In seiner Interpretation eines Solos aus Cages /Song Books
/brachte Eastman seine Homosexualität auf explizite Weise zum Ausdruck,
worauf Cage not amused war. Die Freiräume, die viele von Cages Werke
offerieren, wollte dieser gerade nicht als Einladung zur
Selbstdarstellung verstanden wissen. Ganz im Gegenteil ging es ihm
darum, den Einfluss des Ego zu reduzieren, was er u.a. durch den Einsatz
von Zufallsverfahren zu erreichen versuchte. Hinzu kam, dass Cage seine
eigene Homosexualität in der Öffentlichkeit konsequent ausblendete,
worin ihm die Musikwelt bereitwillig folgte. Eastmans Ansatz ist dem
diametral entgegensetzt: Sowohl mit seiner Sexualität als auch mit
seinem Schwarzsein ging er sehr offensiv um, was u.a. in der Wahl seiner
Werktitel zum Ausdruck kommt. In seinen offiziellen Verlautbarungen
benutzte er demonstrativ das N-Wort, was nicht als simple Provokation zu
werten ist, sondern als Weigerung, sich der herrschenden Szene um den
Preis der Selbstverleugnung anzupassen. Dahinter steckt die Erkenntnis,
dass die Ausblendung der diskriminierten Identitäten gerade nicht für
Neutralität sorgt sondern die herrschenden Normen bestätigt und an der
Lebensrealität einer Person wie Eastman gnadenlos vorbeiläuft.
Eine solche Haltung war für die damalige Zeit offenbar zu viel. Eastman
fiel durch alle Raster, starb krank und verarmt und wurde erst in den
letzten 20 Jahren 'wiederentdeckt'. Bei der Ruhrtriennale brachte Wild
Up ein historisches Konzert zur Aufführung, das Eastman 1980 an der
Northwestern University gegeben hat und das seine inzwischen
bekanntesten Werke /Evil Nigger//, //Gay Guerilla/und /Crazy Nigger
/umfasst, wobei die ersten beiden in einer Ensembleversion erklangen.
Die Stücke werden oft als minimalistisch gelabelt, aber die Power und
Ekstase dieser Musik geht weit über das hinaus, was man üblicherweise
aus dieser Ecke kennt. In /Evil Nigger/baut sich ein einfaches Motiv in
irrwitzigen Klavierläufen zu dichten Klangschichten auf, nimmt
wiederholt Anlauf und wird zusätzlich von schweren Streicherklängen
grundiert. In /Gay Guerilla/verdichtet sich eine Punktwolke, breitet
sich aus und gerät in einen immer forcierteren rhythmischen Sog. /Crazy
Nigger/kam in einer Fassung für vier Klaviere zu Gehör; durch den
homogeneren Klang ist die minimalistische Struktur noch ohrenfälliger,
aber auch die Unerbittlichkeit, die sich teilweise zu einer wütenden
Penetranz steigert. Zum Schluss kommen weitere Ensemblemitglieder auf
die Bühne, so dass 24 Hände die vier Instrumente zum Glühen bringen.
In einem zweiten Konzert interpretierte Wild Up mit /Buddha/ein späteres
Werk Eastmans. Es entstand 1984 und basiert auf einer Partitur
<https://issuu.com/scoresondemand/docs/buddha_57874>, die in der Form
eines großen Eis hingetüpfelte Noten ohne Taktstriche präsentiert,
woraus man nach Aussage des Ensembleleiters Chris Rountree fast alles
machen kann. Ein über dem Ei schwebender Strich wird als Fermate
gedeutet, was in der Praxis zu Aufführungen von bis zu 14 Stunden Dauer
geführt hat. Bei der Ruhrtriennale beschränkte man sich auf 'nur' vier
Stunden, doch auch diese wurden mir zu lang. Im Gegensatz zu Eastmans
energetischen früheren Werken, ist /Buddha/in der Bochumer Version sehr
viel ruhiger und meditativer, verliert dadurch aber auch an Stringenz
und Substanz. Es ist eine Musik wie im Halbschlaf, suchend ohne zu
finden, kleine Motive tauchen auf, kreisen um sich selbst und verlieren
sich wieder, eine von turbulenten Pianoläufen geprägte Passage sorgt für
vorübergehende Verdichtung, bleibt jedoch ohne Folgen. Publikum und
Musizierende kommen und gehen, das gehört zum Konzept, charakterisiert
aber auch eine Musik der Unverbindlichkeit, der die drängende Kraft der
früheren Stücke fehlt.
*[/11.000 Saiten/ beim Düsseldorf Festival]*
Während Eastman sich 1980 auf vier Flügel beschränken musste, gab es für
Georg Friedrich Haas keine derartigen Begrenzungen. Für sein Werk
/11.000 Saiten/
<https://duesseldorf-festival.de/event/klangforum-wien-2/?11.000-saiten/2024>
werden 50 Klaviere aufgefahren ergänzt durch die Musiker und
Musikerinnen des Klangforum Wien. Dessen künstlerischer Leiter Peter
Paul Kainrath sah sich bei einer Führung durch die chinesische
Klavierfabrik Hailun in Ningbo mit 100 gleichzeitig spielenden Klavieren
konfrontiert und hatte angesichts dieses gewaltigen Erlebnisses die
Idee, dass dies Grundlage einer Komposition sein könnte. Offenbar dachte
er dabei sofort an Haas, der für seine ausgefeilten, mikrotonalen
Klanggebilde bekannt ist und bei so einer verrückten Idee einfach nicht
nein sagen konnte. So kam ein 66-minütiges Werk zustande, dass seit
seiner Uraufführung in Bozen am 1.8.23 durch Europa tourt und nach Wien,
Prag und Amsterdam am 15.9. beim Düsseldorf Festival
<https://duesseldorf-festival.de/> Station machte. In Halle 7 der
Düsseldorfer Messe sind um das mittig platzierte Publikum in einem
großen Kreis die aus China angereisten 50 Klaviere postiert, die von in
der Region gecasteten Pianisten und Pianistinnen gespielt werden und
zwischen denen sich die übrigen Instrumente befinden. Aus zarten
Cembalo- und Harfenklängen erhebt sich ein wie aus den Tiefen des nahen
Rheins heranflutendes dichtes Wogen, Auftakt für eine etwas mehr als
einstündige abwechslungsreiche Klangreise. Dunkles Brodeln, flirrende
Insektenschwärme, signalhafte Spitzen, Trommelwirbel, heraufziehende
Gewitterfronten – Haas zieht alle Register. Passagen, in denen einzelne
Instrumente in den Vordergrund treten, werden abgelöst von dichten
Klangströmen, die durch die im Hundersteltonabstand (!) gestimmten
Klaviere einen changierenden, fluiden Charakter erhalten, ein
Wechselspiel aus An- und Entspannung, Verdichtung und Auflösung.
Manchmal ist die Klangwirkung so eigenwillig, dass man kaum glauben
kann, dass dies wirklich ausschließlich handgemachte analoge Töne sind
und keine Elektronik im Spiel ist. Zum Schluss sorgt energisches Wischen
über 50 Tastaturen für ein überbordendes Klanggestöber, das mehrfach
ansetzt und schließlich in Wellen ausläuft. Bemerkenswert erscheint –
gerade im Vergleich zu Eastman – die Präzision und Akribie, mit der
alles abläuft. In der Mitte der Halle thronen große Uhren, die alles im
Griff halten und dem Geschehen etwas Maschinenhaftes verleihen. Was bei
Eastman orgiastische Wut und Lust ist, ist bei Haas ausgeklügelte Opulenz.
**[****Termine im Oktober]**
*Köln*
/Die Berliner Opernkompanie //Novoflot
<https://novoflot.de/>//präsentiert vom 5. bis zum 8. Oktober ihren
Arnold Schönberg-Zyklus ///Die Harmonielehre/
<https://novoflot.de/de/produktionen/die-harmonielehre/>//. Nach
Veranstaltungen beim //WDR
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/harmonielehredrei-ermor…>//(mit
/*Max Czollek und Michael Wertmüller)*/und im Wallraf-Richartz-Museum
(mit dem //Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/events/27-08-2024-koeln/>//) bildet Die
Schönberg-Gala am //8.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/en/programm/novoflot-die-harmonielehre/…>//in
der //Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>//das große
Finale. In der //Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>//stehen außerdem /*Ondřej
Adámek <https://ondrejadamek.com/?lang=de>*/s
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>//Musiktheater ///Connection
Impossible///mit dem //Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/de>//am //9.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/adamek-connection-impossibl…>//,
///out of the blue///für großes Sinfonieorchester von /*Claude Lenners
<http://www.claudelenners.lu/>**am **27.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/iveta-apkalna-luxembourg-ph…>**und
ein neues Werk für Streichquartett von **Abel Selaocoe
<https://www.abelselaocoe.com/>**am **28.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/signum-quartett/4003>**auf
dem Programm.
In der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**erwarten
uns Zett Emm, das Jugendfestival für zeitgenössische Musik mit dem
Studio Musikfabrik am **5.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-zett-emm/>**,
das **Cologne Guitar Quartet <https://www.cologneguitarquartet.com/>**am
11.10., das **Kommas Ensemble <https://www.kommas-ensemble.de/>**am
15.10., Piano Mechanicus am **18.10.
<https://altefeuerwachekoeln.de/events/piano-mechanicus/>**, das
**Fabrik Quartet <https://www.fabrikquartet.com/>**am 20.10., das
**Ensemble Garage <https://ensemblegarage.de/>**am 26.10. und das
**E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/>**mit **A Tribute to Ruth Crawford
<https://e-mex.de/konzerte/a-tribute-to-ruth-crawford/>**vom 31.10. bis
2.11.
Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**ist am **3.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-90/>**beim
WDR zu Gast und lädt am **7.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-heart-blowing/>**zum
Montagskonzert in ihr Studio. In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/konzerte/>**finden vom 9. bis
23.10. die Orgelmixturen statt
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/orgel-mixturen-2024/>.
Außerdem erwarten uns das Trio Deliberation am 2.10. und Lunchkonzerte
am 5. und 26.10. Der **Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**feiert
vom 14. bis 16.10. **Fred Friths 75. Geburtstag
<https://www.stadtgarten.de/programm/fred-frith-75-festival-7978>**und
widmet sich beim **Week-End Fest <https://www.weekendfest.de/>**vom
31.10. bis 2.11. Jazz, Improvisation und Spoken Word. Vom 19.10. bis
9.11. führt das von der Klarinettistin Annette Maye kuratierte 11.
**Multiphonics Festival <https://multiphonics-festival.com/>**in die
Welt der Holzbläser und darüber hinaus – mit Abstechern nach Wuppertal
und Düsseldorf.
Das mixed-abled Musiktheater**//**/24 Hebel für die Welt/
<https://un-label.eu/project/24-hebel-fuer-die-welt/>**//**steht vom
**10. bis 12.10.
<https://www.orangerie-theater.de/programm/24-hebel-fuer-die-welt-berichte-a…>**im
Orangerie-Theater auf dem Programm, die **reiheM
<https://www.reihe-m.de/>**präsentiert am **15.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=5438>**Kate Carr und Mark Vernon, in der
**Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>**erklingt
am **22.10.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/22-10-2024-spitzentoene…>**Musik
von Kurtág und Grisey, ebenfalls am **22.10.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/javier-areal-velez-sabin…>**ist
Javier Areal Vélez im Atelier Dürrenfeld / Geitel zu Gast, das
**Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**kommt am
**25.10. <https://asasello-quartett.eu/de/events/25-10-2024-koeln/>**in
den **Sancta Clara Keller <https://www.sancta-clara-keller.de/de>**, die
nächste Soirée Sonique im **Lutherturm <https://ltk4.de/>**findet am
30.10. statt und die **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/>**hat in der Reihe 'Soundings' am **31.10.
<https://www.khm.de/termine/news.5795.soundings-044-dj-sniff-takuro-mizuta-l…>**Takuro
Mizuta Lippit aka dj sniff <http://www.djsniff.com/> eingeladen.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, fast tägliche Konzerte
veranstaltet das **Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**und
jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 8.10. mit **Simon Bahr
<https://www.simonbahr.de/>**und am 22.10. mit Natalie Bewernitz & Marek
Goldowski). W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/> (z.B. die Reihe pianissimo am 11.10. mit Aria Adli &
Nepomuk Golding <https://nepomuk-golding.de/>)**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/> und impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**,****sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*In der ***Bochumer***Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> findet am 12.10.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/ein-zeitalter-wird-besichtig…>
ein Werkstattkonzert mit Musik von **Arnold Schönberg, Günther Becker
und Darius Milhaud statt.*
*Das ***Dortmunder***Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> widmet sich in einer Zeitinsel
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/abonnements/zeitinsel-beat-…>
vom 2. bis 6.10. Beat Furrer <https://www.beatfurrer.com/>. Neben einem
Gespräch mit Furrer stehen sein **/Enigma-Zyklus/**mit dem Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/>, ein Konzert mit dem Klangforum Wien und eine
konzertante Aufführung seiner Oper **/Begehren/**auf dem Programm. Das
Umlandfestival rund um die Formation The Dorf <http://thedorf.net/>
schwärmt diesmal am 17.10.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-11189.html>
und 18.10.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-festival-2.html>
ins Hansaviertel aus bevor die Fäden im domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> zusammenlaufen. In der Parzelle
<https://www.parzelledortmund.de/> spielt Mikhail Mordvinov
<https://www.mordvinov.org/de/> am 25.10.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/09/22/mikhail-mordvinov/> in der
Reihe 'Resonanzen der Moderne' zum 150. Geburtstag von Arnold Schönberg
und zum 100. Geburtstag von Luigi Nono. *
*Im ***Duisburger***Lokal Harmonie <https://lokal-harmonie.de/> steht am
3.10. das Duo Varner & Töpp
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11165/-/varner-toepp>
auf der Bühne und am 12.10.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/duo-drums-pipes-toccata01-202…>
bringen Lin Chen und Kerstin Petersen als Duo Drums & Pipes in der
Mercatorhalle u.a. Werke von Alyssa Aska und Rikako Watanabe zur
Aufführung.*
*Noch bis zum 16.11. ist im ***Essener***Grugapark das Kunstprojekt
zeitfensterwunderkammer <https://www.zeitfensterwunderkammer.de/> zu
erleben, eine Aktion des Ensembles */Oper, Skepsis und Gleisbau
<https://www.niehusmann.org/osg/>/*zwischen offenem Atelier,
Musiktheater und Klanginstallation. Das Ensemble Crush
<https://ensemble-crush.com/> gastiert mit seinem **/Erdklavier/
<https://ensemble-crush.com/erdklavier-2-0-2/>**am 8.10. in der
Kreuzeskirche und die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> kommt
anlässlich der Verleihung des Deutschen Tanzpreises an Sasha Waltz am
12.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/deutscher-tanzpreis-2024/> ins
Aalto-Theater. In der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/> stehen Abschlussprüfungen
im Fach Komposition am 9.10.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
und 11.10.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
und die Tape Session am 17.10.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
auf dem Programm. In der Philharmonie spielt Lukas Sternath am 6.10.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/lukas-sternath-spielt-schube…>
**/Négy tárgy/**von Márton Illés und vom 21. bis 23.10.
<https://www.theater-essen.de/programm/spielzeit-24-25/improvisation--experi…>
bietet das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> einen Workshop
für Jugendliche an. Höhepunkt ist aber das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/now-laissez-vibrer/>, das in
diesem Jahr vom 26.10. bis 10.11. unter dem Motto **/Laissez
vibrer/**steht. Nach der Programmpräsentation am 30.10.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/praesentation-des-festivalpr…>
erwarten uns am 31.10. der **/Sandmann/
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/der-sandmann-125469/1579/>**von
Günter Steinke und **/Hoffmanns Erzählungen/
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/hoffmanns-erzaehlungen-12547…>**von
Johannes Kalitzke <https://www.johanneskalitzke.com/>. Bereits am 26.10.
<https://www.theater-essen.de/programm/spielzeit-24-25/now-vor-ort-147539/>
kann man sich vor Ort in der Neue Musik Zentrale <https://www.gnm.ruhr/>
am Viehofer Platz einstimmen lassen. Am 18.10. ist hier auch Eva-Maria
Houben <https://evamariahouben.de/> zu Gast. Schließlich erwartet uns am
24. und 25.10. noch das Free Essen Festival. Infos hierzu sowie weitere
Termine finden sich im Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>. *
*Im Musiktheater im Revier <https://musiktheater-im-revier.de/de> in
***Gelsenkirchen***finden nach der Premiere im September am 5. und
27.10. weitere Aufführung der Oper **/Innocence/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/innocence>**von
Kaija Saariaho statt.*
*Das Makroskope <https://www.makroscope.eu/> in ***Mühlheim***kündigt
für den 26.10.
<https://www.makroscope.eu/programm/konzert-brorlab-mik-quantius> eine
dadaistische Klangperformance mit **Brorlab und Mik Quantius an. *
*Düsseldorf*
*Das Internationale Düsseldorfer Orgelfestival IDO
<https://www.ido-festival.de/> steht in diesem Jahr unter der
künstlerischen Leitung von Frederike Möller
<http://frederikemoeller.de/>. In der Rubrik Modern
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/modern/> erwarten uns
eine Klanginstallation am 2.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>,
eine Musiktheater-Performance mit der Gruppe Moment
<https://www.gruppemoment.de/> am 9.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>,
ein Konzert zu Ehren Oskar Gottlieb Blarrs <https://www.blarr.info/> am
10.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>,
Orgelmusik mit Markus Hinz am 23.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
und Live-Elektronik mit dem Trio Wellenbad am 24.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
Außerdem sind am 11.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
und 26.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2024/uebersicht/veranstaltung/…>
Stummfilme mit Live-Musik zu erleben.
**Am 4. und 25.10. wird Manfred Trojahns in der letzten Spielzeit
uraufgeführte Oper **/Septembersonate/
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/septembersonate/>**an der
Rheinoper wieder aufgenommen. Bereits zum vierten Mal lädt Irene Kurka
<https://irenekurka.de/> am 6.10. zu **/Singing Future/
<https://irenekurka.de/projekte/singing-future>**in die Neanderkirche.
Mit dabei ist diesmal der Countertenor Daniel Gloger
<https://www.danielgloger.de/>. Das Notabu-Ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> spielt am 9.10.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/15137-na-hoern-sie-m…>
in der Reihe 'Na hör'n Sie mal' in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> u.a. Werke von Rihm und Halffter. Im FFT
<https://www.fft-duesseldorf.de/de/> erwartet uns am 2.10.
<https://www.fft-duesseldorf.de/spielplan/corporeality> das
Sound-Festival **/Corporeality/**und am 27.10.
<https://www.fft-duesseldorf.de/spielplan/klang-realitaet-1> startet die
neue Reihe 'Klang & Realität' mit **Sound- und Musikrealisationen von
Studierenden des gleichnamigen Studiengangs am Institut für Musik und
Medien an der Robert Schumann Musikhochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/>. Außerdem sind am 20.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2024-10-20-alla-brev…>
und 21.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2024-10-21-alla-brev…>
junge Komponisten und Komponistinnen der Hochschule mit drei
zeitgenössischen Kammeropern im Maxhaus zu Gast.*
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich in der Reihe 'Hören und
Sprechen über Neue Musik' am 4.10. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5673>
Paul Lovens, gedenkt am 6.10. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5710> der
Reichspogromnacht und präsentiert am 10.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5695> aktuellen Jazz.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet monatlich einen Jour
fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und kündigt für
den 27.10.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/09/24/im-dialog-neue-musik-improvisati…>
Cello und Akkordeon im Dialog an und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> erklingen am 6.10.
zeitgenössische Improvisationen.
In der *Bonner*Brotfabrik ist am 1.10.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/24-hebel-fur-die-welt/426>
und 2.10.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/24-hebel-fur-die-welt/429>
im Rahmen des Beethovenfestes <https://www.beethovenfest.de/de> das
mixed-abled Musiktheater /24 Hebel für die Welt
<https://un-label.eu/project/24-hebel-fuer-die-welt/> /zu erleben und
die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> feiert vom 17.
bis 19.10. unter dem Motto /A Decade of Dissonance/ihr 10-jähriges
Bestehen.
Vom 3. bis 5.10. veranstaltet die Initiative Neue Musik in
Ostwestfalen-Lippe <https://www.initiative-neue-musik-owl.de/>in
*Detmold*das diesjährige Hörfest
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/aktuelles-hrfest>unter dem
Motto /Im Rausch der Klänge. /Mit dabei sind u.a. das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/>, das Posaunenensemble Bonecrusher
<https://matthiasmuche.com/projects/bonecrusher>und das Dreieck-Quartett
aus Weimar.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/index.php>verbindet in der neuen Spielzeit
jeweils freitags um 22 Uhr Texte und Musik und das Ensemble Crush
<https://ensemble-crush.com/>präsentiert am 12. und 13.10. mit
KlangStadtKrefeld24
<https://ensemble-crush.com/klangstadtkrefeld24/>eine Klangtour und ein
Konzert.
Im Rahmen der Marktmusik
<https://citykirche-mg.de/begegnung-kultur/musik-zur-marktzeit/>interpretieren
Theresa Szorek <https://theresaszorek.jimdofree.com/>und Delia Ramos
Rodríguez <https://www.delia-ramos-rodriguez.com/>am 19.10. in der
*Mönchengladbacher*Citykirche Kurtágs /Kafka-Fragmente./
Fred Frith <http://www.fredfrith.com/> ist am 13.10.
<https://monheim-triennale.de/de/news/gespraechskonzert-fred-frith-am-13-okt…>
im Rahmen eines Gesprächskonzerts in *Monheim *zu Gast.
Noch bis zum 6.10. findet in *Münster* das Klangzeitfestival
<https://gnm-muenster.de/klangzeit> statt. Mit dabei sind u.a. das
Posaunenensemble Bonecrusher
<https://matthiasmuche.com/projects/bonecrusher>,das Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/> und das Ensemble Consord
<https://consord.net/>, daseine Neuinterpretation von Kagels
/Staatstheater /präsentiert. In der Black Box
<https://consord.net/>stehen _Simon Nabatov <http://www.nabatov.com/>_am
10.10., das Duo Mouthwind am 13.10., die Band Hilde am 20.10., das Runde
Ecken Festival am 25. und 26.10. und das Ensemble A am 27.10. auf dem
Programm.
Multisensorale Landschaften sind am 4.10. in der Reihe 'soundscaping' im
Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/> in *Solingen*zu
entdecken und Thomas Taxus Beck inszeniert am _28.10.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/stille-halten.17774613>_auf
dem Waldfriedhof die Kompositions-Installation /Stille halten/.
Am 17.10.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/17-10-2024-komponistenp…>
widmen sich Studierende des *Wuppertaler*Ablegers der Kölner Hochschule
für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/> dem Komponisten Valerio
Sannicandro <http://www.valeriosannicandro.eu/>. Im ort
<https://www.kowald-ort.com/> stehen ein Doppelkonzert mit den Duos
Varner & Töpp sowie Labropoulou & Parvaresh am 5.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/doppelkonzert-5-10-24/>, ein
Live-Hörspiel mit Musik nach einem Roman von Marietta Navarro am 10.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/hoerspiel-10-10-24/> und ein
musikalischer Kaffeeklatsch anlässlich des 150. Geburtstages von
Gertrude Stein am 27.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/stein-27-10-24/> auf dem Programm.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
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31 Aug '24
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*September 2024*
*Gewesen: *Ruhrtriennale mit Legenden, Faggots, Abendzauber und Absolute
Beauty
*Angekündigt: *Klangzeit Münster – Oper /Innocence/von Saariaho in
Gelsenkirchen – Forum Neue Musik im Deutschlandfunk – Klangbegegnungen
mit Irene Kurka und dem Ensemble Crush in Duisburg u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
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**[Ruhrtriennale mit Legenden, Faggots, Abendzauber und Absolute Beauty]**
*Neue Musik, wie wir sie aus Witten und Donaueschingen kennen, steht
unter dem neuen Intendanten der Ruhrtriennale Ivo Van Hove nicht auf dem
Programm, aber viele Ankündigungen klingen vielversprechend und auch dem
Ohr wird einiges geboten.
Der russische Regisseur Kirill Serebrennikov widmete sich seinem
Landsmann und Leidensgenossen Sergey Paradjanov und zelebrierte unter
dem Titel **/Legende/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/legende/119>**ein
vierstündiges Welttheater, das Triumph, Größenwahn und Abgesang zugleich
ist. Paradjanov war ein sowjetischer Filmemacher, der in seinen Werken
eine von Mythen geprägte, gleichzeitig phantastisch überbordende und
hochgradig stilisierte Welt erschuf und dafür in der Sowjetunion
Arbeitsverbot und Lagerhaft erntete. In zehn Kapiteln lässt
Serebrennikov nicht nur Paradjanovs Leben und die Figuren und Bilder
seiner Filme Revue passieren, sondern verarbeitet die halbe europäische
Kulturgeschichte und sein eigenes Schicksal gleich mit. Denn auch
Serebrennikov ist mit den russischen Zensurvorschriften in Konflikt
geraten – mit dem Unterschied, dass er rechtzeitig den Absprung
schaffte. All diese Ebenen verbinden sich zu einem ausufernden
Bilderreigen: Wir erleben, wie Parajanovs Eltern dank einer skurrilen
Zeremonie von den Toten auferstehen, sehen Walt Whitman als verfluchten
Poeten, der sich gemeinsam mit seinem jugendlichen Liebhaber singend in
theatralischem Pathos ergeht, wir werden Zeuge, wie sich
Wertherdarsteller zu den Klängen Massenets gleich dutzendweise die Kugel
geben und wie die Größen der europäischen Kunstgeschichte – Velazquez,
Dürer, Caravaggio, Delacroix – in Gegenwart der spanischen Infantin des
Nachts im Kiewer Kunstmuseum trotz Luftalarm ihre Rivalitäten pflegen.
Besonders eindrücklich ist die Szene mit dem alternden King Lear auf der
Heide (herrlich getroffen von Falk Rockstroh), ein alter abgetakelter
weißer Mann in Windeln, ein old fucker und Scheißdiktator, der auch dann
noch in blasierter Selbstüberschätzung verharrt als der Sturm über ihn
hinwegfegt. Dazu singt ihm Karin Neuhäuser ein 'Guten Abend, gute
Nacht', dass es einem heiß und kalt über den Rücken läuft. Bald darauf
geht es ihr selbst an den Kragen, wenn sie als alternde Diva noch einmal
die todgeweihte Violetta ('Addio, del passato') mimt vor allem aber bis
zum letzten Atemzug Selbstvermarktung und Selbstdarstellung zelebriert:
'Ohne Pathos geht es nicht, ohne Pathos keine Katharsis, ohne Katharsis
keine Kunst'. Diesem Motto getreu geht Serebrennikov auch musikalisch in
die Vollen, er lässt Arien schmettern, streift die
Sentimentalitätsschmerzgrenze mit einem Halleluja, das ein jugendlicher
Troubadour zum besten gibt (der gleich darauf wie Orpheus von der Menge
zerrissen wird) und lässt uns die Gesangskünste des Georgian State
Chamber Choir genießen, der teils im Hintergrund teils mitten im
Publikum agiert. In der Schlussszene sehen wir, wie es Paradjanov selbst
im Zuchthaus gelingt, die Gitterstäbe zu beranken mit seiner
überbordenden Phantasie aber auch seiner Selbstbezogenheit – wichtiger
als die Realitäten des Lagerlebens ist der Brief, den er von keinem
Geringeren als Fellini erhält. Über all dem schwebt der rot
aufleuchtende Schriftzug 'I'm genius', der den oftmals chaotisch
ausufernden Abend wie ein roter Faden durchzieht – die Beschwörung und
gleichzeitig der Abgesang auf einen Geniekult, der uns so manches
Meisterwerk bescherte aber auch Strukturen des Machtmissbrauchs und der
Einschüchterung Vorschub leistete – ein Phänomen, von dem die Kunst- und
Theaterszene im Ganzen und Ivo Van Hove im Besonderen zurzeit ein Lied
singen können. *
*Wie ein Gegenentwurf wirkte da das Stück **/The Faggots and Their
Friends Between Revolutions/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/the-faggots-and-their-friends-betw…>**/,
/**das auf einem queeren Kultroman der 70er Jahre von Larry Mitchel
basiert und ganz bewusst in einem Akt der Selbstermächtigung den in der
Regel abschätzig gebrauchten Begriff Faggots (deutsch Schwuchtel) im
Titel führt. Die Faggots sind Opfer einer Welt der Männer, die getrieben
von unterdrückter Angst und Selbsthass ein von Kontrolle und Konkurrenz
dominiertes System aufgebaut haben, in dem alle, die nicht der
herrschenden Norm entsprechen, gnadenlos ausgegrenzt und eliminiert
werden. 'Männer' ist hier also keine biologische Markierung sondern
beschreibt ein System *(welches allerdings vor allem von biologischen
Männern verkörpert wird)*. Nur mühsam können sich die Faggots ihre
Gegenwelt bewahren. Besonders gefährlich wird es, als die Männer
versuchen sie mit einem perfiden Trick zu korrumpieren, indem sie sie
aus der Illegalität holen (sogar queere Hochzeiten sollen erlaubt
sein!). Aber schließlich besinnen sich die Faggots auf ihre eigenen
Waffen, die da sind Solidarität, Humor, Zuversicht, Sanftheit, Lust und
Mut zur Utopie. Aus diesen Ingredienzien schaffen der Regisseur Ted
Huffman und der Komponist Philip Venables einen Abend, der leicht und
verspielt und gleichzeitig ernst und manchmal auch brutal ist. Das
Spielerische beginnt bereits beim Setting, das aus einer bis auf die
Darstellenden, ihre Musikinstrumente und einige wenige Requisiten leeren
Bühne besteht. Es hat den Eindruck, als schauten wir der handverlesenen,
nicht nur schauspielerisch sondern auch musikalisch versierten Truppe
beim Proben zu. Wir erleben, wie die Faggots aus der Notwendigkeit sich
anzupassen und zu verstellen, eine Kunst und ein Fest machen, indem sie
immer wieder in neue Rollen schlüpfen. Diese Vielschichtigkeit bestimmt
auch die Musik. Mal sind es ganz zarte, transparente, barocke Klänge
(u.a. kommen eine Viola da Gamba und eine Theorbe zum Einsatz). Dann
wieder begleiten wilde Trommelwirbel und schrille Flötentöne das
kriegerische Treiben der Männer. Folkartige Songs wechseln sich ab mit
einem wilden Rave, der alle in seinen Bann zieht. Gelegentlich treten
einzelne Personen in den Vordergrund, doch sie bleiben eingebunden in
die Gemeinschaft und in einem besonders ausführlichen Solo gelingt es
Kit Green sogar, das Publikum einzubeziehen und zum Mitsingen zu
animieren. Die Welt der Männer wird auf plakative Weise als das
schlechthin Böse gebrandmarkt, verantwortlich für alle Übel dieser Welt.
Dabei ist klar, dass dieser der Selbstvergewisserung dienende Akt selbst
eine 'männliche' ausgrenzende Geste ist. Dieser Falle kann nur
entrinnen, wer sie sich bewusst macht und ihr mit den oben genannten
Waffen und einem klaren Bekenntnis zur Ambiguität begegnet. Dazu gehört
auch, sich den eigenen Ängsten und Verletzungen zu stellen. Am Ende des
Abends steht daher aller beschworenen Zuversicht und Sanftheit zum Trotz
kein klassisches Happy End, vielmehr werden in einer verstörenden Szene
die alten Kämpfe und Unterdrückungen in Form eines brutalen Rituals
reaktiviert. Schmerz und Lust, Sanftheit und Brutalität, Gewissheit und
Zweifel bedingen sich gegenseitig, einfache Antworten in einer komplexen
Welt gibt es nur für Männer.*
*Mit **/I want Absolute Beauty/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/i-want-absolute-beauty/144>**//**steuert
Ivo Van Hove eine eigene Inszenierung bei, die er ganz auf den Songs von
P. J. Harvey aufbaut. Harveys Lieder zeichnen sich durch ihre
eindrücklichen Texte aus, in denen sie sich in ihre Figuren hineinzoomt,
in ihre Angst, ihren Schmerz, ihre Verzweiflung aber auch in ihre Lust,
ihre Freude und ihre Zuversicht. 26 Songs fügen sich so entlang der
Stationen 'Grow', 'Love and Personal and Political Disappointments',
'Big Exit' und 'Back Home' zu einem Lebenspanorama, das alle Höhen und
Tiefen des Daseins ausmisst und mit Sandra Hüller im Zentrum zu einer
eindrucksvollen Performance wird. An Sandra Hüller kommt man aktuell
offenbar nicht vorbei. Auch ohne einen Oskar einzuheimsen hat sie in
Hollywood großen Eindruck gemacht und in diesem Sommer liefen mindestens
drei Filme mit ihr im Kino, die man nicht verpassen darf. Wer es noch
nicht wusste, erfährt jetzt, dass sie auch singen kann: Mit großer
Inbrunst stürzt sie sich in die Songs, schreit, stöhnt und jauchzt und
gibt auch körperlich alles. Denn **/I want Absolute Beauty/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/i-want-absolute-beauty/144>**//**ist
vor allem ein Tanzstück, choreographiert von dem Trio (LA)HORDE (Marine
Brutti, Jonathan Debrouwer und Arthur Harel) mit dem Ballet National de
Marseille. (LA)HORDE hat bereits für Madonna gearbeitet und als wollte
Van Hove das alles noch toppen, bekommt auch die große Isabelle Huppert
einen kurzen Auftritt. Bei der Ruhrtriennale ist sie zurzeit in einer
von Romeo Castellucci inszenierten One-Women-Show als **/Bérénice/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/berenice/133>**zu erleben und
da lag ihre Einbeziehung in Van Hoves Kreation – wenn auch nur per Video
– offenbar nahe. Der Abend entfaltet eine Intensität, der man sich kaum
entziehen kann, aber leider habe ich diese seltsame Macke, dass ich
immer dann, wenn alle auf die Knie fallen, innerlich einen Schritt
zurücktrete. Aus dieser Perspektive empfinde ich die im Hintergrund auf
großer Leinwand eingespielten Videos als – ich kann es nicht anders
sagen – banal. Verwitterte Grabsteine, wogende Wiesen, tosende Wellen,
die Klippen von Dorset (Harveys Heimat), Feuersbrünste, spektakuläre
Straßenschluchten – alles was der Computer so ausspuckt, wenn es
wahlweise stimmungsvoll oder dramatisch werden soll. Ein anfangs
gelegter Samen ('Grow') geht auf und wird als von Szene zu Szene größer
werdende Kübelpflanze auf die Bühne geschoben. Die Choreographie ist
sehr energiegeladen; die Tanzenden kämpfen und kopulieren, wälzen sich
in der die gesamte Bühne bedeckenden Erde, über die Projektion einer
mitlaufenden Handkamera sind wir teilweise ganz nah am Geschehen. Das
ist hochprofessionell und mitreißend, aber mehr auch nicht.
Überraschungen oder Irritationen bleiben aus. Manchmal hilft es, die
Augen zu schließen und sich der Musik zu überlassen, doch in diesen
Momenten vermisse ich – bei allem Respekt vor Sandra Hüller – P. J.
Harvey. Das Original ist stimmlich und musikalisch eben doch
differenzierter und spannender. Vor allem wird spürbar, dass dies kein
Rockkonzert ist, bei dem aus der Situation heraus gemeinsam mit dem
Publikum eine besondere Atmosphäre entsteht, sondern 'nur' eine
Inszenierung. *
*Mit Björk stand eine weitere weibliche Ikone der Popkultur im Fokus.
Krystian Lada verband in **/Abendzauber
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/abendzauber/134> /**ihre Werke
(in einer Transkription für Frauenchor) mit Chorkompositionen von Anton
Bruckner und schickte das Publikum auf eine ungewöhnliche Reise durch
die Kohlenmischanlage der Zeche Zollverein in Essen. Schon zum Auftakt
werden wir mit Bildern von Caspar David Friedrich romantisch eingestimmt
und nachdem wir uns durch ein enges Treppenhaus bis zum Gipfel des
Gebäudes vorgearbeitet haben und noch einmal die grandiose Aussicht auf
das inzwischen erstaunlich grüne, weitläufige Industrieareal genossen
haben, kommt man sich beim Eintritt in die Mischanlage vor, als beträte
man den Bauch der Erde. Doch wir befinden uns nicht in der Erde sondern
ganz im Gegenteil in den Eingeweiden einer gewaltigen Industrieanlage,
deren Zweck die rigorose Ausbeutung der Natur war und die inzwischen
selbst von Verfall und nostalgischer Verklärung heimgesucht wird. Genau
diese Ambivalenz, unser Verhältnis zur Natur und zu uns selbst, ein
alter Topos der Romantik, ist Ladas Thema und er hätte sich hierfür
keinen besseren Ort aussuchen können. Im Bunker, Schutzraum und
Gefängnis zugleich, erwarten uns die Herren des Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/> als Bergmannschor gewandet mit Bruckners
Liedern, die so gar nichts von der Wucht seiner Symphonien haben und von
**/Träumen und Wachen, /**von **/Sternschnuppen/**und
**/Abendzauber/**künden. Das Zentrum des Raumes dominieren große
Eisblöcke, in denen Pflanzen und Tiere eingefroren sind und die langsam
dahinschmelzen. Die Sänger wenden sich ihnen zu wie einem Altar und so
wird deutlich, dass die Natur, die die Romantiker beschwören, längst
schon eine versehrte und letztlich nur eine Spiegelung unserer selbst
ist. Nach diesem Entree geht es hinab in die eigentliche Mischanlage mit
ihren riesigen Trichtern, wo uns geheimnisvolle Gestalten begegnen wie
aus einem Gemälde von C. D. Friedrich. Doch wie diesen können wir ihnen
nicht ins Gesicht blicken, da der ganze Kopf von Haar umfangen ist. Ist
das eine Metapher für die Romantiker von damals und in uns, die, indem
sie die Natur beschwören, doch nur sich selbst bespiegeln, sich an ihrer
Seelentiefe berauschen und orientierungslos umhertappen? Aus einem
Trichter steigt Nebel auf, in einer Ecke sitzt ein schwarzes Monster vor
einem zunächst lodernden und dann verglühenden Kohlebecken. In dieser
Geisterbahnstimmung wandelt das Publikum etwas ziellos durch die Räume,
umfangen von den Gesängen, die herab- und heraufströmen, eingespannt
zwischen einer Vergangenheit, die irreversibel und nicht mehr greifbar,
und einer Zukunft, die diffus bedrohlich jedoch gleichfalls nicht
fassbar ist. Lediglich ein Kind in Warnweste reißt uns aus unserer
Benommenheit mit der zudringlichen Anklage „Ihr habt mir meine Träume
gestohlen“. Nach diesem Zwischenreich erwartet uns auf der untersten
Ebene ein großes Wasserbassin, das von den hoch oben schmelzenden
Eisblöcken gespeist wird und in dessen Mitte eine füllige nackte Frau
steht. Die bedrohlich durch den Raum wabernden Nebelschwaden und die
durch das Wasser watenden und kriechenden in hautfarbenen Bodies wie
nackt wirkenden Gestalten erzeugen eine apokalyptische Atmosphäre. Doch
Björks Lieder, die die Frauen des Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/> jauchzend und johlend, seufzend und säuselnd
anstimmen, erzeugen eine besondere Magie, die nach anfänglichem Klagen
(**/Sorrowful Soil/**) zaghaft Hoffnung aufkeimen lässt. „Hope is a
muscle that allows us to connect.“ Die nackte Frau wirkt plötzlich wie
die Venus von Willendorf, ein urzeitliches Fruchtbarkeitssymbol, die
Gestalten wenden sich einander zu, vereinigen sich zu einer bittenden
Geste. Vielleicht ist doch noch nicht alles verloren, vielleicht gibt es
die Chance für einen Neubeginn. Lada schafft stimmungsvolle Bilder, die
Raum für eigenes Empfinden und Deuten lassen, aber teilsweise auch
künstlich und plakativ wirken. Björks Lieder klingen in der Chorfassung
etwas geglättet und domestiziert, aber die Interpretation durch das
Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/> ist wie immer großartig. Am
liebsten wäre mir ein zweiter Durchgang in einer klassischen
Konzertsituation gewesen, bei dem ich mich ganz der Musik hätte widmen
können. *
**[****Termine im September]**
*Köln*
*In der Kölner **Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/en/>**stehen Thomas Adès am **2.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/daniil-trifonov-gewandhauso…>**,
John Adams am **5.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/pittsburgh-symphony-orchest…>**,
Kaija Saariaho am **9.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mahler-das-lied-von-der-erd…>**,
Karim A-Zand am **21.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/klangzauber-macelaru-kanneh…>**,
Sally Beamish am **22.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-benjamin-kruit…>**,
Riho Esko Maimets ebenfalls am **22.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/in-terra-pax/4182>**,
Iannis Xenakis und Giorgio Musolesi am **29.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/christoph-sietzen-bogdan-ba…>**sowie
Sofia Gubaidulina und **Philipp Maintz
<http://www.philippmaintz.de/>**am **30.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/angela-metzger-julia-hagen/…>**auf
dem Programm. In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**erwarten
uns neben Lunchkonzerten am 7.9., 14.9., 21.9. und 28.9. ein
Portraitkonzert mit dem diesjährigen Preisträger des
Bernd-Alois-Zimmermann Stipendiums Nicolas Kuhn
<https://nicolaskuhn.de/> am 13.9. und das **Trio Abstakt
<https://trioabstrakt.com/> */am 27.9/*. Die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**widmet sich am **13.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/hay-que-caminar/>**in der
Trinitatiskirche Luigi Nono und lädt am **16.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-dal-blu-al-verde/>**zum
Montagskonzert in ihr Studio ein. In der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**erwarten uns das Ensemble **hand werk
<https://ensemble-handwerk.eu/>**am **1.9.
<https://ensemble-handwerk.eu/hw24c_3/>**und das */Ensemble States of
Play <https://sebastiangramss.de/statesofplay> um Sebastian Gramss
<https://sebastiangramss.de/> am 19. und 20.9.
Vom 31.8. bis zum 7.9. findet die //Cologne Jazzweek
<https://jazzweek.de/>//statt. Mit dabei ist natürlich das/***Loft
<http://www.loftkoeln.de/>**, wo am **1.9.
<https://www.loftkoeln.de/event/cologne-jazzweek-paul-lovens-75/>**dem
Schlagzeuger Paul Lovens ein ganzer Abend gewidmet ist. Auch ohne
Jazzweek gibt es im Loft fast täglich Programm; am **27.9.
<https://www.loftkoeln.de/event/wassermann-butcher-blume-leaflight-live-reco…>**schaut
**Ute Wassermann <https://utewassermann.com/>**vorbei, die zurzeit auf
Tour ist und am **29.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/ute-wassermann.17785903>**außerdem
ins Atelier Dürrenfeld/Geitel kommt (weitere Konzerte im Atelier am
**14.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/nail-doneda-frangenheim-…>**und
am **23.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/noetinger-dieb-13.177865…>**).
*/Das diesjährigen //Forum Neuer Musik
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-104.html>//des
Deutschlandfunks verbindet unter dem Motto ///The Middle East in myself
///kulturelle Traditionen des Nahen Ostens mit Techniken der westlichen
Moderne. Im September erwarten uns zwei Live-Konzerte mit dem //E-Mex
Ensemble <https://e-mex.de/>//am //19.9.
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-19-9-2024-100.html>//und
dem //Ensemble Aventure <https://ensemble-aventure.de/>//am //21.9.
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-21-9-2024-100.html>//,
die im November zusammen mit weiteren Sendungen zum Thema im Radio
ausgestrahlt werden.
Am 1.9. präsentiert das //Neuland Consort
<https://neuland-consort.jimdosite.com/>//ein kleines Festival für alte
und neue Gambenmusik, das //Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/>//ist am //6.9.
<https://asasello-quartett.eu/de/events/06-09-2024-koeln/>//mit Werken
von Schnittke, Tischtschenko und Saariaho im MAKK zu Gast, das Ensemble
//oh ton <https://ohton.de/>//begleitet am //7.9.
<https://www.rochuskirche.de/termine/kalender.html>//in der Rochuskirche
eine Lesung aus einer //Graphic Novel
<https://www.carlsen.de/hardcover/stockhausen-der-mann-der-vom-sirius-kam/97…>//über
//Stockhausen <http://www.karlheinzstockhausen.org/>//und beim nächsten
//Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>//am 8.9. trifft das //Bux
Ensemble <https://www.buxensemble.de/>//auf Eva Pöpplein. Ebenfalls am
//8.9. <https://threads.francesco-marzano.com/>//werden im Alten
Pfandhaus unter dem Titel ///threads///die unterschiedlichen Facetten
von Fäden, Knoten und Netzen ausgelotet, in der //Hochschule für Musik
und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>//ist am //10.9.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/10-09-2024-techno-konta…>//ein
innovatives Multimedia-Projekt zu erleben und am //25.9.
<https://www.elektronik-klangkunst.de/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-8…>//findet
im //LTK4 <https://ltk4.de/>//die nächste Soirée Sonique statt.
/*Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**, **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, und jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln. W**eitere Termine und Infos finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/> (z.B. die Reihe pianissimo am 17.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pianissimo-binaurale-mus…>)**,
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/> **sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Am 28.9.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
trifft Ute Wassermann <https://utewassermann.com/> im *Bochumer*
Kunstmuseum auf Martin Blume <http://www.martinblume.de/> und John
Butcher <https://johnbutcher.org.uk/>.
Das *Dortmunder* domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> kündigt am
19.9.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10989.html>
The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> an.
Im *Duisburger*Steinbruch <https://steinbruch-duisburg.de/> gastiert am
4.9.
<https://www.steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/20240904-dorf-umland-ant…>
das Trio Jäckel/Klare/Zimmermann und die Gruppe Moment
<https://www.gruppemoment.de/> ist am 6.9.
<https://www.gruppemoment.de/termine/> in Ruhrort und am 8.9. im
Schiffshebewerk Henrichenburg mit einer installativen Konzertperformance
zu erleben. Am 27. und 28.9. findet das Wildwechsel Festival
<https://www.platzhirsch-duisburg.org/> für experimentelle Musik, Kunst
und Kultur statt und am 28. und 29.9.
<https://irenekurka.de/events/ensemble-crush-werke-von-salvatore-sciarrino>
gestaltet das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> gemeinsam mit
Irene Kurka <https://irenekurka.de/> das Festival /Klangbegegnungen
III/. In der Kulturkirche Liebfrauen wird am 23.9. der 80. Geburtstag
von Christoph Brockhaus und der 75. Geburtstag von Gerhard
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> gefeiert, im Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> eröffnet am 29.11. eine
neue Ausstellung von Markus Bydolek mit Texten und Performances und im
Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> stehen u.a. Motusneu
<https://www.steffenroth.de/motusneu/> plus Steve Swell am 9.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11153/-/motusneu-pl…>,
Heroines of Sound mit Filmen am 21.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11142/-/musikclub10…>
und dem Trio Ute Wassermann <https://utewassermann.com/>, *Sabine
Ercklentz <https://sabineercklentz.com/>**und **Elisabeth Schimana
<https://elise.at/elise>**am **22.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11143/-/musikclub10…>**sowie
audiovisuelle Landschaften mit **Rajesh Mehta
<https://www.rajeshmehtamusic.com/>**am **27.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11145/-/improvision…>**auf
dem Programm. *
In der *Essener*Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> kommt am 15.9.
<https://www.theater-essen.de/programm/kalender/jubilaeumskonzert20-jahre-ku…>
ein neues Orgelwerk von Michael Pelzel <https://www.michaelpelzel.ch/>
zur Uraufführung. Das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/> zelebriert am
27.9. <https://e-mex.de/konzerte/35-jahre-gnmr/> 35 Jahre GNMR
<https://www.gnm.ruhr/> und ist am 29.9.
<https://e-mex.de/konzerte/tu-solo-y-yo-quedamos-nur-du-und-ich-sind-geblieb…>
im Folkwang Museum zu Gast. Die GNMR lädt außerdem am 5.9. zur Listening
Session und stellt am 21.9. Verena Hentschel
<https://verenahentschel.com/konzerte/> vor.
Im *Gelsenkirchener* Musiktheater im Revier
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de> hat am 28.9. Kaija Saariahos
Oper /Innocence/
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2024-25/innocence>
Premiere.
*Düsseldorf*
Das Werckmeister Quartett
<https://eichenberger.li/projekte/werckmeister/> kommt am 5.9.
<https://eichenberger.li/konzerte/> ins Subsol, am 6.9. finden zwei
Konzerte der Reihe new counterpoints <http://www.musik21.de/> im Palais
Wittgenstein statt und Irene Kurka <https://irenekurka.de/> interviewt
am 11.9.
<https://irenekurka.de/events/live-podcast-mit-valentin-ruckebier-6-jahre-ne…>
in der Zentralbibliothek den Sänger und Komponisten Valentin Ruckebier
<https://www.orlob.net/data/pages/pages-de/ValentinRuckebier.html>. In
der Reihe Format <https://formatart.de/> präsentieren Studierende der
Robert Schumann Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> am 14.9.
<https://formatart.de/format/> Mozarts /Requiem/ als Sound Art
Installation und beim Düsseldorf Festivals
<https://duesseldorf-festival.de/> ist am 15.9.
<https://duesseldorf-festival.de/event/klangforum-wien-2/?11.000-saiten/2024…>
das Klangforum Wien <https://www.klangforum.at/> mit dem Projekt /11.000
Saiten/ von Georg Friedrich Haas zu erleben, wobei das Publikum von 50
mikrotonal gestimmten Klavieren umgeben ist. Das Notabu-Ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> spielt in seiner Reihe 'Na hör'n Sie
mal' am 18.9.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/15136-na-hoern-sie-m…>
in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> Werke von Xenakis, Blarr u.a.
und das Ensemble Consord <https://consord.net/> bringt am 22.9. Kagels
/Staatstheater/ <https://consord.net/> in die Landeshauptstadt.
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich in der Reihe 'Hören und
Sprechen über Neue Musik' am 6.9. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5657>
der Pianistin und Komponistin Viola Kramer <https://www.violakramer.de/>.
Der nächste Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> der
*Bielefelder*Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/>
findet am 2.9.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/08/18/jour-fixe-september-24-von-hier-…>
statt.
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> begleitet den
Kant-Kongress in *Bonn*am 8.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/internationaler-kant-kongress/>
mit einer Uraufführung von *Vassos Nicolaou
<https://sites.google.com/site/vassosnicolaou/>*und widmet sich am 12.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/dellazzurro-silenzio/> in der
Zentrifuge <http://www.zentrifugebonn.de/> Luigi Nono. In der Zentrifuge
<http://www.zentrifugebonn.de/> ist außerdem am 8.9. das Duo Flux und am
22.9. *das */Ensemble //States of Play
<https://sebastiangramss.de/statesofplay>//um //Sebastian Gramss
<https://sebastiangramss.de/>///zu Gast. Vom 5.9. bis 3.10. findet das
Beethovenfest <https://www.beethovenfest.de/de> statt, bei dem neben
Werken bekannter Namen wie Tan Dun, Schnittke, Gubaidulina und Ligeti
Stadtrundgänge mir dem Fringe Ensemble am 13.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/kopf-im-wind/366> und
14.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/kopf-im-wind/371> und
eine Uraufführung von *Ferran Cruixent*am 28.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/hr-sinfonieorchester-sitko…>
zu entdecken sind. Das Soundforum <https://soundforum.info/> präsentiert
vom 31.8. bis 8.9. eine Klanginstallation
<https://soundforum.info/projekte-2024/we-are-more-alike-than-we-are-differe…>
von Miki Yui <http://www.mikiyui.com/> und Stefan Schneider
<http://www.talmusic.com/> mit besonderem Programm am 31.8. und 1.9.
<https://soundforum.info/projekte-2024/we-are-more-alike-than-we-are-differe…>
sowie 7. und 8.9.
<https://soundforum.info/projekte-2024/we-are-more-alike-than-we-are-differe…>
und einem Deep Listening Workshop und Soundwalk mit *Viv Corringham
<http://vivcorringham.org/>*am 14. und 15.9.
<https://soundforum.info/projekte-2024/deep-listening-workshop-und-soundwalk/>
im Dialograum Kreuzung an St. Helena <http://kreuzung-helena.de/home/>.
Dort stellt die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/>
bereits am 1.9. das Duo KoRa vor und in der Kunsthalle Hangelar
<https://www.kunsthallehangelar.de/> im nahe gelegenen *Sankt
Augustin*begegnen sich am 15.9. Annette Maye
<https://annettemaye.wordpress.com/> und Carl Ludwig Hübsch
<https://huebsch.me/>.
Das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> gastiert mit
seinemProgramm /Erdklavier 2.0/
<https://ensemble-crush.com/erdklavier-2-0-2/>am 6.9. in der
Johanniskirche in *Hagen*und am 21.9. in der Citykirche in
*Mönchengladbach*.
Virginia Genta <http://virginiagenta.altervista.org/>, die derzeitige
Improviserin in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>
in *Moers*, ist am 4.9. in einer elektroakustischen Performance und am
14.9. in einem Haus-Konzert zu erleben.
Vom 21.9. bis 6.10. findet in *Münster*das nächste Klangzeit-Festival
<https://gnm-muenster.de/> statt. Geboten werden elf Konzerte (u.a. mit
dem WIO <https://www.wio-orchester.com/>, dem Ensemble Compania, dem
Posaunenensemble Bonecrusher und dem Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/>), eine Filmpremiere, drei Installationen und
mehrere Workshops. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> gastiert die
Klangzeit am 29.9. mit /Cinematic fields./Außerdem stehen in der Black
Box das Trio Böttcher/Marwedel/Turner am 1.9. und das Elektroflux
Microfestival Playhead am 12., 17. und 26.9. auf dem Programm.
Im frisch sanierten Labyrinth auf der Museumsinsel Hombroich
<https://www.inselhombroich.de/de/aktuell/der-sommer-im-labyrinth> bei
*Neuss*hält am 27. und 28.9. die Kunsthalle for Music Einzug.
Das Ensemble Horizont
<http://www.ensemblehorizonte.de/aktuell/index.php> präsentiert am 1.9.
<https://www.theater-paderborn.de/gwrlxcp6vw> in
*Paderborn*Ensemble-Szenen mit Musik von Pintscher, Kagel und Satie.
Hannah Weirich spielt am 15.9.
<https://www.pulheim.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hauptkalender…>
in der alten Kirche St. Martinus in *Pulheim-Stommeln*eine Hommage an
ihren verstorbenen Lebensgefährten Uli Löffler.
Im *Wuppertaler*ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen ein
Gesprächskonzert mit Christoph Baumann am 1.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/matinee-irmer/>, radikal freie
Musik mit Motusneu <https://www.steffenroth.de/motusneu/> plus Steve
Swell am 10.9. <https://www.kowald-ort.com/termine-2024/motusneu/>, eine
musikalische Lesung am 20.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/musicmind/> und Neue Musik mit
dem Klavierduo Crippled Symmetry am 26.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/klavierduo/> auf dem Programm.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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22 Jul '24
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_
*August 2024*
*Gewesen: *Musikfabrik mit Sarah Nemtsov beim WDR –
Wandelweiser-Klangraum Düsseldorf
*Angekündigt:*Brückenmusik und Shalom Musik in Köln – Auftakt
Ruhrtriennale u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Musikfabrik mit Sarah Nemtsov beim WDR]*
Am 29.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-89-maalot/>
brachte die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> in ihrer Reihe
'Musikfabrik im WDR' Sarah Nemtsovs
<https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/> Zyklus /Ma'alot/ zur
Aufführung, eine Trilogie, die aus den Werken /Chesed/, /Keter/ sowie
dem frisch aus der Taufe gehobenen /Malchut /besteht. Nemtsovs
Komponieren ist nach eigener Aussage eng mit ihrer Person verbunden und
dazu gehört auch ihre jüdische Identität. Ihre Vorfahren flohen vor der
Nazi-Diktatur nach Argentinien, kamen jedoch schon bald nach Kriegsende
nach Deutschland zurück, wo 1949 Nemtsovs Mutter geboren wurde. Diese,
die Malerin und Illustratorin Elisabeth Naomi Reuter
<https://elisabeth-naomi-reuter.com/>, war 1992 Gründungsmitglied der
Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg, wo Sarah Nemtsov (*1980) bald darauf
als eine der ersten ihre Bat Mizwa feierte. Nemtsov hat sich wiederholt
mit traditioneller jüdischer Musik aber mehr noch mit den spirituellen
Grundlagen des Judentums und ganz besonders mit der Kabbala, der
jüdischen Mystik, befasst – so auch in ihrer neuen Trilogie. Die Kabbala
kennt das Symbol des Lebensbaums, dessen zehn Sphären (Sephirot) die
Aspekte Gottes und seine Beziehung zur Schöpfung abbilden. Während
/Keter/ (Krone) die Spitze des Lebensbaums darstellt und damit in
größter Nähe zu Gott steht, symbolisiert /Malchut/ (Königreich) am
entgegengesetzten Ende den Übergang zur materiellen Welt.
/Chesed/, benannt nach der vierten Sephira, die Güte und Barmherzigkeit
repräsentiert, bildet den ersten Teil des Zyklus und wurde 2022 als
Auftragswerk der Musikfabrik uraufgeführt. Die sechs Instrumente werden
elektronisch verstärkt und durch diverse Objekte ergänzt. Vor allem der
Klang der Violine wirkt so wie von einer Aura umhüllt und wird von einem
Grollen und Brodeln grundiert, das sich zeitweise zu bedrohlichen
Ausbrüchen und brutalen Attacken verdichtet. Beruhigungen und
Aufhellungen, zum Beispiel durch eine Oboenpassage, können sich nicht
durchsetzen. Es entsteht eine Atmosphäre des Düsteren und Bedrohlichen,
die auch die anderen Teile der Trilogie prägt. Doch /Chesed /ist in
besonderer Weise ein Moment der Trauer eingeschrieben: Der Pianist
Ulrich Löffler, der intensiv am Entstehungsprozess beteiligt war,
verstarb kurz vor der Uraufführung. Das Stück wurde im Andenken an ihn
geschrieben und ist seiner Lebensgefährtin Hannah Weirich gewidmet.
/Keter/, das schon 2020 konzipiert, dessen Uraufführung jedoch durch
Corona verzögert wurde, wird durch seine ungewöhnliche Besetzung
geprägt, bei der eine verstimmte Harfe, ein präpariertes Klavier und
eine verstärkte Bassklarinette durch Viola und Violoncello ergänzt
werden. Die Harfe schlägt kantig-scharfe Kerben, die Streicher kreisen
geräuschhaft um sich selbst, es entsteht der Eindruck vergeblicher
Ausbruchsversuche, die sich schließlich erschöpfen.
Im uraufgeführten dritten Teil /Machut /überträgt Nemtsov diese
Klangsprache auf das große Ensemble. Den Auftakt markiert ein scharfer
Riss. Das Werk ist von einer hohen Energiedichte geprägt; in
wiederholten Aufwallungen, die sich zeitweise zu schneidend-hohen
Spitzen auftürmen, scheint die Musik gegen imaginäre Hindernisse
anzurennen und sich zu verausgaben. Aber auch in der Erschöpfung und
scheinbaren Ruhe bleibt die Bedrohung gegenwärtig – Aggression und
Gewalt müssen, wie Nemtsov betont, nicht immer laut sein. Zum Ende hin
glaubt man melodiöse Anflüge zu erhaschen, doch sie bleiben ungreifbar,
wie Phantome, denen man nicht trauen kann.
Es ist kaum möglich, beim Hören von Nemtsovs Musik nicht daran zu
denken, dass jüdische Menschen, die nie wirklich sicher waren, einer
erneut wachsenden Bedrohung ausgesetzt sind, wie man sie gerade in
Deutschland – obwohl schon immer wie selbstverständlich vor jeder
Synagoge ein Streifenwagen postiert ist – lange nicht wahrhaben wollte.
Der Name des Gesamtzyklus /Ma'alot/ greift das Bild der Stufen auf und
bezieht sich auf die Psalmen 120 bis 134, die als Stufenlieder
bezeichnet werden, da sie bei den Pilgerfesten auf dem Weg nach
Jerusalem und vermutlich einst auf den Stufen des Tempels gesungen
wurden. Interessanterweise ist /Ma'alot/ <http://www.maalot.de/> auch
der Name eines Kunstwerks von Dani Karavan, das dieser ganz in der Nähe
zwischen Dom und Rhein gestaltet hat und das die Platzgestaltung auf dem
Dach der Kölner Philharmonie einschließt. Karavan will dieses zwar nicht
explizit als Holocaust-Mahnmal verstanden wissen, doch bestimmte
Elemente (das an einen Wachturm erinnernde zentrale Monument, die
Verwendung von Eisenbahnschienen) rufen fast automatisch entsprechende
Assoziationen auf. Bei einer Internetsuche stößt man zudem sehr schnell
auf das sogenannte Ma'alot-Massaker
<https://de.wikipedia.org/wiki/Maʿalot-Massaker> (benannt nach dem
Tatort), bei dem 1974 31 Menschen bei einem Angriff palästinensischer
Terroristen auf eine jüdische Schule im Norden Israels ermordet wurden.
Musik, Kunstwerk und historisches Ereignis sind nur zufällig durch den
Namen verbunden und doch ist es kein Zufall, dass sich immer wieder ein
verhängnisvoller Kreis schließt und die fortwährende Gefährdung
jüdischen Lebens bewusst macht.
*[Wandelweiser-Klangraum in Düsseldorf]*
Wie ein Refugium wirken jedes Jahr im Sommer die beiden
Wandelweiserwochen
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html>, zu denen
Antoine Beuger
<https://www.wandelweiser.de/_antoine-beuger/antoine-beuger-de.html> in
die Düsseldorfer Jazzschmiede einlädt. Während die Welt immer
unberechenbarer wird, herrscht hier Vertrautheit, während man sich
anderswo ständig neu erfinden will, bleibt man beim Bewährten, während
es draußen immer lauter und schriller wird, dominieren hier die leisen
Töne. Das erscheint auf den ersten Blick weltabgewandt, doch wie gerade
das Behutsame, Lauschende, Tastende neue Wege eröffnet, schildert
eindrücklich Emily Dickinson in ihrem Gedicht /We grow accustomed to the
Dark/
<https://www.brinkerhoffpoetry.org/poems/we-grow-accustomed-to-the-dark>.
Sie beschreibt den Weg vom Licht in die Nacht, vom Hellen ins Dunkle,
eine Dunkelheit, die nicht nur das Außen sondern auch das Innen umfasst
(Evenings of the Brain), unsere Schritte sind zunächst unsicher, die
letzten vertrauten Anhaltspunkte (Lamp, Moon, Star) verlöschen, einige
Mutige wagen sich vor (grope a little) und holen sich ein paar
Blessuren, aber letztlich entsteht eine neue Sicherheit und
Orientierung, das Leben geht – almost straight – seinen Weg. In Antoine
Beugers Vertonung /five nocturnal stanzas (for singer, soundtrack and
open ensemble) /wird dieser Prozess nachvollzogen. Die Sopranistin
Tatjana Bogomolova intoniert die Worte zunächst fast ausdruckslos,
vorsichtig auf einer Tonhöhe sich vortastend, umgeben von einer mehr
ahn- als hörbaren Zuspielung, ein pulsendes Summen und Beben, ergänzt
durch Instrumente, die sich behutsam in den umhüllenden Klang einfügen,
gelegentlich kleinste diskrete Ereignisse einstreuen. Im Verlauf
entwickeln sich Dichteschwankungen, die Ebenen verschmelzen, die Stimme
gewährt sich Freiheiten, erkundet vorsichtig Neuland, sucht ihren
eigenen Weg.
Bei vielen Werken aus dem Wandelweiserumkreis bestehen die Partituren
nicht aus eindeutigen Notationen sondern geben graphische oder verbale
Hinweise, die einen gemeinsamen Prozess des Suchens und Findens
initiieren. So auch in Sylvia Lims viersätzigem /Will we see any ducks
today?/Doch nicht um Enten geht es in Lims Stück sondern ums Innehalten.
Der Titel bezieht sich auf die Vorstellung, dass wir in unserem Alltag
kurz pausieren, um uns dem Treiben von Enten auf einem Platz zuzuwenden.
Zunächst erklingen nur die Stimmen der Beteiligten, über einem
grundierenden diffusen Rauschen gehaltene Töne, die sich langsam
annähern. Im zweiten Satz setzen Instrumente ein, die sich zu einer
langsam in Fluss geratenden Linie vereinen. Nach einer ausgedünnten
Phase des Wartens entsteht noch einmal Bewegung. Es entwickeln sich
repetitive Muster, die wie Morsezeichen durcheinander funken, sich
überlagern, zusammenfinden und doch ihren eigenen Rhythmus bewahren. Ein
Spiel mit Ruhe und Bewegung, Beiläufigkeit und Intensität.
Es gibt wohl kein Instrument, das so europäisch anmutet wie das Klavier.
Dominant, raumfüllend und ehrfurchtgebietend schon in seiner äußeren
Erscheinung, eindeutig im Klang und mit unerschütterlichem
Selbstbewusstsein seine besondere Stimmung als die einzig wahre,
wohltemperierte ausgebend. Eva-Maria Houben <https://evamariahouben.de/>
gelingt gemeinsam mit der Tänzerin Sanae Kagaya
<https://www.tomoe.com/profile/profile_kagaya_e.html> das Kunststück es
mit der japanischen Welt der Haikus und des Butoh zu vermählen. Prägnant
und zurückhaltend zugleich setzt sie mit dem Klavier Akzente, die Sanae
Kagaya mit ihrer hochkonzentrierten, Mimik und Gestik umfassenden
Körpersprache beantwortet, wobei sie diesmal erstmals auch ihre Stimme
einsetzte.
Das Besondere bei den Klangraumwochen ist, dass die Stücke nicht nur
einmal erklingen, sondern in veränderter Reihenfolge täglich wiederholt
werden. Aufgrund ihrer offenen Struktur können die Konzepte sich von Tag
zu Tag verändern und entwickeln und immer neue Facetten freilegen. So
öffnet Aaron Lockhart seine /piano solos, /die um das Beginnen, Dauern
und Enden kreisen (appearing – enduring – disappearing), für andere
Instrumente, nimmt sich selbst zurück und lässt zu 'whatever may occur'
– eine Haltung, die der gesamten Klangraumwoche zugrunde liegt.
*[Termine im August] *
*Köln *
Das *Centre Court Festival
<https://www.lutherkirche-suedstadt.de/veranstaltungen/centre-court-festival…>**wird
noch bis zum 3.8. fortgesetzt und am **28.8.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-86.177310…>**geht
es im **LTK4 <https://ltk4.de/>**mit der Soiree Sonique weiter. Am
**1.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/virtual-brass-academy-eroeffnungskon…>**eröffnet
und am **15.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/brass-academy-abschlusskonzert/>**beschließt
die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**die **Virtual Brass
Academy
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/hochschule/virtual-brass-academy-for…>**jeweils
mit einem Konzert, am **23.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/konzertpraesentation-ariadne-aus-nea…>**hebt
sie **/Ariadne aus Neanderthal/**von **Monika Mattiesen **aus der Taufe
und am **30.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/liebeslieder-fuer-uli/>**erklingen
zum zweiten Todestag von Ulrich Löffler Liebeslieder. Am **18.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/shalom-musik-koeln/>**präsentieren
Benjamin Kobler und Dirk Rothbrust beim '**Langen Tag mit jüdischer
Musik <https://www.shalom-musik.koeln/programm-2024#08-18>**' Werke von
Tom Belkind und Josef Tal. Im Rahmen des Festivals **Shalom-Musik
<https://www.shalom-musik.koeln/>**kann man an diesem Tag bei freiem
Eintritt 50 Kurzkonzerte genießen; mit dabei ist auch das **Cologne
Guitar Quartet <https://www.cologneguitarquartet.com/>**mit **/Electric
Atmospheres.
/In der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen das
**Ensemble BruCH <https://6000720639e41.site123.me/>**am 25.8. mit
**/(Folk)Songs/**, das **Ensemble Garage
<https://ensemblegarage.de/>**am 29.8. und das **PART-Ensemble
<https://part-musik.de/>**am 30.8. mit **/Female Affairs/**auf dem
Programm. Die mexikanische Klangkünstlerin und Komponistin Vica Pacheco
wird vom 9. bis 18.8. mit **/Occarescencia/**eine Klanginstallation für
die **Deutzer Brücke <https://www.brueckenmusik.de/>**entwickeln und die
**Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**kündigt
das Trio **T.ON
<https://matthiasmuche.com/projects/tonmuchenillesenherzog>**und
**Michael Veltman <http://www.michaelveltman.de/>**am 23.8. und ein
Lunchkonzert mit dem Duo Astraglossa am 31.8. an.
Am **9.8.
<https://www.stadtgarten.de/programm/talking-kaput-15-musik-fuer-multiple-wi…>**sind
**Nika Son <http://www.nikason.de/>**& Richard Ojijo im **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**zu Gast, die **reiheM
<https://www.reihe-m.de/>**stellt den Berliner Rashad Becker und die New
Yorkerin Lea Bertucci am **28.8.
<https://www.reihe-m.de/?p=5405>**einander in zwei Solo-Konzerten
gegenüber und am 30.8. führt **Norbert Stein
<https://patamusic.de/news-termine/>**in der Pianissimoreihe Gespräche
über Neue Musik.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. **Fast täglich gibt es
im **Loft <http://www.loftkoeln.de/>**Konzerte und **w**eitere Termine
und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Am 15.8. startet die Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/> unter
dem neuen Intendanten Ivo van Hove. Neue Musik im engeren Sinn steht
dabei nicht im Fokus, aber es gibt einiges zu entdecken: /I Want
Absolute Beauty/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/i-want-absolute-beauty/144>
mit Songs von PJ Harvey und das Musikspektakel /The Faggots and their
Friends between Revolutions
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/the-faggots-and-their-friends-betw…>
/stehen auf dem Programm,//beim /Abendzauber/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/abendzauber/134>trifft Björk
auf Bruckner, Kirill Serebrennikov befasst sich mit der /Legende/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/legende/119>Sergey Paradjanov,
/Pump into the Future Ball
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/pump-into-the-future-ball/148>
/taucht ein in die Ballroomszene, mit dem Georgian State Chamber Choir
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/georgian-voices/157> erklingt
immaterielles Weltkulturerbe und eine Konzertreihe ist Julius
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/erased-music-julius-eastman/139>Eastman
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/erased-music-julius-eastman/139>
gewidmet.
Die *Dortmunder* Parzelle <https://www.parzelledortmund.de/>
veranstaltet vom 15. bis 17.8. das Visual Sound Outdoor Festival
<https://www.parzelledortmund.de/das-festival-2024/>.
Das Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/>in *Duisburg*lädt ein
zur kollektiven Open Air-Improvisation am 24.6.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11144/-/open-air-be…>und
hat am 28.8.
<https://www.lokal-harmonie.de/termine/eventeinzelheiten/11128/-/musikclub-v…>die
Pianistin *Vittoria Quartararo <https://de.vittoriaquartararo.com/>**zu
Gast.*
*Die **Gesellschaft für Neue Musik Ruhr
<https://www.gnm.ruhr/>**veranstaltet vom 2. bis 4.8. in ***Essen***ein
Sommerfest und am 23. und 24.8. erwartet uns mit Soundfloat eine
Ausstellung von und mit Künstlern und Künstlerinnen des Ruhrgebiets. Das
**PART-Ensemble <https://part-musik.de/>**befasst sich am 23.8. in der
Kreuzeskirche mit **/Fake & Halluzinationen/**und präsentiert **am 29.8.
in der Zentralbibliothek **/Female Affairs/**mit jungen deutschen und
indischen Komponistinnen. *
*Das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> setzt seine Reihe
**/Erdklavier <https://ensemble-crush.com/erdklavier-2-0-2/> /**am 24.8.
in der Matthäuskirche in ***Gelsenkirchen***fort. *
Weitere Termine mit aktueller und improvisierter Musik finden sich hier
<https://www.gnm.ruhr/_files/ugd/2ca1a6_0dc51acbe6f148868c281d29a66fad9a.pdf>
und bei NRWJazz <https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
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**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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30 Jun '24
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
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_
*Juli 2024*
*Gewesen: *Bergs /Wozzeck/in Essen – /INES/von Ondřej Adámek an der Oper
Köln
*Angekündigt: *Monheim Triennale – Folkwang Woche Neue Musik – Centre
Court Festival in Köln u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Bergs /Wozzeck/ in Essen]*
Militarismus, Klassismus, Femizid, Unzurechnungsfähigkeit von
Straftätern, fragwürdige medizinische Experimente – dies sind nur einige
der Themen, die Büchner in seinem /Woyzeck/ aufgreift und die uns nach
wie vor beschäftigen. Da erstaunt es nicht, dass das Stück auch
weiterhin auf den Bühnen präsent ist. Zurzeit steht es u.a. in
Düsseldorf <https://www.dhaus.de/programm/a-z/woyzeck/> und Bonn
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/woyzeck/208159> auf dem
Spielbahn und in Essen ist es sogar zweimal zu erleben: Das
Grillotheater bietet mit /(Making) Woyzeck)/
<https://www.theater-essen.de/programm/a-z/making-woyzeck/> eine freie
Interpretation der Büchnerschen Vorlage, während im Aaltotheater am
25.5. eine aufwendige und eigenwillige Neuinszenierung von Bergs Oper
/Wozzeck/ <https://www.theater-essen.de/programm/a-z/wozzeck/> Premiere
feierte. In beiden Fällen wollte man sich mit der fatalistischen und
pessimistischen Lesart des Originals und mit der Alternativlosigkeit von
Woyzecks Tat nicht abfinden. Um ihn aus der eindimensionalen Opferrolle
zu befreien, deutet das Regieteam um Martin G. Berger
<http://www.martingberger.net/> Wozzecks 'Verrücktheiten' in eine
kreative Ressource um und stellt ihm drei Narren zur Seite, die das
Geschehen gehörig aufmischen. In fantasievoller Kostümierung (Kostüme
Esther Bialas <https://www.estherbialas.de/>) sind sie als Tänzer (Jonas
Onny <https://www.theater-essen.de/menschen/jonas-onny/>),
Schauspielerin (Katharina Brehl
<https://www.theater-essen.de/menschen/katharina-brehl/>) und Sängerin
(Bettina Ranch <https://www.theater-essen.de/menschen/bettina-ranch/>)
fast ständig präsent, treten direkt mit Wozzeck in Kontakt und überreden
ihn schließlich, sich ihrer Narrensolidarität anzuschließen und statt
zum Mörder zum Narren zu werden, Daraus entsteht eine faszinierende neue
Lesart, die auf ungewöhnliche Pfade lockt und mich noch lange
beschäftigt hat. Dass mein Daumen trotzdem nicht vorbehaltlos nach oben
geht, liegt daran, dass die auf allen Ebenen wuchernden Ideen zu viel
wollen und zu einer Überfrachtung führen, die letztlich auf Kosten von
Stringenz und Stimmigkeit geht.
Das beginnt bereits bei der Musik: Den drei Akten werden drei von Bergs
/Sieben frühe Lieder/ vorangestellt und mit expressionistischen
Gedichten aus der Entstehungszeit der Oper kombiniert. Durch den
melancholischen spätromantischen Duktus entsteht ein kurzzeitiger
Ruhepol, der aber sofort wieder vom turbulenten Geschehen zermahlen
wird. Wozzecks Nebenbuhler, der Tambourmajor, eigentlich ein Prototyp
kleingeistiger und selbstverliebter tumber Männlichkeit, wird zum
überdimensionalen Horrorclown aufgeblasen. Fast omnipräsent auf einer
Riesenleinwand (Video Tabea Rothfuchs <https://tabearothfuchs.ch/>)
verkörpert er den Mechanismus der perfiden Verführung, Sinnbild eines
kapitalistischen Systems, das in jede private Ritze dringt, in dem alles
käuflich ist und Zerstreuung und Unterhaltung Pflicht sind. Maries
Hingabe („Meinetwegen, es ist Alles eins!“) wird so als Selbstaufgabe
entlarvt. Wiederholt droht sie – ganz ohne und lange vor Wozzecks Zutun
– ihren suizidalen Tendenzen zu erliegen, wird ganz konkret im letzten
Moment aus der Schlinge gerettet. Auch das Bühnenbild (Bühne
Sarah-Katharina Karl <https://www.sarahkatharinakarl.de/>) spielt mit
dem Moment der Überwältigung. Der gesamte Bühnenraum wird von riesigen
Lichtstelen umfasst, die mal einen Licht- und Farbrausch entfachen, mal
aggressiv ins Publikum blecken. Wahlweise überdimensionale Räder oder
Zuckerstangen gleiten vom Schnürboden herab, wodurch die Szene vollends
ins Unwirkliche kippt, und wann immer möglich kommen Massenszenen zum
Einsatz.
Die Narren sollen hier einen Gegenpol bilden, aber sie sind letztlich
Teil der medialen Überwältigungsmechanerie – selbst und gerade dann,
wenn sie die Fäden in der Hand halten: In einer Szene lassen sie im
wahrsten Sinne des Wortes die Puppen tanzen, indem sie in einem riesigen
Kasperletheater Hauptmann und Doktor als Marionetten vorführen. Zu
dieser visuellen Überflutung kommen schließlich inhaltliche
Ungereimtheiten, denn während Büchners Schauspiel aufgrund seines
fragmentarischen Charakters Spielraum für Interpretationen und
Umdeutungen lässt, will Bergs Partitur bis zum letzten Ton umgesetzt
werden. Eine alternative Lesart einzuführen ist entsprechend schwierig
und so bin ich aus dem Ende auch nicht recht schlau geworden. Marie
scheint eher versehentlich bei einem Gerangel zu Tode zu kommen, sitzt
zum Schluss aber wie in der Auftaktszene wieder auf ihrem schäbigen Sofa
vor dem Fernseher. Alles nur geträumt, alles nur Narrenpossen oder
Halluzinationen? Doch auch wenn der perfide Joker alias Tambourmajor
vorher bildgewaltig in Großaufnahme dahinschmilzt und Wozzeck neben
Marie sitzend vorsichtig die Hand nach ihr ausstreckt – nach einem
Gegenentwurf fühlt sich das nicht an, eher nach Erschöpfung.
Dass wir durch die Regie dermaßen auf Trab gehalten werden, geht leider
auch auf Kosten der Musik, obwohl diese eine Wucht ist. Die Essener
Philharmoniker <https://www.theater-essen.de/philharmoniker/> entwickeln
unter dem Dirigat von Roland Kluttig <https://www.rolandkluttig.de/>
eine enorme Dichte und Präsenz, die unter die Haut gehen könnte, wenn
sie bis dahin vordringen und nicht vorher an den überbordenden
Regieeinfällen abprallen würde. Vor allem die von Berg sorgsam geplanten
Momente des Innehaltens, in denen die Not der Handelnden unmittelbar
spürbar wird, können sich nicht wie gewohnt entfalten. Mein erster
Impuls beim Schlussapplaus war daher der Wunsch, jetzt das Ganze noch
einmal konzertant zu erleben; auch um die Sänger und Sängerinnen
angemessen würdigen zu können – allen voran Heiko Trinsinger
<https://www.theater-essen.de/menschen/heiko-trinsinger/> als
kraftvoller Wozzeck, Deidre Angenent
<https://www.theater-essen.de/menschen/deirdre-angenent/> als gebeutelte
Marie, Sebastian Pilgrim
<https://www.theater-essen.de/menschen/sebastian-pilgrim/> als
spleeniger Doktor und Torsten Hofmann
<https://www.theater-essen.de/menschen/torsten-hofmann/> als bräsiger
Hauptmann.
Fazit: Trotz einiger Vorbehalte, entgehen lassen sollte man sich den
Essener /Wozzeck/ auf keinen Fall.
*[/INES/ von Ondřej Adámek an der Oper Köln]*
Um uns flüsterndes Stimmengewirr, vor uns weiße Plastiksäcke soweit das
Auge reicht, kontaminiertes Material, verstrahlte Landschaft – das
Szenario verheißt nichts Gutes. Der Komponist Ond
<https://ondrejadamek.com/>ř <https://ondrejadamek.com/>ej Adámek
<https://ondrejadamek.com/> und die Librettistin und Regisseurin
Katharina Schmitt <https://www.katharinaschmitt.net/> verbinden in ihrer
neuen, in enger Zusammenarbeit entstandenen, am 16.6. in Köln
uraufgeführten Oper /INES/
<https://www.oper.koeln/de/programm/ines/6799> das individuelle
Schicksal von Orpheus und Eurydike mit dem globalen Schicksal der
Menschheit: Die Welt ist von einer Atomkatastrophe verheert, E wird ihr
körperlich erliegen, O seelisch. Ausgangspunkt dieser Assoziation waren
die durch den Atomblitz auf einen Schatten im Asphalt reduzierten Opfer
des Atombombenabwurfs von Hiroshima, die noch heute im dortigen Museum
zu sehen sind. Auch Eurydike ist eingegangen in das Schattenreich des
Todes, aus dem Orpheus sie befreien will, doch während der Mythos
zumindest theoretisch die Möglichkeit eines Happy Ends bereit hält
(Orpheus hätte sich einfach nicht umdrehen dürfen), ist Adámeks und
Schmitts zeitgenössische Version gänzlich von Hoffnungslosigkeit
bestimmt. Als O die tödlich verstrahlte E im Krankenhaus besucht und sie
gegen den ausdrücklichen Rat der Ärztin weckt, verkürzt er dadurch zwar
ihr Leben, aber dem Tod geweiht war sie ohnehin. Man könnte auch sagen,
dass er ihr Leiden verkürzt hat – so oder so wird Kontaktaufnahme zum
Todesurteil.
Adámek und Schmitt versuchen erst gar nicht den realen Schrecken einer
Atomkatastrophe oder den chronologischen Ablauf der Ereignisse auf die
Bühne zu bringen. Stattdessen tauchen wir ein in die vom Trauma der
Zerstörung und des Verlusts verwüstete Seelenlandschaft des O. In einer
Rückblende erinnert er sich an das letzte Treffen mit E an ihrem
Arbeitsplatz, einem Naturkundemuseum, doch schon damals kam keine
wirkliche Begegnung zustande. Später wird er hierher zurückkommen, doch
die in Museumsvitrinen ausgestellten Tiere und Steine, die er im Mythos
noch mit seinem Gesang zu erweichen vermochte, treten ihm als
ausgestopfte und tote Relikte einer anderen Welt gegenüber.
Ohne Zweifel bildet die Oper, deren Titel sich übrigens auf die
internationale Bewertungsskala für atomare Ereignisse INES
(International Nuclear and Radiological Event Scale) bezieht, zugute
halten, dass sie diese Trostlosigkeit und Kontaktlosigkeit adäquat ab.
Das Libretto kennt keine Dialoge, stattdessen fragmentarische
Äußerungen, trockene Aufzählungen (z.B. der zwischen 1952 und 2011
registrierten atomaren Störfälle) und nüchterne Beschreibungen (z.B. der
Symptome und des Verlaufs der tödlichen Strahlenkrankheit durch eine
Ärztin). Die Bühne (Patricia Talacko
<https://www.oper.koeln/de/kuenstler/patricia-talacko/2325>)
konfrontiert uns mit einer in unterschiedliches Licht getauchten Wüste
aus Plastiksäcken, zwischen denen bei Bedarf mobile Vitrinen Szenen
(Museum, Krankenzimmer) andeuten. Die Musik grundiert das Geschehen
durch nervöses Pochen und monotones rhythmisches Drängen, das sich
gelegentlich zu Eruptionen verdichtet, zu hohem Flirren, Sirren und
Heulen kondensiert oder mit Schlagzeugdonner und Infusionströpfeln
illustrative Momente einflicht. Bemerkenswert ist die Konzeption der
Gesangspartien. Hagen Matzeit <http://www.matzeit.de/Hagen/Vita.html>als
O verfügt als Bariton und Countertenor über besondere Voraussetzungen.
Nach anfänglich gesprochenen Passagen findet er zum Gesang, der sich im
Verlauf des Abends in immer unheimlichere Höhen schraubt und schließlich
in direkter Bezugnahme auf Purcells /The Cold Song /in fiebriger
Erstarrung mündet – letzteres ein wirkungsvoller wenn auch ziemlich
dankbarer Kunstgriff. Die strahlenbedingte Zerstörung der E, von der
ebenso großartigen Kathrin Zukowski
<http://www.kathrinzukowski.de/>verkörpert, wird veranschaulicht durch
ihre Aufspaltung in drei Doppelgängerinnen, die sich gesanglich
verflechten ohne wirklich zusammen zu finden. Olga Siemie
<https://www.olgasiemienczuk.com/>ń
<https://www.olgasiemienczuk.com/>czuk
<https://www.olgasiemienczuk.com/>, Tara Khorzein
<https://www.tarakhozein.com/>und Alina König Rannenberg
<https://www.alinakoenigrannenberg.de/>haben zudem als Girls von
Hiroshima einen Auftritt, dem ein historischer Brief zugrunde liegt, und
man weiß nicht was gruseliger ist: Die Vorstellung, dass von der
Atombombe versehrte japanische Mädchen glaubten, einen amerikanischen
Bomberpiloten trösten zu müssen (oder dazu genötigt wurden), oder der
heiter beschwingte Gesang, den Adámek ihnen in den Mund legt. In
erzählerischen Einschüben, die vor allem den Orpheusmythos
rekapitulieren, treten drei Männer in Schutzanzügen auf (David Howes
<https://www.oper.koeln/de/kuenstler/david-howes/3730>, George
Ziwziwadze
<https://www.oper.koeln/de/kuenstler/george-ziwziwadze/2757>und Lasha
Ziwziwadze <https://www.oper.koeln/de/kuenstler/lasha-ziwziwadze/3787>),
wobei sich Adámek durch die Herkunft der Ziwziwadzes zu Bezugnahmen auf
georgische sowie albanische und griechische Volksmusik inspirieren ließ.
Durch seine vielstimmige, oft nur aus dem Hintergrund agierende Präsenz
spielt auch der Chor der Oper Köln eine wichtige Rolle. Gesanglich
blieben somit keine Wünsche offen und trotzdem lag über dem fast
zweistündigen Abend ein Grauschleier der Stagnation und Monotonie, der
nicht nur dem Thema geschuldet ist. Adámek bedient sich nicht ohne
Geschick bei der Musikgeschichte und betont sein Interesse an anderen
Kulturen, aber seine eigene Musiksprache bleibt blass und entwickelt
keinen eigenen Spannungsbogen. Im weiten offenen Saal 3 des
Staatenhauses kommen die Sänger und Sängerinnen ganz nah, sie berühren
mich mit ihrer Virtuosität, aber die Geschichte bleibt fern.
In Vertretung von François-Xavier Roth stand übrigens Adámek selbst am
Pult des Gürzenich-Orchesters <https://www.guerzenich-orchester.de/de/>.
*[Termine im Juli] *
*Köln *
*Vom 2. bis 5.7. befasst sich SoundTrack Cologne
<https://soundtrackcologne.de/> mit Musik in Film, Games und Media. In
diesem Rahmen sind am 3.7.
<https://www.comedia-koeln.de/buehne/satire-plus/soundtrack_cologne-21-nasty…>
im Comedia Theater **/Nasty Women/****/– Freche Frauen im frühen
Film/**zu entdecken. Für die musikalische Begleitung sorgt das Ensemble
Garage <https://ensemblegarage.de/>.
In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/> stehen
**/experiments of sound affinity/**mit Florian Zwißler
<http://www.florianzwissler.de/> und Michael Veltman
<http://www.michaelveltman.de/> am 2.7., ein Konzert mit dem Gürzenich
Orchester <https://www.guerzenich-orchester.de/> am 4.7.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/infinity/1161> und ein
Lunchkonzert am 6.7. auf dem Programm. In der Hochschule für Musik und
Tanz wird am 3.7.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/03-07-2024-das-krokodil…>
die Oper **/Das Krokodil/**als Abschlussprojekt für das Konzertexamen
Komposition von Simone Cardini aus der Taufe gehoben und in der Reihe Im
Zentrum Lied <https://www.imzentrumlied.de/> wird am 4.7.
<https://www.imzentrumlied.de/spielzeit-2023-2024/konzert-5> ein neues
Werk von Valentin Ruckebier
<https://www.orlob.net/data/pages/pages-de/ValentinRuckebier.html>
uraufgeführt. Beim Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> trifft am
7.7. die Band Hilde <http://www.maria-trautmann.de/projekte/hilde> auf
Achim Zepezauer, die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt
am 8.7.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-force-du-rythme/>
zum Montagskonzert und im Loft <http://www.loftkoeln.de/>**erwarten uns
u.a. das **Multiple Joy[ce] Orchestra
<https://multiplejoyce.com/de/das-multiple-joyce-orchestra/>**am **4.7.
<https://www.loftkoeln.de/event/the-multiple-joyce-orchestra-screeeeeeeen/>**und
das Bachelorkonzert von Matti Klessascheck am **8.7.
<https://www.loftkoeln.de/event/bachelorkonzert-matti-klessascheck-saxophon-…>In
der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**steht am 6.
und 7.7. **/Re-cognize me 3.0/
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/re-cognize-me-3-0-interd…>**,
ein interdisziplinäres Projekt mit dem **Cologne Guitar Quartet
<https://www.cologneguitarquartet.com/>**, und vom 12. bis 14.7. die
Musik- und Tanzperformance **/Leise schäumt das Jetzt/
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/leise-schaeumt-das-jetzt…>**mit
der Akkordeonistin **Eva Zöllner
<https://www.eva-zoellner.de/?lang=de>**und dem Violinisten **Harald
Kimmig <http://www.haraldkimmig.de/>**auf dem Programm und vom 31.7. bis
3.8. findet das **Centre Court Festival
<https://www.lutherkirche-suedstadt.de/veranstaltungen/centre-court-festival…>**statt,
Europas einziges Rasenfestival für klangbasierte Künste.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. W**eitere Termine und
Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*Das ***Dortmunder*****mex <http://www.mexappeal.de/>**lädt am **6.7.
<http://www.mexappeal.de/?p=5919>**ein zur **/RE:Reunion/
<https://nowmylifeissweetlikecinnamon.com/re-reunion>**mit elektronisch
modifiziertem Schachspiel nach einer Performance von John Cage.*
*Im ***Duisburger*****Earport
<https://earport.de/pages/de/veranstaltungen.php>**wird am 14.7. die
Sommerausstellung mit Performances von **Bernd Bleffert
<https://bernd-bleffert.de/>**, **Kunsu Shim
<https://kunsu-shim.de/>**und **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**eröffnet. *
*In der ***Essener*****Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home>**erwartet u**ns neben der Ex Machina
Werkstatt am 4.7. vom 8.7. bis 13.7. die Folkwang Woche Neue Musik
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/aktuell/vollanzeige/folkwang-wo…>**.
Beim treff <https://treff.gnm.ruhr/> der Gesellschaft für Neue Musik
Ruhr <https://www.gnm.ruhr/> ist am 6.7. Fredrik Rasten
<https://fredrikrasten.com/> zu Gast und das **Ensemble S201
<https://www.ensemble-s201.com/>**ist am **13.7.
<https://szene10.de/spielplan/ensemble-s201/>**in der **Szene 10
<https://szene10.de/>**mit einem abendfüllenden Werk von **Tamon Yashima
<https://www.tamonyashima.de/>**zu erleben. *
*Düsseldorf*
Wandelweiser <https://www.wandelweiser.de/> veranstaltet im Juli wieder
zwei Klangraumwochen
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html> in der
Jazz-Schmiede. Vom 9. bis 14.7. und vom 23. bis 28.7. treffen sich
Menschen aus aller Welt zu intensivem Austausch. In der Woche vom 16.
bis 21.7. erwartet uns ein von André O. Möller kuratiertes Programm.
*Sonstwo*
In der Abtei Heisterbach <https://www.abtei-heisterbach.de/> erklingen
am 13.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/songs-of-sacred-ruins.17…>
/Songs of Sacred Ruins/.
Die *Bielefelder* Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> befasst sich beim Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> am 1.7.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/06/10/jour-fixe-juni-24-im-dschungel-d…>
mit dem Knopfakkordeon.
Die *Bonner* In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/>
präsentiert am 6.7. im Dialograum Kreuzung an St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in der Reihe 'The Dissonant Series'
das Duo Risa Takeda <https://www.risatakeda.com/> und Tatsuya Yoshida
und ebenfalls am 6.7.
<https://konfuzius-bonn.de/termine/kammerkonzert-zwischen-bonn-und-shanghai/>
werden im Beethoven Kammermusiksaal chinesische Kompositionen für
Violine und Klavier zur Uraufführung gebracht.
Vom 4. bis 6.7. findet The Prequel
<https://monheim-triennale.de/de/2024>der *Monheim*Triennale
<https://monheim-triennale.de/de>statt. Dabei treffen die Signature
Artists <https://monheim-triennale.de/de/artists>in wechselnden
Formationen aufeinander.
Im Musiksaal der Universität *Siegen*erklingen am 18.7.
<https://www.musik.uni-siegen.de/veranstaltungen_/sose_2024/1011473.html>neue
multimediale Werke für Laptop-Orchester und Improvisationsensemble.
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
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14 May '24
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_
*Juni 2024*
*Gewesen: *Wittener Tage für Neue Kammermusik
*Angekündigt:*Raketenfestival Hombroich – ***/Ines/**, neue Oper von
Ondřej Adámek*in Köln – Park Sounds in Köln u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
*[Wittener Tage für Neue Kammermusik
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/wittener-tage-fuer-neue-kammermusik-15…>]*
Auf der Drehbühne im Theatersaal des Wittener Saalbaus sind vier
Vitrinen aus edlem Holz und Glas platziert. Irgendwo lehnt noch ein
Schrubber, den wohl die Putzkolonne vergessen hat. Dämmriges Licht,
Feierabendstimmung im Museum. In den anfangs leeren, sich langsam im
Kreis drehenden Gehäusen erscheinen nach und nach wie von Zauberhand die
Musiker des Arditti Quartets <https://ardittiquartet.com/> und machen
eine knappe Stunde lang ihren Job. Was sagt uns das? Ist die Neue Musik
reif fürs Museum? Sitzt sie im Glashaus? Oder im Edelholzturm? Dreht sie
sich jenseits gängiger Öffnungszeiten und unbemerkt vom Publikum nur
noch um sich selbst? Was sich hier abspielt ist Hannes Seidls
<http://www.hannesseidl.de/> neues Werk /Unfinished Circles/ für
verstärktes Streichquartett, zu dem er sich von Karlheinz Stockhausen
inspirieren ließ. Dem kam die Idee, die Musiker in Museumsvitrinen zu
packen, nach der Aufführung seines /Helikopter-Streichquartetts/ –
ebenfalls ein Sinnbild für Isolation und Abgehobenheit. Seidl möchte das
Stück auch als Kommentar zu unserer neoliberalen Gesellschaft verstanden
wissen, doch was wir zu hören bekommen, wirkt wie ein Abgesang auf die
Neue Musik. Die Musiker spulen gewohnt routiniert das gängige Repertoire
ab und knarzen und flirren vor sich hin. Das wirkt so belanglos, dass
ich mich gefragt habe, ob diese Musik wirklich als solche ernst genommen
werden will oder nur zu Demonstrationszwecken dient und ob man dafür 50
Minuten braucht.
Doch Totgesagte leben bekanntlich länger und so war ich schon beim
nächsten Konzert wieder ganz Ohr. Mit /FPP I (le//ç//ons du mardi)/ hat
Andreas Dohmen <https://hfm-wuerzburg.de/lehre/dohmen-andreas> Yaron
Deutsch <https://yarondeutsch.com/> ein Stück auf den Leib bzw. die
E-Gitarre geschrieben, das über knapp eine halbe Stunde durch die
erstaunlichsten Gefilde führt – vom metallisch-schrillen Flirren, das in
den Ohren knistert, über hingehauchte Klangblasen bis zu geräuschhaften
Exzessen; manchmal scheint die Gitarre zu sprechen, manchmal zu
schreien. Zwar habe ich gelegentlich den roten Faden verloren bzw. mich
gefragt, ob es einen solchen gibt, aber das entspricht wohl Dohmens
Inspirationsquelle: Angeregt von Charcots Vorlesungen mit sogenannten
Hysterikerinnen zelebriert er mit klanglichen Doppelungen und
Dissoziationen den kalkulierten Kontrollverlust.
Ein besonderer Schwerpunkt galt in diesem Jahr der italienischen
Komponistin Francesca Verunelli
<https://www.francescaverunelli.com/bio/>, die sich geschult an der
französischen Spekralmusik vor allem auf das Spiel mit Stille und Klang
versteht. Ein absolutes Highlight war ihr Zyklus /Songs and Voices/, in
dem sie sich angeregt von Kafkas Erzählung /Das Schweigen der Sirenen
/mit dem Wechselspiel von Stimme und Stille befasst und die Neuen
Vocalsolisten Stuttgart <https://www.neuevocalsolisten.de/> und das
Ensemble C Barré <https://www.cbarre.fr/en/> in sechs Teilen Stimme ohne
Gesang, Gesang ohne Stimme und Stimme als Körper erkunden lässt. Teils
lauschen wir einer faszinierenden Detailarbeit, teils entstehen aus
obsessivem Insistieren sich langsam anbahnende explosive Zuspitzungen.
Nachdem in Teil drei ein aggressiv aufgepeitschtes Schlagzeug stimmlose,
teils mit Objekten erzeugte Vokallaute vor sich hertreibt, werden wir in
Teil vier von einem sardischen Lied überrascht. Fremdkörper und Ruhepol
zugleich wird dabei die erstmals in ihrer klanglichen Fülle erlebbare
Stimme von einer verstimmten Gitarre begleitet. Über 70 Minuten gelingt
es Verunelli, den Spannungsbogen zu halten, was ihr einen für Wittener
Verhältnisse geradezu überschwänglichen Applaus bescherte. Das WDR
Sinfonieorchester brachte zum Abschluss des Festivals ihr neues Stück
/From scratch/, in dem sie die harmonische Struktur von Geräuschen
erforscht, zur Uraufführung. Im gleichen Konzert erklang /Chains – the
Sense of Movement and Change /von Farzia Fallah
<http://www.farziafallah.de/>/./Auch bei Fallah steht der sensible
Umgang mit Klängen im Zentrum ihres Komponierens. Wie der Titel bereits
andeutet fließen in ihr neues Werk literarische Bezugnahmen, persönliche
Erinnerungen und Gedanken an die schwierige Situation in ihrem
Heimatland Iran ein. Die Musik ist von einer dunklen Grundstimmung,
einem unterschwelligen Brodeln bestimmt, selbst die ruhigen Passagen
werden von kleinen Eruptionen zersetzt, es scheint, als bewegten wir uns
auf schwankendem Grund.
Die Neue Musik, wie wir sie in Witten gewohnt sind, ist also noch nicht
tot, aber wir befinden uns in der Post-Harry-Vogt-Ära – sozusagen im
Jahr 1 n. H. V.. Als neuer künstlerischer Leiter wollte sich Patrick
Hahn den aktuellen Strömungen nicht verschließen und so bekamen auch
Postkolonialismus und Queerness ihren Auftritt.
Der Trompeter Marco Blaauw <https://marcoblaauw.com/> stellte sein
Projekt /Global Breath/ vor, dass ihn auf der Suche nach verwandten
Blasinstrumenten bereits um die halbe Welt geführt hat. Fündig geworden
ist er u.a. bei den Aborigines in Australien und den Shugendo-Mönchen in
Japan, wobei er neben dem Sammeln von Klängen, Instrumenten und
Geschichten auch die Zusammenarbeit mit Komponisten und Komponistinnen
pflegt. In Witten kam Liza Lims <https://lizalimcomposer.com/> /Shallow
Grave /zur Aufführung, in dem sie ein (nachgebautes) prähistorisches
Tonhorn unserer zivilisierten Trompete gegenüberstellt. George Lewis
<https://music.columbia.edu/bios/george-e-lewis> befasst sich in seinem
gleichnamigen Stück mit dem Phänomen des /Buzzing /und lässt durch den
Einsatz von Live-Elektronik den ganzen Raum mitschwingen. Mindestens
genauso spannend wie die Musik war das Interview mit ihm, das u.a. um
die Frage kreiste: Ist die Neue Musik unter postkolonialen
Gesichtspunkten noch zu retten oder wird sie sich immer alles, was in
ihre Nähe kommt, in schönster kolonialistischer Manier einverleiben und
ihren eigenen Gesetzen unterwerfen? Fakt ist, dass die Neue Musik ein in
ihren Grundlagen europäisches Projekt ist und – wie wir alle – nicht aus
ihrer Haut kann. Zu erwarten, dass sie sich fair und unvoreingenommen
allem Klingenden dieser Welt öffnet, würde ihr genau jene
Allgültigkeits- und Allbeglückungsallüren unterstellen, die wir gerade
mühsam verlernen wollen. Der Ausweg aus der selbstverschuldeten
rassistischen und sexistischen Unmündigkeit ist, wie Christian Grüny in
seinem Programmheftessay darlegt, vor allem Arbeit: „Aber es sind
langsame, mit Arbeit verbundene Prozesse, die durch Umarmungsstrategien
und Differenzblindheit nicht abgekürzt, sondern durchkreuzt und
unmöglich gemacht werden.“ Konfrontiert mit diskriminierenden
Stereotypen merkt man in der Regel recht schnell, ob es sich um
mangelnde Selbstreflexion handelt (bedingt durch Unwissenheit oder
Bequemlichkeit), um aggressive Provokation, um (inzwischen fast vom
Aussterben bedrohte weil brandgefährliche) Ironie oder ob das Gegenüber,
obwohl eigentlich ganz gutwillig, sich im Dschungel des Ver- und
Umlernens kurz mal vergaloppiert hat. George Lewis zeigt sich in
erfrischender Weise optimistisch und unterstellt der Neuen Musik
zumindest guten Willen. Aus seiner Sicht bewegt sich der Zug in die
richtige Richtung; er hält eine Transformation von innen für möglich,
wobei er den einem Roman von Adrian Tchaikovsky entlehnten Begriff der
Polyaspora ins Positive wendet und eine Welt vielschichtiger Identitäten
ohne fixierte Heimat imaginiert.
Bei diesem Prozess spielt das Erinnern, das Vergessen und das Erforschen
der blinden Flecken eine wichtige Rolle und so hat das Ensemble
Recherche <https://www.ensemble-recherche.de/> in einem inszenierten,
videounterstützten Konzert unter dem Titel /Other Histories /die
Auseinandersetzung mit dem eigenen Archiv mit dem Residency-Projekt
/Postcolonial Recherche/verknüpft. Dass selbst Glocken alles andere als
unschuldig sind, zeigte der philippinische Komponist AJ Villanueva
<http://www.composers21.com/compdocs/villanuevaaj.htm>, in dessen Heimat
sie für Kolonialisierung und Missionierung stehen inzwischen aber längst
zur nationalen Identität gehören. In seinem Werk /kun-di-kam-pa-na
/lässt er Hand- und Röhrenglocken auf faszinierende Weise mit dem
Ensembleklang interagieren und live-elektronisch unterstützt den Raum
erobern. Die Südafrikanerin Monthati Masebe
<https://www.ensemble-recherche.de/monthati-zenzile-masebe>, die sich
als Künstlerin, Komponistin und Schamanin versteht, lässt die Mitglieder
des Ensembles Recherche selbst indigene Instrumente (z.B. das einsaitige
Bogeninstrument Uhadi) herstellen und bindet sie in ihrem neuen Werk
/KUSHA/in eine Art Ritual ein, das sie selbst mit Obertongesang
begleitet. Dabei geht es ihr nicht um oberflächliche Assimilation im
Sinne der oben genannten Umarmungsstrategien sondern sie möchte bei den
Musizierenden ganz bewusst Unbehagen im Umgang mit dem Fremden erzeugen.
In Witten erhielt Masebe den erstmals vergebenen und mit 10.000 €
dotierten WDR Liminal Music Prize
<https://presse.wdr.de/plounge/wdr/programm/2024/05/20240505_wittener_tage.h…>für
musikalische Grenzüberschreitungen und wer sie genauer kennenlernen
möchte, dem sei das ihr gewidmete Porträt
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-open-world/disturbed…>
auf WDR 3empfohlen.
Das Ensemble Collective Lovemusic
<https://www.collectivelovemusic.com/>aus Straßburg sorgte schließlich
im Flitter- und Pailettenoutfit für einen queeren Touch. Mart*in
Schüttler verfremdet in /Ich bin dein Boy/eine Arie aus dem
/Rosenkavalier/inhaltlich und musikalisch, amalgamiert die Stimme der
Sängerin Léa Trommenschlager mit einer zugespielten Tenorstimme und
kreiert eine Stimmung, in der ruhiges Fließen und aggressive
Verzerrungen, Sehnsucht und Aufbegehren ganz nah beieinander liegen.
An der Tradition der Außenaktivität hielt Patrick Hahn fest und
entführte das Publikum in diesem Jahr auf das Gelände der Zeche
Nachtigall. Deren Name wirkt idyllischer als das, was sich hier einst in
der Frühphase des Bergbaus in engen Stollen und Schächten abspielte, und
auch Raven Chacon
<https://www.foundationforcontemporaryarts.org/recipients/raven-chacon/>,
der in seinem Werk /Report/ Schusswaffen – natürlich rhythmisch –
abfeuern lässt, ist offenbar nicht nach Idylle zu Mute. Wie ich gehört
habe, ging im Hintergrund alles schief, was schief gehen konnte, aber
auch bei optimaler Präsentation hätten sich mir die Hintergründe
womöglich nicht erschlossen. Ob der Komponist und/oder die künstlerische
Leitung einen Kommentar zu unseren kriegerischen Zeitläufen abgeben
wollte/n und wenn ja welchen oder ob ich irgendetwas Entscheidendes
übersehen habe, kann ich daher nicht sagen. Auch das zweite Stück /Call
for the Company, in the Morning/, bei dem acht Blechbläser von Marco
Blaauws The Monochrome Project
<https://globaltrumpets.net/monochromeproject/> – im Gelände verteilt
und eingebettet in Live-Elektronik – sich auf Hornsignale der englischen
Fuchsjagd beziehen, hat mich dem Künstler nicht näher gebracht.
Was also lässt sich von Witten im Jahr 1 n. H.V. sagen? Ich halte es mit
George Lewis und bin optimistisch. Jetzt müsste der WDR nur noch
aufhören, durch terminliche Überschneidungen mit dem Kölner
Achtbrückenfestival das Publikum zu vergraulen, aber danach sieht es
leider nicht aus – die Wittener Tage für neue Kammermusik 2025 sind für
den 2. bis 4. Mai terminiert.
*[Termine im Juni] *
*Köln *
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>stehen
Harrison Birtwistle und Thomas Adès am 2.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-sean-shibe/3510>,
Huw Watkins <https://www.schott-music.com/en/person/huw-watkins>am 9.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ben-goldscheider-die-deutsc…>,
Eric Montalbetti <https://www.ericmontalbetti.com/>am 23.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/freiflug/2885>, 24.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/freiflug/2886>und 25.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/freiflug/3654>sowie
Peter Michael Hamel <http://www.p-m-hamel.de/>am 30.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rauschen/3697>auf dem
Programm. In der Kunststation Sankt Peter erwarten uns Lunchkonzerte am
1.6., 8.6.,15.6., 22.6. und 29.6., ein Konzert für Orgel und Elektronik
am 4.6., die reiheM <https://www.reihe-m.de/>mit Mary Jane Leach
<https://www.mjleach.com/>am 5.6. <https://www.reihe-m.de/?p=5398>,
Werke von Stockhausen und Kevin Juillerats
<http://www.kevinjuillerat.ch/> am 6.6., Stromklavier mit Musik für
Klavier und Elektronik am 11.6., Dariya Maminova
<https://dariya-maminova.com/> mit /Fragility /am 14.6., die
Mittsommer-Musiknacht am 22.6 und der Schlagzeuger Shiau-Shiuan Hung
<https://shiaushiuanhung.com/> am 25.6. Die Alte Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> kündigt das Trio Estatico
<https://www.trio-estatico.com/> am 8.6., das *Broken Frames Syndicate
<https://brokenframessyndicate.com/home/>*am 11.6. und das Ensemble S201
<https://www.ensemble-s201.com/> am 28.6. an. Die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am 3.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzerte-trapeze/> zum
Montagskonzert und hat am 14.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/heavy-noise/> Ulrich Krieger
<http://www.ulrich-krieger.de/> mit /Heavy Noise/zu Gast, am 21.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-12/> präsentiert sie
in der Musikhochschule mit Adventure #12 Uraufführungen von
Kompositionsstudierenden und am 29.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-89-maalot/>
hebt sie im WDR den Zyklus /Ma'alot/von Sarah Nemtsov
<https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/> aus der Taufe.
Am 1.6. findet der Containerklang
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/containerklang-container#2024> #22
im Kulturbunker Mülheim statt, *Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/> machen am 4.6. im Atelier Dürrenfeld/Geitel
<https://platformcologne.com/live/> Station, das Japanische
Kulturinstitut <https://co.jpf.go.jp/> kündigt ein Konzert mit Fukuma
Kôtarô <https://kotarofukuma.com/> am 7.6.
<https://co.jpf.go.jp/veranstaltungen/kalender/shimmering-water/> an,
das Klavierduo Bauerecker Stöber ist am 9.6. mit **/four handed/
<https://www.dorritbauerecker.de/post/four-handed>**im BIOs Inn zu
erleben, ebenfalls am 9.6. ist das Quartett art & Interplay
<https://art-interplay.de/> in der Passage 'Unser Ebertplatz' zu Gast
und das Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/> erwartet
uns am 14.6. im Sancta Clara Keller.
Am 16.6. bringt die Kölner Oper **/Ines/
<https://www.oper.koeln/de/programm/ines/6786>**, eine Oper von Ondřej
Adámek <https://ondrejadamek.com/> nach einem Libretto von Katharina
Schmitt, zur Uraufführung, Verena Barie präsentiert am 22.6. in der
Johanneskirche **/Recordari/
<https://verenabarie.de/projekt/recordari/>**, eine klangliche Reflexion
zwischen Erinnerung und Innovation mit Blockflöten, Orgelpfeifen &
Elektronik, das WDR Sinfonieorchester hebt am 22.6.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>
in einem 'Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>'-Konzert
neue Werke von Philipp Maintz <http://www.philippmaintz.de/> und Lisa
Streich <http://www.lisastreich.se/> aus der Taufe, die nächste Soirée
Sonique <https://ltk4.de/termine/> findet am 26.6.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-84.177310…>
statt, am 29.6.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/celebrating-clarence-bar…>
widmet sich das Musikwissenschaftliche Institut
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php> der
Universität Köln dem Jahresgedenken an Clarence Barlow
<https://clarlow.org/> und im Konzertraum 674fm
<https://674.fm/konzerte/> erwartet uns ebenfalls am 29.6. das Trio
Berg/Bünnagel/Lautermann <http://www.fraukeberg.de/new-page>.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. **Fast täglich gibt es
im **Loft <http://www.loftkoeln.de/>**Konzerte und **w**eitere Termine
und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Noch bis zum 8.6. bringt das Festival Blaues Rauschen
<https://blauesrauschen.de/>elektronische Musik und Klangkomposition,
Licht- und Videokunst, Tanz und Performances ins Ruhrgebiet.
Im Kulturraum Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/>finden noch bis zum 16.6. die
*Bochumer*Tage für Neue Musik
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/bochumer-tage-fuer-neue-musik/>statt
mit Konzerten am 1., 5., 8. und 16.6. und die *Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**kommen am 8.6. ins **Kunstmuseum
<https://www.kunstmuseumbochum.de/>**.*
*Im ***Dortmunder*****mex <http://www.mexappeal.de/>**macht am **6.6.
<http://www.mexappeal.de/?p=5896>**das **Blaue Rauschen
<https://blauesrauschen.de/>**Station, in der **Parzelle
<https://www.parzelledortmund.de/>**erwarten uns am 7.6. die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**, **The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>**steht am 20.6. im
**domicil <https://www.domicil-dortmund.de/>**auf der Bühne und
ebenfalls am **20.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/helene-grimaud-2024/>**interpretieren
**Hélène Grimaud <https://helenegrimaud.com/>**und **Konstantin Krimmel
<https://konstantinkrimmel.com/>**im **Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>**im Rahmen des
**Klavierfestival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>****/Silent
Songs/**von Valentin Silvestrov. *
*Jan Klare <http://www.janklare.de/>**, **Gunda Gottschalk
<http://www.gunda-gottschalk.de/bio.html>**und **Stephan Froleyks
<http://www.stephan-froleyks.de/>**sind am **5.6.
<https://www.steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/20240605-dorf-umland-got…>**im
***Duisburger*****Steinbruch <https://www.steinbruch-duisburg.de/>**zu
Gast. *Das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/ensemble/> hat das
2021 anlässlich des Beuys-Jubiäums entstandene Projekt /Erdklavier/neu
aufgelegt. /Erdklavier 2.0/
<https://ensemble-crush.com/erdklavier-2-0-2/>ist noch bis Oktober in
verschiedenen Kirchenräumen in NRW zu erleben – nach dem Start am 26.5.
in der Melanchthonkirche in Bochum am 9.6. in der Marienkirche in Duisburg.
*Das **ICEM <https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/>**der
***Essener***Folkwang **Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home>**kündigt für den **3.6.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>**ein
Akusmatik-Konzert an und veranstaltet vom 10. bis 14.6. in Kooperation
mit der **Philharmonie Essen
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**die **Park Sounds
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/park-sounds-1-133241/>**.
**Eva-Maria Houbens <https://evamariahouben.de/>****/echos II /**für
gemischten Chor kommen am 21.6. in der Evangelischen Kirche in
Essen-Werden zur Aufführung und **Simon Camatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/>**trifft am 9. und 21.6. mit seinem
Schlagzeug auf Leinwand.*
*Maria Trautmann <http://www.maria-trautmann.de/>**und **Maika Küster
<https://maikaofficial.de/>**sind am 15.6. im **GeOrgel
<https://georgel.me/>**in Gelsenkirchen zu erleben. *
*Weitere Termine finden sich im **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**.*
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>stehen ein neues Werk von
Lukas Döhler am 2.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/big-bang-junge-tonhalle/12809-schumann>,
der Schlagzeuger Alexej Gerassimez <https://www.alexejgerassimez.de/> am
7.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/supernova/12841-alexej-gerassimez>,
das /9. Streichquartett/ von Wolfgang Rihm am 10.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schumannfest/13937-schumann-haydn>
und Musik von György Kurtág am 20.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schumannfest/13949-skyline-konzert-ii>
auf dem Programm. A*uch im Rahmen des Klavierfestivals Ruhr
<https://www.klavierfestival.de/> erklingt am 26.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/chamayou-andsnes-2024/> im
Robert-Schumann-Saal Musik von Kurtág, die Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/> machen am 5.6. im Theatermuseum Station und
der Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/index.html> eröffnet am
23.6. sein Festival Klangräume <https://www.klangraum61.de/klangraume>
mit einem Konzert und einer Klanginstallation in der Berger Kirche und
setzt es am 30.6. mit einem Lecturekonzert im Palais Wittgenstein fort. *
*Sonstwo*
*Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**schickt vom 31.5. bis 8.6.
den Bratschisten **Frantz Loriot
<https://www.frantzloriot.com/>****durchs Land. In Bielefeld, Wuppertal,
Münster, Essen, Köln, Düsseldorf, Dortmund und Bochum trifft er auf
wechselnde Gäste. *
*Die Kölner Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>
veranstaltet am 6.6. in ***Aachen***einen Neue-Musik-Abend
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/06-06-2024-neue-musik-a…>.
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
befasst sich in der Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' am 14.6.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5383> mit dem Posaunisten Alex Paxton
<https://alexpaxtonmusic.com/> und kündigt moderne Kammermusik in der
Reihe 'Eskapaden' am 15.6. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5576> sowie
aktuellen Jazz am 8., 22. und 29.6. an.*
*Das Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/> ist am 27.6.
<https://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/scar-skull-a-rebecca-saunders-…>
mit Werken von Rebecca Saunders <https://www.rebeccasaunders.net/> in
der Rudolf-Oetker-Halle in ***Bielefeld***zu Gast und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> stehen das Ensemble
Earquake am 2.6., das Ensemble Blechzeit am 16.6. und ein
Kammermusikkonzert mit Werken von Bach und Berio am 23.6. auf dem
Programm. *
*Das Quartett art & Interplay <https://art-interplay.de/> ist am 8.6. im
***Bonner***Esszimmer <https://dasesszimmer.com/> zu erleben und am
14.6. ist *das Klavierduo Bauerecker Stöber mit */four handed/
<https://www.dorritbauerecker.de/post/four-handed>**im Klavierhaus
Klavins <https://www.klavierhaus-klavins.de/> zu Gast. Im Dialograum
Kreuzung an St. Helena <http://kreuzung-helena.de/home/> stehen The Ex
<https://theex.nl/> am 2.6.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-ex-the-genuine-no/> und
The Gories und das Mirror Quartett am 25.6.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-gories-the-mirror-quartet/>
auf dem Programm und in der Kunsthalle Hangelar
<https://www.kunsthallehangelar.de/> in Sankt Augustin trifft am 16.6.
Frank <https://gratkowski.com/de/>Gratkowski
<https://gratkowski.com/de/> auf Reza Askari
<https://www.reza-askari.com/>. *
*In der Musikhochschule <https://www.hfm-detmold.de/>
***Detmold***erwarten uns das Ensemble Earquake am 7.6. und ein
Werkstattkonzert der Schlagzeugklasse am 14.6. *
*Im **Museum Abteilberg <https://museum-abteiberg.de/>**in
***Mönchengladbach ***gastiert noch bis zum 23.6. **Ari Benjamin Meyers
<http://aribenjaminmeyers.com/>**mit der **Kunsthalle for Music
<https://museum-abteiberg.de/ausstellungen/kunsthalle-for-music/>**.
Jeweils von Donnerstag bis Sonntag erklingt Live-Musik u.a. von Julius
Eastman, Yoko Ono, Terry Riley und Marcel Duchamp. Irmin Schmidt,
Mitgründer der Band Can, steuert ein neues Stück bei.*
*Am 2.6. kommt **Frantz Loriot <https://www.frantzloriot.com/>**mit den
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**in die **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**nach ***Münster
***und in der **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>**findet am 26.6. ein
Konzert der Schlagzeugklasse mit Werken von Steve Reich, Frederic
Rzewski u.a. statt. *
*Am 1.6. findet in Hombroich bei ***Neuss***bei freiem Eintritt das
**Raketenfestival <https://www.raketenfestival.com/>**statt. Mit dabei
sind **Sven Åke Johansson <http://www.sven-akejohansson.com/>**, **Mary
Jane Leach <https://www.mjleach.com/>**, **Tomoko Sauvage
<https://o-o-o-o.org/>**, Garth Erasmus u.a.. Am 30.6. veranstaltet der
**Förderverein <https://www.foerderverein-hombroich.de/>**eine Matinée
anlässlich des 90. Geburtstags von Georg Kröll mit Udo Falkner am
Klavier. *
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Universität ***Siegen***kündigt Musik im Exil am **5.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/23_2…>**in
der Martinikirche und die Performance **/Spiegelungen/**am **27. und
28.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/23_2…>**im
Hallenbad Löhrtor an***. **
*Im ***Wuppertaler*****Ort <https://www.kowald-ort.com/>**erwarten uns
die **Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**am **1.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/soundtrips-nrw/>**, eine
Gesprächskonzert-Matinee mit **Ulrike Brand
<http://www.ulrikebrand-cello.com/>**am **9.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/matinee-irmer/>**und Neue Musik
mit dem **Alafia Ensemble <https://www.alafiaensemble.de/>**am **20.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/alafia-20-06-2024/>**Am **22.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/tal-singt/>**macht 'Das Tal
singt' im Ort Station und ebenfalls am **22.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/boerse/>**ist der Ort
anlässlich ihres **50. Geburtstags
<https://www.dieboerse-wtal.de/dieboersewird50/5-orte-gratulieren.php>**in
der **Börse <https://www.dieboerse-wtal.de/index.php>**zu Gast. *
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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52062 Aachen
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können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2024 _
_
*Mai 2024*
*Gewesen: *Orbit-Festival in Köln – /Surrogate Cities/an der Deutschen
Oper am Rhein
*Angekündigt:*Achtbrücken-Festival in Köln – Wittener Tage für neue
Kammermusik – Klangzeitwerkstatt in Münster – Kunsthalle for Music in
Mönchengladbach – Festival Eigenzeit in Duisburg – Bochumer Tage für
Neue Musik – Blaues Rauschen im Ruhrgebiet u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**)
*
*
*
*[Orbit-Festival in Köln]*
Nachdem Spark <https://spark.cologne/>2022 erste Funken geschlagen hat
(s. Gazette Mai 2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2022>),
ging das von Christina C. Messner <https://www.christinamessner.com/>und
Sandra Reitmayer <https://www.sandrareitmayer.com/>kuratierte Festival
für aktuelles Musiktheater jetzt mit Orbit <https://orbit.cologne/>in
die Umlaufbahn: Vom 12. bis 15.4. waren an verschiedenen Orten in Köln
sehr unterschiedliche Formate zu erleben. Zum Auftakt entführten Luísa
Saraiva <https://luisasaraiva.com/>, Senem Gökçe Oğultekin
<http://senemgokce.com/>, Peter Rubel
<https://orbit.cologne/artists/peter-rubel/> und Nathan Bontrager
<https://en.orbit.cologne/artists/nathan-bontrager/> mit /Hark!/
<https://orbit.cologne/productions/hark/>singend, tanzend und
musizierend in die Welt des Barock. Mit Barock assoziiert man oft
pompöse Inszenierungen und gepuderte Perücken, aber diesmal ist alles
ganz anders. Die vier Performenden benötigen nur ihre Körper, ihre
Stimmen und ab und zu ihre Instrumente. Sie durchschreiten und
durchtanzen den Raum, umkreisen das Publikum, finden zusammen, ver- und
entflechten ihre Körper und Stimmen, erzählen kleine Episoden aus ihrem
Leben und tauchen all dies in den Zauber der Musik, die hier endlich von
jedem Anspruch auf Perfektion befreit ist. Dadurch entsteht eine neue
Sinnlichkeit, am unmittelbarsten wenn sie in immer schnellerem Lauf an
uns vorbeihuschen, wir den Luftzug ihrer Körper hautnah spüren und der
Gesang in der Atemlosigkeit eine berührende Offenheit und
Verletzlichkeit gewinnt.
Um Vielsinnlichkeit ging es auch bei /A Singthing/
<https://en.orbit.cologne/productions/a-singthing/>, einer Kooperation
mit der Kölner Oper, und auch hier hat man sich ein Ausgangsmaterial
erwählt, das normalerweise durch Opulenz und Pathos glänzt: die
italienische Oper. Unter der Regie von Benjamin van Bebber
<https://benjaminvanbebber.jimdofree.com/> erkundeten Leo Hofmann
<https://www.leohofmann.com/>, Athena Lange
<https://orbit.cologne/artists/athena-lange/> und Sabrina Ma
<http://sabrinama.com/> ganz neue Zugangsweisen, bei denen das Hören
ausnahmsweise nicht im Vordergrund steht. Das zeigte sich bereits bei
van Bebbers Einführung, die in Gebärdensprache übertragen wurde.
Tatsächlich habe ich noch nie einen so stillen Arienabend erlebt, doch
während ich anfangs noch jedem Laut nachlausche, beginnt die Wahrnehmung
sich zu verändern: Klänge werden zu Gesten – zum Beispiel wenn Athena
Lange, die mit 20 Jahren ertaubte, von ihrer Liebe zu Maria Callas
erzählt. Bilder werden zu Klängen – wir sehen eine Aufnahme der Callas,
die stumm bleibt und die wir doch hören, aber ganz neu. Auch andere
Sinne werden angesprochen, Fächer bringen die Luft zum Schwingen, Körper
vibrieren, der Boden scheint sanft zu schwingen (das tut er wirklich!)
und trotz allem wirkt die Präsentation nie effekthaft sondern behutsam
und schlicht und steht damit in bewusstem Kontrast zu den eingeblendeten
Arientexten, die von überbordenden Gefühlswallungen künden.
Im Gegensatz dazu geht die Stimmkünstlerin Frauke Aulbert
<https://www.stimmkuenstlerin.de/> in ihrer One-Woman-Show /Voicelab/
<https://orbit.cologne/productions/voice-lab/>in die Vollen und nimmt
dabei diverse digitale Formate ins Visier, ohne die offenbar viele Leben
nicht mehr vorstellbar sind. In einer Art Tutorial erhalten wir einen
Crashkurs in zeitgenössischer Stimmtechnik, wobei sich ein amüsanter
Kontrast ergibt zwischen der dauerlächelnden Moderatorin, die sich
keinen Klick entgehen lassen will, und den alles andere als
marktgängigen, teils geräuschlastigen vokalen Verlautbarungen, wie man
sie aus dem Neue-Musik-Kontext kennt. Wenn sie bei diversen
Lockerungsübungen Selfies schießt, sehen wir sie auf der großen Leinwand
in witzig-skurrilen Perspektiven. Unermüdlich wechselt sie die Rollen
und Outfits, im Schnelldurchlauf rast sie durch die Charts der letzten
Jahrzehnte und ist ständig einen Sprung voraus, doch obwohl ihre
stimmlichen Fähigkeiten ohne Frage beachtlich sind, stellt sich bei mir
bald eine gewisse Ermüdung ein. Woran das liegt, wird mir schlagartig
klar, als sie sich an einer Hommage an Nina Hagen versucht. Es fehlt der
Biss! Wo Hagen provoziert, ihre Stimme hysterisch überschnappen lässt
und auf Risiko setzt, bleibt Frauke Aulbert freundlich und verbindlich,
behält alles unter Kontrolle und kommt so über eine amüsante
Leistungsschau nicht hinaus.
Dass es zwischen Höflichkeit und Hasstiraden durchaus noch Spielraum
gibt, demonstriert /Der Täubling/
<https://orbit.cologne/productions/der-taeubling/>, der sich selbst als
Touretterapper und Prof. für Angewandte Misanthropie vorstellt. In einer
grotesken Hasenmaske erobert er die Bühne und traktiert das Publikum mit
Texten, die teils haarscharf an der Schmerz- und Gutegeschmacksgrenze
vorbeischrammen. Dabei ist er eigentlich ganz nett, vor allem wenn er
sich ohne Maske als sein Alter-Ego Jean Baptiste präsentiert – der sich
dann allerdings die Rose nicht ins Knopfloch steckt sondern auf die
nackte Brust tackert. Insgesamt eine Performance der anderen Art, bei
der ich mich nicht gelangweilt habe.
Während der Täubling sein Publikum mit einem Abendmahl aus Schampus und
Zitronen abspeist, werden wir in /Proviant/
<https://orbit.cologne/productions/proviant/>an eine gedeckte Tafel
geladen und von Eva-Maria Bauermeister
<https://www.evamariabaumeister.de/> und Fiona Metscher
<http://fiona-metscher.de/> in ein Gespräch über Mangel und Fülle in
unserem Leben und in der Welt verstrickt. Die von Constantin Herzog
<https://www.impakt-koeln.de/impakt-mitglieder/constantin-herzog.html>
und Oxana Omelchuk <https://oxanaomelchuk.com/> beigesteuerten, kleinen
akustischen Einsprengsel bleiben bewusst im Hintergrund, so dass sich
das Format eher als Selbsterfahrungsworkshop entpuppt. Diese Lust,
Neuland zu entdecken, Ungewöhnliches zu erproben und sich dabei von
herkömmlichen Musiktheatervorstellungen auf keinen Fall einschränken zu
lassen, ist typisch für Orbit und auch wenn mich nicht alles vom Hocker
gerissen hat – wenn Daniel Gloger <https://www.danielgloger.de/> in/Cold
Sweat <https://orbit.cologne/productions/cold-sweat/> /als sterbender
Sänger eine halbe Stunde lang in eine zum Mikrophon umfunktionierte
Pistole röchelt, während auf einem Splitscreen Schnipsel des
gleichnamigen Thrillers zu sehen sind, so ist das wohl eher etwas für
eingefleischte Fans – geht mein Daumen nach oben und ich freue mich
schon auf die nächste Festivalausgabe –wie immer die dann heißen mag.
*[/Surrogate Cities /an der Deutschen Oper am Rhein]*
Demis Volpi <https://www.operamrhein.de/menschen/demis-volpi/>, seit
2020 Ballettdirektor und Chefchoreograf des Balletts
<https://www.operamrhein.de/startseite-ballett/> der Deutschen Oper am
Rhein <https://www.operamrhein.de/> in Düsseldorf, hat sich, bevor er in
der nächsten Spielzeit die Nachfolge von John Neumeier in Hamburg
antritt, mit /Surrogate Cities/
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/surrogate-cities/> von Heiner
Goebbels <https://www.heinergoebbels.com/> etwas besonderes vorgenommen.
Das Werk entstand bereits 1994 zum 1200-jährigen Bestehen der Stadt
Frankfurt und wurde dort auch uraufgeführt. Thema ist aber nicht eine
bestimmte Stadt sondern Urbanität im Allgemeinen, jenes den ganzen
Globus überziehende Phänomen, bei dem Nähe und Anonymität, Vielfalt und
Eintönigkeit, Pracht und Elend, Anpassung und Verweigerung untrennbar
miteinander verbunden sind.
Genau vor 10 Jahren, während Goebbels' Intendanz bei der Ruhrtriennale,
konnte man die /Surrogate Cities/ bereits in der Duisburger
Kraftzentrale erleben. Doch während damals Mitwirkende aus dem ganzen
Ruhrgebiet, vom Tanzsportclub bis zum Kampfsportverein, die Bühne
bevölkerten, lieferte die Deutsche Oper am Rhein nun das
Kontrastprogramm und versetzte das Stück in die Welt des klassischen
Balletts – mit allem was dazu gehört. /Surrogate Cities/ besteht aus
sieben lose zusammengefügten Abschnitten (von denen in Düsseldorf sechs
zur Aufführung kommen) und ist so heterogen wie die Stadt selbst:
Goebbels greift Texte von Paul Auster, Heiner Müller und Hugo Hamilton
auf, integriert verschiedene Samples, von Stadtgeräuschen bis zu
Gesängen jüdischer Kantoren der 1920er und 1930er Jahre, verarbeitet
Scarlatti-Sonaten und dergleichen mehr. Über weite Strecken dominiert
eine rhythmisch markante, vorwärtstreibende Musik, die der mit seinen
Düsseldorfer Symphonikern unmittelbar auf der Bühne platzierte Vitali
Alekseenok <https://www.alekseenok.com/en> (designierter
Generalmusikdirektor) voller Elan umsetzt. Die Musik fährt nicht nur den
Tänzern und Tänzerinnen sondern auch dem Publikum in die Glieder und
ergibt eine mitreißende Folie für ein turbulentes Geschehen: Menschen
hasten über die Bühne, finden sich zu kurzen Begegnungen, die ohne
Folgen bleiben, laufen ohne erkennbares Ziel aneinander vorbei. Doch
anstatt sich diesem Sog zu überlassen, flicht Volpi immer wieder Szenen
ein, die den Eindruck erwecken, als ginge es nur um den Effekt und das
eingängige Bild: Eine Tänzerin mit überlangem Haar, die gewissermaßen
auf Händen getragen die Bodenhaftung verliert, ein Tänzer, der mit
Rauchschwaden zu jonglieren scheint, zwei, die im überlangen Mantel zum
Riesen mutieren, sich verknäuelnde nackte Körper (selbstverständlich im
hautfarbenen Bodysuit). Dieses Aneinanderreihen unvermittelter Einfälle
kann natürlich als Abbild einer rastlosen Urbanität verstanden werden,
doch die Bilder sind nicht stark genug, um zu fesseln. Sie wirken
beliebig, streuen Sand ins Getriebe.
Eindrücklicher geraten die Szenen, in denen sich das Geschehen
konzentriert und die Musik innehält – zum Beispiel bei den /Drei
Horatier Songs/ nach einem Text von Heiner Müller. Diese handeln von
Liebe und Gewalt, davon dass man Mörder und Held zugleich sein kann,
eine Ambivalenz, die sowohl tänzerisch als auch musikalisch zum Ausdruck
kommt. Zu einer kantigen, aggressiven Musik liefert Tamara Lukasheva
<https://tamaralukasheva.de/> schmetternd und schmachtend eine
musicalreife Darbietung, während sich zwei Tänzer in einer klassischen
Choreographie umgarnen, die Liebesspiel und Zweikampf zugleich ist. In
der Schlusssequenz skandiert ein Tänzer einen Text aus Hugo Hamiltons
Roman /Surrogate City/, nach dem das Werk benannt ist. „She's running.
What for?“ schreit er ins Mikrophon, während er selbst mit zuckenden,
ruckartigen Bewegungen wie elektrisiert über die Bühne hetzt, bis er
atemlos zusammensinkt. Der Inszenierung ist schon vorher die Luft
ausgegangen, aber die Musik wirkt stärker als ich sie in Erinnerung hatte.
*[Termine im Mai] *
*Köln *
Das Achtbrücken-Festival <https://www.achtbruecken.de/de/>startet am
4.5. mit dem Freihafen und dreht sich in diesem Jahr ganz um Enno Poppe.
Bis zum 14.5. finden ca. 30 Konzerte statt u.a. mit dem Ensemble Consord
<https://consord.net/>, dem Ensemble Mosaik
<https://ensemble-mosaik.de/>, der Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>, dem Gürzenich Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/> und demWDR Sinfonieorchester
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>.
*ON Cologne <https://www.on-cologne.de/>**beteiligt sich am 8.5. mit
einer installativen **Klangperformance
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/f-d-g-do-macht-ohn-macht/399>
und**Konzerten mit dem **Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/>**sowie **Simon Rummel
<http://www.simonrummel.de/>**und dem **On Water Orchestra
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/der-zauberlehrling/398>**.
In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**erwarten
uns neben Lunchkonzerten am 4.5., 11.5. 18.5. und 25.5. indigene
Instrumente aus Bolivien am 1.5., das Ensemble T.ON und Sofia Jernberg
am 17.5. und Sound Rebellion mit Orgel und Elektronik am 31.5. In der
**Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen neben
Achtbrücken-Konzerten mit dem **Ensemble Recherche
<https://www.ensemble-recherche.de/>**am 11.5. eine Sound Art
Performance von **Marta Zapparoli
<https://martazapparoli.klingt.org/>**am 7.5. und das **Beyond The Roots
Large Ensemble <https://www.beyond-the-roots.de/>**mit Kompositionen von
**Albrecht Maurer <https://www.albrechtmaurer.de/>**am 24.5. auf dem
Programm. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**ist am
**5.5. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/prozession/>**, **9.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/iannotta-a-blur-of-fur-and-bone/>**und
**12.5. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/mahabharata/>**beim
Achtbrücken-Festival dabei, hat am **13.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/composers-participatory-music-making/>****Lukas
Pairon <http://lukas-pairon.eu/>**zu Gast und lädt am **20.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-interludes/>**zum
Montagskonzert.
Der WDR Rundfunkchor hebt am **1.5.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/rundfunkchor/konzerte/konzert-der-ak…>**ein
Werk von **Sebastian Black <https://www.sebblack.co.uk/>**aus der Taufe,
beim **Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>**am 5.5 trifft das
**Ensemble I Transiti <https://www.ensembleitransiti.de/>**auf **Kai
Niggermann <https://kainiggemann.com/>**, die **Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**sind am 7.5. im **Atelier
Dürrenfeld/Geitel <https://platformcologne.com/live/>**zu Gast, die
**Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/>**hat im Rahmen der
Reihe 'soundings' am **16.5.
<https://www.khm.de/termine/news.5716.soundings-042-roc-jimenez-de-cisneros-…>**den
Computermusikspezialisten Roc Jiménez de Cisneros eingeladen, in der
**Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**präsentieren sich am **17.5.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/31-01-2024-kompass-4-1/>**Kompositionsstudierende
in einem Multimediakonzert, im **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**erwarten uns **Aki Takase
<http://akitakase.de/>**am **17.5.
<https://www.stadtgarten.de/programm/aki-takase-japanic-8226>**und die
**reiheM <https://www.reihe-m.de/>**mit Marcin Pietruszewski, Guido
Möbius & Andrea Belfi am **28.5.
<https://www.stadtgarten.de/programm/reihe-m-marcin-pietruszewski-the-new-pu…>**und
am **29.5.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-83.177310…>**findet
die nächste Soirée Sonique im **Lutherturm <https://ltk4.de/>**statt.
Bei **cckpt <https://www.gerngesehen.de/cckpt/?p=209>**dreht sich alles
um Datensonifizierung. Noch bis 8.5. finden an verschiedenen Orten in
Köln und Düsseldorf Performances statt.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**(z.B. beim **ChezON-Werkstattgespräch
<https://www.on-cologne.de/chezon/>**mit Marco Pascarelli am 15.5.) und
**Noies <https://noies.nrw/>**, der Zeitung für neue und experimentelle
Musik in NRW. **Fast täglich gibt es im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/>**Konzerte (z.B. mit dem ABE nsemble am 13.5.)
und **jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet****FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln. W**eitere Termine und Infos finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Vom 24.5. bis 8.6. bringt das Festival Blaues Rauschen
<https://blauesrauschen.de/> elektronische Musik und Klangkomposition,
Licht- und Videokunst, Tanz und Performances ins Ruhrgebiet.
Vom 20.5. bis 16.6. finden im Kulturraum Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/>die *Bochumer*Tage für Neue
Musik
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/bochumer-tage-fuer-neue-musik/>statt.
Den Auftakt macht am 20.5.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/danses-rituelles-hommage-a-a…>eine
Hommage à André Jolivet und am 26.5.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/ensemble-crush/> wird
das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> erwartet. Am 11.5.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/soundtri…>
gastieren die *Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**im
**Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/>**. *
*Im ***Dortmunder*****Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>**spielt **Giorgi Gigashvili
<https://giorgigigashvili.com/de/>**am **3.5.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/03-05-2024-the-people-unite…>**Frederic
Rzewskis **/The people united will never be defeated!/**, die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**sind am **10.5.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/04/17/tuerkoez-wogram-st-68/>**in
der **Parzelle <https://www.parzelledortmund.de/>**zu erleben und im
**domicil <https://www.domicil-dortmund.de/>**stehen am **16.5.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10796.html>****The
Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>**und das Duo Andrea
Centazzo/Matthias Mainz auf der Bühne.*
*Die ***Duisburger*****Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/>**veranstalten vom 3. bis 26.5.
**Eigenzeit
<https://duisburger-philharmoniker.de/konzerte/12_eigenzeit/>**, das
Festival für zeitgenössische Kammermusik. Zum Programm gehören auch ein
Tango-Workshop und eine indische Nacht. Im **Lokal Harmonie
<https://www.lokal-harmonie.de/>**erwartet uns am **25.5.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11132/-/das…>****Das
Kondensat <https://www.gebhard-ullmann.com/projects/das-kondensat.html>**.*
*Das **ICEM <https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/>**(Institut
für Computermusik und Elektronische Medien) der ***Essener ***Folkwang
Universität lädt am 16.5. zur Ex Machina Werkstatt ein. Die
**Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**veranstaltet vom 9. bis
12.5. das Komponistinnenfestival **Her:Voice
<https://www.theater-essen.de/oper/hervoice/>**und hat hierzu **Lera
Auerbach <https://leraauerbach.com/>**eingeladen. Die **Gruppe Moment
<https://www.gruppemoment.de/>**präsentiert am 18.5. und **26.5.
<https://www.gruppemoment.de/project/zu-tage/>**neue Projekte und die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**kann man am 13.5. im
Bürgermeisterhaus erleben. *
*Ein Puppentheater der besonderen Art hat am 5.5. im **Musiktheater im
Revier <https://www.musiktheater-im-revier.de/de>**in
***Gelsenkirchen***Premiere. Mit **/Death is not the End/
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de/performance/2023-24/death-is-not-t…>**kommt
ein Erweckungsmusical nach Nick Caves Mörderballaden auf die Bühne. *
*Weitere Termine finden sich im **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**.*
*Düsseldorf*
In der Tonhalle kommt am 3., 5. und 6.5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/11863-schumann-4>ein
Werk von René Staar zur Aufführung und am 15.5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/12822-na-hoern-sie-m…>spielt
das Ensemble Notabu <https://www.notabu-ensemble.de/>in der Reihe 'Na
hör'n Sie mal' Musik von Günther Becker und Oskar Gottlieb Blarr
<https://www.blarr.info/>. Blarr feiert am 6.5. seinen 90. Geburtstag
und aus diesem Anlass erwarten uns am 5.5. Konzerte
<https://www.blarr.info/blarr-programm2024.pdf>in der Dorfkirche
Urdenbach und am 6., 8. und 22.5. in der Neanderkirche
<https://www.neandermusik.de/programm1.html>.Am 12.5. veranstaltet der
Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/index.html>den 56. Salon Neue
Musik <https://www.klangraum61.de/salon>, ebenfalls am 12.5. machen die
*Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**im Theatermuseum Station,
*vom 23. bis 25.5. widmet sich das Approximation Festival
<https://approximation-festival.de/>Grenzgängen auf dem Klavier und am
25.5. lädt die Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/>zum Tag der Neuen Musik
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2024-05-25-tag-der-n…>–
mit dabei sind das Minguet Quartett <https://www.minguet.de/>und das
Ensemble Garage <https://ensemblegarage.de/>.
*Sonstwo*
*Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**schickt vom 7.5. bis 14.5.
die Vokalistin **Saadet Türköz <https://saadet.ch/> und den Posaunisten
Nils Wogram <https://nilswogram.com/> durchs Land. In Münster,
Wuppertal, Köln, Hagen, Gelsenkirchen, Dortmund, Bochum, Düsseldorf,
Essen und Bonn treffen sie auf wechselnde Gäste. *
*Die ***Aachener***Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> organisiert am 4.5.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5378> eine Exkursion zum Kölner
Achtbrücken-Festival und präsentiert am 4., 11. und 25.5. aktuellen Jazz.*
*Die ***Bielefelder***Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt einmal im Monat zum Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und in der
Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112> erwarten uns
ein Chorkonzert mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts am 11.5.,
Orgelwerke von Olivier Messiaen am 19.5. und Orgelimprovisationen am 26.5.*
*Die ***Bonner***In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/>
veranstaltet im Dialograum Kreuzung an St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> zwei Konzerte in der Reihe 'The
Dissonant Series' am 11. und 31.5. und die Soundtrips NRW
<https://soundtrips-nrw.de/>**am 14.5. und im Künstlerforum ist am
**12.5.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/wie-entsteht-neues.17754…>**das
ABE nsemble zu Gast.*
*Vom 17. bis 20.5. findet wieder das ***Moers*****Festival
<https://www.moers-festival.de/de>**statt. Diesmal treten Superhelden
und Superheldinnen an, um das Böse zu bekämpfen. *
*Im **Museum Abteilberg <https://museum-abteiberg.de/>**in
***Mönchengladbach ***gastiert vom 5.5. bis 23.6. **Ari Benjamin Meyers
<http://aribenjaminmeyers.com/>**mit der **Kunsthalle for Music
<https://museum-abteiberg.de/ausstellungen/kunsthalle-for-music/>**.
Jeweils von Donnerstag bis Sonntag erklingt Live-Musik u.a. von Julius
Eastman, Yoko Ono, Terry Riley und Marcel Duchamp. Irmin Schmidt,
Mitgründer der Band Can, steuert ein neues Stück bei. *
*Die Klangzeit_Werkstatt 2024 in ***Münster***startet am 25.5. mit einem
Jubiläumskonzert der **Gesellschaft für Neue Musik
<https://gnm-muenster.de/>.**Bis zum 29.5. folgen dann an verschiedenen
Orten sechs weitere Konzerte und eine Lecture mit **Annette Schmucki
<https://www.blablabor.ch/ueberschmucki>**. Die Termine finden sich auf
der **Website**der **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/Veranstaltungen/index.shtml>**.
Am 26.5. gastiert die Klangzeit_Werkstatt in der **Blackbox
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**, wo am
5.5.bereits die **Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**zu
erleben sind. *
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Universität ***Siegen***kündigt ein Konzert mit der Flötistin Carin
Levine und dem Gitarristen Jürgen Ruck am **22.5.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/23_2…>**im
Apollo-Theater an. *
*Vom 3. bis 5.5 locken die ***Wittener*****Tage für neue Kammermusik
<https://witten.de/2024/03/22/wittener-tage-fuer-neue-kammermusik-die-56-auf…>**mit
19 Uraufführungen und vier Deutschen Erstaufführungen in 14 Konzerten in
die kleine Gemeinde am Rande des Ruhrgebietes. Porträt-Komponistin ist
in diesem Jahr **Francesca Verunelli
<https://www.francescaverunelli.com/>**.*
*Im ***Wuppertaler*****ort <https://www.kowald-ort.com/>**stehen die
**Soundtrips NRW <https://soundtrips-nrw.de/>**am **6.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/soundtrips-nrw/>**, das ABE
nsemble am **9.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/abe-09-05-2024/>**und **Das
Kondensat <https://www.gebhard-ullmann.com/projects/das-kondensat.html>
**am **24.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/kondensat-24-05-2024/>**auf dem
Programm. *
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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52062 Aachen
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28 Mar '24
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2024 _
_
*April 2024*
*Gewesen: *Kurtágs /Fin de Partie/in Dortmund – Schönes Wochenende in
Düsseldorf
*Angekündigt:*Orbit mit aktueller Bühnenkunst in Köln – Festival für
aktuelle Musik im Kunsthaus Essen – Sound Art im Weltkunstzimmer
Düsseldorf u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
****[Kurtágs ***/*Fin de Partie*/***in Dortmund]**
*Obwohl die Saat früh gelegt war, hat sich György Kurtág für seine erste
Oper viel Zeit gelassen. 1957 war er anwesend, als Becketts **/Fin de
Partie/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/fin-de-partie/>**nach der
Londoner Uraufführung noch im gleichen Jahr in Paris auf die Bühne kam,
und offenbar hat das Stück bleibenden Eindruck hinterlassen. Damals war
Kurtág gerade einmal 21 Jahre alt und es sollte noch mehr als ein halbes
Jahrhundert dauern, bis er sich schließlich ans Werk machte. Um 2010
begannen seine konkreten Arbeiten und sie sind bis heute nicht
abgeschlossen. Denn die Version, die im November 2018 in der Mailänder
Skala uraufgeführt wurde und am 1.3.24 in Dortmund ihre
Zweitinszenierung und szenische deutsche Erstaufführung erlebte, gilt
als 'Versione non definitiva'. Nicht ganz die Hälfte des Beckettschen
Textes hat Kurtág bisher vertont und es ist dem beharrlichen Drängen
seiner Frau Márta zu verdanken, dass er sich zur Freigabe der
vorläufigen Version entschließen konnte. Wenige Monate nach der
Uraufführung starb Márta und aufgrund der unschätzbaren Bedeutung, die
sie nicht nur in persönlicher sondern auch in künstlerischer Hinsicht
für ihren Mann hatte, bleibt offen, ob und wann Kurtág, der gerade
seinen 98. Geburtstag feierte, die kompositorische Arbeit fortsetzen
wird. Doch auch so wirkt die zweistündige Fassung vollgültig, zumal das
Fragmentarische, Offene sowohl für Becketts als auch Kurtágs Werk
charakteristisch ist.
Becketts Versuchsanordnung ist vermutlich bekannt. Vier versehrte
Personen befinden sich in einer klaustrophobischen Situation in einer
postapokalyptischen Welt: der blinde, an den Rollstuhl gefesselte Hamm,
seine Eltern Nell und Nagg, die als Körperstümpfe in Mülltonnen hausen,
und der rastlose Diener Clov. Sie können nicht ohne und nicht
miteinander und umkreisen einander in endlosen Dialog- und
Monologschleifen. Dabei muss jede noch so kleine Annäherung sofort
torpediert werden, denn Nähe macht verwundbar und das ist das Letzte,
was man unter diesen Umständen gebrauchen kann. Das Ende bleibt offen –
das Bedrückende und Aussichtslose an diesem Endspiel ist, dass das
gleichzeitig erhoffte wie gefürchtete Ende gerade nicht eintritt.
In Dortmund holt der Regisseur Ingo Kerkhof
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/ingo-kerkhof/>
das Publikum ganz nah an das Geschehen heran. Mit dem Rücken zur Wand
sitzen wir direkt auf der Opernbühne, vor uns agieren zum Greifen nah
die Protagonisten, das Orchester ist – schemenhaft hinter Gaze – auf dem
hochgefahrenen Orchestergraben platziert, die leeren Publikumsränge
dahinter bleiben im Dunkeln. Wie die Personen können wir nicht entrinnen
und die spärliche Bühnenausstattung (Anne Neuser
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/anne-neuser/>)
bietet nichts, was uns ablenken könnte: zwei Mülltonnen im Kunstrasen
versenkt, irgendwo ein Klavier. Bis hierher ist noch alles Beckett, aber
was macht Kurtág daraus? Erstaunlicherweise verwendet er ein
großbesetztes Orchester. Dieses kommt zwar kaum in seiner Gänze zum
Einsatz, sondern findet vorzugsweise kammermusikalisch Verwendung, aber
es entfaltet eine starke Präsenz und umfängt das Geschehen in Dortmund
nicht nur akustisch sondern auch optisch. Die Musik selbst ist alles
andere als spröde oder sperrig, sie scheint sich dem französischen
Sprachduktus geradezu anzuschmiegen, begleitet die Personen bei ihren um
sich selbst kreisenden Litaneien, bei ihren kleinen hastigen Erregungen
und kurzen Aufwallungen. Dadurch entsteht eine Nähe und Unmittelbarkeit,
die Becketts Text gerade verweigert oder nur zwischen den Zeilen
durchscheinen lässt. Die Rechnung geht auf, weil Kurtág seiner
reduzierten Klangsprache treu bleibt, seine Berührungen bleiben
behutsam, nichts drängt sich auf, nichts wird geglättet. Das Unbehagen
bleibt, es rutscht nur etwas tiefer, dorthin wo wir noch weniger
verstehen, aber mehr mitbekommen.
Auf der Bühne stand handverlesenes Personal: **Frode Olsen
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/frode-olsen/>**als
Hamm und **Leonardo Cortellazzi
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/leonardo-cor…>**als
Nagg wirkten schon bei der Uraufführung in Mailand mit und **Morgan
Moody
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/morgan-moody/>**war
bereits bei den Londoner Proms sowie bei weiteren Aufführungen als Clov
zu erleben. Lediglich **Ruth Katharina Peeck
<https://www.theaterdo.de/ueber-uns/mitarbeiter-innen/biografie/ruth-kathari…>**hatte
als Nell ihr Rollendebüt. Die Dortmunder Philharmoniker spielten unter
der kompetenten Leitung von **Johannes Kalitzke
<https://www.johanneskalitzke.com/>**, der bereits bei einer Aufführung
in Antwerpen am Pult stand.*
**[Schönes Wochenende in Düsseldorf]**
*Luigi Nono wäre am 29.1.2024 100 Jahre alt geworden und wahrscheinlich
werden wir in diesem Jahr noch einiges von ihm hören. Die Düsseldorfer
Tonhalle machte in unserer Region den Auftakt, indem sie ihm vom 15. bis
17.3. ihr kleines Festival '**Schönes Wochenende
<https://www.tonhalle.de/schoenes-wochenende-2024>**' widmete. Obwohl
alles andere als windschnittig, ist Nono mit seinem Werk in
verschiedenen Richtungen anschlussfähig. Er gilt als Avantgardist, war
in den Hochburgen der Neuen Musik von Darmstadt bis Donaueschingen
präsent und unterliegt doch nicht dem Verdikt des verknöcherten
Serialisten. Das zeigt sich bereits in seinem frühen Werk **/Canti per
13/**, das als streng seriell komponiertes Instrumentalstück eine – wie
der Titel schon andeutet – fließende Kantabilität bewahrt. Als echter
Venezianer war Nono kein Vertreter der Stunde Null, sondern hielt immer
Kontakt zur Vergangenheit. In seinem bahnbrechenden Streichquartett
**/Fragmente – Stille, an Diotima/**greift er ein für den
Normalsterblichen nicht heraushörbares Motiv aus einem Chanson von
Johannes Ockeghem auf, benutzt eine bereits von Giuseppe Verdi
verwendete Tonskala als Grundmaterial, lässt sich von Beethovens
**/Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit/**aus dessen
**/15. Streichquartett/**inspirieren und fügt Hölderlinzitate als
Subtext ein. Nach einer aufschlussreichen Einführung von Egbert Hiller
verband das*Minguet Quartett <https://www.minguet.de/>*diese Einflüsse
zu einem Konzert, das in Nonos Streichquartett seinen Höhepunkt fand,
einer Musik, die bei aller Fragilität voller Energie und bei aller
Avanciertheit berührend und schön ist.
Dass dieser Traditionsbezug sich bei Nono problemlos mit einem
politischen Bekenntnis zur Gegenwart verbinden lässt, brachte das
Konzert im Foyer des NRW-Forums zum Ausdruck. Die Rotunde mit ihrer
hohen Kuppel ist zwar nicht der Markusdom, bot aber einen wunderbaren
Rahmen für die mehrstimmigen Chor- und Bläserstücke von Monteverdi,
Gabrieli, Willaert u.a., die (vorgetragen vom **Rheinstimmen Ensemble
<https://www.rheinstimmenensemble.com/>**und den Bläsern des
Jugendsinfonieorchesters der Tonhalle) von der umlaufenden Empore herab
den Raum fluteten. Dem stand Luigi Nonos **/La fabbrica
illuminata/**gegenüber, in dem er sich mit den Lebens- und
Arbeitsbedingungen von Fabrikarbeitern befasst. So wie sich hier **Julia
Hagenmüllers <https://juliahagenmueller.com/>**klare Sopranstimme in
einem raumfüllenden Tonbandzuspiel behauptet, das von geisterhaftem
Flüstern, chaotischem Stimmengewirr, Maschinengeräuschen und
kakophonischem Scheppern und Tosen geprägt ist, so hat der engagierte
Kommunist Nono in seinen Werken immer wieder politisch Position bezogen
und sich für die Stimme der Menschlichkeit in einer von Ausbeutung und
Gewalt geprägten Welt stark gemacht. Das Rheinstimmen Ensemble
überzeugte auch mit Nonos **/Sarà dolce tacere/**für Vokaloktett nach
einem Text von Cesare Pavese, bei dem die Töne zart und transparent von
Mund zu Mund wandern. An diese Klangsprache knüpfte Laura Marconis neues
Werk **/Vorrei/**für Vokalsextett an, bei dem sich der Raum aufzulösen
scheint in einem Fließen der Stimmen, in das sich zartes Pfeifen und
Wispern, Zischen und Hauchen mischen,. Sehr viel handfester präsentierte
**Antonella Bini <https://www.antonellabini.com/cd>****/Inonda/**von
**Roberta Vacca <https://www.robertavacca.it/>**, indem sie Stimme,
Flöte und kleine perkussive Effekte in einer quirligen One-Woman-Show
verschränkte.
Ein absoluter Höhepunkt des Festivals war **Salvatore Sciarrinos
<http://salvatoresciarrino.eu/>****/Quaderno di Strada/**, das neben
Nonos erwähnten **/Canti per 13/**vom **Ensemble Notabu
<https://www.notabu-ensemble.de/>**zu Gehör gebracht wurde. Die **/zwölf
Gesänge und ein Sprichwort für Bariton und Ensemble/**basieren auf einem
Textsammelsurium, das von anonymen Graffiti über Rilkes Klagen über die
Unzuverlässigkeit der italienischen Post bis zu Brechts Fragen eines
lesenden Arbeiters reicht. Wie Otto Katzameier als Solist mit
schwindelerregender Sicherheit durch die 13. Kapitel manövriert und sich
dabei in Sciarrinos typischem Gesangsduktus immer wieder von gehaltenen
Tönen in nervöse, kleinteilige Intervallfolgen stürzt, wie das Ganze mit
Sinn für Humor, Lust am Detail und ohne einen Ton zu viel instrumental
begleitet wird, ist einfach fantastisch.
Die unverminderte Qualität und Aktualität Nonos kam besonders in einem
Konzert zum Ausdruck, das sich im Grünen Gewölbe der Tonhalle dem Thema
**/Aqua/**widmete. Den Auftakt bildeten drei neuere Werke von Giovanni
Sollima, Gianluca Castelli und Andrea Portera (dargeboten von den
Cellisten und Cellistinnen der Dortmunder Philharmoniker und dem
**E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**). Diese Musik ist denkbar weit
von Nono entfernt. Sie ist eingängig, bleibt konventionellen Mustern
verhaftet und schwelgt in Klangwogen. Auch dann, wenn sie sich wie Nono
dezidiert politisch äußert, hinterlässt sie durch den Einsatz plakativer
Mittel einen zwiespältigen Eindruck. So wenn Castelli in **/Sono
aqua/**im Angedenken an die Menschen, die bei der Flucht über das Meer
ihr Leben riskieren, die Musizierenden demonstrativ nach Luft schnappen
lässt. Geradezu reinigend wirkte da Nonos **/Hay que caminar,
so/**/ñ/**/ando, /**bei dem die Geigerinnen **Hannah Weirich
<https://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder/hannah-weirich/>**und
**Sara Cubarsi
<https://saracubarsi.wixsite.com/saracubarsifernandez>**den Raum
durchwandern, mit Klängen zwischen zartestem Flirren im höchsten
Register und scharfen, markanten Schnitten, einsam und zerbrechlich,
sich behutsam über die Distanz hinweg verbindend, manchmal aufbegehrend,
dann verglühend wie Sternschnuppen.
Insgesamt bot das Schöne Wochenende, obwohl normalerweise eher
windschnittig und darum bemüht, niemandem weh zu tun, in diesem Jahr ein
stimmiges Konzept, das – in verschiedensten Richtungen anschlussfähig –
für gut besuchte (teils ausverkaufte!) Konzerte sorgte und bei dem auch
ich auf meine Kosten gekommen bin. Und wenn dann doch eine hinter mir
sitzende Zuhörerin beim Anhören von **/Fragmente – Stille, an
Diotima/**sich an ihren letzten Zahnarztbesuch erinnert fühlte, dann ist
das eben Düsseldorf. *
**[****Termine im April]**
*Köln*
Als Nachfolger von Spark <https://spark.cologne/> (s. Gazette Mai 2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2022>)
widmet sich vom 11. bis 15.4. das Festival Orbit
<https://orbit.cologne/> dem aktuellem Musiktheater. In der Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen Unsuk Chin am 4.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wetterleuchten/3689>,
Elliott Carter am 7.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/portrat-alexander-melnikov-…>,
Sofia Gubaidulina am 21.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/benjamin-grosvenor/3295>,
der finnische Akkordeonist Kimmo Pohjonen <https://kimmopohjonen.com/>
am 27.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kimmo-pohjonen/3528>
sowie der Perkussionist Alexej Gerassimez
<https://www.alexejgerassimez.de/> am 29.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/bergen-philharmonic-orchest…>
auf dem Programm. Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>
kündigt /Crossroads/ am 14.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-crossroads/>
(am Mittag
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-crossroads-2/>
bereits in Krefeld) und ein Montagskonzert am 22.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-klopfen/> an. In
der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>
erwarten uns Lunchkonzerte am 6.4., 13.4., 20.4. und 27.4. sowie Verena
Barie mit Blockflöten, Orgelpfeifen und Elektronik am 12.4. Die reihe M
<https://www.reihe-m.de/> präsentiert am 8.4.
<https://www.reihe-m.de/?p=5344> Ka Baird <https://www.kabaird.com/> und
Elisabeth Coudoux <https://www.elisabethcoudoux.com/> im Konzertraum
674.fm, in der Reihe 'Soundings' ist Achim Zepezauer
<https://www.kuhzunft.com/> am 11.4.
<https://www.khm.de/termine/news.5696.soundings-41-ach-kuhzunft/> an der
Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/> zu Gast, die Plattform
nicht dokumentierbarer Ereignisse <https://platformcologne.com/> lädt am
9. und 24.4. ins Atelier Dürrenfeld/Geitel, das Ensemble Handwerk
<https://ensemble-handwerk.eu/> ist am 23.4. in der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> zu erleben, das Kommas Ensemble am
gleichen Ort am 27.4. und in der Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/> erklingt am 29.4.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/29-04-2024-die-koelner-…>
*Witold Lutoslawskis */Konzert für Orchester.
/*Im **Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**stehen das Quartett
Soundbridges am **8.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/soundbridges-w-vandermark-muche-lehn-bl…>**,
**Anna Webber <https://www.annakristinwebber.com/index2.html>**und das
Trio Ton am **14.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/ton-herzog-muche-nillesen-meets-anna-we…>**,
Houbara - Resonanzen Iran am **25.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/houbara-resonanzen-iran-2024-8511>**und
**26.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/houbara-resonanzen-iran-2024-8512>**sowie
die Vokalistin Totenhagen am **29.4.
<https://www.stadtgarten.de/programm/nica-live-totenhagen-7570>**auf dem
Programm und die **Soirée Sonique #82
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-82.177310…>**gibt
vom 24. bis 27.4. im LTK4 Künstlerinnen Raum für Experimente.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. **Fast täglich gibt es
im Loft <http://www.loftkoeln.de/> Konzerte – zum Beispiel das sound art
Projekt Desert Dictionary am 11.4.
<https://www.loftkoeln.de/event/boris-baltschun-desert-dictionary-live-recor…>
– und **jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 9.4. mit **Leonhard Huhn
<https://www.impakt-koeln.de/impakt-mitglieder/leonhard-huhn.html>**und
am 23.4. mit Julian Rohrhuber). W**eitere Termine und Infos finden sich
bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*In der Reihe 'Klangbilder' ist am 7.4.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
im ***Bochumer***Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/> das
Quartett**Soundbridges zu Gast. *
*Das Saxophonduo Ware <http://www.janklare.de/termine/> kommt am 12.4.
<https://www.parzelledortmund.de/2024/03/10/ware-2/> in die
***Dortmunder***Parzelle <https://www.parzelledortmund.de/> (am 11.4.
bereits im Gelsenkirchener Georgel), im Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> erklingen am 16. 4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/16-04-2024-8-philharmonisch…>
und 17.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/17-04-2024-8-philharmonisch…>
Werke von John Adams und György Ligeti (mit einer öffentlichen Probe am
15.4.) und im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> stehen Hilde
<http://www.maria-trautmann.de/projekte/hilde> am 5.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/hilde-11004.html>, Die
Symptome am 12.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-11240.html>,
Pussy Riot am 17.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/pussy-riot-10916.html>,
The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> am 18.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10795.html>
und Sebastian Gramss <https://sebastiangramss.de/> & Meteors am 25.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/meteors.html> auf dem
Programm.*
*Das Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> in
***Duisburg***kündigt Der vierte Zustand am 10.4.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11126/-/mus…>
und Hilde <http://www.maria-trautmann.de/projekte/hilde> am 13.4.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11089/-/mus…>
an und im EarPort <https://earport.de/pages/de/startseite.php> erwartet
uns am 28.4. im Rahmen einer Ausstellungsvernissage ein
Performancekonzert. *
*Im Kunsthaus ***Essen***findet vom 18. bis 21.4. das Festival für
aktuelle Musik <https://ya-festival.org/> statt. *
*Weitere Termine finden sich im Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/> – zum Beispiel die Reihe 'Schlagzeug
trifft Leinwand', bei der Simon Camatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/> Kunstschaffende aus dem Ruhrgebiet
in ihren Ateliers besucht und sie dort vor Publikum bei der Entstehung
eines Kunstwerkes begleitet. *
*Düsseldorf*
In der Filmwerkstatt <https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/> lädt
Moritz Fiedler am 8.4.
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/moritz-fiedler-blue-hole/> zu
einer Listening Session, in der Neanderkirche spielt das Notabu-Ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> am 17.4.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/12821-na-hoern-sie-m…>
Werke von Cristobál Halffter, Isang Yun und Mark-Andreas
Schlingensiepen, am 21.4. findet der nächste Salon Neue Musik
<https://www.klangraum61.de/salon> im Klangraum 61
<https://www.klangraum61.de/index.html> statt und am 25.4.
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/kalender/2024-04-25-stattfinden-perfo…>
kommen Gerhard Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und
Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/> zu einem Performancekonzert in
die Kunsthalle <https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/>.
Im Weltkunstzimmer wird am 18.4. die Sound Art Ausstellung cckpt
<https://weltkunstzimmer.de/cckpt-sound-art-datasonification/> eröffnet,
die am 21., 27. und 28.4. von Performances begleitet wird. Ein Ableger
mit bioelektrischer Musik von Pilzen und Topfpflanzen ist am 29.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/cckpt-michael-allen-z-pr…>
im 674.fm Konferenzraum in Köln zu erleben. In der Deutschen Oper am
Rhein <https://www.operamrhein.de/> hat am 26.4. eine Choreographie von
Demis Volpi <https://www.operamrhein.de/menschen/demis-volpi/> nach
Heiner Goebbels <https://www.heinergoebbels.com/> Komposition /Surrogate
Cities/
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/surrogate-cities/?a=termine>
Premiere.
*Sonstwo*
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt die Reihe 'Hören & Sprechen über
Neue Musik' am 5.4. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5371> und aktuellen
Jazz am 9.4. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5390> und 27.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5230> an.
Der nächste Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> der
*Bielefelder*Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/>
findet am 8.4.
<https://cooperativaneuemusik.de/2024/03/18/jour-fixe-april-24-verharren-und…>
statt, in der Zionskirche <https://www.zionsgemeinde-bethel.de/.cms/112>
erklingt am 7.4. Olivier Messiaens /Les Corps glorieux /und im Theater
Bielefeld <https://theater-bielefeld.de/> kommt am 13.4. die Oper /The
Convert/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/the-convert-beten-zu-wem.html>von
Wim Henderickx <https://www.wimhenderickx.com/> zur Aufführung.
Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> präsentiert am
9. und 23.4. Konzerte der Reihe 'The Dissonant Series' im
*Bonner*Dialograum Kreuzung an St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> und in der Kunsthalle Hangelar
<https://www.kunsthallehangelar.de/> im nahen Sankt Augustin findet am
21.4. ein Werkstattkonzert statt.
*Das **Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/>**kommt am
**14.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-crossroads-2/>**mit
**/Crossroads/**in die ***Krefelder***Kirche Pax Christi und **Eva-Maria
Houben <https://evamariahouben.de/>**ist am 21.4. bei Nicos Kulturtreff
zu Gast.*
*Die ***Monheim*****Triennale <https://www.monheim-triennale.de/de>**hat
**Heiner Goebbels <https://www.heinergoebbels.com/>**am 7.4. und Ingrid
Laubrock
<https://www.monheim-triennale.de/de/mt1/2022/artists/ingrid-laubrock>
am 27.4. zum Hauskonzert eingeladen. *
*Im Rahmen der 'Musik zur Marktzeit' interpretiert Nicole Ferrein vom
**Ensemble Tra i tempi <http://www.traitempi.de/>**am 13.4. in der
Citykirche ***Mönchengladbach ***Mortion Feldmans******/three voices/***.**
*Im **Theater <https://www.theater-muenster.com/>**Münster kommt am
27.4. die Oper **/Imperium der Illusionen/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/imperium-der-illusionen-463.h…>**von
Helena Cánovas Parés zur Aufführung und in der **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**stehen am 7.4.
das akustische Experimentalquartett Oker und am 25.4. das Guitar Trio
With No Fancy Name auf dem Programm.*
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Universität ***Siegen***kündigt für den **19.4.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/23_2…>**ein
Orgelkonzert in der Nicolaikirche an. *
*Schönbergs Monodram **/Die Erwartung/**hat am **7.4.
<https://www.oper-wuppertal.de/programm/detailansicht-auffuehrung/erwartung-…>**gemeinsam
mit Ethel Smyths Musikdrama **/Der Wald/**an der ***Wuppertaler*****Oper
<https://www.oper-wuppertal.de/>**Premiere, im **ort
<https://www.kowald-ort.com/>**erwarten uns das Trio Remedy am **9.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/trio-remedy-09-04-2024/>**, ein
**Festival
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/globalvillage-19-04-2024/>**zu
Peter Kowalds 80. Geburtstag am 19. und 20.4., das Quartett Pauline
Réage am **27.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/reage-27-04-2024/>**und ein
Gesprächskonzert mit Christtoph Irmer am **28.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/>**und die **Gruppe Moment
<https://www.gruppemoment.de/>**kündigt für den 19.4. in der
Sofienkirche ein Konzert in der Reihe **Unerhört
<https://www.unerhoert-wuppertal.de/>**an.*
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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22 Feb '24
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können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2024 _
_
*März 2024*
*Gewesen: *NOperas! mit /Freedom Collective/in Gelsenkirchen
*Angekündigt:*Kurtágs /Fin de Partie/in Dortmund – Schönes Wochenende in
Düsseldorf – Michel van der Aas The Book of Water in Köln u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**) *
**
**
**[NOperas! mit ***/*Freedom Collective*/***in Gelsenkirchen]**
*Hervorgegangen aus dem NRW-Fonds Experimentelles Musiktheater (**feXm
<https://www.noperas.de/fexm-2/>**) bringt **NOperas!
<https://www.noperas.de/>**regelmäßig ungewöhnliche Produktionen in die
Stadttheater, wobei sich nach dem aktuellen Konzept drei Theater über
drei Spielzeiten zu einem Verband zusammenschließen, um pro Saison ein
gemeinsames Projekt auf die Bühne zu bringen. Im letzten Jahr konnten
wir uns mit **/Fundstadt/ <https://www.noperas.de/projekte/hiatus/>**auf
eine Reise durch die Phantasien junger Menschen sowie durch die
Gelsenkirchener Innenstadt (s. **Gazette Juli 2023
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-2023>**)
begeben, diesmal führt uns ein aus Magdalena Emmerig (Bühne und
Kostüme), **Heinrich Horwitz
<https://www.heinrich-horwitz.com/>**(Inszenierung), Aleksandar Hut Kono
(Libretto), **Premil Petrovi <http://www.premilpetrovic.com/>**ć
<http://www.premilpetrovic.com/>**(musikalische Leitung), **Rosa
Wernecke <https://swooshlieu.com/ueber-uns/rosa-wernecke>**(Video) und
**Davor Vincze <https://db-vincze.com/>**(Komposition) bestehendes Team
mit **/Freedom Collective/
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de/performance/2023-24/noperas-freedo…>**in
eine nahe Zukunft, in der uns bereits vieles bekannt vorkommt. Neben dem
Theater Bremen und dem Staatstheater Darmstadt ist das **Musiktheater im
Revier <https://www.musiktheater-im-revier.de/de>**in Gelsenkirchen
wieder mit von der Partie und hier fand am 10.2.24 auch die Uraufführung
statt.
Vier Personen treffen in einer vielschichtigen Story aufeinander, in die
alles hineingepackt wird, was in der gegenwärtigen Debatte Rang und
Namen hat: Drogenmissbrauch, Sportbusiness, Organtransplantation,
Doping, Überwachungsstaat, Gaming, Hyperkapitalismus, Clubkultur,
Genderfluidität, Selbstoptimierung, Nanobots – es wird praktisch nichts
ausgelassen und so wirkt es fast schon beruhigend aber auch etwas
altmodisch, dass die Handlung von jenen vertrauten zwischenmenschlichen
Reflexen vorangetrieben wird, die so alt sind wie die Menschheit und
schon immer verlässlich für Stimmung gesorgt haben – allen voran
Eifersucht und Begehren: F ist mit K liiert, verliebt sich aber in A,
während K sich auf eine Affäre mit Z einlässt usw. Während der Plot sich
somit auf vertrautem Terrain bewegt, imaginiert die Inszenierung eine
technifizierte, schillernde Zukunft. Die Darstellenden agieren
unabhängig voneinander auf illuminierten Podien und werden durch
Videozuspielungen und reale Doubles vervielfältigt. Anleihen an
Sportevents, Gaming- und Clubkultur werden durch eine ausgefeilte
Lichtregie, die teilweise auch das Publikum ins Visier nimmt, in Szene
gesetzt und zu einem alle Sinne herausfordernden Multi-Media-Mix
verschmolzen. Analog und Digital, Realität und Fiktion, Lust und
Schmerz, Rebellion und Anpassung, Fake und Fact – Grenzen sind dazu da,
überwunden zu werden, die Darstellenden sind mal Gamer, mal Fighter, mal
Tänzer, Verausgabung und Überforderung sind Programm. Eine wichtige
Rolle spielt dabei die Musik von Davor Vincze, die alle Register zieht:
Die vier Sänger und Sängerinnen (**Nayun Lea Kim
<https://www.operabase.com/artists/nayun-lea-kim-79760/de>**, **Bele
Kumberger <https://www.operabase.com/artists/bele-kumberger-1991/de>**,
**Soyoon Lee <https://www.operabase.com/artists/soyoon-lee-90266/de>**,
**Yancheng Chen
<https://www.operabase.com/artists/yancheng-chen-2114307/de>**) dürfen
ihre Stimmen voll ausfahren, durch die Nähe zum Publikum entsteht eine
hohe Intensität, sogar ein veritables Liebesduett ist vorgesehen,
elektronische Passagen konkurrieren und amalgamieren mit der live
aufspielenden Neuen Philharmonie Westfalen, mal rhythmisch, mal
geräuschhaft, mal einen suggestiven Sog entfaltend. Letzteres gilt vor
allem für einen Rave, der (wenn auch für Clubverhältnisse eher zahm) die
heiligen Theaterhallen zum Beben bringt.
Während visuell und akustisch einiges geboten wird, fällt die anvisierte
Einbeziehung des Publikums, ohne die eine innovative Inszenierung
heutzutage nicht auszukommen scheint, ziemlich dünn aus. In der
Eingangsszene im Foyer fungieren wir zwar alle als Statisten, aber
anschließend sitzen dann doch die meisten brav auf ihren Stühlen und
auch als in der Rave-Szene einige bereitwillig zu zucken beginnen, wird
dieser Impuls nicht aufgegriffen. Wer ein Smartphone hat, kann sich
vorab einloggen und bekommt dann auf seinem Display verschiedene Avatare
präsentiert oder kann einem Chatverlauf folgen. Eine echte Interaktion
findet jedoch nicht statt und das gelegentliche Piepsen der Mobilgeräte
aufgrund zugespielter Töne (auf die ich nicht einmal Einfluss nehmen
kann!) als Beitrag des Publikums zum Soundtrack zu deklarieren, mutet
geradezu albern an.
Ebenfalls uneingelöst bleibt das im Programmheft vollmundig ausgeführte
Konzept der selbstlosen Liebe, jener Freiheit im Kollektiv (**/Freedom
Collective/**), die „als solidarische und empathische Kraft“ der
„kapitalistischen Wettbewerbslogik“ entgegengesetzt werden soll. In
einer Szene sieht man die Darstellenden in enger Umarmung, aber dies
wirkt eher wie eine Pose denn wie eine rebellische Geste. Häufiger
flanieren die Figuren wie Zombies beziehungslos durch den Raum, die
Handlung wird wie erwähnt eher von konkurrierenden Impulsen dominiert
und die Aufsplittung der Personen durch Avatare und Doubles sowie die
räumliche Isolierung erschweren direkte Interaktionen. Dass sich daraus
wie durch Zauberhand quasi auf höherer Ebene ein solidarisches,
demokratisches Kollektiv entwickeln könnte, ist ein Wunschtraum, der
anfangs auch mit dem Internet verbunden war und fürs erste ausgeträumt
scheint. Die vielbeschworene unsichtbare Hand hat schon im Kapitalismus
nicht funktioniert; um mit ihm aufzuräumen, müssen wir uns etwas anderes
einfallen lassen.
Das Interessante an NOperas! ist, dass die Produktionen nicht nur von
Haus zu Haus wandern, sondern dabei auch weiterentwickelt werden können.
Wer sich also in den nächsten Monaten zufällig in Bremen oder Darmstadt
aufhält, kann überprüfen, ob nachgebessert wurde.*
**[Opening-Festival in Trier]**
*Trier liegt bekanntlich in Rheinland-Pfalz und damit außerhalb des
Gazettenradius, aber so eng habe ich das noch nie gesehen und ein Besuch
des **Opening-Festivals <http://opening-festival.de/index.html>**war
einfach überfällig. Bereits **2000
<http://www.openingfestival.de/>**gegründet haben 2010 **Bernd Bleffert
<https://bernd-bleffert.de/>**und Thomas Rath die künstlerische Leitung
übernommen und sie sind es, die bis heute das Gesicht des Festivals
bestimmen – durch ihre vielfältigen Verbindungen in Trier, innerhalb der
Musik- und Kunstszene und manchmal auch durch eigene künstlerische
Beiträge. So ist im Laufe der Jahre eine familiäre Atmosphäre entstanden
und man sieht im Publikum auch Menschen, die in diesem Jahr nicht im
Programmheft stehen, aber einfach dabei sein wollen.
Hauptaustragungsort ist die **TUFA <https://tufa-trier.de/>**, eine alte
zum Kulturzentrum umfunktionierte Tuchfabrik im Zentrum Triers, in der
das Festival mit einer Klangkunstausstellung eröffnet wurde. Auch das
hat Tradition, denn Opening bedeutet auch, sich für Kunst- und
Darbietungsformen jenseits des üblichen Konzertbetriebs zu öffnen. In
diesem Jahr war der österreichische Künstler Joachim Eckl eingeladen,
der sich in seinen Werken vor allem mit den Elementen Wasser und Luft
befasst. So ließ er im Rahmen der großangelegten Aktion
**/Donau-Körper/**60.000 l Wasser aus der Donau schöpfen, was ungefähr
dem Flüssigkeitsvolumen entspricht, das im Laufe eines Lebens durch den
menschlichen Körper fließt. Die dabei eingesetzten Container
beherrschten nun, mit Saiten und Stegen zu Instrumenten verwandelt, den
Raum und konnten über Schläuche mit Trichtern 'belauscht' werden. In
einer anderen Installation war das Publikum aufgefordert, Luftballons zu
befüllen und so den eigenen Atem dem Künstler zu überantworten. Aus den
dabei aufgenommenen Geräuschen soll später eine Klangarbeit entstehen.
Mehr noch als diese Partizipation faszinierte es, sich beim Flanieren
durch den Raum den eigenen Assoziationen zu überlassen und dabei stets
neue Spuren und Verbindungen aufzunehmen. Geheimnisvolle Fotos
entpuppten sich als das Innenleben der vom Wasser kontaminierten
Container und wirkten aus anderem Blickwinkel wie Röntgenaufnahmen von
Lungenflügeln, während andere Fährten bis tief hinab in die
altägyptische Mythologie reichen.
Die künstlerische Leitung hat neuerdings durch die Sopranistin **Einat
Arolstein <https://www.einataronstein.com/>**und den Komponisten und
Perkussionisten **Oded Geizhals
<https://www.odedgeizhals.com/>**Verstärkung erhalten. Die beiden wurden
als junge Wilde angekündigt, aber in ihrem eigenen Beitrag gemeinsam mit
**Lea Sobbe <http://www.leasobbe.com/>**(Blockflöten) und Zacarias Maia
(Schlagzeug) zeigten sie sich recht brav und wollten nur spielen. Unter
dem passenden Titel **/Allerley Speel-Tuigh/**präsentierten sie ein
Programm mit Musik von Jacob von Eyck aus dem 16./17. Jahrhundert, in
das sich unaufdringlich ein paar zeitgenössische Töne mischten. Das ist
zwar nicht besonders innovativ, aber Lea Sobbe beim virtuosen Spiel auf
ihren Blockflöten und beim fliegenden Wechsel zwischen den Instrumenten
zu erleben, macht Spaß. Ebenfalls spielerisch, dabei sehr
experimentierfreudig und energiegeladen gingen die drei Stimmkünstler
bzw. Stimmkünstlerinnen Martin Lindsay, **Alwynne Pritchard
<http://www.alwynne.no/>**und **Linda Hirst
<https://www.trinitylaban.ac.uk/study/teaching-staff/linda-hirst/>**ans
Werk. Die drei kennen sich bereits seit über 30 Jahren und obwohl sie
inzwischen über ganz Europa verstreut leben, finden sie immer wieder zu
gemeinsamen Projekten zusammen. Ihre Stimmimprovisationen gehen teils
von konkreten Texten aus (u.a. von Hilde Domin), aber es geht nicht
vorrangig um Textverständlichkeit. Im Gegenteil, die drei zerdehnen und
zermalmen die Worte und steigern sich gemeinsam in eine überbordende,
taumelnde, knarzende und schnatternde Lautakrobatik. Durch den Raum
wandernd lassen sie die Stimm- und Wortfetzen aus und in alle Ecken und
Ritzen strömen und schaffen es zum Schluss sogar, das Publikum zum
Mitmachen zu animieren.
Mike Svoboda <https://mikesvoboda.net/start.html>**ist diesmal nicht
nach Spaß zumute, mit **/Bücher der Zeiten/**für drei Frauenstimmen,
Posaune und Schlagzeug begibt er sich in düstere, apokalyptische
Gefilde. Zugrunde liegt ein ausuferndes **Gedicht
<https://www.textlog.de/hoelderlin/gedichte/die-buecher-der-zeiten>**des
jungen Hölderlin, in dem er mit grimmigem Stachel, Wehegeröchel und
Sterbegewinsel die Gräuel des Erdengeschlechts zelebriert. Svoboda, ein
erfahrener Posaunist, weiß die Instrumente effektvoll einzusetzen.
Gleich zum Auftakt stimmt uns die große Trommel (**Michael Kiedaisch
<https://www.michaelkiedaisch.de/>**) auf den Weltuntergang ein. Wie die
drei Nornen manövrieren uns die Sängerinnen (Svea Schildknecht
<http://www.svea-schildknecht.de/>, **Einat Aronstein
<https://www.einataronstein.com/>**, **Anne-May Krüger
<https://annemaykrueger.de/>**) durch den Text – singend, sprechend,
flüsternd, mit Megaphon, emphatisch aufwallend. Dazu grummelt die
Posaune und beim trocken-markanten Klang von Holzblöcken scheint der
Knochenmann leibhaftig durch den Raum zu schreiten. Das alles wirkt sehr
bedeutungsvoll und gleichzeitig fragt man sich zum Schluss, worum es
eigentlich geht. Was soll mir heute ein Hölderlingedicht sagen, das
wortgewaltig (man könnte auch sagen wortbesoffen) die Apokalypse
beschwört, um in der Schlusszeile bei der guten Fürstenhand zu landen?
Worum geht es Mike Svoboda? Sich an Untergangsszenarien zu berauschen,
weil sie gut zur aktuellen Stimmungslage passen? (Das Stück entstand
zwar schon 2010, aber Weltuntergang geht bekanntlich immer).
Kunst ist Geste, Kunst ist Mittel ohne Zweck. Diesem Gedanken in
Anlehnung an Giorgio Agamben folgte das abschließende
Performance-Konzert in den hellen, großzügigen Räumen der **Kunsthalle
<https://www.kunsthalle-trier.de/>**am anderen Moselufer. Mit Beiträgen
von **Bernd Bleffert <https://bernd-bleffert.de/>**, **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**und **Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/>**entwickelte sich ein weiträumiger Parcours
aus Klängen und Aktionen, dem sich das Publikum anschloss. Blefferts
**/SandTrichter/**sorgen für ein subkutanes Dauerrieseln, das sich erst
wieder bemerkbar macht wenn es aufhört. In seinen **/Beckenbodenübungen
/**lässt er am Boden liegende Becken erst lauthals scheppern und dann
mit Senfkörnern bestäuben - Brachiales und Zärtliches liegen ganz nah
beieinander. In Kunsu Shims **/Very, Very Still /**spielen sich
Violoncello (**Katharina Gross <https://www.katharinagross.at/>**) und
Vibraphon (**Oded Geizhals <https://www.odedgeizhals.com/>**) kleine,
flüchtige Gesten zu und das Akkordeon (**Filip Erakovic
<http://filiperakovic.com/>**) zeigt sich in Werken von Shim und Stäbler
mal tastend-suchend, mal zärtlich-behutsam, mal kraftvoll-aufbegehrend.
In einer zentralen Performance bahnt sich Bleffert zu Akkordeonklängen
schwankend seinen Weg über einen Korridor aus Knochen. Knochen
ermöglichen Bewegung und Stabilität, stehen aber auch für Erstarrung und
Tod. Es ist Knochenarbeit, in einer unsteten Welt die Balance zu halten,
ohne sich an vermeintlichen Gewissheiten festzuhalten. Darin hat Kunst
viel Übung, doch sie braucht keine Unter- und Zwischentitel. Sobald sie
glaubt, Bescheid zu wissen, entzaubert sie sich selbst.
Die Wandlungsfähigkeit des Akkordeons ließ sich auch in einem
wunderbaren Konzert mit **Eva Zöllner
<https://www.eva-zoellner.de/?lang=de>**erleben. In Anna Korsuns
**/eigengrau/**lässt sie es sirren und flirren und in höchste Register
vordringen und in **Katharina Rosenbergers
<https://krosenberger.ch/>****/Glimmer/**und **Clara Ianottas
<http://claraiannotta.com/>****/3 sur 5/**tritt sie in einen
feinsinnigen Dialog mit dem Schlagzeug (**Achim Seyler
<https://schlagquartett.de/ueber-uns/mitglieder/17-achim-seyler>**und
**Stefan Kohmann <https://stefankohmann.de/>**).
Und das war längst nicht alles: Das **Philharmonische Orchester der
Stadt Trier
<https://lmr-rlp.de/philharmonisches-orchester-der-stadt-trier/>**unter
der Leitung von **Jochem Hochstenbach
<https://theater-trier.de/menschen/jochem-hochstenbach/>**war mit Werken
von Hans Abrahamsen, **Arnulf Hermann <http://arnulfherrmann.de/>**und
Arnold Schönberg zu Gast, **Ji-Youn Song
<https://iamsong.de/>**(Klavier) und **Katharina Gross
<https://www.katharinagross.at/>**(Cello) sorgten mit Morton Feldmans
**/Patterns in a Chromatic Field/**für einen 90-minütigen
Ausnahmezustand und **Itxaso Etxeberris <https://mantraduo.com/>**und
**Xi Chen <https://mantraduo.com/>**(Klavier) widmeten sich Olivier
Messiaens **/Visions de l'Amen/**. Jedenfalls bin ich auf den Geschmack
gekommen. Es muss nicht nur Witten und Donaueschingen, es kann auch mal
Bielefeld und Trier sein. *
**[****Termine im März]**
*Köln*
*In der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen das
Ensemble **hand werk <https://ensemble-handwerk.eu/>**mit einem
Gedenkkonzert für **Udo Moll <http://www.udomoll.de/>**am **5.3.
<https://ensemble-handwerk.eu/hw24c_1/>**, das **Kommas Ensemble
<https://www.kommas-ensemble.de/>**am **13.3.
<https://www.kommas-ensemble.de/kafka-kollision/>**, die **reiheM
<https://www.reihe-m.de/>**am **19.3.
<https://www.reihe-m.de/?p=5313>**, GLOM am 26.3. und das **Ensemble
Garage <https://ensemblegarage.de/>**am 27.3. auf dem Programm. Die
**Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**kündigt
Lunchkonzerte am 2.3., 9.3., 16.3., 23.3. und 30.3. an und beteiligt
sich am 1.3. an der **Langen Nacht der Kirchen
<https://www.langenachtderkirchen.koeln/>**. Im **Atelier Dürrenfeld
<https://platformcologne.com/live/>**erwarten uns neben den **Soundtrips
NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am 7.3. weitere Konzerte am 12.3.,
19.3. und 23.3.
Das **Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**ist am 1.3.
im **Sancta Clara Keller <https://www.sancta-clara-keller.de/de>**zu
erleben, die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**wird am
**3.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-88/>**beim
WDR ein neues Werk von Catherine Lamb aus der Taufe heben, beim nächsten
**Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>**treffen ebenfalls am 3.3.
**Matthias Muche <http://www.matthiasmuche.com/>**, Theo Jörgensmann und
**Albrecht Maurer <https://www.albrechtmaurer.de/>**aufeinander, am
**9.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/sonata-erronia.17731155>**bringen
**Gunda Gottschalk <http://www.gunda-gottschalk.de/bio.html>**und Dušica
Cajlan die **/Sonata Erronea/**zur Aufführung und am **16.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/noise-of-cologne-3-cd-re…>**wird
im Konzertraum 674.fm die 3. CD der Reihe **/Noise of
Cologne/**vorgestellt. In der **Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**ist am **21.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/the-book-of-water/3526>**das
**Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/de>**mit **Michel van
der Aas <https://www.vanderaa.net/>****/The Book of Water/**zu Gast und
am **27.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/states-of-matter.17731153>**befassen
sich Francesco Marzano und Juliette Serrié im **Kulturbunker Mülheim
<https://kulturbunker-muelheim.de/>**mit den Aggregatzuständen des Wassers.
In der Karwoche widmen sich **Verena Barié
<https://verenabarie.com/project/recordari/>**, **Susanne Starzak
<https://www.susannestarzak.de/>**und **Rochus Aust
<https://lutherkirche-koeln.de/rochus-aust/>**in der Lutherkirche der
**Unterbrechung
<https://lutherkirche-koeln.de/unterbrechung/>**(**Termine
<https://elektronik-klangkunst.de/de_DE/konzertkalender/unterbrechung-23-soi…>**).
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. **Fast täglich gibt es
im Loft <http://www.loftkoeln.de/> Konzerte, im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/> findet vom 15. bis 17.3. das
Klaeng-Festival <https://klaengfestival.de/> statt und **jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 12.4. mit Willi Sauter und am
26.3. mit der **Therapeutischen Hörgruppe
<http://www.therapeutischehoergruppekoeln.de/>**). W**eitere Termine und
Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
*In der ***Dortmunder***Oper erlebt am 1.3. **/Fin de Partie/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/fin-de-partie/>**von
György Kurtág mit einem Libretto nach Samuel Beckett die deutsche
Erstaufführung, das Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>
kündigt **/Frenzy/**von John Adams am 6.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/06-03-2024-sir-simon-rattle…>
und Hans Zenders komponierte Interpretation der **/Winterreise/**am
23.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/23-03-2024-hans-zender-schu…>
an und am 21.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10794.html>
steht The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> im
domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> auf der Bühne. *
*Im Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> in
***Duisburg***erwarten uns die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am **8.3.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11102/-/sou…>**und
das Duo **Carl Ludwig Hübsch <https://huebsch.me/>**und **Phil Minton
<https://www.philminton.co.uk/>**am **20.3.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11091/-/hue…>***
*In der ***Essener*****Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**kommt am **1.3.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/sinfoniekonzert-viii-116977/8294/>****Avner
Dormans <https://www.avnerdormanmusic.com/>**neues Werk **/Siklòn/**zur
deutschen Erstaufführung und am **17.3.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/patricia-kopatchinskajacamerata-bern…>**ist
**Patricia Kopatchinskaja <https://www.patriciakopatchinskaja.com/>**zu
Gast. Im Rahmen von 'Plus Musik', einer Kooperation mit der **Folkwang
Universität <https://www.folkwang-uni.de/home>**, erklingt am 22.3. im
**Folkwang Museum <https://www.museum-folkwang.de/de>**Musik für
Schlagzeug und der **Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>**kündigt Konzerte in der Neuen Musik
Zentrale am 1.3. und im **Rabbit Hole Theater
<https://rabbithole-theater.de/>**am 7.3. an. *
*Düsseldorf*
*Am 1. und 2.3. kommt im Kultur Bahnhof Eller
<https://www.kultur-bahnhof-eller.de/> **/exil/
<https://dafne.online/exil/>**, eine**theatrale Recherche zum Exil der
Künste, zur Aufführung. Das Schöne Wochenende in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> widmet sich vom 15. bis 17.3. Luigi Nono. Mit
dabei sind das Minguet Quartett <https://www.minguet.de/> am 15.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/13360-nono-enigma>,
das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/> am 16.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/13442-nono-acqua>,
das notabu.ensemble <https://www.notabu-ensemble.de/> ebenfalls am 16.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/13441-nono-canti>
und Julia Hagenmüller <https://julia-sophie-hagenmueller.com/> und das
Rheinstimmen Ensemble <https://www.rheinstimmen.ch/index.html> am 17.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/13443-nono-sospiri>
Am 26.3.
<https://www.duesseldorf.de/stadtbuechereien/veranstaltungen/veranstaltungen…>
ist Oskar Gottlieb Blarr <https://www.blarr.info/> im Rahmen einer
Interviewreihe mit Persönlichkeiten des Düsseldorfer Musiklebens in der
Zentralbibliothek zu Gast.*
*Sonstwo*
Vom 1. bis 9.3. bringen die *Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**das Duo **F**arida Amadou
<https://faridamadou.com/>**und **Julien Desprez
<https://www.juliendesprez.com/>**nach Bonn, Bielefeld, Münster,
Dortmund, Düsseldorf, Köln, Duisburg und Gelsenkirchen. *
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt die Reihe 'Hören & Sprechen über
Neue Musik' am 1.3. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5363> und aktuellen
Jazz am 9.3. <https://www.gzm-aachen.de/?p=5402> und am 16.3.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5409> an.
Der nächste Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> der
*Bielefelder*Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/>
findet am 4.3. statt und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erwarten uns am 16. und 17.3. Konzerte mit Neuer Musik.
Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> bringt *am 1.3.
*die *Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**und am 23.3. das
Gitarrenduo Astraglossa nach ***Bonn***in den **Dialograum Kreuzung an
Sankt Helena <http://kreuzung-helena.de/home/>**. *
*Das **Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>**in
***Krefeld***widmet sich die ganze Saison über dem Merz-Bau von Kurt
Schwitters. Es entsteht ein **KlangMerzBau
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=167>**, der monatlich
erweitert wird. *
*In der ***Münsteraner*****Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**stehen die
**Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am 3.3., Pink Forest am
22.3. und das Trio Schindler-Kolberg-Hirt am 28.3. auf dem Programm.*
*Im ***Wuppertaler*****ort <https://www.kowald-ort.com/>**erwarten uns
das **Silke Eberhard <https://silkeeberhard.com/>**Trio am **7.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/silkeeberhard-07-03-2024/>**und
**Conni Trieder <https://connitrieder.de/>**und **Elisabeth Coudoux
<https://www.elisabethcoudoux.com/>**in der Reihe 'all female' am
**21.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/connitrieder-21-03-2024/>***
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
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29 Jan '24
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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_
*Februar 2024*
*
*
*Gewesen: *Frakzionen in Bielefeld
*Angekündigt: *Festival Opening in Trier – Zeitinsel Arvo Pärt im
Konzerthaus Dortmund – Noperas! in Gelsenkirchen u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**)
*
*
*
*[***Frakzionen in Bielefeld]**
*Bereits zum 7. Mal fand vom 19. bis 21.1. das **Frakzionen-Festival
<https://www.frakzionen-festival.de/>**in Bielefeld statt. Wiederholt
habe ich in dieser Gazette darauf hingewiesen, jetzt wollte ich es
genauer wissen. Drohendem Bahnstreik und Winterkapriolen zum Trotz habe
ich mich auf den Weg gemacht, um mir anzuschauen und vor allem
anzuhören, was dort am Rande unseres schönen Bundeslandes regelmäßig zum
Jahresbeginn vonstatten geht. Gründer, künstlerischer Leiter,
Organisator und guter Geist des Festivals ist Christof Pülsch, der sich
auf seiner **Website <https://www.christofpuelsch.de/>**ganz schlicht
als Kirchenmusiker an der Zionskirche Bielefeld-Bethel vorstellt. In
dieser Funktion hat er schon einiges bewirkt: Regelmäßig finden in der
**Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>**Konzerte
mit zeitgenössischer Musik statt, in seiner **Chorarbeit
<https://www.christofpuelsch.de/chöre/>**erkundet er gerne Pfade abseits
des klassischen Repertoires und seit 2017 kulminiert all das einmal im
Jahr in einem dreitägigen Festival, das sich wachsender Beliebtheit
erfreut. Die Menschen, die dabei in der Zionskirche für volles Haus
sorgen, sind nicht die üblichen Neue-Musik-Aficionados, die von Festival
zu Festival pilgern, sondern stammen überwiegend aus Bielefeld und
Umgebung und haben sich langsam an diese ungewöhnlichen Klänge
herangetastet. Daraus ist eine sehr offene, familiäre Atmosphäre
entstanden, man kennt sich, kommt schnell miteinander ins Gespräch,
Gemeindemitglieder sorgen mit selbstgebackenem Kuchen und
selbstgeschmierten Stullen für das leibliche Wohl und so vergeht selbst
der samstägliche Sechsstunden-Konzertmarathon wie im Fluge. Während die
Publikumsseite (noch) überwiegend lokal ausgerichtet ist, finden sich
auf Seite der Musizierenden hochkarätige Namen. Ein Highlight war 2024
der Auftritt des **Ensemble Recherche
<https://www.ensemble-recherche.de/>**mit der Sopranistin **Sarah Maria
Sun <http://sarahmariasun.de/>**, die ausgehend von Schönbergs
**/Pierrot Lunaire/**unserem Erdtrabanten nachspürten. Angeregt von
Schönbergs mondestrunkenem Melodram, dem es auf einzigartige Weise
gelingt Wahnsinn in den alten Duft aus Märchenzeit zu träufeln und
zwischen schrill-markanten und melancholischen Tönen zu changieren,
werden bei diesem **/Pierrot Populaire/
<https://www.ensemble-recherche.de/event/abo-5-pierrot-populaire>**neu-alte
Stücke interpoliert, die Bekanntes wie die **/Mondscheinsonate/**oder
den Song **/Moon River/**in neuem Gewand mal wie zwischen nächtlichen
Wolken durchscheinen, mal ganz unmittelbar aufleuchten lassen – eine
magische Reise zwischen den Welten (Tipp am Rande: aktuell kann man sich
auf ARTE mit **/To the Moon/
<https://www.arte.tv/de/videos/089097-000-A/to-the-moon/>**auf ähnliche
Pfade begeben).
Extravagante vokale Exkursionen sind auch bei Kurt Schwitters
**/Ursonate /**zu erwarten, die **Anke Lucks
<https://www.ankelucks.de/>**für den Rezitator Thomas Krüger in eine
fast einstündige Fassung mit Blechunterstützung transformiert hat.
Während Krüger virtuos durch Schwitters musikalisch strukturierten
Nonsensetext galoppiert, wird dieser von fünf Blechbläsern aufgemischt –
mit turbulent jazzigen Intermezzi, barocken Ausschweifungen,
geräuschhaften Eskapaden und einem famosen Saxophonsolo von **Silke
Eberhard <https://silkeeberhard.com/>**. In nicht minder schräge Gefilde
entführt der Bassbariton **Harald Hieronymus Hein
<https://www.harald-hieronymus-hein.com/>**mit einem Programm das von
Carola Bauckholts **/Die Alte/**über Wolfgang Rihms
**/Wölfli-Liederbuch/**bis zu Bernhard Langs **/I am a knot/**reicht und
sogar einen veritablen Balztanz integriert. Hein liefert eine
Performance mit vollem Körpereinsatz inklusive Kopfstand und Spagat.
Besonders in den Wölfi-Liedern kostet er die Dynamik- und
Registersprünge voll aus und unterstreicht sie mit einer
spinnenhaft-exaltierten Mimik und Gestik, wobei er von der Pianistin
Milica Zaki**ć**mit punktgenauem, trocken-hartem Anschlag begleitet wird.
Bei diesen Aufführungen macht der theatrale, performative Aspekt einen
wesentlichen Teil der Faszination aus, aber auch herkömmliche Formate
und lokale Kräfte kommen zum Zuge. Immerhin existiert in unmittelbarer
Nachbarschaft, in Detmold, eine der fünf Musikhochschulen NRWs, die
zudem über ein hauseigenes Neue-Musik-Ensemble verfügt. Das **Ensemble
Earquake
<https://www.hfm-detmold.de/die-hochschule/ensembles-der-hfm/ensemble-earqua…>****hatte
neue Werke von Kompositionsstudierenden im Gepäck, die sich alle durch
eine feinsinnige, nuancierte Klangsprache auszeichnen. Michaela Rea
Catranis lässt in **/Aphelion/**das Klavier als fast melancholisch
anmutende Stimme aus einer vertrauten Welt auf eine Zuspielung aus
Geräuschen und Texten treffen. Jungsu Kwon führt in **/Sanzo/**für
Viola, Gitarre und Harfe drei sehr unterschiedliche Saiteninstrumente
zusammen, deren mal mehr, mal weniger orthodox erzeugte Töne sich zu
einem behutsam austarierten, fragilen Klanggespinst verbinden. Vicente
Olaves **/Germinación Continua/**für Oboe solo changiert zwischen
lebhaften, vorwärtseilenden und innehaltenden brüchigen Momenten.
Mit **Marton Illes <https://www.martonilles.com/de/>**und **Fabien Lévy
<https://www.fabienlevy.net/de/home/>**waren zwei bereits etablierte
Komponisten in Bielefeld zu Gast, deren neue Werken vom Duo À
touche-touche (**Anne-Marie Hölscher
<https://anne-maria-hoelscher.de/>**, Akkordeon, und **Florian Hölscher
<https://www.hfmdk-frankfurt.de/person/prof-florian-hoelscher>**,
Klavier) aus der Taufe gehoben wurden. **/Hörajzok/**von Illes
entwickelt aus einem zarten, tonlosen Pochen karge, geräuschhafte
Klangspuren, die sich manchmal kurz entladen oder nervös zuspitzen und
eine körperlich-intensive Atmosphäre erzeugen. Lévys dreisätzige
**/Chronique déchantées/**begibt sich zunächst auf ornithologische
Spuren und ist sowohl in der Satzfolge als auch auf der Mikroebene
geprägt durch einen Wechsel zwischen quirlig-energetischen und
innehaltenden Passagen. In beiden Werken faszinierte mich in seiner
Wandlungsfähigkeit besonders das Akkordeon, das im Abschlusskonzert mit
**Anja Clift <http://www.anjaclift.net/>**(Flöte), **Nejc Grm
<https://nejcgrm.com/>**(Akkordeon) und **Anne-May Krüger
<https://annemaykrueger.de/home.html>**(Mezzosopran) erneut einen großen
Auftritt hatte. Grms Interpretation eines Akkordeon-Solos seines
slowenischen Landmanns Uro <https://www.uros-rojko.de/home>š Rojko
<https://www.uros-rojko.de/home> mit dem sprechenden Titel
**/Balg-Kann/**hätte ich am liebsten gleich noch einmal gehört.
Insgesamt wurde in 12 Konzerten ein randvolles, abwechslungsreiches
Programm geboten, so dass sich die Reise nach Ostwestfalen vollauf
gelohnt hat. Wer neugierig geworden ist, dem bietet sich im Februar noch
dreimal die Gelegenheit, in der **Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>**zeitgenössische
Musik zu hören, oder er kann sich den 17. bis 19.1.2025 notieren. Dann
findet nämlich das nächste Frakzionen-Festival statt. *
**[****Termine im Februar]
***
Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/>**stehen
Esa-Pekka Salonen am **4.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/nordwind/3658>**,
**5.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/nordwind/3659>**und
**6.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/gurzenich-orchester-koln-bo…>**,
Matthias Pintscher am **8.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/fruhlingssinfonie/3554>**,
Arvo Pärt am **15.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wdr-happy-hour-arvo-part/29…>**und
Musik von Richard Ojijo zu Videoarbeiten von Marcel Odenbach am **23.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/round-richard-ojijo/3627>**auf
dem Programm. Die **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**veranstaltet
am 17. und 24.2. Lunchkonzerte.
Im WDR-Konzert 'Musik der Zeit' am **3.2.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>**wird
ein neues Werk von **Simon Steen-Andersen
<https://www.simonsteenandersen.com/>**aus der Taufe gehoben, in der
**Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>**spielt das
Ensemble **hand werk <https://ensemble-handwerk.eu/>**am **3.2.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/03-02-2024-werk-statt/>**bolivianische
Musik und am **23.2.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/23-02-2024-techno-konta…>**ist
dort das innovative Multimedia-Projekt **/Techno-Kontakt/**zu erleben.
Am **18.2.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/electronic-id-tunnelblic…>**präsentiert
das Ensemble **electronic ID <https://electronicid.de/>**mit
**/Tunnelblick/**eine Uraufführung der Komponistin **Zaneta Rydzewska
<http://zanetarydzewska.com/>**, im **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**steht am **20.2.
<https://www.stadtgarten.de/programm/sylvie-courvoisier-7402>**die
Pianistin **Sylvie Courvoisier <https://www.sylviecourvoisier.com/>**auf
der Bühne, in der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**erwartet uns vom 23. bis 25.2. die
Künstlerinitiative **Dafne <https://info042930.wixsite.com/mysite>**mit
einer theatralen Recherche zum Exil der Künste und die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**lädt am **26.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-ukraine/>**zum
Montagskonzert in ihr Studio.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. ON veranstaltet am
28.2. in der Reihe **ChezOn <https://www.on-cologne.de/chezon/>**ein
Werkstattgespräch mit **Heinrich Lenz <https://www.heinrichlenz.de/>**.
Fast täglich finden Konzerte im Loft <http://www.loftkoeln.de/> statt
und **jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln. W**eitere Termine und Infos finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Die *Bochumer* Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> präsentiert am 10.2.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/1277/> eine Hommage à
Arnold Schönberg und Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> und Martin
Wistinghausen <http://martinwistinghausen.de/> sind am 23.2.
<http://www.kunstwerkstattamhellweg.de/demnaechst/?id=5> in der
Kunstwerkstatt am Hellweg <http://www.kunstwerkstattamhellweg.de/> zu Gast.
Das *Dortmunder* Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>
veranstaltet vom 15. bis 18.2. die 'Zeitinsel Arvo Pärt
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/abonnements/zeitinsel-arvo-…>',
im mex <http://www.mexappeal.de/> erwarten uns am 9.2.
<http://www.mexappeal.de/?p=5881> Anla Curtis, Hanna Schörken und Anja
Lautermann und das domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> kündigt am
15.2.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10793.html>
The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> an.
Im *Duisburger* Steinbruch <https://steinbruch-duisburg.de/> stehen am
7.2. <https://steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/dorf-umland-tba-3/>
Jan Klare, Constantin Herzog und Simon Camatta auf der Bühne und im
Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> erklingt am 25.2.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11088/-/bas…>
Basstherapie mit Virginia Genta und Kai Niggemann.
Im *Essener*Rabbit Hole Theater
<https://rabbithole-theater.de/programm/> erwartet uns InterInter, eine
Verbindung von Musik, Tanz und anderen Künsten – am 1.2. mit Maria
Trautmann und am 15.2. mit Hanna Schörken. In der Folkwang
<https://www.folkwang-uni.de/home>Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home> stehen frische Klänge am 3.2. und
Uraufführungen für klassische Gitarre am 16.2. auf dem Programm, am
29.2.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/sinfoniekonzert-viii-116977/8293/>
erklingt in der Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> /Siklòn/ für Orchester von
Avner Dorman als deutsche Erstaufführung und vom 15. bis 17.2. findet in
der Zeche Carl das JOE-Festival
<http://www.jazz-offensive-essen.de/joe-festival/> statt.
In der Reihe Noperas! <http://www.noperas.de/> hat am 10.2. im
*Gelsenkirchener* Musiktheater im Revier
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de> das immersive Musiktheater
/Freedom Collective/
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de/performance/2023-24/noperas-freedo…>
Premiere (Folgeaufführungen am 11. und 17.2.)
*Düsseldorf*
*Jan Klare <http://www.janklare.de/termine/> und die Crashing Airplanes
kommen am 3.2. ins Subsol, in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>
wird am 7.2. die Reihe 'Na hör'n Sie mal' mit dem Notabu-Ensemble
<https://www.notabu-ensemble.de/> fortgesetzt, die Filmwerkstatt
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/> präsentiert am 14.2.
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/visual-music-studies-2024/>
Visual Music Studies mit Abschlussarbeiten von Studierenden des
**Instituts für Musik und
<https://www.rsh-duesseldorf.de/institute/institut-fuer-musik-und-medien>Medien
<https://www.rsh-duesseldorf.de/institute/institut-fuer-musik-und-medien>
(IMM) der Robert Schumann Hochschule und im Weltkunstzimmer findet am
24. und 25.2. das DIY Synth & Sound Art Festival
<https://weltkunstzimmer.de/diy/> mit Performances & Workshops statt.*
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich am 2.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5357> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' dem amerikanischen Komponisten Aaron Cassidy.
Der nächste Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> der
*Bielefelder*Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/>
findet am 24.2. statt und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erwarten uns am 4.2., 18.2.und 24.2. Konzerte mit Neuer Musik zum
Neujahr u.a. mit Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> und Martin
Wistinghausen <http://martinwistinghausen.de/>.
Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> veranstaltet im
*Bonner*Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> zwei Konzerte der Reihe 'The Dissonant
Series': am 1.2. mit dem Trio Preuß / Henritzi/ Wachtelaer und am 8.2.
mit dem Otomo Yoshihide New Jazz Quintet.
In der Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/> in
*Detmold*kommt am 1.2. Tan Duns Elegy /Snow in June/für Percussion und
Cello zur Aufführung.
*Das **Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>**in
***Krefeld***widmet sich die ganze Saison über dem Merz-Bau von Kurt
Schwitters. Es entsteht ein **KlangMerzBau
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=167>**, der monatlich
erweitert wird. *
*In ***Münster***hat am 17.2. die Oper **/Imperium der Illusionen/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/imperium-der-illusionen-463.h…>**von
Helena Cánovas Parés Premiere und in der **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**erwarten uns am
4.2. das Wesp-Huhn-Duo und am 14.2. Jérôme Noetinger & dieb13.*
*In ***Trier***findet vom 2. bis 4.2. das **Opening-Festival
<http://www.opening-festival.de/>**statt.*
*Der ***Wuppertaler***Verein **Unerhört
<https://www.unerhoert-wuppertal.de/>**präsentiert am 9.2. Kompositionen
von Uli Johannes Kieckbusch, am **10.2.
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/veranstaltungen/details/light-sound-p…>**ist
im **Skulpurenpark Waldfrieden
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/>**eine Klangperformance mit
**Sonae und Richard Ojijo zu erleben und der **ort
<https://www.kowald-ort.com/>**zelebriert am **16.2.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2024/>****/Music in the Dark/**.*
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
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28 Dec '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
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_
*Januar 2024*
*Gewesen:*'Musik der Zeit' mit /Pinked Dreams /–/Septembersonate /von
Manfred Trojahn an der Oper am Rhein in Düsseldorf
*Angekündigt: *Zimmermanns /Soldaten/in der Kölner Philharmonie –
Frakzionen in Bielefeld – EarFest in Duisburg u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**)
*
*
*
**['Musik der Zeit' mit ***/*Pinked Dreams*/***beim WDR]**
*Die WDR-Reihe '**Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>'**kündigte
am 1.12. **/Pinked Dreams/**an und tatsächlich wurde es zum Auftakt
sowohl optisch als auch akustisch bunt. In einem Outfit, als wäre er
einer ganzen Batterie von Farbeimern entsprungen, eroberte der Posaunist
und Komponist **Alex Paxton <https://alexpaxtonmusic.com/>**die Bühne
und entfachte mit seinem Instrument ein wild-wucherndes Klangfeuerwerk,
das die Ohren zum Flirren und Dröhnen brachte. In seinem neuen Stück
**/Pullbackhat Biome-Dunk (a Chat-Can Let-Go) /**stand ihm die
Komponistin und Vokalistin **Jennifer Walshe <http://milker.org/>**zur
Seite und während die Solo-Parts frei improvisiert wurden, spielte das
WDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Titus Engel ordentlich nach
Noten. Besonders in Paxtons zweitem an diesem Abend interpretierten Werk
**/Od Ody Pink'd/**, zu dem er sich von Bildern der Malerin Ody Saban
inspirieren ließ und in dem er ebenfalls als Solist auftrat,
präsentierte das Orchester großspurige, mit dickem Pinsel aufgetragene
Gesten, die das lustvoll-überschwengliche, schmetternde und scheppernde
Spiel der Posaune konterkarierten – ein bewusst gesetzter Kontrast, der
nicht neu ist und wie viele dieser Crossover-Versuche etwas konstruiert
wirkte.
Auch Frank Zappa, der fast auf den Tag genau (am 4.12.) vor 30 Jahren
starb, hatte Spaß daran, die Musikwelt aufzumischen und zwischen Medien
und Genres hin- und herzupendeln. So entstand aus einem Gitarrensolo ein
Stück für Synclavier, das sich wiederum, transkribiert von Andrew Digby,
als **/While You Were Art II/**in ein analoges Werk für Orchester
verwandelte. Auch die Einsparmaßnahmen des Öffentlich-Rechtlichen
Rundfunks nahm Zappa bereits in den 70ern vorweg, indem er
vorausschauend **/Revised Music for Low Buget Orchestra/**komponierte.
Aber was sich so humorvoll und schräg anhört, erweist sich im Klangbild
als ziemlich harmlos. Der Perkussionist wagt ein paar rockige Anflüge,
die aber schnell versanden. Ansonsten plätschert die Musik vor sich hin,
schlägt ein paar rhythmische Haken und erschöpft sich schnell.
Als zweite Uraufführung des Abends erklang Jennifer Walshes **/The Site
of an Investigation/**in reduzierter Fassung für Stimme und Orchester.
Als Untersuchungsgegenstand hat sie sich gleich mal die Probleme der
ganzen Welt vorgenommen. In 26 Abschnitten galoppiert sie durch
Seelenschmerz, Mikroplastik, Pollock als KI-Kunst für alle, Hass, Scham,
Marsmissionen und was uns sonst noch so alles zu schaffen macht. 'Brutal
and beautiful' soll es werden, aber letztlich ist es weder das eine noch
das andere, denn weh tut diese Gesellschaftskritik zum Nulltarif
natürlich niemandem und auch die ins Publikum geschmetterte Parole 'es
wird kompliziert' bleibt ein leeres Versprechen. Genauso beliebig wie
die Textschnipsel, die Walshe selbst singend und sprechend zum Besten
gibt, ist leider auch die Musik. Schwebende Klangschlieren, rauschende
Windmaschinen, ein paar scheppernde Bläserakkorde und viel
Konventionelles. Es würde mich nicht wundern, wenn hier KI am Werk war –
sozusagen KI-Komposition für alle. *
**[***/*Septembersonate*/***von Manfred Trojahn an der Oper am Rhein in
Düsseldorf]**
*Henry James scheint besonders auf männliche Opernkomponisten eine
gewisse Faszination auszuüben. Im April kam die Oper **La bête dans la
jungle <https://www.oper.koeln/de/programm/das-biest-im-dschungel/6396>
**von Arnaud Petits nach einer Geschichte von James in Köln zur
Aufführung (s. **Gazette Mai
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2023>**),
jetzt hat es **Manfred Trojahn
<https://www.boosey.com/composer/Manfred+Trojahn?sl-id=2>**erwischt.
Seiner neuen Oper **/Septembersonate
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/septembersonate/> /**liegt die
Erzählung **/The Jolly Corner /**zugrunde, nach der er selbst das
Libretto verfasst hat. Auch inhaltlich gibt es unübersehbare Parallelen:
In beiden Fällen begegnen uns Männer im Herbst ihres Lebens
(September!), die sich (wie James selbst) mit ungelebten Beziehungen
herumschlagen und dabei unausgesetzt mit sich selbst befasst sind.
Diesmal ist es Osbert Brydon, der einst vor familiären Erwartungen nach
Europa floh und dort als Schriftsteller Karriere gemacht hat. Doch als
er jetzt in seine amerikanische Heimat zurückkehrt, um sein Erbe
abzuwickeln, begegnet uns kein selbstbewusster Mann, der gegen äußere
Widerstände seiner Bestimmung gefolgt ist. Vielmehr wird er gepeinigt
von Selbstzweifeln und umgetrieben von der Frage, ob er damals die
richtige Entscheidung getroffen hat und was ansonsten aus ihm hätte
werden können. Eine wichtige Rolle bei dieser Selbstbefragung spielt
Ellice, eine Jugendfreundin, mit der er jedoch damals über kindliches
Theaterspiel nicht hinausgekommen ist. Wäre da mehr möglich gewesen oder
besteht vielleicht jetzt noch eine Chance? Anstatt konkrete
Anstrengungen in dieser Richtung zu unternehmen, bleibt Osbert der
Vergangenheit und seiner Nabelschau verhaftet. Ellice wirkt (selbst in
einer überzogen handfesten Verführungs- oder besser Überrumpelungsszene)
ungreifbar, so dass man sich fragt, ob sie vielleicht nur seinem
Wunschdenken entsprungen ist. Die direkteste Konfrontation findet mit
seinem Doppelgänger statt, mit dem er sich in der vorletzten Szene einen
wahren Showdown liefert, bei dem die beiden Kontrahenten sich
wechselseitig Gier bzw. Egoismus vorwerfen.
Dieses komplexe Psychodrama wird in der Düsseldorfer Oper am Rhein unter
der Regie von Johannes Erath wirkungsvoll in Szene gesetzt. Das
Bühnenbild besteht im Wesentlichen aus drei großen, beweglichen
Treppenanlagen, die das von den Geistern der Vergangenheit heimgesuchte
Elternhaus symbolisieren und eindrücklich das Unstete, Bodenlose und
Ambivalente von Osberts Verfassung widerspiegeln. Alles ist ständig in
Bewegung, Realität und Phantasie, Gegenwart und Vergangenheit sind
unauflösbar ineinander verwoben. Die Bühnenbildnerin Heike Scheele
kleidet die Figuren in historisierende Kostüme, wobei besonders bei
Ellice das Diffuse ihrer Präsenz durch mehrfachen Kleiderwechsel zum
Ausdruck kommt. Mal ist sie elegante Dame, mal verspieltes Mädchen, mal
verführerisches Glamourgirl, mal Monroe-Imitat.
Manfred Trojahn bleibt seinem der Tradition verhafteten Kompositionsstil
treu (nach eigener Aussage stand diesmal vor allem Richard Strauss
Pate), aber er versteht sein Handwerk und schafft eine Musik, die die
emotionalen Verwerfungen seiner Protagonisten sensibel widerspiegelt.
Geschmeidig folgt sie dem Geschehen und lässt 'wie alter Duft aus
Märchenzeit' mit versteckten Zitaten Vergangenes anklingen. Bei der
Begegnung Osberts mit seinem Alter Ego verengt sie sich zu einem
enervierenden Pizzicato, das die Luft vibrieren lässt. Die Reduktion auf
ein 15-köpfiges Kammerensemble sorgt für Transparenz, die Konzentration
auf dunkle Klangfarben (bei den Streichern kommen nur Bratschen, Celli
sowie ein Kontrabass zum Einsatz!) verstärkt die melancholische
Grundstimmung; verlockt von der Celesta kann die Musik aber auch hohe
Register erklimmen. Trojahns Tonsprache entspricht dem Sujet und bildet
zusammen mit der Inszenierung ein stimmiges Ganzes, doch gerade dieses
wirkt in seiner Gesamtheit wie aus der Zeit gefallen. Ein Schwelgen in
alten Themen, alten Klängen und alten Bildern, dem man sich gerne für
einen Abend überlässt, das aber mit uns und unserer Gegenwart nicht mehr
viel zu tun hat. Leider am aktuellsten sind die um sich selbst
kreisenden Männer, die ihre infantile Selbstbezogenheit mit ihrem
Künstler- oder sonst irgendwie wichtigen Auftrag bemänteln – aber selbst
da sind wir hoffentlich schon einen Schritt weiter.
Bei der von mir besuchten Aufführung war Juliane Banse als Ellice leider
unpässlich, so dass sie sich auf die Bühnendarstellung beschränkte,
während Elena Fink von der Seite die Gesangspartie übernahm – vor allem
angesichts der kurzen Vorbereitungszeit eine beeindruckende Leistung.
Auf der Bühne präsentierten sich als schon eingespieltes Team Holger
Falk als Osbert, Susan Maclean als Haushälterin Mrs. Muldoon und Roman
Hoza als Osbert II. Besonders überzeugte am Pult der Düsseldorfer
Symphoniker Vitali Alekseenok <https://alekseenok.com/en>, der den
Entstehungsprozess des Werks intensiv begleitet hat und mit spürbarem
Engagement die Fäden zusammenhielt.
Im **Januar
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/septembersonate/?a=termine>**finden
noch drei Aufführungen statt und wer sich vorher einstimmen möchte, kann
mit dem knapp halbstündigen Film **/Das weiße Blatt
<https://www.youtube.com/watch?v=Kbv1twgdV3g> /**einen Blick hinter die
Kulissen werfen.*
****[****Termine im Januar]**
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/>**steht
Wolfgang Rihms **/9. Streichquartett/**am **8.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/leonkoro-quartett/3396>**,
eine halbszenische Aufführung von B.A. Zimmermanns **/Soldaten/**am
**18.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/soldaten-sonderkonzert/2893>**,
Musik von Sofia Gubaidulina und Moritz Eggert am **20.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-sebastian-hein…>**sowie
von Philip Glass ebenfalls am **20.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/chicago-symphony-orchestra-…>**und
das **/Konzert für Violoncello und Orchester/**von Detlev Glanert am
**21.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/johannes-moser-orchestre-ph…>**auf
dem Programm. In der **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**erwartet uns am **13.1.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/13-01-2024-konzert-und-…>**ein
Konzert zu Ehren von York Höllers 80. Geburtstag, am **18.1.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/18-01-2024-seminar-vom-…>**ein
Seminar zum Thema 'Vom Dada zur Digi-Kunst' mit Sergej Maingardt und am
**30.1.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/30-01-2024-kompositions…>**ein
Kompositionsabend mit Studierenden der Klasse Prof. Johannes Schild. Die
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**lädt am **22.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-orange-and-blue/>**und
**29.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-turning-points/>**zum
Montagskonzert in ihr Studio.
In der Reihe 'soundings' gastiert am **11.1.
<https://www.khm.de/termine/news.5664.soundings-040-mariska-de-groot-stirred…>**Mariska
de Groot mit einer Licht- und Klangperformance in der **Kunsthochschule
für Medien <https://www.khm.de/>**, in der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**erklingt
am 12.1. Musik zur Eröffnung der interaktiven Klanginstallation
**/Sming/**von **Superbe <https://www.superbe.be/>**, die WDR-Reihe
'**Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>**'
gestaltet am **17.1.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>**eine
Orchesterwerkstatt, das **Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/>**spielt am **19.1.
<https://asasello-quartett.eu/de/events/26-01-2024-koeln/>**Werke von
Nono und Gubaidulina im MAKK, Beat Keller und Joke Lanz stehen am
**26.1.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/two-dogs-lanz-keller.176…>**im
Atelier Dürrenfeld / Geitel auf der Bühne und ebenfalls am **26.1.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/electronic-id-step-by-st…>***/präsentiert
das Ensemble //electronic ID <https://electronicid.de/>//ein neues Werk
von //Andrés Quezada <https://www.andresquezada.cl/>//im Urania-Theater.
/*Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. ON veranstaltet am
**10.1. <https://www.on-cologne.de/chezon-alexis-ludwig-dt/>**in der
Reihe **ChezOn <https://www.on-cologne.de/chezon/>**ein
Werkstattgespräch mit Alexis Ludwig aka Graneg Sandpapier.
Fast täglich finden Konzerte im Loft <http://www.loftkoeln.de/> statt
und **jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein Radioformat mit
Elektronik und Klangkunst aus Köln. W**eitere Termine und Infos finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Das *Dortmunder* domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> kündigt The
Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> am 18.1.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10792.html>
und Tunnel & Meadow am 26.1.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/tunnel-meadows.html> an.
Im *Duisburger*Lehmbruck Museum erklingt am 12.1.
<https://lehmbruckmuseum.de/veranstaltung/morton-feldman/?wcs_timestamp=1705…>
Musik zum Geburtstag von Morton Feldman (am 14.1. wird das Konzert in
der Kirche Pax Christi in Krefeld wiederholt). Am 19.1. hat in der
Deutschen Oper am Rhein /Iwein Löwenritter/
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/iwein-loewenritter/?a=termine>,
eine Kinderoper von Moritz Eggert, Premiere und am 28.1. bringt die
Folkwang Woche Neue Musik frische Klänge auf den Campus Duisburg. Der
EarPort <https://earport.de/pages/de/startseite.php> lädt vom 26. bis
28.1. zum EarFest und bereits am 21.1. findet dort eine
Ausstellungsfinissage mit Gespräch, Poesie und Performance statt.
In der *Essener*Folkwang Hochschule <https://www.folkwang-uni.de/home>
stehen Kompositionen von Folkwang-Lehrenden am 9.1., Tape Sessions am
11.1. und 25.1. sowie die Folkwang Woche Neue Musik vom 28.1. bis 31.1.
auf dem Programm. In der Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> erwarten uns die deutsche
Erstaufführung von**/The Triumph of the Octagon/von Philip Glass am
14.1.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/farewell-tourneericcardo-mutichicago…>
und Sound Lab, das Kompositionsprojekt des NOW!-Festivals, am 19.1.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/sound-lab-127065/8450/>, der
*Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/> kündigt das Trio Van
Huffel / Fifezius / Camatta im Rabbit Hole am 17.1. an und im Folkwang
Museum <https://www.museum-folkwang.de/de> findet am 28.1.
<https://www.museum-folkwang.de/de/veranstaltung/konzert-der-reihe-stromspie…>
ein Konzert in der Reihe Stromspiesser statt.*
*Das ***Gelsenkirchener***Musiktheater im Revier
<https://musiktheater-im-revier.de/de> lädt am 27.1.
<https://musiktheater-im-revier.de/de/performance/2023-24/klang-des-lichts#2…>
zu einem Portraitkonzert Kaija Saariaho ein.*
*Düsseldorf*
*In der Johanneskirche spielt Paul Rosner am 6.1.
<https://landing.churchdesk.com/e/22459320/licht-klang-farbe-ein-konzert-mit…>
Violinwerke des 21. Jahrhunderts zu einer Lichtprojektion von Vania
Petkova und in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> kommen am 12.,
14. und 15.1.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/11851-mendelssohn-3>
Werke von **Lotta Wennäkoski **und Henri Dutilleux zur Aufführung. *
*Sonstwo*
Vom 19. bis 21.1. findet in der *Bielefelder* Zionskirche das Festivals
Frakzionen <https://www.frakzionen-festival.de/> statt, auf das bereits
am 14.1., 16.1. und 18.1. Vorträge und Konzerte einstimmen. Die
Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/> lädt am 24.1.
zum Jour fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/>.
Das Mirror Quartet mit Martin Blume <http://www.martinblume.de/>, Hans
Peter Hiby, Georges Paul & Onno Govaert kommt am 27.1. in den *Bonner*
Dialograum Kreuzung an Sankt Helena <http://kreuzung-helena.de/home/>.
In der *Detmolder* Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/>
stehen ein Portraitkonzert Lucia Kilger am 13.1., ein Konzert mit dem
Ensemble Earquake am 25.1. und ein Werkstattkonzert der Schlagzeugklasse
mit Tan Duns /Snow in June/ für Percussion und Cello am 31.1. auf dem
Programm.
*Das **Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>**in
***Krefeld***widmet sich die ganze Saison über dem Merz-Bau von Kurt
Schwitters. Es entsteht ein **KlangMerzBau
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=167>**, der monatlich
erweitert wird. *
Im *Moers*wird am 5.1. der neue Improviser in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>
gekürt und am 7.1. findet ein Übergabekonzert statt.**
*In der **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**trifft sich am
7.1. die ***Münsteraner***Improvisationsszene, am **15.1.
<https://e-mex.de/konzerte/drehkreuz-bosporus/>**spielt das
**E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**im LWL-Museum Musik vom Drehkreuz
Bosporus, im Theater im Pumpenhaus landen am **27.1.
<https://pumpenhaus.de/veranstaltung/crushing-airplanes/>**die Crashing
Airplanes und in der **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>**erklingen am **31.1.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>**in
einem Konzert der Schlagzeugklasse **Werke von John Cage, Adriana
Hölzsky u.a.*
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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26 Nov '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezember-2023 _
_
*Dezember 2023*
*Gewesen:*NOW!-Festival in Essen
*Angekündigt: *Oper von Manfred Trojahn in Düsseldorf – Trio Abstrakt in
der Feuerwache und bei ChezOn – Musikfabrik in der Kölner
Musikhochschule u.v.a.m.
*(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de**)
*
*
*
**[NOW!-Festival in Essen]**
*Inzwischen ist es schon eine schöne Tradition, Ende Oktober / Anfang
November zum **NOW!
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20232024/now-utopien…>**-
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20232024/now-utopien…>**Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20232024/now-utopien…>**nach
Essen zu pilgern, wo unter einem übergeordneten Motto an zwei
Wochenenden reichlich Neue Musik in einer stimmigen Mischung aus
altbewährten und neueren Positionen geboten wird. Dabei präsentiert sich
NOW! ganz bewusst als 'Das Festival für Neue Musik' mit großem N: Man
will die Musik nicht neu erfinden und auch die zehn Uraufführungen
stammen überwiegend aus der Hand bereits etablierter junger Komponisten
und Komponistinnen.
Das diesjährige Motto 'Utopien & Konzepte' klingt sehr allgemein und hat
es doch in sich, denn Utopien und Konzepte sind angesichts der
gegenwärtigen deprimierenden Weltlage Mangelware. Keiner kann sagen, wo
es hingeht, die bewährten Fronten lösen sich auf und diejenigen, die
noch immer glauben, nach alten Schemata glasklar zwischen gut und böse
unterscheiden zu können, sind besonders suspekt. Da hatten es unsere
Altvorderen leichter, es gab noch Neuland zu entdecken und man wusste,
wo der Feind steht. Doch die, deren Namen geblieben sind, haben es sich
schon damals nicht leicht gemacht. **Luigi Nono
<http://www.luiginono.it/en/>**gilt als Inbegriff eines linken
Komponisten, er war Mitglied der Kommunistischen Partei, griff brisante
politische Themen auf und scheute nicht davor zurück, Tuchfühlung mit
den Werktätigen aufzunehmen. Auch in seinen elektronischen Werken, denen
in Essen ein ganzes Konzert gewidmet war, nimmt er dezidiert Stellung,
so in **/Ricorda cosa ti hanno fatto in Auschwitz /**(Gedenke, was sie
dir in Auschwitz angetan haben). Doch statt plakativer Statements
schickt er geisterhafte Stimmen durch den Raum, die uns manchmal ganz
nah kommen und doch ungreifbar bleiben. Vor allem in seinem Spätwerk ist
Nono mehr ein Suchender als ein Ankommender; das Motiv des Wanderns ist
omnipräsent, besonders eindringlich in **/La lontananza nostalgica
utopica futura/**, wo bereits im Titel die gleichzeitig nostalgische und
utopisch-zukünftige Ferne beschworen wird. Dabei tritt eine Solovioline
durch den Raum wandernd in Dialog mit Tonbändern, auf denen Gidon Kremer
verewigt ist. Unter dem Gewölbe der St. Ludgerus-Basilika in
Essen-Werden entsteht daraus ein atmosphärisch dichter Parcours, bei dem
Raum und Zeit, Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen und den
**Isabelle Faust
<https://www.impresariat-simmenauer.de/kuenstler/isabelle-faust/>**auf
behutsame und eindringliche Weise gestaltet.*
*Die elektronische Musik war seit ihren Anfängen mit vielen Utopien
verbunden. Nicht nur sollten ungeahnte Klänge zu Gehör kommen, sondern
sie versprach auch Unabhängigkeit von den Unzulänglichkeiten und
Unberechenbarkeiten der Musizierenden. Dargeboten von einem imposanten
Lautsprecherorchester erklangen im großen Saal der Philharmonie in zwei
Konzerten ältere und brandneue Werke (u.a. von **Fran
<http://www.francoisbayle.fr/>**ç <http://www.francoisbayle.fr/>**ois
Bayle <http://www.francoisbayle.fr/>**, dem fast 90-jährigen Pionier,
der persönlich anwesend war), doch wieder einmal ist es mir nicht
gelungen, mit diesem Medium wirklich warm zu werden. Den eigenwilligen
Klängen und ihrer Bewegung im Raum zu folgen, hat zunächst einen
gewissen Reiz, aber schon bald stellt sich bei mir ein Gefühl der
Redundanz ein, ein innerliches 'Danke, das reicht jetzt'. Aber
vielleicht sind meine Ohren nicht hinreichend sensibilisiert und so will
ich es nicht überbewerten, dass selbst **Éliane Radigue
<https://www.laut.de/Eliane-Radigue>**, die Grand Dame der
elektronischen Musik, dieser inzwischen den Rücken gekehrt hat.
Stattdessen entsteht seit einiger Zeit der rein instrumentale Werkzyklus
**/Occam River/**, der in Bezugnahme auf Occams Rasiermesser die
Einfachheit und das Fließende in den Vordergrund rückt. Carol Robinson
(Bassklarinette und Birbynė, eine litauische Hornpfeife) und
Louis-Michel Marion (Viola da Gamba und Kontrabass) präsentierten mit
**/Occam River VIII/**und **/XXVIII /**zwei faszinierende Duos, die
sofort in den Bann ziehen. Die beiden haben eng mit Radigue
zusammengearbeitet, so dass es einer festschreibenden Partitur nicht
bedarf. Eng aufeinander bezogen entwickeln die Instrumente aus
gehaltenen Tönen einen fast hypnotischen Klangfluss, der in seinem
Inneren ein schimmerndes Eigenleben entfaltet.*
*Ein weiterer utopischer Ansatz setzte auf Enthierarchisierung und die
gleichberechtigte Einbeziehung von Laien. Der darauf basierenden
Vorstellung des gemeinsamen Lernens widmete **Cornelius Cardew
<http://www.musicnow.co.uk/composers/cardew.html>**sein Mammutwerk
**/The Great Learning/**, dessen sieben Paragraphen bei einer
vollständigen Aufführung eine Dauer von sieben Stunden beanspruchen
würden. In der Essener Version nahm sich das **E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/>**mit interessierten Laien die Paragraphen 3 und 6
vor und kreierte daraus sehr unterschiedliche Hörerlebnisse. Bei
letzterem steht das Erkunden alltäglicher Klänge im Fokus: Die
Teilnehmenden hantieren an mehreren Tischen mit einem schier
unüberschaubaren Fundus an Gegenständen, die sie sorgsam aufeinander
lauschend zum Klingen bringen. In Paragraph 3 entfalten sich über einem
von tiefen Instrumenten wie Kontrabasssaxophon oder Kontrabassklarinette
erzeugten dunklen Grundklang von bis zu 32 Stimmen getragene Akkorde,
die ihren Reiz gerade aus der mangelnden Professionalität und Perfektion
und der daraus resultierenden Fragilität gewinnen.*
*Nach diesen (um mit Nono zu sprechen) nostalgisch-utopischen Ausflügen
in die Vergangenheit stellt sich natürlich die Frage, welche Utopien und
Konzepte die aktuelle Musik anzubieten hat. Am weitesten wagt sich
**Jennifer Walshe <http://milker.org/>**vor, die in ihrem neuen Werk
**/Some Notes on Martian Sonic Aestheticts, 2034 – 51
/**unserem**//**Heimatplaneten den Rücken kehrt und sich mit den
akustischen Verhältnissen auf dem Mars beschäftigt. Dort erwarten uns
eine viel geringere Schwerkraft und auch sonst völlig andere
Umweltbedingungen und entsprechend chaotisch ist das Ergebnis: Zwischen
exzessiven Lärmeskapaden tauchen klassische oder folkloristische
Versatzstücke auf, die mal ent- mal beschleunigt werden und dabei rasch
außer Kontrolle geraten. Allen Widrigkeiten zum Trotz entwickelt sich
ein beherzter Ritt durchs Sonnensystem, der mit kommentierenden Texten
und Videos garniert wird. **Stefan Prins
<https://www.stefanprins.be/eng/index.html>**widmet sich in dem vom
**Ensemble Ascolta <https://ascolta.de/>**aus der Taufe gehobenen
**/Skin Deep #1/**der Identitätskrise einer Künstlichen Intelligenz.
Während Projektionen auf ein maskenartiges Gesicht ihren Zerfall in
immer kleinere, unzusammenhängende Facetten veranschaulichen, berichtet
die KI uns von ihren Selbstzweifeln und ihren sehr menschlich anmutenden
Heilungsversuchen, die sie sogar dazu verleiten, ein Stück zu
komponieren. Dazu schwelgt Prins in wummerndem, knarzendem und
knatterndem Soundgewitter und bei aller Freude an der lustvollen
Aggressivität und Direktheit dieser Rausch- und Geräuschklänge schwingt
auch der Gedanke mit, dass Rauschen wie Nebel die Orientierung raubt und
in Form von Informationsrauschen das Herausfiltern von verlässlichen
Fakten bis zur Unmöglichkeit erschwert. Letztlich präsentieren sowohl
Walshe als auch Prins Dystopien, die sie mit einem gewissen Galgenhumor
parodistisch einzufangen versuchen. Zudem sorgen der narrative Überbau
und der Multimediaeinsatz für einen Zusammenhalt, den die musikalische
Ebene auf sich allein gestellt nicht einlöst.*
*Auch **Clara Iannotta <http://claraiannotta.com/>**liebt das
Undomestizierte, das Dunkel-Schmutzige von Geräuschklängen und auch in
ihrem neuen Werk **/strange bird – no longer navigating by a star/**,
das von einem Gedicht der irischen Poetin Dorothy Molloy inspiriert
wurde, geht es um Orientierungsverlust. Die Duisburger Philharmoniker
unter der Leitung von Sylvain Cambreling bringen neben ihren
Instrumenten diverse Objekte zum Einsatz, die akustisch jedoch kaum
zuordbar sind und sich bruchlos in das feine Klanggespinst einfügen.
Zartes Flirren und Zwitschern erhebt sich über einem geheimnisvollen
Abgrund, der durch mit dem Bogen angestrichenes Schlagwerk zum Beben
gebracht wird. Doch bei aller Mehrdeutigkeit und Fragilität vertraut
Iannotta der Musik, so dass es nicht Bilder oder Worte sondern stets die
Klänge sind, die sich einprägen.
Aureliano Cattaneo ließ sich für sein zweites Violinkonzert **/Not Alone
We Fly/**von dem gleichnamigen Gedicht der amerikanischen Dichterin
Emily Dickinson anregen und greift ebenfalls den Gedanken des Fliegens
auf. Das einleitende Solo der Violine wird nach und nach von den
Instrumenten aufgegriffen, woraus sich ein energiegeladener, pulsender
Dialog entspinnt, der nur wenige Ruhepunkte kennt und sich immer wieder
dramatisch aufbäumt. Das von den Essener Philharmonikern unter dem
Dirigat von **Jonathan Stockhammer
<https://jonathanstockhammer.com/>**uraufgeführte Werk lebt von seiner
virtuosen Energie, die in besonderem Maße von **Patricia Kopatchinskaja
<https://www.patriciakopatchinskaja.com/>**als Solistin verkörpert wird.
Den Abschluss des Festivals bildete ein großformatiges Werk von Sarah
Nemtsov <http://www.sarah-nemtsov.de/de/>, das vom Ensemble Nikel
<http://ensemblenikel.com/> und dem WDR Sinfonieorchester unter der
Leitung von Peter Rundel erstmals vollständig aufgeführt wurde. Zu ihrer
Tetralogie **/TZIMTZUM/**ließ sich Nemtsov von kabbalistischen
Schöpfungsmythen inspirieren. Diese gehen von einer Urkatastrophe aus,
bei der die Gefäße, die das göttliche Licht enthalten, zerbrechen. Die
dabei entstehenden Scherben und Funken wirken auf die Welt ein und
enthalten die Erinnerung an das Göttliche ebenso wie den Keim
zerstörerischer Verwicklungen. Die vier Teile sind zwischen 2020 und
2023 für unterschiedliche Besetzungen entstanden, wobei das Orchester
(teils mit teils ohne Streicher und Zuspiel) auf die eigenwilligen
Klangfarben des Ensemble Nikel (Drumset, E-Gitarre, Keyboard, und
Saxofon) trifft. Über 70 Minuten lang entwickelt sich ein überbordendes,
kontrastreiches akustisches Feuerwerk, metallisch-blechernes Chaos,
ätherisch-gläsernes Flirren, das von rabiaten Perkussionsattacken
aufgescheucht wird, nervös-changierende angespannte Streicherflächen.
Den Abschluss sollte der vierte Teil **/Tikkun/**bilden, der im Titel
Bezug nimmt auf Tikkun olam, die Vorstellung der Heilung oder Reparatur
der Welt. Angesichts der Gewalteskalation im Nahen Osten und der
existentiellen Bedrohung des Staates Israel schien Nemtsov dieser
Ausklang nicht mehr angemessen. Stattdessen setzt der dritte Teil
**/K'lipot/**den Schlusspunkt. Er ist „formal Ausdruck einer
Sisyphusarbeit. Es beginnt quasi immer wieder, der Versuch, die Schalen
zu durchdringen, nimmt kein Ende.“ Konzept und Utopie sind von der
Wirklichkeit eingeholt worden. *
**[****Termine im Dezember]**
*Köln
**
In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
**/Vier Echografien/**von Mark Andre mit dem Gürzenich Orchester am
**17.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/grenzenlos/3655>**,
**18.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/grenzenlos/3656>**und
**19.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/grenzenlos/3657>**,
Lieder und Chansons des 20. Jahrhunderts mit **Christiane Oelze
<https://christianeoelze.de/>**und dem **E-Mex-Ensemble
<http://www.e-mex-ensemble.de/>**am **17.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/christiane-oelze-e-mex-ense…>**sowie
Klavierwerke von György Kurtág am **26.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/fabian-muller-pierre-lauren…>**auf
dem Programm. In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**erwarten
uns Lunchkonzerte am 2. und 9.12., das **Ensemble Radiant8
<https://radiant8.org/index.html>**am 20.12. und zum Jahresausklang das
Silvesterkonzert. Die **Alte Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**kündigt **/Computing Music/**, eine
Hommage an den im Sommer verstorbenen **Klarenz Barlow
<https://clarlow.org/>**, am 3.12., das **Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/>**am 7.12. und das **Ensemble hand werk
<https://ensemble-handwerk.eu/>**am 12.12. an. Die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**lädt am **4.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-mouse-on-mars/>**und
**11.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-shostakovich-and-foot…>**zum
Montagskonzert und hebt am **15.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-11/>**in der Reihe
'Aventure' in der **Musikhochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**neue **Werke von Kompositionsstudierenden
aus der Taufe. Außerdem kommen in der Musikhochschule Werke **verfolgter
Komponisten und Komponistinnen aus dem Exil in London am **4.12.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/04-12-2023-echospore-ko…>**,
Musik von Schönberg und Wolpe am **7.12.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/07-12-2023-pierrot-luna…>**sowie
Liederzyklen von 1919 bis 2011 am **16.12.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/16-12-2023-der-klang-de…>**zu
Gehör.
Die Qual der Wahl hat man am 1.12.: In der Tanzmanufaktur bittet das
**Ensemble uBu
<https://www.tanzfaktur.eu/de/event/?tx_tsevents_pi2[events]=356&cHash=a5981…>**zu
Tisch, in der WDR-Reihe '**Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>**'
werden neue Werke von Alex Paxton und Jennifer Walsche aus der Taufe
gehoben und im **musikwissenschaftlichen Institut
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>**der
Universität erinnert sich Hans Tutschku an Japan. Die **reiheM
<https://www.reihe-m.de/>**ist am **4.12.
<https://www.reihe-m.de/?p=5253>**(mit Mariam Rezaei und Edward George)
im **Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**und am **14.12.
<https://www.reihe-m.de/?p=5232>**(mit dem Trio Klaus Theweleit, Luke
Wilkins, Christian Schaeffer) im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu Gast. Im **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**stehen außerdem das **Schlippenbach
<http://www.avschlippenbach.com/>**-Trio am **5.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/schlippenbach-trio-7324>**und das
**Fabian Dudek Quartet <https://fabiandudek.de/?page_id=21>**mit
**Ingrid Laubrock <http://ingridlaubrock.com/>**am **8.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/fabian-dudek-quartett-feat-ingrid-laubr…>**auf
der Bühne.
Das **Asasello Quartet <https://asasello-quartett.eu/de/>**spielt am
**8.12. <https://asasello-quartett.eu/de/events/08-12-2023-koeln/>**im
MAKK Ligetis **/2. Streichquartett/**, in der **Aula der Universität
<https://collmus.uni-koeln.de/konzerte>**erklingen am 13.12. zwei
Uraufführungen neben Musik des 18. Jahrhunderts, in der Friedenskirche
trifft am **17.12.
<https://www.musik-in-koeln.de/de_DE/konzertkalender/tryptichon.17690445>**mittelalterliche
auf Neue Musik, beim chamber remix am **28.12.
<https://chamber-remix.de/>**begegnen sich elektronische Musik und
herkömmliche Instrumente und am **30.12.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-unlimited-breaking-points/>**kommt
in der Reihe **zamus:unlimited
<https://www.zamus.de/unlimited/>****/Snow, Moon, Wind and Flowers/**von
**Malika Kishino <http://ger.malika-kishino.com/>**zur Aufführung.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. ON veranstaltet am
6.12. in der Reihe **ChezOn <https://www.on-cologne.de/chezon/>**ein
Werkstattgespräch mit dem **Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/>**.Fast täglich finden Konzerte im Loft
<http://www.loftkoeln.de/> statt und **jeden 2. und 4. Dienstag im Monat
sendet**FUNKT <https://www.gerngesehen.de/funkt/?page_id=618>**ein
Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln. W**eitere Termine
und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Die *Bochumer* Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> feiert die Silvesternacht
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/loecher-im-licht-klang-und-t…>
mit Klang- und Textpassagen.
Im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> in *Dortmund* stehen das
Schlippenbach <http://www.avschlippenbach.com/>-Trio am 10.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/alexander-von-schlippenbac…>,
ein Doppelkonzert mit Achim Zepezauer und dem Trio Mehner/Amend/ Camatta
am 13.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-10907.html>
und The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> am 21.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10943.html>
auf dem Programm. In der Pauluskirche bringt das Orchester Sinfonia
<https://www.orchester-sinfonia.de/> am 16.12. /König Hiskia/
<https://www.orchester-sinfonia.de/projekte>, eine Oper von Johannes
Marks, zur Aufführung.
Das Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> in *Duisburg*
kündigt das Kunstprojekt KlangSchichten am 2.12.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11081/-/kla…>,
Tiefbassexperimente am 15.12.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11083/-/bas…>
und die Pianistin Julia Kadel am 17.12.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/11076/-/jul…>
an.
*Kristofer Svensson <http://kristofersvensson.com/> ist am 2.12. beim
treff4 in der Neue Musik Zentrale <https://www.gnm.ruhr/> in
***Essen***zu Gast. *
*Die Neue Philharmonie Westfalen
<https://www.neue-philharmonie-westfalen.de/> kommt mit Werken von Clara
Schumann und Anna Clyne <https://www.annaclyne.com/> am 11.12.
<https://www.neue-philharmonie-westfalen.de/concert/4-sinfoniekonzert-kompon…>
nach ***Gelsenkirchen***und am 13.12.
<https://www.neue-philharmonie-westfalen.de/concert/4-sinfoniekonzert-kompon…>
nach ***Kamen***. *
*Das Part-Ensemble <https://part-musik.de/> präsentiert am 2.12. in der
Volxbühne <https://www.volxbuehne.de/> ***Mülheim an der Ruhr***eine
**Spoken-Word-Performance mit Musik als Hommage an den frühverstorbenen
Dichter Thomas Kling **und im Makroscope <https://makroscope.eu/>
erwarten uns Limpe Fuchs und Pit Holzapfel am 1.12. und das aus Brüssel
stammende Duo Martini-Windisch am 15.12. *
*Weitere Termine in ***Essen***und ***Bochum***, zum Beispiel mit Simon
Camatta <https://simoncamatta.yolasite.com/>, kündigt der Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/> an. *
*Düsseldorf*
*In der Deutschen Oper am Rhein <https://www.operamrhein.de/> hat am
3.12. Manfred Trojahns neue Oper **/Septembersonate
<https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/septembersonate/> /**nach
einer Erzählung von Henry James Premiere. Am 10.12. zeigt die Oper dazu
den Film */Das weiße Blatt – Septembersonate – Geschichte einer
Uraufführung/*. Das Notabu-Ensemble <https://www.notabu-ensemble.de/>
feiert am 6.12. in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> sein
40-jähriges Bestehen mit bewährten Bekanntschaften und in der Robert
Schumann Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> lädt am 7.12.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2023-12-07-kompositi…>
die Klasse von Professor Oliver Schneller zu einem Kompositionsabend.*
*Sonstwo*
Die Klangkolchose NRW <https://ltk4.de/portfolio/klangkolchose/> ist im
Dezember in *Essen* und in *Iserlohn* zu Gast.
Camille Emaille und Nina Garcia konnten leider aufgrund eines privaten
Unglücksfalls ihre Soundtrips <http://soundtrips-nrw.de/> Reise nicht
antreten, dafür sind am 1.12. in *Dortmund*, am 2.12. in *Düsseldorf*
und am 4.12. in *Bonn* Konzerte mit heimischen Musikern und Musikerinnen
zu erleben.
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich am 1.12.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4431> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' mit neuen Jazzaufnahmen und am 2.12.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5099> und am 16.12.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=5111> erklingt aktueller Jazz im Konzert.
*Die ***Bielefelder*****Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/category/cooperativa/>**stellt am 4.12.
beim Jour fixe den spanischen Komponisten Alberto Posadas vor und am
25.12. findet in der **Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>**ein
weihnachtliches Orgelkonzert statt. *
*Im ***Bonner*****Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/>**präsentiert die **In Situ Art Society
<https://www.in-situ-art-society.de/>**neben den **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am 4.12. Simon Nabatov mit
**/Quadrature/**nach Samuel Beckett am 9.12.*
*Das **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**ist am **6.12.
<https://e-mex.de/konzerte/durations-dauern/>**mit Musik von Cage und
Feldman im **Museum <https://museum-goch.de/>*****Goch***zu Gast. *
*Das **Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>**in
***Krefeld***widmet sich die ganze Saison über dem Merz-Bau von Kurt
Schwitters. Es entsteht ein **KlangMerzBau
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=167>**, der monatlich
erweitert wird. *
*In ***Moers***(s. u. **Improviser in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>**)
stehen ein Improvisations-Special am 9.12. und ein Dunkel-Konzert mit
Angelika Niescier am 14.12. auf dem Programm. *
*Im **Zentrum für verfolgte Künste
<https://www.verfolgte-kuenste.de/>**in ***Solingen***erklingt am
**3.12.
<https://www.verfolgte-kuenste.de/veranstaltungen/echospore-koln-meets-royal…>**Musik
verfolgter Komponisten und Komponistinnen aus dem Exil in London. Das
Konzert wird am 4.12. in der HfMT in Köln wiederholt. *
*Im **ort <https://www.kowald-ort.com/>**in ***Wuppertal***erwarten uns
am **2.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/02-12-23-babysommertrio/>**das
Trio **Günter 'Baby' Sommer, John Dennis Renken und Achim Tang und am
**9.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/09-12-23-allfemale/>**Silke
Eberhard und Celine Voccia in der Reihe 'all female'. Hinzu kommen ein
Film mit Günter 'Baby' Sommer am **1.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/01-12-23-babysommer/>**und eine
Buchpräsentation am **10.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/10-12-23-jorgo/>***
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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30 Oct '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-november-2023 __
__
*
*
*November 2023*
**Gewesen: ***Oper **/The Strangers/**in Köln – Singing Future mit Irene
Kurka**
Angekündigt: *Frau* Musica Nova in Köln – In-Front-Festival in Aachen –
Neue Musik auf Schloss Raesfeld u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Oper ***/*The Strangers*/***in Köln]**
*Nach Wuppertal (**Angel's Bone
<https://www.oper-wuppertal.de/programm/detailansicht-produktion/angels-bone>**s.
**Gazette vom Oktober 2023
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober-2023>**)
befasst sich nun auch die Kölner Oper in dem am 30.9. uraufgeführten
Auftragswerk **/The Strangers/
<https://www.oper.koeln/de/programm/the-strangers/6555>**von **Frank
Pesci <https://www.frankpesci.com/>****mit dem Thema Hass und
Ausgrenzung, was angesichts der aktuellen politischen Stimmung in
unserem Land sicher zu begrüßen ist. Doch die Umsetzung könnte
unterschiedlicher nicht sein: Während in Wuppertal eine surreale
Geschichte mit Ecken und Kanten präsentiert wird, beziehen sich Pesci
und sein Librettist Andrew Altenbach auf einen historischen Vorfall, der
völlig konventionell und linear abgespult wird: Am 15.10.1890 fällt
David Hennessy, der Polizeichef von New Orleans, einem Attentat zum
Opfer. Im Vorfeld war er mit Auseinandersetzungen im sizilianischen
Einwanderungsmilieu befasst und so gerät diese Personengruppe sofort ins
Visier der Ermittlungen. In der aufgeheizten politischen Stimmung der
damaligen Zeit fällt dies auf fruchtbaren Boden, denn nach dem
amerikanischen Bürgerkrieg müssen sich die weißen Rassisten neu in
Stellung bringen und hetzen gegen alles, was nicht ihrem rigiden
Weltbild entspricht. Als die angeklagten Sizilianer wider Erwarten frei
gesprochen werden, wittern die besorgten Bürger Korruption und nehmen
die Sache selbst in die Hand. Sie stürmen das Gefängnis und ermorden elf
Menschen. In der einschlägigen Presse wird der größte dokumentierte
Lynchmord der US-Geschichte als rechtschaffene Tat ehrenhafter Männer
gefeiert, denen ein Handeln „mit kühlem Kopf, entschlossener Energie und
eminenter Seriosität“ attestiert wird. Weder die Lynchmorde noch der
Mord an Hennessy wurden je rechtlich geahndet. 2019 gab es immerhin eine
offizielle Entschuldigung der Bürgermeisterin von New Orleans.**
Ausgangspunkt ist somit eine brisante Geschichte, die Szenen und Parolen
von gespenstischer Aktualität liefert. Doch anstatt dieses Szenario
zuzuspitzen, wird es von Pesci und Altenbach durch eine aufgepfropfte
Liebesgeschichte und einen dem Mordopfer angedichteten Vaterkomplex
psychologisiert und verwässert. Die Regie (Inszenierung Maria Lamont,
Bühne und Kostüm Luis F. Carvalho) verpackt das Geschehen in
historisierende Kostüme und Requisiten, so dass man sich vorkommt wie
bei einer Nachtwächterführung, und genauso bieder ist leider auch die
Musik. Der US-Amerikaner Frank Pesci, der mir obwohl in Köln lebend
bislang kein Begriff war, beruft sich auf Big-Band-Jazz und Puccini, auf
Ives und B.A. Zimmermann, aber all das kommt wenn überhaupt nur in
homöopathischen Dosen zum Einsatz. Es gibt keine einnehmenden Melodien,
die ins Ohr gehen, keine schmissigen Rhythmen, die in die Glieder
fahren, kein kühner eklektizistischer Ritt durch die Musikgeschichte wie
bei Ives und Zimmermann. Selbst in einer kurzen Übergangsequenz, die auf
die Karnevalstradition Mardi Gras Bezug nimmt und mit einer Parade von
Skeletten makaber in Szene gesetzt wird, kommt die Musik nicht richtig
in Fahrt. Obwohl die Geschichte einiges an Dramatik zu bieten hat,
plätschert die Musik ohne wirkliche Höhepunkte vor sich hin. Das einzig
Unorthodoxe an diesem Abend ist die Bühnenkonstellation, denn da es in
Saal 3 des Staatenhauses, dem Ausweichquartier der Kölner Oper, keine
feste Bestuhlung gibt, muss die Regie sich etwas einfallen lassen. Für
**/The Strangers/**wurde die 15-köpfige Besetzung des
Gürzenich-Orchesters im Zentrum platziert, während sich die Handlung im
Umkreis auf mobilen quadratischen Podesten abspielt. Das Ganze wird von
mehreren Stuhlreihen für das Publikum umfasst, das auf diese Weise im
Verlauf des Abends unterschiedlich nah an das Geschehen heranrückt. Mal
agieren die Beteiligten in nächster Nähe, so dass einem der Staub der
biederen Inszenierung praktisch vor die Füße rieselt, mal spielen sich
die Szenen kaum einsehbar in weiter Ferne ab, Momente in denen die
mangelnde Ausdruckskraft der Musik besonders schmerzlich bewusst wird.
Dass der musikalische Leiter Harry Ogg souverän durch die Partitur
führte und die Sängerinnen und Sänger durchweg gute Leistungen boten,
konnte den Abend leider nicht retten. *
**[***/*Singing Future*/***mit Irene Kurka]**
*Bereits zum dritten Mal lud die Düsseldorfer Sopranistin Irene Kurka
<https://irenekurka.de/> zu ihrem kleinen Vokal-Festival **/Singing
Future/ <https://irenekurka.de/projects/singing-future.html>**in die
Neanderkirche und diesmal stand die schwesterliche Verbindung von Musik
und Lyrik im Zentrum. Zum Auftakt erklang eine Uraufführung von Shadi
Kassaee <https://www.shadikassaee.com/> mit dem Titel **/Nebeneinander
gehen/**und dieser Titel erwies sich als programmatisch für die gesamte
Veranstaltung. Manchmal kann das Nebeneinandergehen eine intensivere und
intimere Begegnung ermöglichen als die direkte Gegenüberstellung, denn
es entsteht Raum für ein Dazwischen, für Auslassungen und Pausen, für
unterschwellige, unausgesprochene und unaussprechbare Verzweigungen und
Verknüpfungen, und genau das geschah an diesem Abend.**
Kassaee verwendet einen Text der Lyrikerin Marie T. Martin
<https://www.poetenladen-der-verlag.de/autoren-marie-martin.php>, die im
Verlauf des Programms mit mehreren Gedichten präsent war und auch im
Fokus der zweiten Uraufführung stand. In ihrem neuen Werk lässt die
deutsch-iranische Komponistin, die bereits bei Irene Kurkas Podcast Neue
Musik Leben <https://neuemusikleben.podigee.io/> zu Gast
<https://neuemusikleben.podigee.io/208-neue-episode> war, verschiedene
Ebenen aufeinandertreffen: Marie T. Martins Worte stehen neben denen des
iranischen Exil-Schriftstellers Abbas Maroufi, Stimmen (Bass und Sopran)
treffen auf Instrumente (Piano und Akkordeon), Sprechen auf Singen,
filigrane Momente auf emphatische ausdrucksstarke Passagen. Kassaee
kostet Extreme aus, zum Beispiel indem sie Martin Wistinghausens sonore
Bassstimme neben Irene Kurkas hellem Sopran in abgründige Tiefen
schickt, und lässt sich dann wieder von dem verführen, was sie selbst
als persische Melancholie beschreibt.**
Zum Schluss glaubt man Anklänge an Schuberts
**/Winterreise/**wahrzunehmen, ein Werk, das in besonderem Maße für das
innige Neben- und Miteinander von Musik und Sprache steht und das bis
heute immer wieder vielfältige Um- und Fortschreibungen erfahren hat.
Der Mittelteil des Konzerts greift diesen Pfad auf, indem ausgewählte
Lieder aus der **/Winterreise/**neben Gedichte von Marie T. Martin
gestellt und mit musikalischen Zwischenspielen verbunden werden. Es
entsteht ein feines, weitverzweigtes Netz, das unmittelbar an die
vegetabile Metaphorik von Martins Texten anknüpft. Die instrumentale
Ebene getragen von Klavier, Akkordeon und Violine entfaltet ein
fragiles, flirrendes, tastendes Wuchern, das erstaunliche Kraft
entwickelt, wie zartes Wurzelwerk, das sich durch Mauerritzen zwängt.
Wenn aus diesem Unterholz die Schubertlieder getragen von Irene Kurkas
klarem Sopran und Martin Wistinghausens dunklem, warmem Bass
hervorbrechen, scheint sich eine Blüte zu öffnen, die jedoch schon von
der nächsten Windböe hinweggefegt werden kann. Teils sorgt Schubert
selbst für Brüche, so zum Beispiel wenn sein **/Frühlingstraum/**vom
Krähen der Hähne jäh unterbrochen wird, teils sorgt die Instrumentierung
für Zuspitzung, so wenn Schuberts **/Irrlicht/**vom knochentrockenen,
quasi skelettierten Klimpern eines Toy-Pianos begleitet wird. An anderer
Stelle werden direkte Bezüge hergestellt, zum Beispiel wenn Martins
**/Brief im April/
<https://www.lyrikline.org/de/gedichte/brief-im-april-15724>**auf
Schuberts **/Post/**antwortet.**
Die zeitweilig in Köln lebende Lyrikerin Marie T. Martin verstarb im
November 2021 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 39 Jahren. In
ihrer letzten Lebenszeit kam es zu einer intensiven Zusammenarbeit mit
der Komponistin Christina C. Messner
<https://www.christinamessner.com/>, deren neues Werk **/wie
nirgendwo/**(für Sopran, Bass, Akkordeon, Flügel, Toy-Piano und
Zusatzinstrumente) sich in seinen drei Teilen jeweils auf ein Gedicht
von Martin (**/I /**Postkarte
<https://www.lyrikline.org/de/gedichte/postkarte-15723>**/, II Jetzt,
III /**/Farn/ <https://www.lyrikline.org/de/gedichte/farn-15727>**)
bezieht und in Düsseldorf seine Uraufführung erlebte. Zunächst entspinnt
sich eine knisternde, wuselnde, flirrende Geräuschkulisse, in die sich
die Stimmen flüsternd und wispernd einfügen. Behutsam entwickeln sich
tonale Knospen, zartes Summen, Anflüge von Gesang. Als scharfer
Einschnitt leitet die abrupt eingesprochene Textzeile 'stimmt deine
Nummer noch?' zum zweiten Teil über, der von einem mal rabiat
drängenden, mal zurückgenommenen, vom Klavier grundierten Sprechfluss
geprägt ist und mit dem wiederholten 'Jetzt' des Gedichttitels
Gegenwärtigkeit einfordert. Erst im dritten Teil entfalten die Stimmen
ihre ganze vokale Kraft, entrollen sich wie der umsungene Farn und
winden sich spiralig umeinander und um die instrumentale Begleitung, so
dass man glaubt den Farn wie im Gedicht beschrieben im Takt wachsen zu
hören.**
Den Abend, der mit Schuberts **/Der Leiermann/**und Martins
**/Rückruf/**ausklang, gestalteten neben der Gastgeberin Irene Kurka
<https://irenekurka.de/> der Bass Martin Wistinghausen
<http://www.martinwistinghausen.de/>, die Pianistin Frederike Möller
<http://frederikemoeller.de/>, die Akkordeonistin Dorrit Bauerecker
<https://www.dorritbauerecker.de/> sowie die Komponistin Christina C.
Messner <https://www.christinamessner.com/>, die auch als Rezitatorin
(neben anderen) und an der Violine zu erleben war. Die spürbare
Verbundenheit und Vertrautheit der Beteiligten verschaffte dem Abend
zusätzliche Intensität.*
**[****Termine im November]**
*Köln*
*Vom 17. bis 19.11. findet in der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**das Festival **Frau* Musica Nova
<https://www.fmn-space.de/>**statt. Mit dabei sind das **Ensemble Scope
<https://ensemblescope.de/>**, Annie Bloch & The Mechanisms of
Dependence und **Jennifer Torrence <http://www.jennifertorrence.com/>**.
Außerdem sind im November das **Ensemble Garage
<https://ensemblegarage.de/>**am 4.11. und **Partita Radicale
<http://www.partitaradicale.de/>**am 28.11. in der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**zu Gast. In der **Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen ein '**Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>**'-Konzert
des WDR am **10.11.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>**,
das Gürzenich-Orchester mit Henri Dutilleux am **12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumwandler/3649>**,
**13.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumwandler/3650>**und
**14.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumwandler/3651>**,
das **Sonoro Quartet <https://www.sonoroquartet.com/>**mit einem neuen
Werk von Annelies van Parys am **26.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-sonoro-quartet…>**und
das **Quatuor Modigliani <https://en.modiglianiquartet.com/>**mit **/Lui
e Loro/**von Élise Bertrand am **29.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/quatuor-modigliani/3195>**auf
dem Programm. In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**erwarten
uns Lunchkonzerte am 4., 11., 18. und 25.11. und das Trio T.ON mit
*/Frédéric Blondy am 17.11/*. Die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**lädt ein zu Montagskonzerten am
**6.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-air-between/>**und
**20.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-the-hearts-ear/>**sowie
einem Short Monday mit Filmvorführungen im Filmhaus am **13.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/short-monday-ohrenkino/>**, am
**19.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-87/>**ist sie
zum 87. Mal beim WDR zu Gast und am 26. (um **19 Uhr
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/wavespace-madrigale/>**und um
**21 Uhr <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/wavespace-poemes/>**)
und **27.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/wavespace-enfolding-plane/>**kommt
das Wellenfeldsynthese-System zum Einsatz.**
Das **Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**ist am
**3.11. <https://asasello-quartett.eu/de/events/03-11-2023-koeln/>**im
Sancta Clara Keller neben der Spur, am 5.11. findet der nächste
**Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>**statt, ebenfalls am **5.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/bruch-in-concert.17677794>**kommt
das Ensemble Bruch in die Rufffactory, die **Plattform nicht
dokumentierbarer Ereignisse <https://platformcologne.com/>**präsentiert
Microtub am 6.11. sowie die **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am 30.11. und die **Hochschule für Musik
und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>**kündigt Spitzentöne am **7.11.
<https://www.hfmt-koeln.de/aktuelles/veranstaltungen/07-11-2023-spitzentoene/>**mit
ColLAB Cologne, dem Ensemble für Neue Musik der Hochschule, an, das am
**8.11.
<https://www.domforum.de/veranstaltungen-/ColLAB-Cologne-V---19.30-Uhr/>**auch
im Domforum zu erleben ist. In der Reformationskirche kommt am **12.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/silent-voices.17678445>**u.a.
Mark Andres Stück **/3/**für sechs Stimmen zur Aufführung, im
**japanischen Kulturinstitut <https://co.jpf.go.jp/>**erklingt am
**15.11.
<https://co.jpf.go.jp/veranstaltungen/kalender/klangwelten/>**Neue Musik
für Flöte und Piano, in der **Universität Köln
<https://collmus.uni-koeln.de/konzerte#c155026>**erwartet uns ein
Liederabend mit Musik von Olivier Messiaen und Christoph Maria Wagner am
**15.11.**sowie ein Konzert mit Martin Herchenröder und dem Kammerchor
der Uni am **19.11. und am 28.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/containerklang-21.176755…>
wird die Reihe Containerklang im MAKK <https://makk.de/> fortgesetzt.**
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. ON veranstaltet am
15.11. in der Reihe **ChezOn <https://www.on-cologne.de/chezon/>**ein
Werkstattgespräch mit **Claudia Robles-Angel
<http://www.claudearobles.de/>**.**
Fast täglich finden Konzerte im Loft <http://www.loftkoeln.de/> statt
und **jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**ein Radioformat mit Elektronik und
Klangkunst aus Köln. W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Das Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/> *Bochum* kündigt die
Klangbilder mit zeitgenössischem Jazz und improvisierter Musik am 18.11.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
und die *Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 23.11. an.*
*Das ***Dortmunder***mex <http://www.mexappeal.de/> lädt am 4.11.
<http://www.mexappeal.de/?p=5844> ins Künstlerhaus, am 9.11.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/09-11-2023-hilary-hahn-prae…>
experimentieren **Hilary Hahn **und Seth Parker Woods im Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> mit Live-Elektronik und im
domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> steht im Rahmen der Jazztage
<https://www.domicil-dortmund.de/jazztage-dortmund.html> am 16.11.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/30-jazztage-dortmund-the-d…>
The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> auf der Bühne. *
*Gerhard Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und Kunsu
Shim <https://www.kunsu-shim.de/> veranstalten am 21.11. in der
***Duisburger***Kulturkirche Liebfrauen ein Performancekonzert. *
*Noch bis zum 12.11. wird in ***Essen***das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20232024/now-utopien…>
fortgesetzt. Mit dabei sind Studierende der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home> am 1.11.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/schwingen-134282/> und
11.11.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/utopica-futura-132090/>, die
Essener Philharmoniker mit Patricia Kopatchinskaja am 9.11.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/sinfoniekonzert-iv-116967/>
und 10.11.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/sinfoniekonzert-iv-116967/>,
Isabelle Faust am 11.11.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/isabelle-faustalvise-vidolinla-lonta…>,
das E-MEX-Ensemble <http://www.e-mex-ensemble.de/> am 12.11.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/the-great-learning-124973/>
und das WDR-Sinfonieorchester mit dem Ensemble Nikel
<https://ensemblenikel.com/> ebenfalls am 12.11.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/tzimtzum-117728/>**Im Pact
Zollverein <https://www.pact-zollverein.de/> interpretiert die
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**am 5.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/pact-zollverein-2/>
**/Mahābhārata/**von Riccardo Novas, Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> veranstalten am 9.11. in der
Musikbibliothek einen performativen Liederabend und der Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/> kündigt das Free Essen Festival am 14.
und 15.11. an. In der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home> stehen außerdem Begegnungen mit Korea
am 3.11., ein Konzert der Kompositionsklasse am 14.11., die Tape Session
am 16. und 30.11. und ein Akusmatikkonzert am 17.11. auf dem Programm.
In der Neue Musik Zentrale <https://www.gnm.ruhr/> am Viehoferplatz gibt
es 'Business as usual' mit dem PART-Ensemble <https://part-musik.de/> am
5.11. <https://part-musik.de/calendar/> und am 23.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/indiscreete-dragons.1767…>
stellt chirp.crush das neue Album indiscreet_dragons vor. Außerdem
werden ein Kompositionsprojekt für Menschen zwischen 10 und 14 Jahren
und ein Workshop zur Einführung in Computermusik angeboten.*
*Das mex <http://www.mexappeal.de/> ist am 9.11. im Makroscope
<https://makroscope.eu/> in ***Mülheim an der Ruhr***zu Gast und das
PART-Ensemble <https://part-musik.de/> zelebriert am 17.11.
<https://www.musik-in-petri.de/part-arena-ii/> in der Petrikirche eine
Licht-Klang-Performance.*
*Düsseldorf*
Das ido-Festival <https://www.ido-festival.de/> lädt am 2.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2023/uebersicht/veranstaltung/…>
zu einer mystischen Nacht ein, musik21 <http://www.musik21.de/>
veranstaltet in der Reihe 'new counterpoints' am 3.11. zwei Konzerte in
der Neanderkirche und vom 3. bis 5.11. findet TIN
<https://tin-festival.de/>, das Festival für improvisierte Vokalmusik
statt, bei dem neben vielen anderen auch Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> mitwirkt. In der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> stehen ein Konzert mit dem Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 3.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/12823-na-hoern-sie-m…>
und Musik von Sunghyun Lee und Daniel Schnyder am 26.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/big-bang-junge-tonhalle/12807-sibeliu…>
auf dem Programm. In der Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> erklingt am 18.11.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2023-11-18-neue-kamm…>
neue Kammermusik und *im subsol stellt chirp.crush am 24.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/indiscreet-dragons.17675…>
das neue Album indiscreet_dragons vor. *
*Sonstwo*
*In der Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> touren vom
23.11. bis 4.12. Camille Émaille <https://camilleemaille.com/> und Nina
Garcia <https://shapeplatform.eu/artist/nina-garcia-mariachi/> durch
NRW. Camille Émaille <https://camilleemaille.com/> war bereits beim
Schlagzeugmarathon
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/schlagzeugmarathon/113> der
Ruhrtriennale zu erleben und ist unbedingt hörenswert (s. Gazette vom
September 2023
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-september-2023>).*
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
in *Aachen* veranstaltet vom 2. bis 4.11. das In-Front-Festival
<https://www.gzm-aachen.de/festival/>. Mit dabei sind u.a. das Neue
Musik Ensemble Aachen und das Kairos Quartett.
*Die ***Bielefelder*****Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/category/cooperativa/>**veranstaltet
monatlich einen Jour fixe und in der **Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>**kommt
am 5.11. **/Das Buch der Klänge/**von Hans Otte zur Aufführung. *
*In der **Zentrifuge <http://www.zentrifugebonn.de/>**in ***Bonn***ist
am 2.11. das Ensemble BRuCH zu Gast und die **In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/>**kündigt für den 5.11. d*as nächste
Konzert in der Reihe 'The Dissonant Series' im Dialograum Kreuzung an
Sankt Helena <https://kreuzung-helena.de/veranstaltungen/>an.
*Der Kulturkreis Schloss Raesfeld e.V. und das Atelier für kulturelle
Angelegenheiten präsentieren am 5.11. ein **Festival für Neue Musik
<https://aka-anders.de/anders>**auf Schloss Raesfeld bei ***Borken***.
Neben vielen anderen wirkt auch das **Ensemble Garage
<https://ensemblegarage.de/>**mit.
*Stefan Heuckes <https://stefanheucke.de/>*/5. Akt der Aida/
<https://theater-kr-mg.de/spielplan/aida-der-fuenfte-akt/>**, der
bereits in Mönchengladbach uraufgeführt wurde, ist ab 12.11. in der
Fabrik Heeder in ***Krefeld***zu erleben.*Das Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/>widmet sich die ganze Saison über dem
Merz-Bau von Kurt Schwitters. Es entsteht ein KlangMerzBau
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=167>, der monatlich erweitert
wird.
In **Mönchengladbach***findet am 10. und 12.11. das interdisziplinäre
Festival **SYNAESTHETICA <https://www.klangraum61.de/werkstatt>**statt,
bei dem verschiedene Künste in direkten Dialog trete. In vier Konzerten
trifft das ART Ensemble NRW auf Poesie, Film und Malerei.*
*In ***Moers***erwarten uns Konzerte mit **Simon Camatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/>**am 3.11. (Camatta ist auch
ansonsten in NRW unterwegs), Tina Tonagel mit Studierenden der
Kunsthochschule für Medien Köln am 9.11. und die **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am 28.11. (s. u. **Improviser in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>**).
*
*Die **Triennale
<https://www.monheim-triennale.de/de>*****Monheim***lädt außer der Reihe
am 4.11. zu einem Hauskonzert mit dem Peter Evans Trio ein.*
*Das Consord Ensemble <https://consord.net/> spielt am 5.11.
<https://consord.net/projekte-upcoming> in der Kirche Sankt Sebastian in
***Münster***Werke von John Cage. Die Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> kündigt
Microtub, das erste mikrotonale Tuba-Ensemble, ebenfalls am 5.11. sowie
das Trio Krči + N am 19.11. an und in der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/> stehen das
Schlagzeugensemble Splash am 1.11.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
und ein Gedenkkonzert zum 25. Todestag von Alfred Schnittke am 28.11.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
auf dem Programm. *
*Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität ***Siegen ***kündigt am 2.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/23_2…>
gemeinsam mit dem Bachchor Siegen ein Konzert in der Martinikirche und
am 30.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/23_2…>
ein Orgelkonzert in der Nicolaikirche an. *
*Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/> kommt am 25.11. mit
dem Programm **/Geosonic Landscape/**in den Kammersaal des Theater- und
Konzerthauses <https://theater-solingen.de/> ***Solingen***.*
*Im ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> sind am 9.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/09-11-23-erronea-maia/> das Duo
Sonata Erronea und die Biene Maja zu Gast, am 17.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/17-11-23-dra/> macht das
Ensemble DRA im Rahmen seiner 25 Jahre Jubiläumstour Station und am
30.11. <https://www.kowald-ort.com/termine-2023/30-11-23-messian/>
erklingt in der Kammermusikreihe Olivier Messiaens **/Quatuor pour la
fin du Temps/**. Im Skulpturenpark Waldfrieden
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/> ist am 18.11.
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/veranstaltungen/details/light-sound-p…>
als musikalische Erweiterung der Lichtinstallation
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/ausstellungen/wechselausstellungen/de…>
des Konzeptkünstlers Mischa Kuball eine Klangperformance zu erleben und
Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/> präsentiert das
Programm **/Geosonic Landscape /**am 12.11. in der Bandfabrik
<https://bandfabrik-wuppertal.de/>.*
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
**neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>*****
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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28 Sep '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober-2023 __
_
_
*Oktober 2023*
**Gewesen: *****/Angel's Bone/**in Wuppertal – Ruhrtriennale**
Angekündigt: *Orgelmixturen in der Kunststation Sankt Peter – Forum
Neuer Musik beim Deutschlandfunk – NOW!-Festival in Essen –
Umlandfestival in Dortmund, Nettetal und Köln u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[***/*Angel's Bone*/***in Wuppertal]**
*Das Wuppertaler Opernhaus hat eine neue Intendantin und gleich zum
Beginn der neuen Spielzeit setzt **Rebekah Rota
<https://www.oper-wuppertal.de/ueber-uns/detailansicht-ensemble/rebekah-rota>**ein
Zeichen: Mit **/Angel's Bone/
<https://www.oper-wuppertal.de/programm/detailansicht-produktion/angels-bone>**,
für das die Komponistin **Du Yun <https://channelduyun.com/>**2017 den
Pulitzer-Preis in Musik erhielt, entschied sie sich für eine
zeitgenössische Oper, die in brisante politische Themen wie
Menschenhandel und moderne Sklaverei eintaucht und daher keinen
Wohlfühlabend verspricht. Schon der Titel sorgt für Irritation: Seid
wann haben Engel Knochen? Sind sie nicht aller Schwere und allem
Irdischen enthoben? In Du Yuns Oper zerschellen sie brutal im Garten
eines Ehepaares aus der Mittelschicht, das gerade in einer
Beziehungskrise steckt und daher Ablenkung gut gebrauchen kann. Im
Umgang mit den Überirdischen offenbaren sich ihre geheimsten Wünsche und
tiefsten Abgründe gepaart mit ganz handfesten kapitalistischen
Verwertungsinteressen. Anstatt ihnen beizustehen werden die himmlischen
Wesen gerupft, gefügig gemacht, eingesperrt, gedemütigt, zur Schau
gestellt, vermarktet und vergewaltigt – das alles ohne nennenswerte
Hemmungen oder Skrupel. Die Inszenierung von Jorinde Keesmaat findet
hierfür drastische Bilder, wobei es sich als Glücksfall erweist, dass
das Opernhaus aufgrund von Renovierungsarbeiten nach einem
Hochwasserschaden noch nicht bespielbar ist. Die Alte Glaserei an der
Nordbahntrasse entpuppt sich als ideales Ausweichquartier. Der große
Raum entspricht in seiner Rohheit dem Sujet und bietet gleichzeitig die
Möglichkeit, die klassische Bühnensituation aufzubrechen. Ein T-förmiger
Laufsteg über Gitterkäfigen teilt den Raum in drei Teile und damit auch
das Publikum, das ganz nah an das Geschehen heranrückt. Wir werden Teil
des Szenarios, die Geschundenen sind zum Greifen nah; wenn sie gleich
nach ihrem Erscheinen auf brutalste Weise in die viel zu kleinen Käfige
gestopft werden – wie Hühner in eine Legebatterie – könnten wir ihnen
die Hände reichen. Stattdessen macht uns die Inszenierung zu Komplizen.
Während die himmlischen Wesen in inzwischen arg ramponiertem Zustand –
jetzt wie bei einer Auktion auf den Gitterstegen vorgeführt – befingert
und gedemütigt und zu jeder denkbaren Nutzung feilgeboten, werden,
werden auch ans Publikum Sektgläser und Losnummern verteilt. Es sind
eindringliche Bilder, die ihren Höhepunkt in einer brutalen
Vergewaltigungsszene auf einem Podest in der Mitte des Raums finden,
Bilder, die unter die Haut und an die Knochen gehen, doch die surrealen
Momente des Plots und der Inszenierung verhindern eine zu
eindimensionale Realistik. Während Mrs. X.E. (Edith Grossmann) mit
untrüglichem Geschäftssinn die Kapitalisierung ihrer Opfer vorantreibt,
imaginiert sie sich als Heilsbringerin. Übergroße Projektionen, die sie
als Madonna im Strahlenkranz zeigen, fluten die Hallenwände. Doch gerade
dieses Neben- und Ineinander von religiöser Überhöhung und brutaler
Wirklichkeit ist wie wir wissen nur allzu realistisch, denn auch in
unserer realen Welt gibt es kaum eine Gräueltat, die sich nicht mit
einer ideologischen Verbrämung schmückt.**
Für diese disparate Welt komponiert Du Yun eine disparate Musik, die
sich aus den verschiedensten Bereichen der Musikgeschichte freimütig
bedient. Der Opernchor, der meist auf einem hohen Gerüst postiert das
Geschehen begleitet, stimmt choralartige Gesänge an. Dann wieder wird
die Drastik der Bilder von kakophonischen elektronischen
Geräuschcollagen grundiert, von einer aus dem Ruder laufenden Big Band
aufgemischt oder zu einem Stroboskopgewitter von aggressiven Rhythmen
aufgepeitscht. Anna Angelini als Girl Angel artikuliert Anklage und Leid
nach ihrer Vergewaltigung mit gequälter, drängender Stimme und rigorosen
Worten in einem langen Monolog mit aggressivem, punkigem Duktus.
Allerdings ist die Musik nach meinem Empfinden über weite Strecken bis
an die Schmerzgrenze übersteuert, die Verstärkung führt zu einer
Nivellierung, so dass vor allem nuanciertere Passagen auf der Strecke
bleiben. Denn das seitlich auf einem erhöhten Podest platzierte
Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Johannes Witt kennt
auch zurückhaltende solistische Passagen. So wenn die Qual der Engel mit
gespenstisch kargen Celloklängen begleitet wird.**
Schließlich kippt die Situation. Der Vergewaltiger Mr. X.E. (Zachary
Wilson) versucht im letzten Moment die Seiten zu wechseln, indem er die
Engel zur Flucht auffordert – wohl weniger aus schlechtem Gewissen
sondern um aus der Schusslinie zu geraten. Doch dies nützt weder ihm
noch den Opfern, die viel zu zerstört sind, um sich zu retten. Den
raffiniertesten Weg wählt Mrs. X.E., die sich medienwirksam als Opfer
inszeniert und erneut den Schulterschluss mit dem Publikum sucht. Auch
das kennt man. *
**[Ruhrtriennale]**
*Gleich am nächsten Abend befand ich mich in einer Aufführung mit
unübersehbaren Parallelen: Im Auftrag der **Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/>**inszenierte Dmitri Tcherniakov in
der Bochumer Jahrhunderthalle Leo**š**Janá**č**eks **/Aus einem
Totenhaus/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/aus-einem-totenhaus/98>**nach
einer Vorlage von Dostojewski. Auch hier geht es um Erniedrigung, Macht
und Gewalt und auch Tcherniakov setzt auf Konfrontation, Überwältigung,
ungewöhnliche Raumkonstellation und Einbeziehung des Publikums. Als
Zuschauende sind wir sogar noch mehr involviert und gefordert als in
Wuppertal, denn hier gibt es nicht einmal Sitzgelegenheiten, in die man
sich zurücklehnen könnte. Tcherniakov verwandelt den Raum in einen
großen umgitterten Gefängnishof und das Publikum befindet sich teils
innerhalb dieses Gevierts, teils auf den umlaufenden, dreistöckigen
Galerien und gerät so in unmittelbare Tuchfühlung mit den Darstellenden.
Dostojewski hat in seinen **/Aufzeichnungen aus einem Totenhaus/**seine
eigenen Jahre in einem Straflager in Sibirien verarbeitet und gewährt
uns einen Einblick in diesen von Männern dominierten Mikrokosmos, der
gleichwohl stellvertretend für eine verwahrloste Gesellschaft steht.
Jana**č**ek hat daraus ein 1930 posthum uraufgeführtes Werk geschaffen,
das, wenn auch musikalisch weniger avanciert als andere Opern jener
Zeit, in seiner Anlage sehr modern ist. Nicht nur das Sujet widersetzt
sich dem herkömmlichen Operntreiben sondern auch der Verzicht auf eine
stringente lineare Erzählung. Stattdessen werden wir ausschnitthaft in
das Interagieren der Protagonisten hineingezogen, werden Zeuge ihrer
Machtspiele, ihrer ausufernden Geständnisse und kleiner Momente der
Anteilnahme z.B. zwischen dem Neuankömmling Gorjan**č**ikov und dem
jungen Tataren Aljeja. Rückblenden und die im zweiten Akt von den
Häftlingen aufgeführten Stücke im Stück sorgen für ein vielschichtiges,
fragmentarisches Handlungsgefüge, doch Tcherniakov kommt es nicht darauf
an, dieses zu entflechten; im Gegenteil, er nimmt uns Distanz und
Überblick und setzt ganz auf die Wucht und körperliche Präsenz der
Darsteller. Gleich zum Auftakt bringt die aus Sängern, Chor und
Mitgliedern einer sog. Stunt Factory bestehende, aus der Tiefe der
Jahrhunderthalle heranstürmende Meute den Raum zum Beben. Tcherniakov
lässt sie in ihrer geballten Männlichkeit aufeinanderprallen und wenn
untereinander gewaltsam die Hackordnung ausgehandelt wird, wird klar,
dass es sich hier nicht um unkontrollierte Impulsdurchbrüche handelt
sondern um punktgenaue Unterwerfungsrituale. Das präzise
choreographierte und von physischer Intensität geprägte Geschehen lässt
einen zeitweilig glauben, in eine zeitgenössische Tanzaufführung geraten
zu sein. Doch da ist natürlich die Musik: Besonders die Gesangspartien
sind von großer Eindrücklichkeit. Der Chor der Janaček-Oper des
Nationaltheaters Brno füllt die Halle bis in den letzten Winkel, man
erlebt die nur eine Armlänge entfernten Protagonisten in ihrer
Verausgabung. Doch vor allem im ersten Akt gerät die instrumentale Ebene
im wahrsten Sinne des Wortes ins Hintertreffen, was nicht an den
Bochumer Symphonikern unter der Leitung von Dennis Russell Davies liegt.
Von dem Geschehen um mich herum absorbiert, muss ich mir die hinter den
Kulissen agierende Musik immer wieder bewusst vergegenwärtigen. *
*Zum Schluss stellte sich mir die Frage, ob die Ähnlichkeit der
Inszenierungsansätze mehr als nur Zufall ist. Wollen wir lieber
überwältigt werden als gedanklich durchdringen? Reichen uns die
Schreckensbilder der realen Welt noch nicht oder wollen wir vielmehr von
diesen abgelenkt werden? Können wir den Abstand nicht ertragen? Führt
dieses unmittelbare Einbezogensein zur berühmten Katharsis, jener
Läuterung der Seele, die letztlich dazu führt, dass nichts passiert,
weil alles schon im Theater geschieht und wir unsere Erschütterung (die
wohldosierte, millimetertiefe Erschütterung eines/r professionellen
Theaterbesucher*in) beim Nachhausegehen im Austausch gegen unsere
Alltagsmäntel an der Garderobe zurücklassen können? Das alles sind
uralte Fragen, die sich schon die alten Griechen gestellt haben, aber in
Zeiten, in denen Immersion, emotionales Eintauchen, Involviertsein usw.
als unhinterfragte Qualitätsmerkmale gelten, bekommen sie erneut
Aktualität. Wären in Zeiten, in denen uns alles über den Kopf zu wachsen
droht, Distanz und Reflektion nicht bessere, wenn auch anstrengendere
Optionen? Wäre es nicht angemessener statt abzutauchen, den Kopf über
Wasser zu halten und dann am besten auch noch einzuschalten.*
*Im Konzert mit der Basel Sinfonietta
<https://www.baselsinfonietta.ch/de/>, der NDR Bigband
<https://www.ndr.de/orchester_chor/bigband/index.html> und dem Chorwerk
Ruhr <https://chorwerkruhr.de/> am 21. und 22.9. wurde ebenfalls groß
aufgetrumpft, was sich schon im Titel Play Big!
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/play-big/100> ankündigte. Vor
allem Michael Wertmüller fährt in seiner Uraufführung
**/Shlimazl/**alles auf, was Sinfonieorchester und Bigband zu bieten
haben. Zum Auftakt grollen die Pauken über flockigen Rhythmen, einzelnen
Instrumentalgruppen werden Spielwiesen bereitet, schmetternde Bläser,
nervöse Streicher, ein etwas orientierungsloses E-Gitarren-Solo,
manchmal entwickelt sich ein einigermaßen lustvolles quirliges
Tohuwabohu, das dem Widmungsträger Peter Brötzmann gerecht wird, aber
meistens werden nur zusammengewürfelte Versatzstücke mit schmissigen,
aber nicht sonderlich originellen Rhythmen künstlich beatmet.**
Da machte Sofia Gubaidulinas **/Revuemusik/**für Sinfonieorchester und
Jazzband deutlich mehr Spaß: die große alte Dame des spirituellen
Tiefgangs mal so richtig gegen den Strich gebürstet. Das Werk wurde 1976
zur Eröffnung eines Konzertsaals für Varietémusik komponiert, doch
dieser wurde nie gebaut und auch das Stück verschwand nach seiner
Uraufführung als normales Konzertstück in der Versenkung. Die Musik
manövriert voller Spielfreude durch schwungvolle Rhythmen, sinfonischen
Schmelz, schmetternde Bläser und seufzende Stimmeinlagen. Sie ist
eigenwillig, witzig, pfiffig, nimmt sich selbst nicht zu ernst und vor
allem weiß sie, wann Schluss ist – nämlich nach 10 Minuten und nicht wie
bei Wertmüller nach 25.**
Ganze 50 Minuten gönnt sich Simon Steen-Andersen
<https://www.simonsteenandersen.com/> für sein **/Trio/**, das in diesem
Fall großspurig aus Orchester, Bigband und Chor besteht und zudem von
einem Video begleitet wird. Für dieses hat Steen-Andersen das Archiv des
Südwestfunks (der zusammen mit dem dänischen Rundfunk das Werk in
Auftrag gegeben hat) durchforstet, minutiös zerlegt und akribisch
zusammengeschnitten. Gleich die Eingangssequenz macht das Prinzip
deutlich: Das Video zeigt den Auftritt eines Dirigenten, der nach einem
wuchtigen Akkord sofort wieder von der Bühne verschwindet. Der Akkord
wird im zweiten Anlauf vom Live-Orchester aufgegriffen und entwickelt
eine Eigendynamik, die den pompösen Klang mal klassisch, mal im Big
Band-Sound, mal live, mal aus der Konserve als Dauerschleife
präsentiert. Steen-Andersen verwendet nicht nur Klänge und
Klangschnipsel sondern auch Gesten, Bilder, Sätze ('Geräusch abfahren')
als Bausteine, die er wie musikalische Motive imitiert, variiert und
unterschiedlich instrumentiert. Banale Äußerungen ('weg, weg, weg')
werden vom Chor aufgegriffen und geadelt. Selbst die eingeschränkte
Tonqualität der alten Aufnahmen wird aufgegriffen, indem die
Chormitglieder sich Tücher vor den Mund halten. Das hat einen hohen
Unterhaltungswert und besonders beeindruckend ist die Präzision, mit der
alles ineinandergreift und sich zusammenfügt. Nebenbei wird das
selbstverliebte Gehabe der alten Pultheroen persifliert und auch die
Neue Musik hat ihren amüsanten Auftritt. Ein großer Spaß – nicht mehr
und nicht weniger.*
**
**
**[****Termine im Oktober]**
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
das Remix Ensemble Casa da Música mit Werken von Brice Pauset und Jörg
Widmann am **8.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/matthias-goerne-remix-ensem…>**und
György Kurtágs Oper **/Endspiel/**nach Samuel Beckett am **15.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/endspiel/2975>**auf dem
Programm. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**lädt am
**2.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-in-nomines/>**und
**16.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-turning-points/>**zu
Montagskonzerten in ihr Studio und ist am **14.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-death-and-desire/>**mit
dem Studio Musikfabrik und am **28.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/zett-emm_20_23/>**mit dem
Jugendfestival ZETT EMM_20_23 in der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**zu Gast. Dort trifft außerdem am
**10.10. <http://ensemble-handwerk.eu/hw23c_3-frei-frei/>**das
**Ensemble hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/>**auf **Julia Reidy
<http://julia-reidy.com/>**.**
In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**erwarten
uns außer Lunchkonzerten am 7.10. und 14.10. vom 15. bis 28.10. die
**Orgelmixturen
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/orgelmixturen-2023/>. Da**s
**Forum neuer Musik
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-2023-100.html>**im
Deutschlandfunk befasst sich mit der deutschen Nachkriegszeit. Neben
Radiobeiträgen finden bei freiem **Eintritt
<https://anmeldung.deutschlandradio.de/event.php?vnrtoken=JAMvyvoqIDhSyov2Tq…>**auch
zwei Live-Konzerte statt: am **26.10.
<https://e-mex.de/konzerte/forum-neuer-musik-in-der-deutschen-nachkriegszeit/>**mit
dem **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/#>**und am 28.10. mit **Oliver
Augst und Marcel Daemgen <http://www.textxtnd.de/aktuell.html>**. *
*Die am 30.9. im Staatenhaus aus der Taufe gehobene Oper **/The
Strangers/ <https://www.oper.koeln/de/programm/the-strangers/6555>**von
**Frank Pesci <https://www.frankpesci.com/>**wird bis 15.9. noch
mehrfach aufgeführt, am **1.10.
<https://multiphonics-festival.com/concert/paul-heller-invites-fay-claassen-…>**klingt
das **Multiphonics Festival <https://multiphonics-festival.com/>**im
**Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**aus, **Matthias Muches
<http://www.matthiasmuche.com/>**Bonecrusher kommen am 1.10. in die
**Johanneskirche
<https://www.brueck-merheim.de/#eventId=23119070&eventName=konzert-matthias-…>**in
Brück, die **reihe M <https://www.reihe-m.de/>**kündigt Nguyễn Baly and
Tara Transitory am **4.10. <https://www.reihe-m.de/?p=5218>**und
Negativland am **19.10. <https://www.reihe-m.de/?p=5222>**an und die
**Plattform nicht dokumentierbarer Ereignisse
<https://platformcologne.com/live/>**präsentiert am 11.10. La Pampa und
am 30.10. Simon Camatta (**Camatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/>**ist solo und in Gesellschaft im
Oktober mehrfach in NRW zu hören). Die nächste Soirée Sonique im
**Lutherturm <https://ltk4.de/>**findet am 25.10. statt, die
**Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/>**hat am **26.10.
<https://www.khm.de/termine/news.5597.soundings-038-floris-vanhoof/>**in
der Reihe Soundings den belgischen Künstler Floris Vanhoof eingeladen,
bei **Zamus <https://www.zamus.de/>**: unlimited trifft Musik von
Heinrich Ignaz Franz Biber am **27.10.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-unlimited-extrem-luftige-harmonien/>**auf
Live-Elektronik und am **27.10.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/litanzie-ein-visuelles-k…>**ist
in der Böhm-Kirche **Sankt Gertrud
<https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-agnes-koeln/kirchen/st_gertrud>**ein
visuelles Klang-Raum-Ritual zu erleben.**
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. ON veranstaltet am
11.10. ein Werkstattgespräch in der Reihe **ChezOn
<https://www.on-cologne.de/chezon/>**und am 16.10. einen **ONpaper
Workshop <https://www.on-cologne.de/onpaper-2023-gvl/>**.**
Fast täglich finden Konzerte im Loft <http://www.loftkoeln.de/> statt
und **jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**ein Radioformat mit Elektronik und
Klangkunst aus Köln. W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Die *Bochumer*Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> widmet sich am 7.10.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/meisterkurs-des-hoerens-8/>
Juan Allende-Blin <http://www.allende-blin.de/> und am 20.10. ist das
Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> mit /vibrant cymbals/
<https://ensemble-crush.com/ensemble-crush-vibrant-cymbals-circular-rituals/>
zu Gast.
Mex <http://www.mexappeal.de/> lädt am 5.10.
<http://www.mexappeal.de/?p=5830> *Matthew Ostrowski, Sisterloops und
Wolff Parkinson White ins ***Dortmunder***Künstlerhaus. Im domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> stehen Aki Takase am 6.10.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/aki-takase-japanic.html>,
The Dorf am 19.10.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10621.html>
und Jan Klare <http://www.janklare.de/> am 25.10.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-10906.html>
auf der Bühne. Der Auftritt von The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte> ist Teil des
Umlandfestivals, das am 20.10.
<https://www.alte-fabrik-nettetal.de/veranstaltungen/umlandfestival2023>
und 21.10. in der Alten Fabrik in Nettetal und im Petershof in Köln
fortgesetzt wird. Im Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> stehen Werke von Thomas Adès am
20.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/20-10-2023-sir-antonio-papp…>
und von Hannah Kendall am 21.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/21-10-2023-sir-antonio-papp…>
auf dem Programm. *
*Am 26.10. startet in ***Essen***das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20232024/now-utopien…>,
das sich diesmal in rund 20 Konzerten dem Motto 'Utopien und Konzepte'
widmet. Am Auftaktwochenende erwarten uns u.a. das Perkussionsensemble
SPLASH am 28.10.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/mani-132854/>, das Ensemble
Modern ebenfalls am 28.10.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/doppelgaenger-124968/> und
das Ensemble Ascolta am 29.10.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/ascolta-124962/> Die Groupe
de recherches musicales präsentiert am 30.10. in einem Doppelprogramm
Musik für Lautsprecherorchester und dazwischen wird an die Grande Dame
der elektronischen Musik, Éliane Radigue, erinnert. ICEM
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/>, das Institut für
Computermusik und Elektronische Medien der Folkwang Hochschule,
veranstaltet am 26.10.
<https://www.folkwang-uni.de/nc/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltun…>
die Tape Session.*
*Im Makroscope <https://makroscope.eu/> in ***Mülheim an der Ruhr***ist
am 14.10. die Cellistin Emily Wittbrodt zu Gast und am 28.10. trifft
Noise auf Poetry.*
Weitere Infos zu aktueller Musik im Ruhrgebiet liefert der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>.
*Düsseldorf*
Musik 21 <http://www.musik21.de/> gratuliert am 4.10. in der Reihe 'new
counterpoints' Johannes Sandberger <https://johannessandberger.de/> zum
60. Geburtstag, die Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> kündigt vier Uraufführungen für das
Quasar Saxophone Quartet am 16.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2023-10-16-quasar-sa…>
und drei Kammeropern aus der Feder von Studierenden der
Kompositionsklasse am 28.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2023-10-28-alla-brev…>
und 29.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2023-10-29-alla-brev…>
an. In der Tonhalle kommt am 23.10.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/11844-sibelius-2>
ein Werk von Somei Satoh zur Aufführung und beim ido-Festival
<https://www.ido-festival.de/> stellt Markus Hinz am 25.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2023/uebersicht/veranstaltung/…>
neue Werke für Orgel vor.
*Sonstwo*
*In der Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> touren vom
27.9. bis 7.10. die beiden Sängerinnen Viv Corringham
<http://vivcorringham.org/biography.html>und Maggie Nicols
<https://maggienicolscreations.com/> durch NRW.*
*Die Klangkolchose NRW <https://ltk4.de/portfolio/klangkolchose/> kommt
am 28.10. nach Iserlohn und am 29.10. nach Kall-Scheven. Dort ist vom
30.9. bis 3.10. auch das 1. deutsche Stromorchester zu Gast (Termine s.
hier <https://www.elektronik-klangkunst.de/de_DE/home>)*
*Die ***Aachener***Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich am 6.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4410> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' Wolfgang Rihm. *
*Die ***Bielefelder***Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet den nächsten Jour fixe
am 2.10.
<https://cooperativaneuemusik.de/2023/09/06/jour-fixe-oktober-23-hoerabend-n…>
und eine lange Nacht der Musik in der Rudolf-Oetker-Halle am 7.10.
<https://cooperativaneuemusik.de/2023/09/06/eine-lange-nacht-musik-23/>
und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 15.10. neue Orgelmusik. *
*Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> präsentiert im
***Bonner***Dialograum Kreuzung an St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> am 5.10.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-dissonant-series-last-dream-of…>
und 19.10.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-dissonant-series-friends-neigh…>
Konzerte in der Reihe 'The Dissonant Series' und das E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/#> nimmt am 8.10.
<https://e-mex.de/konzerte/fluchtpunkt-asien-2/> in der Trinitatiskirche
den Fluchtpunkt Asien ins Visier. *
*Die ***Detmolder***Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/> stellt ihr Hörfest Neue
Musik 2023 <https://www.initiative-neue-musik-owl.de/aktuelles-hrfest>
vom 29.9. bis 1.10. unter das Motto '{gem}einsam'. Mit dabei sind u.a.
das Orchester Sturm und Klang, das Ensemble Horizonte, das Ensemble
BenMo und das Trio Y. Am 21.10. dreht sich die Klangwerkstatt
<http://www.ensemblehorizonte.de/klangwerkstatt/> um György Ligeti
anlässlich seines 100. Geburtstags. *
*Das Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/>******in***Krefeld ***widmet sich die ganze
Saison über Schwitters Merz-Bau. Es entsteht ein KlangMerzBau
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=167>, der monatlich erweitert
wird. *
*Das Kollektiv Recursion <https://recursion.hotglue.me/>, aktuell
Improviser in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>
in ***Moers***, ist am 14.10. mit Etienne Nillesen im Rittersaal zu
erleben und im Schlosstheater kommt am 1., 7. und 8.10. **/Der gute
Mensch von Sezuan/
<https://www.schlosstheater-moers.de/produktion/der-gute-mensch-von-sezuan-2/>**von
Brecht/Dessau in einer Bearbeitung von Recursion zur Aufführung. *
*Die Gesellschaft für Neue Musik Münster <https://gnm-muenster.de/>
veranstaltet am 15.10.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
in der Musikhochschule der Universität ***Münster***ein Konzert mit
Werken für Klavier und Spielzeugklavier und bringt am 29.10.
****Matthias Muches <http://www.matthiasmuche.com/>**mit seinem Trio**in
die Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>.
Dort ist am 15.10. auch das Trio La Pampa zu Gast. *
*Der Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/> in
***Solingen ***kündigt******für den 7.10. eine weitere Veranstaltung in
der Reihe 'Gewalt & Mitgefühl' an. *
*Im ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 3.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/soundtrips-nrw/>, das Trio
abstrakt <https://trioabstrakt.com/> in der Reihe 'Neue Musik und
Kammermusik' am 21.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/21-10-23-trioabstrakt/> und ein
Doppelkonzert mit Simon Camatta <https://simoncamatta.yolasite.com/> und
dem Trio Vließ am 27.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/27-10-23-camatta/> auf dem
Programm. Im Skulpturenpark Waldfrieden
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/> findet am 1.10.
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/veranstaltungen/details/multiphonics-…>
ein Doppelkonzert im Rahmen des **Multiphonics Festival
<https://multiphonics-festival.com/>**statt und am **25.10.
<https://loch-wuppertal.de/programm/kalender/wuppertaler-improvisations-orch…>**kommt
das **Wuppertaler Improvisations Orchester
<https://www.wio-orchester.com/>**ins **Loch
<https://loch-wuppertal.de/>**. *
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>**
*Impressum:*
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<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
**
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28 Aug '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-september-2023
__
_
_
*September 2023*
**Gewesen: ***/Die/****/Erdfabrik/**und Schlagzeugmarathon bei der
Ruhrtriennale**
Angekündigt: *neue Opern in Wuppertal und Köln – Beethovenfest – Singing
Future in Düsseldorf u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[***Erdfabrik***und Schlagzeugmarathon bei der Ruhrtriennale]**
*Die Sparte zeitgenössisches Musiktheater hat Barbara Frey im letzten
Jahr ihrer Ruhrtriennaleintendanz in die Hände von **Georges Aperghis
<https://www.aperghis.com/>**gelegt, der sich mit seiner **/Erdfabrik/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/die-erdfabrik/105>**tief in
die Schichten des Bergbaus, der Musik, der Erde, der Phantasie und der
Sprache eingräbt. Dafür braucht er nur wenig Ausgangsmaterial: drei
Leinwände und fünf Musiker und Musikerinnen, von denen allerdings die
beiden Schlagzeuger über ein raumfüllendes Equipment verfügen, das die
Bühne der Duisburger Gebläsehalle nahezu beherrscht. Aperghis ist
bekannt für sein 'théâtre musical', das mit Musiktheater nur
unzureichend übersetzt werden kann. Denn hier erwartet uns kein Theater
mit Musik oder umgekehrt, sondern alles Hör-, Sicht-, Fühl-, Denk- und
Assoziierbare wird zunächst zu Musik, folgt einer eigenen
nicht-narrativen Logik, die sich jeder direkten Sinnzuschreibung
entzieht, und verwandelt sich dann – indem alle inneren und äußeren,
sinnlichen und geistigen Verarbeitungskapazitäten gleichermaßen
aktiviert werden – in Theater. Erste Experimente in dieser Richtung
machte Aperghis bereits in den 70er Jahren, als er im Pariser Vorort
Bagnolet sein 'Atelier Théâtre et Musique' (ATEM) gründete mit dem Ziel,
auch die weniger kulturaffinen Menschen dieser oft als sozialer
Brennpunkt verschrienen Region einzubeziehen. Herausgekommen ist aber
kein gut gemeintes Laientheater mit Sozialtouch sondern ganz im
Gegenteil: Im Laufe der Jahre haben sich um Aperghis hochspezialisierte
Virtuosen und Virtuosinnen herausgebildet, die fast jede Aufführung
seiner Werke bereits auf interpretatorischer Ebene zu einem Erlebnis
machen. So auch in Duisburg: Die Sängerin – oder besser gesagt
Vokalistin – Donatienne Michel-Dansac arbeitet schon seit über 30 Jahren
mit Aperghis zusammen und mäandert mit allem, was die Stimme hergibt,
durch einen Parcours von Lauten, Geräuschen und Sprachfetzen (Bedeutung
erschließt sich wenn überhaupt noch am ehesten über die sparsame
englische Übertitelung). Ihr zur Seite steht mit **Marco Blaauw
<https://marcoblaauw.com/>**, seit 1993 Trompeter der **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**, ein ausgewiesener Virtuose, der sein
Instrument schmettern und schnattern, öfter aber in denaturierte,
zerquetsche Klänge abdriften lässt. **Sophie Lücke
<https://sophieluecke.de/>**bedient in besonderer Weise die Kontraste,
indem ihr Kontrabass mal in tiefe, sich in die Eingeweide eingrabende
Klangschichten vordringt, mal abhebt in höchste, feinziselierte
Register, die man diesem Instrument gar nicht zugetraut hätte. Eine
besondere Rolle kommt dem Schlagwerk zu, das mit **Dirk Rothbrust
<https://rothbrust.de/pages/intro.php>**und **Christian Dierstein
<http://www.christiandierstein.de/>**gleich doppelt besetzt ist. Neben
dem üblichen Perkussionsarsenal werden Spezialinstrumente eingesetzt:
Ketten rasseln, ein riesiges mit Wackersteinen gefülltes Holzkreuz lässt
es – in Rotation versetzt – ordentlich krachen und natürlich dürfen
große, hängende Reibtrommeln, auch bekannt als Waldteufel oder
Brummtöpfe, mit ihrem dumpfen, erdigen Grollen nicht fehlen. Zudem
bindet Aperghis konkrete Objekte ein, die man sich in einer Erdfabrik
durchaus vorstellen könnte. Aber selbst wenn Dirk Rothbrust einen
leibhaftigen Amboss mit Hämmern traktiert, wirkt dies nicht
vordergründig illustrativ, denn es passiert viel zu viel, als dass man
sich an eindeutige Zuschreibungen verlieren könnte oder wollte. Zur
akustischen Ebene gesellen sich Bilder, die auf drei Leinwände
projiziert werden, oft aber die ganze Bühne fluten und sich über
Musiker, Musikerinnen und Instrumente ergießen. Wuchernde
Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die manchmal wie altertümliche Stiche anmuten,
locken in verschachtelte Höhlenlabyrinthe oder mutieren zu skurrilen
Monstern, kippen vom Konkreten ins Abstrakte, vom Zwei- ins
Dreidimensionale, überziehen die Bühne mit nervösen Schraffuren oder
huschenden Schatten. Nach einer Invasion kleiner, comicartige
Strichmännchen zieht uns ein Malstrom in ein weißes Loch, das mich
unwillkürlich an 'the perfect whiteness' denken lässt, in der Poes
**/Arthur Gordon Pym/**versinkt. Doch bevor wir zerrieben werden, kommt
die Ernüchterung: Wir finden uns im Inneren eines leeren, kalten
Betonquaders wieder, der jedoch schon bald von eindringendem Wurzelwerk
durchbohrt, überformt und überwuchert wird. Dieses Bild einer Natur, die
sich alles zurückholt, ist mir fast zu konkret und das gilt auch für die
Texte des 'künstlerischen Mitarbeiters' Jean-Christophe Bailly, die von
den Mitwirkenden diesmal nur allzu verständlich eingesprochen werden.
Sein Philosophieren über Dunkelheit und Schlaflosigkeit ist mir zu
bedeutungsheischend, es zieht mich weg von der sinnlich-assoziativen
Ebene in ihrer ganzen Unerschöpflichkeit hin zu einer Reflexivität, die
ich in diesem Moment als störend und einengend empfinde. Plötzlich soll
ich denken, wo ich mich eben noch meinen Empfindungen und Assoziationen
überlassen konnte! Vielleicht spielt dabei eine Rolle, dass die Texte
nicht von Profisprechern vorgetragen werden und keine poetischen
Schwergewichte sind – ganz im Gegenteil zu Annette von Droste-Hülshoff,
deren Gedicht **/Die Erzstufe/**Bailly und Aperghis als Inspiration
gedient hat (s. **Text
<https://www.droste-portal.lwl.org/de/werk/lyrik/ausgabe-1844/gedichte-vermi…>**–
bis zur **/Erzstufe/**muss man sich etwas herunterscrollen, aber der
Rest ist auch schön). Davon erfahre ich jedoch nur aus dem Programmheft
und das ist auch gut so. Droste-Hülshoff entfacht ein irrwischendes,
zuckendes, keuchendes, knisterndes, rieselndes schnupperndes,
schwefelndes, schwellendes, trunkenes, funkelndes Sprach- und
Lautfeuerwerk, das keinen Aperghis braucht und umgekehrt. Für beide
gilt: Indem man nichts begreift, versteht man alles.**
Nachtrag: Bei aller Lust an untergründigen Turbulenzen und
Querverstrebungen scheinen sowohl die Sozialfälle der Pariser Banlieue
als auch die Malocher des Ruhrgebiets weit weg, von ihnen spürt man
wenig und man kann sich kaum vorstellen, dass viele von ihnen sich
hierher verirren. Die Welten bleiben getrennt. *
*Wer jetzt durch Christian Dierstein und Dirk Rothbrust Lust auf mehr
bekommen hatte, konnte sich auf den **Schlagzeugmarathon
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/schlagzeugmarathon/113>**am
26.8. freuen, bei dem ohne nennenswerte Pause von 13 Uhr bis nach
Mitternacht in PACT Zollverein in drei Sälen sowie im Außenbereich
Percussion vom Feinsten geboten wurde. Für den Auftakt sorgte **Julius
Sartorius <https://www.juliansartorius.com/>**, der (wie er u.a. in
seiner Videoinstallation **/Schläft ein Lied in allen Dingen/
<https://www.juliansartorius.com/audiovisual-works/example-project-1>**demonstriert
hat) mit seinen Drumsticks praktisch alles zum Klingen bringt.
Klangerkundend bahnte er sich seinen Weg durchs Gebäude und machte dabei
schlagartig klar, wie vielfältig akustische Phänomene sind und wie
schnell man bei der Beschreibung an sprachliche Grenzen stößt – wenn man
nicht gerade Droste-Hülshoff heißt bzw. sich bei ihr bedient. Ein altes
Sofa fördert bei entsprechender Behandlung – neben erstaunlichen
Staubwolken – matt-dumpfe Klänge zu Tage, während die lamellenartigen
Heizungsrohre ein veritables Eigenleben entfalten und anfangen zu
pfeifen und zu singen. Eine besonders eindrucksvolle Möglichkeit,
Alltagsgegenstände akustisch zu aktivieren, realisierte Sartorius
gemeinsam mit dem **Ensemble This | Ensemble That
<http://ensemblethisthat.com/>**. Das Quartett bearbeitete mit nahezu
roboterhafter Präzision Trommeln, auf denen Sartorius sozusagen bei
laufendem Motor ständig wechselnde Objekte platzierte, die so in den
Schlagradius gerieten: Pfannen, Töpfe, Becken, Triangeln usw.. Dadurch
erfährt der ununterbrochene, intensive Klangstrom – teils graduell,
teils abrupt – immer wieder neue Einfärbungen und Transformationen; mal
bekommt einer der Musiker eine Riesentrommel untergeschoben, worauf ein
Donnerwetter losbricht („Felsblöcke, zuckendes Gebein!“), mal jault und
scheppert das Kochgeschirr („die Winde keucht, es rollt der Hund, der
Hammer pickt“), mal sorgen die Triangeln für einen ätherischen Höhenflug
(„Und welch Geriesel – immer, immerzu“) – all das eingebunden in einen
50-minütigen reißenden Fluss, der (vor allem wenn man es sich aufgrund
fehlender Sitzgelegenheiten auf dem Boden bequem macht) einer
Ganzkörpermassage gleichkommt („Wie rieselt's mir über die blanke
Haut“). Eine ähnliche Wirkung erzeugte das Trio **Camille Emaille
<https://camilleemaille.com/>**, Pol Small und Gabiel Valtchev mit der
zweifelligen bulgarischen Zylindertrommel Tapan. Es entsteht ein Sog
(„..zogen in einen saugenden Schlund“), der durch Rhythmus- und
Klangvariationen ständigen Wandlungen unterliegt; ein dunkler,
brodelnder Grund, durch live-elektronische Verarbeitung zusätzlich
intensiviert, zeitweilig von penetrantem Klacken perforiert („wie Hagel
bröckelt es zum Grund“). Zum Schluss bearbeitet Camille Emaille eine Art
liegenden Riesengong mit allen möglichen Utensilien, traktiert ihn wie
einen Amboss („wo der Kobold den Hammer schwang“), wodurch das Geschehen
in ein heilloses Tohuwabohu stürzt („...das schwefelnde Wetter im
Grimm“). Ihre Lust am Experiment und am Exzess konnte Emaille zudem bei
einer Soloperformance demonstrieren. Dabei brachte sie u.a. ein
präpariertes Drumset zum Einsatz, auf dem Blechdosen mit Gitarrenseiten
festgezurrt waren, denen sie mit Streicherbögen zu Leibe rückte. Das
Ergebnis ist ein grandioser geräuschlastiger Parcours, der von knarzigem
Klirren und Scheppern bis zu filigranem, ätherischem Sirren reicht
(„Hörst du des Schwadens Sausen nicht?) und sich tief ins Ohr eingräbt.
Die minimalistischste Darbietung lieferte **Etienne Nillesen
<https://etiennenillesen.com/>**mit seiner Snare Drum, die er lediglich
mit der Kehrseite eines kleinen Schlegels in Schwingung versetzte.
Eigentlich schien er nur vor sich hin zu rühren (...zerrinnend, malt der
kleine Strahl“), erzeugte dadurch jedoch verblüffend komplexe,
mehrstimmige Klänge, von geisterhaft fragil („langsam schwellend der
Tropfen sank“) bis aggressiv kantig („mit dem Gezähe hackt er am
Spalt“), mit einfachsten Mitteln entsteht so ein vielschichtiger, fast
elektronisch anmutender Sound.**
Neben diesen experimentellen Ansätzen kamen auch einige Klassiker der
Schlagzeugliteratur zu Gehör: Natürlich durfte Béla Bartóks **/Sonate
für zwei Klaviere und Schlagzeug/**nicht fehlen (viel zu selten und viel
zu lange nicht mehr live gehört). Stockhausen hat bereits 1959 in seinem
**/Zyklus No. 9/**das ganze Arsenal der Schlagzeugklänge virtuos
ausgereizt. Feldmans grafisch notierte Studie **/The King of Denmark
/**wird unter Dirk Rothbrusts Händen zu einem behutsamen wie
hingetupften Fingerspiel und **Brian Archinal
<https://www.brianarchinal.com/>**konnte in Xenakis'
**/Psappha/**rhythmische Strukturen und verschiedene Material- bzw.
Klangtypen ausreizen. Mohammad Reza Mortazavi
<https://moremo.de/>beeindruckte beim Spiel der persischen Trommeln
Tombak und Daf vor allem durch Feinfühligkeit und Virtuosität. Dass ich
nicht ganz bis zum Ende durchgehalten habe, lag nicht daran, dass ich
die Ohren voll hatte, sondern an meinem mangelnden Vertrauen in den ÖPNV.*
**[****Termine im August]**
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Gubaidulina, Holliger, Sigfúsdóttir u.a. am 3.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-mathis-stier/2…>,
das Ensemble Modern mit George Benjamin am 9.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/anna-prohaska-ensemble-mode…>und
10.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/anna-prohaska-ensemble-mode…>,
Philipp Maintz am 15.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sarah-romberger-daniel-romb…>,
Wolfgang Rihm am 18.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/zeitsprung/3635>,
Matthias Pintscher am 19.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/junge-deutsche-philharmonie…>,
György Ligeti am 20.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/portrat-alexander-melnikov-…>und
24.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/portrat-alexander-melnikov-…>und
Peter Eötvös am 25.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/iveta-apkalna-gabor-boldocz…>auf
dem Programm. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>erwarten
uns Lunchkonzerte am 2., 9., 16., 23. und 30.9., das Ensemble Tra i
Tempi <http://www.traitempi.de/>mit /The Sound of Rubens/
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/the-sound-of-rubens/>am 1.9.,
die reiheM <https://www.reihe-m.de/>mit Roxane Métayer und Nathalie Brum
am 6.9. <https://www.reihe-m.de/?p=5190>, der Preisträger des
Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums 2023
<https://www.stadt-koeln.de/artikel/72708/index.html>Nicolas Berge
<https://www.nicolas-berge.de/>am 20.9. und das Ensemble NeoBarock
<https://neobarock.de/>am 29.9. Die reiheM <https://www.reihe-m.de/>ist
außerdem am 4.9. <https://www.reihe-m.de/?p=5183>mit einem Konzert für
Rob Hordijk im Konzertraum 674.fm und am 27.9.
<https://www.reihe-m.de/?p=5179>im Stadtgarten zu Gast. Die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>spielt beim Montagskonzert am 11.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-musique-dart-2/>eine
Uraufführungen von *Simon Martin*und beim WDR-Konzert am 24.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-86-concertini/>ein
neues Werk von Michael Pelzel
<https://www.michaelpelzel.ch/no_cache/home.html>. Beim WDR-Konzert
'Musik der Zeit' am 29.9.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>steht
Péter Eötvös im Focus. Musik von Beethoven in unerwarteter Form erklingt
am 15.9.
<https://www.domforum.de/veranstaltungen-/Pension-Ludwig---19.30-Uhr/>Im
Domforum, im Zamus <https://www.zamus.de/>-Konzert am 16.9.
<https://earlymusicnrw.de/kalender/zamus-unlimited-nacht-klang/>trifft
Barockmusik auf Techno, in der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>steht am 16.9. das Ensemble
<https://new2art.ch/>*New3Art <https://new2art.ch/>*auf der Bühne, im
Lutherturm <https://ltk4.de/>findet am 27.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/soiree-sonique-75.176495…>die
nächste Soirée Sonique statt und im Staatenhaus wird am 30.9. die Oper
/The Strangers/
<https://www.oper.koeln/de/programm/the-strangers/6555>von Frank Pesci
<https://www.frankpesci.com/>aus der Taufe gehoben.*
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**und **Noies <https://noies.nrw/>**, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. ON veranstaltet in der
**Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**ein
Werkstattgespräch in der Reihe **ChezOn
<https://www.on-cologne.de/chezon/>**am 13.9. und **ONpaper Workshops
<https://www.on-cologne.de/>**am 4.9., 11.9., 18.9. und 25.9.**
Fast täglich finden Konzerte im Loft <http://www.loftkoeln.de/> statt
und **jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet**FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**ein Radioformat mit Elektronik und
Klangkunst aus Köln. W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **impakt
<https://www.impakt-koeln.de/kalender.html>**sowie **Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Bei der Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/de/> erwartet uns
die Maschinenhausmusik mit Mopcut und Audrey Chen am 6.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/mopcut-feat-farida-amadou/129>
und das Ensemble of Nomads am 13.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/ensemble-of-nomads/130> und am
21. und 22.9. spielen Chorwerk Ruhr, die NDR Bigband und die Basel
Sinfonietta bei Play Big!
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/play-big/100> groß mit Werken
von Sofia Gubaidulina, Michael Wertmüller und Simon Steen-Andersen
<https://www.simonsteenandersen.com/>.
Im Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> *Dortmund*
bringt das *Israel Philharmonic Orchestra*am 3.9.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/03-09-2023-lahav-shani-isra…>
ein Werk von *Betty Olivero*zur deutschen Erstaufführung und im domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> erwarten uns Thereminklänge am 13.9.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-10905.html>
und The Dorf am 21.9.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10620.html>
Anlässlich einer Ausstellung *Duisburger*Künstler ist am 24.9. das
Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> im earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> zu Gast und bei den
Duisburger Philharmonikern stehen Ligeti am 3.9.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/ligeti-100-koko-profile1-2023…>
und neue Werke der litauischen Komponistin *Raminta Šerkšnytė
<https://www.serksnyte.com/>*am 13. und 14.9.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/geburtstagsgruesse-nach-vilni…>
auf dem Programm.
Die Gesellschaft für Neue Musik Ruhr <https://www.gnm.ruhr/> in
*Essen*kündigt /being-sent/für singendes tiefes Streichtrio am 1.9.,
/Soundfloat/mit dem Tretboot am 9.9. und den Containerklang am 30.9. an
und das Folkwang Museum gibt am 10.9.
<https://e-mex.de/konzerte/garden-in-eden/> dem E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/> eine Bühne. Im Pact Zollverein
<https://www.pact-zollverein.de/> befassen sich Alexander Schubert
<https://www.alexanderschubert.net/> und das Decoder Ensemble
<http://decoder-ensemble.de/> am 29. und 30.9.
<https://www.pact-zollverein.de/programm/alexander-schubert-decoder-ensemble>
in ANIMA™ mit KI-gesteuerten Settings.
Im Makroscope <https://makroscope.eu/> in *Mülheim an der Ruhr*findet am
9.9. ein Konzert mit Rasmus Nordholt-Frieling, Lukas Hermann und dem
Trio MFK Bochum statt.
Weitere Infos zu aktueller Musik im Ruhrgebiet liefert der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> stehen ein Konzert mit dem
Ensemble Notabu am 20.9.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/12818-na-hoern-sie-m…>
und ein Werk von Aziza Sadikova am 29.9.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/faszination-klassik/12367-die-deutsch…>
auf dem Programm. Am 6.9.
<https://www.duesseldorf.de/stadtbuechereien/veranstaltungen/veranstaltungen…>
interviewt Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> für eine neue Folge
ihres Podcast 'Neue Musik leben <https://neuemusikleben.podigee.io/>'
live in der Zentralbibliothek die*Sängerin, Dirigentin und Komponistin
Barbara Beckmann und am 23.9. lädt sie zur dritten Ausgabe von Singing
Future <https://irenekurka.de/projects/singing-future.html> mit
Uraufführungen von Christina C. Messner und Shadi Kassaee ein. *
*Sonstwo*
*In der Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> touren vom
31.8. bis 10.9. Andrea Parkins und Yorgos Dimitriadis
<https://www.yorgosdimitriadis.com/> durch NRW und vom 27.9. bis 7.10.
sind die beiden Sängerinnen Viv Corringham
<http://vivcorringham.org/biography.html>und Maggie Nicols
<https://maggienicolscreations.com/> unterwegs.*
*Vom 26.9. bis 1.10. findet das Multiphonics Festival
<https://multiphonics-festival.com/> mit 22 Veranstaltungen im
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/> und im Gloria
<https://gloria.koeln/> in Köln, im Skulpturenpark Waldfrieden
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/> und in der Immanuelskirche
<https://www.immanuelskirche.de/> in Wuppertal sowie in der Jazzschmiede
<https://www.jazz-schmiede.de/> in Düsseldorf statt. Die von der Kölner
Klarinettistin Annette Maye <https://annettemaye.wordpress.com/>
kuratierte Veranstaltung erkundet vor allem die vielfältigen
Möglichkeiten der Holzbläser.*
*Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
***Aachen***kündigt die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' am
1.9. <https://www.gzm-aachen.de/?p=4404>, eine Veranstaltung anlässlich
100 Jahre Neue Musik in Aachen am 9.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4612>, das catinblack ensemble
<https://www.catinblackensemble.com/> am 16.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4651> und Jazz mit dem Trio.Diktion am
23.9. <https://www.gzm-aachen.de/?p=4665> an.*
*Die ***Bielefelder***Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> befasst sich in ihrem nächsten Jour
fixe am 4.9.
<https://cooperativaneuemusik.de/2023/08/14/jour-fixe-september-23-margarete…>
mit der Komponistin und Sängerin Margarete Huber
<https://margaretehuber.wordpress.com/vita-2/>.*
*In ***Bonn***findet vom 31.8. bis 24.9. das Beethovenfest
<https://www.beethovenfest.de/de> statt. Auf dem Programm stehen unter
anderem Werke von Philipp Maintz am 2.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/late-night-verklarte-nacht…>,
von Gavin Bryars und Michael Gordon am 3.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/lebensgesange/138>
sowie von Farzia Fallah <http://www.farziafallah.de/> am 10.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/sieben-letzte-worte/161>
und am 9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/sasha-waltz-in-c/154>
und 10.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/sasha-waltz-in-c/160>
begleitet die Musikfabrik eine Choreographie von Sascha Waltz. Zum
Abschluss von 'echoes – soundforum bonn 2023' der Beethovenstiftung Bonn
präsentieren Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort zum
Beethovenfest im Kurfürstlichen Gärtnerhaus vom 31.8. bis 23.9. eine
dreiteilige Klanginstallation
<https://soundforum.info/projekte-2023/entferntes-wasser/>, die um das
Thema Pflanzen im Zeichen des zunehmenden weltweiten Wassermangels
kreist. Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> stellt
am 2.9. mikrotonale Musik für vier Altsaxophone und am 9.9. und 27.9.
die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> vor und in der Kunsthalle
Hangelar im nahen Sankt Augustin sind am 17.9.
<https://www.kunsthallehangelar.de/> Georges Paul und Naoko Kikuchi zu
Gast. *
*Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> spielt am 27.9.
<https://e-mex.de/konzerte/adieu-mamour/> im Museum
<https://museum-goch.de/> ***Goch **zur aktuellen Ausstellung von Jan
Schmidt*. *
*Zum 650. Stadtjubiläum der Stadt ***Krefeld***entführt der Klangraum
<https://www.klangraum61.de/klangraume> am 29.9. mit Musik von
Stockhausen, Boulez u.a. ins Alte Klärwerk. Das Theater am Marienplatz
<https://www.tamkrefeld.de/>******startet in die neue Saison mit einer
Hommage an Schwitters Merz-Bau. Der KlangMerzBau
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=167> soll monatlich erweitert
werden. *
*Stefan Heucke <https://stefanheucke.de/> hat sich im Auftrag des
Theaters <https://theater-kr-mg.de/> ***Mönchengladbach***die Frage
gestellt, wie es wohl mit Aida und Radamès – eingemauert und dem Tode
geweiht – weiter gegangen ist. Sein **/Fünfter Akt/
<https://theater-kr-mg.de/spielplan/aida-der-fuenfte-akt/>**der
**/Aida/**hat am 3.9. im Bunker Güdderath im Rahmen des Festivals
Herbstzeitlose <https://www.die-herbstzeitlose.de/> Premiere. *
*Das Kollektiv Recursion <https://recursion.hotglue.me/>, aktuell
Improviser in Residence
<https://www.moers-festival.de/improviser-in-residence/improviser-in-residen…>
in Moers, ist am 14., 16. und 30.9. zu erleben. *
*Im Kultur- und Medienzentrum ***Pulheim***trifft am 17.9.
<https://e-mex.de/konzerte/make-america-schraeg-again/> Martin Zingsheim
auf das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> und Jennifer Panara.*
*In der ***Wuppertaler***Oper hat am 1.9. **/Angel's Bone/
<https://www.oper-wuppertal.de/programm/detailansicht-auffuehrung/angels-bon…>**von
Du Yun Premiere. Der ort <https://www.kowald-ort.com/> kündigt die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 5.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/soundtrips-nrw/>, neue
Klaviermusik mit Lukas Katter am 14.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/14-09-23-katter-klavier/> und
das Red Color Trio in der Reihe 'all female' am 21.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/21-09-23-redcolortrio/> an und
am 16.9. kann man an einer Wandelperformance durch das Luisenviertel mit
dem experimentellen Musik- und Tanztheater Filidonia
<https://theater-filidonia-de.webnode.page/> teilnehmen.*
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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31 Jul '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-august-2023 __
__
*
*
*August 2023*
**Gewesen: ***Klangraum in Düsseldorf**
Angekündigt: *Brückenmusik in Köln – Ausklang Soundseeing im Münsterland
– Auftakt Ruhrtriennale – Fluxus Musik Zone West in Moyland u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Klangraum in Düsseldorf]**
*Der Juli ist in Düsseldorf durch die alljährlich (und hoffentlich noch
lange) von Antoine Beuger organisierten Wandelweiser
<https://www.wandelweiser.de/>-**Klangraumkonzerte
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html>**geprägt.
Zwei Wochen lang kann man sich ganz der Musik hingeben. Nach einem
festen Rhythmus werden im Laufe einer Woche die Beiträge der beteiligten
Komponisten und Komponistinnen variiert und in wechselnder Reihenfolge
dargeboten, so dass sie immer wieder neu erlebbar sind. Als ich in der
ersten Woche am Donnerstagvormittag dazustoße, ist die Jazzschmiede noch
erfüllt von den sommerlichen Temperaturen der Vortage, aber angenehm
gemildert und in keiner Weise drückend. Schon mit den ersten Klängen des
ersten Stücks, **/10.3/**von **Levin Zimmermann
<https://levinericzimmermann.eu/>**, durchdringt mich dieses besondere
Wandelweisergefühl, das sich von den Füßen aufsteigend ausbreitet und zu
der äußeren Wärme eine innere gesellt – wie jene Wogen, die bei
Entspannung den Körper fluten. Die Partitur ist wie meistens
minimalistisch. Langgezogene schwarze Linien legen die Tonhöhen fest,
die in einer beliebigen Oktave intoniert und leicht variiert werden
können. Eingebettet in eine kaum greifbare elektronische Zuspielung und
strukturiert durch fast subkutane Akzente erklingen die Töne der
Mitwirkenden, deren Anzahl und deren Instrumente frei wählbar sind. Die
Ohren werden wie von einer sanften Brandung umspült, in die sich Klänge
betten, mal gehalten, mal hingetupft, mal vereinzelt, mal sich
wiederholend, oft sich verbindend. In der Partitur sind jedem Notenblatt
kurze Gedichte von Sappho in englischer Übersetzung beigesellt. Dass
diese auch von Schmerz und Einsamkeit handeln („Pain penetrates me drop
by drop“ „Day in day out I hunger and I struggle“), überrascht nur auf
den ersten Blick, denn wie die Musik vermitteln sie Verletzlichkeit und
Durchlässigkeit. Wer mag, kann sie innerlich mitschwingen lassen. *
*In **Maureen Wolloshins <https://www.maureenwolloshin.com/>****/A
/**gibt es jeweils einen Solisten oder eine Solistin, die sich jedoch
nicht in virtuosen Eskapaden verausgaben, sondern ganz unspektakulär
gehaltene Töne aussenden. Diese können von den anderen aufgenommen,
gestützt und begleitet werden, so dass sie an- und abzuschwellen
scheinen. Auch hier gilt was, Levin Zimmermanns
**Selbstcharakterisierung <https://levinericzimmermann.eu/about>**auf
seiner Website gut auf den Punkt bringt: „i prefer blandness to
persuading; restraint to expression; doubt to ideology & community to
competition.“ - also in etwa: „Ich ziehe Sanftmut dem Überzeugen,
Zurückhaltung dem Ausdruck, Zweifel der Ideologie und Gemeinschaft dem
Wettbewerb vor.“ Aufeinander hören, sich zurücknehmen, sich miteinander
einschwingen prägt das Geschehen und umfasst auch mich, so dass ich mich
ohne aktiv mitzuwirken als zugehörig erlebe.*
*Ganz ungewohnte Klänge lässt **Emmanuelle Waeckerlé
<https://ewaeckerle.com/>**in ihrem Stück **/what is left if we aren't
the world/**anstimmen. Zum Auftakt bricht Chaos los, ein Blöken und
Quäken in fff wie man es bei Wandelweiser noch selten gehört hat. Es
dauert eine Weile, bis sich die Gemüter beruhigen, manchmal versucht
sich der Aufruhr erneut Bahn zu brechen, schließlich verebbt das
Gebrodel, mündet in ruhige Gewässer, läuft sanft aus. Der Ablauf ist nur
annähernd vorgegeben, so dass sich die Beteiligten jedes Mal von neuem
ihren Weg bahnen müssen, vom Gegeneinander zum Miteinander, vom Tumult
zur Befriedung. Aber geht das so einfach? Woher kommt das Chaos? Ist es
ein aggressives und destruktives oder kann es auch kreativ und lustvoll
sein? Bricht es über uns herein, bricht es aus uns heraus oder lösen wir
es aus? Sind wir Täter oder Opfer und ist das ppp am Ende eine
Beruhigung oder eine Erschöpfung? Waeckerlé hat sich während der
Pandemie zu diesem Pandämonium inspirieren lassen, doch in dieser Zeit
der Verunsicherung war es ihr möglich, sich ein Refugium der Ruhe zu
bewahren: „I was relishing that new pervasive inner and outer quietness,
amid the global pandemonium.“ Doch so langsam scheint uns die Welt da
draußen einzuholen und anders als bei Wandelweiser sind die globalen
Mitwirkenden nicht unbedingt geneigt, wohlmeinend an einem Strang zu
ziehen. *
*Erfrischend spielerisch geht es in **Gregor Forbes
<https://www.gregorforbesmusic.com/>**Werk **/differend/**zu. Die
Versuchsanordnung ist denkbar einfach: Ein geübter Violinist wird von
zwei Spielenden flankiert, die mit dem Instrument nicht vertraut sind.
Sie lassen sich zunächst von ihm leiten, schauen ihm im wahrsten Sinne
des Wortes auf die Finger, gehen dann aber auch eigene Wege und
orientieren sich aneinander. Ziel ist es jedoch nicht, möglichst klare,
klangsatte Töne zu erzeugen, im Gegenteil; zu Gehör kommen fragile
Geräuschexkursionen, ein Flirren und Knistern, ein Zirpen und Knarzen,
als würde man auf Zehenspitzen über zerbrochenes Glas oder alte
Holzdielen schleichen – Assoziationen, die Forbes in seinen knappen
verbalen Anweisungen anklingen lässt. Für Neue-Musik-Ohren sind das
natürlich keine Neuigkeiten, aber das Besondere ist, dass durch die
Ungeübtheit der Spielenden eine wunderbare Behutsamkeit und Zärtlichkeit
entsteht. Sie gehen mit einer Vorsicht und Neugier ans Werk, die einem
Profi womöglich gar nicht mehr zu Gebote steht. Dadurch wird jedes noch
so fragile Gefissel zu einer Entdeckung und es macht Spaß, Ihnen dabei
zuzuhören und zuzuschauen und ihren Blicken und Händen zu folgen. *
**
**[****Termine im August]**
*Köln*
Noch bis zum 6.8. findet die Brückenmusik <http://www.brueckenmusik.de/>
statt. In diesem Jahr präsentiert das Künstler:innenkollektiv Black
Quantum Futurism <https://www.blackquantumfuturism.com/> im Hohlkörper
der Deutzer Brücke mit /MirrorTimeMirror/ eine komplexe Klang- und
Videoinstallation. In der Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen SJ Hankes
<https://stefanjohanneshanke.de/> Streichquartett /Fever Sketches/ am
13.8.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/alinde-quartett/3477>
und Jörg Widmanns <https://www.joergwidmann.com/> /Konzert für Violine
und Orchester Nr. 2 /am 31.8.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wdr-happy-hour-widmann/2904>
auf den Programm. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>
erwarten uns das Ensemble tra i tempi <http://www.traitempi.de/> am
12.8., Darius Heid und Ensemble am 25.8. und Lunchkonzerte am 19. und
26.8. In den Räumen der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>
findet am 18.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikleben-und-digitalitaet/>
eine Tagung
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/tagung-musikleben-und-digitalitaet-wa…>
des Landesmusikrats NRW <https://www.lmr-nrw.de/> zum Thema 'Musikleben
und Digitalität' statt. Dabei kommt Michael Beils Werk /String Jack /zur
Aufführung. Außerdem gibt es am gleichen Ort ein Montagskonzert am 21.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-albatros/> und am
30.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/here-there-and-everywhere-fuer-uli/>
ein Konzert anlässlich des ersten Todestages von Ulrich Löffler. In der
Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> ist am 23.8. das
Catinblack Ensemble <https://www.catinblackensemble.com/> zu Gast und im
Rahmen der Reihe Klangkolchose NRW
<https://ltk4.de/portfolio/klangkolchose/> kommt das Ensemble The Royal
Winter Music <https://royalwindmusic.org/> am 30.8. in den Lutherturm
<https://ltk4.de/>.*
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/> und *Noies <https://noies.nrw/>, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. ON veranstaltet in der
Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> ein Werkstattgespräch
am 9.8., Workshops und Performances unter dem Motto ON After School
Festival <https://www.on-cologne.de/on-after-school-2023/> vom 17. bis
19.8. und ONPaper-Workshops zum Thema Projektförderung am 21. und 28.8.*
U.a. im **Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**und im
**Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**findet vom 12. bis 18.8.
die **Cologne Jazzweek <https://jazzweek.de/>**statt. Außerdem
präsentiert die **reiheM <https://www.reihe-m.de/>**am **24.8.
<https://www.reihe-m.de/?p=5128>**im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/>**die Inner Cop Avoidance & Trjj Group und im
**Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**erinnert am **17.8.
<https://www.stadtgarten.de/programm/in-memoriam-udo-moll-6012>**eine
Veranstaltung an den im Januar verstorbenen Udo Moll.**
FUNKT <https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**sendet jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus
Köln. W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Am 10.8. startet die Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/de/> in
die dritte und letzte Saison unter der Intendanz von Barbara Frey. Auf
dem Programm stehen im August /Die Erdfabrik/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/die-erdfabrik/105>von Georges
Aperghis ab 11.8., ein Schlagzeugmarathon am 26.8.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/schlagzeugmarathon/113> und
Maschinenhausmusik am 23.8.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/eve-risser-kee-avil/127> mit
Eve Risser und Kee Avil und am 30.8.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/gustafsson-guy-milla/128> mit
Mats Gustafsson, Barry Guy und Jordina Millàs.
Vom 24. bis 27.8. findet in *Dortmund* das Visual Sound Outdoor Festival
<https://www.parzelledortmund.de/visual-sound-outdoor-festival/> statt.
Am 2.8.
<https://steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/dorf-umland-amend-eisold-cam…>
steht das Trio *Amend/Eisold/Camatta im ***Duisburger***Steinbruch
<https://steinbruch-duisburg.de/> auf der Bühne und am 31.8. geht die
Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> im Lokal Harmonie
<https://www.lokal-harmonie.de/> mit Andrea Parkins und Yorgos
Dimitriadis <https://www.yorgosdimitriadis.com/> in die nächst Runde.*
*Die Gesellschaft für Neue Musik Ruhr <https://www.gnm.ruhr/>
veranstaltet am 5. und 6.8. in ihrer Zentrale am Viehofer Platz in
***Essen***ein Sommerfest und am 27. und 29.8. ist die Reihe
Klangkolchose NRW <https://ltk4.de/portfolio/klangkolchose/> in Sankt
Maria Empfängnis zu Gast – am 29.8. mit **The Royal Winter Music
<https://royalwindmusic.org/>. *
*Sonstwo*
Soundseeing <https://www.soundseeing.net/>, das münsterlandweite
Klangkunstfestival, präsentiert noch bis zum 12.8. Zwitschermaschinen in
Altenberge, bis zum 20.8. Emega Ogboh im Kunsthaus Kloster Gravenhorst
<https://www.da-kunsthaus.de/> in Hörstel, vom 30.7. bis 27.8. eine
Licht- und Klangausstellung von Achim Vogel Muranyi im Kunstverein
Münsterland <https://www.kunstverein-muensterland.de/> in Coesfeld, das
Trio Blonk <http://www.jaapblonk.com/>/Froleyks
<http://www.stephan-froleyks.de/>/Roth <https://www.steffenroth.de/> am
3.8. im LWL-Museum <https://textilwerk.lwl.org/de/> in Bocholt und am
4.8. im Rock'n Popmuseum <https://www.rock-popmuseum.de/> in Gronau
sowie einen KlangKunst Tag und ein Mobiles Musik Museum am 26.8. im
ARTandTECH.space <https://artandtech.space/> in Rheine.
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
*Aachen*befasst sich am 4.8. <https://www.gzm-aachen.de/?p=4394> in der
Reihe 'Hören und Sprechen über neue Musik' mit Oxana Omelschuk
<https://oxanaomelchuk.com/>. Außerdem sind am 19.8.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4527> das Simon Rummel Ensemble
<http://www.simonrummel.de/ensemble.html> und am 26.8.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4459> die Big Bandits zu Gast.
Die Cooperativa Neue Musik <https://cooperativaneuemusik.de/> in
*Bielefeld*veranstaltet am 27.8.
<https://cooperativaneuemusik.de/2023/07/15/tor-auf-oberbehme/> ein
Wandelkonzert auf Gut Oberbehme.
*Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> ist am 25.8.
<https://e-mex.de/konzerte/wind-und-wuerfel/> im Museum
<https://museum-goch.de/> ***Goch***zu erleben und die Reihe
Klangkolchose NRW <https://ltk4.de/portfolio/klangkolchose/> macht am
5.8. in ***Iserlohn***Station.*
*Im Museum <https://www.moyland.de/> Schloss ***Moyland***wird am 13.8.
eine Ausstellung über Fluxus Musik Zone West
<https://www.moyland.de/ausstellungen/fluxus-musik-zone-west-von-beuys-bis-m…>
eröffnet.*
*In ***Solingen***erwarten uns zwei Veranstaltungen in der Reihe 'Gewalt
und Mitgefühl': am 4.8. im Lichtturm
<https://www.lichtturm-solingen.de/termine/> und am 28.8.
<https://www.lts4.org/programm/gewalt-mitgefuehl-3/> mit The Royal
Winter Music <https://royalwindmusic.org/> in der Festhalle Ohligs.*
*Der ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> startet am 20.8.
mit dem Septett Jazzpool NRW und dem**Simon Rummel Ensemble
<http://www.simonrummel.de/ensemble.html> in die neue Saison.*
Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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23 Jun '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-2023 __
__
*Juli 2023*
**Gewesen: ***Oluzayo-Festival in Köln – Triennale in Monheim – NOperas!
in Gelsenkirchen – Schönes Wochenende in Düsseldorf**
Angekündigt: *Folkwang Woche Neue Musik – Klangraum in Düsseldorf –
Soundseeing im Münsterland u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Oluzayo-Festival in Köln]**
*Neue Musik, besonders die mit großem N, war und ist noch immer eine
sehr europäische Veranstaltung. Die Namen der Komponierenden auf den
einschlägigen Festivals muten zwar auf den ersten Blick international
an, um aber in der Szene Fuß zu fassen, war bzw. ist es ratsam, sich an
bestimmte Codes zu halten. Alles was irgendwie folkloristisch anmutet,
wird skeptisch bis geringschätzig beäugt, und ich muss gestehen, dass
ich mich selbst von solchen Tendenzen nicht freisprechen kann. Dabei ist
es weniger die Vorstellung, dass die Neue Musik die bessere oder
kulturell wertvollere ist, sondern einfach meine Erfahrung, dass schräge
Klänge und Unberechenbarkeiten bei mir ein Gänsehaut- und Wohlgefühl
erzeugen, das gängige Rhythmen und Melodien so nicht hinbekommen. Aber
vieles ist im Fluss und die Codes bröckeln. Im letzten Jahr hat das
Essener Now!-Festival unter dem Motto **Horizonte
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20222023/now-horizon…>**den
Blick über den europäischen Tellerrand hinaus geworfen und ist dabei
überwiegend in Asien fündig geworden. Ausgerechnet der Abstecher nach
Afrika mit Lukas Ligeti und seiner Gruppe Burkina Electric, die auf das
Ensemble Bruch trafen, hatte mich wenig überzeugt. Aber die Neugier
stirbt zuletzt und so wollte ich mir das Kölner **Oluzayo-Festival
<https://www.oluzayo-festival.net/>**, das u.a. von eben jenem Lukas
Liget kuratiert wurde, nicht entgehen lassen. Oluzayo ist ein Begriff
aus der Sprache der Zulu, der 'was vor uns liegt' bedeutet und hier für
ein Festival für aktuelle, experimentelle und zeitgenössische Musik aus
Afrika steht. Da scheint alles möglich und gleichzeitig leben wir in
einer Zeit, in der – kaum wurden die alten Dogmen einigermaßen aus dem
Weg geräumt – neue Warnschilder aufploppen. Man möchte natürlich nicht
in den seichten Gefilden der marktgängigen Weltmusik landen oder einem
kolonialistischen Blick erliegen und zudem lauert die Gefahr der
kulturellen Aneignung. In dieser Hinsicht hat sich Ligeti in einem
lesenswerten **Interview
<https://noies.nrw/besuch-bei-lukas-ligeti/>**in der Zeitung **Noies
<https://noies.nrw/>**klar positioniert: „Solange eine Verbindung mit
Afrika da ist, ist es unser Thema – ohne Identitätspolitik.“ Diese
Haltung zeigte sich exemplarisch im Eröffnungskonzert mit dem **Ensemble
Modern <https://www.ensemble-modern.com/>**, das vier
Auftragskompositionen aus der Taufe hob, die sich irgendwie mit
afrikanischer Musik auseinandersetzen sollten. Von den vier Auserwählten
wurden mit Gabriel Abedi <https://www.gabrielabedi.com/> (*1999 in
Ghana) und Onche Rajesh Ugbabe <https://oncherajesh.com/> (*Nigeria) nur
zwei in Afrika geboren, wobei ersterer in Italien aufwuchs und letzterer
indische Vorfahren hat und in den USA ausgebildet wurde. **Yang Song
<https://www.yang-song-composer.com/>**stammt aus der inneren Mongolei,
studierte in China, am IRCAM in Paris, bei Johannes Schöllhorn in
Freiburg und später in Köln und Michele Sanna ist Italiener, dessen
Verbindungen von Europa über die USA bis nach Japan reichen. Puristische
Biographien sind heute kaum noch zu haben und entsprechend vielschichtig
waren auch die Kompositionen und ihre Bezugnahmen auf Afrika. Onche
Rajesh Ugbabe hat sich in seinem Werk **/The Ancestors Speak/**die Frage
gestellt, wie seine Vorfahren auf europäischen Instrumenten spielen
würden und ließ sich dabei von Liedern seiner kürzlich verstorbenen
Großmutter inspirieren. Diese wandern als freundliche Melodien durchs
Ensemble, gemahnen an asiatisch anmutende blumige Landschaftsszenarien
und bieten vor allem friedliche Idylle. In ähnliche Gefilde lockt
Gabriel Abedi, der in **/Seperewa Kasa /**Klang, Textur und Spielweise
des 12- bis 14-saitigen, lautenartigen Instruments Seperewa auf das
Ensemble überträgt; ein verspielter tänzerischer Reigen mit
tirilierender Flöte und allem was dazu gehört. Bei aller versuchten
Aufgeschlossenheit waren mir diese beiden Stücke doch zu lieblich und
konventionell. Als ganz anderes Kaliber entpuppte sich das* Werk
*/Heterometric Patterns/**von Yang Song. Geprägt von der
Obertontradition ihrer mongolischen Heimat ließ sie sich vom
Obertongesang umngqokolo der Xhosafrauen aus Südafrika anregen.
Gleichzeitig arbeitet sie mit komplexen rhythmischen Strukturen, indem
sie das Ensemble in drei eigenständige, parallel geführte Gruppen
aufteilt. Daraus entsteht eine vielschichtige, facettenreiche Musik, in
der die einzelnen Ebenen manchmal aus dem Ruder laufen, sich in
chaotische Turbulenzen verstricken und doch von unsichtbarer Hand
zusammengehalten werden. Michele Sanna ließ sich zu seiner **/Factory of
illusions/**von den Pygmäen inspirieren, jedoch weniger von ihrer Musik
als von ihren Geschichten, die er in ausgesprochen farbige und
sprechende Klänge übersetzt: schnatternde und plappernde Blechbläser,
mal von galoppierenden Rhythmen angetrieben, mal scheinbar auf der
Stelle tretend oder diffus schweifend, jazzige Turbulenzen neben
hingehauchten und -getupften Geräuschexkursionen – eine
abwechslungsreiche und spannende Klangreise, bei der keine Langeweile
aufkommt. Unterm Strich bin ich so auf meinen Vorurteilen sitzen
geblieben, wonach die durch die Neue-Musik-Mühle gegangenen akustischen
Welten mir am meisten zu bieten haben.**
Die Musik der Pygmäen hat bereits György Ligeti fasziniert, heute ist es
sein Sohn **Lukas Ligeti <https://www.lukasligeti.com/>**der mit
verschiedenen Projekten in Afrika aktiv ist und auch an der Ausrichtung
der diesjährigen **ISCM <https://iscm.org/>****Weltmusiktage in
Südafrika <https://iscm.org/wnmd/2023-south-africa/>**in leitender
Funktion beteiligt ist. Das Kölner Oluzayo-Festival kann als deren
Vorspann betrachtet werden und bot an vier Tagen ein erfreulich
abwechslungsreiches Spektrum afrikanischer Musik.**
Satch Hoyt <https://www.satchhoyt.art/>**begibt sich mit seinem Projekt
**Afro-Sonic Mapping <https://afrosonicmapping.com/>**auf die Spuren der
afrikanischen Diaspora und erzeugt aus Bildern, Skulpturen, historischen
Aufnahmen, Instrumenten und Klängen aller Art, Gefundenem und
Konstruiertem eine eigene Welt; ein forschender, ethnologischer Ansatz,
der sich aber nicht darin erschöpft, sondern dem Entdeckten neues Leben
einhaucht. Nachdem Hoyt, der derzeit in Berlin lebt, einen Einblick in
seine Arbeit gegeben hatte, begab er sich gemeinsam mit Dirk Leyers auf
eine traumwandlerische Reise, bei der alte und neue, elektronische und
live-erzeugte Klänge sich zu einem pulsierenden Sog verbanden, wie
prickelnde und schäumende Meereswellen, die akustisches Treibgut
anspülen, das sich in den Ohren verfängt und dessen man doch nicht
habhaft werden kann.***
**
*Der US-Amerikaner Mark Stone interpretierte auf dem ghanaischen
Xylophon Gyil die Musik seines verstorbenen Lehrers Bernard Woma. Woma
adaptierte die traditionelle Musik für den Konzertsaal und stand unter
anderem mit den Berliner Symphonikern und den New Yorker Philharmonikern
auf der Bühne. Während das Instrument im traditionellen Kontext in
Trioformation zum Einsatz kommt, präsentierte Stone eine virtuose
One-Man-Show mit vollem Körpereinsatz. Es war faszinierend zu erleben,
wie das bodenständige Instrument mit seinem rustikalen, scheppernden
Klang mit zunehmender Beschleunigung plötzlich eine ungeahnte
Leichtigkeit entwickelt, Flügel bekommt und abhebt.**
Ein Highlight des Festivals war Mark Ernestus' Ndagga Rhythm Force,
wobei der Name Programm ist. Die senegalesischen Perkussionisten
erzeugen ein wahres Trommelgewitter, es ist, als würden hochpräzise
Gewehrsalven abgefeuert, so komplex, dass sie das Fassungsvermögen
übersteigen und trotzdem unmittelbar mitreißen. Dazu gesellt sich die
Sängerin Mbene Diatta Seck mit ihrer markanten kraftvollen Stimme ohne
überflüssige Schnörkel. Das Publikum ließ sich nicht lange bitten und
ging begeistert mit. Hier scheint sich die gängige Ansicht zu
bestätigen, dass Musik aus Afrika dann am besten ist, wenn sie sich auf
ihre Kernkompetenz Rhythmus konzentriert. Wenn dieses Vorurteil so
fulminant bedient wird, lasse ich es mir gerne gefallen.*
**[Triennale in Monheim]**
*Oft rangiert Klangkunst nur im Nebenprogramm, aber die **Triennale in
Monheim <https://www.monheim-triennale.de/de>**bereitet ihr in diesem
Jahr die große Bühne. Unter dem Motto **/The Sound – Sonic Art in Public
Spaces/**kann man noch bis zum 2.7. das kleine idyllisch am Rhein
gelegene Städtchen umsonst und draußen mit den Ohren erkunden. Statt von
Konzert zu Konzert zu eilen, pünktlich zu sein und dann still zu sitzen,
muss man sich hier selbst auf den Weg machen, sein eigenes Tempo finden
und alle Sinne öffnen – verlaufen und durchfragen inklusive. Kommt man
von Norden, so kann man gleich zum Auftakt mit **James Webb
<https://www.monheim-triennale.de/de/mt2/2023/artists/james-webb>**den
Rhein befragen. Ganz unspektakulär und leicht zu übersehen
(Hinweisschilder beachten) sind an drei Stellen Lautsprecher auf den
Fluss gerichtet, aus denen Fragen dringen, die ihn direkt und
respektvoll adressieren (der Rhein wird gesiezt!). „Was tun Sie mit den
Dingen, die Ihnen geopfert wurden?“, „Welche Lieder beruhigen Sie?“ und
„Was möchten Sie von uns?“ heißt es da. Antworten gibt es keine, in den
Pausen hört man schnatternde Enten und das Plätschern der Wellen, man
gerät rasch in den Sog der ruhigen Stimme, beginnt selbst nach Antworten
zu suchen, verbindet sich mit dem Fluss, taucht ein in Raum und Zeit und
kommt schließlich bei sich selbst an: „Was erschöpft Sie?“, „Vor wem
oder was haben Sie Angst?“, „Was bräuchten Sie, um Ihren Lauf zu
ändern?“ Das scheint direkt an mich gerichtet.**
Die Fragen wurden teilweise gemeinsam mit Monheimer Bürgerinnen und
Bürgern entwickelt und diese konnten auch bei anderen Projekten
mitwirken. **Anushka Chkheidze
<https://www.monheim-triennale.de/de/mt2/2023/artists/anushka-chkheidze>**hat
das leerstehende Gelände einer ehemaligen Kindertagesstätte auserkoren,
um in die Kindheit einzutauchen. Sie fragte Monheimer und Monheimerinnen
nach ihren liebsten Schlafliedern, ließ sie diese gleich einsingen und
schuf daraus eine elektronisch aufbereitete Komposition, die auf
wundersame Weise aus Bäumen und Büschen schallt. Der verlassene, leicht
verwahrloste Ort, an dem einst Kinder tobten, macht es leicht, sich dem
unprätentiösen Singsang hinzugeben und die verschiedenen Sprachen und
Nationalitäten tun ein übriges, um ein Gefühl von Heimweh zu erzeugen;
Heimweh nach einer verlorenen Welt, nach Geborgenheit, nach den
Menschen, die nicht mehr bei uns sind.**
Auch große Namen sind in Monheim präsent, allen voran **Robert Wilson
<https://www.monheim-triennale.de/de/mt2/2023/artists/robert-wilson>**,
der den Park der Marienburg in eine Märchenwelt verwandelt. Er spielt
mit Größenverhältnissen und lokalen Verweisen, indem er in der
Sichtachse des historischen Gemäuers ein Häuschen platziert, in welchem
uns eine überdimensionale Gans erwartet. Die Gans hat in Monheim eine
lange Tradition und ist in Wappen und Skulpturen allgegenwärtig, doch
während sie normalerweise von der Gänseliesel zum Schweigen angehalten
wird, ist hier alles Singen, Sprechen und Schnattern. Nicht nur aus dem
Häuschen schallt es uns entgegen, sondern auch aus drei Brunnen: Während
unsere Blicke sich in goldenes und kristallenes Funkeln versenken oder
mit Engeln und Wolken in eine imaginäre Kuppel aufsteigen, lauschen wir
Geschichten, die die Monheimerin Ulla Hahn eigens für Wilsons
Installation geschrieben und eingesprochen hat.**
Wieder in Rheinnähe hat **John Grzinich
<https://www.monheim-triennale.de/de/mt2/2023/artists/john-grzinich>**seine
Windharfen installiert, die je nach Wind und Wetter flirrend-flatternde
oder filigran-metallische Klänge von sich geben, und ganz in der Nähe
wird es vollends exotisch. Aus einem kleinen Wäldchen dringen seltsame
Geräusche, die **Chris Watson
<https://www.monheim-triennale.de/de/mt2/2023/artists/chris-watson>**direkt
**/From the Mara to Monheim/**verpflanzt hat. Masai Mara ist ein
Naturreservat in Kenia, dessen Soundscape unter Einhaltung des
originalen Tagesablaufs übertragen wird. Wer mag, kann sich anhand eines
**Zeitplans
<https://www.monheim-triennale.de/de/mt2/2023/programm/mara-zeiten>**auf
die Lauer legen und Löwen, Klapperlerchen, Aasgeier und Elefanten
aufspüren, aber das Schöne ist, dass man nie so genau weiß, was hier
Monheim und was Mara ist und ob das Vogelgezwitscher aus unsichtbaren
Lautsprechern oder live aus den Bäumen kommt. Der Dschungel ist immer
und überall, in unserem Kopf und im kleinsten Gesträuch – wenn wir ihn
nur hören wollen.**
Während man sich all das und noch vieles mehr erwandern kann, kommt
**Angela de Weijers
<https://www.monheim-triennale.de/de/mt2/2023/artists/angela-de-weijer>****/Collective
Signal/**ungefragt zu allen. Immer samstags um 16 Uhr vereinigen sich 12
Sirenen im Stadtgebiet, doch diesmal nicht, um vor Katastrophen zu
warnen, sondern um uns mit einer fröhlichen Melodie zu erfreuen, die
hallig-blechern den Stadtraum erobert. Es könnte alles so schön sein!*
**[Nopera! mit ***/*Fundstadt */***in Gelsenkirchen]**
*In Gelsenkirchen konnte man sich auf eine Wanderung
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de/performance/2022-23/noperas-fundst…>
ganz anderer Art begeben. Initiiert von **NOperas!
<https://www.noperas.de/>**, einer Initiative, die in der Nachfolge des
Fonds experimentelles Musiktheater (**feXm
<https://www.noperas.de/fexm-2/>**) städte- und genreübergreifende
Projekte fördert, kooperierten diesmal das **Theater Breme
<https://www.theaterbremen.de/de_DE/home>**n und das **Musiktheater im
Revier <https://www.musiktheater-im-revier.de/de>**. Aber das besondere
des neuen Projekts **/Fundstadt/
<https://www.noperas.de/projekte/hiatus/>**waren die jungen
Mitwirkenden, die sich unter der Federführung des
Musiktheater-Kollektivs HIATUS, bestehend aus den beiden Schweizer
Musikern **Duri Collenberg
<https://www.noperas.de/hiatus/duri-collenberg/>**und **Lukas Rickli
<https://www.noperas.de/hiatus/lukas-rickli/>**und der deutschen
Theatermacherin **Uta Plate
<https://www.noperas.de/hiatus/uta-plate/>**, zusammengefunden hatten:
Je drei Kinder aus Bremen und Gelsenkirchen waren eingeladen worden,
ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und Geschichten zu kreieren, die um
magische Wesen kreisen. Vom Socken fressenden Superhelden mit vier
Händen und zwei Krebsscheren über ein unsichtbar in einem Karton
hausendes Glitzerwesen bis zum katzenhaften Riesengetüm mit traurigem
Gesicht ist alles dabei und so spektakulär müssen die fantastischen
Gefährten auch sein, denn die Welt der Kinder ist alles andere als heil.
Sie erzählen von Mobbing und Ausgrenzung, stillgelegten Schwimmbädern
und lungenkranken Großvätern und auch die Wahrheit kann es nicht
richten, denn – so philosophiert Janne - „die Wahrheit ist nicht immer
die schönste, denn meistens ist es so, dass die Wahrheit auch irgendwie
ekelhaft ist.“ Zu sehen und zu hören ist all dies nicht im vertrauten
Theaterambiente, sondern das Publikum wird mit Tablets ausgestattet in
die Stadtlandschaft gelockt und auf eine Schnitzeljagd geschickt. An
speziellen Stationen können kleine Videofilme abgerufen werden, in denen
uns die Kinder durch ihre Alltags- und Traumwelten führen und in denen
sie schließlich auf ihre in den Theaterwerkstätten zum Leben erweckten
Fantasiegestalten treffen. Dazwischen wandern wir durch die
Gelsenkirchener Straßen und werden in unseren Kapuzenoutfits (zwecks
Sonnenschutz) selbst zu Aliens. Dabei stoßen wir immer wieder auf
Gestalten und Objekte, die mehr oder weniger eindeutig den Filmen
entsprungen sind: Kinder, die über Verteilerkästen balancieren,
Planeten, die in Bäumen hängen, Goldfolien, die über leere Plätze
tanzen, und so manches mehr, von dem man nicht weiß, ob es inszeniert
oder einfach da ist. Fantasie und Wirklichkeit, Kindheits- und
Erwachsenenwelt, filmisches und reales Ambiente, Trauriges und
Fröhliches, Bremen und Gelsenkirchen, alles verbindet sich miteinander
zu einem in alle Richtungen ausstrahlenden Geflecht, in dem sich stets
neue Zusammenhänge entdecken lassen. Etwas ins Hintertreffen gerät die
Musik, die – man kann es kaum glauben – ebenfalls von und mit den
Kindern komponiert wurde. Mal schallt eine Trompete aus einem Fenster,
mal erscheint ein Gesangstrio vor der Kulisse der terrassenartig
aufsteigenden Wohnanlage Weißer Riese, mal erklingt eine Violine aus
einem Ladenlokal. Doch der optischen Eindrücke und gedanklichen
Assoziationen sind so viele, dass ich das Gefühl habe, der Musik gar
nicht gerecht zu werden.**
Zum Schluss versammeln sich alle im Foyer des MIR und auf Feldbetten
ausgestreckt umgeben uns erneut die unterschiedlichsten Welten: an den
Wänden die riesigen Schwammreliefs von Yves Klein, vor uns der weite
Blick auf die Gelsenkirchener Stadtlandschaft, aus Lautsprechern wie ein
Nachtraum Wort- und Klangfetzen des eben Gehörten und um uns herum
wuseln wie ein riesiger Insektenschwarm die Kinder, bevor sie den
wohlverdienten Applaus entgegennehmen. *
**[Schönes Wochenende in Düsseldorf]**
*Offenbar gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, wonach öffentlich
geförderte Konzerthäuser sich mindestens einmal in der Saison mit
zeitgenössischer Musik befassen sollten. Auch in der Düsseldorfer
Tonhalle fühlt man sich in der Pflicht, tut sich aber hörbar schwer
damit. Obwohl eingeräumt wird, dass „zum Glück … die Welt der aktuellen
Musik in den letzten Jahren durchlässiger geworden“ ist, glaubt man sie
immer noch retten zu müssen. Ohne falsche Bescheidenheit wird daher das
„Festival für Neue und Neueste Musik“, das unter dem Titel „Schönes
Wochenende“ firmiert (im Rahmen des Schumannfestes
<https://www.tonhalle.de/schumannfest-2023?utm_source=INFORMATION&utm_medium…>),
unter das Leitmotiv „Die Rettung“ gestellt und so jede unterm
Sternenzelt des Mendelssohn-Saales uraufgeführte tonale Wendung zum
Befreiungsakt stilisiert. Damit nicht genug sollte aber in diesem Jahr
nicht nur die Musik sondern gleich der ganze Planet gerettet werden,
weshalb vorzugsweise Komponistinnen und Musiker mit grünem
Sendungsbewusstsein eingeladen wurden. Das führt dann zum Beispiel zu
einem Auftragswerk, das zwar sonst nicht weiter bemerkenswert ist, aber
immerhin neben einigen Psalmen eine Rede von Greta Thunberg vertont.
Ansonsten wurden Ensembles präsentiert, die an anderen Orten schon
funktioniert haben und hoffentlich niemandem weh tun. So zum Beispiel
das achtstimmige Vokalensemble **The Present
<https://www.thepresentensemble.de/>**, das bereits bei den Schwetzinger
Festspielen überzeugte und 2021 Ensemble artist in residence des ZAMUS
(Zentrum für alte Musik Köln) war. Das Programm **/Ex Utero/**befasst
sich mit dem Thema Mutterschaft und verbindet Musik der Mailänder
Komponistin Chiara Margarita Cozzolani aus dem 17. Jahrhundert mit
neueren Werken zu einer Marienvesper. Hildegard Westerkamp bereitet in
**/Moments of Laughter /**Aufnahmen ihres quengelnden und johlenden
Kindes elektronisch auf und lässt sie mit den teils ebenfalls
verfremdeten Stimmen interagieren. Catherine Lamb stellt in
**/pulse/shade /**pulsierende und gehaltene Klänge in nicht-temperierter
Stimmung einander gegenüber. Sie nähern sich einander an, scheinen zu
verschmelzen und driften wieder auseinander; ein gleichzeitig klar
strukturiertes und emotional-meditatives Werk. Das alles lässt sich ohne
Zweifel gut anhören, nur neu oder gar neuest ist es nicht und gerettet
wird natürlich auch niemand. Das gilt auch für das Konzert mit dem
**Brooklyn Rider Quartet <https://www.brooklynrider.com/>**, einem
Streichquartett aus New York, das sich unter dem Motto **/The Four
Elements/
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/11171-four-elemen…>**mit
dem fragilen Gleichgewicht unseres Ökosystems beschäftigt. Den Elementen
zugeordnet erklingen ältere Werke von Dutilleux (Luft), Schostakowitsch
(Feuer), Golijov (Wasser) sowie eine Bearbeitung der **/American Folk
Songs/**von Ruth Crawford Seeger für Streichquartett (Erde). Hinzu
kommen zwei neuere Stücke: **/Hollow Flame/**von **Akshaya Avril Tucker
<https://www.akshayatucker.com/>**bezieht sich unmittelbar auf die
verheerenden Flächenbrände, die Kalifornien in den letzten Jahren
heimgesucht haben, und durchläuft verschiedene Aggregatzustände vom
flirrenden, filigranen Gespinst über tiefere, dichtere Gefilde bis zum
Entgleiten in luftige Höhen. **Andreia Pinto Correia
<https://andreiapintocorreia.com/>**ließ sich von den Staubstürmen, die
von der Sahara bis zur iberischen Halbinsel ziehen, zu ihrem Stück
**/Aere senza stelle /**anregen. Nach einem behutsamen Auftakt brodelt
und stöbert es gewaltig, bevor die Musik in eine diffuse Statik mündet –
erinnernd an die Orientierungslosigkeit in einem Sandsturm, der die
Sicht auf den sternenklaren Himmel trübt (Luft ohne Sterne).**
Das alles geschieht auf hohem Niveau und trotzdem bleibt der Eindruck
des Etikettenschwindels. In diesem Fall sogar in doppelter Hinsicht,
denn die Jungs aus Brooklyn, deren Konzert ohne rot zu werden als „ein
Stück musikalischer Klimaaktivismus“ verkauft wird, fliegen vor lauter
Sendungsbewusstsein um den halben Globus, um ihre Botschaft unters Volk
zu bringen. Laut Tourplan ging es von Düsseldorf in die Türkei, dann
wieder in die USA, gleich darauf für einen Tag nach London und sofort
retour – hin und her quer über den Atlantik! Flugscham gehört offenbar
nicht zum Repertoire.**
Für die Zukunft möchte man der Tonhalle wünschen, einfach das Programm
zu machen, das man für gut befindet – ohne Verbalakrobatik und
Nachhaltigkeitsanbiederungen. Es muss gar nicht immer das Neueste sein.*
**[****Termine im Juli]**
*Köln*
Am 2.7.
<https://www.rhein-fiktiv.de/garten-events/konzert-michael-denhoff/>
gestaltet Michael Denhoff <http://www.denhoff.de/> mit seinem Cello ein
Gartenkonzert, das Ensemble Handwerk <http://ensemble-handwerk.eu/> ist
am 4.7. in der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> zu
Gast, am gleichen Ort lässt das Stuttgarter Trio Pony Says
<https://ponysays.de/> am 5.7. Popkultur auf Neue Musik treffen und das
Musikwissenschaftliche Institut
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php> der
Universität Köln feiert am 7.7.
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>
75 Jahre elektroakustische Musik.
Die Klangkolchose NRW <https://ltk4.de/portfolio/klangkolchose/> ist im
Juli nicht nur im Kölner Lutherturm sondern auch in Essen und Hilden zu
erleben.*
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/> und *Noies <https://noies.nrw/>, der
Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW. *Fast tägliche
Konzerte finden im **Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**statt
und **FUNKT <https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2.
und 4. Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst
aus Köln. W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.****
NICA artist development <https://nica-artistdevelopment.de/about>
(benannt nach Pannonica de Koenigswarter) fördert Musiker und
Musikerinnen aus NRW, die im Bereich Jazz und aktuelle Musik tätig sind.
Am 3.
<https://www.stadtgarten.de/en/program/nica-live-coudoux-gw-zoubek-6054>,
10.
<https://www.stadtgarten.de/en/program/nica-live-kira-hummen-x-kitno-6057>,
17.
<https://www.stadtgarten.de/en/program/nica-live-rebekka-salomea-presents-ra…>
und 24.7.
<https://www.stadtgarten.de/en/program/nica-live-leif-berger-fabian-dudek-ru…>
stehen einige von ihnen im Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/en>
auf der Bühne.*
*Ruhrgebiet*
Noch bis zum 27.8. kann man im *Dortmunder* U die Ausstellung Nam June
Paik: I Expose the Music <https://dortmunder-u.de/event/nam-june-paik/>
besuchen. Zum Begleitprogramm gehört auch ein DJ-Set am 8.7.
<https://dortmunder-u.de/event/club-experience-machinis-occupare-an-der-wass…>
und am 23.7.
<https://dortmunder-u.de/event/pro-jazz-e-v-pres-spacelions/> sind auf
dem Vorplatz des Dortmunder U die Spacelions zu erleben, ein Dortmunder
Musikkollektiv, das sich der improvisierten Erforschung von
Klang(zwischen)räumen verschrieben hat.
Vom 3. bis 8.7. findet in der Folkwang Universität der Künste
<https://www.folkwang-uni.de/home/> in *Essen* eine Woche der Neuen
Musik
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/aktuell/vollanzeige/news-detail/folk…>
statt.
*Düsseldorf*
Vom 11. bis 16.7. und vom 25. bis 30.7. veranstaltet Antoine Beuger
wieder den sommerlichen Klangraum
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html> in der
Jazzschmiede. Dazwischen, vom 18. bis 24.7., präsentiert Andre O. Möller
ein von ihm kuratiertes Programm.
*Sonstwo*
Soundseeing <https://www.soundseeing.net/>, das münsterlandweite
Klangkunstfestival, hat den bekannten nigerianischen Künstler Emeka
Ogboh in das Kunsthaus Kloster Gravenhorst
<https://www.da-kunsthaus.de/>nach *Hörstel* eingeladen (bis 20.8.).
Noch bis zum 23.7. sind in der Burg Vischering /Schattenklänge/ von
Achim Vogel Muranyi und Peter Vogel zu erleben, die
Klangkunstausstellung von Albrecht Fersch in *Ibbenbüren* wurde bis
16.7. verlängert, am 20.7. präsentiert Michael Bradke sein
Giganten-Orchester und das Metallophon in *Gronau* und am 30.7. eröffnet
eine Licht- & Klangausstellung von Achim Vogel Muranyi im Kunstverein
Münsterland in *Coesfeld*.
*Die ***Aachener***Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> hat am 1.7.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4467> das Duo Yun/Graf zu Gast.*
*Der monatliche Jour fixe der ***Bielefelder***Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> befasst sich am 23.7. mit Sidney
Corbett.*
*Die ***Bonner***Gesellschaft für Kunst und Gestaltung
<https://www.gkg-bonn.de/> widmet sich noch bis zum 6.8. mit der
Ausstellung Strom : Klänge
<https://www.gkg-bonn.de/strom-klaenge-18-6-2023-6-8-2023> dem Studio
für elektronische Musik der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Zum
Begleitprogramm gehören im Juli ein Filmabend am 7.7., Hörstunden am 9.
und 16.7. sowie Konzerte am 21. und 23.7.*
*Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität ***Siegen***veranstaltet am 13.7.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/22_2…>
einen Schlagzeugabend.*
*Im Abschlusskonzert des Klavier-Festival Ruhr
<https://www.klavierfestival.de/> kommt am 7.7.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/namekawa-2023/> in der
Historischen Stadthalle in ***Wuppertal***Philip Glass' neues
Klavierkonzert als Auftragswerk zur Uraufführung.*
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette **neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de **nicht
mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine Mail an:*
**
*Impressum:*
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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25 May '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-juni-2023 __
__
*Juni 2023*
**Gewesen: ***Achtbrücken-Festival in Köln**
Angekündigt: *Triennale in Monheim– Oluzayo-Festival und romanischer
Sommer in Köln – Neue Musik aus der Ukraine in Bonn – Blaues Rauschen im
Ruhrgebiet – Schönes Wochenende in Düsseldorf – NOperas! in
Gelsenkirchen – Transient in der Eifel – Soundseeing im Münsterland u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Achtbrücken-Festival in Köln]**
*Ausnahmsweise gab es zwischen den **Wittener Tagen für neue Kammermusik
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/wittener-tage-fuer-neue-kammermusik-15…>**und
dem Kölner **Achtbrücken-Festival <https://www.achtbruecken.de/de/>**in
diesem Jahr keine Terminüberschneidung, so dass sich Neue-Musik-Fans vom
28.4. bis zum 7.5. erneut ins Getümmel stürzen konnten. Achtbrücken
stand diesmal unter dem Motto 'Musik oder Nichts' und versprach, der
Stille zu huldigen. Aber wie so oft handelt es sich hierbei um sehr lose
flatternde Etiketten; außer einer Zitatensammlung im Foyer der
Philharmonie kam das Nichts nicht groß zu Wort. Als Aushängekomponistin
hatte man **Rebecca Saunders
<https://www.rebeccasaunders.net/>**auserkoren, für die die
Auseinandersetzung mit Stille eine besondere Rolle spielt. Doch ihre
Herangehensweise ist sehr eigenwillig, wie sie in einem Interview
darlegt: Sie stelle sich vor, „dass die Stille eine Haut ist, die ich
aufreiße und meine Hände in all die Klänge darunter eintauche“. Eine
sehr haptische, aber auch aggressive und schmerzhafte Vorstellung, die
sich in ihrer Musik abbildet; besonders in ihrem **/Triptychon/**,
dessen dritter Teil **/Skull/**in Köln mit dem **Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/de>**zur Uraufführung kam, mich jedoch
weniger beeindruckte als die vorausgehenden Teile. In **/Scar/**stehen
sich räumlich klar getrennt zwei Klaviere gegenüber, deren markante
Impulse sich wie Risse schneidend scharf durchs Ensemble ziehen
begleitet von heftigen Schlagzeugattacken. **/Skin/**hat Saunders der
Sopranistin **Juliet Fraser <https://www.julietfraser.co.uk/>**auf die
Haut bzw. die Stimmbänder geschrieben. Das Stimmspektrum reicht von
jähem Aufschrei über ersticktes Hecheln hinter vorgehaltener Hand bis
zum Verstummen. Dabei ist entscheidend, dass Fraser zu keinem Zeitpunkt
die Kontrolle über das Geschehen verliert und nicht in exaltierter
Expression mündet. Sie fährt gerade nicht aus der Haut, wodurch eine
besonders intensive Spannung erzeugt wird. Fraser steht auch im Zentrum
eines weiteren Werks von Saunders, der Raumperformance **/Yes/**, die
auf dem Monolog der Molly Bloom aus **/Ulysses/**von James Joyces
basiert. Ohne dass es auf Textverständlichkeit ankäme überträgt sich
dessen Mäandern zwischen traumhaftem Vagabundieren und handfester
Sinnlichkeit auf die Musik, die bewusst Grenzen überschreitet. Die
Mitglieder der **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>**formieren
sich zu wechselnden Klanginseln im Raum, die sich teils isolieren, teils
kommunizieren; die Musiker und Musikerinnen fangen selbst an zu sprechen
und zu flüstern, während der Dirigent Enno Poppe ins Schlagwerk
eingreift. So entsteht ein lebendiger, pulsierender Organismus, der den
gesamten Raum und das Publikum einbezieht.*
*Saunders lässt sich häufig von Texten anregen, die manchmal nur als
subkutane Impulsgeber den Partituren beigegeben sind. Neben Joyce taucht
dabei immer wieder der Name Samuel Beckett auf, der wie ein Gespenst
durch das Achtbrücken-Festival geisterte. Seiner habhaft zu werden ist
allerdings nahezu unmöglich; am nächsten kommt ihm vermutlich Morton
Feldman, den Beckett in Berlin kennenlernte und den er ausdrücklich um
eine Neufassung seines Hörspiels **/Words and Music/**bat. In diesem
stehen sich unter der Regie einer dritten Figur, die gelegentlich als
Lord angesprochen wird, Joe (=Words) und Bob (=Music) als Sprecher und
Ensemble gegenüber. Feldmans Musik – sich wiederholend, leicht
variierend – lässt sich auch durch Unterbrechungen nicht aus der Ruhe
bringen, während der Sprecher sich auf Zuruf an hehren Themen wie Liebe,
Trägheit und Alter abarbeitet. Beide kreisen letztlich um sich selbst,
eine tragfähige Verbindung kommt nicht zustande; als der Lord resigniert
schlurfend den Saal verlässt, bleiben wir wohlig irritiert zurück.*
*Diese Beckettsche Kommunikationsverweigerung, die sowohl die Beziehung
seiner Protagonisten untereinander als auch den Bezug seiner Werke zum
Publikum charakterisiert, ist offenbar schwer aushaltbar. Weitere in
Köln präsentierte Ansätze der Auseinandersetzung haben versucht, sie zu
umgehen oder schlicht zu ignorieren, und sind daran mehr oder weniger
gescheitert. Im gleichen Konzert übersetzt **Helena Cánovas i Parés
<https://www.hcanovaspares.com/>**in **/devising it all for
company/**eine Erzählung Becketts in eine rein musikalische Fassung, in
der zwei leicht erhöht hinter dem **E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/>**platzierte Flöten die Stimme verkörpern. In die
aufgekratzte, kontrastreiche Konversation ist zudem die Transkription
einer urbanen Klangkulisse integriert, so dass Beckett nicht einmal als
Stichwortgeber wahrnehmbar ist. In **/Quadrature/**überträgt **Simon
Nabatov <http://www.nabatov.com/>**die monotonen Bewegungen aus Becketts
TV-Inszenierung **/Quad/
<https://www.youtube.com/watch?v=4ZDRfnICq9M>**in einen vom Klavier
punktierten minimalistischen Streichquartettsound und verstrickt uns so
in einen hypnotischen Sog. **Claudia Robles-Angel
<http://www.claudearobles.de/>**lässt in ihrer Performance
**/Exhausted/**inspiriert von Becketts „existentiell ausgelaugten
Figuren“ zwei Perkussionisten, einen Tänzer und eine Tänzerin bis zur
Erschöpfung aufeinandertreffen. Wo uns Beckett mit Isolation und
Irritation konfrontiert, ist hier alles Kommunikation und Bezugnahme und
so prallen wir statt auf uns selbst auf die Mitwirkenden; statt wie bei
Beckett mit uns selbst konfrontiert zu werden, sind wir vollauf damit
beschäftigt, uns und anderen auszuweichen.*
*Neben Beckett war es ein anderer alter, weißer Mann, der, obwohl er
eigentlich nichts Neues zu erzählen hat, mich einmal mehr faszinierte.
In Abwesenheit wurde Helmut Lachenmann mit der Aufführung mehrerer
seiner Werke sowie mit dem Film **/My Way/
<https://lachenmann-film.de/>**gewürdigt. Lachenmann, der sich selbst
als „letztes Fossil aus Darmstadt“ bezeichnet, gewährt hier einen sehr
persönlichen Einblick in sein Denken und Komponieren, weist darauf hin,
wie wichtig es ist, vor allem Geräusche „so sauber wie möglich“ zu
erzeugen, und wartet mit Bonmots auf wie „wenn ich überflüssig bin, bin
ich unverzichtbar“ – sein Kommentar zur Systemrelevanz von Kunst. Neben
**/GOT LOST/**für hohen Sopran und Klavier mit **Yuko Kakuta
<https://yukokakuta.com/de/home/>**und **Yukiko Sugawara
<http://p102618.typo3server.info/164.0.html>**, mit dem am 1.5. ein
ganzer Tag Musik bei freiem Eintritt in der Philharmonie eröffnet wurde,
und **/Mouvement(- vor der Erstarrung) /**mit dem **European Workshop
für Contemporary Music
<https://www.podium-gegenwart.de/foerderprojekte/interpretieren/european-wor…>**unter
der Leitung von **Rüdiger Bohn <https://ruediger-bohn.de/>**, überzeugte
vor allem das **mdi ensemble <https://www.mdiensemble.com/>**mit
**/Allegro sostenuto/**und dem frühen **/Trio/**(1965) für Violine,
Viola und Violoncello. Letzteres kommt noch weitgehend ohne Musique
concrète instrumentale aus und ist doch in seiner Präzision ein
Ohrenöffner. Das Mailänder Ensemble war für mich eine echte Entdeckung,
zumal es auch noch **Salvatore Sciarrinos
<http://salvatoresciarrino.eu/php/eng/home.html>****/Una lettera e 6
canti/**im Gepäck hatte. Die Sängerin Livia Rado hat eine enorme
Textmenge zu bewältigen, wobei durch das auf eigenwillige Art
abgebremste Vorwärtseilen der Stimme Spannung und Dichte entstehen. Die
Instrumente antworten mit zarten Echos, die wie nachbebende Seufzer
wirken, greifen einzelne Floskeln auf oder begeben sich auf eigene
kleine Exkursionen.*
*Ein weiteres Highlight des Achtbrücken-Festivals war Gérard Griseys
sechsteiliger Zyklus **/Les espaces acoustiques/**aus den 70er Jahren
mit dem **Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/de>**unter
**Ingo Metzmacher <https://www.ingometzmacher.com/de>**. Demgegenüber
konnten mich die neueren Orchesterwerke, bei denen eine Vorliebe für
großes Getöse festzustellen war, wenig überzeugen. **Bernhard Gander
<https://www.bernhardgander.at/>**, der sich mit seinem martialischen
Aussehen (Tattoos und Irokese) und seiner Vorliebe für Heavy Metal als
Bürgerschreck in Szene setzt, kombiniert in **/Evil Elves: Level Eleven
/**aggressive Bläserattacken und Schlagzeuggewitter blockartig mit
gemäßigten Passagen, ohne allerdings vom Fleck zu kommen. Im Konzert mit
der **Basel Sinfonietta <https://baselsinfonietta.ch/de/>**unter Peter
Rundel inszeniert Yiqing Zhu in **/DeepGrey/**ein wildes Gestöber, in
das er poppige Rhythmen und romantisches Säuseln verquirlt. Nicht
weniger turbulent geht es in **Michael Pelzels
<https://www.michaelpelzel.ch/no_cache/home.html>****/Carnatic
Pandora/**zu. Nachdem er die Geigerin **Carolin Widmann
<http://www.carolinwidmann.com/>**garniert mit geheimnisvoll raunenden
Stimmeinlagen durch die Philharmonie wandern und in einem
ausschweifenden Solo schwelgen lässt, entfacht das Orchester
halsbrecherische, unwetterartige Turbulenzen – eine Büchse der Pandora,
die laut Programmheft auch aus klassischer südindischer Musik gespeist
wird. 'Viel Lärm um Nichts' kommt einem da angesichts des Festivalmottos
in den Sinn.*
*Wie Louwrens Langevoort, der Intendant der Kölner Philharmonie, stolz
verkündete, sind die kommenden Jahrgänge des Achtbrücken-Festivals
finanziell gesichert. Gesichert ist allerdings auch, dass es im nächsten
Jahr wieder zu Überschneidungen mit den Kammermusiktagen in Witten
kommt, die vom 3. bis 5.5.24 stattfinden. Hauptsache der WDR ist immer
dabei!*
*
*
**[****Termine im Juni]**
*
*
*Köln*
Das Oluzayo-Festival <https://www.oluzayo-festival.net/>, das sich
zeitgenössischer und experimenteller Musik aus Afrika widmet und am
31.5.
<https://www.ensemble-modern.com/de/kalender/2023-05-31/6107#k-6107> mit
dem Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/de> startet, wird
bis 4.6. mit Konzerten und einer Clubnight fortgesetzt. Vom 11. bis
16.6. wird in den Kölner Kirchen wieder der romanische Sommer
<http://www.romanischer-sommer.de/> zelebriert. Mit dabei sind diesmal
u.a. das Ensemble Mixtura <https://www.ensemble-mixtura.de/>, Gamut Inc
<https://gamutinc.org/> und das Ensemble Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>. Die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> ist außerdem am 3.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-85-medea/>
beim WDR zu Gast, lädt am 19.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-musique-dart/>
zum Montagskonzert und kooperiert am 30.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-10/> mit Studierenden
der Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>. Dort
findet am 18.6. außerdem ein Kompositionsabend der Klasse Prof. Johannes
Schild statt.
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Peter Eötvös am 7.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/speaking-drums/2813>,
György Kurtág am 11.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/aufbruch/3024>, Georges
Aphergis am 12.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/georges-aperghis-migrants/2…>
und Tan Dun am 14.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/daniel-hope-new-century-cha…>
auf dem Programm. Die Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/> kündigt Lunchkonzerte am 3., 10. und
17.6., das Trio T.ON und Sarah Davachi am 1.6., ein Konzert unter dem
Motto /Synthesis of Currents/am 6.6., eine Veranstaltung zum 80.
Geburtstag von John McGuire am 16.6. und eine Mittsommermusiknacht am
23.6. an.
Am 3.6. haben vier Musiktheaterminiaturen unter dem Titel /Nano Operas/
<https://paradeiserproductions.com/02produktionen/nano-operas>Premiere,
4.6. kommt das Ensemble Garage <https://ensemblegarage.de/> mit /Acts 'n
Sounds/in die Ehrenfeldstudios, das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>
präsentiert am 9.6.
<https://e-mex.de/konzerte/steven-kazuo-takasugi-sideshow/> in der Aula
der Uni Köln /Sideshow/, ein Musiktheater für verstärktes Oktett und
elektronisches Playback, die reihe M <https://www.reihe-m.de/> hat
ebenfalls am 9.6. <https://www.reihe-m.de/?p=5093> *Af Ursin und das Duo
Jac Berrocal und Vincent Epplay eingeladen,*die Junge Deutsche
Philharmonie <https://www.jdph.de/de/> widmet sich am 16.6.
<https://co.jpf.go.jp/veranstaltungen/kalender/wunderland/> im
Japanischen Kulturinstitut <https://co.jpf.go.jp/> dem Austausch
zwischen ostasiatischer und westlicher Musiktradition (am 17.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schumannfest/11445-wunderland>
auch in Düsseldorf) und gleichfalls am 16.6.
<https://asasello-quartett.eu/de/events/16-06-2023-koeln/> ist das
Asasello-Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/> im Sancta Klara
Keller. Die Konzertreihe Ambient Chapel <https://ambient-festival.com/>
wird am 17.6. fortgesetzt, Oxana Omelchuk und Constantin Herzog sind am
22.6.
<https://www.khm.de/termine/news.5526.soundings-037-oxana-omelchuk-constanti…>
in der Reihe 'Soundings' in der Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/> zu Gast, vom 22. bis 25.6. ist die
Audioinstallation /Still Still Life/ <https://www.seekollektiv.de/>in
der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> zu erleben, am
24.6. erwartet uns das Project Ensemble Morph
<https://www.p-e-m.org/project-1/musik> in der Rufffactory und am 29.und
30.6. lädt Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> zu einem kleinen
Festival in den Kunsthafen im Rhenania.
Noies <https://noies.nrw/>, die Zeitung für neue und experimentelle
Musik in NRW, feiert am 16.6. den ersten Geburtstag mit einer
Jubiläumsparty. *Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben und **FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus
Köln. **ON Cologne <https://www.on-cologne.de/>**lädt regelmäßig in der
Reihe **ChezOn <https://www.on-cologne.de/chezon/>**Gäste zum Gespräch
(am 14.6. mit Konstantin Butz) und w**eitere Termine und Infos finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Vom 6. bis 23.6. widmet sich das Festival Blaues Rauschen
<https://blauesrauschen.de/> in Essen, Gelsenkirchen, Dortmund und
Bochum digitalen Soundexperimenten und elektronischer Musik.
Das Klavier-Festival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/> erinnert in
diesem Jahr anlässlich seines 100. Geburtstags an György Ligeti.
Diesbezügliche Veranstaltungen finden am 1.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/ligeti-2023/>, 13.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/sun-2023/>, 14.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/ligetis-welten-2023/> und 15.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/brendel-2023/> statt. Außerdem
stehen Wolfgang Rihm am 7.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/pregardien-2023/>, Elisenda
Fábregas am 8.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/izik-dzurko-2023/> und Luca
Lombardi am 27.6. <https://www.klavierfestival.de/konzerte/schiff-2023/>
auf dem Programm.
In der Melanchthonkirche <https://kulturraum-melanchthonkirche.de/>in
*Bochum*erwarten uns am 6.6.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/erinnerungen-ueber-das-utopi…>ein
Vortrag mit Klangbeispielen über das utopische Potenzial der Musik des
20. Jahrhunderts und am 25.6.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/come-in-and-stay-a-while-ii/>
ein Chorkonzert.
Der Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>kündigt ein
Recherche-Projekt vor dem *Dortmunder* U am 11.6.
<https://dortmunder-u.de/event/sommer-am-u-society-for-putting-things-on-top…>
und das Trio Meat.Karaoke.Quality.Time mit einem neuen
Veranstaltungsformat zwischen Installation und Live-Konzert vom 22. bis
24.6. im Tanzcafé Oma Doris und im domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> an. Dort steht außerdem am 15.6.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10234.html>
The Dorf auf der Bühne.
Der *Duisburger* Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php>
beendet die aktuelle Ausstellung /Zwischentöne/ am 4.6. mit einer
Performance. Die Duisburger Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/> haben erstmals transkulturelle
Kompositionsstipendien vergeben und stellen am 23.6.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/call-for-compositions-soko-20…>
die Ergebnisse vor.
Daniel Hope <https://danielhope.com/> kommt auf seiner aktuellen Tournee
mit Werken u.a. von Tan Dun am 18.6.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/daniel-hopeamerica-118967/7187/>
auch in die *Essener* Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> und in Kooperation mit dem
ICEM <https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/> (Institut für
Computermusik und elektronische Medien) der Folkwang Universität
präsentiert die Philharmonie ab 12.6.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/park-sounds-1-122022/> die
/Park Sounds./Das ICEM <https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/>
kündigt außerdem am 22.6.
<https://www.folkwang-uni.de/nc/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltun…>
das Impr%rchester und am 29.5.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
die Ex Machina Werkstatt an und am 13.6.
<https://e-mex.de/konzerte/saetze-woerter-zeichen/> ist das
E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> in der Zentralbibliothek zu Gast.
Die Reihe NOperas! <http://www.noperas.de/> testet die Grenzen von
Musiktheater jenseits der klassischen Oper aus. Bei der aktuellen
Produktion /Fundstadt/
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de/performance/2022-23/noperas-fundst…>handelt
es sich um einen musiktheatralen Audio- und Video-Walk, dem man sich am
16., 17. und 18.6. in *Gelsenkirchen*anschließen kann.
Im Makroscope <https://makroscope.eu/> in *Mülheim an der Ruhr* werden
am 10.6. <https://makroscope.eu/termine/> Sophia Djebel Rose und Karl
vom Kanal erwartet.
*Düsseldorf*
Am 10. und 11.6. veranstaltet die Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>
das kleine Festival 'Schönes Wochenende'. Auf dem Programm stehen ein
Konzert mit dem Chor des Städtischen Musikvereins und dem
notabu.ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> am 10.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/11168-how-dare-you>,
das Mike Svoboda <https://mikesvoboda.net/start.html> Quartet ebenfalls
am 10.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/11169-do-you-love…>,
das Ensemble The Present <https://www.thepresentensemble.de/> am 11.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/11170-ex-utero-ei…>
und das Brooklyn Rider Quartet <https://www.brooklynrider.com/> am 11.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/11171-four-elemen…>
Auch in Düsseldorf kommt Musik von György Ligeti zu Gehör – am 5.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schumannfest/11074-schumann-ligeti>
und 17.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schumannfest/11445-wunderland> in
der Tonhalle und im Rahmen der 10. Klangräume Düsseldorf
<https://www.klangraum61.de/klangraume> am 11. und 24.6. in der
Neanderkirche. Die Klangräume kündigen außerdem ein Kanalkonzert am
16.6. und den 54. Salon Neue Musik <https://www.klangraum61.de/salon> am
18.6. an. Im Rahmen des Asphalt-Festivals
<https://www.asphalt-festival.de/> wird am 23.6.
<https://www.asphalt-festival.de/events/2023/i-hear-you/> in der
Sammlung Philara <https://www.philara.de/de> eine Konzertinstallation
von Bojan Vuletić <https://www.bojanvuletic.com/>uraufgeführt.
*Sonstwo*
In der Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft das Duo
Sandra Weiss <https://www.sandraweiss.com/> und Beat Keller
<https://beatkeller.com/de/ueber/?_wb=de/ueber/&_wb=de/ueber> vom 29.5.
bis 6.6. in Bonn, Wuppertal, Köln, Hagen, Dortmund, Bochum, Münster,
Essen und Gelsenkirchen auf wechselnde Gäste.
Das münsterlandweite Klangkunstfestival Soundseeing
<https://www.soundseeing.net/> bietet Klangkunst-Konzerte in Münster,
Ibbenbüren und Heek, ein Mobiles Musik Museum in Ibbenbüren und Bocholt,
Klangkunst-Ausstellungen in Ibbenbüren und Hörstel, ein
Klangkunst-Picknick im Künstlerdorf Schöppingen und eine
Konzert-Performance in Münster.
Das Festival Transient <https://transientimpuls.com/> lockt vom 15. bis
18.6. <https://transientimpuls.com/2023-outdoor/> zu Naturorten in Bad
Münstereifel, Blankenheim und Nettersheim. Ein Soundwalk führt zum
Beispiel zur Ahrquelle.
Im Theater *Aachen*hat am 18.6. die Oper /Flight
<https://theateraachen.de/de_DE/produktionen/flight.1326379> /*von April
De Angelis und Jonathan Dove Premiere*, eine Kooperation mit der
Hochschule für Musik und Tanz Köln. Die Gesellschaft für
<https://www.gzm-aachen.de/>zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich am 2.6.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4378> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' mit Musik und Trauma und lädt am 3.6.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4451> zu Eskapaden ins Alte Kurhaus.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet am 23.6. den nächsten
Jour fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> und in der
Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erwarten uns am 11.6. das Ensemble Earquake und am 24.6. alte und neue
Musik.
Dorrit Bauerecker <https://www.dorritbauerecker.de/> ist am 7.6.
<https://beethoven-piano-club.com/event/club-konzert-dorrit-bauerecker/>
mit ihrem One Woman Experimental Music Circus im *Bonner*Pantheon
<https://www.pantheon.de/> zu Gast. Vom 9. bis 18.6. findet im
Dialograum Kreuzung an Sankt Helena ein Festival für Neue Musik aus der
Ukraine
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/widerstand-der-klaenge-festival-fu…>
statt. Mit dabei sind das Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/> und das Ensemble Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>. In der Kunsthalle Hangelar
<https://www.kunsthallehangelar.de/> im nahe gelegenen Sankt Augustin
sind am 18.6. Simon Camatta und Carl F. Degenhardt im Rahmen eines
Werkstattkonzerts zu erleben.
Die Klangwerkstatt <http://www.ensemblehorizonte.de/klangwerkstatt/>
*Detmold*kündigt für den 18.6. Musik zu einer Installation von Rainer
Nummer an und in der Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/>
erwarten uns am 25.6. ein Konzert mit dem Ensemble Earquake und am
28.6.die Werkstatt für Wellenfeldsynthese.
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> ist am 18.6.
<https://www.abtei-gerleve.de/forum-gerleve/termine/> in der Abteikirche
*Gerleve*mit einem Programm zum Thema /Beten/zu Gast.
Vom 16. bis 18.6. findet in Mönchengladbach unter dem Motto
/Schnittmengen/das spartenübergreifende Festival Ensemblia
<http://www.ensemblia.de/> statt. Das musikalische Programm bestreiten
u.a. das Morgenstern Trio, das Peripherie Quartett und das Ensemble farbton.
Die zweite Triennale <https://www.monheim-triennale.de/de> in
*Monheim*präsentiert vom 3.6. bis 2.7. Klangkunst frei zugänglich im
öffentlichen Raum. Mit dabei sind bekannte Namen wie Robert Wilson und
Christina Kubisch, aber es gibt auch viel Neues zu entdecken.
Im Theater <https://www.theater-muenster.com/> *Münster*wird im Juni
noch mehrfach die Oper /Great Open Eyes
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/great-open-eyes-44.html>
/von Manuel Zwerger, Carolyn Amann und Carmen C. Kruse gespielt.
Ausgehend von Ibsens /Klein Eyolf/befasst sich das Werk mit Tod und Trauer.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen *lädt am 15.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/22_2…>
zu einer Performance aus Architektur, Licht, Video und Musik auf den
*Schlossplatz am Unteren Schloss ein. *
*Im ***Wuppertaler***Opernhaus <https://www.oper-wuppertal.de/oper/> hat
am 8.6. die Neueinstudierung von**/Three Tales
<https://www.oper-wuppertal.de/index.php?id=846&tx_wbfe_pi1[performance]=3819>/**von
Beryl Korot und Steve Reich Premiere und im ort
<http://www.kowald-ort.com/> stehen die Reihe 'all female' mit Tina
Tonagel und Elisabeth Coudoux am 2.6.
<http://www.kowald-ort.com/termine-2023/02-06-23-fraufranke50kilohertz/>,
das Trio New Encounter am 17.6.
<http://www.kowald-ort.com/termine-2023/17-06-23-encounter/> und die
Reihe 'Neue Musik' mit dem duo micans am 22.6.
<http://www.kowald-ort.com/termine-2023/22-06-23-micans/> auf dem Programm.*
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette **neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de **nicht
mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine Mail an:*
**
*Impressum:*
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
0
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2023 __
__
*Mai 2023*
**Gewesen: ***/La bête dans la jungle/**von Arnaud Petit in Köln*****–
Wittener Tage für neue Kammermusik*
Angekündigt:*Klangkunstfestival Soundseeing – Bochumer Tage für Neue
Musik – Klangzeit-Werkstatt in Münster – Inselfestival Hombroich u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[***/*La*/******/*bête dans la jungle */***von Arnaud Petit in Köln****]
**
*Es ist eine ungewöhnliche Versuchsanordnung, in die wir bei der
Uraufführung von **/La b/
<https://www.oper.koeln/de/programm/das-biest-im-dschungel/6396>**/ê/
<https://www.oper.koeln/de/programm/das-biest-im-dschungel/6396>**/te
dans la jungle/
<https://www.oper.koeln/de/programm/das-biest-im-dschungel/6396>**versetzt
werden. Im Saal 3 des Staatenhauses, dem Ausweichquartier der Kölner
Oper, erwartet uns ein riesiger, fast leerer Raum, im Zentrum die Bühne
als leeres Rund, an zwei gegenüberliegenden Seiten von den
Publikumsreihen, an einer dritten vom Gürzenich-Orchester begrenzt.
Empfangen werden wir von Frederic Wake-Walker, dem Regisseur des Abends,
der gleichzeitig als Erzähler, Master of Ceremonies und Therapeut
fungiert. Während die ersten Klänge sich sanft einschleichen, spricht er
uns direkt an und versucht, mit einer Achtsamkeitsübung und einer sehr
persönlichen Frage uns ins Geschehen hineinzuziehen: Gibt es in unserem
Leben einen Menschen, den wir hätten lieben können? Genau darum dreht
sich Arnaud Petits neue Oper nach einer Erzählung von Henry James, die
von Jean Pavans zu einem Libretto verarbeitet wurde. John Marcher glaubt
von einer ungreifbaren und namenlosen Gefahr bedroht zu werden, gleich
einem Biest im Dschungel, das jederzeit zuschlagen kann und irgendwann
zuschlagen wird. Als einzigem Menschen hat er einst May Bartram von
seiner Angst erzählt. Als er ihr nach vielen Jahren erneut begegnet,
herrscht rasch eine innige Vertrautheit zwischen den beiden und sie
beschließt, ihm in seiner Furcht und seinem Warten beizustehen. Während
sie nach außen ein fast schon langweiliges, normales Paar abgeben,
umkreisen sie einander in nicht enden wollenden Dialogen voller
Andeutungen und Doppeldeutigkeiten, ohne wirklich zueinander zu finden.
Als May an einer tödlichen Krankheit stirbt, bleibt sie für John als
geisterhafter Schatten präsent, dem er sich nicht entziehen kann.
Schließlich scheint er zu erkennen, dass seine Unfähigkeit zu lieben
jenes Biest ist, vor dem ihm immer graute und dem er und May erlegen
sind: Eingetreten ist das Ausbleiben.**
Henry James hat in dieser Erzählung seine eigene Erfahrung verarbeitet,
seine unklare und ungelebte Beziehung zur Schriftstellerkollegin
Constance Fenimore Woolson, die letztlich in Venedig Selbstmord beging.
Im Grunde sind es aber nicht individuelle Schicksale, die hier
verhandelt werden, sondern das Biest ist jenes Geschlechtermodell, das
das 19. Jahrhundert dominierte und uns auch heute noch zu schaffen
macht. Männer lernen, um sich selbst zu kreisen und das Geschehen zu
kontrollieren. Gefühle werden an Frauen delegiert, die in die Opferrolle
gedrängt werden und diese mangels Alternativen oft nur allzu
bereitwillig annehmen. Doch nicht John und Henry und ihre angebliche
Beziehungsunfähigkeit sind das Problem, sondern die Gesellschaft in der
sie leben, und die Ausweglosigkeit dieser Konstellation, in der es keine
Gewinner gibt, wird in **/La b/**/ê/**/te dans la jungle/**auf
eindringliche Weise erlebbar.**
Wir bewegen uns auf schwankendem Boden und finden keinen Halt.
Geschichte, Musik, Sprache und Inszenierung umgarnen uns auf behutsame
Weise mit nahezu nostalgischem Flair und doch merken wir schnell, dass
es ungemütlich wird und wir uns nicht entziehen können. Es ist wie das
Biest, das eben nicht wie ein grausiges Monster aus dem Gebüsch springt,
dem wir dann aber zumindest Aug in Aug gegenüberstünden, sondern das wie
ein langsam wirkendes Gift alles kontaminiert. Die Musik ist
unaufdringlich und gleichzeitig von höchster Präsenz.Sie lässt sich
nicht ausblenden und ist doch schwer zu beschreiben. Das
**Gürzenich-Orchester <https://www.guerzenich-orchester.de/de/>**unter
der Leitung von **Fran <https://fxroth.com/>**ç
<https://fxroth.com/>**ois-Xavier Roth <https://fxroth.com/>**, auf
dessen Initiative das Werk entstanden ist, erhält durch E-Gitarre und
Saxophon ungewöhnliche Farbakzente. Die Musik schleicht sich langsam ein
und entwickelt einen hypnotischen Sog, sie bleibt nah am Geschehen ohne
dieses zu illustrieren. Während sich die Protagonisten im wahrsten Sinne
des Wortes in Alltagshandlungen verstricken (z.B. indem sie mit
angedeuteten Gesten Wolle aufwickeln), schlägt die Musik stark
rhythmisch geprägte Kapriolen, in denen sich die untergründigen
Gefühlswallungen niederschlagen. Wenn John hingegen in Venedig von einem
Gewitter heimgesucht wird, begnügt sie sich mit einem nervösen Flirren,
das gleichwohl in alle Ritzen dringt. **Emily Hindrichs
<https://www.emilyhindrichs.com/>**als May und **Miljenko Turk
<https://www.miljenkoturk.de/>**als John dominieren das Geschehen mit
ihren klaren, unprätentiösen Stimmen, die einander in endlosen Dialogen
umgarnen, sich begegnen und gleichzeitig entziehen.**
Strukturell fundierten gesellschaftlichen Ungleichheiten kann man mit
psychotherapeutischen Mitteln, soweit diese auf eine Individualisierung
des Problems hinauslaufen, nicht beikommen. In seiner Rolle als
Therapeut auf der Bühne kann Wake-Walker daher die Katastrophe nicht
verhindern – trotz routiniertem Einsatz einschlägiger Methoden wie
Erinnerungsarbeit, Arbeit mit dem leeren Stuhl, Doppeln, Aufstellungen
und Achtsamkeitsübungen inklusive psychoanalytischer Deutungsversuche.
Als Regisseur macht er seinen Job jedoch ausgezeichnet. Indem er mit
sehr reduzierten Mitteln arbeitet, wird unser Blick zu keiner Zeit
verstellt; Stühle sind die einzigen Requisiten, traditionelle Kleider
definieren John und May in ihren konventionellen Rollen; während sie
interagieren, projiziert Wake-Walker mit dem guten, alten
Overheadprojektor diffuse, antiquierte Erinnerungsbilder auf drei um das
Publikum herum aufgestellte Leinwände; wenn John nach Mays Tod versucht,
der Leere durch eine Flucht nach Venedig zu entkommen, fluten
Projektionen die Weite des Raums, so dass seine Orientierungslosigkeit
unmittelbar erfahrbar wird; alles an diesem Abend ist ambivalent und
semitransparent, vor allem jene Stellwand, die die beiden zum Schluss in
einem eindringlichen Bild gleichzeitig trennt und zusammenführt: May und
John scheinen sich zu berühren, sich in einem Tanz zu vereinen, das
wirkt täuschend echt und doch wissen wir, dass es nur eine Spiegelung,
eine Augentäuschung ist. Jede/r steht allein auf seiner/ihrer Seite, die
Chance ist vertan, das Biest hat zugeschlagen. Indem wir es
wegrationalisieren, verdrängen oder nur bei den anderen verorten,
füttern wir es. Seine Existenz, seine Omnipräsenz anzuerkennen ist der
erste Schritt, es loszuwerden noch ein weiter Weg. *
**[Wittener Tage für neue Kammermusik]**
*Der Staffelstab ist übergeben, nach 33 Jahren ist die künstlerische
Leitung der Wittener Tage für neue Kammermusik
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/wittener-tage-neue-kammermusik-114.html>
von Harry Vogt auf Patrick Hahn <https://about.me/patrickhahn>
übergegangen, aber natürlich trug die 55. Ausgabe des Festivals noch
Vogts Handschrift und so tauchten vom 21. bis 23.4. sowohl auf Seiten
der Komponierenden als auch der Musizierenden viele bekannte Namen auf.
Allen voran Manos Tsangaris <https://www.tsangaris.de/>, der bereits in
der Vergangenheit mit Boots- und Straßenbahnexkursionen für vergnügliche
Außenaktivitäten sorgte. Auch er widmete sich diesmal dem Thema
**/Übertragung/**und nahm besonders das Radio ins Visier, das 1923 in
Deutschland den Sendebetrieb aufnahm und somit in diesem Jahr seinen
100sten Geburtstag feiert. In gewohnt humorvoller Weise führt Tsangaris
uns durch einen Parcours kleiner Szenen, die das Phänomen aus
unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten und vielfältig miteinander
vernetzt sind. So treffen wir in den Katakomben des Saalbaus auf einen
auf der Couch liegenden Redakteur, dem im Sinne einer psychoanalytischen
Übertragungssituation ein Flötist im Nacken sitzt. Doch während er sich
in neue Musikwelten fantasiert, ist im Nebenraum lautstark eine ganz
andere Realität im Gange: Mit Kaffee, Kuchen und aufgesetzter
Fröhlichkeit demonstriert ein Moderator Publikumsnähe. Andernorts können
wir den Rundfunkgeräten selbst lauschen, wie sie über ihre Zukunft
philosophieren, und auf dem Vorplatz vollführt Michael Struck-Schloen an
drei Tagen einen Interviewmarathon. Tsangaris versteht sein szenisches
Hörspiel als Liebeserklärung an den Rundfunk, aber es hat auch etwas von
einem Abgesang, denn das Radio, mit dem wir aufgewachsen sind, wird
immer mehr zum Auslaufmodell. Bedroht durch neue Technologien und
Rezeptionsgewohnheiten, aber mehr noch durch Programmverantwortliche,
die ausgerechnet an den Wurzeln seiner Daseinsberechtigung, dem
Kulturauftrag und der regionalen Vielfalt, die Axt anlegen.*
*Um Vernetzung ganz anderer Art ging es Christian Mason
<https://www.christianmason.net/> in seiner Performance-Installation
**/Invisible Threads/**, zu der er sich von einem Text von Paul
Griffiths über die geheimnisvolle Welt der Pilze und des Myzels
inspirieren ließ. In den vollständig geräumten Hallen des Märkischen
Museums trafen das Arditti Quartet <https://ardittiquartet.com/> und die
Neuen Vocalsolisten <https://www.neuevocalsolisten.de/> sowie der
Bassklarinettist Gareth Davis und der Akkordeonist Krassimir Sterev
aufeinander, um in ständiger Bewegung und in wechselnden Konstellationen
die Räume mit Klängen zu fluten. Bei dieser Besetzung kann eigentlich
nichts schief gehen, könnte man meinen, aber meine Lust am Spiel mit
Nähe und Distanz, an wiederkehrenden und sich neu verzahnenden Motiven
erschöpfte sich bald, denn anstatt auf filigrane Verästelungen setzte
Mason auf Wirkung. Während bei ähnlichen Versuchsanordnungen zum
Beispiel von Rebecca Saunders meine Ohren immer größer werden, wurden
sie hier unter dem Andrang sich verdichtender Klangballungen kleiner.
Die für mich intensivsten Momente entstanden, wenn ich einzelnen
Musizierenden in einem der Nebenräume nahe kam oder das Geschehen mit
Abstand auf mich wirken ließ, doch unterm Strich bleibt der Eindruck: zu
dick der Pinsel, zu redundant das Material.**
Bei Carola Bauckholt <https://www.carolabauckholt.de/>, in Witten
ebenfalls wohlbekannt und in diesem Jahr besonders im Fokus, geht es im
Gegensatz dazu um Detailarbeit und Hellhörigkeit. Ihr dabei zuzuhören,
wie sie Alltagsgeräusche in genuin musikalische Strukturen verwandelt,
macht immer Spaß; so zum Beispiel wenn sie in dem Sprechstück
**/Schraubdichtung/**den Handwerkskasten lustvoll auseinander nimmt und
eine sanft schwebende Flügelmutter lautmalerisch auf eine martialische
Axt treffen lässt. Das Porträtkonzert bescherte eine Wiederbegegnung mit
diesem und anderen älteren Werken, mit dem Ergebnis, dass ich mich gut
unterhalten fühlte aber sowohl musikalisch als auch im Interview nichts
Neues zu Tage gefördert wurde. Dieses Grundgefühl – schön, aber bekannt
– begleitete mich auch in anderen Konzerten, wobei ich mir durchaus
darüber im Klaren bin, dass die neue Musik sich nicht ständig neu
erfinden kann und ich einfach schon unheimlich viel gehört habe. * ***
Ein besonderer Genuss sind für mich Streichquartette und auch diesmal
wurde ich nicht enttäuscht:**In **/Húr-tér III. (Saiten-Raum)/**von
Márton Illés <https://www.martonilles.com/> tastet sich das Quatuor
Diotima <http://quatuordiotima.fr/de/> „von intimster Stille der
Kontemplation bis zur hysterischen Exaltiertheit“ zunächst am Rand der
Hörbarkeit über hingetuschte Klanggesten, um nach einem fulminanten
Ausbruch wieder im Nichts zu verebben, und auch Bastien David
<https://www.bastiendavid.com/> setzt in **/Bird /**auf silbriges
Flirren und Zwitschern. * ***
Die Schola Heidelberg
<https://klangforum-heidelberg.de/schola-heidelberg> unter der Leitung
von Walter Nussbaum widmet sich in **/Fú yóu/**von Yiran Zhao
<http://www.yiranzhao.net/> der zartbesaiteten Eintagsfliege und
überträgt ihre Fragilität und Vergänglichkeit in filigranes Hauchen und
Flüstern. Markanter und eindrucksvoller geriet im gleichen Konzert Agata
Zubels <https://zubel.pl/en/homepage> **/Schedule for Harmony of the
Spheres /**nach einer Erzählung von Stanis**ław Lem, die voller Witz und
Skurrilitäten von der Suche nach der Sphärenharmonie handelt. Diese wird
auf sehr humorvolle Weise mit maximal ungeeignetem Instrumentarium
angetreten und durch gutgemeinte bürokratische Interventionen zusätzlich
erschwert, eine Tour de force, die von der Schola Heidelberg mit rein
stimmlichen Mitteln und unglaublicher Virtuosität in Szene gesetzt wird.
Gemeinsam mit ihnen galoppieren wir durch den Text, stürzen ins Chaos
und erhaschen zum Schluss, als schon keiner mehr damit rechnet, doch
noch einen Zipfel Einklang.**
Den Abschluss bildete wie üblich das Konzert mit dem WDR
Sinfonieorchester
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/index.html>.
Bára Gísladóttir <https://www.baragisladottir.com/> setzt in
**/COR/**mit gleich sieben Kontrabässen dunkel-glühende Lavaströme in
Bewegung, die ausdünnen, in flirrende Höhen abdriften und nach einem
erneuten Dammbruch sich abermals in brodelnden Geräuschhalden
verströmen. Wie eine Skulptur scheint die Dirigentin Lin Liao
<https://linliao.net/> die Klangmassen mit ihren Händen zu formen.
Carola Bauckholt <https://www.carolabauckholt.de/> bleibt in ihrem
neuesten Werk **/Aus dem Geröll/**ihrer Vorliebe für das Geräusch treu.
Der Schlagzeuger Dirk Rothbrust <https://rothbrust.de/pages/intro.php>
steht im Zentrum des Geschehens und lässt alltägliche Materialien wie
Schachteln und Schüsseln nach Herzens Lust klackern und kreischen,
jammern und jaulen. Wie eine Diva sollen sich die Geräusche entfalten
und zunächst fremdelt das Orchester hörbar mit dieser extravaganten
Lady, die stets die Oberhand behält. Zum Abschluss wird der große
Theatersaal mit einem Heer von Waldteufeln in ohrenbetäubendes Surren
und Sirren getaucht, ein schöner Rausschmeißer, der noch einmal
ordentlich die Ohren durchfegt.****
Fast alle Konzerte wurden übrigens live oder zeitversetzt von WDR 3
übertragen und sind noch einige Zeit nachhörbar. Noch ist das Radio sehr
lebendig!*
**[****Termine im Mai]**
*Köln*
Das Achtbrücken-Festival <https://www.achtbruecken.de/de/> präsentiert
wie jedes Jahr am 1.5. ein vielfältiges Programm bei freiem Eintritt.
Noch bis zum 7.5. folgen dann eine Fülle hochkarätiger Konzerte u.a. mit
der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>, dem Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/>, dem E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/> und dem Quatuor Diotima
<http://quatuordiotima.fr/de/>, wobei in diesem Jahr das Thema Stille
und die Komponistin Rebecca Saunders <https://www.rebeccasaunders.net/>
im Fokus stehen.
Das Konzert mit dem Gürzenich-Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/> am 7.5.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/kraftwerk/968> mit
Werken von Bernhard Gander <https://www.bernhardgander.at/> und Anton
Bruckner ist auch am 8.5.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/kraftwerk/969> und 9.5.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/kraftwerk/970> zu
erleben. In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>
stehen außerdem*Witold Lutosławski*am 15.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/seong-jin-cho-academy-of-st…>
und *Gregor A. Mayrhofer <https://gregor-a-mayrhofer.com/>*am 30.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/julian-pregardien-marie-eli…>
auf dem Programm und am 28.5. wird György Ligetis 100. Geburtstag mit
einem Kinderkonzert
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ligeti-100-kinderkonzert/28…>,
einem Kammerkonzert
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ligeti-100-kammerkonzert/28…>
und einem Orchesterkonzert
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ligeti-100-sonderkonzert/23…>
gefeiert.
Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> hat am 7.5. das Jörg Brinkmann
Trio zu Gast, die Konzertreihe Ambient Chapel
<https://ambient-festival.com/> lädt Jessica Ekomane, Sofia Labropoulou
& Shabnam Parvaresh am 12.5. in die Kirche Neu Sankt Alban, in der Flora
erklingt am 14.5.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/dankgesang/1009>
Ligetis /2. Streichquartett/, die reiheM <https://www.reihe-m.de/>
bringt am 19.5. <https://www.reihe-m.de/?p=5080> Anthony Moore & Friends
in den Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/> und am 29.5.
<https://www.stadtgarten.de/programm/nica-live-shift-feat-blume-gratkowski-l…>
steht dort das Quintett Blume/ Gratkowski/ Lehn/ Manderscheid/ Zoubek
auf der Bühne. Im 'Musik der Zeit'-Konzert des WDR am 20.5.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/neue-musik/veranstaltung-mus…>
werden Werke von Kristine Tjøgersen, Ramon Lazkano und *Hugues
Dufourt*aus der Taufe gehoben, ebenfalls am 20.5. bringt das Trio
Abstrakt <https://trioabstrakt.com/>//Roman Pfeifers
<http://www.romanpfeifer.de/> /non-static sculptures/zur Aufführung, die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am 22.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-lart-de-toucher-neue-…>
zum Montagskonzert und im Alten Pfandhaus <https://altes-pfandhaus.de/>
startet am 27.5.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/musik-konzertserie-fuer-…>
eine Konzertreihe von project ensemble morph. Im Atelier
Dürrenfeld/Geitel stehen die Soundtrips <http://soundtrips-nrw.de/>NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 10. und 31.5. sowie weitere Konzerte am
5. und 17.5. auf dem Programm und in der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> finden am 6., 13., 20. und 27.5.
Lunchkonzerte statt. In der Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/> stellen sich am 12.5. die
Kompositionsklassen vor und am 25.5. verabschiedet sich *Prof.
Pierre-Laurent Aimard <https://pierrelaurentaimard.com/>*mit einem
Konzert. Außerdem beteiligen sich Studierende der Hochschule am 24.5.
<https://www.sommerblut.de/de/veranstaltung/895-the-village> mit einem
Happening am Ebertplatz am Sommerblut-Festival
<https://www.sommerblut.de/de> und am 17.5. erklingt im Rahmen eines
Gastspiels in der Musikschule Haan neue Schlagzeugmusik aus Portugal.
Das Zentrum für alte Musik Zamus <https://www.zamus.de/> veranstaltet im
Mai das early music festival
<https://www.zamus.de/zamus-early-music-festival/>, wobei bei Heim- und
Identitätsspielen auch Zeitgenössisches geboten wird (16.5.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-early-music-festival-heimspiele/>
und 17.5.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-early-music-festival-identitaetsspiel/>)
und am 31.5.
<https://www.ensemble-modern.com/de/kalender/2023-05-31/6107#k-6107>
startet Oluzayo
<https://african-futures.koeln/oluzayo-festival-fuer-aktuele-experimentelle-…>,
das Festival für aktuelle, experimentelle und zeitgenössische Musik aus
Afrika, mit einem Konzert des Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/>.*
Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben (z.B. das Ensemble A
am **18.5. <https://www.loftkoeln.de/event/ensemble-a/>**) und **FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln
(am **23.5.
<https://www.elektronik-klangkunst.de/de_DE/konzertkalender/funkt-sessions-s…>**mit
Marco Trovatello). **ON Cologne <https://www.on-cologne.de/>**lädt
regelmäßig in der Reihe ChezOn Gäste zum Gespräch (am **10.5.
<https://www.on-cologne.de/chezon-petersimon/>**Peter Simon) und
w**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Das Klavier-Festival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>widmet sich
anlässlich seines 100. Geburtstags in diesem Jahr György Ligeti. Am 8.5.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/ligetis-entdeckungen-2023/>werden
in *Duisburg*mit /Ligetis Entdeckungen/die Ergebnisse eines integrativen
Education-Projekts vorgestellt und am 30.5.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/soules-2023/>und 31.5.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/aimard-2023/>erklingen Ligetis
/Konzert für Klavier und Orchester/und seine /Etüden/im Anneliese Brost
Musikforum in *Bochum*.
In der Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/>finden im Mai die
*Bochumer*Tage für Neue Musik
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/bochumer-tage-fuer-neue-musik/>mit
Konzerten am 7.5., 14.5., 20.5. und 29.5 statt und zeitgenössische Musik
mit Melvyn Poore und Martin Blume <http://www.martinblume.de/>erklingt
am 21.5.
<https://zeche-hannover.lwl.org/de/veranstaltungen/?id=1079381>im
Malakowturm auf der Zeche Hannover <https://zeche-hannover.lwl.org/de/>.
In *Dortmund*erwarten uns am 12.5.
<https://www.depotdortmund.de/vortraege-sonstiges/375-soundtrips-nrw-5/2023-…>die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> im Depot
<https://www.depotdortmund.de/>und am 18.5.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10233.html>The
Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Start>im domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/>.
Die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>gastieren am 11.5. auch in
*Duisburg*im Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/>und Malstrom
<https://www.malstrom-music.com/>kommt am 24.5.
<https://www.duisburg.de/microsites/saeule/spielplan/mai/eckhart-pressler_19…>ins
Kleinkunsttheater Die Säule <https://www.duisburg.de/microsites/saeule/>.
In der *Essener*Zentralbibliothek findet am 11.5. ein Performancekonzert
mit Gerhard Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>und
Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/>statt, am 17.5.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>gastiert
Totem Électrique in der Folkwang-Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/>und am 26.5. erwarten uns Ephemeral
Fragments <https://florianwalter.yolasite.com/ephemeral-fragments.php>im
Bürgermeisterhaus Werden <https://bmh-essen.jimdo.com/>. In der
Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>stehen *Witold
Lutoslawski*am 27.5.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/orchester-des-wandelsst…>und
György Ligeti am 28.5.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/quatuor-bne-117060/7177/>auf
dem Programm. Die Gesellschaft <https://www.gnm.ruhr/>für Neue Musik
Ruhr <https://www.gnmr.de/>stellt ihre Fensterfront in der Reihe Vindu
<https://www.gnmr.de/vindu/>jungen Künstlerinnen und Künstlern zur
Verfügung – im Mai mit klangbasierter Kunst von Anna-Lea Weiand – und
lädt ein zu Konzerten am 5., 12. und 18.5.
Am 6.5. hat im *Gelsenkirchener*MIR
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de>Aribert Reimanns Oper
/Bernarda Albas Haus/
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de/performance/2022-23/bernarda-albas…>Premiere.
Das Makroscope <https://makroscope.eu/>in *Mülheim an der Ruhr*kündigt
u.a. einen Klangkunstabend im Rahmen von Ruhr Ding: Schlaf
<https://www.urbanekuensteruhr.de/de/project/ruhr-ding-schlaf>am 17.5.
und ein Konzert mit N+Baltzer am 20.5. an.
*Düsseldorf*
Der Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/> veranstaltet im Mai
seinen 53. Salon Neue Musik <https://www.klangraum61.de/salon>, in der
Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> stellt das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 24.5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10123-na-hoern-sie-m…>
sein nächstes Konzert in der Reihe 'Na hör'n Sie mal' unter das Motto
'Der Wind weht von Westen.....' und in der Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> findet am 27.5.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2023-05-27-neue-musi…>
die nächste lange Nacht der Neuen Musik statt – mit Uraufführungen,
einer konzertanten Aufführung des Musiktheaterstücks /Comala/ vom Zohn
Collective aus den USA, Familienprogramm und Installationen.
*Sonstwo*
Die Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> geht im Mai gleich
zweimal an den Start. Vom 9. bis 16.5. kommen *Kazuhisa Uchihashi
<http://innocentrecord.com/>*und *Akira Sotoyama*nach Bielefeld, Köln,
Duisburg, Dortmund, Düsseldorf, Münster, Bonn und Moers und vom 29.5.
bis 6.6. trifft das Duo Sandra Weiss <https://www.sandraweiss.com/> und
Beat Keller
<https://beatkeller.com/de/ueber/?_wb=de/ueber/&_wb=de/ueber> in Bonn,
Wuppertal, Köln, Hagen, Dortmund, Bochum, Münster, Essen und
Gelsenkirchen auf wechselnde Gäste.
Das münsterlandweite Klangkunstfestivals Soundseeing
<https://www.soundseeing.net/> lockt im Mai ins Kulturgut Haus Nottbeck
<https://www.kulturgut-nottbeck.de/>, in die Ausstellungshalle Hawerkamp
<https://am-hawerkamp.de/>, zur Burg Vischering
<https://burg-vischering.de/> und nach Münster in die Black Box im cuba
<http://www.cuba-cultur.de/>.
Das Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/> hat in /Bachs Erinnerungen/
<https://chorwerkruhr.de/projekt/bachs-erinnerungen-2/>auch Musik von
Dieter Schnebel und Martin Wistinghausen
<http://www.martinwistinghausen.de/> eingeflochten – zu hören vom 11.
bis 14.5. in Wuppertal, Bochum und Neuss.
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
*Aachen*veranstaltet am 1.5. <https://www.gzm-aachen.de/?p=4347> einen
Exkursion zum Kölner Achtbrücken-Festival.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet monatlich einen Jour
fixe <https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/>.
In *Bonn*erklingen im Rahmen eines Liederabends im Beethovenhaus
<https://www.beethoven.de/de/> am 11.5.
<https://www.beethoven.de/de/termine/view/6425498477395968/Liederabend>
/Drei Shakespeare-Sonette/von Thomas Blomenkamp und am 27.5.
<https://www.beethoven-orchester.de/konzerte/#/_s=fe7bmo6cvi&_m=/konzerte/ba…>
findet im BaseCamp Hostel <https://www.basecamp-bonn.de/> das nächste
BaseCamp Neue Musik statt. Im Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> präsentiert die In-Situ-Art-Society
<http://in-situ-art-society.de/> die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 15.5.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/soundtrips-nrw-kazuhisa-uchihashi-…>
und 29.5. und in der Reihe 'The Dissonant Series' The Sea Trio am 1.5.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-dissonant-series-the-sea-trio-…>
und das Trio Mazzarella, Håker Flaten und Ra am 20.5.
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> und Martin Wistinghausen
<http://www.martinwistinghausen.de/> sind am 12.5.
<https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/seelsorgebereich-brauweiler-geyen-sint…>
in der Abtei *Brauweiler*mit neuer und alter Musik zu Gast.
In der *Detmolder*Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/>
findet am 24.5. ein Gesprächskonzert mit Noa Even und Viola Yip und
neuen Klängen mit Saxophon und Elektronik statt.
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> ist am 14.5.
im Forum Jacob Pins <http://www.jacob-pins.de/> in *Höxter*mit Werken
von Krasa, Fromm-Michaels, Satie, Salzedo und Saunders zu Gast.
Im *Krefelder*TAM <https://www.tamkrefeld.de/> erwartet uns im Mai
/Säge-Werk – /wie immer freitags um 22 Uhr.
Vom 26. bis 29.5. geht das *Moerser*Jazzfestival
<https://www.moers-festival.de/de> über die Bühne mit über 250
Künstler*innen aus 23 Nationen. Ein besonderer Schwerpunkt gilt in
diesem Jahr György Ligeti anlässlich seines 100. Geburtstags.
Vom 14. bis 17.5. veranstaltet die Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/> *Münster*die
Klangzeit-Werkstatt und ist dabei auch am 15.5.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
im LWL-Museum und am 16.5.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
in der Black Box zu Gast. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> machen am 14.5.
außerdem die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> Station und am
11.5. <https://yolk.ms/event/mulder-huebsch-klare/> kommt das Trio
Mulder/Hübsch/Klare ins Kulturcafé Yolk <https://yolk.ms/>.
Das 19. Inselfestival
<https://www.inselhombroich.de/de/veranstaltungen/19-inselfestival> in
Hombroich bei *Neuss*begibt sich vom 25. bis 29.5. auf die Spuren des
Spirituellen. Mit dabei sind u.a. das Trio Recherche, GrauSchumacher
Piano Duo und der Bariton Benjamin Appl.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> bringt am 24.5.
<https://dominiksusteck.de/event/blau-experimentelle-musik-im-kirchenraum-5/>
mit der Reihe 'blau' in *Paderborn*experimentelle Musik in den Kirchenraum.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der Uni
*Siegen *lädt am 6.5.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/22_2…>
anlässlich einer Buchvorstellung zu Lesung, Ausstellung und Konzert in
die Martinikirche.
In der Historischen Stadthalle in *Wuppertal*erklingt am 1.5.
<https://www.stadthalle.de/de/events/programm/id/12685/> Tan Duns /Water
Concerto for Water Percussion and Orchestra /und mit Sound of the City
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>
erkundet die Oper vom 19. bis 27.5. /Animal Life/in Wuppertal u.a. in
den Zoosälen, im Landgericht und im Loch <https://loch-wuppertal.de/>.
Dort gibt es auch ansonsten Interessantes zu erleben z.B. am 27.5.
<https://loch-wuppertal.de/programm/kalender/mezouga-zwei-singende-landschaf…>
zwei singende Landschaftsmaler und im ort <https://www.kowald-ort.com/>
stehen neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 30.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/soundtrips-nrw/> ein Tribute to
Hans Reichel am 5. und 6.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/05-05-2023-hansindenmai/> auf
dem Programm.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette **neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de **nicht
mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine Mail an:*
**
*Impressum:*
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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23 Mar '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2023 __
__
*April 2023
*
**Gewesen: ***Oper **/Dogville/**von Gordon Kampe in Essen**
Angekündigt:*Wittener Tage für neue Kammermusik – Achtbrücken-Festival
in Köln – Soundseeing im Münsterland u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[****Oper ***/*Dogville*/***von Gordon Kampe in Essen]**
*Corona hat auch in diesem Fall für erhebliche Verzögerungen gesorgt,
aber am 11.3.23 war es endlich soweit: **Gordon Kampes
<http://www.gordonkampe.de/>**neue Oper **/Dogville/
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/dogville_urauffuehrung/>**erlebte
im Essener Aalto-Musiktheater seine Uraufführung. Ausgangspunkt ist Lars
von Triers gleichnamiger Film aus dem Jahre 2003. Er erzählt die
Geschichte von Grace, die scheinbar auf der Flucht in einem abgelegenen
Dorf Schutz sucht. Unterstützt von dem neunmalklugen Tom, der ein Auge
auf sie geworfen hat, gelingt es ihr, die Zustimmung der
Dorfgemeinschaft zu erlangen. Nach anfänglichem Fremdeln scheint alles
in guten Bahnen zu verlaufen. Sie besteht die Probezeit, man feiert
gemeinsam, doch dann kippt die Stimmung. Grace' prekäre Situation –
wiederholt erscheinen Polizisten mit Fahndungsaufrufen – erzeugt ein
Machtgefälle, das die Dorfbewohner immer schamloser und unerbittlicher
ausnutzen. Demütigungen und Herabwürdigungen steigern sich ins Groteske,
sie wird von fast der gesamten männlichen Belegschaft vergewaltigt und
nach einem Fluchtversuch wie ein Hofhund in Ketten gelegt. Dabei ist es
den Tätern stets wichtig, die Verantwortung für ihr Handeln von sich zu
weisen. Man habe ja keine andere Wahl, Grace solle das alles nicht als
Strafe und schon gar nicht persönlich nehmen. Das Ende ist vermutlich
allgemein bekannt und kann daher hier verraten werden: Grace entpuppt
sich als Tochter eines Gangsterbosses, von dessen Lebenswandel sie sich
eigentlich distanzieren wollte. Doch auf derart eklatante Weise mit der
Schlechtigkeit der Welt konfrontiert, ist es auch ihr nicht mehr
möglich, ihrem Namen gerecht zu werden und Gnade vor Recht ergehen zu
lassen. Statt mit dem reitenden Boten aus der Dreigroschenoper hält sie
es mit der Seeräuber-Jenny und lässt Köpfe rollen. Sie setzt an zu einem
fulminanten Rachefeldzug, denn nur indem man das Böse seiner gerechten
Strafe zuführt, könne man die Welt zu einer besseren machen.**
Der Plot fasziniert durch seine scheinbare Schlichtheit und tatsächliche
Komplexität und so wundert es nicht, dass er schon wiederholt für das
Theater adaptiert wurde. Auch Gordon Kampe ließ sich nicht zweimal
bitten, als Hein Mulders, der damalige Intendant des Aalto-Theaters, mit
dem Vorschlag an ihn herantrat, daraus eine Oper zu entwickeln, und
machte sich zusammen mit einem Regieteam rund um David Hermann ans Werk.
Während der originale Text operngerecht reduziert und auf den
allwissenden Erzähler verzichtet wurde, ist Kampes Musik um so
ausgefeilter. Das offenbart bereits die Eingangsszene, in der sich die
Dorfgemeinschaft nacheinander auf der noch leeren Bühne präsentiert.
Jede und jeder von ihnen erhält eine spezifische musikalische
Charakterisierung: Die Ordnungsfanatikerin ergeht sich in zwanghaften
Repetitionen, der Dorffiesling lässt seine Stimme überschnappen. Sie
vereinen sich zu einer musikalischen Kraft, in der von Anfang an das
Chaos und der Zerfall lauern. Besonders filigran ist der blinde McKay
gezeichnet, der sich mit Grace zu einem fast zarten Duett vereinigt.
Doch im Allgemeinen gilt, was Kampe bereits im Programmheft prophezeit:
„Je süßer die Musik klingt, umso fieser sind die Personen und
Situationen.“ Das Kind Jason lässt vom ersten Ton an keinen Zweifel
daran aufkommen, dass hinter seinem glockensüßen Gesang Abgründe lauern.
Als sonst schwächstes Glied in der Kette erkennt er als erster, welch
perfides Potential die neue Konstellation in sich birgt. Besonders
kostet Kampe die dramatischen Momente aus, wozu er vor allem in der
apokalyptischen Schlusssequenz reichlich Gelegenheit hat. Er lässt
Paukenhagel auf uns niederprasseln, fährt breite pastose Bläserakkorde
auf und greift tief und gekonnt in den orchestralen Farbtopf.*
*Doch nicht nur musikalisch wird viel geboten, überzeugend ist vor allem
das kongeniale Bühnenbild von **Jo Schramm <https://joschramm.de/>**. Es
wird von einer von links unten nach rechts oben aufsteigenden Schräge
beherrscht, auf der ein 57 m langer Bühnenwagen die Räume, in denen die
Personen agieren, sukzessive an uns vorbeiziehen lässt. Sie sind in
beige-biederer Sperrholzoptik gestaltet und strahlen wie auch die
Figuren in ihren Alltagsklamotten eine minimalistische Spießigkeit aus.
Indem sich Grace auf diesem Parcours langsam vorarbeitet, wird die ganze
Ausweglosigkeit ihrer Situation offenbar. Auch ihr Fluchtversuch mit
Bens Pick-up ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt und führt statt
in die Freiheit in ein klaustrophobisches, untergründiges Verlies.
Dieses hat nur die Form des vermeintlichen Fluchtfahrzeugs, das wie ein
hilfloser Käfer auf dem Rücken liegt.**
Das alles klingt gut und ist es auch, doch die Stärke des Abends ist
zugleich seine Schwäche. Im Film sorgt von Trier mit Verfremdungen wie
der radikalen Reduzierung des Bühnenbilds oder dem Einsatz eines
allwissenden Erzählers für Distanz, doch gerade dadurch trifft er ins
Mark, denn er versperrt uns die Ausfallwege; er traktiert uns mit seinem
perfiden Sadismus und kapert uns emotional, bis wir wie die Dorfbewohner
in der Falle sitzen und weder nach links noch nach rechts können. In der
Oper faszinieren die Musik und das Bühnenbild gerade durch ihre
Stimmigkeit, wir bewundern die Komplexität und Wucht der Klänge und
staunen über die Opulenz der Bilder – vor allem wenn in der letzten
Szene Papas Gangsterauto die Schräge hinabfahrend vor einem grandios
ausgeleuchteten Weltenbrand die ganze Pappkulisse unter sich zermalmt.
Wir lassen uns fallen, aber wir fallen weich, denn die Verpackung
schützt uns vor dem Inhalt. Unterm Strich ist es doch 'nur' ein
konventioneller Opernabend; das oft noch lange nachwirkende mulmige
Gefühl, das von Triers Filme häufig bei mir auslösen, stellte sich in
Essen jedenfalls nicht ein.**
Die Standing Ovations waren trotzdem berechtigt – nicht zuletzt aufgrund
der musikalischen und szenischen Umsetzung. Auch wenn sie es verdient
hätten, möchte ich hier nicht alle Sänger und Sängerinnen einzeln
aufzählen, aber **Lavinia Dames <https://www.laviniadames.de/>**als
Grace kann nicht unerwähnt bleiben. Mit klarer makelloser Stimme
verkörpert sie eine Reinheit, der letztlich nichts etwas anhaben kann
und die über alle Gemeinheiten triumphiert.*
*[***Termine im April]**
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
György Ligeti und Minas Borboudakis am 2.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/stefan-dohr-junge-deutsche-…>,
Brett Dean und Mark Barden am 14.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/beethovens-vermachtnis-hor-…>,
Witold Lutosławski am 16.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mark-padmore-die-deutsche-k…>,
George Benjamin am 16.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/himmelszelt/2566>, 17.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/himmelszelt/2567> und
18.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/himmelszelt/2568>,
Andrea Lorenzo Scartazzini am 19.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/andreas-ottensamer-luzerner…>,
György Kurtág am 20.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/jonathan-biss/2404> und
Ondřej Adámek am 23.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/magdalena-kozena-philharmon…>
auf dem Programm.
Die Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> lädt
ein zu Lunchkonzerten am 1., 8., 15. und 22.4. und im Rahmen des
Festivals Acht Brücken <https://www.achtbruecken.de/de/> ist dort am 28.
und 29.4. die Konzertinstallation /Myriad III/ von Rebecca Saunders zu
erleben. Saunders steht in diesem Jahr im Fokus des Festivals, das sich
dem Thema Stille widmet. Den Auftakt bildet am 28.4.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/musik-der-zeit-wolkentagebuch/211>
ein Konzert der Reihe 'Musik der Zeit' mit dem Sinfonieorchester und
Rundfunkchor des WDR und am 29.4.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/sir-george-benjamin-lessons-in-love…>
dirigiert George Benjamin eine konzertante Aufführung seiner Oper
/Lessons in Love and Violence./ Im Vorfeld coacht das Ensemble
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> vom 23. und 24.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/european-workshop-for-contemporary-m…>
beim European Workshop for Contemporary Music
<https://www.podium-gegenwart.de/foerderprojekte/interpretieren/european-wor…>
junge Musiker und Musikerinnen aus Europa, die sich am 30.4.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/mouvement/273> im
Wallraf-Richartz-Museum mit einem Konzert präsentieren.
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> veranstaltet außerdem
am 17.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-rapid-entaglements/>
ein Montagskonzert und das Studio Musikfabrik ist am 23.4. mit
Klanglandschaften in Krefeld
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-klanglandschaften/>
und Köln
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-klanglandschaften…>
und am 24.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-klanglandschaften…>
mit Schülern und Schülerinnen im Maximilian-Kolbe-Gymnasium zu erleben.
In der Lutherkirche und im Lutherturm kommt in der Karwoche vom 3. bis
7.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/unterbrechung-17-20.1756…>
/Die Stille der Dinge/ und am 26.4.
<https://www.lutherkirche-suedstadt.de/veranstaltungen/ltk4-soiree-sonique-7…>
klangbasierte Kunst im Rahmen der monatlichen Soirée Sonique zu Gehör.
Am 11.4. <https://www.reihe-m.de/?p=5062> präsentiert die reiheM
<https://www.reihe-m.de/> Thomas Ankersmit und Carl Stone im *Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>*, im Staatenhaus hat am 14.4. die
Oper /La b/
<https://www.oper.koeln/de/programm/la-bete-dans-la-jungle/6384>/ê/
<https://www.oper.koeln/de/programm/la-bete-dans-la-jungle/6384>/te dans
la jungle
<https://www.oper.koeln/de/programm/la-bete-dans-la-jungle/6384> /von
Arnaud Petit Premiere, die Konzertreihe Ambient Chapel
<https://ambient-festival.com/> ist am 14.4. und 28.4. in Neu Sankt
Alban zu Gast, das Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>
interpretiert am 21.4.
<https://asasello-quartett.eu/de/events/21-04-2023-koeln/> im MAKK
<https://makk.de/> Streichquartette von Cage und Crumb und am 26.4.
<https://www.domforum.de/veranstaltungen-/ColLAB-Cologne-IV-gem_einsam---19.…>
kommt das Ensemble ColLAB Cologne ins Domforum.*
Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben und **FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln
(am **11.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/funkt-sessions-andreas-o…>**mit
Andreas Oskar Hisch). **ON Cologne <https://www.on-cologne.de/>**lädt
regelmäßig in der Reihe ChezOn Gäste zum Gespräch (am **12.4.
<https://www.on-cologne.de/chezon-jiyun-park-dt/>**Jiyun Park) und
w**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im *Bochumer* Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/> wird am
14.4. die Reihe 'Klangbilder' mit improvisierter Musik fortgesetzt – mit
Martin Blume <http://www.martinblume.de/> am Schlagzeug – und in der
Melanchthonkirche <https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> stellt sich
am 28.4. Stefan Heucke in einem Gesprächskonzert vor.
Im *Dortmunder*U ist vom 17.3. bis 27.8. Nam Yun Paik in der Ausstellung
/I Expose the Music <https://dortmunder-u.de/event/nam-june-paik/> /von
seiner musikalischen Seite zu erleben und am 13.4.
<https://dortmunder-u.de/event/musik-aus-der-zukunft/> spielt das
E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> dazu Musik, die aus der Zukunft
kommt. Im Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> stehen
*Pavel Karmanov* und *Alfred Schnittke*am 16.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/16-04-2023-vilde-frang-schu…>,
*Sofia Gubaidulina*am 19.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/19-04-2023-orgelrecital-ive…>
und George Benjamin mit einer konzertanten Aufführung seiner Oper
/Lessons in Love and Violence /am 27.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/27-04-2023-lessons-in-love-…>
auf dem Programm/. /Im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/>
erwarten uns das Sheen Trio am 6.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/option2-painting-10583.html>
und The Dorf am 20.4.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10232.html>
und das nächste mex <http://www.mexappeal.de/>-Konzert findet am 29.4.
<http://www.mexappeal.de/?p=5803> im Künstlerhaus statt.
Im *Duisburger*Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> steht am
15.4. das Duo Interstellar <https://interstellar227.de/>227
<https://interstellar227.de/> auf der Bühne und die Duisburger
Philharmoniker spielen am 26. und 27.4.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/echos-von-fern-und-nah-pk-10-…>*Manfred
Trojahns **/Sinfonie Nr. 5./*
*Die Essener **Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**kündigt Matthias Pintscher
am **15.4.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/matthias-pintscherroyal…>**,
Víkingur Ólafsson mit Werken von Philip Glass am **25.4.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/vkingur-lafsson-120354/…>**,
Wolfgang Rihms **/Verwandlung 6/**am **27. und 28.4.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/dvork-5-105717/7163/>**und
George Benjamin mit einer konzertanten Aufführung seiner Oper **/Lessons
in Love and Violence /**am **30.4.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/george-benjaminlessons-…>**an.
In der **Folkwang Hochschule <https://www.folkwang-uni.de/home/>**ist am
17.4. das Ensemble für Neue Musik Spring zu erleben.*
*Im **Makroscope <https://makroscope.eu/>**in Mülheim an der Ruhr
erwarten uns das Trio Vließ am **21.4.**und stromspiesser am **30.4.*
*Düsseldorf*
Die Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> kündigt ein neues Werk von
Lorenzo Scartazzini am 16.4.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/meisterkonzerte/10269-luzerner-sinfon…>
und das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> in der Reihe
'Na hör'n Sie mal' am 26.4.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10122-na-hoern-sie-m…>
an, in der Neanderkirche erklingt am 21.4. elektronische Musik und
Orgel, in der Kunsthalle findet ebenfalls am 26.4.
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/kalender/2023-04-26-performancekonzer…>
ein Performancekonzert mit Alexandra von der Weth, Gerhard Stäbler und
Kunsu Shim statt und der Klangraum 61
<https://www.klangraum61.de/index.html> veranstaltet am 28.4. den
nächsten Salon Neue Musik <https://www.klangraum61.de/salon>.
*Sonstwo*
Neben aktuellem Jazz am 22. und 29.4. bietet die *Aachener* Gesellschaft
für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/> am 14.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4342> eine neue Ausgabe der Reihe 'Hören
und Sprechen über Neue Musik' mit dem Fokus auf Anno Schreier.
In *Bielefeld*hat am 15.4. die Oper /Die Frau im Eis (/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/anthropocene.html>//Anthropocene)/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/anthropocene.html>///des
schottischen Komponisten Stuart MacRae Premiere, zu der am 3.4. eine
Einführung stattfindet. Die Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet monatlich einen Jour
fixe und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 2. und 9.4. zeitgenössische Musik.
Das Musiktheater/Transfleisch
<https://electronicid.de/project/transfleisch/>/von Sergej Maingardt
kommt am 3.4. in der Bundeskunsthalle *Bonn*zur Aufführung, die In Situ
Art Society <http://in-situ-art-society.de/> präsentiert The Dissonant
Series mit digital Primitives am 2.4. und Echolot am 22.4. und ganz in
der Nähe, in der Kunsthalle Hangelar
<https://www.kunsthallehangelar.de/> in Sankt Augustin, findet am 23.4.
das nächste Werkstattkonzert statt.
Im *Krefelder*TAM <https://www.tamkrefeld.de/> erwartet uns im April
/Motoren-Werk – /wie immer freitags um 22 Uhr.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster *stehen Zbigniew Chojnacki mit Akkordeon & Live-Elektronik
am 2.4. und Phil Minton und Carl Ludwig Hübsch am 29.4. auf der Bühne.
Das Klangkunstfestival soundseeing <https://www.soundseeing.net/> lädt
wieder ein, das *Münsterland* zu erkunden. Zum Auftakt kann man noch bis
zum 30.4. Arbeiten der Klasse Suchan Kinoshita der Kunstakademie Münster
im Kulturgut Haus Nottbeck erkunden.
In der Dauerausstellung des Deutschen Klingenmuseums in
*Solingen*präsentiert Verena Barié am 1.4.
<https://klingenmuseum.de/events/196> eine Kunstperformance unter dem
Motto /Gewalt und Mitgefühl/.
Vom 21. bis 23.4. trifft sich wieder alles in *Witten*zu den Tagen für
neue Kammermusik
<https://www.kulturforum-witten.de/de/kulturbuero/angebote/wittener-tage-fue…>.
Neben vielen anderen kommt Carola Bauckholt zum Gespräch und Manos
Tsangaris geht auf Sendung.
Am 2. und 3.4.
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/sinfonieorchester/konzerte/detai…>
bringt das *Wuppertaler*Sinfonieorchester Musik von Ligeti und Bernd
Alois Zimmermann zur Aufführung, am 5.4.
<https://loch-wuppertal.de/programm/kalender/joey-baron-robyn-schulkowsky-14…>
kommen Robyn Schulkowsky und Joey Baron ins Loch
<https://loch-wuppertal.de/> und der ort <https://www.kowald-ort.com/>
kündigt das Alafia Ensemble am 22.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/22-04-23-kammermusik/>, ein
Konzert zur Erinnerung an Peter Kowalds Global Village Ensemble am 27.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/27-04-23-globalvillage/> und
das island trio in der Reihe 'all female' am 29.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/29-04-23-island/> an.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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23 Feb '23
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2023 __
__
__
*März 2023*
**Gewesen: ***Festival mit Musik und Kunst von Michael von Biel in Köln**
Angekündigt: *Oper /Dogville/von Gordon Kampe in Essen – Ensemble Modern
in Köln und Bielefeld u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**
**
**[****Festival mit Musik und Kunst von Michael von Biel in Köln]**
*Noch vor kurzem war mir der Name Michael von Biel kaum ein Begriff. Das
hängt sicherlich damit zusammen, dass er zu dem Zeitpunkt, als ich
begonnen habe, mich verstärkt für Neue Musik zu interessieren –
irgendwann in den 80ern – längst seinen Abschied von dieser
Musikrichtung erklärt hatte. Stattdessen wandte er sich der bildenden
Kunst zu und nahm 1968 ein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf
bei Joseph Beuys auf. In Köln gab es nun die Gelegenheit, an drei Tagen
einen umfassenden Einblick in dieses eigenwillige und mäandernde Leben
und Schaffen zu erhalten. Unter der künstlerischen Leitung von Gisela
Gronemeyer und Rainer Nonnenmann luden die Zeitschrift **MusikTexte
<https://musiktexte.de/>**und **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**gemeinsam mit der **Hochschule für Musik
und Tanz Köln <https://www.hfmt-koeln.de/>**ein, sich vom **10. bis
12.2.
<https://www.on-cologne.de/michael-von-biel-festival-dt/>**intensiv mit
von Biels musikalischem und bildnerischem Werk zu befassen.**
Von Anfang an war der 1937 in Hamburg geborene von Biel ein Grenzgänger,
der zunächst zwischen jenen Welten wandelte, die uns oft als
unvereinbare Antipoden vorgeführt werden: Die amerikanische oder genauer
New Yorker Avantgarde rund um Cage, Tudor, Feldman und Wolff und die
Darmstädter Schule rund um Stockhausen, Boulez und Nono. Durch sein
Abitur in England und ein abgebrochenes Handelsstudium in Toronto
bereits anglo-amerikanisch akklimatisiert landete von Biel 1960 in New
York und dort rein zufällig bei Morton Feldman, bei dem er privaten
Kompositionsunterricht erhielt. Bei der erwähnten Entgegenstellung
stehen die New Yorker meist für Freiheit, Offenheit und Indeterminismus,
während die Darmstäder als engstirnige und engherzige Zahlen- und
Parameterfuchser präsentiert werden. In diesem Fall war es jedoch
Feldman, der eine klare Warnung aussprach bzw. direkt zum Kampf aufrief
(„Don't ever go to Darmstadt... Let's get Darmstadt over here and kill
it.“). Auf der anderen Seite des Atlantiks hatte man offenbar weniger
Berührungsängste: Bereits 1958 war Cage nach Darmstadt eingeladen worden
und von Biel, der mit sichtlich schlechtem Gewissen seine Fühler nach
Europa ausstreckte („Das war ziemlich schlimm. Ich würde ihm – also
Feldman – untreu werden.“), erhielt von Stockhausen eine
„enthusiastische Antwort“. 1962 traf er bei den Ferienkursen ein, wo er
prompt auf David Tudor stieß und in der Folge sogar den ersten Preis in
einem von Stockhausen ausgelobten Wettbewerb einheimste. Dieses
Sich-Nicht-Festlegen-Wollen ist das Faszinierende an von Biel, es
gelingt ihm zwischen den Stühlen zu sitzen ohne völlig unter die Räder
zu kommen, etwaige Animositäten oder gar Feindseligkeiten zwischen den
Protagonisten scheint er auszublenden, alle, vor allem die Frauen, sind
immer „außerordentlich liebenswürdig“ und so gelingt es ihm,
windschnittig zwischen den Fronten zu segeln. Da überrascht es nicht,
dass er noch im gleichen Jahr bei einem weiteren Avantgardeereignis
mitmischte: dem von George Maciunas 1962 in Wiesbaden veranstalteten und
als 'Internationale Festspiele Neuester Musik' annocierten Event, das
als Geburtsstunde von Fluxus in Deutschland gilt und gleichzeitig einen
Brückenschlag zur bildenden Kunst darstellte.**
Wie von Biels in diesen wilden Zeiten entstandene Musik klingt, war im
Eröffnungskonzert des Kölner Festivals zu erleben: Den aufgeführten
Werken **/Ebene bei S'Cairn/**und **/Welt 2/**liegen verbal notierte
Aktionspartituren zugrunde, die vom hochschuleigenen Ensemble und
Orchestra Col LAB Cologne mit großem Engagement und offensichtlichem
Spaß in die Tat umgesetzt wurden. **/Welt 2 /**besteht aus kurzen, von
Pausen durchsetzen Aktionen, bei denen zwischen Geräuschen und klaren
Tonhöhen alles möglich ist, wobei erstere das Feld beherrschen. Es wird
gelacht und gejohlt, geklappert und geklatscht, gestampft, gehustet und
getrötet – ein kunterbuntes Panoptikum. Das Stück **/deklination/**ist
geprägt von Juliane Bogners eindringlicher Altstimme, die vor
turbulent-experimentellem Hintergrund zwischen der üblichen
Vokalartistik und dunkel-sattem Stimmklang changiert. Von Biel mag
gespürt haben, dass diese ausufernde Grenzenlosigkeit eher früher als
später an ihre Grenzen stößt. Das überzeugendste Werk aus den 60ern ist
eines, bei dem das Instrumentarium für Konzentration und Begrenzung
sorgt: In seinem **/zweiten Streichquartett/**, das im Konzert mit dem
**Asasello-Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**zu Gehör kam,
wirft er alle Hörgewohnheiten des ehrwürdigen Genres über den Haufen und
lässt die Streicher knarzen und stöhnen. Heftige Pizzicatoattacken und
von übermäßigem Bogendruck traktierte Saiten sorgten nicht nur 1963 in
Darmstadt für einen Skandal, sondern gehen auch heute noch in ihrer
körperlichen Direktheit unter die Haut. Natürlich fühlt man sich sofort
an Lachenmanns Musique concrète instrumentale, allem voran an sein
erstes Streichquartett **/Gran Torso, /**erinnert. Dieser beruft sich
auch auf von Biel und bringt es in einem Interview treffend auf den
Punkt: „Wo Michael von Biel den Zaun eingerissen hatte, ging es darum,
sich auf der ganzen Breite der so erweiterten Fläche ernsthaft
anzusiedeln.“**
Diese Bestellung und Pflege des Ackers war von Biels Sache nicht,
weshalb er sich wie erwähnt von der Neuen Musik lossagte. Als
Abschiedswerk gilt sein Konzeptstück **/Komposition für großes
Orchester/**, bei dem die Instrumente in Decken, Tücher oder
Kleidungsstücke gehüllt ein gängiges Repertoirestück anstimmen. In Köln
war es der Anfang von Beethovens **/5. Symphonie/**, der sich erstickt
und verzerrt, verwundet und klagend letztlich doch zu behaupten wusste.**
Von Biel machte einen kurzen Abstecher an die Düsseldorfer Kunstakademie
und war mit seinen Zeichnungen 1977 sogar auf der Kasseler documenta
vertreten, aber zu seinem Umherschweifen gehört, dass auch der Abschied
von der Musik kein endgültiger war. Angeregt von Interpreten wie dem
Gitarrenduo Wilhelm Bruck und Theodor Ross oder dem Pianisten Herbert
Henck entstanden Werke, die teils bereits im Titel verraten, dass
zumindest der Abschied von der Avantgarde ernstgemeint war. In den
**/Traditonellen Stücken/**für zwei Gitarren lässt er sich von Folklore
und Renaissance inspirieren und bewegt sich in tonalen Gefilden. Aber
ganz so schlicht wird es dann doch nicht. Die Musik klingt vertraut und
ungewöhnlich zugleich. In scheinbar bekanntem Gelände scheint er vom Weg
abzukommen, unbedarft herumstreunend jedoch nicht zu weit, behutsam doch
ohne Scheu. Dieses ziellose Schlendern kann langweilig werden, wie in
seinem Leben gibt es keine übergeordnete Linie, keine Entwicklung, aber
bevor es richtig fad wird, hat von Biel schon wieder einen neuen Faden
aufgegriffen, eine neue Idee ins Visier genommen, die er kurz auskostet
ohne sie überzustrapazieren. Auch experimentelle Ansätze wie
Präparationen im Klavierinneren oder durch meterlange Papprollen
erzeugte Klaviercluster gehören weiterhin zu seinem Fundus. Henck soll
moniert haben, dass er „nur so herumimprovisieren würde“ und tatsächlich
beruhen spätere Werke auf Improvisationen an einem MIDI-Klavier, die
durch ein Notensatzprogramm direkt in Partituren übertragen wurden.
David Tudor hat ihn ermuntert, nicht nur zu suchen sondern auch mal zu
finden. Das Ergebnis war der Fund dreier Gartengrills, die er elektrisch
verstärkt in sein **/Jagdstück/**integrierte. Diese und weitere
Anekdoten hat von Biel in seinen **/Illustren Memoiren/**überliefert,
die zusammen mit weiteren Beiträgen in der **aktuellen Ausgabe
<https://musiktexte.de/epages/dc91cfee-4fdc-41fe-82da-0c2b88528c1e.sf/de_DE/…>**der
MusikTexte in Ausschnitten nachzulesen sind. Sie zeigen uns einen
Künstler, der uns mit großer Offenheit und teils berührender Naivität
Einblick in sein Fühlen und Handeln gewährt. Seine Unsicherheit, seine
existentielle Not, seine allgegenwärtigen Geldsorgen sind stets spürbar
und doch will er sich seine positive Grundeinstellung nicht nehmen
lassen. Er macht „wunderbare“ Musik mit der Popgruppe Can, wie überhaupt
alles „wunderbar lyrisch großartig“ und „herrlich idealistisch“ ist, und
ist „froh über ein so liebes Vertrauen“, das ihm immer wieder
entgegengebracht wird. Kein Alpha-Tier, das sich in die erste Reihe
boxte, aber einer, der sich ohne den Anspruch, die (Musik-)Welt neu zu
erfinden, auf neue Pfade wagte. Die Detailarbeit haben aber andere
geleistet und die sind dann auch in die Musikgeschichte eingegangen.*
**
**
**[Termine im März]**
*
*
*Köln*
Auf dem Programm der Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen ein interaktives
Konzert mit dem Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/de> am
5.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-night-shift…>,
das WDR Sinfonieorchester mit einer Uraufführung von Klaus Lang am 10.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/macelaru-brahms/2364>
und 11.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/macelaru-brahms/2822>,
ein Werk von Charlotte Bray am 12.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-cristina-gomez…>
und das Ligeti-Experiment am 23.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/klassik-mal-anders-das-lige…>
Außerdem spielt das Gürzenich-Orchester am 5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/glaslicht/2560>, 6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/glaslicht/2561> und
7.3. <https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/glaslicht/2562>
/Accused/ von Magnus Lindberg und am 26.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/prisma/2563>, 27.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/prisma/2564> und 28.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/prisma/2565> ein
/Konzert für Klangwerk und Orchester/ von Georg Friedrich Haas.
In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns
/Der eingebildete Kranke/ mit der Sinfonia NRW
<https://www.orchester-sinfonia.de/> am 4.3., Kai Niggemann in der
Werkstattgesprächsreihe ChezOn <https://www.on-cologne.de/chezon/> sowie
das Ensemble Hand Werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/> am 9.3., die
Ensembles Kommas <https://www.kommas-ensemble.de/> und New Babylon
<https://www.ensemblenewbabylon.com/> am 19.3., Inverspace
<https://www.ensembleinverspace.com/> am 24.3. und E-Mex
<https://e-mex.de/> am 31.3.
Die Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
kündigt Lunchkonzerte am 4., 11., 18. und 25.3., das Ensemble Tra i
Tempi <http://www.traitempi.de/> am 10.3. und ein Konzert mit Werken des
Bernd-Alois-Zimmermann Preisträgers 2022 Simon Bahr
<https://www.simonbahr.de/> am 29.3.
<https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/veranstaltungen/daten/31809/index…>
an.
Ein Release-Konzert des Trios C/W|N findet am 2.3.
<http://www.salondejazz.de/termine/c-w-n/> im Salon de Jazz
<http://www.salondejazz.de/> statt, die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am 6.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-diamond/> zum
Montagskonzert, im Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/> steht am
6.3.
<https://www.stadtgarten.de/programm/houbara-resonanzen-iran-1-6749> und
7.3.
<https://www.stadtgarten.de/programm/houbara-resonanzen-iran-2-6750>
Musik aus dem Iran im Fokus, das Broken Ghost Consort kommt am 16.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/broken-ghost-consort-cre…>
in die Tersteegenkirche, kgnm startet am 18.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/kgnm-remote-eins.17569695>
ein Kooperationsprojekt mit Ensembles aus Amsterdam und Zagreb und am
29.3. gibt es wieder die Soirèe Sonique im Lutherturm <https://ltk4.de/>.
*Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben und **FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln
(am **14.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/funkt-sessions-hans-w-ko…>**mit
hans w koch und am 28.3. in memoriam Peter Behrendsen, s.a. **25.3.
<https://www.loftkoeln.de/event/there-is-no-reason-to-be-right-just-once-in-…>**im
Loft). W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Kit Armstrong interpretiert im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr
<https://www.klavierfestival.de/> im *Bochumer* Anneliese Brost
Musikforum Klaviermusik aus fünf Jahrhunderten. Den Abschluss bildet am
12.3. <https://www.klavierfestival.de/konzerte/armstrong-5/> der
Zeitraum von 1920 bis 2020.
Im *Dortmunder*depot <https://www.depotdortmund.de/> lädt die Parzelle
am 8.3.
<https://www.depotdortmund.de/365-soundbridges/2023-03-08-20-00.html> zu
einem Free Jazz-Abend mit Martin Blume, Thomas Lehn, Ken Vandermark und
Matthias Muche und im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> stehen
das Philip Zoubek Trio am 3.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/philip-zoubek-trio.html>,
das Julie Campiche Quartett am 10.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/julie-campiche.html>,
The Dorf am 16.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10231.html>
und das Hank Roberts Trio am 23.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/hank-roberts-trio.html>
auf dem Programm.
Am 11.3.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10991/-/mus…>
sind Julia Mihály und Kai Niggemann im Lokal Harmonie
<https://lokal-harmonie.de/> in *Duisburg* zu Gast und das Kuss Quartett
trifft am 26.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/kuss-quartett-fischer-boettch…>
in der Mercatorhalle auf Perkussion und Poetry-Slam.
Am 11.3. hat im *Essener* Aalto-Theater Gordon Kampes
<http://www.gordonkampe.de/> Oper /Dogville/
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/dogville_urauffuehrung/>
nach dem gleichnamigen Film von Lars von Trier Premiere und das Ensemble
S201 begegnet am 18.3.
<http://www.ensemble-s201.com/upcoming-events-1/s201-&-frieands_iii.-düsseld…>
in der RüBühne den Düsseldorf Düsterboys.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> spielen die Düsseldorfer
Symphoniker und Nils Mönkemeyer am 3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/9228-schumann-1>, 5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/9229-schumann-1> und
6.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/9230-schumann-1>
Peter Ruzickas /Depart /– /Konzert für Viola und Orchester. /Außerdem
stehen die Sinfonia NRW <https://www.orchester-sinfonia.de/> am 5.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/komet/11375-der-eingebildete-kranke>,
Martin Grubinger am 9.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/heinersdorff-sonderkonzerte/10268-mar…>
und Ligetis /Trio für Violine, Horn und Klavier/am 15.3.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/raumstation/9315-brahms> auf dem
Programm. Der Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/index.html>
veranstaltet am 18.3. den nächsten Salon Neue Musik
<https://www.klangraum61.de/salon> und am 29.3.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2023-03-29-remember-…>
erklingt in einem geistlichen Konzert anlässlich der Verabschiedung von
/Prof. Raimund Wippermann/als Rektor der Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> und als Professor für Chorleitung in
der Maxkirche neben Brahms ein Werk von Sven-David Sandström.
*Sonstwo*
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich am 3.3.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4334> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' mit Olga Neuwirth.
In der Rudolf-Oetker-Halle in *Bielefeld*interpretiert das Ensemble
Modern <https://www.ensemble-modern.com/de> am 10.3.
<https://www.ensemble-modern.com/de/kalender/2023-03-10/6097#k-6097> J
<https://www.johannes-motschmann.de/>*ohannes Motschmanns
<https://www.johannes-motschmann.de/> */AION/ für Ensemble und
Künstliche Intelligenz, die Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt monatlich zum Jour fixe
<https://cooperativaneuemusik.de/verein/jour-fixe/> ein und in der
Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
finden am 12., 19. und 30.3. Konzerte mit Neuer Musik statt.
In *Bonn* veranstaltet die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/> regelmäßige Konzerte im Dialograum
Kreuzung an St. Helena <http://kreuzung-helena.de/home/> und am 29.3.
<https://www.beethoven-orchester.de/kalender/aktuell/#/_m=/konzerte/naechtli…>
erklingt Gérard Pessons /Nebelstück/ im Alten Bundesrat.
Am 25.3. hat Peter Eötvös Oper /Tri Sestry (drei Schwestern)/
<https://www.theaterhagen.de/veranstaltung/tri-sestry-drei-schwestern-1561/0…>
nach Anton Tschechow im Theater *Hagen* Premiere.
Das Begleitprogramm zur Ausstellung ON AIR – Der Klang des Materials in
der Kunst der 1950er bis 1970er Jahre
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Exhibitions> im Kaiser Wilhelm Museum
*Krefeld *umfasst Steve Reichs /Pendulum Music/am 7.3. sowie Sound im
Avantgardefilm am 9. und 16.3. und im TAM erwartet uns im März
/Streich(er)-Werk – /wie immer freitags um 22 Uhr.
Die Blackbox <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> in
*Münster*kündigt das Trio ABACAXI am 5.3. und Jan Klare mit Kollegen am
26.3. an.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> ist am 12.3.
<https://dominiksusteck.de/event/orgelmatinee-2/> mit seiner Komposition
/Zeichen/in St. Joseph in *Siegen*zu Gast.
Das *Wuppertaler*Sinfonieorchester spielt am 5. und 6.3.
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/sinfonieorchester/konzerte/detai…>
Unsuk Chins /subito con forza /und am 17.3.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/broken-ghost-consort-cre…>
kommt das Broken Ghost Consort in die Sophienkirche. Der ort
<https://www.kowald-ort.com/> kündigt neben dem cine:ort
<https://www.kowald-ort.com/cine-ort-22-23-1/> am 2.3. das Trio Knack!
am 3.3. <https://www.kowald-ort.com/termine-2023/03-03-23-knack/> und
Gedichte und Texte von Esther Kinsky mit Musik nach Motiven von Béla
Bartók am 11.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/11-03-23-herzerfinden/> an.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
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*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
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neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:*
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30 Jan '23
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*Februar 2023*
*Ausstellung:**Klang des Materials im Kunstmuseum Krefeld***
Gewesen: ***Musikfabrik beim WDR****
Angekündigt:*Festival mit Musik und Kunst von Michael von Biel in Köln –
Zeitinsel Sofia Gubaidulina in Dortmund u.v.a.m.
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***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Klang des Materials im Kunstmuseum Krefeld]**
*Im Krefelder **Kaiser Wilhelm Museum
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de>**kann man noch bis zum 26.3. eine
spannende Zeit- und Klangreise antreten, bei der unter dem Titel **ON
AIR
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Exhibitions/2022/On-Air-Der-Klang-Des-Mate…>**der
Klang des Materials in der Kunst der 1950er bis 1970er Jahre erforscht
wird. Vieles hat man irgendwann schon einmal gehört und gesehen, aber
selten bekommt man es so kompakt präsentiert, und abgesehen davon, dass
das Lauschen und Schauen einfach Spaß macht, ist es in Zeiten, in denen
spartenübergreifendes Arbeiten und konzeptuelle Ansätze scheinbar neu
erfunden werden, nicht verkehrt zu erkunden, was vor mehr als einem
halben Jahrhundert diesbezüglich los war.**
Zum Auftakt, im großen Oberlichtsaal, empfängt uns eine gleichzeitig
opulente und luftige Klanginstallation von David Tudor, die man sich aus
dem Salzburger Museum der Moderne ausgeliehen hat. Wie fantastische Ufos
sind 20 teils weit ausgreifende Objekte im Raum drapiert, die bei
genauerem Hinsehen aus den unterschiedlichsten Alltagsgegenständen wie
Eimer, Fässer oder Tennisschläger zusammengesetzt sind, und bei
genauerem Hinhören seltsame Geräusche von sich geben. Aufgespielte
Soundfiles bringen die Objekte zum Resonieren und erzeugen ein Flirren,
Zirpen, Gluckern und Knistern, das – wie der Titel **/Rainforest
V/**suggeriert – den ganzen Raum in ein eigenwilliges akustisches Biotop
verwandelt.*
*In den 1960er war Konzeptkunst ein großes Thema und Sol Lewitt
versuchte sich ihr mit **35 Sätzen
<http://www.oliverlanz.com/wordpress/wp-content/uploads/2011/09/35-Saetze-de…>**zu
nähern, aus denen wir unter anderem lernen, dass Konzeptkünstler mehr
Mystiker als Rationalisten sind und dass es darauf ankommt irrationalen
Gedanken absolut und logisch zu folgen. Zwischen Rationalem und
Irrationalem entsteht ein schwankender Raum und genau diese lustvolle
Lücke wird erlebbar, wenn wir John Baldessari lauschen, der uns die
Statements in einem verwackelten Video mit verwackelter Stimme vorsingt.**
Banale Ideen können nicht durch gute Gestaltung gerettet werden, heißt
es bei Sol Lewitt weiter – aber indem man sie in ihrer Schlichtheit
belässt und ihnen 'absolut und logisch' folgt, können manche von ihnen
Funken schlagen und ihre scheinbare Banalität transzendieren. So zum
Beispiel wenn Timm Ulrichs uns ein **/konzert der fallenden
stecknadeln/**imaginieren lässt oder Bruce Nauman mit dem Rücken zur
Kamera 60 Minuten lang eine auf D.E.A.D. gestimmte Violine traktiert und
den Akkord damit gleichzeitig zum Leben erweckt und zu Tode reitet.**
Klang als Material ist natürlich auch etwas für die Macher und Tüftler
und dabei dürfen Jean Tinguelys ratternde und knatternde
Schrottmaschinen nicht fehlen. In Krefeld werden sie von Günther Ueckers
**/Terrororchester /**sekundiert,**//**das noch mehr Lärm macht.
Sensibler geht Tinguely in seinen Radioobjekten ans Werk: Hinter einer
Plexiglasscheibe sieht man unentwirrbare technische Schaltungen, durch
die der Empfangsbereich eines Radios permanent leicht verstellt wird.
Man hört geisterhafte Stimmen und Klänge und zwischendurch immer wieder
jenes herrliche Knistern und Rauschen, das mir früher so manche
Radionacht versüßt hat – ein kleiner Dreh am analogen Regler und das
langweilige ARD-Nachtkonzert verflüchtigte sich in unerschöpfliche und
unergründliche Geräuschwelten. Es ist nicht zuletzt dieser aus Low Tech
und persönlichen Erinnerungen gespeiste nostalgische Touch, der den Reiz
der Ausstellung ausmacht.**
Bei Yaacov Agams **Tableau Tactile Sonore**darf man selbst Hand anlegen,
indem man 50 auf Spiralfedern tanzende Blechkapseln zum Vibrieren und
Klirren bringt, und gleich daneben lässt Pol Bury dicke Holzfinger nach
Drahtsaiten tasten. Auch hier ist es die Einfachheit der Mittel, durch
die eine besondere Poesie entsteht.**
Es gibt viel zu entdecken in Krefeld, 20 Künstler sind mit ca. 50
Arbeiten vertreten und auch die begleitenden Aktivitäten sind
interessant: Im Januar war das TAM, Theater am Marienplatz, mit einem
Kagelprogramm zu Gast, am **23.2.
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Program/2023/02/Resonanzraum-Mit-Den-Niede…>**spielen
die niederrheinischen Sinfoniker Werke von Ichiyanagi, Boulez,
Stockhausen, Gubaidulina und B.A. Zimmermann, am **7.3.
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Program/2023/03/Steve-Reich>**kommt in
der Mediothek Steve Reichs **/Pendulum Music/**zur Aufführung und am
**9.3.
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Program/2023/03/Resonanzraum-Sound-Im-Avan…>**und
**16.3.
<https://kunstmuseenkrefeld.de/de/Program/2023/03/Resonanzraum-Sound-Im-Avan…>**präsentiert
Thomas Janzen Sound im Avantgardefilm.*
**[Musikfabrik beim WDR]**
*Der Klang des Materials ist auch Thema in Ludmila Frajts
Streichquartett **/Silver Sounds/**aus dem Jahre 1972. Sie kombiniert
die Instrumente mit dem Klang von Silberlöffeln, von denen je zwei von
den Notenpulten baumeln und mit Metallstäben angeschlagen werden. Zum
Auftakt umhüllen die Streicher den glockenhellen Klang mit einer
fragilen, wie hingehauchten Aura. In ganz andere Gefilde führt der
energiegeladene, von kraftvollen Pizzikati durchpflügte Mittelteil,
bevor das Stück zu seinen Anfängen zurückkehrt und fast schwelgerisch
mit zartem Löffelgeklimper verebbt. Die serbische Komponistin
(Lebensdaten 1919 bis 1999) ist über ihr Heimatland hinaus kaum bekannt
und passt damit ausgezeichnet zu dem Motto, das die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> unter ihrem Dirigenten Ilan Volkov für
ihr 84. Konzert
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-84/> beim WDR
gewählt hat: **/Hidden Treasures/**versammeln selten gehörte Werke von
selten gespielten Komponisten und Komponistinnen – mit hohem
Frauenanteil, den ich in Krefeld vermisst habe.**
Ein brummelnder Kontrabass und eine fauchende Flöte stehen am Anfang von
**/Onyx/**(1991), einem Stück der Amerikanerin Eleanor Hovda (1940 bis
2009), von der außer einer kurz vor ihrem Tod erschienen CD-Box
hierzulande wenig bekannt ist. Die Partitur lässt dem Ensemble viel
Freiraum und doch entsteht eine ganz eigenwillige Atmosphäre, die
geprägt ist von einem fast romantischen Wogen und Weben. Es ist, als
lugten die Rheintöchter um die Ecke, und als irgendwann zum Sturm
geblasen wird, sehe ich vor meinem inneren Auge Alberich über die Bühne
poltern. *
*Auch Bergrún Snæbjörnsdóttirs <http://www.bergrun.com/about> **/Strange
Turn/Narwhal/**liegt eine offene Vorlage
<http://www.bergrun.com/strangeturn> zugrunde, bei der sich die Musiker
und Musikerinnen an zeitlich synchronisierten Kreiselementen orientieren
und dabei ihre eigene Stimme finden sollen. Streicher und Cembalo sind
teils mit Styropor präpariert, wodurch ein geräuschlastiger, rauer,
knarziger Sound entsteht, der sich – wie die Spiralbahnen auf dem
Stoßzahn eines Narwals – immer mehr aufschraubt und zuspitzt.**
Kein Geheimtipp mehr ist die (wie Ludmila Frajt) in Belgrad geborene
Milica Djordjević <http://www.milicadjordjevic.com/english.html>
(*1984), die bereits auf vielen Festivals (u.a. 2022 in Witten mit einem
Porträtkonzert) vertreten war und inzwischen in Köln lebt. Djordjevic
beschreibt ihr Komponieren als Kampf gegen Widerstände und das kann man
ihrem neuen Werk **/Nalet/**(serbisch für eilen, stoßen) auch anhören.
Nach einem zaghaften Auftakt mit grummelnder Kontrabassklarinette,
spärlichen Schlagzeugakzenten und frotzelnder Trompete entsteht ein
dichtes Geräuschfeld, das von wiederholten Detonationen erschüttert
wird. Der Pianist versucht sich zunächst noch mit flinken Läufen über
Wasser zu halten, gerät jedoch zunehmend außer Rand und Band und das
ganze Geschehen kippt ins Tumulthafte, Überbordende – Flucht nach vorn
ins Dramatische.**
Als einziger Mann vervollständigte der Rumäne Ștefan Niculescu die
Runde, der mit **/ISON I /**(1971 - 73) heterophone Verwirrungen
erkundet – eine lebhafte Musik, von den gespielten Stücken aber das
konventionellste. *
**[Termine im Februar]**
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Ligeti am 5.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/atem/3022>, Alfred
Schnittke, /Fazıl Say/und /Vasco Mendonça/am 26.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-diana-tishchen…>
sowie eine Uraufführung von SJ Hanke am 12.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/enigma-variationen/2708>
auf dem Programm. In der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns das Ensemble Garage
<https://ensemblegarage.de/> mit Genoël von Liliensterns /Unsupervised
Sounds /am 5.2., ein Werkstattgespräch von ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/> am 8.2.
<https://www.on-cologne.de/chezon-nathaliebrum-dt/>, ein Festival
<https://www.on-cologne.de/michaelvonbiel-dt/> mit Musik und Kunst von
Michael von Biel vom 10. bis 12.2. (u.a. mit dem Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/>) und *Soundtracking*mit dem Trio
*Lange/Berweck/Lorenz <http://langeberwecklorenz.de/>*am 26.2. Die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt zu Montagskonzerten am
6.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-die-sprueche-des-pete…>
und 27.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-wave-fields/> in
ihr Studio ein, am 1.2. findet ein Konzert der Kompositionsklassen in
der Musikhochschule <https://www.hfmt-koeln.de/index/> statt, am 12.2.
<https://electronicid.de/events/> bringt das Ensemble Electronic ID
<https://electronicid.de/> das Musiktheater /Transparence/
<https://electronicid.de/project/transparence/>in die Ruffactory, am
22.2. wird die Reihe Soirée Sonique <https://ltk4.de/termine/> im
Lutherturm fortgesetzt und am 25.2. spielt Marlies Stellmacher im
Lunchkonzert der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> Ligetis /Musica ricercata./
Außerdem stellen Thomas von Steinaecker und David von Bassewitz am 6.2.
<https://literaturhaus-koeln.de/programm/ein-stockhausen-comic-von-thomas-vo…>
im Literaturhaus <https://literaturhaus-koeln.de/> die Graphic Novel
/Stockhausen – Der Mann, der vom Sirius/ kam vor.
*Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben, **FUNKT
<https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln
(am **14.2.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/funkt-sessions-therapeut…>**mit
der **Therapeutischen Hörgruppe
<http://www.therapeutischehoergruppekoeln.de/> *und am 28.2.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/funkt-sessions-julian-ro…>
mit Julian Rohrhuber*) und w**eitere Termine und Infos finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Das Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>
*Dortmund*veranstaltet vom 2. bis 5.2. ein Festival
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/abonnements/zeitinsel-gubai…>
zu Ehren von Sofia Gubaidulina, im domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> präsentiert Umland Records
<https://umlandrecords.de/> am 2.2.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-10596.html>
die Formation Deviation der Gitarristin Raissa Mehner und am 16.2.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10230.html>
die Großformation The Dorf, am 11.2. <http://www.mexappeal.de/?p=5782>
sind Bromp Treb, Sisto Rossi und Double Exposure bei mex
<http://www.mexappeal.de/> im Künstlerhaus zu Gast und Sinfonia NRW
<https://www.orchester-sinfonia.de/> stellt am 27.2. in der
Heliandkirche das neues Projekt
<https://www.orchester-sinfonia.de/projekte> /Der eingebildete Kranke/
vor, eine *heitere musikalische Collage nach Molière von Johannes Marks.*
Im Steinbruch <https://steinbruch-duisburg.de/> in *Duisburg* steht am
2.2.
<https://steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/dorf-inland-outpost-mehta-kl…>
das Trio Mehta/Klare/Froleyks auf der Bühne, im EarPort
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> findet am 26.2. ein
Gesprächskonzert statt und das Goldmund Quartett spielt ebenfalls am
26.2.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/goldmund-quartett-kako06-2022…>
in der Mercatorhalle <https://www.mercatorhalle.de/> Schnittkes
/Streichquartett Nr. 3/.
In der *Essener*Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> erklingt am 4.2.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/endorphinefolkwang-kamm…>
/Endorphin/von *Søren Nils Eichberg und das Ensemble S201
<http://www.ensemble-s201.com/> trifft am 18.2.
<http://www.ensemble-s201.com/upcoming-events-1/s201-&-friends_ii.-hilde>
in der RüBühne <https://ruebuehne.de/> auf Hilde
<https://umlandrecords.de/bands/hilde/>. Vom 23. bis 25.2. findet in der
Zeche Carl <https://www.zechecarl.de/> das JOE Festival
<http://www.jazz-offensive-essen.de/joe-open-air/> statt. Von
vorauseilenden Aktivitäten ab dem 20.2. gemeinsam mit dem Büro für
akustische Innenraumpflege berichtet der Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>.*
*Düsseldorf*
Vom 4.2. bis 12.2. ist im KIT <https://www.kunst-im-tunnel.de/> unter
dem Titel /the space between your ears/
<https://www.kunst-im-tunnel.de/exhibition/the-space-between-your-ears-bojan…>
eine Klangausstellung des Komponisten und Klangkünstlers Bojan Vuletić
<https://www.bojanvuletic.com/> zu erleben, die am 4.2. mit einer
Performance-Night eröffnet wird. Am 15.2.
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/visual-music-studies-2023/>
werden in der Filmwerkstatt <https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/>
Arbeiten von Studierenden der Robert Schumann Hochschule mit dem
Studienschwerpunkt /Visual Music/
<https://www.rsh-duesseldorf.de/institute/institut-fuer-musik-und-medien/new…>
gezeigt.
*Sonstwo*
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> präsentiert am 4.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4253> aktuellen Jazz mit dem Rainer Böhm Trio.
In der *Bielefelder* Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 12., 19. und 26.2. alte und neue Musik.
Die *Bonner*Oper <https://www.theater-bonn.de/> kündigt ein Konzert mit
Werken von Sofia Gubaidulina und Unsuk Chin am 3.2.
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/farbenklange/184815> und die
Uraufführung der Balladenmärchenminioper /Mina oder die Reise zum Meer/
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/mina-oder-die-reise-zum-meer-ua/210…>
von Anno Schreier am 22.2. an. Die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/> veranstaltet im Dialograum Kreuzung an
Sankt Helena <http://kreuzung-helena.de/home/> Konzerte mit dem Trio
Konk Pack <http://www.thomaslehn.com/read/info_kp.html> am 4.2.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-dissonant-series-konk-pack-tho…>
sowie mit dem Quartett Harri Sjöström, Elisabeth Harnik, John Edwards
und Tony Buck am 18.2.
<https://kreuzung-helena.de/veranstaltung/the-dissonant-series-up-and-out-ha…>
Im *Krefelder* TAM <https://www.tamkrefeld.de/> stehen im Februar
<https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=167> zur üblichen Stunde
jeweils freitags um 22 Uhr Kuriositäten von Urs Peter Schneider auf dem
Programm.
In *Münster* erwarten uns in der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
am 1.2.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
ein Konzert mit Werken von Eric Sammut, Iannis Xenakis und John Cage und
in der Blackbox <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
das Trio Konk Pack <http://www.thomaslehn.com/read/info_kp.html> am 5.2.
sowie das Quartett Harri Sjöström, Elisabeth Harnik, John Edwards und
Tony Buck am 19.2.
Zwar jenseits der Landesgrenze aber nicht weit entfernt und mit
bekannten Namen aus NRW (Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/>,
Gerhard Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>, Eva Maria
Houben <http://evamariahouben.de/>) findet vom 3. bis 5.2. in *Trier*
Opening <http://opening-festival.de/>, das Internationale Festival für
aktuelle Klangkunst, statt.
In *Wuppertal*präsentiert das Ensemble Partita Radicale
<http://www.partitaradicale.de/> am 2.2. <https://insel.news/musik> neue
Musik aus Lateinamerika und im ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen
der cine:ort <https://www.kowald-ort.com/cine-ort-22-23-1/> am 2.2., die
Reihe 'all female' diesmal mit Emily Wittbrodt und Hanna Schörken am
10.2. <https://www.kowald-ort.com/termine-2023/10-02-23-wittbrodt/> und
die Gruppe Kavekanem am 22.2.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/22-02-23-kavekanem/> auf dem
Programm.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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28 Dec '22
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*Januar 2022*
*Gewesen:*NOperas! mit /Obsessions/in Wuppertal – 'Musik der Zeit' beim WDR*
Angekündigt:*Frakzionen in Bielefeld – Klangkollektiv Recursion als
improviser in residence in Moers – Tage für Zusammenkünfte in Essen u.v.a.m.
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**
**
**[NOperas! mit ***/*Obsessions*/***in Wuppertal]**
*Bereits seit 2006 fördert der Fonds Experimentelles Musiktheater
(**feXm <https://www.noperas.de/fexm-2/>**) von **NRW KULTURsekretariat
<https://www.nrw-kultur.de/>**und **Kunststiftung NRW
<https://www.kunststiftungnrw.de/>**Projekte, die zwar in den
städtischen Schauspiel- und Opernhäusern verankert sind, aber die
üblichen von Hierarchien und klaren Arbeitsteilungen geprägten
Produktionsbedingungen außer Kraft setzen. Der Schwerpunkt liegt
stattdessen auf Teamwork, Prozessorientierung und der Einbeziehung von
Ensembles der freien Szene. Bis 2019 entstanden auf diese Weise 15
Produktionen, von denen mir viele noch in lebhafter Erinnerung sind. Die
Übertragbarkeit auf andere Häuser ist bei dieser Herangehensweise
allerdings schwierig. Um nicht nur Eintagsfliegen zu produzieren,
entstand daher die Idee, unter dem neuen Label **NOperas!
<https://www.noperas.de/>**städte- beziehungsweise länderübergreifend zu
arbeiten. Von Anfang an dabei waren die Oper Wuppertal und das Theater
Bremen. Nach dem Ausscheiden der Oper Halle sind inzwischen das
Staatstheater Darmstadt und das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
hinzugekommen.**
Unter diesen Vorzeichen war im Januar 2020 in Wuppertal schon die
sogenannte Logistik-Oper **/Chaosmos/
<https://www.noperas.de/aktuelle-projekte/sinan-rausch-kaestner-chaosmos/>**zu
erleben (s. **Gazette Februar 2020
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-februar…>**).
Verzögert durch Corona und andere Wirren hatte jetzt am 3.12.
**/Obsessions/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>**Premiere,
das in einer ersten Version Anfang 2022 bereits in Bremen aus der Taufe
gehoben wurde. Eingeladen war die finnische Kompanie **Oblivia
<https://oblivia.fi/>**, die bereits seit 20 Jahren „kollektiv,
nicht-hierarchisch, multikünstlerisch“ unterwegs ist, und für NOperas!
mit der chinesischen Komponistin **Yiran Zhao
<http://www.yiranzhao.net/>**zusammengearbeitet hat. In Wuppertal trafen
sie auf die Ensemblemitglieder Rebecca Murphy (Sopran), Julia Reznik
(Mezzosopran) und Yisae Choi (Bass-Bariton), Musiker und Musikerinnen
des Sinfonieorchesters und natürlich auf den Produktionsapparat der
Oper, um gemeinsam das weite Feld der menschlichen Obsessionen zu
erkunden. Oblivia nähert sich dem Phänomen, mit dem wir gierige
Besessenheit aber auch zwanghafte Fixierung verbinden, auf sehr
reduzierte und stilisierte Weise. Die Bühne ist bis auf das am linken
Rand platzierte Kammerorchester vollkommen leer und wird nach und nach
von sieben Darstellern in überdimensionierten, wallenden Gewändern
bevölkert, die sich in überzeichneten, skulpturalen Posen präsentieren –
seltsame Machtdemonstrationen, herausfordernd und entlarvend zugleich.
Dazu erklingt eine fragile Musik, die sich manchmal in volltönenden
Gesang oder geradezu wohlige melodische Gefilde versteigt, um sich bald
darauf in diffuse Lautäußerungen und Geräuschzuspielungen zu
verflüchtigen. *
*In einer zweiten Sequenz finden sich die Darstellenden in einer Art
Partysetting wieder. Doch das scheinbar zwanglose Plaudern mündet bald
in zwanghaftes Agieren. Ein harmlos-banales „Bumm chichi bumm chi“ wird
vom verspielten Rhythmus, bei dem man mit muss, zum unausweichlichen
Sog, verwandelt das leichtfüßige Tänzeln in einen leerlaufenden
Gleichschritt, wird manisch ausgewalzt, um schließlich wie ein
überdrehter Mechanismus zu kollabieren. Doch auch die zwischendurch
anklingenden Lieder erweisen sich in ihrer Schlichtheit als doppelbödig.
Sie handeln von Sein oder Nichtsein und von dem seltsamen Wunsch, in
einer Pyramide begraben zu werden.**
Das Faszinierende dieses Abends besteht darin, dass wir in
hochartifizielle, ästhetische Bild- und Klangwelten eintauchen, in denen
gleichzeitig ganz alltägliche und vertraute Szenarien lauern. Daraus
entstehen widerstreitende Gefühle, die uns nur allzu bekannt sind: Wir
glauben, die Mächtigen in ihrem prätentiösen Gehabe zu durchschauen,
fühlen uns abgestoßen und können uns ihnen doch nicht entziehen. Wir
fühlen uns gelangweilt von den immer gleichen oberflächlichen
gesellschaftlichen Ritualen und wollen doch unter allen Umständen
dazugehören, aus Angst vor Ausgrenzung und Isolation. So werden wir Teil
eines Räderwerks, das in seiner scheinbaren Alternativlosigkeit
obsessiven Charakter hat.**
Oder gibt es doch einen Ausweg? Zum Schluss leitet eine den ganzen
Bühnenhintergrund einnehmende farbkräftige Projektion, die an einen
kollabierenden, sich in amöbenhafte Formen auflösenden Stern erinnert,
in einen post-obessiven Zustand über. Filigrane instrumentale Gesten
locken die Mitwirkenden erneut auf die Bühne, vorsichtig und
verletzlich, jetzt ohne ihre voluminösen Kleiderpanzer, erkunden sie
neue Möglichkeiten des Miteinanders und vereinigen sich zu einem Gesang,
an dem auch die Orchestermusiker teilhaben.**
Im Januar ist eine Folgeaufführung geplant, den **14.1.2023
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-auffuehrung/auffu…>**sollte
man sich vormerken.*
**['Musik der Zeit' beim WDR]**
*In der Reihe '**Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>**' hob
das WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Ilan Volkov am **9.12.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/neue-musik/veranstaltung-mus…>**zwei
neue Werke aus der Taufe und konfrontierte sie mit Musik aus den 70er
Jahren. Bemerkenswert ist, dass sich beide Uraufführungen an Beethoven
abarbeiten. **York Höller
<https://yorkhoeller.jimdofree.com/>**verwendet in seiner **/Beethoven
Paraphrase/**Motive, die er in bewährter Weise aus Beethovens Namen
destilliert (z. B. B-E-E-H-E) und einer 'permanenten Durchführung'
unterzieht. Im zweiten Teil kommen Versatzstücke aus Beethovens
**/Coriolan-Ouvertüre/**hinzu. Das Ergebnis ist solides konservatives
Handwerk und will wohl auch nicht mehr sein. **Malte Giesen
<http://www.malte-giesen.de/>**interessiert sich nach eigener Aussage
weniger für die kleinteilige Arbeit an historischen Motiven sondern für
die klangliche Oberfläche. Für sein neues Werk **/Massenprozession/**hat
er sich das Eingangsmotiv aus dem zweiten Satz von Beethovens 7.
Sinfonie vorgenommen: Den einprägsamen Grundrhythmus, mit dem
„schicksalshafte, auch apokalyptische, in jedem Fall rituelle und
unveränderliche 'höhere Mächte'“ assoziiert werden, hat jeder sofort im
Ohr, weshalb er auch – vom Tatort bis zu den X-Men – wiederholt für
Filmmusiken verwendet wurde. Während des Kompositionsprozesses wurde
Giesen dann selbst von höheren Mächten eingeholt: Die Coronapandemie
forderte ihren Tribut, weshalb zunächst eine Version mit reduzierter
Orchestergröße entstand. Erst jetzt kam in Köln die ursprünglich Fassung
zur Aufführung mit großer Besetzung einschließlich verdoppelten Pauken
und Neukonzeption der elektronischen Zuspielung. Das Stück entfaltet so
die nötige Wucht, um dem zugrundeliegenden Thema, das Phänomen der
bewegten Massen, gerecht zu werden. Das bekannte Motiv geistert mehr
oder minder erkennbar durch den Raum, mal als dunkles Raunen und
Rumoren, eingebettet in den Nebel der elektronischen Zuspielung, dem
eine Aufnahme des 2. Satzes durch das WDR Sinfonieorchester
zugrundeliegt, dann in absoluter Klarheit. Die Musik schwillt an, von
Pauken befeuert, erodiert, zerfasert, tritt erneut über die Ufer, die
Zuspielung verflüchtigt sich in bis zu 1024-facher Vervielfältigung zu
weißem Rauschen, das sich wie ein Schatten über den Raum legt. In 20
Minuten passiert eine Menge, doch zum Schluss bleibt man etwas
durchgewalkt mit der Frage zurück, ob das jetzt mehr war als viel Lärm
um nichts. Aber vielleicht ist gerade das der Wirkmechanismus einer
**/Massenprozession, /**ein ausgeklügeltes Trara mit
Wiedererkennungseffekt.*
*In den 70er Jahren stand man der Tradition noch weitaus kritischer
gegenüber und versuchte stattdessen neue Klangwelten zu erkunden. Dass
man auch auf diese Weise ins Kino kommen kann, hat **György Ligeti
<http://www.gyoergy-ligeti.de/>**bewiesen, der diesmal mit seinem
**/Doppelkonzert für Flöte und Oboe/**vertreten war. Auf einen ruhigen
ersten Teil, in dem Tonhöhenschwankungen ein eigenwilliges Schillern und
Flirren erzeugen, folgt ein quirliger zweiter Teil, der ganze
Insektenschwärme in höchste Register vordringen lässt – Musik, die auch
nach 50 Jahren ihren Reiz noch nicht verloren hat.**
Besonders spannend wurde es dann mit Lucia Dlugoszewskis **/Abyss und
Caress/**für Trompete und Orchester, denn obwohl das Stück bereits
Anfang der 70er Jahre entstand, erlebte es jetzt erst seine deutsche
Erstaufführung. Die Amerikanerin mit polnischen Vorfahren wurde 1925 in
Detroit geboren und hat ein breitgefächertes Aktivitätsspektrum
vorzuweisen. Sie studierte u.a. bei Edgar Varèse, entwickelte mit dem
Bildhauer Ralph Dorazio mehr als hundert Musikinstrumente, entwarf Musik
und Choreographien für die Tanzcompagnie ihres Mannes Erich Hawkins und
arbeitete mit Jonas Mekas zusammen. Bereits der Titel des 30-minütigen
Werkes, Abgrund und Zärtlichkeit, zeigt dass es ihr nicht um ausgefeilte
Konstruktion geht sondern um „rücksichtslos-intensive Energie“ und
„rücksichtslos-intensive Erotik“. Unmittelbare Erfahrungen mit Geburt
und Tod während des Kompositionsprozesses taten ein übriges, um dem Werk
seine überbordende, existentielle Kraft zu verleihen. So wild-fragil,
unberechenbar und drastisch wie das Leben, soll auch die Musik sein.
Gleich der Auftakt ist von hohem, schrillen Zirpen geprägt, das bis an
die Schmerzgrenze reicht, so dass einige Menschen im Publikum sich die
Ohren zuhielten. Es folgen sirenenhaftes Rumoren, turbulente Attacken
der Blechbläser und immer wieder das virtuose, sich schier
überschlagende Schmettern des Solotrompeters (Peter Evans!), dessen
Signale vom Orchester aufgegriffen oder von Geräuschwolken umfangen
werden. Bei der Uraufführung unter Pierre Boulez bestand dieser – man
kann es sich lebhaft vorstellen – auf Kürzungen und tatsächlich läuft
das Stück manchmal aus dem Ruder, verrennt sich, kennt Redundanzen. Aber
seinem Anspruch wird es damit durchaus gerecht, denn so chaotisch ist
nunmal das Leben.*
**[Termine im Januar]**
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen das
Ensemble Modern mit Wolfgang Rihm am 6.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/zu-ehren-wolfgang-rihm/2450>,
eine deutsche Erstaufführung von Guillaume Connesson am 15.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/belcea-quartet/2787>
und ein Streichquartett von Misato Mochizuki am 29.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-aris-quartett/…>
auf dem Programm. Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt
am 9.1. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-33/> zum
Montagskonzert und ist am 29.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-84/> u.a. mit
einer Uraufführung von *Milica Djordjevic* beim WDR zu Gast.
Am 6.
<https://barnescrossing.de/events/gamut-inc-r-u-r-rossums-universal-robots-r…>
und 7.1.
<https://barnescrossing.de/events/gamut-inc-r-u-r-rossums-universal-robots-r…>
findet im Barnes Crossing eine Wiederaufführung der Roboteroper /Rossums
Universal Robots/ statt (s. Gazette März 2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2…>),
Aki Takase <http://akitakase.de/> präsentiert am 10.1.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Carmen%20Rhapsody>
im japanischen Kulturinstitut <https://www.jki.de/> eine
Neuinterpretation der /Carmen/ in einem Bühnenbild von Chiharu Shiota
<https://www.chiharu-shiota.com/> und in der Reihe 'soundings' der
Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/> ist am 12.1.
<https://www.khm.de/termine/news.5450.soundings-34-edwin-van-der-heide-the-s…>
Edwin van der Heide <https://www.evdh.net/> zu Gast. In der Kunststation
Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> wird am 14.12. das
Posaunen-Ensemble Bonecrusher erwartet, im nächsten 'Musik der
Zeit'-Konzert im WDR kommt am 21.1.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/neue-musik/veranstaltung-mus…>
ein neues Werk von *Steven Daverson* zur Uraufführung, die nächste
Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> im Lutherturm findet
am 25.1. statt, am 27.1.
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>
veranstaltet das musikwissenschaftliche Institut der Uni Köln ein
Jubiläumskonzert für Xenakis und in der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> steht am 29.1. das Ensemble Dehio auf
der Bühne.
*Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben und **ON Cologne
<https://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 11.1. ein
Werkstattgespräch mit Frank Dommert vom Kölner Plattenladen a-musik.
**Funkt <https://www.gerngesehen.de/?p=2458>**präsentiert jeden 2. und
4. Dienstag im Monat ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus
Köln und w**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> setzt seine Reihe 'Fleisch' am
8.1. <https://e-mex.de/konzerte/fleisch-3/> im Maschinenhaus in
*Essen*und am 20.1. im Anneliese Brost Musikforum in *Bochum* fort.
Am 19.1. ist The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Konzerte>
mit seiner monatlichen Session im *Dortmunder* domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> zu erleben und im Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> kommt am 28.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/28-01-2023-mirga-grazinyt-t…>
/Fires/ von *Raminta Šerkšnytė* zur Aufführung.
In der *Duisburger* Mercatorhalle stehen *George Crumbs */Sonate für
Violoncello solo /am 15.1.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/aris-quartett-mueller-schott-…>
sowie Musik von *Erkki-Sven Tüür*am 18. und 19.1.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/wahl-verwandtschaften-pk-06-2…>
auf dem Programm und im Duisburger Ableger der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/> erklingen am 18.1. frische Klänge.
Im Haupthaus in *Essen-Werden*erwarten uns Kompositionen von Folkwang
Lehrenden am 10.1., die Tape Session am 12.1., noch mehr frische Klänge
am 23.1. und 28.1. sowie Konzerte der Integrativen Komposition unter dem
Motto 'Just in Time' am 24. und 26.1.
Die Gesellschaft für neue Musik Ruhr, gnmr <https://www.gnmr.de/>,
veranstaltet am 13. und 14.1. das kleine Festival 'Tage für
Zusammenkünfte' u.a. mit den Curious Chamber Players und einer
Orgelnacht, JOE <http://www.jazz-offensive-essen.de/>, die
JazzOffensiveEssen präsentiert am 14.1. Simon Camatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/> im Gitter Raum
<https://www.gitterraum.de/> und die RüBühne <https://ruebuehne.de/>
erwartet am 27.1.
<https://ruebuehne.de/Veranstaltungen/blooming-fluorescence/> das
Ensemble 201 mit /Blooming Fluorescence./
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> setzt das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 25.1.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10121-na-hoern-sie-m…>
seine Reihe 'Na hör'n Sie mal' fort.
*Sonstwo*
Die *Aachener*Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt aktuellen Jazz mit Olivier Chavet
am 14.1. <https://www.gzm-aachen.de/?p=4102> und ein Klavierkonzert mit
Jan Gerdes <https://jan-gerdes.de/de/> am 21.1.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=4241> an.
Die *Bielefelder* Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> veranstaltet am 9.1. den nächsten
Jour fixe. Vom 13. bis 15.1. findet bei freiem Eintritt das Festival
Frakzionen <https://www.frakzionen-festival.de/> in der Zionskirche
statt. Mit dabei sind das Ensemble Ascolta, das Ensemble Bonecrusher,
die Schlagzeugerin Vanessa Porter u.v.a.m. Bei einem weiteren Neue
Musik-Konzert in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
am 22.1. ist Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> zu Gast.
In der Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/> in *Detmold*
erwarten uns ein Konzert mit dem Ensemble Earquake am 10.1. und die
Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 27.1.
Als *Moerser* i
<https://www.moers-festival.de/de/neues/improviser-in-residence/>mproviser
in residence
<https://www.moers-festival.de/de/neues/improviser-in-residence/> für
2023 wurde das von Christopher Retz, Steven Koch und Jan Krause
gegründete Kunst- und Klangkollektiv Recursion
<https://recursion.hotglue.me/> ausgewählt. Das Übergabekonzert findet
am 22.1. statt.
In der Blackbox <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*werden das Trio Ephemeral Fragments am 15.1. und das Trio
Mehta-Klare-Froleyks am 29.1. erwartet. Jan Klare
<http://www.janklare.de/termine/>ist im Januar gleich mehrfach in
Münster zu erleben – am 14.1. in der Trafostation
<https://trafo-ms.de/de/veranstaltungen/>, am 26.1. in der Baracke
<https://baracke.ms/> und am 27.1.
<https://stadtensemble.de/die-ermittlung/> bei einer Aufführung von
Peter Weiss' /Die Ermittlung/im Landgericht.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der Uni
*Siegen*kündigt ein Konzert mit Friedrich Gauwerky und Florian Uhlig am
17.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/22_2…>
an.
Der *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> beginnt das neue
Jahr mit einem kladeraDADAtsch zu Schwitters 75. Todestag am 8.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/08-01-23-schwitters/>, dem
cine:ort <https://www.kowald-ort.com/cine-ort-22-23-1/> am 12.1. und
Neuer Musik für Viola und Klavier am 16.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2023/16-01-23-wei-chue/>
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
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28 Nov '22
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*Dezember 2022*
*Gewesen:*NOW!-Festival in Essen*
Angekündigt:*Nopera! /Obsessions/in Wuppertal – Ensemble BRuCH in Köln
und Wuppertal – Musikafabrik mit Xenakis in Bonn u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
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<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[NOW!-Festival in Essen]**
*Das NOW!-Festival in Essen, das vom 27.10. bis 6.11. bereits zum 12.
Mal stattfand, widmete sich in diesem Jahr unter dem Motto **Horizonte
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20222023/now-horizon…>**außereuropäischen
Entwicklungen, wobei der Blick vor allem auf den fernen Osten gerichtet
war. Die musikalischen Verbindungen zwischen Asien und Europa sind
vielfältig und komplex, standen aber lange (und stehen teilweise noch
immer) unter kolonialistischen Vorzeichen. In vielen Musikschulen Japans
und Koreas dominieren bis heute die europäischen Klassiker den
Unterricht. **Younghi Pagh-Paan <https://www.pagh-paan.com/>**und
**Toshio Hosokawa
<https://www.schott-music.com/de/person/toshio-hosokawa>**, zwei der
bekanntesten Komponisten aus dieser Region, beide in Essen anwesend,
berichten, dass die eigene Musik lange Zeit geradezu verpönt war und sie
erst von Europa aus (oft angeregt durch ihre europäischen
Kompositionslehrer) Interesse an ihren musikalischen Wurzeln
entwickelten. Umgekehrt dienten asiatische Instrumente und Tonsysteme in
Europa häufig als exotisches Futter, wobei der Grad zwischen
wertschätzender Aufgeschlossenheit und kultureller Aneignung schmal ist.
Heute sind wir in dieser Hinsicht sensibler und stellen fest, dass es
verdammt schwer ist, aus dieser Nummer wieder herauszukommen. Einfache
Antworten sind nicht zu haben.**
Pagh-Paan und Hosokawa haben sich intensiv mit den musikalischen, aber
auch philosophischen Traditionen ihrer jeweiligen Heimat befasst und
diese in ihr eigenes Komponieren einfließen lassen. Doch ihre Werke sind
in der (westlichen) Neue-Musik-Szene verankert und werden in diesem
Kontext rezipiert. Dies zeigen eindrucksvoll ihre großen
Orchesterkompositionen, von denen zwei in Essen zu Gehör kamen. Im
Konzert mit den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung von
**Jonathan Stockhammer <http://jonathanstockhammer.com/>**erklang
**/Uzu/**. Inspiriert von der japanischen Mundorgel Sho (die jedoch
nicht zum Einsatz kommt) transformiert Hosokawa hier das Orchester in
einen riesigen Klangkörper, der ein- und ausatmet, bebt, sich aufbäumt
und schließlich einen den ganzen Raum erfassenden Strudel erzeugt.
Unmittelbar von musikalischen Kindheitseindrücken ihrer Heimat ließ sich
**Malika Kishino <https://www.malika-kishino.com/>**anregen. Ihr Vater
ist buddhistischer Priester, weshalb ihr die Klänge der Hyoshigi
(Klanghölzer) und der Rin (japanische Schalenglocken) aus rituellen
Kontexten vertraut sind. Dies hinderte sie lange daran, sie durch die
Verwendung in einem schnöden Orchesterkonzert zu profanieren, doch in
**/Percussion Concert/**ist sie diesen Weg gegangen. Die
Schlaginstrumente, virtuos gespielt von **Alexej Gerassimez
<https://www.alexejgerassimez.de/>**, dominieren mit ihren
unterschiedlichen Klang- (Holz und Metall) und Resonanzeigenschaften das
Geschehen, werden vom Schlagwerk des Orchesters aufgegriffen und
weitergesponnen und von den übrigen Instrumenten wie von einer Aura
umgeben.**
Die Bochumer Symphoniker brachten unter dem Dirigat von **Joongbae Jee
<https://www.joongbaejee.com/>**Pagh-Paans **/NIM/**zu Gehör, ein
hochdramatisches aufwühlendes Werk, in dem sie angeregt von einem
Gedicht des Koreaners Mun Byung-Lan, der am blutig niedergeschlagenen
Volksaufstand in Kwanju im Mai 1980 beteiligt war, dem Schmerz der
geschundenen, gequälten Erde nachspürt. Als Uraufführung erklang ein
neues Orchesterwerk von **Jagyeong Ryu
<https://zkm.de/de/person/jagyeong-ryu>**, das schon im Titel **/Aus
zwei Welten /**Bezug nimmt auf ihre verschiedenen kulturellen
Hintergründe. Ryu erforscht Töne und ihre Resonanzen, oftmals zarte
huschende und sirrende Klänge, die sich aber auch in plötzliche
Turbulenzen stürzen können. Dabei geht es ihr nicht in erster Linie um
Kontrolle und Stringenz, sondern um Zufallsklänge und brüchige Verläufe.**
Nach Younghi Pagh-Paan ist inzwischen auch ein Kompositionswettbewerb
benannt, der vom koreanischen Kulturzentrum in Berlin ausgerichtet wird.
Dass von den fünf in Essen vorgestellten Werken vier von koreanischen
Komponistinnen stammen, muss allerdings nicht zwingend als Zeichen der
Emanzipation gewertet werden (im **Global Gender Gap Index 2022
<https://www.weforum.org/reports/global-gender-gap-report-2022/>**befindet
sich Südkorea weit abgeschlagen auf Platz 99 von 146). Wie mir berichtet
wurde, gilt die Beschäftigung mit klassischer Musik in Korea als
unschädlicher Zeitvertreib für höhere Töchter, während die Söhne für
Wichtigeres vorgesehen sind. Interessant am Wettbewerbskonzept ist die
Einbeziehung alter koreanischer Instrumente wie Daeguem (Bambusflöte),
Gayageum (Wölbbrettzither) oder Piri (Doppelrohrblattinstrument), doch
sowohl in Klang als auch Form bewegen sich die Stücke im Rahmen der uns
vertrauten Neuen Musik. Aber warum auch nicht: Zu erwarten, dass
Komponierende aus anderen Kulturen uns gefälligst mit exotischem
Material zu versorgen haben, ist ebenfalls eine eurozentristische
Sichtweise. Recht machen können sie es sowie nie, mal ist ihre Musik zu
assimiliert, mal zu folkloristisch. Letztlich bleibt nichts anderes
übrig, als auf die einzelnen Werke zu hören, und da gab es in Essen noch
einiges zu entdecken.**
Der Italiener **Riccardo Nova
<https://www.ricordi.com/de-DE/Composers/N/Nova-Riccardo.aspx>**hat sich
in die Vielschichtigkeit der südindischen Musik vertieft und mit
**/Mah/**/ā/**/bh/**/ā/**/rata/**ein von dem berühmten indischen Epos
inspiriertes Werk vorgelegt, das das **Ensemble Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**mit drei indischen Musikern und
Musikerinnen zusammenführt (**Varijashree Venugopal
<https://www.varijashree.com/>**– Stimme und indische Flöte, **Guru
Prasanna <http://khanjiraguruprasanna.com/profile.html>**– Rahmentrommel
Kanjira, B. C. Manjunath – doppelbespannte Mridangam-Trommel). Der Klang
zweier großer Meeresmuscheln mündet in ein changierendes, schillerndes
Klangfeld, das von Gesängen und Rezitationen, von komplexen mal sich
festsetzenden, mal sich beschleunigenden Rhythmen belebt wird und sich
schließlich zu einem überschäumenden Tobuwabohu auswächst. Den
rhythmischen und tonalen Finessen, die – wie der Dirigent Peter Rundel
schilderte – nicht leicht zu bewältigen waren, konnte ich sicher nicht
gerecht werden. Für mein Empfinden war zudem etwas zu viel Elektronik im
Einsatz, aber es machte Spaß sich diesem Brodeln auszusetzen.**
Von ganz anderem Charakter war das Zusammentreffen des Arditti Quartets
mit **Ryoko Aoki <https://ryokoaoki.net/en/>**. Aoki hat das einst
Männern vorbehaltene N**ō**-Theater nicht nur als Frau aufgemischt
sondern auch durch die Verbindung der N**ō**-Reziation mit
zeitgenössischer Musik, wodurch bereits mehr als 50 Werke entstanden
sind. In der **/Hagoromo-Suite/**von Noriko Baba treffen flirrende
Streicherklänge im höchsten Register auf Aokis markante, in strengem
Duktus deklamierende Stimme. Doch unterhalb dieser kühlen,
messerscharfen Präzision in Haltung und Ton entsteht eine fragile und
instabile Atmosphäre, die sich in kurzen expressiven Momenten Bahn
bricht. Auch in dem Werk **/Hannya/**der rumänischen Komponistin **Diana
Rotaru <http://dianarotaru.net/>**, ebenfalls für N**ō**-Stimme und
Streichquartett, dominieren verschattete, tastende Klänge, die an Dichte
und Tiefe gewinnen und schließlich zart entgleiten. Sowohl
N**ō**-Theater als auch westliches Streichquartett stehen für Tradition,
Konzentration und seismographische Sensibilität und erweisen sich als
hervorragende Kombination.**
Eine besonders lange Geschichte hat die europäische Faszination für
indonesische Gamelanmusik, der bereits Debussy erlag. In Essen waren das
Kyai Fatahillah Ensemble und der Komponist **Dieter Mack
<http://www.dieter-mack.de/>**zu Gast, der zu den führenden europäischen
Kennern des Gamelan zählt. In seinem neuesten Werk **/The Time after –
reset/**ergänzt er das Gamelaninstrumentarium mit westlichem Schlagwerk
(Max Riefer) und Zuspielungen. Vor allem aber erkundet er eine ganz neue
Klangwelt, die nicht von schwelgenden Rhythmen sondern von lang
resonierenden, dunkel vibrierenden Tönen bestimmt wird. Es entsteht eine
geheimnisvolle, schwebende Atmosphäre, die durch die auf der Kombination
verschiedener traditioneller Stimmungen basierende Mikrotonaliät noch
verstärkt wird.**
Nach soviel Asien führte ein kleiner Abstecher nach Afrika: **Lukas
Ligeti <https://www.lukasligeti.com/>**war mit seinem Ensemble Burkina
Electric angereist, eine Truppe die mit ihrem Afrikapop normalerweise
auf Weltmusikfestivals zu Hause ist. Auf sich gestellt verbreiteten sie
immerhin einen gewissen Groove, aber die Begegnung mit dem **Ensemble
BRuCH <https://6000720639e41.site123.me/>**ging gründlich schief. Die
beiden musikalischen Welten hatten einander wenig zu sagen und kamen mit
doppelt angezogener Handbremse kaum vom Fleck. Das ist ausgesprochen
schade, da Afrika in mehrfacher Hinsicht immer noch unterbelichtet ist.
Während wir Amerika und Asien inzwischen zugestehen, dass es dort
eigenständige Hochkulturen gegeben hat und gibt, tun wir uns in Bezug
auf Afrika weiterhin schwer. György Ligeti, Lukas Ligetis Vater, war
fasziniert von afrikanischer Polyrhythmik, aber davon ist viel zu wenig
hier angekommen und erst recht nicht angemessen gewürdigt worden. Das
Ergebnis ist, dass ein weißer Typ als Leader of the Pack das Wort führt
und im Hintergrund an ein paar Schlaginstrumenten herumklöppelt, während
vorne People of Color eine farbenfrohe Show abliefern – das Ganze so gut
abgemischt, dass es unter dem Label Weltmusik alle glücklich macht und
keinem weh tut. Das kann noch nicht alles gewesen sein und ist
vielleicht ein Anlass, demnächst afrikanische Musik mehr in den Fokus zu
nehmen.*
**[Termine im Dezember]**
*Köln*
In der Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
stehen Werke von Isang Yun und Toshio Hosokawa am 2.12., Musik von Jesús
Torres u.a. am 7.12. sowie Lunchkonzerte am 3.12. und 10.12. auf dem
Programm und am 31.12. kann man sich wie üblich beim Silvesterkonzert
auf's neue Jahr einstimmen. In der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns das Trio f:t
<https://www.ft-trio.com/> am 1.12., das Trio Abstract
<https://trioabstrakt.com/> am 3.12. und das Ensemble BRuCH
<https://6000720639e41.site123.me/> mit seinem Programm /stottern,
stammeln, zagen/
<https://6000720639e41.site123.me/events/bruch-stottern-stammeln-zagen>am
14.12. Das Ensemble Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am
12.12. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-32/> zum
Montagskonzert und kommt am 16.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-9/> anlässlich eines
Kooperationsprojekts mit dem Institut für Neue Musik
<https://ifnm.hfmt-koeln.de/> in die Musikhochschule
<https://www.hfmt-koeln.de/>. Dort findet am 8.12. ein weiteres
Neue-Musik-Konzert mit Studierenden der Klasse Prof. Susanne Blumenthal
statt. Die Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/> präsentiert
im Rahmen der Reihe 'soundings' am 1.12.
<https://www.khm.de/termine/news.5438.soundings-033-leonhard-huhn-und-christ…>
Leonhard Huhn und Christian Lorenzen, das Asasello Quartett
<https://asasello-quartett.eu/de/> ist am 2.12.
<https://asasello-quartett.eu/de/events/02-12-2022-koeln/> im MAK zu
Gast, im F:lmhaus <https://filmhaus-koeln.de/> spielt das Scott Fields
Ensemble am 3.12.
<https://filmhaus-koeln.de/event/the-songs-of-steve-dalachinsky-eine-klangpe…>
/The Songs of Steve Dalachinsky /und//im nächsten 'Musik der
Zeit'-Konzert am 9.12.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-konzert/konzertplaye…>
hebt das WDR Sinfonieorchester neue Werke von York Höller und Malte
Giesen aus der Taufe. Ebenfalls am 9.12.
<https://www.elektronik-klangkunst.de/de_DE/konzertkalender/electronic-id-tr…>
bringt electronic ID: <https://electronicid.de/> im Filmforum NRW
/Transfleisch/ <https://electronicid.de/events/transfleisch-2/>, ein
Musiktheater von Sergej Maingardt <http://maingardt.de/>, zur
Aufführung, in der Friedenskirche treten am 11.12.
<https://www.musik-in-koeln.de/de_DE/konzertkalender/nova-archaica.17474967>
unter dem Motto /Nova Archaica /mittelalterliche und neue Musik in einen
Dialog und am 29.12. begegnen sich das Xenon Saxophone Quartett und Falk
Griefenhagen beim Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>.
*Fast tägliche Konzerte sind im **Loft
<http://www.loftkoeln.de/de/programm/>**zu erleben und w**eitere Termine
und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/> (z.B. eine
Kontrabass-Performance am 3.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/solo-kontrabass-performa…>
und das **Abschlusskonzert der Containerklangreihe am **7.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/containerklang-18-abschl…>**),
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie
**Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Der Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/> kündigt das Essener
Noise Dub Ensemble am 1.12. in *Bochum*, Knyns mit Gunda Gottschald und
Simon Camatta am 2.12. in *Essen*und die Society For Putting Things On
Top Of Other Things am 9.12. ebenfalls in *Essen* an.
Im Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/> *Bochum* wird am
2.12.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
die Reihe 'Klangbilder' mit dem Trio Gratkowski / Reid / Blume fortgesetzt.
Tomeka Reid <https://www.tomekareid.net/>, improviser in residence
<https://www.moers-festival.de/de/neues/improviser-in-residence/> in
Moers, ist auch beim Auftritt der Großformation The Dorf am 15.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10228.html>
im *Dortmunder*Domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> dabei. Das mex
<http://www.mexappeal.de/> kündigt die Society For Putting Things On Top
Of Other Things am 8.12. <http://www.mexappeal.de/?p=5710> und gleich
drei Acts am 16.12. <http://www.mexappeal.de/?p=5720> an.
Im Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/> in *Duisburg* stehen
u.a. das Duo Lucatelli / Erel am 1.12., Interstellar 227
<https://interstellar227.de/> am 4.12. und Julia Mihály
<http://juliamihaly.net/> am 19.12. auf der Bühne.
Das ICEM <https://icem.folkwang-uni.de/icem-web/> (Institut für
Computermusik und Elektronische Medien) der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> *Essen*lädt am 1. und 22.12. zur
Tape Session und vom 15. bis 17.12. findet der 15. Kontrabass-Marathon
statt mit einem besonderen Blick auf Kancheli. Das Ensemble
<http://www.ensemble-s201.com/>S201 <http://www.ensemble-s201.com/>
startet am 10.12.
<https://ruebuehne.de/Veranstaltungen/s201-and-friend-1-theo-voerste/>
mit seiner neuen dreiteiligen Konzertreihe 'S201 and friends' und hat
zum Auftakt den Noise-Künstler Theo Voerste eingeladen.
*Düsseldorf*
Das ART Ensemble NRW <https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw>
präsentiert am 3.12. <https://www.klangraum61.de/klangraume> im Palais
Wittgenstein die Ergebnisse seines Kompositionswettbewerbs. Anschließend
werden die Preisträger bzw. Preisträgerinnen von Publikum und Ensemble
ausgewählt. Der Bratchist Nils Mönkemeyer und sein Klavierpartner
William Youn spielen am 11.12.
<https://www.kunstpalast.de/calendar/258/5058-Nils-Mönkemeyer-Viola-William-…>
im Schumann-Saal Morton Feldmans /The Viola in My Life III/ .
*Sonstwo*
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt neben aktuellem Jazz am 3. und
10.12. ein Konzert zum Gedenken an die Reichspogromnacht mit dem Neue
Musik Ensemble Aachen am 11.12. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3902> an.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt zum Jour fixe mit dem
Perkussionisten Sidney Jaffe am 5.12. sowie zu einem elektrischen Abend
mit dem Cooperative Ensemble am 9.12. ein.
In der *Bonner*Trinitatiskirche trifft am 2.12.
<https://www.trinitatiskirche-bonn.de/index.php/aktuell/termine-veranstaltun…>
Musik von Denhoff, Ustwolskaja und Schostakowitsch auf Literatur. Die In
Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> veranstaltet
regelmäßige Konzerte im Dialograum Kreuzung An St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/>. Im Dezember findet anlässlich des
100. Geburtstages von Iannis Xenakis ein dreitägiges Festival statt, das
vom Ensemble Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> am 9.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/iannis-xenakis/> in der
Bundeskunsthalle eröffnet wird.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>
spielt immer freitags um 22 Uhr ein monatlich wechselndes Programm. Im
Dezember kommt Stahl-Werk zum Einsatz.
In *Moers*laufen bereits die Vorbereitungen für das Pfingstfestival. Bis
es soweit ist kann man Tomeka Reid <https://www.tomekareid.net/>,
zurzeit improviser in residence
<https://www.moers-festival.de/de/neues/improviser-in-residence/>, lauschen.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*steht improvisierte Musik am 3., 4. und 9.12. auf dem
Programm und am 10.12.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
kommen in der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
Werke von Winfried Michel zur Aufführung. Im Pumpenhaus wird am 7.12.
<https://www.pumpenhaus.de/37395/> die Society For Putting Things On Top
Of Other Things erwartet.
Christiane Oelze <https://christianeoelze.de/> und das E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/> widmen sich am 20.12.
<https://e-mex.de/konzerte/fluchtpunkt-asien/> im Kultur- und
Medienzentrum *Pulheim*dem Fluchtpunkt Asien.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen*lädt am 1.12.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/22_2…>
zu einem Orgelkonzert in die Nicolaikirche.
Am 3.12. <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/> ist im Lichtturm
<https://www.lichtturm-solingen.de/> in *Solingen*die Soundinstallation
/Ein Mensch ist keine Fackel /zu erleben.
In der *Wuppertaler *Oper hat am 3.12. das Musiktheater /Obsessions/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>Premiere.
Für das von NOperas! <https://www.noperas.de/> geförderte Projekt hat
das finnische Theaterkollektiv Oblivia <https://oblivia.fi/> mit der
chinesischen Komponistin Yiran Zhao <http://www.yiranzhao.net/>
zusammengearbeitet. Am 7.12. ist das Ensemble BRuCH
<https://6000720639e41.site123.me/> mit seinem Programm /stottern,
stammeln, zagen/
<https://6000720639e41.site123.me/events/bruch-stottern-stammeln-zagen>im
Wuppertaler Ableger der Kölner Musikhochschule zu Gast und das
Sinfonieorchester Wuppertal bringt am 11. und 12.12.
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/sinfonieorchester/konzerte/detai…>
zusammen mit Martin Grubinger <https://www.martingrubinger.com/> Daníel
Bjarnasons /Percussion-Konzert/zur deutschen Erstaufführung. Im ort
<https://www.kowald-ort.com/> stehen der cine:ort
<https://www.kowald-ort.com/cine-ort-22-23-1/> am 8.12., Neue Musik für
Klaviertrio am 9.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/09-12-kammermusik/>, akustische
Kunst von Joachim Zoepf <http://www.newimprovisedmusic.com/> am 15.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/15-12-zoepf/> und die
taiwanesische Schlagzeugerin Shiau-Shiuan Hung
<https://shiaushiuanhung.com/> am 16.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/16-12-female/> auf dem Programm.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
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<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
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30 Oct '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-november-2022 __
__
*November 2022*
*Gewesen:*Nonos /Intolleranza/in Wuppertal – Notabu-Ensemble in Düsseldorf*
Angekündigt:*Forum Neuer Musik im Radio – Frau musica nova in Köln –
approximation festival in Düsseldorf u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Nonos ***/*Intolleranza*/***in Wuppertal]**
*Eigentlich stand Nonos **/Intolleranza/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>**schon
2020 in Wuppertal auf dem Programm und zwar passgenau zum
Engelsjubiläum. Friedrich Engels wurde 1820 in Sichtweite des
Opernhauses geboren, was gebührend gefeiert werden sollte, doch vieles
davon fiel den pandemiebedingten Einschränkungen zum Opfer. Immerhin
konnte im Juni 2021 eine Presseaufführung (die ich leider verpasst habe)
und die anschließende Veröffentlichung als Stream realisiert werden,
aber dann kam es noch schlimmer: Im Juli 2021 war das Opernhaus massiv
vom Hochwasser der Wupper betroffen. Orchestergraben und Unterbühne
standen komplett unter Wasser, das Gebäude war lange nicht bespielbar
und es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Bühnentechnik wieder
voll funktionsfähig ist. Hinzu kamen Personalwechsel und weitere
Kalamitäten, so dass es fast an ein Wunder grenzt, dass das Werk
endlich, am 22.10.22, live und vor Publikum gespielt werden konnte. Noch
mehr aber verblüfft, wie stimmig sich alles zusammenfügt. Nono war
bekennender Kommunist und behandelt in seiner Oper, die 1960 im Rahmen
der Biennale in Venedig ihre Uraufführung erlebte, explizit politische
Themen: Ein Emigrant entzieht sich den entwürdigenden kapitalistischen
Arbeitsbedingungen, gerät in eine revolutionäre Demonstration, wird
verhaftet, verhört und gefoltert. Ihm gelingt die Flucht, die
Bekanntschaft mit einer neuen Gefährtin gibt Hoffnung, doch die Geister
der Vergangenheit lassen ihn nicht los und auf dem Weg in ein anderes
Leben stellt sich ihnen ein weiteres Hindernis entgegen: Ein Fluss tritt
über die Ufer (!) und droht alles mit sich fortzureißen, sie werden
getrennt bzw. trennen sich.**
Die Themen Migration, Ausbeutung, Umweltkatastrophen haben seit Engels'
und Nonos Zeiten an Dringlichkeit gewonnen – nur von den revolutionären
Demonstrationen ist bei uns leider nichts zu sehen – und Dietrich W.
Hilsdorf, der Regisseur der Wuppertaler Inszenierung, findet für all das
ein einfaches und kongeniales Bild: Das ganze Geschehen spielt sich im
Innern eines ausrangierten Containers ab, ein Relikt des globalen
Warenstroms umfunktioniert in ein schäbiges Behelfsquartier. Dieser
klaustrophobische Raum dominiert die gesamte Aufführung. Die
ausgebeuteten Arbeiter (statt Bergleute sind es bei Hilsdorf die
Beschäftigten eines Schlachthofes) sind Schatten ihrer selbst, die als
schemenhafte Projektionen in langer Reihe über die Bühne huschen, als
wären sie selbst die Schafe, die zur Schlachtbank geführt werden. Den
Demonstrierenden gelingt es kurzzeitig bis zur Bühnenrampe vorzudringen,
doch schon im nächsten Moment konzentriert sich wieder alles auf den
Container, der sich in einen Folterkeller verwandelt. Das in Worten
nicht fassbare Grauen, wird durch Andrey Berezin, einen Tänzer des Pina
Bausch-Ensembles, auf schmerzhaft verzerrte Weise zum Ausdruck gebracht. *
*Das Außen wird nur erlebbar durch zwei Fenster, die anfangs das
hoffnungsvolle Blau des Himmels, zum Schluss aber die steigende Flut
sichtbar werden lassen. Dieses Eingeschlossensein in eine schäbige
Behelfsmäßigkeit wird zum Sinnbild einer Zeit, in der alles nach
Veränderung schreit und trotzdem in Ausweglosigkeit und Lähmung
verharrt, eingeschlossen in ideologische Filterblasen, eingeschlossen in
eine Welt, die versucht sich zu retten, indem sie die Schotten dicht
macht – das alles zusätzlich genährt durch die reale Erfahrung der
Isolation während der Pandemie.**
Bei Nono ist es die Musik, die einen Ausweg weist und zwar in mehrfacher
Hinsicht. Die Musik, in erster Linie die Chorpartien, transportiert
Texte (u.a. von Sartre, Brecht, Majakowski), die eine andere Welt
vorstellbar machen, vor allem aber ist es der Klang, der einen neuen
Erfahrungshorizont eröffnet. In Wuppertal wird dies auf großartige Weise
dadurch erlebbar, dass Chor und Orchestermitglieder nicht nur auf der
Bühne und im Orchestergraben sondern im gesamten Raum, auf den Rängen,
an den Seiten, neben, vor, hinter, unter und über dem Publikum platziert
sind. Während die Augen auf einen klaustrophobischen Ort fixiert sind,
führen die Ohren ins Weite. Gleich zu Beginn erfüllen klare, hohe
Stimmen den Raum und mahnen uns, wach zu bleiben und das Leben zu
lieben. Die Brutalität des Geschehens findet Widerhall in schrillen,
schroffen, von Trommelwirbel bis zur Erschöpfung aufgepeitschten
Klängen. Aber selbst die in dieses Geschehen verwobenen Protagonisten
bewahren sich in ihrem Gesang ihre Menschlichkeit (beeindruckend vor
allem Markus Sung-Keun Park als Emigrant, Annette Schönmüller als eine
Frau und Lisa Mostin als seine Gefährtin) und immer wieder ist es der
Chor, der in andere Dimensionen entführt und mit Brechts Gedicht **/An
die Nachgeborenen/**auch das letzte Wort hat. Diese Musik ist schön.
Dass sie nicht besänftigt und zukleistert, eben nicht regrediert,
sondern in ihrem Wohlklang aufwühlt und berührt, das ist keinem so gut
gelungen wie Luigi Nono und das funktioniert auch noch nach 60 Jahren. * ***
Zur Umsetzung bedarf es natürlich des entsprechenden Teams, das in
Wuppertal vorhanden ist. Das Sinfonieorchester Wuppertal spielte unter
der Leitung von Johannes Harneit, der Opernchor wurde (als Zuspiel) vom
Chorwerk Ruhr unterstützt. Im Bereich zeitgenössisches Musiktheater hat
das Wuppertaler Opernhaus in den letzten Jahren für einige Sternstunden
gesorgt, erinnert sei nur an die im Ausweichquartier in Leverkusen
aufgeführte Oper **Il canto s’attrista, perché von Salvatore Sciarrino
(s. Gazette vom **November 2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-novembe…>**)
und im Dezember **erwartet uns eine neue **NOperas!
<https://www.noperas.de/>**-Produktion. Ich bin gespannt, wie es nach
dem Ausscheiden des Intendanten Berthold Schneider weiter geht.**
Intolleranza
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>**//**wird
noch einmal am 5.11. und am 16.12. aufgeführ.*
**[Notabu-Ensemble in Düsseldorf]**
Ein kleines aber feines Konzert war am 26.10. im Helmut-Hentrich-Saal
der Düsseldorfer Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> zu erleben. Das
Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/index.html> präsentierte
sich im Rahmen seiner Reihe 'Na hör'n Sie mal
<http://www.notabu-ensemble.de/nhsm.html>!' diesmal mit kleinen Formaten
– nur Solo- und Duostücke kamen zu Gehör. Besonders aufhorchen ließ die
junge Cellistin Adya Khanna Fontenla
<https://www.adyakhannafontenla.com/> mit /Deploratio/von José María
Sanchez-Verdu. Das Moment der Klage artikuliert sich in einem
pulsierenden, insistierenden Duktus, unter dessen Oberfläche es brodelt
und der immer drängender und bohrender von harschen Ein- und Ausbrüchen
zerfurcht wird. Adya Khanna Fontenla war auch an zwei Duetten beteiligt.
In Jérôme Combiers /Dog eat Dog /erkundet sie gemeinsam mit der
Gitarristin Adriana Rolão unterschiedliche musikalische Felder, die in
einem kantigen, perkussiven Klangraum münden. In /Rizoma/von Francisco
Coll begegnet sie der Geigerin Veronique de Raedemaeker. Nach einem
suchenden, fast melancholischen Auftakt, scheint sich die Musik zu
befreien, wird lebhaft und vorwärtseilend.
Für ungewöhnliche Klänge sorgte Stefan Oechsle mit seiner
Kontrabassflöte. Sowohl in Robert HP Platz' /Più di un sogno /als auch
in Günter Steinkes /„..kaum ein Hauch“ /spielen die bei diesem
Instrumentenungetüm unvermeidbaren, geräuschhaften Anteile der
Klangerzeugung eine konstituierende Rolle und geben der Musik einen
körperlichen, unmittelbaren Charakter.
Neben Lachenmanns Geigenstück /Toccatina /rundete Maxim Kolomiiets'
/Feuer in deinen Augen/das Konzert ab. Mark Andreas Schlingensiepen, der
Leiter des Ensembles, hat es sich zur Aufgabe gemacht, in jedes Programm
das Stück einen ukrainischen Komponisten aufzunehmen. In dem von Roman
Yusipey gespielten Werk für Akkordeon solo überlagern sich mehrerer
Schichten, scheinen quirlig und flink um die Wette zu laufen und
erzeugen so eine fast heitere Atmosphäre.
*[Termine im November]*
*Hier und da*
Die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> schicken vom 2. bis
12.11. den Klarinettisten Floros Floridis
<https://www.florosfloridis.com/> und die Vibraphonistin Andria
Nicodemou durch NRW mit Stationen in Bonn, Dortmund, Bochum, Bielefeld,
Münster, Essen, Düsseldorf, Wuppertal, Hagen, Duisburg und Köln
Das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> tourt unter dem Titel
/berührende extreme/ <https://ensemble-crush.com/beruehrende-extreme/>in
einer Trio-Besetzung durch verschiedene Kirchen im Raum Ruhrgebiet und
Niederrhein – im November mit Stationen in Essen**(12.11.), Duisburg
(13.11.), Köln (16.11.), Mülheim an der Ruhr (18.11.), Mönchengladbach
(19.11.) und Krefeld (20.11.).
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*Köln*
Wie schon in den Vorjahren findet das Forum Neuer Musik des
Deutschlandfunks auch diesmal als reines Radioformat statt. Vom 5. bis
28.11. beschäftigen sich eine Reihe von Beiträgen unter dem Motto Con
doble mirada <https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-100.html>
mit einem neuen Blick auf Lateinamerika.
Frau musica nova <https://www.fmn-space.de/>präsentiert sich 2022 in
einer hybriden Variante. Unter dem Stichwort Eccentric Listening
<https://www.fmn-space.de/de/eccentric-listening>sind Beiträge von Julia
Robert und Nicole L'Huillier <https://nicolelhuillier.com/#>digital
abrufbar. Zusätzlich sind am 24.11.
<https://www.stadtgarten.de/programm/frau-musica-nova-festival-scope-4780>und
25.11.
<https://www.stadtgarten.de/programm/frau-musica-nova-festival-ensemble-gara…>im
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>das Ensembe scope
<https://ensemblescope.myportfolio.com/>, das Ensemble Garage
<https://ensemblegarage.de/>und die Klangkünstlerin Amet live erlebbar.
Der Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>kündigt außerdem das
Kollektiv Tutto Questo Sentire in der reiheM <https://www.reihe-m.de/>am
11.11.
<https://www.stadtgarten.de/programm/reihe-m-tutto-questo-sentire-5910>und
das Klaeng-Festival <https://klaengfestival.de/>vom 12. bis 14.11. an.
Die reiheM <https://www.reihe-m.de/>ist am 6.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=5017>mit dem Duo Brunhild Ferrari und
Christoph Heemann auch im Loft <http://www.loftkoeln.de/de/programm/>zu
Gast, wo wie üblich fast täglich Konzerte stattfinden.
*In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
ein Konzert aus der WDR-Reihe 'Musik der Zeit' mit Uraufführungen von
Georges Aperghis und Mithatcan Öcal am 5.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-der-zeit-maschinenrau…>,
Rihm am 10.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/fabian-muller/2776>,
Berio und Matijs de Roo am 20.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/erik-bosgraaf-ensemble-cord…>
sowie Ligeti und Caroline Shaw am 23.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/nocturne/3027> auf dem
Programm. Das Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/> wirkt am
5.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-zett-emm_20_22/>
in der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> bei Zett Emm,
dem 10. Jugendfestival für zeitgenössische Musik der Rheinischen
Musikschule Köln, mit. In der Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns außerdem Michele Marco
Rossi <https://www.michelemarcorossi.it/> mit einem Cello-Recital am
10.11., das A.Tonal .Theater <https://atonaltheater.de/> mit
**/Hypocrites /**vom 25. bis 27.11. und das Ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/> am 29.11. Die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am 7.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-16/> zum
Montagskonzert und ist am 26.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-83/> mit
Uraufführungen von Sven-Ingo Koch <http://www.sven-ingo-koch.de/> und
Bethan Morgan-Williams <https://bethanmorganwilliams.com/> beim WDR zu
Gast. Die Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> kündigt neben Lunchkonzerten am
5., 12., 19. und 26.11. das Ensemble Tra i tempi am 4.11., Simon Bahr,
den Preisträger des Bernd-Alois-
<https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/kulturfoerderung/bernd-alo…>Zimmermann-Stipendiums
<https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/kulturfoerderung/bernd-alo…>,
am 8.11., Salome Kammer <http://www.salomekammer.de/> und Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> am 13.11., das Ensemble Crush
<https://ensemble-crush.com/> am 16.11. und 'The late Feldman' am 25.11.
an. Die Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/> stellt am 3.11.
<https://www.khm.de/termine/news.5405.soundings-032-viola-yp-between-the-lin…>
in der Reihe 'soundings' Viola Yip <https://www.violayip.com/> mit ihrem
selbstgebauten wearable Instrument vor, das Kollektiv3:6Koeln
<https://k36k.de/> bespielt vom 4. bis 6.11.
<https://k36k.de/kollektiv36koeln_4/> das ehemalige Autohaus Dresen, in
der Moltkerei <http://www.moltkerei-werkstatt.de/> trifft Harald Muenz
<https://linktr.ee/haraldmuenz> am 5.11.
<http://www.moltkerei-werkstatt.de/programm-11.2022.1.htm> auf Mathias
Traxler <http://traxlerm.net/>, den derzeitigen Artist in Residence
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/14-10-air-traxler/> des
Wuppertaler ort, und beim Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> am
6.11. begegnen sich das Move String Quartet
<http://www.movequartet.com/> und Nicola Hein <https://nicolahein.com/>.
Die Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>
veranstaltet am 8.11. einen Kompositionsabend und am 9.11. ein Konzert
mit Bezug zum Angelus Novus von Benjamin bzw. Klee, ebenfalls am 9.11.
lädt die Plattform nicht dokumentierbarer Ereignisse
<https://platformcologne.com/> ins Atelier Dürrenfeld/Geitel und am
25.11.
<https://uraniatheater.de/event/komponistinnen-weibliches-leben-im-wandel-de…>
befasst sich Uta Christina Georg <https://utachristinageorg.de/> im
Uraniatheater mit weiblichem Leben im Wandel der Zeit.**
ON – Neue Musik Köln <http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 2.11.
ein Werkstattgespräch und w**eitere Termine und Infos finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.*** **
*Ruhrgebiet*
Am 11.11. <https://www.niehusmann.org/2022-11-11-bochum/> kommt in
*Bochum* das elektroakustische Musiktheater /Die Roboterinnen/
<https://www.niehusmann.org/die-roboterinnen/> von Frank Niehusmann
<https://www.niehusmann.org/> zur Aufführung.
Im dritten Philharmonischen Konzert im Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de> *Dortmund* erklingen am 8.11.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/08-11-2022-3-philharmonisch…>
und 9.11.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/09-11-2022-3-philharmonisch…>
Werke von John Adams und Tan Dun.
Am 27.11. begleitet Martin Tchiba <https://www.martin-tchiba.com/> im
*Duisburger* Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php> die
Vernissage einer Ausstellung mit neuen Bildern von Martin Goppelsröder
mit Klavierwerken von Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> und ebenfalls am 27.11. kommt das Trio
Leonard Huhns Fichten ins Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/>.
Noch bis zum 6.11. findet in der *Essener* Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> das NOW!-Festivals
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20222023/now-horizon…>
statt, das in diesem Jahr einen Blick über den europäischen Tellerrand
hinaus wirft. Im November erwarten uns u.a. das E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/>, das Ensemble S201 <http://www.ensemble-s201.com/>,
das Kyai Fatahillah Ensemble und Fred Frith & Friends. Der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/> kündigt das Duo Jan Klare
<http://www.janklare.de/termine/> und Florian Walter am 1.11. in der
GNMR <https://www.gnmr.de/>-Zentrale am Viehofer Platz (am 2.11. auch im
Steinbruch in Duisburg und am 3.11. im Subsol in Düsseldorf) und das
Trio Reid/Niescier/Camatta am 11.11. bei Geigenbau Bartsch an. Am 27.11.
kommt die Reihe Containerklang
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/containerklang> in die GNMR
<https://www.gnmr.de/>-Zentrale.
Im Makroscope <https://makroscope.eu/> in *Mülheim an der Ruhr* gibt es
am 24.11. <https://makroscope.eu/termine/> Free Jazz und Noise mit der
Gruppe Prozessor zu hören.
*Düsseldorf*
Zeitgenössische Musik erklingt in der Robert Schumann-Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> am 2.11. und am 7.11.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-11-07-alla-brev…>
kommen als Koproduktion mit der Deutschen Oper am Rhein und der
Musikhochschule Köln im Maxhaus drei halbstündige Musiktheaterstücke,
geschrieben, inszeniert und aufgeführt von Studentinnen und Studenten,
zur Aufführung. Vom 8. bis 11.11. lotet das approximation festival
<https://approximation-festival.de/> Grenzgänge auf dem Klavier aus. Das
Auftaktkonzert
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/komet/10394-approximation-festival>
mit Bryce Dessner findet in der Tonhalle statt. Dort sind am 11.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/supernova/10115-one-woman-band>
Dorrit Bauerecker und Moritz Eggert mit dem /Experimental Music Circus/
<https://www.dorritbauerecker.de/event-details/one-woman-experimental-music-…>
zu Gast, am 27.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/big-bang-junge-tonhalle/9905-schumann>
kommt das /Konzert für Schlagzeuger und Orchester/ von Sascha Etezazi
zur Aufführung und am 30.11.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10120-na-hoern-sie-m…>
setzt das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> seine Reihe
'Na hör'n Sie mal' fort. Bei ihrem kleinen Festival 'Singing future' am
12.11. in der Neanderkirche <https://www.neandermusik.de/programm1.html>
wird Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> von Salome Kammer
<http://www.salomekammer.de/> und dem Divas Ensemble unterstützt und am
26.11. veranstaltet musik 21 <http://musik21.de/> im Palais Wittgenstein
ein Konzert in der Reihe 'New Counterpoints'.
*Sonstwo*
Die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' der Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/> *Aachen*widmet sich
am 4.11. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3785> Louis Andriessen und am
19.11. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3881> kommt das Mengamo-Trio ins
Alte Kurhaus.
Der Jour fixe der *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> befasst sich am 7.11.
<https://cooperativaneuemusik.de/2022/09/08/jour-fixe-november-22-winterreis…>
mit Zenders /Winterreise /und am 15.11.
<https://cooperativaneuemusik.de/2022/09/08/unerhoert/> ist das
Cooperativa Ensemble im Tor 6 Theaterhaus zu Gast. In der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erwarten uns ein neues Werkvon Christian Wolff am 1.11., integratives
Musiktheater mit dem Ensemble Earquake am 13.11. und Musik von Paul
Pankert am 27.11. Beim art/science-Festival
<https://www.uni-bielefeld.de/uni/kultur-veranstaltungen/art-science/schlech…>
dreht sich diesmal alles um schlechten Geschmack. Mit dabei sind das
*Ensemble für nicht gekonnte Musik*und das Uni-Musik-Ensemble *sans
sens*am 12.11. sowie das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/> am 16.11.
Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/> veranstaltet
regelmäßige Konzerte im Dialograum Kreuzung An St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in *Bonn –*so am 2., 20. und 27.11.
Außerdem spielt dort das Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/en/> am 21.11.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/17-10-2022-live-stream/>
Rostislav Kozhevnikov /String Quartet/im Live-Stream.
Das Ensemble Earquake der *Detmolder*Hochschule für Musik
<https://www.hfm-detmold.de/> bringt am 5.11. /AufBruch/, ein
Integratives Musiktheater mit Bildern von Julian Gobernik, zur
Aufführung (am 4.11. auch in Lemgo und am 13.11. in Bielefeld). Ein
Symposium sowie ein Konzert zu Hans Werner Henze veranstaltet die
Hochschule am 19. und 20.11., am 23.11. spielt Joseph Houston Neue Musik
für Klavier und am 30.11. findet die Werkstatt für Wellenfeldsynthese
statt.
Im Rahmen der langen Nacht der Museen ist vor dem Leopold Hoesch Museum
in *Düren*am 5.11. die audiovisuelle Installation /Von Mund zu Ohr Von
Blau zu Gold/ <https://nathaliebrum.eu/vonmundzuohrvonblauzugold>von
Nathalie Brun zu erleben.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>
spielt immer freitags um 22 Uhr ein monatlich wechselndes Programm. Im
November kommt Schlag-Werk zum Einsatz.
Das ART Ensemble NRW reist bei seinem Werkstattkonzert
<https://www.klangraum61.de/werkstatt> am 27.11. in großer Besetzung ins
BIS nach *Mönchengladbach*. Am 19.11.
<https://ensemble-crush.com/beruehrende-extreme/> ist das Ensemble Crush
in der Citykirche zu Gast.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in Münster stehen die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
6.11., das Trio 'Der dritte Stand' am 12.11., Simon Nabatov am 18.11.
und das Mainz-Dargent-Eraslan-Trio am 25.11. auf der Bühne (Infos und
Tourdaten <http://www.plattform-tnm.org/>).
Mathias Traxler <http://traxlerm.net/>, der aktuelle Artist in Residence
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/14-10-air-traxler/> im
Wuppertaler ort <https://www.kowald-ort.com/>, ist noch am 4.11. (mit
Harald Muenz <https://linktr.ee/haraldmuenz>), am 10. und 12.11. zu
erleben. Außerdem erwarten uns die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 9.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/soundtrips-nrw/>, Soko Steidle
plus Alexander von Schlippenbach am 15.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/15-11-schlippenbach/>, Neue
Musik und Kammermusik am 18.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/18-11-kammermusik/> und Andrea
Parkins in der Reihe 'all female' am 26.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/26-11-female/> Unerhört e.V
<http://www.unerhoert-wuppertal.de/>. stellt am 25.11.
<http://unerhoert-wuppertal.de/kieckbusch.html> Uli Johannes Kieckbusch
<https://uli-johannes-kieckbusch.de/> vor, der ab 2023 den Verein leiten
wird, und der Wuppertaler Ableger der Kölner Musikhochschule
<https://www.hfmt-koeln.de/> begrüßt am 25. und 26.11. den französischen
Komponisten Eric Tanguy <https://erictanguy.wordpress.com/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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25 Sep '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober-2022 __
__
*Oktober 202*
*Gewesen:*Ruhrtriennale 2. Teil*
Angekündigt:*NOW!-Festival in Essen – In Front-Festival in Aachen –
Hörfest in Detmold – Ensemble Crush – Orgelmixturen in Köln - Klangzeit
in Münster u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
*[Ruhrtriennale]*
/HAUS/ <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/haus/67>, die zweite
Musiktheaterkreation der Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/> nach einem Instrumentalzyklus von
Sarah Nemtsov <https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/> führt uns
nicht in die spektakuläre Jahrhunderthalle mit ihrem schicken ein- und
ausladenden Entrée sondern in deren Hinterhof, in die abgekoppelte und
vor sich hin bröckelnde Turbinenhalle – und das passt hervorragend, denn
der immer noch große aber doch überschaubar dimensionierte Raum ist
fassbarer und offener und lädt ein zum Wandern und Wandeln, zum
Experimentieren und Entdecken. Noch außerhalb der Halle werden wir mit
einem Prolog eingestimmt, der unsere Aufmerksamkeit auf das Haus als
sich wandelnden Körper lenkt – und tatsächlich scheint das Gebäude zu
atmen und zu stöhnen. Durch eine Hintertür erreichen wir einen
klaustrophobischen Raum, in dem die Flötistin (Susanne Peters) sich in
einer diffusen elektronischen Geräuschkulisse zu behaupten sucht. Dabei
hört sie sich gar nicht selbst, sondern befindet sich per Kopfhörer in
einer ganz anderen, dem Publikum unzugänglichen akustischen Welt, und
während ich noch versuche, mich in dieser Vielschichtigkeit
zurechtzufinden und mich irgendwann einfach den Klängen überlasse, fängt
die Wand an zu bröckeln! Der Putz löst sich, immer größere Löcher
klaffen: Eine Videoprojektion zeigt, wie die Musiker und Musikerinnen
mit Spitzhacke und vollem Körpereinsatz ganze Arbeit leisten. Ein Akt
der Befreiung aber auch der Aggression, der den Blick freigibt auf den
Blick der Flötistin, Augen und Gesicht in Übergröße, nah und verletzlich.
Über eine Rampe betreten wir die große Halle, doch die Sicht ins Weite
wird zunächst durch die riesigen Turbinen versperrt und auch sonst fällt
die Orientierung schwer, denn wir werden von lauter, martialischer Musik
bedrängt. In einem gläsernen Kabuff sitzt ein Bassklarinettist (Laurent
Bruttin) und prustet aus vollem Hals, während er sich gleichzeitig mit
Effektpedalen in eskapistische Welten katapultiert. Selbst aus dem
gespenstisch beleuchteten Kellergeschoss dröhnt es hervor, das Haus lebt
und vibriert. Nach diesem eindringlichen Auftakt ist man fast froh, auf
ganz ordinären Stuhlreihen Platz nehmen zu können, auch wenn die
Spannungskurve erst einmal absinkt. Zu Gehör kommt Kammermusik: In zwei
Lichtquadraten sind die Duos Harfe (Valeria Kafelnikov) und Kaosspad
bzw. Bassflöte und Bassklarinette platziert, doch ihre Sphären bleiben
nicht lange voneinander getrennt. Die mal scharfkantigen, mal
schwebenden Klänge verschmelzen, sekundiert von vermittelnden, tastenden
Lichtstrahlen, die sich neue Wege bahnen. Das Licht (Rosa Wernecke
<https://swooshlieu.com/ueber-uns/rosa-wernecke>) übernimmt die Regie
und führt auch die im Hintergrund lauernden Turbinen in neue
Dimensionen. Diese Relikte einer vergangenen Welt, funktionslos und
überflüssig wie Muskelpakete und Machosprüche, sind immer noch da. Wir
werden sie so schnell nicht los, aber wir können sie transformieren und
überschreiben und dadurch gleichzeitig ent- und verzaubern. Durch
Projektionen werden die Maschinen in grüne, glubschäugige Monster
verwandelt, scheinen zu rotieren und erstarren schließlich zu einer von
einem leuchtenden Gespinst überzogenen Märchenlandschaft. Ein riesiges
Tuch, das zu Beginn als übergroße Leinwand die Zuschauerreihen bedeckte,
quillt daraus hervor wie ein Wasserfall, der sich in einen See ergießt.
Somewhere over the rainbow erstrahlt die Szenerie in kitschig-buntem
Farbwechsel mit tanzenden Irrlichtern und Feennebel. Ein Synthesizersolo
(Sebastian Berweck) sorgt mal für kreischendes Geräuschgewitter und
lässt mal geisterhafte Stimmen aufscheinen, von denen man nicht weiß, ob
sie aus der Vergangenheit oder der Zukunft kommen. Zum Schluss öffnen
sich die Wände erneut, diesmal richtig und ganz friedlich: Das Publikum
strömt durch die geöffneten Türen nach draußen, wo es von einem
fulminanten Schlagzeugsolo (Jonathan Shapiro) empfangen und in die Nacht
entlassen wird.
Nemtsov verbindet teils neue, teils bereits aufgeführte Werke zu einem
nahtlos ineinander übergehenden Musikparcours, der zwischen
überbordenden Lärmkaskaden und filigranen, changierenden Klangflächen
die Extreme auskostet. Für die Regie zeichnet Heinrich Horwitz
<https://www.heinrich-horwitz.com/> verantwortlich, Horwitz ist divers,
widersetzt sich binären Zuschreibungen und auch das Begleitheft
präsentiert Gedankengänge aus dem queeren, nicht heteronormativen
Diskursspektrum Vieles davon lässt sich an diesem Abend wiederfinden:
Das Aufeinandertreffen von Traum und Trauma, die Bereitschaft „dem
Eigenleben des Raumes zu vertrauen, sich seiner Vergangenheit und seinen
Geistern zu stellen, um Zukunft imaginieren zu können“, der Versuch, dem
Harten, Definierten das Fließende, Undefinierte gegenüberzustellen. Doch
die Inszenierung ist keine Bebilderung ideologischer Schlagworte sondern
entwickelt wie die Turbinenhalle eine Eigendynamik. Die Ruhrtriennale
und die von ihr bespielten ausrangierten Industrieorte sind der ideale
Rahmen, um sich mit Transformation, Transition und Ambivalenz zu
befassen. Es ist ein Prozess, der letztlich die ganze Gesellschaft
umfasst, und die Antwort auf die Frage, was auf diesem Weg bewahrt und
was entsorgt werden kann/muss, ist nicht immer leicht zu beantworten.
Manches ist so kontaminiert, dass es einfach weg muss, manches zeigt uns
in seiner Antiquiertheit wie weit wir trotz allem schon gekommen sind –
tröstlich gerade dann, wenn es sich so anfühlt, als wäre die
Gesellschaft mal wieder im Rückwärtsgang – und manches lässt sich
hervorragend verwandeln oder recyceln, wie die ausgedienten Turbinen
oder die alten Stühle, Eimer und Bierkisten, die im abschließenden
Schlagzeugstück zum Einsatz kommen.
Das Konzert der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> am 4.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/clock-dies/72> im Essener
Salzlager auf Zollverein wurde von einer sehr traurigen Nachricht
überschattet. Nur wenige Tage zuvor war ihr Pianist Ulrich Löffler
<https://www.musikfabrik.eu/de/blog/ulrich-loeffler/> verstorben, von
Anfang an dabei und eigentlich nicht wegzudenken. An diesem Abend sollte
er gemeinsam mit Carl Rossman die Soloparts in George Lewis
<https://music.columbia.edu/bios/george-e-lewis>' /Tales of the
Traveller/ übernehmen, nun musste die Klarinette sich alleine mit dem
Ensemble messen. Dabei sind die Ausgangspositionen sehr verschieden,
denn während der Ensemblepart exakt notiert ist, darf bzw. muss Rossman
frei improvisieren, nur die Ein- und Ausstiegspunkte sind vorgegeben.
Dieses Aufeinandertreffen verschiedener Welten ist kennzeichnend für
Lewis, der nicht nur Komponist und Professor an der Columbia University
sondern auch Posaunist ist und sich als solcher vor allem im
Avantgarde-Jazz einen Namen gemacht hat. Rossmann ist so vertraut mit
dem Idiom der Musikfabrik, dass sich keine Brüche auftun. Er blöckt,
schnattert, plappert, knurrt und schnallst, röhrt und faucht und fügt
sich so hervorragend in das energetische Ensemblespiel. Lewis schreibt,
wie vorher bereits sein Stück /Assemblage/ zeigte, eine sehr expressive,
farbige und abwechslungsreiche Musik. Der Titel deutet bereits an, dass
er dabei sehr unterschiedliche Sphären aufeinanderprallen lässt, die
Funken schlagen ohne zu einem neuen Ganzen verschmelzen zu müssen.
Manchmal gerät die Musik in ruhigeres Fahrwasser mit säuselnden Violinen
und perlenden Klavierklängen doch gerade dieses Spiel mit
Spannungsbögen, Floskeln und vertrauten Klangmustern hat auch etwas
Vorhersehbares.
In ganz andere Gefilde verführt die junge amerikanische Komponistin
Sarah Hennies <https://www.sarah-hennies.com/> (*1979), deren Werk
/Clock Dies/ in europäischer Erstaufführung zu hören war. In diesem
befasst sie sich mit unserer inneren biologischen Uhr und erkundet, was
geschieht, wenn diese aus dem Tritt gerät. Über dreißig Minuten werden
repetitive Strukturen ausgebreitet, oft von einem Pochen und Pulsen
grundiert, manchmal in zartem Flirren sich bis an den Rand der Stille
vortastend, dann wieder plötzlich in einen anderen Modus umschlagend. Es
entsteht eine eigenartige, fast tranceartige und gleichzeitig
seismographisch wache Hörhaltung.
Ganz auf Yaron Deutsch <https://yarondeutsch.com/> und seine E-Gitarre
war das Konzert am 3.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/coffin-bubbles/68> in der
Gebläsehalle im Duisburger Landschaftspark Nord konzentriert. Zum
Auftakt entspinnt sich in Chaya Czernowins
<https://www.schott-music.com/de/person/chaya-czernowin> /Knights of the
strange/ ein wunderbarer Dialog mit der Akkordeonistin Marie-Andrée
Joerger <https://www.marieandree.fr/fr/>, in dem feinste
Geräuschaktionen – Rauschen, Tappen Zirpen – behutsam aufeinander
reagieren, durchsetzt von kleinen Eruptionen und Worteinsprengseln,
geheimnisvoll, zurückhaltend und gerade dadurch eindrücklich. Raphael
Cendo verstand sich bislang als Vertreter der sogenannten musique
saturée, hat aber nach eigenen Aussagen diese Phase hinter sich gelassen
und befindet sich jetzt auf dem Pfad der Aussöhnung, des
reconciliationism, bei dem es keinen hierarchischen Unterschied zwischen
den Klängen geben soll. In /Coffin Bubbles Blue/ für E-Gitarre, Ensemble
und Elektronik integriert er hierzu ungewöhnliche Klangfarben wie die
barocke Theorbe, das Zymbalom, eine elektrische Orgel und die
chinesische Mundorgel Shen (Ensemble Linea unter der Leitung von Yalda
Zamani). Doch diese kommen in ihrer Eigenart kaum zur Geltung, werden
verquirlt in ein überbordendes Panoptikum. Streckenweise klingt es wie
die aus dem Ruder gelaufene Musik zu einem Film, bei dem es sich sowohl
um einen Comicstrip als auch um einen Horrorstreifen handeln könnte. In
Pierluigi Billones /Sgorgo Y/ kann Yaron Deutsch sich wieder ganz auf
sich selbst und sein Instrument konzentrieren. Praktisch ist es ein
Stück für die linke Hand, da die rechte die ganze Zeit auf der
Vibratovorrichtung, auch bekannt als Whammy Bar, liegt. Lang
nachbebende, jaulende Attacken, quirlige Läufe – alles ist in einen
wummernden Nimbus gebettet. Ein ununterbrochener Strom im doppelten
Sinne, denn selbst wenn Deutsch einen Moment innehält, bleibt das
Rauschen des Verstärkers.
Mit den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung der jungen
Dirigentin Elena Schwarz kam auch ein Orchester aus dem Ruhrgebiet zum
Zuge und zwar mit einem spannenden Programm unter dem Titel Vergessene
Opfer <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/vergessene-opfer/62>.
Von Galina Ustwolskaja erklangen die /Sinfonien Nr. 1/ und /Nr. 3/, die
beide Stimmen einbinden. In ihrer ersten Sinfonie aus dem Jahre 1955
versucht Ustwolskaja noch sich den gesellschaftlichen Erwartungen
zumindest nicht völlig zu widersetzen, was ihr zumindest bezüglich der
Thematik durchaus gelingt: Die beiden jungen Singstimmen berichten nach
einem Text des italienischen Jugendbuchautors Gianni Rodari vom
trostlosen Kinderleben in einer kapitalistischen Großstadt. Doch die
Musik entspricht, wenn auch bei beidem nicht so radikal wie in ihren
späteren Werke, sicherlich nicht den Vorstellungen des sozialistischen
Realismus. Mit ihrer Sinfonie Nr. 3 befindet sie sich dann bereits in
völlig anderen Regionen. Die Männerstimme rezitiert einen religiösen
Text und die Musik sekundiert diesen in der Art, die sie berühmt gemacht
hat: extreme Register (sechs Kontrabässe!), insistierende
Wiederholungen, ein staubtrockenes Pathos, das sich unerbittlich in die
Gehör- und Gehirnwindungen schraubt.
Ungewöhnliche Kontraste bestimmen auch Olivier Messiaens frühes Werk
/Les offrandes oubliées/ (1930), in dem er der von der Menschheit
vergessenen Opfer Christi gedenkt. Umrahmt von zwei
ätherisch-schwebenden Ecksätzen (/La Croix/ und /L'Eucharistie/) und
eingeleitet durch einen wahren Donnerschlag beschwört der Mittelteil die
Sünde (/Le Péché/) als von Streichern durchpeitschten, fulminanten,
aufwühlenden Ritt.
Was bleibt von der Ruhrtriennale 2022? Als Mensch mit besonderem
Ohrenmerk auf zeitgenössische Musik bin ich nicht zu kurz gekommen,
allerdings bescherten die Konzerte (mit namhaften Interpreten wie
Klangforum Wien und Musikfabrik) kaum etwas, was man nicht auch
andernorts in den Philharmonien und Konzerthäusern der Region zu Gehör
bekommt. Von den beiden Musiktheaterkreationen bot Sarah Nemtsovs /HAUS
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/haus/67> /eine spannende
Versuchsanordnung, zumal die Inszenierung von Heinrich Horwitz und Rosa
Wernecke einem Anliegen der Ruhrtriennale, die alten Industriehallen neu
zu beleben und gewissermaßen 'mitspielen' zu lassen, in besonderer Weise
gerecht wurde. Doch im Vergleich zu früheren Jahrgängen und für ein
derartig hoch gehandeltes Festival erscheint mir dies als Ausbeute zu wenig.
PS: Gerechterweise möchte ich erwähnen, dass es bei der sogenannten
Maschinenhausmusik experimenteller zugeht (Black Midi, Ava Mendoza,
Charlotte Hug, Broken Spirit XX, Mouse on Mars) – leider, leider immer
mittwochs in der Essener Zeche Carl und damit für mich ausgesprochen
ungünstig.
*[Termine im Oktober]*
*Hier und da*
Die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> schicken vom 29.9. bis
11.10. das Bassklarinetten-Duo Oğuz Büyükberber
<https://www.oguzbuyukberber.com/> und Tobias Klein
<https://www.tobiasklein.nl/> durch NRW mit Stationen in Wuppertal,
Dortmund, Bochum, Münster, Essen, Köln, Düsseldorf, Oberhausen, Bonn,
Gelsenkirchen, Duisburg und Bielefeld.
Gleich dreimal ist das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> im
Rahmen der Muziek Biennale <https://muziekbiennale.eu/> im Kulturraum
Niederrhein zu erleben: am 2.10.
<https://muziekbiennale.eu/programm/sculptures-musicales-ensemble-crush-2/>
im Schloss *Moyland*, am 21.10.
<https://muziekbiennale.eu/programm/sculptures-musicales/> im Museum
*Goch* und am 28.10.
<https://muziekbiennale.eu/programm/sculptures-musicales-ensemble-crush-3/>
im Koenraad Bosman Museum in *Rees*. Außerdem stehen das Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/> am 1.10.
<https://muziekbiennale.eu/programm/chorbuch-chorwerk-ruhr/> in *Kempen*
mit Kagel und Bach und Simeon en Holts /Canto ostinato/ am 22.10.
<https://muziekbiennale.eu/programm/mit-drei-fluegeln-auf-sehnsuchtsreise-tr…>
in *Bedburg-Hau* auf dem Programm.
Das Ensemble Crush <https://ensemble-crush.com/> tourt außerdem unter
dem Titel /berührende extreme/
<https://ensemble-crush.com/beruehrende-extreme/> in einer
Trio-Besetzung durch verschiedene Kirchen im Raum Ruhrgebiet und
Niederrhein – im Oktober mit Stationen in *Gelsenkirchen* (15.10.),
*Bochum* (22.10.) und *Moers* (23.10.).
Vom 20. bis 22.10. findet das Umland-Festival
<http://www.umlandkalender.de/> in *Dortmund*, *Duisburg*und
*Hagen*statt. Natürlich immer mit dabei: The Dorf
<http://thedorf.net/index.php?section=Start>.
Dominick Susteck <https://dominiksusteck.de/> ist am 1.10.
<https://dominiksusteck.de/event/nova-ex-antiquiis/> mit
Orgeluraufführungen in *Hamm* und am 15.10.
<https://dominiksusteck.de/event/werkstattkonzert/> mit einem
Werkstattkonzert in *Hagen* zu Gast.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen das
Ensemble Modern mit Afro-Modernism in Contemporary Music am 10.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern/2454>,
Vanessa Porter und Daniel Mudrack mit /Innenwelten/am 16.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-vanessa-porter…>,
/May/von Louis Andriessens und /Farewell/von Martijn Padding am 19.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mozart-requiem/2380>
und Witold Lutoslawski /Konzert für Orchester/am 28.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/jubilaumskonzert-carmina-bu…>und
29.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/jubilaumskonzert-carmina-bu…>auf
dem Programm. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/kunst-station/ubersicht/>finden vom
11. bis 22.10. die Orgelmixturen statt, hinzu kommen Lunchkonzerte am
1., 8. und 29.10., ein Konzert mit dem Bux Ensemble
<https://www.buxensemble.de/>am 5.10. sowie eine Orgelführung am 28.10.
und noch bis zum 2.10. sind die Musikmaschinen von Gerhard Kern
<https://musikmechaniker.de/start>ausgestellt. Die Plattform nicht
dokumentierbarer Ereignisse <https://platformcologne.com/>ist am 8., 21.
und 31.10. im Atelier Dürrenfeld/Geitel zu Gast und am 3.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-31/>und 17.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-28/>lädt die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>zum Montagskonzert. Die
reiheM <https://www.reihe-m.de/>widmet sich am 7. und 9.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=4955>in der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>Anne Lockwood und präsentiert am 20.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=4963>Alice Creischer im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>. In der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>erwarten uns außerdem am 12.10. das
Ensemble Dehio, am 21.10. Ecos Australes, ein Projekt, das kulturelle
Aspekte der Urvölker Chiles durch den Filter der Kunst in ein neues
Licht rücken will, und vom 28. bis 30.10. */Die magische
Care:Maschine/**, ein supersubjektives Musiktheater. *In der Aula der
Uni Köln kommt am 12.10.
<https://collmus.uni-koeln.de/konzerte>zeitgenössische Chormusik aus
Norwegen zu Gehör, am 25.10.
<https://www.dorritbauerecker.de/event-details/interstellar-2-2-7-und-block-7>findet
eine Konzertperformance von INTERSTELLAR 2 2 7 in Block 7 statt, am
26.10. gibt es die nächste Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>im Lutherturm, im Japanischen
Kulturinstitut <https://www.jki.de/>erforscht das Ensemble Horizonte am
28.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Dialoge%20über%20die%20N…>/Dialoge
über die Natur /und Chamber Remix <https://chamber-remix.de/>versammelt
am 30.10. Heikko Deutschmann, Albrecht Maurer und das Flautando Trio im
Urania Theater.
Im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>gibt es fast täglich
Programm und *ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 19. und 26.10. Workshops
für die freie Szene. W**eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
In der *Bochumner* Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> wird Stefan Heucke in einem
Gesprächskonzert am 12.10.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/duo-concertante/> und
mit einer Uraufführung am 21.10.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/durch-die-nacht-ins-licht-2/>
vorgestellt und am 22.10.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/beruehrende-extreme/>
ist das Ensemble Crush zu Gast.
Die Ausstellung /What comes mex?/ <http://www.mexappeal.de/?p=5657> im
Künstlerhaus *Dortmund* findet am 2.10. mit einer Konzertperformance
ihren Abschluss und am 8.10.
<https://www.niehusmann.org/2022-10-08-dortmund/> kommt im dott.werk das
elektroakustische Musiktheater /Die Roboterinnen/
<https://www.niehusmann.org/die-roboterinnen/> von Frank Niehusmann
<https://www.niehusmann.org/> zur Aufführung.
Der *Duisburger* Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php>
lädt am 9.10. zu Gespräch und Performance im Rahmen der aktuellen
Ausstellung von Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/> und in der
Mercatorhalle <https://www.mercatorhalle.de/> spielt das Quatuor Ébène
<https://www.quatuorebene.com/> am 30.10.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/quatuor-ebene-sonder-kako1-20…>
Ligetis /Streichquartett Nr. 1/.
In der *Essener* Musikbibliothek wird am 20.10.
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> die Reihe 'Musik der
(Un-)Ruhe' mit Werken von Sungji Hong, Kunsu Shim, Gerhard Stäbler u.a.
fortgesetzt. In der Folkwang-Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> finden am 22.10. Konzerte mit Musik
von Studierenden aus Korea und von Folkwang-Dozenten statt. Das E-Mex
Ensemble <https://e-mex.de/> bringt am 20.10. in der Kreuzeskirche 11
Solostücke von 11 Komponisten und Komponistinnen zur Uraufführung. In
der Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/> spielt am
18.10.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/pierre-laurent-aimardkuss-quartett-1…>
Pierre-Laurent Aimard Werke von Elliott Carter und ab 27.10. steht für
zwei Wochen alles im Zeichen des NOW!-Festivals
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20222023/now-horizon…>,
das in diesem Jahr einen Blick über den europäischen Tellerrand hinaus
wirft. Von Gamelan bis Nõ-Theater, vom indischen Mahābhārata bis zu
Burkina Electric geht die Reise.
Im Makroscope <https://makroscope.eu/termine/> in *Mülheim in der Ruhr*
stehen am 7.10. Delphine Dora und Roxane Métayer auf der Bühne.
*Düsseldorf*
Am 2.10. lädt der Verein musik21 <http://musik21.de/> zu einer weiteren
Veranstaltung in der Reihe /new counterpoints/ein. Das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> ist im Oktober gleich zweimal in der
Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> zu Gast, am 1.10.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/supernova/10110-windy-city> mit
/Windy City/und am 26.10.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10119-na-hoern-sie-m…>
mit seiner Reihe 'Na hör'n Sie mal'. Am 28., 29. und 30.10.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/9213-le-sacre-du-printem…>
spielen die Düsseldorfer Symphoniker mit Katia und Marielle Labèque
unter dem Dirigat von Adrien Perruchon /In certain circles/ von Nico
Muhly <https://nicomuhly.com/>. Vom 30.9. bis 7.11. findet zum 17. Mal
das Internationale Düsseldorfer Orgelfestival IDO
<https://www.ido-festival.de/> statt. In der Rubrik Modern
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/modern/> werden ein
Konzert mit Irene Kurka und Odilo Klasen am 12.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2022/uebersicht/veranstaltung/…>
und die Mystische Nacht am 30.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2022/uebersicht/veranstaltung/…>
angekündigt. Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> ist außerdem am
16.10.
<https://www.irenekurka.de/dates/event/306-musik-fuer-sopran-bass-und-2-klav…>
im Ibach-Saal des Stadtmuseums zu Gast. Interessante Veranstaltungen
gibt es auch im Rahmen der digitale <https://die-digitale.net/> vom
30.9. bis 30.10. und im Kulturbahnhof Eller kommt am 29.10. das
Musiktheater /Das Schweigen der Dafne/ <https://www.dafne.online/> zur
Aufführung (s. Besprechung in der April-Ausgabe
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2…>
der Gazette). In der Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> gestaltet die Kompositionsklasse von
Oliver Schneller am 29.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-10-29-kompositi…>
einen Abend mit Estreilla Besson und am 30.10.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-10-30-bruckner-…>
spielt das Kommas Ensemble <https://www.kommas-ensemble.de/> gemeinsam
mit Studierenden Ligeti und Bruckner.
*Sonstwo*
Die *Aachener*Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt aktuellen Jazz am 1.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3804> und die Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' am 14.10. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3752> an, vor
allem aber findet vom 27. bis 30.10. das jährliche In Front-Festival
statt, in dessen Rahmen das Musiktheater /Das Schweigen der Dafne/
<https://www.dafne.online/>wiederaufgeführt wird (s. Besprechung in der
April-Ausgabe
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2…>
der Gazette).
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> befasst sich im Jour fixe am 22.10.
mit Marlies Debacker und dem erweiterten Klavier in der Neuen Musik und
in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 2.10., 16.10. und 29.10. neue Musik.
Die Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/> veranstaltet vom 1.10. bis
3.10. in *Detmold*das Hörfest Neue Musik unter dem Motto /Echos –
Dialoge zwischen Sichtbarem und Hörbarem. /Mit dabei sind das Ensemble
Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/>, das Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/akademie/studio-musikfabrik/>, das Art
Ensemble NRW <https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw> und das Trio
Klangspektrum <https://www.trioklangspektrum.de/start.html>.
Das *Krefelder*Theater am Marienplatz <https://www.tamkrefeld.de/>
spielt immer freitags um 22 Uhr ein monatlich wechselndes Programm. Im
Oktober <https://www.tamkrefeld.de/details.php?id=163> kommt ein
Instrumental-Werk zur Aufführung. Man darf gespannt sein.
Electronic ID <https://electronicid.de/> bringt am 23.10. in
*Leverkusen*/Transfleisch/ <https://electronicid.de/events/>, ein
Musiktheater von Sergej Maingardt, auf die Bühne.
Am 29.10. findet die 16. Gladbacher Nachtmusik
<https://www.klangraum61.de/werkstatt> im *Mönchengladbacher*Münster statt.
Das Klangzeitfestival <https://gnm-muenster.de/klz_bgg_2022> der
Gesellschaft für Neue Musik <https://gnm-muenster.de/> *Münster*sorgt
vom 30.9. bis 2.10. für Begegnungen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf
Solowerken. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> stehen außer den
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 2.10. u.a. das Trio
Hodgkinson-Klapper-Jørgens am 20.10. und das Bläser-Duo Gallio und
Eichenberger am 30.10. auf dem Programm.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen*lädt zum Release-Konzert zur neuen CD /Terzattacke -
Music for Flutes and Strings/mit Musik von Martin Herchenröder in die
Martinikirche.
Im Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/> in *Solingen*findet am
1.10. <https://www.lichtturm-solingen.de/termine/> die nächste
Veranstaltung im Rahmen der Reihe /Ch//â//teau d'Eau/statt.
Im Kunsthaus <http://www.kunsthaus-troisdorf.de/> *Troisdorf *erklingen
am 8.10.
<https://www.elektronik-klangkunst.de/de_DE/konzertkalender/akusmatisch-audi…>
elektroakustische Kompositionen von Claudia Robles-Angel und Javier A.
Garavaglia.
Am 22.10. kommt Nonos /Intolleranza/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>in
der *Wuppertaler*Oper endlich vor großem Publikum zur Premiere, nachdem
während des Lockdowns nur eine Aufführung vor Presseleuten möglich war
(die ich damals leider verpasst habe). Im ort
<https://www.kowald-ort.com/> stehen Partita Radicale am 6.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/06-10-partita/> und der
cine:ort <https://www.kowald-ort.com/cine-ort-2022/> mit einem Film über
Arvo Pärt am 13.10. auf dem Programm und am 14.10., 16.10., 20.10.,
21.10. und 27.10. stellt sich der Artist in Residence Mathias Traxler
<http://traxlerm.net/> in unterschiedlichen Formaten vor. Partita
Radicale <http://www.partitaradicale.de/> blickt zurück auf 33
gemeinsame Jahre und stellt im ort ihre neue CD /humanoid/vor. Außerdem
sind sie am 8.10. in der Bandfabrik <https://bandfabrik-wuppertal.de/>
und am 9.10.
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/veranstaltungen/details/partita-radic…>
im Skulpturenpark Waldfrieden <https://skulpturenpark-waldfrieden.de/>
zu erleben.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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29 Aug '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-september-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>
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*September 2022*
*
*
*Gewesen:*Auftakt Ruhrtriennale – Stockhausens /Sternklang/*
Angekündigt:*13. Hörfest in Detmold – Muziek Biennale Niederrhein –
SoundLinks, Ambient Weekend, Blaues Rauschen u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
**
**
**
*[Auftakt Ruhrtriennale]*
Zum Auftakt der Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/de/> kam
gleich zweimal das Klangforum Wien <https://klangforum.at/> zum Einsatz
und damit war hochkarätiger Musikgenuss vorprogrammiert. Gemeinsam mit
dem Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/> und solistischen Stimmen
sorgten die Wiener unter der Leitung von Peter Rundel für die
musikalische Gestaltung der Musiktheaterkreation /Ich geh unter lauter
Schatten/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/ich-geh-unter-lauter-schatten/56>,
bei der voneinander unabhängige, ursprünglich für den Konzertsaal
bestimmte Werke zu einem Gesamtereignis verschmolzen wurden. Im Zentrum
steht Gérard Griseys <https://brahms.ircam.fr/en/gerard-grisey>
vierteiliger Liederzyklus /Quatre chants pour franchir le seuil, /durch
den das Thema des Abends bestimmt ist: Er handelt vom Übertreten einer
Schwelle, von Übergang und Auflösung. Dabei bezieht sich Grisey nicht
nur auf den individuellen Tod, sondern eröffnet ein weites
Assoziationsfeld, was sich sowohl in den Liedtiteln (Tod des Engels, der
Zivilisation, der Stimme und der Menschheit) als auch der Textwahl
abbildet. Letztere umfasst zeitgenössische und antike Lyrik,
Sarkophaginschriften und Auszüge aus dem Gilgamesch-Epos, durchweg
kryptisch und fragmentarisch, mehr andeutend als aussagend, Worte der
Transzendenz. Dem entspricht Griseys Musik: Bekannt geworden als einer
der Hauptvertreter des sogenannten Spektralismus erkundet er die
Obertöne der Klänge, taucht ein in ihre mikrotonalen Feinheiten und
Farbnuancen, erkundet ihre Prozesshaftigkeit. Dass /Quatre chants pour
franchir le seuil /das letzte Werk des Komponisten ist – er starb im
gleichen Jahr (1998) im Alter von nur 52 Jahren unerwartet an einer
Aneurysma-Ruptur – erzeugt zudem eine Aura des Schicksalhaften, die auch
anderen Stücken des Abends anhaftet. Allen voran Claude Viviers /Glaubst
du an die Unsterblichkeit der Seele, /in dem dieser seinen gewaltsamen
Tod durch eine Messerattacke explizit vorauszuahnen scheint. Iannis
Xenakis <https://www.iannis-xenakis.org/en/>, selbst durch seine
Tätigkeit im politischen Widerstand körperlich gezeichnet, setzt dem mit
/Nuits/ ein Denkmal für die politischen Gefangenen dieser Welt entgegen.
Das zwölfstimmige Chorwerk ist ein komplexes und hochexpressives Ringen
um Ausdruck, der letztlich sowohl musikalisch als auch textlich verwehrt
bleibt: Einzelne Phoneme aus dem Sumerischen, Assyrischen und
Achaiischen lassen sich nicht als Botschaft dechiffrieren und auch die
Musik findet keinen Ausweg.
Durch die Werkauswahl ist der Abend somit extrem aufgeladen und auch der
Blick in die Weite der Bochumer Jahrhunderthalle ist eindrucksvoll, fast
einschüchternd: Vier riesige Metallstege queren den Raum, schraffieren
ihn mit ihren Schatten und berauben ihn seiner Festigkeit und
Verlässlichkeit. Befinden wir uns in Piranesis erfundenen Kerkern, sind
wir Zeuge eines Zusammenbruchs oder können die Pfade einen Ausweg
eröffnen und den Weg in eine andere Welt bahnen? Dunkel und bedrohlich
erklingt zum Auftakt Giacinto Scelsis /Okanagon/ für Harfe, Kontrabass
und Tam-Tam, das den Raum untergründig erbeben lässt, während die
scharfkantigen Klänge der Harfe ihn regelrecht aufreißen. Durch die
elektronische Verstärkung scheint es, als wären ihre Saiten
überdimensional, wie die Metallstege quer durch die Jahrhunderthalle
gespannt.
In diesem apokalyptischen Szenario lässt die Regisseurin Elisabeth
Stöppler vier Solistinnen (Sophia Burgos, Kerstin Avemo, Kristina Stanek
und Caroline Melzer) agieren, die jeweils einem von Griseys Gesängen
zugeordnet sind. Die Mitwirkenden des Klangforums Wien und des Chorwerks
Ruhr sind hingegen in farblose Overalls gehüllt und erscheinen als
gespenstische Wiedergänger, als anonyme Schatten aus dem Reich des
Hades. Hinzugesellt sich mit Eric Houzelot ein sprachloser Darsteller,
dessen Bezeichnung als Stimme V auf Claude Vivier verweist, der bereits
im Leben ein Unzugehöriger und Heimatloser war. Stöppler hat den Stimmen
individuelle Erzählungen zugeordnet, die sich mir jedoch nur aus den
Begleittexten erschlossen haben und die auf der Bühne nicht
nachvollziehbar eingelöst werden. Dies führt dazu, dass sich die Szenen
von der Musik abkoppeln ohne eine eigene Stringenz zu entfalten. Die
Regisseurin legt Spuren, ohne dass die Lust entsteht ihnen zu folgen.
Vieles wirkt unmotiviert und lenkt ab von der Musik, die den Abend trägt
und – fast möchte ich sagen der Inszenierung zum Trotz – zu einem
Erlebnis macht.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Jahrhunderthalle natürlich
nicht über die Akustik eines Konzertsaals verfügt, weshalb die Musik
elektronisch verstärkt wird. Dies verleiht ihr manchmal eine hohe
Präsenz – wie in der beschriebenen Eingangssequenz mit Scelsis
/Okanagon/ – aber es nimmt ihr die Nuancen und verhindert den Kontakt zu
den Musikern und Musikerinnen. Bei Griseys /Tempus ex Machina/ für sechs
Schlagzeuger sind diese unsichtbar und ungreifbar an das hinterste Ende
der Halle verbannt, was sich womöglich inhaltlich durch das
Gesamtkonzept begründen lässt, aber die Unmittelbarkeit des Hörgenusses
beeinträchtigt.
Daher war ich froh, dem Klangforum Wien – diesmal unter der Leitung des
neuen Wuppertaler Generalmusikdirektors Patrick Hahn – im Salzlager der
Kokerei Essen noch einmal auf Augenhöhe begegnen zu können. Unter dem
Motto /Organicum/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/organicum/74> waren fünf Werke
versammelt, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit naturhaften
Phänomenen befassen. Bei Sarah Nemtsov
<https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/> kommt Elektronik als
kompositorisches Element zum Einsatz: In MOOS werden die Klänge des
12-köpfigen Ensembles über Transducer auf das mittig positionierte
Schlagzeug übertragen, wo sie vom Perkussionisten gesteuert werden
können. Diffus und geräuschhaft, mal sich unterschwellig ausbreitend,
mal sich eruptiv aufwölbend entsteht eine Doppelbödigkeit, die die
Komponistin mit dem Wandeln auf moosbewachsenem Grund verbindet. Auch
Xenakis <https://www.iannis-xenakis.org/en/> entfacht in /Thallein /für
vierzehn Instrumente ein ausuferndes Wuchern und erobert mal expressiv
vorwärtsdrängend, mal suchend und tastend ständig neues Terrain. Michael
Pelzel <https://www.michaelpelzel.ch/no_cache/home.html> bezieht sich in
seinem neuen Werk /Pavlopetri/ unmittelbar auf /Thallein/, indem er
einzelne Klangmomente aufgreift und weiterspinnt. Doch wie die Ruinen
der namensgebenden Stadt, die heute vor der Küste Griechenlands unter
der Meeresoberfläche liegen, sind Konturen nur schemenhaft erkennbar. Es
entsteht etwas vollkommen Neues, aus einem anfangs kaum wahrnehmbaren
Flirren der Streicher entwickelt sich ein anschwellender Strom, ein
dramatisches Aufschäumen, das in ganz andere Gefilde führt als der bei
aller Energetik stets trockene Klang Xenakis'. Márton Illés
<https://www.martonilles.com/de/> lässt sich in /Forajzok/ von
menschlichen Stimmen inspirieren, so dass die Instrumente streckenweise
zu plappern, zu raunen, zu wispern und zu klagen scheinen, bevor sie
sich in einem filigranen Knistern und Klackern verlieren (letzteres
durch aufeinander schlagende Münzen erzeugt). Als Neuentdeckung kann die
Begegnung mit Lucia Dlugoszewski gewertet werden. Die
experimentierfreudige amerikanische Komponistin, Dichterin,
Choreographin und Performerin ist im Gegensatz zu ihren männlichen
Kollegen heutzutage bei uns nahezu unbekannt. Wie ihr Landsmann Harry
Partch entwickelte sie neuartige Instrumente und erkundete
unkonventionelle Spieltechniken. In /Fire Fragile Flight /lässt sie
Gläser über Streichersaiten gleiten und bringt einen ausgefeilten
Perkussionsapparat zum Einsatz, der mal blubbert und kreischt, mal
flirrend das durch ein Blätterdach scheinende Sonnenlicht reflektiert.
In ganz andere musikalische Welten entführte das Schlagquartett Köln
<https://www.schlagquartett.de/>, das am 28.8. ebenfalls im Salzlager
/Yuen Shan/ <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/yuen-shan/73> von
Michael Ranta zur Aufführung brachte. Ranta war 1970 im Team von
Karlheinz Stockhausen an der Bespielung des deutschen Pavillons auf der
Expo in Osaka beteiligt und entwickelte dabei eine Faszination für
Asien, die ihn im Anschluss für mehrere Jahre nach Taiwan führte. In der
Nähe des Yuen Shan erlernte er Taijiquan und entschloss sich, dem Hügel
im Norden Taipehs ein Werk von universeller Tragweite zu widmen. In vier
Abschnitten bildet er nicht nur den individuellen Lebensweg ab (Geburt –
Jugend – Erwachsensein – Alter und Tod) sondern auch die Phasen der
Weltgeschichte, an deren Ende er die Unbewohnbarkeit der Erde
projiziert. Nach Rantas Lesart führt dies jedoch nicht zum Aussterben
der Menschheit sondern zur Auswanderung auf einen anderen Planeten, den
Mars, wo ein neuer Entwicklungszyklus beginnt. Tatsächlich lassen sich
die einzelnen Phasen dieser Prozesse in dem 100-minütigen Werk für
Schlagzeug und achtkanaliges Tonband wiederfinden: Nach einem fast
ungreifbaren Auftakt, einem feinen Rieseln und Beben, entwickeln sich
turbulente Passagen, die den von Neugierde, Experimentierfreude aber
auch Orientierungslosigkeit geprägten Aufbruch der Jugend widerspiegeln.
Es folgt eine Phase der Konsolidierung und Beruhigung, bevor die Musik
zu ihrem Anfang zurückkehrt und sanft entgleitet. Doch eigentlich muss
man das Alles gar nicht wissen, die Suche nach Entsprechungen kann sogar
vom eigentlichen Hören ablenken und das Eintauchen in die Klänge
erschweren. Diese sprechen für sich und entwickeln einen starken Sog, zu
dem auch der raffinierte Einsatz der Elektronik beiträgt. Bis auf wenige
Ausnahmen (am Ende des dritten Teils erklingt in mehreren Sprachen die
Ansage eines Anrufbeantworters, was evtl. auf die Technologisierung und
Störung der zwischenmenschlichen Kommunikation verweist, im vierten Teil
werden sakrale Gesänge eingeblendet) verwendet Ranta aufgenommene Klänge
von Perkussionsinstrumenten, die unmittelbar auf das live gespielte
Schlagwerk zurückwirken. Reale Ausschwingvorgänge wirken unendlich in
die Länge gezogen, im dritten Teil scheint die Musik fast zum Stillstand
zu kommen und es entsteht ein irreales Schweben. Das Zeitempfinden wird
suspendiert und es ist wie ein Erwachen, wenn die Klänge nach 100
Minuten langsam verrinnen.
*[Stockausens /Sternklang/ im Brühler Schlosspark]*
Es kann eigentlich kein Zufall sein, sondern muss irgendeiner besonderen
Sternenkonstellation oder einer direkten Weisung vom Sirius geschuldet
sein, dass ausgerechnet am Vorabend, dem 27.8., im Schlosspark in Brühl
ein weiteres kosmisches Ereignis stattfand: Als (coronabedingter)
Nachschlag zum Kölner Achtbrücken-Festival
<https://www.achtbruecken.de/de/> kam Stockhausens
<http://www.karlheinzstockhausen.org/> /Sternklang/
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/karlheinz-stockhausen-sternklang/209>
zur Aufführung. Das 1971 uraufgeführte Werk ist für fünf Klanggruppen
konzipiert, die ohne Sichtbezug zueinander im Freien platziert sind. Das
Tonmaterial ist von Obertonreihen abgeleitet und korrespondiert mit
bestimmten Sternbildern, die der Reihe nach durchdekliniert und auch
konkret benannt werden. Die einzelnen Gruppen agieren unabhängig
voneinander und werden nur an einigen Stellen durch einen mittig
positionierten Schlagzeuger rhythmisch koordiniert. Hinzu kommen
sogenannte Klangläufer, die bestimmte Rhythmen, Intervalle und
Klangfarben zwischen den Gruppen vermitteln. Vom Höreindruck ist das
Werk sehr viel spröder und fragiler als Rantas /Yuen Shan/. Die Klänge
sind eher statisch als prozesshaft, sie entfalten keinen Sog, sondern
wollen erlauscht und entdeckt werden. Es entstehen verschiedene
Assoziationen – manchmal fühlt man sich in einen kreischenden und
schnatternden Dschungel versetzt, manchmal scheinen sich die Gruppen wie
Echos zu antworten, manchmal erklingen sakral anmutende Gesänge – aber
nichts ist zwingend, alles bleibt offen und unberechenbar. An die Stelle
eines passiven Eintauchens tritt ein waches und aktives Wahrnehmen. Der
Himmel blieb an diesem Abend leider bedeckt und noch ein weiteres
Phänomen trübte den Genuss: Von den Klangläufern und der Weitläufigkeit
des Geländes fühlte sich das Publikum offenbar dazu animiert, sich das
Areal wandernd zu erschließen. Dies führte dazu, dass das Geräusch von
knirschendem Kies sich als nahezu permanente Klangschicht hinzugesellte.
Wie störend dies war, kam mir erst richtig zum Bewusstsein, als das
Gerenne mit Einbrechen der Nacht etwas nachließ. Es war, als würde
akustisch die Wolkendecke aufbrechen.
*[Termine im September]*
*Hier und da*
Die Muziek Biennale <https://muziekbiennale.eu/> im Kulturraum
Niederrhein führt u.a. am 4.9.
<https://muziekbiennale.eu/programm/in-out-avantgarten-liedberg-2022/>
nach *Liedberg* in den AvantGarden, am 7.9.
<https://muziekbiennale.eu/programm/musik-der-unruhe/> in die
*Duisburger* Liebfrauenkirche mit /Musik der (Un)Ruhe/ von Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> und Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>, am 18.9.
<https://muziekbiennale.eu/programm/sculptures-musicales-ensemble-crush/>
ins Museum Kurhaus *Kleve* mit dem Ensemble Crush und ebenfalls am 18.9.
<https://muziekbiennale.eu/programm/jazz-organics/> nach *Wesel-Bislich*
mit Günter Baby Sommer, Achim Tang und Markus Türk.
Im Projekt 'Licht - Zeit
<https://klangraum-kirche.de/news/licht-zeit-konzerte-in-dortmund-duesseldor…>'
stehen Werke international bekannter NRW-Komponistinnen und Komponisten
für Sopran und Orgel im Fokus. Die Konzerte finden am 8.9.
<https://klangraum-kirche.de/veranstaltungen/licht-zeit/> in *Dortmund*,
am 9.9. <https://klangraum-kirche.de/veranstaltungen/licht-zeit-2/> in
*Düsseldorf* und am 10.9.
<https://klangraum-kirche.de/veranstaltungen/licht-zeit-2-2/> in *Hamm*
statt.
Die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> schicken vom 25.8. bis
4.9. Paulina Owczarek <https://goout.net/en/paulina-owczarek/pzwrweg/>
und Federico Reuben <https://www.federicoreuben.com/> durch NRW und vom
29.9. bis 11.10. folgt ihnen das Bassklarinetten-Duo Oğuz Büyükberber
<https://www.oguzbuyukberber.com/> und Tobias Klein
<https://www.tobiasklein.nl/>.
Vom 15.9. bis 26.9. bietet das Festival Multiphonics
<https://multiphonics-festival.com/> in *Köln*, *Wuppertal* und
*Düsseldorf *ein vielfältiges Programm.
*Köln*
Am 4.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/lucerne-festival-contempora…>
ist das Lucerne Festival Contemporary Orchestra unter der Leitung von
Sylvain Cambreling in der Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/> zu Gast. Das
Gürzenich-Orchester bringt am 11.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/weltgier/2337> Miroslav
Srnkas /Standstill /für Cembalo und Orchester zur Uraufführung
(Folgeaufführungen am 12. und 13.9.) und interpretiert am 18.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/monolith/2734> Alfred
Schnittkes /Klavierquartett/. Die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> spielt am 10.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-82/> im WDR
Werke von *Oscar Bianchi*und *Annesley Black*und lädt am 26.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-wave-fields/> zum
Montagskonzert in ihr Studio. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> finden am 3.9., 10.9., 17.9. und
24.9. Lunchkonzerte statt, außerdem werden das Ensemble TRA I TEMPI
<http://www.traitempi.de/> am 16.9. und das Ensemble radiant8
<http://radiant8.org/> am 23.9. erwartet und am 28.9. eröffnet*eine
Ausstellung der Musikmaschinen von Gerhard Kern
<https://musikmechaniker.de/>.**
Vom 9. bis 16.9. geht das neue Festival SoundLinks
<https://soundlinks.de/> an den Start,******ein Event für
kammermusikalisches Crossover rund um die Gitarre als verbindendes
Element. Mit dabei ist auch das Cologne Guitar Quartet
<https://www.cologneguitarquartet.com/>, das am 13. und 15.9. in der
Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> auftritt. Dort ist am
30.9.
<http://ensemble-handwerk.eu/de/hw22c_3-the-grand-evening-of-the-nose/>
auch das ensemble hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/> zu Gast.
Am 4.9. präsentiert Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> Atsushi
Sakai, Marion Martineau und Steve Argüelles. am 6.9.
<https://dominiksusteck.de/event/orgel-und-elektronik-2/> trifft in der
Tersteegenkirche Orgel auf Elektronik, am 10. und 11.9. widmet sich das
Ambient Weekend <https://ambient-festival.com/> der Zivilisation der
Liebe, im Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/> stellt sich am 19.9.
<https://www.stadtgarten.de/programm/julius-eastman-project-5668> das
Julius Eastman Project vor und das kgnm Flötenensembles ist am 20.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/wenn-floeten-toeten.1743…>
unter dem Motto 'Wenn Flöten töten' im Kulturbunker Mülheim zu erleben.
Die reiheM <https://www.reihe-m.de/> lädt am 22.9.
<https://www.reihe-m.de/?p=4940> Menelaos Tomasides und Shunsuke Oshio
ins Gewölbe, die Kölner Vocalsolisten
<https://koelner-vokalsolisten.de/> widmen sich am 25.9. in Sankt
Andreas den Elementen Feuer und Wasser, das Ensemble uBu
<https://ensembleubu.com/> verbindet am 25. und
<https://www.tanzfaktur.eu/de/event/?tx_tsevents_pi2[events]=256&cHash=75af3…>26.9.
<https://www.tanzfaktur.eu/de/event/?tx_tsevents_pi2[events]=256&cHash=75af3…>
in der Tanzfaktur <https://www.tanzfaktur.eu/de/> zeitgenössische Musik
und Tanz, bei zamus <https://www.zamus.de/>:unlimited lassen am 30.9.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-unlimited-canticum-cantorum/> Irene
Kurka <https://www.irenekurka.de/> und Martin Wistinghausen
<http://www.martinwistinghausen.de/> alte und neue Musik
aufeinandertreffen und am 7. und 27.9. lädt die Plattform nicht
dokumentierbarer Ereignisse <https://platformcologne.com/live/> in das
Atelier Dürrenfeld/Geitel. Vom 15. bis 19.9.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/stille-halten-klanginsta…>
werden vier Kölner Parks mit ungewöhnlichen Vogelstimmen beschallt. Die
Installation von Thomas Taxus Beck mit selbstspielenden Nistkästen war
bereits bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik zu erleben.*
Im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>gibt es fast täglich
Programm, w*eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**, **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Als zweite Musiktheaterkreation zeigt die Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/> noch bis zum 7.9. die szenische
Uraufführung des Instrumentalzyklus /Haus/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/haus/67> von Sarah Nemtsov
<https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/>. Außerdem erwarten uns der
E-Gitarrist Yaron Deutsch und das Ensemble Linea mit /Coffin Bubbles/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/coffin-bubbles/68> am 3.9.,
die Musikfabrik mit /Clock Dies/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/clock-dies/72> am 4.9., die
Duisburger Philharmoniker mit /Vergessene Opfer/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/vergessene-opfer/62> am 11.9.
und 13.9. und Messiaens /Harawi/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/harawi/78> am 17.9. Im Essener
Maschinenhaus stehen Ava Menoza und Charlotte Hug am 1.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/ava-mendoza-charlotte-hug/91>,
Broken Spirit XX am 7.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/broken-spirit-xx/92> und Mouse
on Mars am 14.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/mouse-on-mars/83> auf dem
Programm.
Digitale Soundexperimente, elektronische Musik, Performance, Tanz und
Installation präsentiert das Festival Blaues Rauschen
<https://blauesrauschen.de/> vom 27. bis 30.9. in *Essen*,
*Gelsenkirchen* und *Herne*.
Noch bis zum 2.10. ist im Künstlerhaus *Dortmund *die Ausstellung/What
comes mex? <http://www.mexappeal.de/?p=5638>/zu erleben, die sich mit 30
Jahren Krach befasst und am 3. und 16.9. von Konzerten begleitet wird.
Im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> sind am 15.9.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-double-exposur…>
in der Reihe 'Umland Expo' die beiden Duos *Double Exposure*und
*Schörken/Wittbrodt*zu Gast.
Im Rahmen des Festivals Tonedmelisma <https://tonedmelisma.com/>
gastiert das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> am 8.9.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/tonedmelisma-musikfestivale-mex-ense…>
mit einem Programm unter dem Motto 'Verstand und Mystik' in der
*Essener*Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>. Die
JazzOffensive Essen <http://www.jazz-offensive-essen.de/> veranstaltet
am 7. und 8.9. das Free Essen Festival
<http://www.jazz-offensive-essen.de/projekt-gelb-laut-frei/free-essen/>
und am 28.9. widmen sich Martin Blume <http://www.martinblume.de/>,
Florian Walter, Luise Volkmann, Emily Wittbrodt und Achim Zepezauer in
der GNMR <https://www.gnmr.de/>-Zentrale der akustischen Innenraumpflege.
Die Kammerkonzertreihe 'Musik erzählt von … Schatten und Licht' eröffnet
am 4.9. im *Gelsenkirchener* Kulturraum die flora
<https://www.gelsenkirchen.de/de/kultur/kultur-_und_veranstaltungsorte/kultu…>
mit dem Ensemble Interstellar 227 <https://interstellar227.de/>.
*Düsseldorf*
Musik21 <http://musik21.de/> veranstaltet am 3.9. im Palais Wittgenstein
zwei Konzerte u.a. mit Musik von Komponisten und Komponistinnen***aus
Großbritannien und Düsseldorf, die sich von Nietzsche inspirieren
ließen. Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> und
das ART Ensemble NRW <https://www.klangraum61.de/art-ensemble-nrw>
gestalten am 4.9. <https://www.klangraum61.de/klangraume> in der
Bergerkirche ein Konzert zum Thema 'Folklora Japan'. Das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> setzt am 9.9.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/10118-na-hoern-sie-m…>
in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> seine Reihe 'Na hör'n Sie
mal...!' fort und in der Zentralbibliothek im KAP1 stellt Martin Tchiba
<https://www.martin-tchiba.com/> am 27.9.
<https://www.duesseldorf.de/stadtbuechereien/veranstaltungen/veranstaltungen…>
in der Interviewreihe mit Persönlichkeiten des Düsseldorfer Musiklebens
seine neue CD mit Werken von Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> vor, *
*Sonstwo*
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
*Aachen* kündigt die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' am 2.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3769> und aktuellen Jazz am 24.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3798> an.
Im Theater <https://theater-bielefeld.de/> *Bielefeld* hat am 4.9. die
Oper /Berlin Alexanderplatz/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/berlin-alexanderplatz.html>
von Vivan und Ketan Bhatti Premiere. Die Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> widmet sich Rebecca Saunders – mit
einem Jour fixe am 5.9. und einem Porträtkonzert mit dem Ensemble
Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> am 13.9.
<http://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/portraetkonzert-rebecca-saunder…>.
In einem weiteren Konzert in der Rudolf-Oetker-Halle
<http://rudolf-oetker-halle.de/> am 19.9.
<http://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/1-kammerkonzert-3.html>
befasst sich das Ensemble Horizonte mit dem Thema 'Vertonte Bilder' und
in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 11.9. und 18.9. alte und neue Musik.
Am 31 .8. wird in Bonn im Museum Koenig die Klanginstallation
<https://www.beethovenstiftung-bonn.de/projekt> /Chundua – Froschträume/
von Robin Minard <https://robinminard.com/de/> eröffnet, die bis zum
4.12. zu erleben ist. Beim Beethovenfest
<https://www.beethovenfest.de/de> stehen u.a. Uraufführungen von Max
Andrzejewski am 2.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/homecoming/24>, von
Olga Podgayskaya am 8.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/campus-konzert-osteuropa/41>,
von Donnacha Dennehy am 15.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/urauffuhrung-land-of-winte…>
und von Moor Mother am 16.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/gravitation/69> sowie
das Trio Klangspektrum am 6.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/trio-klangspektrum/101>
und Musik von Julius Eastman am 10.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm-tickets/eastman-co-villa-hammersch…>
auf dem Programm. Im Rahmen einer Kompositionsresidenz kommen am 24.9.
<https://www.beethoven.de/de/termine/view/5447688438939648/Abschlusskonzert+…>
im Beethovenhaus Werke von Johannes Burgert, Jonas Otte und Jakob Raab
zur Uraufführung und in der Kunsthalle Hangelar
<http://www.kunsthallehangelar.de/> im nahegelegenen *Sankt Augustin*
stehen am 18.9. Carl Ludwig Hübsch, Matthias Schubert und Wolter Wierbos
auf der Bühne.
Das 13. Hörfest der Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/> beschäftigt sich vom 30.9.
bis 3.10. in Detmold mit Dialogen zwischen Sichtbarem und Hörbarem. Der
Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in Münster erwarten uns die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>
am 4.9., Miniaturen von Gregor Bohnensack, Michael Kolberg und Natalie
Reineke am 11.9., Aki Takase und Alexander von Schlippenbach
<http://www.avschlippenbach.com/> am 18.9. und Eichenberger-Studer &
Gäste am 24.9.
*Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>und Christine Oelze
<https://christianeoelze.de/> widmen sich am 28.9.
<https://www.pulheim.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hauptkalender…>
im Kultur- und Medienzentrum ***Pulheim***dem Fluchtpunkt Asien. *
*Der ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> kündigt Jan
Klare und sein Quintett 3000 am 1.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/01-09-3000/>, Canaries on the
Pole am 10.9. <https://www.kowald-ort.com/termine-2022/10-09-canaris/>,
das Matthias Muche Posaunen Trio am 18.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/18-09-muche/>, das Trio
Hertenstein/Moore/Cohen am 23.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/23-09-triohertenstein/> und die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 29.9.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/soundtrips-nrw/> an.*
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/> und weitere Informationen im Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
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28 Jul '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-august-…>
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__
*August 2022
*
*Gewesen:*Klangraum Wandelweiser in Düsseldorf*
Angekündigt:*EarFest in Duisburg – Tagesfestival für aktuelle Musik in
Essen-Borbeck – Auftakt Ruhrtriennale u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
** *[Klangraum Wandelweiser in Düsseldorf]
*
Während viele urlaubssehnsüchtig der Stadt den Rücken zuwenden, zieht es
ein kleines Häuflein jeden Sommer nach Düsseldorf, um mit Antoine Beuger
<https://www.wandelweiser.de/antoine-beuger.html> zwei Wochen lang auf
dem ehemaligen Jagenberggelände die Räume der Jazz-Schmiede und des
Neuen Kunstraums zu bespielen. Man sieht immer wieder dieselben
Gesichter und immer wieder ein paar neue, auch weite Anfahrten (aus
Kanada, Argentinien und Australien) werden in Kauf genommen und so genau
weiß keiner, was das hier ist: Workshop, Exerzitium, Performance,
Konzert, Residency, Sommercamp, Familientreffen? Womöglich bin ich unter
den Anwesenden die Einzige, die nicht irgendwie mitwirkt, ein
Instrument, einen Text oder ein Konzept im Gepäck hat, sondern einfach
nur da ist. Mal nicht entscheiden, verantworten, erklären, verstehen
müssen, das darf auch sein und so sind die beiden sommerlichen
Wandelweiserwochen (hier
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2022_I.htm> und
hier
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2022_II.htm>) für
mich Urlaub und Therapie zugleich – zumal das Thema Tod und
Vergänglichkeit, das schon im letzten Jahr sehr präsent war (s. Gazette
September 2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>),
mich weiterhin nicht loslässt.
Unwillkürlich denke ich an verrinnende Zeit, wenn ich vor Bernd
Blefferts <http://www.bernd-bleffert.de/> drei großen Trichtern sitze,
aus denen ein kontinuierlicher feiner Sandstrom rieselt. Hörbar wird
dieser jedoch erst, wenn wie kleine Trommeln bespannte Röhren in den
Strahl gehalten werden und das stille Rieseln und Rinnen in feines
Rauschen verwandeln. Durch die unterschiedliche Größe der Objekte
entstehen verschiedene Tonhöhen, die sich zu einem komplexen Klang
vereinen. Es ist wie im Leben, erst durch Kontakt, ob Begegnung oder
Hindernis oder beides zugleich, entsteht ein Resonieren, entsteht eine
Form, scheint das Verrinnen einen Moment lang innezuhalten.
Das Resonieren, das Miteinander- und Aufeinanderhören spielt eine große
Rolle. Meistens wird den Ausführenden viel Freiraum gelassen. So in
Katie Porters /mazes.2/, denen labyrinthartige graphische Vorlagen
zugrunde liegen. In einigen tauchen einzelne Töne oder kleine Motive
auf, die sich als wiederkehrende Momente wie Gedächtnisspuren bemerkbar
machen – ein ruhiges Mäandern, in dem Klänge und Geräusche, diskrete und
gehaltene Töne auf selbstverständliche Weise zusammenkommen. In diesem
scheinbar in sich geschlossenen Kosmos gibt es stets kleine Ritzen,
durch die die Welt hereinrieselt: Auch eine zerquetschte Plastikflasche
ist als Mitspielerin willkommen. Marie-Cécile Reber
<https://mc-reber.ch/> lässt sich in ihren Soundarbeiten von
Naturgeräuschen inspirieren, so dass man sich plötzlich einem imaginären
Schwarm von Insekten ausgesetzt fühlt, so unmittelbar, dass man sie zu
spüren meint, und so irreal, dass man sich ihrer nicht erwehren muss,
sondern sich ihrem Summen und Sirren ohne Vorbehalte ausliefern kann.
Bei Helga Fanderl <http://helgafanderl.com/> summt nur der
Filmprojektor. Mit einer Handkamera entstehen kurze Super-8-Filme ohne
Ton, die sie grundsätzlich nicht nachbearbeitet und zu Programmfolgen
verbindet. Es sind Kleinodien des Alltags, im Wasser tollende Hunde,
spielende Kinder, rinnendes Wasser, glitzerndes Laub, kurze Szenen, die
nichts erzählen wollen und keine komplizierten Geschichten
transportieren, die vom puren Sehen ablenken könnten. Die Geräusche
entstehen im Kopf. Durch die anachronistische Technik schwingt ein
nostalgischer, melancholischer Grundton mit, der auch James Creeds
<https://jamescreedmusic.wixsite.com/website> /lomond/ durchzieht. Er
hat ein altes schottisches Volkslied gewissermaßen in die Vertikale
gekippt. Die Melodie wird zu einem kleinen Paket zusammengefaltet, einem
pocket-sized, neat parcel, das von den Musikern behutsam wieder
ausgepackt wird. Dabei entsteht ein sanfter Strom ineinandergleitender
Töne, die sich wie ein Tuch über den Raum legen, ein harmonisches
Gefüge, vertraut und doch ungreifbar – wie ein Traum oder eine
Erinnerungsspur, die ganz nah und präsent ist und doch entgleitet, wenn
man ihrer habhaft werden will. „It's the song on pause and play at the
same time.“
Das Ganze kann allen Realitätsritzen zum Trotz den Eindruck eines
elitären Refugiums erwecken, aber Lörinc Mutang sieht gerade hierin das
Politische, weshalb er seine ungewöhnliche Versuchsanordnung /politika/
nennt. Alle Anwesenden erhalten einen ungarischen Text ausgehändigt, den
sie gemeinsam rezitieren sollen – teils nur in Bruchstücken teils als
mehrstimmigen Lektürestrom. Da es sich ausdrücklich nicht um
Muttersprachler handeln soll, weiß keiner, was er hier von sich gibt. Es
könnte sich um hohe Poesie oder niedriges populistisches Getöse handeln,
wie man es zurzeit leider nur zu sehr mit Ungarn verbindet. Es geht
darum zu vertrauen, sich auf unbekanntes Gelände zu wagen, innezuhalten
und zuzuhören; gerade nicht – wie in der Politikarena üblich – einander
zu übertönen, sondern sich zurückzunehmen und behutsame Akzente zu
setzen, die gerade dadurch ihre Wirkung entfalten. Wer leise ist, wird
hellhörig für sich und andere, auch für das Ungewohnte und Fremde. Der
niederländische Schauspieler Joep Dorren <https://www.joepdorren.nl/en>
hat Freunde eingeladen, Texte auszuwählen, vorzugsweise aber nicht nur
von Rumi, dem persischen Sufi-Mystiker, und gemeinsam mit je eigenen
Mitteln zu interpretieren. Christoph Nicolaus versetzt mit seiner
Steinharfe den Raum in vibrierendes Schwingen, die Filmkünstlerin Els
van Riel <https://www.elsvanriel.be/> lässt die Worte über Vorhänge und
Wände gleiten, Rasha Ragab <https://www.toffaha.org/home.html> gibt
ihnen ihre Stimme; jeden Tag entsteht etwas Neues, irgendwann sind alle
mit im Boot. Auch im Quartett mit dem Bassklarinettisten Lucio Capece
und dem Kontrabassisten Werner Dafeldecker <http://www.dafeldecker.net/>
umkreisen Ragab und Nicolaus Rumi-Texte: /mercy is called down by mercy
to the last/. Wenn sich die satten, warmen Klänge der Bassklarinette und
des Kontrabasses in das dunkle Vibrieren der Steinharfe einschreiben,
wird dies zu einem mit allen Sinnen spürbaren Ereignis. Der Raum ist
nicht länger ein Außen, eine leere Form, die gefüllt wird, auch keine
Form der Anschauung, sondern eine Form der Empfindung, der
Körperwahrnehmung.
*[Termine im August]*
*Köln
*
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> präsentiert am 13.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-7/> eine
Uraufführung von Gordon Kampe, am 19.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/reflexionen/> Erstaufführungen
estnischer Komponistinnen und am 31.8. crossmediale Werke von Brigitta
Muntendorf <https://brigitta-muntendorf.de/> und Michael Beil
<https://www.michael-beil.com/> (hier
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/strom-2/> und hier
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/strom-2-2/>). In der Alten
Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns /Concepts of
Flow/ mit der Y-Band am 14.8., das Ensemble Garage
<https://ensemblegarage.de/> am 19.8. und das Ensemble Consord am 21.8.
Die reiheM <https://www.reihe-m.de/> lädt Adi Gelbart am 11.8.
<https://www.reihe-m.de/?p=4911> ins Gewölbe und lässt Marisa Anderson &
William Tyler am 31.8. <https://www.reihe-m.de/?p=4917> die Poller
Wiesen bespielen. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> sind Ryoko Aoki mit japanischem
Noh-Gesang am 12.8. und das Ensemble Horizonte am 24.8. zu Gast. Im
Kunstraum Dorissa Lem interpretiert Michael Denhoff
<http://www.denhoff.de/> am 21.8. neben eigenen Werken Musik von Bernd
Alois Zimmermann und György Kurtág, als Nachklang zum
Achtbrückenfestival <https://www.achtbruecken.de/de/> erklingt am 27.8.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/karlheinz-stockhausen-sternklang/209>
Stockhausens /Sternklang/im Brühler Schlossgarten und in der
Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> steht am 31.8.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/concertgebouworkest-klaus-m…>
Kaija Saariahos /Orion/auf dem Programm. Unter dem Titel Kryptologgia
<http://www.kryptologgia.de/> findet am 6. und 13.8. ein Musikprojekt
statt, das den Klang der Krypta von Neu Sankt Alban erkundet.
Im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>geht es am 12.8. weiter –
vor allem im Rahmen der Cologne Jazzweek <https://jazzweek.de/>.
W*eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>**und **ON – Neue Musik
Köln <http://www.on-cologne.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet
***/What comes mex?/ <http://www.mexappeal.de/?p=5638>fragt eine
Ausstellung, die sich mit 30 Jahren Krach im Künstlerhaus
*Dortmund*befasst und am 26.8. mit einer Konzert-Performance eröffnet.
Das Depot <https://www.depotdortmund.de/index.php> präsentiert vom 20.
bis 27.8. das Audio Depot
<https://www.depotdortmund.de/291-audio-depot/2022-08-20-20-00.html> mit
experimentellen Collagen, dokumentarischen Hörstücken, live vertonten
Lesungen, Sound- und Klangexperimenten und explorativen Rundgänge. Unter
anderem hält Achim Zepezauer einen Vortrag zum Thema „Die Stimme in der
experimentellen Musik“. Gleichzeitig veranstaltet Parzelle
<https://www.parzelledortmund.de/>, der Verein für interdisziplinäre
Kulturprojekte, vom 25. bis 28.8. das Visual Sound Outdoor Festival
<https://www.parzelledortmund.de/visual-sound-outdoor-festival/>.
Der *Duisburger* EarPort <https://earport.de/pages/de/startseite.php>
lädt vom 26. bis 28.8. zum EarFest Sommer 2022 ein und parallel dazu
findet das Platzhirschfestival <https://www.platzhirsch-duisburg.org/>
statt – u.a. mit Tomeka Reid
<https://www.platzhirsch-duisburg.org/artists/tomeka-reid-usa-1>,
aktuell improviser in residence des Moers Festivals, und einem Quintett
um Jan Klare
<https://www.platzhirsch-duisburg.org/artists/3000-klare-maris-swell-de-jood…>.
Die Gesellschaft für Neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/> kündigt für
den 6.8. ein Tagesfestival für aktuelle Musik
<https://ya-festival.org/maps> in Essen-Borbeck an und in der *Essener*
Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/> erklingt am
30.8.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/anne-sophie-mutterpittsburgh-symphon…>
Ligetis /Lontano/ für großes Orchester.
Am 11.8. startet die Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/de/> in
die nächste Runde. Gleich zum Auftakt hat /Ich geh unter lauter Schatten
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/ich-geh-unter-lauter-schatten/56>
/mit Musik von Grisey, Vivier, Xenakis und Scelsi Premiere und am 31.8.
folgt die szenische Uraufführung des Instrumentalzyklus /Haus/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/haus/67>von Sarah Nemtsov
<https://www.sarah-nemtsov.de/de/biographie/>. Außerdem stehen ein
Konzert mit dem Klangforum Wien unter dem Titel /Organicum/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/organicum/74>am 14.8., die
Avandgarde-Band black midi
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/black-midi/90> am 17.8. und
/Yuen Shan/ <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/yuen-shan/73>,
Michael Rantas Komposition für Schlagwerk und achtkanaliges Tonband, am
28.8. auf dem Programm.
*Düsseldorf
*
Die Düsseldorfer Symphoniker eröffnen die neue Spielzeit am 26.8.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/9207-symphonie-fantastiq…>
in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> mit Lutoslawskis
/Tanzpräludien für Klarinette und Orchester /(Folgeaufführungen am 28.
und 29.8.).
*Sonstwo
*
Die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> schicken vom 25.8. bis
4.9. Paulina Owczarek <https://goout.net/en/paulina-owczarek/pzwrweg/>
und Federico Reuben <https://www.federicoreuben.com/> durch die Lande.
In Wuppertal, Gelsenkirchen, Dortmund, Duisburg, Essen, Bonn,
Düsseldorf, Köln, Bielefeld, Bochum und Münster treffen sie auf
wechselnde Gäste.
Das Cooperativa Ensemble der *Bielefelder* Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> feiert am 23.08. den Abschluss einer
dreijährigen Förderung durch das Land NRW.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> interpretiert am 14.8.
<https://dominiksusteck.de/event/orgelkonzert-6/> in der
*Mönchengladbacher* Citykirche sein Orgelwerk /Zeichen/.
Am 20.8.
<https://www.uni-muenster.de/de/veranstaltungskalender/prod/ausgabe/termine.…>
ist das Ensemble Consord in der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/> *Münster* zu Gast.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen *kündigt für den 4.8.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
Musik und Performance zur Eröffnung einer Ausstellung mit Werken von
Renate Hahn *in der Städtischen Galerie Haus Seel an.
*
*In ***Solingen***erwarten uns am 5.8. <https://www.lts4.org/>
Transformationsprozesse im musikalischen, bildnerischen und
performativen Raum.
*
*Im ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> steht neben den
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 25.8.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/soundtrips-nrw/> in der Reihe
'all female' am 16.8.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/16-8-debacker/> die Pianistin
Marlies Debacker <https://marliesdebacker.com/> auf dem Programm.
* Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
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**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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27 Jun '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-20…>
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__
*Juli 2022*
*Gewesen:*Schönes Wochenende in Düsseldorf*
Angekündigt:*Lachenmann in der Kölner Musikhochschule – Folkwang Woche
Neue Musik – Klangraum Wandelweiser in Düsseldorf u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
*[Schönes Wochenende in Düsseldorf]*
Integriert in das Schumannfest
<https://www.tonhalle.de/das-programm-2022-sf>widmete sich das
Tonhallenfestival 'Schönes Wochenende' vom 15. bis 19.6. mit vier
Veranstaltungen dem zeitgenössischen Schaffen, wobei in diesem Jahr ein
besonderes Augenmerk der Verbindung der Musik zu anderen Künsten galt.
Highlight war ein Gastspiel in der Kunstsammlung Philara
<https://www.philara.de/de>, bei dem die Installation /Nuqta – The
Beginning/der Künstlerin Chiharu Shiota
<https://www.chiharu-shiota.com/>vom Transient Interdisciplinary
Research Ensemble bespielt wurde. Das Projekt wie auch das Ensemble
haben ihren Ursprung in dem interdisziplinären Musik- und Kunstfestival
Transient <https://transientimpuls.com/>, das Jeremias Schwarzer 2021 in
der Eifel ins Leben rief. Shiota, die für ihre poetischen,
raumgreifenden Installationen bekannt ist, schuf erst kürzlich im Rahmen
der Folkwang-Jubiläumsausstellung '*Renoir, Monet, Gauguin – Bilder
einer fließenden Welt'* mit einem Meer hängender roter Schnüre, in die
stilisierte Boote und Wunschzettel verwoben waren, einen Ort der
Hoffnung. In den Räumen der ehemaligen Leitz-Fabrik, die der
Kunstsammler Gil Bronner in sein Privatmuseum Philara umgewandelt hat,
erzeugt sie mit einem Geflecht rotdurchpulster Schläuche, die über
Notenständer drapiert und von Glaskolben gespeist werden, eine
eindringliche Atmosphäre. Es entstehen Assoziationen an einen offen
liegenden Blutkreislauf oder ein geheimes alchemistisches Labor –
Gedanken an Vergänglichkeit und Verletzlichkeit aber auch Verwandlung
und vibrierendes Leben schwingen mit. Das Publikum kann sich in diesem
Ambiente frei bewegen und sich der Musik zuwenden, die von Jeremias
Schwarzer (Blockflöte), Neus Estarellas Calderòn (Klavier), Vanessa
Porter (Percussion), Valerie Fritz (Cello) sowie Olivia Stahn und
Alexandra Vildosola (Gesang/Stimme) solistisch oder in wechselnden
Konstellationen dargeboten wird. Mäandernde kleine Stücke für Blockflöte
von Liza Lim durchziehen den Raum, /Leise Lieder/von Birke Bertelsmeier,
zarte Gesänge mit spröder Klavierbegleitung von Crumb und Cage. Manchmal
scheint die Musik zeitlos um sich selbst zu kreisen wie in Andrián
Pertouts /Exposiciones/für Toy Piano und Tape, manchmal ist sie ganz auf
dem Punkt. Besonders markante Akzente setzt Samir Odeh-Tamimi – zum
Beispiel in seinem Cellostück /Uffukk/, in dem kraftvolle, aggressive
auf fragile, verletzliche Momente treffen. Es entsteht ein eigener
Kosmos, dem das Kunststück gelingt, in sich geschlossen und gleichzeitig
offen für die Welt zu sein. Diese dringt ein, wenn Steffen
Schleichermacher in seinem Sprachstück /Anfang/beiläufig und
hintersinnig zugleich Assoziationen zu den Begriffen Anfang, Umfang,
Empfang usw. durchdekliniert, oder wenn die Musiker in den angrenzenden
Biergarten ausschwärmen, wo uns neben Vogelgezwitscher auch die in
nächster Nähe vorbeiratternden Züge erwarten.
Auf ganz andere Weise begegnen sich Musik und bildende Kunst in dem
Projekt /Ce qui coule du geste/, das die Geigerin Isabelle Faust
<https://www.impresariat-simmenauer.de/kuenstler/isabelle-faust/>mit der
Malerin Charlotte Guibé <http://www.charlotteguibe.com/>zusammenbringt.
Der tschechische Komponist Ondřej Adámek
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>hat hierfür einen Parcours
konzipiert, in dem seine eigenen Werke auf Barockmusik von Bach, Biber,
Pisendel und Matteis treffen und in den er auch choreographische Aspekte
integriert. Das erscheint zunächst ganz stimmig, da alle Elemente von
einer ausgeprägten Gestik geprägt sind. Guibés live gemalte Bilder
zeichnen sich durch spontanen Duktus und lebendige Farbigkeit aus. Da
sie allerdings bereits vorhandene Gemälde überarbeitet und man den
Malprozess – an einem horizontal ausgerichteten Stehpult – nur bedingt
einsehen kann, hat man nicht wirklich den Eindruck, dem Entstehen
beizuwohnen. Die von Adamék inszenierten direkten Bezugnahmen, zum
Beispiel wenn die Künstlerinnen sich gegenüberstehen und Luftbewegungen
vollführen, wirken zudem manchmal aufgesetzt und gewollt. So ist es
letztlich die Musik und Isabelle Fausts sprechende Interpretation, die
den Abend trägt.
Als Tummelplatz für die freie Szene Düsseldorfs war das Programm Neuland
Vol. 2 konzipiert, für das sich Musiker und Musikerinnen mit Künstlern
und Künstlerinnen anderer Sparten zusammenfinden sollten. Entsprechend
bunt ging es zu: Mahlerlieder trafen auf Live-Zeichnen, georgische Musik
auf Urban Dance, Fotokunst auf Akustikgitarre. Herausragend war die
Performance von Nicola L. Hein <https://nicolahein.com/>und Claudia
Schmitz. Der gebürtige Düsseldorfer Hein ist ein sehr umtriebiger und
gut vernetzter Musiker, der aus seinem Instrument, der Gitarre, mit
erweiterten Spieltechniken und elektronischem Equipment Unglaubliches
herausholt. Claudia Schmitz <http://www.cces-claudiaschmitz.de/>steuert
die Visuals bei, wobei sich beide zusätzlich von einem KI-Programm
herausfordern lassen. Daraus entsteht ein dichter, aufregender,
explosiver Mix, der den großen Kuppelsaal der Tonhalle zum Vibrieren
bringt. Die Bilder entwickeln eine eigene Dynamik und sind doch nah an
der Musik. Faszinierend ist bei beiden das Nebeneinander von aktuellster
Technik und erdigem Handwerk. So kommt es beim Zusammentreffen von
digitalen Bildern mit konkreten Objekten zu spannenden Transformationen.
Als wichtiger Ahnherr des künstlerischen Zusammenwirkens von Sehen und
Hören gilt der Synästhetiker Skrjabin, der bereits 1910 für seine
symphonische Dichtung /Prométhée. Le Poème du feu/den Einsatz eines
Farb- oder Lichtklaviers vorsah. Was damals noch an technische Grenzen
stieß, birgt heute ungeahnte Möglichkeiten und inspirierte auch Martin
Albrecht zu seinem Projekt The Scriabin Code
<https://scriabincode.com/>, dessen Ziel es ist, „genreübergreifende
Musik, Rekomposition, Improvisation und raumfüllend projizierte
Live-Bewegtmalerei“ zu einem interdisziplinären Gesamtkunstwerk zu
verbinden. Dem neuesten Programm, das in der Tonhalle seine Uraufführung
erlebte, liegt Schumanns Klavierzyklus /Kreisleriana/zugrunde, der sich
wiederum auf E.T.A. Hoffmanns Kunstfigur, den exzentrischen
Kapellmeister Johannes Kreisler, bezieht. Asli Kiliç interpretiert die
acht Fantasiestücke im Original, während Albrecht und seine Musiker
einzelne Momente aufgreifen und weiterspinnen. Teils begeben sie sich
auf elektronisch gespeiste Klang- und Geräuschexkursionen, doch die
Instrumente erobern sich ihr melodisches und rhythmisches Terrain
schnell zurück. Dem lässt sich gut folgen, aber manchmal driftet die
Musik ab in allzu jazzige Gefilde bis hin zu lässiger Barmusik. Dabei
fehlt mir die Doppelbödigkeit, die Schumanns Musik bei aller
Verspieltheit stets auszeichnet. Für den visuellen Anteil sorgt Reinhard
Geller, dessen live-bearbeitete Bilder auf den Boden der
Tonhallenrotunde projiziert werden. Buchstaben, verschmelzende und sich
auflösende Gesichter amalgamieren zu wirbelnden Farbstrudeln, die mit
der Musik interagieren, doch sie kommen über das Dekorative kaum hinaus
und setzen keine neuen Akzente. Vielleicht liegt es aber auch an der
Präsentationsform, denn durch die horizontale Projektion, um die herum
Musiker und Publikum kreisförmig angeordnet sind, verlieren die Bilder
an Präsenz. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich keine
Synästhetikerin bin sondern vor allem ein Ohrenmensch.
*
*
*[Termine im Juli]*
*Köln*
In der Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
erklingt am 2.7. im Rahmen eines Lunchkonzerts Morton Feldmans /Patterns
in a Chromatic Field/, das Multiphonic Quartett spielt am 3.7.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/multiphonic-quartett/3109>
in der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> u.a. Werke
von Nyman und Glass, Helmut Lachenmann ist am 3.7. in der Hochschule für
Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/> zu Gast, Rochus Aust
präsentiert am 3.7.
<https://unser-ebertplatz.koeln/events/peng-pang-pung-2022/> am
Ebertplatz mit dem 1. Deutschen Stromorchester ein Tischtennisspiel der
besonderen Art, Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> lädt am 3. und
4.7. zu einem Doppelkonzert mit Carter Williams und Albrecht Maurer, die
reihe M <https://www.reihe-m.de/> präsentiert am 4.7.
<https://www.reihe-m.de/?p=4881> Viola Klein und im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/> steht ebenfalls am 4.7.
<https://www.stadtgarten.de/programm/nica-live-shift-5117> das Quintett
Gratkowski, Lehn, Blume, Zoubek und Manderscheid auf der Bühne.
Das Musiktheater-Ensemble I Transiti <https://www.ensembleitransiti.de/>
hat eine neue Veranstaltungsreihe
<https://www.ensembleitransiti.de/2022/04/06/neue-veranstaltungsreihe-in-koe…>
gestartet, die am 2.7.
<https://www.ensembleitransiti.de/2022/06/17/accanto-aus-der-konzertreihe-co…>
mit einem Tanzabend unter dem Titel /Accanto/ und am 23.7. mit der
Aufführung von /Trip-tyque/ fortgesetzt wird.
Kuratiert von Rochus Aust findet vom 27. bis 31.7. das Centre Court
Festival <http://www.ltk4.de/> für klangbasierte Künste statt. Aust
präsentiert außerdem seine Pop-Up Audio Architecture am 28.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pop-up-audio-architectur…>
und 29.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pop-up-audio-architectur…>
in Köln und bereits am 2.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pop-up-audio-architectur…>
in Hilden.
Das Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>kündigt für den 2., 12.
und 15.7. Konzerte an und *ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 6.7. einen Workshop zum
Thema 'Social Media für die freie Szene'. W**eitere Termine und Infos
finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.****
Achtbrücken <https://www.achtbruecken.de/de/> hat für 2023 wieder einen
Kompositionswettbewerb
<https://www.achtbruecken.de/de/kompositionswettbewerb/> ausgeschrieben
und nimmt bis 28.11.22 Bewerbungen entgegen. * **
*Ruhrgebiet*
Im *Bochumer* Anneliese Brost Musikforum kommt im Rahmen des
Klavier-Festival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/> am 3.7.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/jussen-2022/> ein Werk von Jörg
Widmann zur Uraufführung.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> spielt am 8.7.
<https://dominiksusteck.de/event/orgelkonzert-5/> in der
*Dortmunder*Kirche St. Patrokli u.a. sein Werk /Zeichen/.
Im *Duisburger*Ableger der Folkwanguniversität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> erklingen am 12.7. frische Klänge,
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> ist am 15.7.
<https://dominiksusteck.de/event/abendmusik/> und 29.7.
<https://dominiksusteck.de/event/abendmusik-2/> in der Sankt Ludger
Kirche zu Gast und im EarPort
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> findet am 24.7. ein
Sommerkonzert statt.
In der *Essener*Folkwanguniversität <https://www.folkwang-uni.de/home/>
kann man bereits am 1.7. dem Impr%rchester lauschen und vom 4. bis 9.7.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
gibt es eine ganze Woche lang Neue Musik mit frischen Klängen,
Masterabschlüssen und mehr. In der Neuen Musik Zentrale der Gesellschaft
für Neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/> findet am 22.7. das nächste
Wohnzimmerkonzert statt mit Werken von Levin Eric Zimmermann und John Cage.
Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> widmet sich in einer vierteiligen
Konzertreihe Sylvano Bussotti. Auftakt ist am 9.7.
<https://e-mex.de/konzerte/fleisch/> in der Petrikirche in *Mülheim an
der Ruhr*.
*Düsseldorf*
Antoine Beuger veranstaltet wie jedes Jahr im Sommer zwei intensive
Klangraumwochen
<https://wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html>. Vom 5. bis
10.7. <https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2022_I.htm>
sind u.a. Eva-Maria Houben, James Creed und Bernd Bleffert zu Gast und
vom 19. bis 24.7.
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2022_II.htm>
werden u.a. Joep Dorren, Christoph Nicolaus und Alex Mah erwartet. André
O. Möller kuratiert vom 12. bis 17.7. ein eigenes Programm.
*Sonstwo*
Die *Bielefelder* Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt am 4.7. zum nächsten Jour fixe ein.
Das Asasello Quartett <https://www.asasello-quartett.eu/de/> kann man am
4.7.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/04-07-2022-live-stream/> im
*Bonner* Dialograum Kreuzung St. Helena im Live-Stream erleben.
Der Kammerchor der *Detmolder*Hochschule für Musik
<https://www.hfm-detmold.de/> bringt am 8. und 9.7. Werke von Bach,
Elgar, Esenvalds und Ligeti zur Aufführung.
Im LWL- Museum für Kunst und Kultur
<https://www.lwl-museum-kunst-kultur.de/de/> in *Münster*findet am 1.7.
<https://www.lwl-museum-kunst-kultur.de/de/besuch/aktuell/> unter dem
Titel /Triathlon/ein Performancekonzert mit Rochus Aust und dem 1.
Deutschen Stromorchester statt.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> setzt am 6.7.
<https://dominiksusteck.de/event/blau-experimentelle-musik-im-kirchenraum-4/>
in Paderborn die Reihe 'blau – experimentelle musik im kirchenraum' fort.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen* veranstaltet am 14.7.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
einen Messiaen-Abend.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
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*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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19 May '22
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*Juni 2022*
*Gewesen:**Stationen NRW***– **Achtbrückenfestival in Köln – Tage für
neue Kammermusik in Witten*
Angekündigt:*Monheim Triennale – Schumannfest in Düsseldorf –
Romanischer Sommer in Köln u.v.a.m.
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**
**
**
**[Der Klang des bedingungslosen Grundeinkommens – Stationen NRW]**
*Das bedingungslose Grundeinkommen ist zwar nach wie vor umstritten und
von einer Realisierung entfernt, aber zumindest in der Neuen Musik
scheint es angekommen zu sein. Gerade erst hat uns Manos Tsangaris (in
seinem Stück **/Sondage/ <https://spark.cologne/productions/sondage/>**,
s. **Gazette Mai
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2022>**)
nach unserer Meinung dazu befragt, jetzt wollen die **Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/konzertreihe-der-gesellschaften-fuer-…>**es
sogar zum Klingen bringen.**
2008 haben sich auf Anregung des **Landesmusikrats NRW
<https://www.lmr-nrw.de/>**die Neue-Musik-Gesellschaften des Landes zu
einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, der unter anderem die durch NRW
tourende Konzertreihe Stationen ins Leben rief. Nachdem bislang rein
musikalische Themen im Fokus standen (z.B. 2019 die menschliche Stimme),
hat man sich diesmal ganz gezielt aus dem Elfenbeinturm herausgewagt,
einem gesellschaftlichen Thema zugewandt und hierzu auch mit dem
**Netzwerk Grundeinkommen <https://www.grundeinkommen.de/>**kooperiert.
Das macht durchaus Sinn, denn die Coronapandemie hat überdeutlich
gezeigt, wie prekär die Lage vieler Kulturschaffender ist und wie
wichtig Überlegungen zu einer grundlegenden existentiellen Absicherung
sind.Trotzdem wird die Musik nicht einfach vor einen politischen Karren
gespannt. Sie darf machen, was sie will, was schon daran deutlich wird,
dass vier der fünf aufgeführten Werke ohne direkte Bezugnahme auf das
Thema und zu einer Zeit entstanden, als die Diskussion um das
Grundeinkommen noch nicht allgemein präsent war. Zu Gehör kommen Werke
für Schlagzeug, die von einem von Rie Watanabe koordinierten Ensemble
interpretiert werden. Perkussion ist oft mit Rhythmus verbunden, die
Assoziation zwischen dem Zählen von Takten und dem Zählen von Geld liegt
nahe, aber geraten wir dadurch nicht eher ins Reich der Notwendigkeit
als ins Reich der Freiheit? Tauchen nicht eher Bilder von
ineinandergreifenden Zahnrädern und Steuererklärungen als solche von
Unabhängigkeit und Selbstbestimmung auf? Genau mit dieser Ambivalenz
arbeiten die ausgewählten Stücke. Dieter Schnebel lässt in **/Zahlen für
(mit) Münzen /**(1985)**//**Geldstücke wirbeln, rollen, klackern und
klimpern, erlöst sie so aus ihrer alltäglichen Funktion und öffnet sie
dem freien, lustvollen Spiel.*
*Bei Howard Skemptons **/Shiftwork/Sleigh Ride/**(1994) zeigt sich die
Mehrdeutigkeit bereits im Titel. Mit einfachsten Materialien
(Glockenstäbe, Maracas und Bohnen, die in Steingutschüsseln klackern)
kreiert er rhythmische Schichten, die sich überlappen und die Musik in
einem ununterbrochenen Fluss halten. Während hier die eher zarten Klänge
einen sanften Sog entfalten, darf es in Louis Andriessens **/Workers
Union/**(1975) ruhig etwas lauter werden. In seinem Werk für beliebige
Instrumente legt er zwar die exakten rhythmischen Abläufe fest aber
nicht die Tonhöhen, wobei laut Vortragsanweisung dissonante,
chromatische und aggressive Klänge bevorzugt werden. Das Ergebnis ist
ein virtuoser, energiegeladener, komplexer Klangstrom, bei dem es nach
Andriessen sowohl auf individuelle Freiheit als auch strenge Disziplin
ankommt – Eigenschaften, die auch bei der Organisation politischer
Aktionen gut zu gebrauchen sind.**
Mit **/Endless Shrimps/**von **Jessie Marino
<https://www.jessiemarino.com/>**aus dem Jahr 2015 erklingt ein neueres
Werk, bei dem auch Video zum Einsatz kommt. Dieses entführt uns in die
Welt der industriellen Massenproduktion von Lebensmitteln, was man
jedoch erst auf den zweiten Blick bemerkt, denn alles ist so aseptisch
und clean, dass es fast schon abstrakt anmutet. Doch gerade diese
Sterilität hat etwas Abstoßendes und so entsteht eine herrlich groteske
Situation, die durch die quirlige Performance von Yukinobu Ishikawa und
**Shiau-Shiuan Hung <https://shiaushiuanhung.com/>**, die mit
Küchengeräten hantieren und eher unverständliche Texte einsprechen, noch
verstärkt wird.**
Als Auftragswerk wurde **/GELD/**von **Oxana Omelchuk
<https://oxanaomelchuk.com/>**aus der Taufe gehoben. Mit lediglich sechs
kleinen Trommeln, deren Oberflächen mit wischenden Besen und wirbelnden
Münzen in Schwingung versetzt werden, kreiert sie einen klingenden
Kommentar zu Texten vor allem von Gertrude Stein. Dass die Musiker und
Musikerinnen dabei Münzen im Wert von 1 % ihres monatlichen Einkommens
zum Einsatz bringen sollen, bleibt dem Publikum (falls es nicht
ausdrücklich im Programmheft erwähnt wird) verborgen – so wie generell
die existentiellen Sorgen der Kulturschaffenden beim Kunstgenuss gerne
ausgeblendet werden. Doch an diesem Abend darf man sich dazu ruhig mal
ein paar Gedanken machen. Als zusätzliches Futter rezitiert Renate
Fuhrmann zwischen den Stücken Texte zum Thema, so dass man voller Klänge
und Anregungen nach Hause geht.
*
**[Achtbrückenfestival in Köln]**
Kaum erwacht die Kulturlandschaft aus dem Pandemieschlaf, da steht man
schon vor der Qual der Wahl. Obwohl in beiden Fällen der WDR seine Hand
im Spiel hat, überschnitten sich die Termine des Achtbrückenfestivals
<https://www.achtbruecken.de/de/> und der Wittener Tage für Neue
Kammermusik, so dass ich mich ersterem diesmal nicht mit der gebotenen
Gründlichkeit widmen konnte. Man könnte meinen, die Veranstalter wollen
das Publikum nach der langen Abstinenzzeit vor einer Überdosis bewahren,
aber ähnliche Koinzidenzen gab es auch früher.
Während sich Witten als Uraufführungsfestival für Insider versteht,
wendet sich Achtbrücken an ein breiteres Publikum und bietet
traditionsgemäß am 1. Mai beim Freihafen ein kostenloses Schnupperpaket.
Auf der Bühne des WDR-Funkhauses stand dabei das kanadische Ensemble
Constantinopel <https://constantinople.ca/en/home/>, das sich nach
eigenen Angaben von seinem Landsmann Claude Vivier inspirieren lässt,
aber dessen Name stand nur auf der Verpackung, drin steckten sogenannte
'weltmusikalische Exkursionen'. Auch im Konzert der Musikfabrik ging es
um Kulturaustausch, wobei der Ungar Peter Eötvös natürlich längst
eingemeindet ist. Musikalisch hat er sich allerdings in einer sehr
konventionellen Nische eingerichtet, aus der wohl keine besonderen
Vorkommnisse mehr zu erwarten sind. Mehr Anklang fand Malika Kishinos
<http://ger.malika-kishino.com/> /Shades of Echoes/, in dem sie der
wunderbar quäkigen Oboe eine Stimme gibt, die sich im Schlagzeug und den
anderen Instrumenten auf vielfältige Weise fortsetzt.
Großformatiges kam im Eröffnungskonzert mit dem WDR Sinfonieorchester
unter der Leitung von Cristian Măcelaru zu Gehör: Sofia Gubaidulina
<https://www.sikorski.de/300/de/gubaidulina_sofia.html> gehört sicher
nicht zu den Speerspitzen der Avantgarde, aber sie versteht ihr Handwerk
und macht einfach schöne Musik. In /Stimmen....verstummen....
/fasziniert vor allem der Einsatz der Orgel, die wie aus dem Nichts mit
zartem Flirren anhebt und den ganzen Raum und das Orchester affiziert.
Später verbündet sie sich mit Bläserfanfaren und Trommelwirbeln zu
dramatischen Passagen, so dass eine lebendige Dynamik entsteht. Im
Gegensatz dazu liefert Liza Lim <https://lizalimcomposer.com/> in
/Annunciation Triptych/ zwar einen imponierenden Überbau – mit der
antiken Lyrikerin Sappho, der Gottesmutter Maria und Fatimah, der
Tochter des Propheten Mohammed, beschwört sie spirituelle Frauenpower,
die dann auch noch mit Biolumineszenz und jubilierenden Blumen
aufgeladen wird – zu hören bekommt man jedoch ein romantisches Schwelgen
ohne Punkt und Komma, bei dem Nuancen auf der Strecke bleiben.
Den Vogel abgeschossen hat jedoch Ondřej Adámek
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>, der im Konzert mit dem Ensemble
Resonanz auch am Dirigentenpult stand. In seinem Werk /Illusorische
Teile des Mechanismus /für Cello und 19 Streicher vollführen er und die
Musiker und Musikerinnen exaltierte eurythmische Übungen, die sich aus
Spielgesten der Instrumentalisten ableiten aber völlig überzeichnet und
theatralisch wirken. Die im Programmheft angeführte Bezugnahme auf
Schnebel und das instrumentale Theater von Kagel führt in die Irre, denn
bei diesen war stets Witz und Doppelbödigkeit im Spiel. Adámek hingegen
setzt vor allem auf Effekt, weshalb das Ensemble sich im Raum verteilen
muss und schwirrende Geräuschinstrumente zum Einsatz kommen. Die
musikalische Ebene ist dabei nur Beiwerk und Mittel zum Zweck der
Selbstdarstellung. Dafür musste er sich sogar einen Buhruf gefallen
lassen, allerdings gab es – wie ich fairerweise einräumen muss – auch
vereinzelt Standing Ovations.
Spannender wurde es in der Kunststation Sankt Peter, wo Martin Smolka
<http://www.martinsmolka.com/de/> in seiner besonderen Art des
subversiven Understatements in /All is ceiled/ die Sopranistin Juliet
Fraser <https://www.julietfraser.co.uk/> und den Kontrabassisten
Florentin Ginot <https://florentinginot.com/en/> als ungleiches Paar von
den entgegengesetzten Enden des Registers aufeinandertreffen ließ. Aus
Henry David Thoreaus Essay /A Winter Walk /destilliert er einzelne
Worte, die Fraser umkreist, hervorhebt, behutsam auskostet. Es entsteht
ein sanfter, unaufdringlicher Fluss, der sich wie eine schimmernde
Schneedecke, wie ein hellwacher Schlaf auf das Publikum senkt. In Anna
Zaradnys <http://www.annazaradny.net/> /EUPHORIAOFFURRIES /begeben sich
Stimme, Kontrabass und Elektronik auf eine irritierende Klangexkursion,
mal kantig und knarzig, mal diffus und schwebend, ein amöbenhaftes
Wesen, das sich manchmal nach außen stülpt, so dass ein Pochen des
Kontrabasses elektronisch verstärkt den eigenen Körper und den ganzen
Raum vibrieren lässt, dann wieder sich ganz in sich zurückzieht, so dass
die Stimme im dominanten Geräuschband mehr spür- und ahnbar als hörbar
ist. „Wer zweifelt, macht eine sinnliche Erfahrung, einen Fluss
unendlicher Energie,“ bemerkt Zaradny dazu.
Auf andere Weise wird unsere Wahrnehmung in Marcus Schmicklers
<http://www.piethopraxis.org/> /Schreber Songs/ verrückt. Er befasst
sich darin mit Daniel Paul Schreber, dessen Vater Moritz Schreber nicht
nur durch die nach ihm benannten Kleingartensiedlungen sondern auch
aufgrund seiner aus heutiger Sicht martialisch anmutenden pädagogischen
und orthopädischen Regulierungsapparate berühmt-berüchtigt ist. Ob hier
ein Zusammenhang mit der psychischen Erkrankung des Sohnes besteht,
darüber streiten sich die Gelehrten und zwar im wahrsten Sinne des
Wortes. Von Freud über Benjamin und Canetti bis Deleuze und Guattari hat
sich die europäische Geisteswelt an ihm abgearbeitet, was sicher darin
begründet ist, dass er mit seinem Werk /Denkwürdigkeiten eines
Nervenkranken/
<http://userpage.fu-berlin.de/~quirrrrl/Denkwuerdigkeiten_eines_Nervenkranke…>
eine faszinierende Selbstanalyse vorlegte und in seiner Funktion als
Richter im sächsischen Staatsdienst nicht wie ein gewöhnlicher
Geisteskranker einfach übersehen werden konnte. Schmickler übersetzt
Auszüge aus Schrebers Originaltext in eine komplexe Versuchsanordnung,
bei der sich Daniel Gloger <https://www.danielgloger.de/> als
klavierspielender Countertenor, die Kölner Vokalsolisten
<https://koelner-vokalsolisten.de/> und das Ensemble Ruhr
gegenüberstehen. Text- und Klangschichten überlagern sich zu einem
unentwirrbaren Ereignis, das fasziniert und aufwühlt, gleichzeitig
enerviert und ermüdet und so eine andauernde Überforderung erzeugt;
brüchige Streicher, bedrängendes Stimmengewirr, elektronische
Verzerrungen, um sich selbst kreisend und auf der Stelle tretend,
gleichzeitig in ständigem Fluss und ungreifbar. Schmickler sieht in
Schreber einen „Prototyp für eine (Über-)Lebenskunst neuen Typs“,
perfekt in einer Welt in der „Identitätsbildung … nur möglich (ist)
unter einem permanenten Veränderungsvorbehalt“. Abgesehen davon, dass
eine derartige Übertragung pathologische Phänomene immer problematisch
ist, sollte man, bevor man sich vorschnellen Glorifizierungen hingibt,
berücksichtigen, dass bei Schreber – wie für derartige Krankheitsbilder
typisch – das Fluide und Phantastische mit einem Hang zu zwanghaften
Strukturen und rigider Geschlossenheit einhergeht – ein Phänomen, das
ebenfalls gesellschaftliche Parallelen aufweist.
Angesichts der gegenwärtigen politischen Lage ist man versucht, einem
anderen Gedankengang Schrebers zu folgen, wonach „Entmannung unter
Umständen ein Postulat der Weltordnung“ sein könnte, doch bevor ich mich
jetzt in abstrusen Abschweifungen verliere, mache ich eine abrupte
Kehrtwende hin zum gemütlichen Teil: Als besonderes Schmankerl lud
Achtbrücken diesmal zu einem fünfstündigen Symposium ein, vollmundig
angekündigt als „ein Rausch in acht Abteilungen“ und eingeschenkt vom
Klangforum Wien unter der Leitung von Baldur Brönnimann. Schon bei der
Ruhrtriennale durften wir es uns im letzten Jahr auf Futons bequem
machen, in der Mülheimer Stadthalle kamen jetzt Speis und Trank hinzu.
Insbesondere sollte – animiert vom Intendanten der Kölner Philharmonie
Louwrens Langevoort, der mit gutem Beispiel voran ging – dem Wein nach
Lust und Laune zugesprochen werden. Zu nennenswerten Ausfällen kam es
zum Glück nicht, aber jeder konnte praktisch im Selbstversuch erkunden,
ob die Veränderung der Körperposition und des Intoxikationsgrades die
Musikwahrnehmung beeinflusst. Grundstürzende Veränderungen konnte ich
bei mir nicht feststellen. Clara Iannottas <http://claraiannotta.com/>
/a stir among stars, a making way/ hätte mir wahrscheinlich auch unter
normalen Umständen gefallen. Wie ein Hauch legt sich eine fragile,
flirrende, changierende Klangdecke über den Raum, hin und wieder kommt
es zu Verpuffungen, als würden sich Lawinen oder scharfkantige Schollen
lösen. Mirela Ivičevič entführt uns in /Sweet Dreams /in einen bewegten
Zustand, der mal von quirligen REM-Phasen, mal von gespanntem Innehalten
bestimmt wird, wobei sie sich vom Erleben ihrer Schwangerschaft und der
imaginierten Wahrnehmung des ungeborenen Kindes inspirieren ließ.
Für die anschließende Ernüchterung sorgte die Deutsche Bahn, die meine
mitternächtliche Zugverbindung ohne Vorwarnung ersatzlos ausfallen ließ,
aber das konnte mich auch nicht mehr erschüttern.
*[Wittener Tage für Neue Kammermusik]*
Die Wittener Tage für Neue Kammermusik
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>
waren in diesem Jahr in doppelter Hinsicht etwas besonderes. Zum einen
konnte man sich nach zwei Jahren Lockdown endlich wieder live und vor
Ort begegnen, zum anderen war es die letzte Ausgabe unter der
künstlerischen Leitung von Harry Vogt. Zwar ist das Festival des
kommenden Jahres längst terminiert (21. bis 23.4.2023) und geplant und
trägt daher weiterhin seine Handschrift, er selbst wird aber nur noch
als Rentner dabei sein. Immerhin wurde die Stelle weder gestrichen noch
gekürzt sondern inzwischen öffentlich ausgeschrieben
<https://bewerbung.wdr.de/index.php?ac=jobad&id=1675>, so dass man der
Neubesetzung mit Spannung entgegensehen kann.
Doch vorher galt es, sich vom 6. bis 8.5.2022 dem Hier und Jetzt zu
widmen, wozu bei bestem Wetter der Schwesternpark einlud. Es ist
wirklich erstaunlich, dass die kleine Stadt Witten nach so vielen Jahren
noch Überraschungen bereit hält: Am Rande der Innenstadt verbirgt sich
ein wahres botanisches Kleinod, das ein gewisser Adolf Schluckebier vor
über 100 Jahren anlegen ließ, um den Schwestern des benachbarten
Krankenhauses ein Refugium zu bieten. Besonders beeindruckend ist der
Abwechslungsreichtum, der sich hier auf kleinstem Raum entfaltet: Man
flaniert durch ein Azaleen-, Veilchen- und Alpenrosental, passiert einen
Felsengarten und eine Kiefernhöhe. Da die musikalischen Interventionen
schon für das vergangene Jahr entstanden, erhielten wir 2021 bereits
einen radiophonen Vorgeschmack, aber mehr noch als bei anderen Formaten
ist hier das Liveerlebnis unverzichtbar. So zum Beispiel wenn Kirsten
Reese <https://www.kirstenreese.de/> die /Heimat:Habitate/ der
Insektenwelt erkundet und die Teichlandschaft in einen wuselnden und
wimmelnden Kosmos verwandelt, indem sie zugespielte teils elektronisch
verfremdete Insektenklänge mit live performten Instrumental- und
Menschenstimmen vermischt. Thomas Taxus Beck lässt aus unzähligen im
Park verteilten Nistkästen nicht nur Vogelstimmen sondern auch manch
Unerwartetes erklingen und mit Georg Klein
<https://www.georgklein.de/index-e.html> kann man auf Parkbänken den
Geschichten heutiger Schwestern lauschen. Auf besonders sinnliche Weise
kommen diese in Lilian Beidlers <http://www.loul.ch/home.htm>
Installation /Lustwurzeln und Traumrinden/ zu Gehör: Über den weichen
Mulchboden des Heidetals wandelnd dringen die aus unsichtbaren
Lautsprechern aus dem Erdreich aufsteigenden Stimmen, die von Wehen und
Lüsten, Tagträumen und Genüssen der Schwestern flüstern und raunen,
unmittelbar in mich ein, schlagen Wurzeln in meinen Füßen und treiben
poetische Blüten in meinen Gedanken.
Eine weitere Entdeckung war für mich in diesem Jahr die Komponistin
Milica Djordjevi <http://www.milicadjordjevic.com/>ć
<http://www.milicadjordjevic.com/>, die im Gespräch mit Martina Seeber
im Dialog.Portrait vorgestellt wurde und die ich – obwohl es nicht ihr
Wittendebüt war – noch nicht auf dem Radar hatte. 1984 in Belgrad
geboren, wo sie als Jugendliche der existentiellen Bedrohung des Krieges
ausgesetzt war, lebt sie nach Studienaufenthalten in Paris und Straßburg
heute mit ihrer Familie in Köln. Ihre Interessen gelten auch den
Naturwissenschaften (Physik und Mathematik nennt sie als ihre große
Liebe) und der bildenden Kunst (am Anfang eines Kompositionsprozesses
steht oft eine Zeichnung), doch schließlich war es die Musik, die ihr
Rettung und kreative Heimat bot. Ihre Werke sind voller Energie und
Sinnlichkeit, sie will 'den Klang mit den Fingern berühren', was
besonders im kammermusikalischen Format zur Geltung kommt. In
/transfixed/begibt sich das Ensemble Modern auf eine faszinierende
Geräuschexkursion, die von fast animalischem Stöhnen und Brüllen in
subtile sirrende und knisternde Regionen entgleitet. In /transfixed'
/erheben sich aus einem dunklen Dröhnen und Rumoren brachiale, immer
drängender werdende Einwürfe der Trompete, mit denenDjordjević aus dem
Treibsand dringende Hilferufe assoziiert. Dieses spannungsgeladene
Neben- und Miteinander unterschiedlichster Ausdruckscharaktere auf
engstem Raum bestimmt auch ihr bereits 2015 in Witten uraufgeführtes
Solo für Akkordeon /… mislio bi čovek: zvezde (….würde man denken:
Sterne)/. Als weniger packend empfand ich ihr neuestes Werk /O drveću,
nežnosti, Mesecu... (von Bäumen, Zärtlichkeit, Mond), /das im
Abschlusskonzert mit dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Bas
Wiegers//aus der Taufe gehoben wurde. Auch Malin Bångs
<http://malinbang.com/>20 Minuten sich im Innenklavier und im
Geräuschhaften abarbeitendes Stück /mareld/wirkte redundant und
ermüdend, aber vielleicht war ich zu diesem Zeitpunkt schon zu
erschöpft, denn die Wittener Tage waren selten so vollgepackt wie in
diesem Jahr. Es schien, als wollte Harry Vogt es noch einmal wissen und
gleichzeitig das in den beiden Jahren des Lockdowns Versäumte nachholen.
Alles andere als redundant war Enno Poppes im gleichen Konzert
uraufgeführtes Werk /Augen/, 25 Lieder für Sopran und Kammerorchester
nach Texten von Else Lasker-Schüler mit der großartigen Sarah Marie Sun
als Solistin. Inspiriert von der Schönberg-Schule lässt Poppe vor allem
deren expressionistische Facetten anklingen. Er greift tief in den
Farbtopf, zusätzlich aufgepeppt durch die besonderen Klangnuancen von
Harmonium, Gitarre und Mandoline, lässt die Vokalstimme exaltiert beben
und bibbern, schickt Sturmesbrausen durchs Orchester oder lässt es
schrill aufschreien – doch auf mich wirkte das allzu überdreht und
plakativ, geradezu parodistisch.
Natürlich ließ es sich Vogt nicht nehmen, sowohl auf Seite der
Komponierenden als auch der Interpretierenden alte Bekannte einzuladen.
So durften die Herren Francesconi <https://lucafrancesconi.com/> und
Lachenmann einen Einblick in ihr Spätwerk gewähren, der sehr
unterschiedlich ausfiel. Während Francesconi mit /forze visibili /einen
sehr selbstbewussten, gekonnt durchexerzierten Trialog zwischen Violine,
Klarinette und Akkordeon vorlegt, verweigert sich Lachenmann in seinem
/Streichtrio Nr. 2/jeder Eloquenz. Stattdessen ein langes, vorsichtiges
Tasten am Rande der Stille, kleine isolierte Klangereignisse, kurzes
Aufbäumen, endend in Pizzicati, die wie Fragezeichen in der Luft hängen
bleiben. Auch das Arditti Quartet hatte sehr verschiedene Uraufführungen
im Gepäck. Mithatcan Öcal ließ sich in /Harman Sokak II /von den
Graffitis der gleichnamigen Istanbuler Straße inspirieren, aber die
Motivfetzen, die er auf verspielte, burleske und tänzerische Weise
zusammenquirlt, wirken eher nostalgisch als urban. Nina
<http://www.ninasenk.net/de/>Š <http://www.ninasenk.net/de/>enk
<http://www.ninasenk.net/de/> sucht in /to see a world in a grain of
sand /die Welt im Sandkorn, indem sie die Streicher mit zartem
Schlingern und nervösem Flirren in höchste Register vordringen lässt. Im
Gegensatz dazu wirkt Sven-Ingo Kochs <http://www.sven-ingo-koch.de/>
/III. Streichquartett/gleichzeitig überambitioniert und orientierungslos.
Auf ungewohntes Terrain begab sich Arnulf Herrmann
<http://arnulfherrmann.de/> mit /Hard Boiled Variations/für Ensemble und
Tanz. Das Werk folgt einem klaren Aufbau, bei dem ein mit pochenden
Claves beginnender und von markanten Bläserakzenten geprägter Abschnitt
in 15 ½ Variationen zunehmend beschleunigt und komprimiert wird, wodurch
die anfangs transparente Struktur immer unschärfer und blockhafter wird.
Während man beobachten kann, wie das Ensemble Modern gegen die
fortschreitende Unspielbarkeit ankämpft, agieren fünf Tänzer und
Tänzerinnen in einer Choreographie von Rafaële Giovanole auf
eigenwillige Weise mit der Musik: Mal scheinen sie wie an unsichtbaren
Fäden von den Klängen bewegt, stürzend und strauchelnd, in seltsamen
Zuckungen sind windend und krümmend, mal scheinen sie der Musik wie
einem unsichtbaren Hindernis auszuweichen. Dadurch entsteht eine starke
physische Energie, die alle Beteiligten umfasst und sich in Elena
Schwarz' pointiertem Dirigat zu konzentrieren scheint.
Der Musik von Milica Djordjevi <http://www.milicadjordjevic.com/>ć
<http://www.milicadjordjevic.com/> bin ich schon bald darauf erneut
begegnet: Das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> richtete
in seinem Konzert am 18.5. in der Düsseldorfer Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> die Ohren auf Osteuropa und brachte dabei ihr
Ensemblewerk /Rdja/ (Rost) zur Aufführung. Wieder ist es die enorme
Energie und Körperlichkeit, die mich fasziniert: Wie sich auftürmende
Wellen rollen die Klänge heran, dicht und drängend wie eine Gewitterwand
und gleichzeitig von fiebrigen inneren Turbulenzen aufgewühlt. Ihren
Namen werde ich mir merken.
*[Termine im Juni] *
*In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Sofia Gubaidulina am 8.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wiener-philharmoniker-andri…>,
Philipp Maintz am 12.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/valeriy-sokolov-aurora-orch…>,
York Höller am 18.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/zeitklange/1735>,
György Ligeti am 19.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/torso/1383>, 20.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/torso/1384> und 21.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/torso/1385> sowie
Osvaldo Golijov am 23.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/katia-und-marielle-labeque-…>
auf dem Programm. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> erwarten uns 'The late Feldman'
am 3.6., ein Orgelkonzert am 5.6., 'The Sound of Rubens' am 10.6., ein
neues Werk von Prasqual am 17.6., das Trio Abstrakt am 22.6. und neue
Werke aus NRW und Israel am 24.6. sowie Lunchkonzerte am 4., 11., 18.
und 25.6. Vom 19. bis 23.6. findet der Romanische Sommer
<http://www.romanischer-sommer.de/> statt. Mit dabei sind u.a. das
Kommas Ensemble <https://www.kommas-ensemble.de/> und das Trio Lunyala.**
In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> sind das
Ensemble hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/> am 21.6. und das
Ensemble Garage <https://ensemblegarage.de/> am 26.6. zu Gast. Die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> lädt am 13.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-15/> und 27.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-16/> zum
Montagskonzert und hebt am 30.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-8/> Uraufführungen von
Studierenden der Musikhochschule <https://www.hfmt-koeln.de/> aus der
Taufe. Dort kann man außerdem am 25.6. dem Echo aus Montepulciano lauschen.*
*Das musikwissenschaftliche Institut
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php> der Uni Köln
stellt am 3.6.
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>
Megan Leber in einem Live-Konzert vor, im 'Musik der Zeit'-Konzert des
WDR erklingt am 4.6.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>
Musik von Feldman, Saunders und Xenakis, in der Reihe 'soundings' der
Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/> ist am 9.6.
<https://www.khm.de/termine/news.5269.soundings-030-120den/> das Kölner
Damenquartett 120 DEN zu Gast, das Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/de/> kommt am 10.6.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/10-06-2022-cologne/> in den
Sancta Clara Keller, die reiheM <https://www.reihe-m.de/> lädt am 14.6.
<https://www.reihe-m.de/?p=4881> Viola Klein in den Filmclub 813 ein,
die Kölner Vokalsolisten <https://koelner-vokalsolisten.de/> bringen am
26.6.
<https://www.trinitatiskirche-koeln.de/programm/programmuebersicht/#eventId=…>
die Elemente Erde und Luft in die Trinitatiskirche und am 29.6. findet
die nächst Soirée sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> statt.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/programm/>zu erleben (z.B. die sprechbohrer
am 12.6.) und *ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 13., 22. und 29.6.
Workshops zu wechselnden Themen. W**eitere Termine und Infos finden sich
bei **kgnm <https://kgnm.de/>**und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
In der *Bochumer*Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> erklingen am 6.6.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/metamorphosen-werke-fuer-obo…>
Metamorphosen für Oboe und Orgel und die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> mit *Isidora Edwards*und *Nina de Heney
<https://www.ninadeheney.com/>*sind am 10.6.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/soundtri…>
im Kunstmuseum zu Gast.
Im Rahmen des *Dortmunder*Festivals Beyond Opera
<https://www.theaterdo.de/oper/festivals-extras/beyond-opera-22/> sind
die Performance /Her Noise/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/her-noise/>am 1.6. und die
/Nordstadtoper
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/nordstadtoper/> /am 4.6.
zu erleben. Im Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de>
kommen *am*15.6.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/15-06-2022-junge-wilde-vivi…>
Werke von Cage, Xenakis, *Oriol Cruixent*und *Maki Ishii *zu Gehör und
die Kopfnoten befassen sich am 20.6.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/20-06-2022-kopfnoten-eine-k…>
mit Deutungshoheiten der Moderne. Im domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> steht am 16.6.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10086.html>
The Dorf auf der Bühne.
Im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>
spielt Hanni Liang am 15.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/liang-2022/> in *Essen*Musik
von York Höller. In der Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> kommt am 23. und 24.6.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/essener-philharmoniker/philharmonie-…>
Philipp Glass' Saxofonkonzert zur Aufführung und vom 13.6. bis 17.6.
kann man wieder den /Park Sounds/
<https://www.theater-essen.de/spielplan/essener-philharmoniker/philharmonie-…>lauschen,
die die Philharmonie gemeinsam mit dem ICEM
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/> der Folkwang Universität
veranstaltet. In der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> findet außerdem das Abschlusskonzert
Integrative Komposition am 22.6. und die Masterprüfung Neue Musik am
28.6. statt. Die Musikbibliothek erinnert am 30.6. in einem Konzert mit
dem E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/> an Mauricio Rosenmann Taub. Der
Komponist und Schriftsteller, der im letzten Jahr in Essen verstarb, war
viele Jahre Professor an der Folkwang Hochschule.
In *Mülheim an der Ruhr*wird im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr
<https://www.klavierfestival.de/> am 13.6.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/helmchen-hecker-2022/> York
Höllers */Doppelkonzert für Violoncello und Klavier/*aus der Taufe gehoben.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> bringt sein Orgelwerk
/Zeichen/am 3.6. in Bochum
<https://dominiksusteck.de/event/orgelkonzert-3/> und Duisburg
<https://dominiksusteck.de/event/kunst-in-der-pfarrkirche-am-ludgeriplatz-3/>
und am 12.6. in Köln
<https://dominiksusteck.de/event/zeichen-fuer-orgel-2/> zur Aufführung.
*Düsseldorf*
In der Robert Schumann Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/>
präsentiert am 15. und 16.6. die Klasse von Oliver Schneller neue Musik.
Im Rahmen des Schumannfestes
<https://www.tonhalle.de/das-programm-2022-sf> in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> erklingt auch Zeitgenössisches: Am 15.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/8556-neuland-vol-2>
trifft Musik auf Tanz, bildende Kunst, Video, Design und Schauspiel, vom
17. bis 19.6. ist in der Sammlung Philara die interaktive
Konzertinstallation NUQTA – The Beginning
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/8557-nuqta-beginn…>
zu erleben, Isabelle Faust spielt am 18.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/8560-isabelle-fau…>
ein Solo-Programm, zu dem die Französin Charlotte Guibé live auf der
Bühne malt, und am 19.6.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/schoenes-wochenende/8561-martin-albre…>
erwartet uns /The Scriabin Code. /Die Klangräume
<https://www.klangraum61.de/klangraeume/#medi> kündigen Folklora
Mediterran am 18.6. und Bach Revisited am 25.6. an.
*Sonstwo*
In der Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> treffen Isidora
Edwards und Nina de Heney vom 8. bis 17.6. in Köln, Hagen, Bochum,
Münster, Duisburg, Düsseldorf, Bonn, Wuppertal und Dortmund auf
wechselnde Gäste.
Die *Aachener*Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>befasst sich in der Reihe 'Hören und
Sprechen über Neue Musik' am 3.6. <https://www.gzm-aachen.de/?p=2321>
mit Claus Kühnl und stellt am 10.6. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3102>
das Reinhard Glöder Trio vor.
Die Bielefelder Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> kündigt einen Jour fixe am 8.6. und
das Cooperativa Ensemble am 14.6. an und in der Zionskirche erwartet uns
ein Orgelkonzert am 6.6. und /Der rote Ahorn, /ein
Musik-Sprechtheaterstück von Johannes Fritsch, am 19.6.
Im *Bonner*Dialograum Kreuzung an Sankt Helena präsentiert die *In Situ
Art Society <https://in-situ-art-society.de/>*im Rahmen des Projekts
Bridge am 3. und 4.6. Konzerte mit dem legendären Saxophonisten Roscoe
Mitchell, am 13.6.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/13-06-2022-live-stream/> ist
das Asasello Quartett, am 15.6. die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> und am 17.6. Martin Blume
<http://www.martinblume.de/> mit Hans Peter Hiby, George Paul & Onno
Govaert zu Gast. Michael Denhoff <http://www.denhoff.de/> spielt am
19.6. in der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung auf den
Spaltholz-Klangobjekten von Klaus Wangen*und in der Kunsthalle Hangelar
<http://www.kunsthallehangelar.de/> im nahen Sankt Augustin stehen am
26.6. drei Kontrabässe auf der Bühne.*
*Die Musikhochschule <https://www.hfm-detmold.de/> ***Detmold ***kündigt
ein Schlagzeugkonzert zum 100. Geburtstag von Iannis Xenakis am 1.6. und
die Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 29.6. an.*
*In ***Hagen***werden die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>
am 14.6. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/spielbar-workshop/> und
das Essener Noise Dub Ensemble am 30.6. <http://www.umlandkalender.de/>
erwartet.*
*Vom 3. bis 6.6. findet in ***Moers***das Pfingstfestival
<https://moers-festival.de/de> statt.*
*Der ehemalige Leiter des Moerser Festivals, Reiner Michalke, ist
derweil zu neuen Ufern aufgebrochen und hat in Monheim eine Triennale
<https://www.monheim-triennale.de/de> initiiert, die erstmalig vom 22.
bis 26.6. über die Bühne geht. Eingeladen sind u.a. Markus Schmickler
<http://www.piethopraxis.org/> und Jennifer Walshe <http://milker.org/>.*
*In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> in
***Münster***stehen die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
12.6. und Les Marquises am 19.6. auf dem Programm. *
*Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität ***Siegen***kündigt Uraufführungen von Martin Herchenröder
und Michael Ostrzyga am 2.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
und skandinavische Orgelmusik des 20. und 21. Jahrhunderts am 23.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
an.*
*Im ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> erwarten uns ein
Konzert in der Reihe 'Neue Musik' mit Othello Liesmann am 4.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/04-06-othello/>, das Schultze
Ehwald Rainey Trio am 10.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/10-06-rainey/>, die Soundtrips
NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 16.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/soundtrips-nrw/>, das Ensemble
Ay featuring Nina de Heney in der Reihe 'all female' am 19.6.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/19-6-ay/> und das Phil Minton
Quartet am 24.6. <https://www.kowald-ort.com/termine-2022/24-6-minton/>*
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2022>
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*Mai 2022*
*Gewesen:*Festival für aktuelles Musiktheater Spark – /Der Meister und
Margarita/und /Upload/an der Kölner Oper*
Angekündigt:*Achtbrückenfestival in Köln – Festival Eigenzeit in
Duisburg – Klangzeit-Werkstatt in Münster – Tage für neue Kammermusik
inWitten u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
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**
**
*[Festival für aktuelles Musiktheater Spark]*
Köln hat ein neues Festival: Initiiert vonSandra Reitmayer
<https://www.sandrareitmayer.com/> und Christina C. Messner
<http://www.christinamessner.de/> widmete sich Spark
<https://spark.cologne/>vom 7. bis 10.4. dem aktuellen Musiktheater mit
dem Anspruch, diesen Begriff möglichst weit zu fassen und dabei
„knietief im Jetzt“ zu stehen. Tatsächlich waren die Ansätze sehr
vielfältig.
Helena Cánovas Parés <https://www.hcanovaspares.com/>befasst sich in
/Wenn ich mich richtig erinnere/
<https://spark.cologne/productions/wennichmichrichtigerinnere/>mit ihrer
Familiengeschichte bzw. der ihrer Großmutter. Dabei stößt sie auf
Fragen, die nicht gestellt werden dürfen, Fotos, die abhanden gekommen
sind oder diffuse Spuren legen, Erinnerungsfetzen, die sich nur vage zu
einer Geschichte formieren, die sich irgendwann und -wo zwischen
spanischem Bürgerkrieg und Nachkriegsdeutschland abspielt. Über
Kopfhörer lauschen wir der Stimme von Sabine Wolf
<https://sabinewolf.com/>, wodurch wir gleichzeitig abgeschottet und ihr
ganz nah sind; so wie auch die Performerin in und um einen Glaskubus
agiert, der sie sowohl ausstellt als auch einschließt. Dazu erklingen
fragile, reduzierte Klänge, die vom Ensemble Hand Werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>mal aus dem Off, mal auf der Bühne
erzeugt werden. Wenn in diesem fragmentarischen Tasten die Klarinette
plötzlich eine Melodie anstimmt, entsteht ein Halt, ein emotionaler
Anker, an den man sich klammern möchte und den man wie die Vergangenheit
nicht festhalten kann.
Auch /The feverish nostalgia of the water children/
<https://spark.cologne/productions/feverishnostalgia/>, konzipiert von
der Komponistin Yiran Zhao <http://www.yiranzhao.net/>und dem
Choreografen und Tänzer Kai Chun Chuang, erzählt eine Geschichte, die
jedoch noch weniger greifbar und verortbar ist. Vor uns breitet sich
eine schneeweiße, kristalline Eislandschaft aus, in der die Musiker und
Musikerinnen der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>, noch
bevor sie sich ihren Instrumenten zuwenden, eine ausgeklügelte
Choreografie vollführen. Irgendwo am Ende der Welt scheinen wir Zeuge
einer geheimnisvollen Zeremonie zu sein, deren Fixsterne Kai Chun Chuang
als Tänzer sowie die Sopranistin Viktoriia Vitrenko
<https://viktoriia-vitrenko.com/>und der Countertenor Daniel Gloger
<https://www.danielgloger.de/>bilden. Ihre hohen, klaren, fast
überirdischen Stimmen begegnen einer teils von Trommelschlägen
enervierten ätherischen Musik. Die Personen werden wie von unsichtbaren
Kräften bewegt, tragen überbordende rüschenbesetzte Kostüme, jede Geste
scheint bedeutungsvoll ohne sich zu erschließen, alles strahlt
minimalistische Opulenz aus. Den auf einem Libretto von Fiston Mwanza
Mujila basierenden Text nachzuvollziehen, habe ich schnell aufgegeben
und mich stattdessen einem Geschehen ergeben, das wie Prosperos
Zauberinsel funkelt und lockt und gleichzeitig dunkle Abgründe ahnen lässt.
Im Gegensatz zu diesen Ansätzen verzichtet Roman Pfeiffer
<http://www.romanpfeifer.de/>in /To be quiet in a nonquiet situation/
<https://spark.cologne/productions/tobequiet/>, einer Konzertperformance
für Klavier, Toypiano, Schreibmaschine, Tanz, Elektronik und Licht, auf
jeden Anflug von Narration. Inseln aus Instrumenten und
Alltagsutensilien formen sich zu einer alchemistischen Klanglandschaft,
in der Musikerinnen und Tänzer gleichberechtigt agieren und immer neue
Verbindungen hervorbringen. Ein aufjaulendes Donnerblech, das Klappern
einer alten Schreibmaschine, ein Klaviercluster, eine beiläufige
tänzerische Geste, ein Blick, ein Hopser, es trötet, plätschert und
tröpfelt, irgendwann geht ein kurzer akustischer Wolkenbruch über uns
nieder; da ist nichts, was man nicht schon einmal gesehen oder gehört
hätte, alles liegt transparent und ohne Hintergedanken vor uns
ausgebreitet, aber gerade diese unprätentiöse unaufgeregte
Selbstverständlichkeit macht den Charme des Ganzen aus.
Auch Carola Bauckholt <https://www.carolabauckholt.de/>setzt in
/hellhörig/ <https://spark.cologne/productions/hellhoerig/>, ihrer 2008
bei der Münchner Biennale uraufgeführten 'Geräuschoper' auf den Klang
bzw. 'die Macht der Geräusche', aber dabei geht sie in die Vollen. Zu
zwei Sängerinnen (Johanna Vargas <https://johannavargas.net/>und Truike
van der Poel <http://truike.de/>) und einem Sänger (Matthias Horn
<https://www.matthias-horn.info/>) gesellen sich das Schlagquartett
Köln, ein Klavier und drei Celli. Letztere sorgen für dunkle wummernde
Rhythmen, während große Zinkwannen über den Boden schleifen und diesen
zum Beben bringen. Dem Titel zum Trotz sind es besonders die tiefen,
dunklen akustischen Gefilde die Bauckholt auslotet und auskostet.
Schütt-, Schab- und Kratzgeräusche treffen auf jaulende, heulende,
fauchende, kreischende Stimmen, die wie wilde Dschungelwesen (für mein
Empfinden manchmal etwas zu theatralisch) durch den Raum pirschen, doch
wie stets begnügt sich Bauckholt nicht mit der Exotik der Geräusche
sondern bindet sie ein in eine stimmige Dramaturgie, lässt sie einander
antworten, ineinander übergehen und kontrastieren, macht daraus Musik.
Wie Bauckholt stammt auch Manos Tsangaris <http://www.tsangaris.de/>aus
Mauricio Kagels berühmter Klasse für neues Musiktheater an der Kölner
Musikhochschule. Er gehört praktisch zum Urgestein der Szene und
inszeniert mit Vorliebe und Augenzwinkern doppelbödige Interventionen an
ungewöhnlichen Orten. Dabei rückt er dem Publikum gerne auf die Pelle,
so auch in seinem neuen Stück /Sondage/
<https://spark.cologne/productions/sondage/>, in dem er kleine Gruppen
von drei bis fünf Personen einer inszenierten Verhörsituation aussetzt.
Da ist es dann plötzlich vorbei mit der vielbeschworenen Offenheit der
Kunst, die sich einengenden Definitionen entzieht und als Pluralwort (s.
Programmheft) inszeniert. Knietief im Jetzt müssen wir Farbe bekennen
(orange oder türkis), konkrete Fragen konkret beantworten (für oder
wider bedingungsloses Grundeinkommen) und uns dabei auch noch mit
wildfremden Menschen einigen. Zum Glück ist der Spuk schnell vorbei. Der
zweite Teil der Performance versetzt uns in die Katakomben der Alten
Feuerwache, wo es wohltuend schummrig und mehrdeutig zugeht und unsere
Antworten nicht mehr Tragweite haben, als den Performerinnen zwischen
pendelnden Lichtern und Klängen als beiläufige Stichworte zu dienen. Im
wirklichen Leben ist es nicht ganz so einfach. Gerade die Kunst bezieht
zunehmend Stellung – teils drängt es sie dazu, teils nötigt man sie –
doch sie wird auch weiterhin vor allem darin bestehen, zwischen
Eindeutigkeit und Beliebigkeit ihren eigenen Weg zu gehen, auf
Vielschichtigkeit und Komplexität zu beharren und bei Bedarf gegen den
Strom zu schwimmen.
In Sachen Vielfalt ist man bei Trond Reinholdtsen
<http://www.thenorwegianopra.no/trondreinholdtsen.html>an der richtigen
Adresse. Als Work-in-Progress <http://www.thenorwegianopra.no/>hat er
/The Followers of Ø/ <https://spark.cologne/productions/followers/>,
einen „apokalyptischen Bunker-Operndorf-Geheimbund“ ins Leben gerufen,
dem man sowohl auf Youtubeals auch bei diversen Festivals begegnen kann.
Dabei agieren völlig über- und abgedrehte Figuren mit Bauschaumköpfen
und Fetzenklamotten in wild zusammengestümperten Kulissen aus Pappe und
Styropor und arbeiten sich mit Vorliebe an hehren literarischen Werken
des Abendlandes ab. In Köln hat sich die Truppe Dostojewskis Roman /Die
Dämonen/vorgeknöpft, was die Möglichkeit eröffnet, sämtliche Gespenster
der russischen Geschichte aufleben zu lassen. Ort des Geschehens ist die
Unterführung am Ebertplatz, ein berüchtigter Problemort, der immer
wieder als Schauplatz sowohl krimineller Machenschaften als auch
künstlerischer Interventionen herhalten muss und sich daher hervorragend
eignet. Gleich vier leerstehende Ladenlokale können parallel bespielt
werden, womit sichergestellt ist, dass garantiert niemand den Überblick
behält. In diesem Ambiente wird das zahlreiche und wohlwollende Publikum
visuell und akustisch mit Trash und Drama dauerberieselt. Die Akteure
müssen unter teils atemberaubendem Getöse und mit verzerrten Stimmen
gegen Schneestürme ankämpfen, Gemüse anbauen und Bibliotheken plündern,
Aufgaben denen sie sich mit viel Verve stellen. Ihr Spaß und ihre
Energie springen über und doch ist irgendwann das Pulver verschossen.
Als einer der Mitwirkenden plötzlich mitten in der Menge sich seiner
Maske entledigt, die Umstehenden direkt adressiert, wiederholt gekonnt
von einem Stuhl fällt und dabei über Selbstmord monologisiert, entsteht
ein kurzer Moment der Irritation. Aber man merkt schnell, dass die nur
spielen wollen, letztlich ist alles ein herrlich abstruses,
abgefahrenes, lustvoll respektloses Kindergeburtstagsspektakel. Das
Gefühl der Dichte und Dringlichkeit, das manche Aufführungen im Bereich
Theater auszeichnet und das oft noch lange in den Klamotten hängen
bleibt, kommt nicht auf. Nach einer Stunde ist alles vorbei.
Nicht vorbei ist es mit Spark. Das Festival soll als Biennale
fortgesetzt werden und in Köln und darüber hinaus die Grundlagen für ein
Netzwerk schaffen, um experimentellem Musiktheater mehr
Entfaltungsspielraum zu geben. Die Anfänge sind gemacht und eine
konkrete Kooperation gibt es bereits mit Stimme X
<https://stimmex.de/>in Hamburg, wo es im Mai weitergeht.
*[/Der Meister und Margarita/ von York Höller und /Upload /von Michel
van der Aa an der Oper Köln]*
Interessanterweise standen im April gleich zwei zeitgenössische Werke
auf dem Spielplan der Kölner Oper, so dass sich direkte Vergleiche
anstellen ließen.
Mit /Der Meister und Margarita
<https://www.oper.koeln/de/programm/der-meister-und-margarita/5961>,/1989
in Paris uraufgeführt, bedient York Höller <http://www.yorkhoeller.de/>
das Genre der Literaturoper, wobei er ein besonders komplexes Werk als
Ausgangsmaterial gewählt hat. Michail Bulgakows postum erschienener, um
Macht, Schuld und Verrat kreisender Roman verzahnt mehrere Erzählstränge
und ist gespickt mit autobiografischen und politischen Andeutungen und
Metaphern, so dass man schon bei der Lektüre höllisch aufpassen muss, um
den Faden nicht zu verlieren. Der Plot sei hier nur kurz angerissen: Der
Meister, Bulgakows Alter Ego, schreibt ein Werk über Pontius Pilatus,
doch noch bevor dieses erscheinen kann, wird er zum Opfer des
stalinistischen Literaturbetriebs, dessen Intrigen ihn schließlich in
die Psychiatrie bringen. Um ihn zu retten, schreckt seine Geliebte
Margarita auch vor einem Pakt mit dem Teufel nicht zurück. Trotz von
Höller selbst recht geschickt vorgenommenen Kürzungen entpuppt sich das
Libretto als überbordende Textwüste, unter der die Oper ächzt und
stöhnt. Wer der verschachtelten Handlung auch nur einigermaßen folgen
will, hat alle Hände voll zu tun und bekommt von der Inszenierung
(Valentin Schwarz <http://valentinschwarz.net/>) nur wenig
Rückendeckung. Dieser geht es mehr um optische Opulenz als um
inhaltliche Stringenz, besonders die Kostüme (Andy Besuch
<http://www.andy-besuch.com/index/>) wollen vor allem sich selbst in
Szene setzen. Pilatus kommt als Richtersches Domfenster daher, obwohl er
die weltliche und nicht die kirchliche Macht verkörpert, und die devoten
Funktionäre des Literaturbetriebs erscheinen als überdimensionierte
aufgeblasene Heroen der Kunstwelt (recht willkürlich zusammengewürfelt:
Dürer, Dali, Warhol usw.). Ausgerechnet der schwarze Magier Voland und
seine Höllenentourage werden von schwarzen unförmigen, gesichtslosen
Wesen verkörpert, obwohl gerade sie es sind, die über Individualität und
Charakter verfügen. Bei soviel kreativem Überschwang und Verwirrspiel
ist es wohltuend, dass sich die Regie ausgerechnet beim Satansball
zurückhält und der Musik den ihr gebührenden Platz einräumt. Höller
zieht an dieser Stelle alle Register, er zitiert und collagiert, dringt
vor in entfernt liegende Gefilde von Renaissance bis Rock, verfremdet
und verzerrt und lässt sogar Mick Jagger mit seiner Sympathie für den
Teufel dazwischenjaulen. Auch sonst schreibt er eine bei aller
Komplexität effektvolle Musik, die jedoch – zumindest beim erstmaligen
Hören – als Ariadnefaden im Textlabyrinth nicht taugen mag. Zurück
bleibt der Eindruck eines überquellenden Abends, bei dem auf allen
Ebenen weniger mehr gewesen wäre.
Im Vergleich dazu ist Michel van der Aas <https://www.vanderaa.net/>
neue Filmoper /Upload <https://www.oper.koeln/de/programm/upload/6082>
/ein Musterbeispiel an Schlüssigkeit und auch inhaltlich am Puls der
Zeit. Verhandelt wird das leidige Thema KI, wobei nicht Kühlschränke und
selbstfahrende Autos sondern der Mensch selbst bzw. sein Geist im Fokus
stehen. In einem modernistischen Gebäude idyllisch im Grünen gelegen
verheißt uns eine Klinik samt Personal nicht weniger als
Unsterblichkeit. Über ein komplexes Verfahren, das werbewirksam in Szene
gesetzt wird, kann man seine gesamte mentale und psychische Ausstattung
hochladen und damit für immer konservieren lassen. Der Protagonist hat
sich dieser Prozedur bereits unterzogen und tritt seiner Tochter nun als
immaterieller Schemen gegenüber. Diese begehrt heftig dagegen auf. Nicht
nur der Verzicht auf seine Körperlichkeit sondern vor allem der Umstand,
dass sie nicht in den Entscheidungsprozess einbezogen wurde, stellt für
sie eine Zumutung und einen Vertrauensbruch dar. Neben und vor die
wissenschaftliche Debatte tritt so eine ethische und persönliche, die
die Handlung beherrscht. In deren Verlauf wird deutlich, dass es dem
Vater nicht um wissenschaftliche Machbarkeit oder dauerhafte Nähe zu
seiner Tochter geht, sondern dass er ganz selbstbezogen dem Leid und dem
Schmerz nach dem Tod seiner Frau zu entgehen hoffte. Eine Rechnung, die
offenbar nicht aufgeht, denn – wie es so schön heißt – man nimmt sich
immer mit. Mit der Aussicht auf Unendlichkeit erscheint der Kummer sogar
potenziert, weshalb der Vater seine endgültige Eliminierung in Erwägung
zieht. Hierzu müsste jedoch nach gültiger Rechtslage die Tochter ihr
Einverständnis erteilen.......
Aus wenigen Variablen webt van der Aa eine komplexe Versuchsanordnung,
die mit einfachen Mitteln als eindrückliches Kammerspiel in Szene
gesetzt wird. Die Bühne beherrschen verschiebbare, transparente
Stellwänden, die als Projektionsflächen dienen; mal gestatten sie einen
Blick ins häusliche Umfeld (ein schickes Industrieloft mit Blick auf
eine Hochhauskulisse), mal erscheint der Vater als Schattenwesen oder in
Auflösung begriffen, mal wird in professionell aufbereiteten Werbespots
ein Blick in den Klinikalltag gewährt, mal tauchen wir ein in eine
diffuse Unterwasserwelt. Das alles wird in Hochglanzoptik vorgeführt und
genauso stimmig und geschmeidig wie die Inszenierung ist auch van der
Aas Musik (Ensemble Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> unter
der Leitung von Otto Tausk). Wie ein Seismograph folgt sie dem inneren
und äußeren Geschehen und übersetzt Spannungsmomente in nervöses
Vibrieren. Roderick Williams und Julia Bullock
<https://juliabullock.com/> als Vater und Tochter beeindrucken mit
ausdrucksstarken Stimmen, die Klarheit und Textverständlichkeit mit
emotionaler Resonanz verbinden. Dadurch verhindern sie, dass das Werk
zum Abziehbild seiner selbst gerät, zu der schönen neuen Welt, die es
thematisieren will. Denn genau das ist die Gefahr des Abends: Während
inhaltlich zur Beruhigung der Gemüter das Menschliche in seiner
Leidensfähigkeit und Widersprüchlichkeit die Oberhand behält,
präsentiert sich das Stück formal, musikalisch und szenisch in
ungebrochener Stimmigkeit. Wenn sich zum Schluss eine riesige Leinwand
wie ein bauchiges Segel auf das Publikum herabsenkt und ihm die
Protagonisten in Großaufnahme geradezu aufdrängt, wirkt das wie eine
Überrumpelung, der man sich entziehen möchte.
Die Hellhörigen werden es schon bemerkt haben: Wenn ich diesmal zwischen
dem großen Operntanker und der gar nicht so kleinen Schaluppe wählen
müsste, würde mein Herz für Spark schlagen. Aber zum Glück ist kein
Tsangaris in der Nähe, um mich festzunageln, so dass ich Musiktheater
ohne Einschränkung nicht nur als Pluralwort sondern als Pluralerlebnis
genießen kann.
*[Termine im Mai] *
*Köln*
*Das Achtbrücken-Festival <https://www.achtbruecken.de/de/>, das diesmal
um das Thema 'Musik, Amnesie und Gedächtnis' kreist, bietet mit dem
Freihafen**am 1.5. traditionsgemäß einen ganzen Tag Musik bei freiem
Eintritt. Am 7.5.
<https://www.stadtgarten.de/programm/sun-ra-arkestra-4618> ist das Sun
Ra Orchestra im Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/> zu Gast und
ein Schwerpunkt gilt diesmal Morton Feldman, u.a. mit zwei morgendlichen
Konzerten in der Kunststation Sankt Peter am 2.5.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/morton-feldman-for-bunita-marcus/115>
und 4.5.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/morton-feldman-triadic-memories/117>
Dort werden ebenfalls am 4.5.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/we-are-all-lichens/56> Stücke
von Martin Smolka und Anna Zaradny aus der Taufe gehoben.**
Nach dem Ausscheiden ihres langjährigen Organisten Dominik Susteck hat
sich die Kunststation
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/konzerte/> eine
Verschnaufpause gegönnt. Unter seinem Nachfolger Michael Veltman geht es
jetzt wieder richtig los. Über Achtbrücken hinaus finden Lunchkonzerte
am 7. und 14.5. sowie weitere Veranstaltungen am 13.5. (Orgel), 20.5.,
27.5. (BRuCH Ensemble) und 28.5. statt und auch mit Feldman geht es
weiter: Am 21.5. und 3.6. widmet sich das Ensemble Tra i tempi 'The late
Feldman'.*
*In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns
die reiheM <https://www.reihe-m.de/> mit dem Pianisten Reinier van Houdt
am 3.5. <https://www.reihe-m.de/?p=4839> und das Ensemble S201 am 27.5.
Ein weiteres Konzert der reiheM mit indonesischem Doom-Metal,
Neo-Tribal-Punk und Java-Avantgarde findet am 11.5.
<https://www.reihe-m.de/?p=4855> im Gebäude 9
<https://www.gebaeude9.de/index.html> statt.**
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/> stehen
außerhalb des Achtbrückenfestivals Pendereckis **/Threnos/**am 13.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kian-soltani-dvorak/1578>
und eine Uraufführung von David Philip Hefti am 15.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/camerata-zurich-lawrence-po…>
auf dem Programm und die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/>
kündigt Montagskonzerte am 16.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-14/> und 23.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-12/>, ein
Schulkonzert am 17.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-licht-und-schatte…>
sowie ein WDR-Konzert mit Uraufführungen von Isabel Mundry, Martin
Smolka und Ming Tsao am 28.5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-81/> an.**
Am 1.5. kommt **/Laß die Libellen ziehen von /**Friedrich Jaecker
<http://www.friedrich-jaecker.de/> im Haus Iona zur Aufführung, im
japanischen Kulturinstitut <https://www.jki.de/> spielt am 6.5.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Klänge%20aus%2017%20Bamb…>
Manabe Naoyuki die Sho, in der Musikhochschule
<https://www.hfmt-koeln.de/> finden ein Kompositionsabend am 7.5. und
ein Konzert der Kompositionsklasse am 19.5. statt, Sebastian
<https://sebastiangramss.de/news/>Gramss
<https://sebastiangramss.de/news/> kommt mit Hard Boiled Wonderland am
8.5.
<https://uraniatheater.de/events/hard-boiled-wonderland-music-resistance/?oc…>
ins Urania Theater <https://uraniatheater.de/>, bei Chamber Remix
<https://chamber-remix.de/> treffen sich am 8.5. der Pianist Antonis
Anissegos und der Cellist Anil Eraslan, in der Kunsthochschule für
Medien <https://www.khm.de/> ist in der Reihe 'soundings' am 12.5.
<https://www.khm.de/termine/news.5330.soundings-029-marcus-maeder-kultosole/>
Marcus Maeder zu Gast, das Ensemble Garage <https://ensemblegarage.de/>
bringt am 18.5. Acts ‘n Sounds ins Gewölbe <https://www.gewoelbe.club/>
und im Lutherturm findet am 25.5. die nächste Soirée Sonique
<http://www.ltk4.de/termine.html> statt.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/programm/>zu erleben und *ON – Neue Musik
Köln <http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet Workshops zu wechselnden
Themen wie Rassismus und Allyship. W**eitere Termine und Infos finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im Kunstmuseum <https://www.kunstmuseumbochum.de/> *Bochum* erklingt am
8.5.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
Jazz und improvisierte Musik, am 14.5.
<https://www.gnmr.de/lucidity-music-schlafkonzerte/> kann man sich in
der Quartiershalle schlafen legen und in der Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> stehen neue Orgelmusik am
21.5., eine Hommage à Olivier Messiaen am 27.5., ein Komponistenportrait
von Stefan Heucke am 29.5. und Metamorphosen mit Klangbeispielen am
30.5. auf dem Programm.
Das *Dortmunder* domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> präsentiert
The Dorf am 19.5.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10085.html>
und Malstrom am 28.5.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/malstrom-10242.html>.
Mit *Eigenzeit
<https://duisburger-philharmoniker.de/erweiterte-texte/eigenzeit/>*gründen
die *Duisburger*Philharmoniker ein neues Festival für zeitgenössische
Kammermusik. Vom 13. bis 22.5. erwarten uns – kuratiert von Johannes
Fischer <https://johannes-fischer.com/> – sechs Konzerte und zwei
Klanginstallationen. Im EarPort findet am 22.5. ein Konzert der Reihe
'Musik der (Un)Ruhe' statt, am 27.5.
<https://dominiksusteck.de/event/kunst-in-der-pfarrkirche-am-ludgeriplatz-2/>
sitzt Dominik Susteck an der Orgel der Ludgerikirche und im Lokal
Harmonie <https://lokal-harmonie.de/> erwarten uns u.a. *Sebastian
Gramss <https://sebastiangramss.de/news/> mit Hard Boiled Wonderland am
5.5.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10937/-/har…>,
die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 10.5.
<https://lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10936/-/soundtr…>
und KARM am 24.5.
<https://lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10911/-/karm>.
*
*In der ***Essener***Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> spielen Katia und Marielle
Labèque am 6.5.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/katia-und-marielle-labque-112487/657…>
Philip Glass' **/Les enfants terribles/**, EarPort
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> veranstaltet am 12.5. ein
Performance-Konzert in der Zentralbibliothek und das ICEM
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/> (Institut für
Computermusik und Elektronische Medien) der Folkwang Universität kündigt
für den 18.5. ein Akusmatikkonzert an. Die Gesellschaft für Neue Musik
<https://www.gnmr.de/> beschäftigt sich am 6.5. mit Papierkram.*
*Im Musiktheater im Revier <https://www.musiktheater-im-revier.de/de> in
***Gelsenkirchen***haben am 26.5. die Kurzopern **/Das
Wundertheater/**von Hans Werner Henze und **/Wachsfigurenkabinett/**von
Karl Amadeus Hartmann Premiere
<https://www.musiktheater-im-revier.de/de/performance/2021-22/das-wunderthea…>.
*
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> erklingt am 29.4.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/6972-debussy-images>,
1. und 2.5. das /Konzert für Saxophonquartett und Orchester/von Philip
Glass und das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> setzt am
18.5.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/na-hoern-sie-mal/7105-na-hoern-sie-ma…>
seine Reihe 'Na hör'n Sie mal!' fort. Die Robert Schumann Hochschule
<https://www.rsh-duesseldorf.de/> veranstaltet am 20.5.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-05-20-lichtboge…>
eine lange Nacht der Neuen Musik mit zahlreichen Uraufführungen aus der
Kompositionsklasse Oliver Schneller und José Maria Sanchez Verdu.
*Sonstwo*
Bereits zum fünften Mal schickt der Landesmusikrat NRW die Reihe
Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/konzertreihe-der-gesellschaften-fuer-…>
mit Neuer Musik aus NRW durch die Lande. Im Mai kommt der Klang des
bedingungslosen Grundeinkommens am 1.5. nach *Münster*, am 4.5. nach
*Bielefeld*und am 7.5. nach *Aachen*.
In der Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft der
Harfenist Rhodri Davies <http://www.rhodridavies.com/> vom 2. bis 10.5.
in Bonn, Köln, Wuppertal, Düsseldorf, Oberhausen, Dortmund, Münster,
Essen und Duisburg auf wechselnde Gäste.
*Sebastian Gramss <https://sebastiangramss.de/news/> ist mit Hard Boiled
Wonderland am 15.5.
<https://theateraachen.de/de_DE/spielplan/hard-boiled-wonderland-music-resis…>
im Theater <https://theateraachen.de/> ***Aachen ***zu erleben.*
*Neben den Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/konzertreihe-der-gesellschaften-fuer-…>
am 4.5. kündigt die ***Bielefelder***Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> am 2.5. einen Jour fixe mit Joachim
Heintz an und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
ist am 29.5. das Ensemble Earquake zu Gast. *
*Im Dialograum Kreuzgang an Sankt Helena ***Bonn***erwarten uns die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 2.5., Sebastian Gramss
<https://sebastiangramss.de/news/> mit Hard Boiled Wonderland am 7.5.
und das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> mit dem Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/> am 18.5.
<https://e-mex.de/konzerte/100-f-i-n-a-l/> Im nahe gelegenen Sankt
Augustin in der Kunsthalle Hangelar <http://www.kunsthallehangelar.de/>
findet am 22.5. ein Werkstattkonzert mit Xu Fengxia und Gunda Gottschalk
statt. *
*Im Kunstverein Lippe <https://www.kunstverein-lippe.de/> im Schloss
***Detmold***spielt das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/> am 15.5. zur Eröffnung der
Ausstellung Josepha Gasch-Muche
<https://www.kunstverein-lippe.de/ausstellungen/josepha-gasch-muche/>
kristallene Klänge. Die Hochschule für Musik
<https://www.hfm-detmold.de/> kündigt eine **Projektwoche Neue Musik mit
dem Ensemble Aventure <https://www.ensemble-aventure.de/> und dem
Ensemble Earquake mit Konzerten am 18.5. und 21.5. sowie die Werkstatt
für Wellenfeldsynthese am 27.5. an.*
*Das Theater <https://www.theaterhagen.de/> ***Hagen***kombiniert einen
Einakter von Puccini mit A room of one's own****von****Outi Tarkiainen
nach einem Essay von Virginia Woolf. Premiere ist am 14.5.
<https://www.theaterhagen.de/veranstaltung/suor-angelica-schwester-angelica-…>.*
*Beim sARTfestival <https://www.kultur.bayer.de/de/startfestival> von
Bayer Kultur kommen im Erholungshaus in ***Leverkusen***die
**/Ursonate/**von Kurt Schwitters am 27.5. und Rihms **/13.
Streichquartett/**am 31.5. zur Aufführung. *
*Die Cellistin Tomeka Reid <https://www.tomekareid.net/> ist in
***Moers***zurzeit improviser in residence
<https://moers-festival.de/de/improviser>. Am 5.5., 18.5., 21.5. und
25.5. kann man sie spielen hören.*
*Die neue Oper von Thorsten Schmid-Kapfenburg widmet sich Graf von
**/Galen
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/galen.html?m=187>.
/**Nach einer Matinee am 1.5. findet am 14.5. im Theater
<https://www.theater-muenster.com/> ***Münster***die Uraufführung statt.
Die Musikhochschule betritt vom 22. bis 25.5. mit der
Klangzeit-Werkstatt
<https://gnm-muenster.de/wp-content/uploads/2022/04/KLANGZEIT-WERKSTATT-2022…>
Neuland. Neben aktuellen Kompositionen und Uraufführungen von Bijan
Tavili, Enver Yalçin Özdiker, Maurício de Bonis und Krystoffer Dreps
kommen Referenzwerke der kürzlich verstorbenen Komponisten Frederic
Rzewski und George Crumb zu Gehör. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> erwarten uns die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 8.5., das Trio JazzSmells
am 15.5. und Paul Hubweber mit neuem Trio am 22.5.**
In der nahe gelegenen Abtei Gerleve <https://www.abtei-gerleve.de/> ist
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> am 29.5.
<https://www.abtei-gerleve.de/forum-gerleve/termine/> mit Musik von
Hildegard von Bingen und John Cage zu Gast.*
*Dominik Susteck ist an seinem neuen Wirkungskreis in ***Paderborn***am
4.5.
<https://dominiksusteck.de/event/blau-experimentelle-musik-im-kirchenraum-3/>
mit experimenteller Musik im Kirchenraum und am 26.5.
<https://dominiksusteck.de/event/konzert-zu-himmelfahrt-2/> mit einem
Konzert zu Himmelfahrt zu erleben. Mit letzterem kommt er am 25.5.
<https://dominiksusteck.de/event/konzert-zu-himmelfahrt/> auch nach
***Warburg***und am 27.5.
<https://dominiksusteck.de/event/konzert-zu-himmelfahrt-3/> nach
***Unna***.*
*Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=de>
beteiligt sich an den Veranstaltungen zum 50. Geburtstag der Universität
***Siegen***mit einem Flötenworkshop und einem Konzert am 13.5.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>.*
*Vom 6. bis 8.5. finden die ***Wittener***Tage für neue Kammermusik
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>
statt – endlich wieder live vor Publikum. Milica Djordjevi
<http://www.milicadjordjevic.com/>ć <http://www.milicadjordjevic.com/>
ist das Portraitkonzert gewidmet und im Schwesternpark kann man die
schon für 2021 entstandene SchwesternParkMusik genießen.*
*Im ***Wuppertaler***ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 4.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/soundtrips-nrw/>, cine:ort
<https://www.kowald-ort.com/cine-ort-2022/> am 5.5., FleischWolf plus
Jonas Gerigk am 13.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/13-05-fleischwolf/> und Salome
Amend und Raissa Mehner in der Reihe 'all female' am 14.5.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/14-05-doubleexposure/> auf dem
Programm. *
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:*
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28 Mar '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-april-2…>
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*April 2022*
*Gewesen:*/Das Schweigen der Dafne/in Köln*
Angekündigt:*Festival für aktuelles Musiktheater Spark – Stationen V mit
neuer Musik aus NRW – Opern von Höller, van der Aa und Jost – Auftakt
Achtbrücken-Festival u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
*[/Das Schweigen der Dafne/in Köln] *
Bereits seit Jahrtausenden mäandert die Nymphe Daphne auf der Flucht vor
ihrem göttlichen Verfolger Apollon durch die europäische
Kulturgeschichte. In Musik, Kunst und Literatur hat sie vielfältige
Spuren hinterlassen und noch immer lädt sie zur Auseinandersetzung ein.
So aktuell Georg Beck <http://georgbeck.de/> (Libretto), Christina C.
Messner <http://www.christinamessner.de/> (Komposition) und Anna
Magdalena Beetz (Inszenierung und Choreographie), die in//der
gemeinsamen Produktion/Das Schweigen der Dafne
<https://www.dafne.online/> /die Protagonistin auch als Tänzerin
verkörpert. In einem längeren Prozess näherten sich die drei dem Thema
an, wobei ihnen völlig unerwartet eine Namensvetterin ihrer Heldin in
die Quere kam: Im Oktober 2017 sorgte der Mord an Daphne Caruana Galizia
für weltweite Schlagzeilen. Die Journalistin und Bloggerin hatte sich
praktisch im Alleingang den mafiösen und korrupten staatlichen
Strukturen ihrer Heimat Malta entgegengestellt und wurde daraufhin von
ihren Widersachern mit einer Autobombe eliminiert. Was eigentlich nur
ein Zufall war, eine simple Namensgleichheit, ließ das Trio nicht mehr
los, erfasste den kreativen Prozess und führte dazu, dass uns in der
fertigen Produktion die mythische und die reale Dafne in enger
Verschränkung begegnen. Dabei verbindet sie nicht nur der Name sondern
auch das bewusste Aufbegehren gehen eine aggressive, besitzergreifende
patriarchale Ordnung. Denn auch die Nymphe, die uns oft als verhuschtes,
ängstliches, im wahrsten Sinne flüchtiges Wesen vorgeführt wird, ist
zuerst eine selbstbewusste Person, die sich ihrem gesellschaftlich
vorbestimmten Schicksal aktiv widersetzt, der „die Hochzeitsfackel
verhasst war wie ein Verbrechen“, die dem Vater Enkel und Schwiegersohn
verweigert und sich stattdessen für ein selbstbestimmtes Leben
entscheidet. Dieser die göttliche Ordnung unterminierende Entschluss
fordert den Gott heraus und wird zum Stein des Anstoßes – und nicht etwa
ihre körperlichen Reize oder die windigen Manöver Amors. Auf ähnliche
Weise hat Daphne Caruana Galizia den männlichen Machtstrukturen die
Stirn geboten und sich ihnen mit einfachsten Mitteln entgegengestellt –
ihr Blog hatte zum Schluss mehr Abonnenten als Malta Einwohner.
Die Dafne, die uns auf der Bühne begegnet (am 19.3. in der Alten
Feuerwache in Köln nach der Uraufführung im Rahmen des Opening Festival
Trier <http://opening-festival.de/>), verkörpert auf eindrucksvolle
Weise das Wechselspiel dieser beiden Figuren in ihrer Ambivalenz
zwischen Stärke und Verletzlichkeit. Zu Beginn steht sie noch in einer
Reihe mit anderen (den Musikern und Musikerinnen), alle im Trenchcoat,
scheinbar austauschbar – gemeinsam schwankende Körper, die gemeinsam
einen schwankenden Ton anstimmen. Doch als diese sich gegen sie wenden,
sie mit zischenden Lauten attackieren, bleibt sie standhaft und geht
unbeirrt ihren eigenen Weg. Wie der Titel des Stücks bereits anzeigt,
sind ihr keine Worte gegeben, doch mit der Sprache ihres Körpers
bestimmt sie das Geschehen. Mal setzt sie mit markanten Gesten Zeichen,
mal definiert sie mit weit ausgreifenden Bewegungen ihren Raum, der im
vorherrschenden Schwarz als weißes Quadrat markiert ist. Ihr
Widersacher, der von Alexander Steindorf verkörperte Gott Apoll, kommt
trotz aller Wortgewalt im wahrsten Sinne des Wortes nicht an sie heran.
Dabei zieht er alle Register, streckt zögerlich-behutsam den Arm nach
ihr aus, setzt sich auf einem Podest in Szene, proklamiert lautstark
seinen Herrschaftsanspruch und seine Definitionsmacht als derjenige, der
nicht den Frieden sondern das Neue bringt, entäußert sich in einem
markerschütternden Schrei – und bleibt doch am Rande. Nur einmal kommt
es zum kurzen Aufeinandertreffen, zur Gegenüberstellung, zum
Blickkontakt, doch sofort taucht Dafne wieder in ihre eigene Welt ein.
Der Abstand bleibt, besonders anschaulich dargestellt, wenn Apoll nach
Dafne greifend einen imaginären Körper umfängt, während sie in
gebührender Entfernung sich einem unsichtbaren Zugriff zu entwinden
scheint. Dem vielschichtigen Geschehen entsprechen mehrdeutige Bilder:
Dafne verstreut Papierfetzen im Raum, die sie mal auf der Suche nach
möglichen Fährten und Zusammenhängen sichtet und durchforstet, mal durch
den Raum wirbeln lässt, mal hektisch an sich rafft; ein Blätterwald, der
sowohl an Daphne Caruana Galizias Rolle als investigative Journalistin
als auch an die Verwandlung der Nymphe Daphne in einen Lorbeerbaum
denken lässt.
Dem reduzierten aber eindringlichen Bühnengeschehen entspricht eine
ebensolche Musik. Die Komponistin Christina C. Messner, die als
Violinistin mitwirkt, hat sich mit Dorrit Bauerecker
<https://www.dorritbauerecker.de/> am Akkordeon, Janko Hanushevsky am
E-Bass und Norbert Krämer <http://norbertkraemer.com/Willkommen.html> am
Schlagwerk Verstärkung geholt, wobei alle auch andere Klangerzeuger wie
Regenmacher oder mit Bogen angestrichene Gläser und Zimbeln zum Einsatz
bringen. Gleich zu Beginn dominieren zarte, flirrende, luftige Klänge,
knisternd, säuselnd, ein sanftes Pochen wie der Herzschlag, den der Gott
noch unter der frischen Rinde fühlt. Amors Pfeile schwirren durch den
Raum, manchmal scheint die Musik in einen rhythmischen Fluss zu geraten,
sich kurz an einem Motiv festzuhalten, doch nichts ist von Dauer,
flüchtige Klangszenen folgen einander – eine musikalische Metamorphose.
Am Ende werden beide Frauen zum Schweigen gebracht. Die Nymphe wird als
Lorbeerbaum still gestellt und muss als Gipfel der Demütigung mit ihrem
Laub die Feldherren umkränzen. Der Mord an Daphne Caruana Galizias ist
auch nach fünf Jahren nicht vollständig aufgeklärt, während die korrupte
Regierung, der ein Untersuchungsbericht eine Mitverantwortung
bescheinigt, auf den nächsten Wahlsieg zusteuert. Doch das Schweigen der
Dafne auf der Bühne ist keines der Schwäche und Resignation, ihr gehört
das erste und das letzte Bild. Mit ausgebreiteten Armen wendet sie sich
ans Publikum. Ihre Geschichte ist noch nicht zu Ende.
*[Termine im April] *
*Köln*
In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> und der
Tanzfaktur <https://www.tanzfaktur.eu/de/> geht vom 7. bis 10.4. Spark
<https://spark.cologne/>, das neue Festival für aktuelles Musiktheater,
mit Produktionen von Manos Tsangaris, Carola Bauckholt, Helena Cánovas
Parés, Roman Pfeiffer und Yiran Zhao über die Bühne. In der Alten
Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> sind außerdem am 27.4. die
Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/konzertreihe-der-gesellschaften-fuer-…>
und am 30.4. das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> zu Gast.
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Aaron Jay Kernis am 1.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wunder-ratsel/1559>,
Friedrich Cerha am 3.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/nachthimmel/1355>, 4.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/nachthimmel/1356> und
5.4. <https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/nachthimmel/1357>,
Manuel Göttsching am 11.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/manuel-gottsching-e2-e4/2263>
und Julia Lacherstorfer am 24.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-simply-quartet…>
auf dem Programm.
Rie Watanabe und Norbert Rodenkirchen sind am 1.4. im Museum Schnütgen
<https://www.museum-schnuetgen.de/Veranstaltungskalender?m=4&y=2022#beginnv>
zu erleben, ebenfalls am 1.4.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/01-04-2022-cologne/> ist das
Asasello Quartett <https://www.asasello-quartett.eu/de/> im Sancta Clara
Keller, in St. Gertrud setzt sich das Trio T.ON am 1.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/t-on-plays-la-berge-gree…>
mit dem Architekten Gottfried Böhm auseinander und am gleichen Ort kann
man am 23.4.
<https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-agnes-koeln/veranstaltungen/Schlafk…>
an einem Schlafkonzert teilnehmen. Im Staatenhaus hat am 3.4. York
Höllers Musiktheater /Der Meister und Margarita/
<https://www.oper.koeln/de/programm/der-meister-und-margarita/5961>Premiere
und am 18., 19., 20. und 22.4. bringt die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> dort Michel van der Aas Filmoper
/Upload/ <https://www.oper.koeln/de/programm/upload/6082>zur Aufführung.
Beim Musik-der-Zeit-Konzert des WDR am 8.4.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>
wird /Reshimot/von *Sarah Nemtsov aus der Taufe gehoben, Michael Denhoff
<http://www.denhoff.de/> trifft sich am 14.4. mit Dorissa Lem in deren
KunstRaum zur interaktiven Improvisation, die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/> widmet sich am 21.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/σοφία/> Sofia Gubaidulina, in
der Tanzfaktur wird am 23. und 24.4. mit **/Catching Cathy/
<https://www.tanzfaktur.eu/de/event/?tx_tsevents_pi2[events]=213&cHash=3d5f1…>**versucht
Cathy Berberian einzufangen, in der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> kann man am 29.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/viola-d-amore-jetzt.1716…>
der Viola d'amore lauschen und LTK4 <https://www.ltk4.de/termine.html>
präsentiert im Lutherturm Installationen, Kompositionen und Artefakte.**
Vom 29.4 bis bis 8.5. dreht sich beim Achtbrücken-Festival
<https://www.achtbruecken.de/de/> alles um Musik, Amnesie und
Gedächtnis. Zum Auftakt spielt das WDR Sinfonieorchester in einem
**Musik der Zeit-Konzert
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/musik-der-zeit/168> des WDR
Werke von Sofia Gubaidulina und Lim Liza, ein besonderer Schwerpunkt ist
Morton Feldman gewidmet und beim Freihafen am 1.5. gibt es
traditionsgemäß einen ganzen Tag Musik bei freiem Eintritt.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben, w*eitere Termine und
Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,****Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im *Dortmunder*Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
stehen Werke von /Oleksandr Shchetynsky und Jörg Widmann/am 1.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/01-04-2022-teodor-currentzi…>,
von /Helen Grime/und /Joel Järventausta am 4.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/04-04-2022-francois-xavier-…>
sowie von Joey Roukens und Paul Schoenfield am 5.4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/05-04-2022-junge-wilde-noa-…>
auf dem Programm./
Am 22.4.
<https://dominiksusteck.de/event/kunst-in-der-pfarrkirche-am-ludgeriplatz-4/>
interpretieren Irene Kurka und Dominik Susteck in der
*Duisburger*Pfarrkirche am Ludgeriplatz Musik von Farzia Fallah und
Andreja Andric.
In der *Essener*Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> kommt am 2.4. *Aaron Jay
Kernis'***/Musica celestis/für Streichorchester zur Aufführung. Das
Klavier-Festival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/> präsentiert am
4.4. <https://www.klavierfestival.de/konzerte/twice-upon-2022/>
ebenfalls in der Philharmonie den 'Kosmos Luciano Berio', ein Projekt
mit *Schülerinnen und Schülern aus dem Ruhrgebiet und aus Paris mit
Mitgliedern des Ensemble Intercontemporain und des Ensemble Musikfabrik
sowie der Sängerin Sarah Maria Sun.*In der Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> präsentieren E-MEX und Proxima
Centauri am 27.4.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
zwei brandneue Auftragswerke von Martin Matalon und Voro Garcia.
InterZone Perceptible <https://www.i-p-music.com/index.php?id=5> hat
sich dem Stummfilm mit Live-Music <https://www.i-p-music.com/>
verschrieben. Im April gibt es Kostproben in *Bochum*am 7.4. und in
*Essen*am 8.4., 29. und 30.4.
Der Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/> verheißt aktuelle
Musik mit Jan Klare und Bambostic am 6.4. in *Duisburg*und Handsome
Couple am 16.4. in *Essen*.
*Düsseldorf*
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> und Martin Wistinghausen
<http://www.martinwistinghausen.de/>präsentieren am 3.4.
<https://calendar.google.com/calendar/event?eid=NzNvbm85a2I3MjI5MjVxZ3Y1cWZz…>
in der Antoniuskirche Musik des Mittelalters und der Moderne für Sopran-
und Bass-Stimme. Nach der Uraufführung in Athen macht /Hello to
Emptiness/
<https://tanzhaus-nrw.de/de/veranstaltung/2022/04/mouvoir-thiersch-mavroidi-…>,
ein Performance-Konzert zum Thema gesellschaftliche Verletzlichkeit und
Umgang mit Trauer von Stephanie Thiersch, am 29. und 30.4. im Tanzhaus
<https://tanzhaus-nrw.de/de> Station und in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> erklingt am 29.4.
<https://www.tonhalle.de/veranstaltung/sternzeichen/6972-debussy-images>,
1. und 2.5. das /Konzert für Saxophonquartett und Orchester/von Philip
Glass.
*Sonstwo*
Bereits zum fünften Mal schickt der Landesmusikrat NRW die Reihe
Stationen
<https://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/konzertreihe-der-gesellschaften-fuer-…>
mit Neuer Musik aus NRW durch die Lande. Diesmal kommt der Klang des
bedingungsloses Grundeinkommens vom 26.4. bis 7.5. nach Dortmund, Köln,
Essen, Detmold, Münster, Bielefeld und Aachen.
Die *Aachener*Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich am 8.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3635> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' der Zither und hat am 9.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3079> das Aventura Quartett zu Gast.
Im *Dialograum Kreuzung an Sankt Helena*in *Bonn*ist am 7.4.
<https://mcusercontent.com/dc4ba47b97b6fb9ed937a737d/images/5b6a8904-bcc2-fd…>
das Trio Escalator (Vandermark/Tokar/Kugel) und am 30.4. das Tanztheater
Filidonia <https://theater-filidonia-de.webnode.com/> zu erleben.
Letzteres ist ein junges experimentelles Musik- und Tanzensemble, das
mit seinem aktuellen Projekt /Wo wachsen Wurzeln? /einen perfomativen
Annäherungsversuch an das Thema Heimat unternimmt und damit auch nach
Wuppertal (9. und 23.4.) und Remscheid (16.4.) kommt.
Die *Bielefelder*Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt am 22.4. zum Jour fixe und im
Theater <https://theater-bielefeld.de/> hat am 23.4. die Oper /Egmont/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/egmont.html>von Christian
Jost Premiere. Bereits am 10.4. findet eine Einführungsveranstaltung
statt. In der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
steht am 24.4. ein Kammermusikkonzert auf dem Programm.
Die *Detmolder*Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/> stellt
am 20.4. 'Das Lied im 20. und 21. Jahrhundert' vor.
Das Studio Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de/> ist am 24.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-licht-und-schatte…>
im Anneliese Geske Musik- und Kulturhaus in *Erftstadt*zu Gast.
Am 8.4. <https://dominiksusteck.de/event/zweite-klangnacht-st-agnes/>
erklingen im Rahmen der zweiten Klangnacht St. Agnes in *Hamm*Werke von
Farzia Fallah und Andreja Andric.
Am 6.4.
<https://dominiksusteck.de/event/blau-experimentelle-musik-im-kirchenraum-2/>
wird in der Kapuzinerkirche *Paderborn*die Reihe 'blau – experimentelle
Musik im Kirchenraum' fortgesetzt.
Das Studio Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen*kündigt ein studentisches Filmprojekt am 6.4.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
in Altenberg und ein Orgelkonzert in der Nicolaikirche am 28.4.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
an.
Im *Solinger*Lichtturm <https://www.lts4.org/> treffen am 2.4.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/chateau-d-eau-ii.17239735>
sakrale und profane Klänge auf Installationskunst.
In der Reihe 'Raumklänge' ist am 3.4.
<https://www.pulheim.de/kultur-freizeit/kultur/raumklaenge.php> Harald
Kimmig mit seiner Geige in der alten Kirche St. Martinus in *Stommeln*zu
Gast.
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> ist am 1.4.
<https://www.museumpab.de/kunst-vermittlung/fuehrungen/wandelkonzert-mit-dem…>
mit einem Wandelkonzert im Museum Peter August Böckstiegel
<https://www.museumpab.de/> in *Werther*zu erleben.
Das *Wuppertaler*Sinfonieorchester
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/sinfonieorchester/> hat
Peter Maxwell Davies' /An Orkney Wedding, with Sunrise/am 3. und 4.4.
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/index.php?id=853&tx_wbfe_pi1[per…>
und Werke von Mossolow und Schnittke am 24.4.
<https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/index.php?id=853&tx_wbfe_pi1[per…>
im Programm und im ort <https://www.kowald-ort.com/> erwarten uns der
cine:ort <https://www.kowald-ort.com/cine-ort-2022/> am 7.4., die Open
Impro-Session mit dem Tanztheater Filidonia
<https://theater-filidonia-de.webnode.com/> am 9.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/09-04-filidonia/> und das
Hendrika Entzian Quintet am 23.4.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/23-4-entzian/>
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:*
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25 Feb '22
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2…>
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*März 2022*
*Gewesen:*/Rossum's Universal Robots/in Köln – Gürzenich-Orchester mit
Matalon und B.A. Zimmermann*
Angekündigt:*Das Schweigen der Dafne in Köln – new counterpoints in
Düsseldorf u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
**
**
**
**[***/*Rossum's Universal Robots*/***in Köln]**
*Am 2.1.1921 wurde in Prag Karel **Č**apeks Theaterstück **/Rossum's
Universal Robots/ <https://gamutinc.org/rur/>**uraufgeführt, das nicht
nur als das „schlechteste wichtige Stück seiner Zeit“ (Isaac Asimov)
Furore machte, sondern uns auch die Wortschöpfung Roboter bescherte
(nach dem tschechischen robota = Arbeit) und ein Grundschema vieler
dystopischer Mensch-Maschine-Erzählungen behandelt: Der Mensch kreiert
ein künstliches Wesen, das sich verselbständigt und schlussendlich gegen
seinen Schöpfer wendet. Nun ja, selbst Gott ist dieses Malheur passiert.
Irgendwann hat er es aufgegeben, mit Sintfluten und dergleichen
gegenzusteuern, sich einfach aus dem Staub gemacht und darauf vertraut,
dass der Mensch sich selber den Garaus machen wird, eine Rechnung, die
aufzugehen scheint. Doch bevor es soweit ist, hat sich das Ensemble
**gamut inc <https://gamutinc.org/>**um die Computermusikerin Marion
Wörle und den Komponisten Maciej Śledziecki des Dramas angenommen und
**/Rossum's Universal Robots/ <https://gamutinc.org/rur/>**//**als
Musiktheater zum Mittelteil ihrer Mensch-Maschine-Trilogie erkoren. Das
Ergebnis war nach der Uraufführung in Berlin am 5. und 6.2. im **Comedia
Theater <https://www.comedia-koeln.de/>**in Köln zu erleben und basiert
auf einem Libretto von Frank Witzel, das nach der Vernichtung der
Menschheit einsetzt: Der Forscher Alquist hat als einziger überlebt und
interagiert mit den beiden nach menschlichen Vorbildern erschaffenen
Maschinenwesen Helena und Primus, für die er die im allgemeinen Getümmel
verlorengegangene Reproduktionsformel rekonstruieren soll. Doch statt
sich an die Arbeit zu machen, kreist das Dreigestirn um die ewig
gleichen Themen Leben und Tod, Freiheit und Determination,
Individualität und Gesellschaft, Gleichheit und Macht und dabei kann man
rasch feststellen, dass wir in den letzten 100 Jahren zwar von einer
technischen Revolution in die nächste getorkelt, im Bereich der
philosophischen Grundlagen und -fragen aber keinen Schritt weiter
gekommen sind. Dieses Auf-der-Stelle-treten und Um-sich-selbst-kreisen
setzt gamut inc. auf kongeniale Weise in Szene: Das minimalistische
Bühnenbild (Nina Rhode), bestehend aus sieben kinetischen Scheiben, die
unterschiedlich platziert und in mal grellfarbenes mal weißes Licht
getaucht werden, entfaltet einen hypnotischen Sog, der auf musikalischer
Ebene durch Schichtungsverfahren, mechanische Repetition und
isorhythmische Phrasen erzeugt wird. Dabei begegnen sich Computerklänge,
die gleich zum Auftakt als wummerndes Beben durch den Raum wabern, mit
den Stimmen des großartigen RIAS-Kammerchors, der – teils in
Großaufnahme – als Projektion die gesamte Rückwand einnimmt und uns mit
dicht gewebtem Wohlklang umfängt. Die beiden Maschinenwesen Helena und
Primus sind als Sopran (**Gina May Walter
<http://www.ginamaywalter.com/>**) und Countertenor (**Georg A. Bochow
<https://www.georgbochow.com/>**) in ähnlicher Stimmlage besetzt, was
ihre individualitätsberaubte Künstlichkeit betont, die besonders Bochow
mit schneidender Kälte zum Ausdruck bringt. Alquist (Patric Schott) ist
der einzige, der sich mit seiner markanten Sprechstimme dem rotierenden
Strudel entzieht, aber gerade das lässt ihn, wie auch sein spärlich
beleuchteter Schreibtisch am Bühnenrand, antiquiert erscheinen. Man
merkt bald, dass die vermeintliche philosophische Tiefe ebenfalls nur
simuliert ist, nur altbekannte Worthülsen verschoben werden, weshalb die
Textverständlichkeit ohne Verlust der Musik geopfert werden kann.**
Eine vierte Figur (dargestellt durch den Tänzer **Ruben Reniers
<https://rubenreniers.com/>**) lässt sich womöglich als nächster
Evolutionsschritt interpretieren, sie entgeht in ihrer Stummheit dem
„Gift menschlichen Räsonierens“, verlässt sich ganz auf den Körper und
gleitet in eleganten, tänzerischen Posen durch den Raum. Doch ihr
schwarzes All-over-Kostüm, das alles, selbst das Gesicht bedeckt, nichts
hinein und nichts hinaus lässt, ist auch als weitere Stufe einer
solipsistischen Selbstverstrickung lesbar, die keinen Ausweg kennt. *
*Aus all dem entsteht ein präzise ineinandergreifendes Räderwerk. Wer
sich ihm entzieht, quasi einen Moment lang aus dem Takt gerät, stellt
schnell fest, dass hier musikalisch, textlich und optisch nichts Neues
geboten wird, nicht einmal besondere Komplexität wird angestrebt. Doch
gerade damit bewegt sich gamut inc, das sich als retro-futuristisches
Musikmaschinenensemble versteht, am Puls der Zeit. *
**[Gürzenich-Orchester mit Langs ***/*Metropolis*/***in einer
Neuvertonung von Martin Matalon und B. A. Zimmermann in der Kölner
Philharmonie]**
*Interessanterweise war kurz darauf ein weiterer
Science-Fiction-Klassiker in neuer Vertonung zu erleben: Am 16.3. wurde
in der Kölner Philharmonie **Martin Matalons
<https://martinmatalon.com/>**Interpretation von Fritz Langs
**/Metropolis, /**an der er schon seit 1995 arbeitet, als **/Metropolis
rebootet/
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/metropolis/915>**in
einer neuen Fassung für Orchester und Elektronik aus der Taufe gehoben.
Schon bei seiner Premiere 1927 entpuppte sich Langs Opus magnum als
ambivalentes Meister-Machwerk. Ein erzkonservatives Gesellschaftsmodell
(Hirn regiert Hand) trifft auf obskure Technikvisionen, atemberaubende
futuristische Architekturlandschaften auf altertümelnde Szenarien in
Kathedralen und Katakomben, das Ganze garniert, wie schon die
Zeitgenossen bemerkten, mit einer „Konzentration fast jeder möglichen
Dummheit, jeden Klischees, jeder Plattitüde und Ungereimtheit über
mechanischen Fortschritt und Fortschritt im Allgemeinen“ (H.G. Wells),
„trivial, schwülstig, pedantisch, von einem übermächtigen Romantizismus“
(Luis Buñuel). Mit Mitteln der Musik hier gegenzusteuern, versucht
Matalon erst gar nicht, statt dessen setzt er wie Lang auf
Überwältigung: Das Orchester (**Gürzenich-Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/>**unter der Leitung von **Fran
<https://fxroth.com/>**ç <https://fxroth.com/>**ois-Xavier Roth
<https://fxroth.com/>) wird um ungewöhnliches Instrumentarium wie
E-Gitarre und E-Bass sowie außereuropäische Schlaginstrumente ergänzt,
was bei Bedarf für einen Schuss Exotik sorgt. Vor allem erzeugt Matalon
mit Hilfe des IRCAM einen fulminanten elektronischen Klangraum, der im
weiten Rund der Kölner Philharmonie hervorragend zur Geltung kommt.
Gleich zum Auftakt wird das Auditorium von jagenden, an- und
abschwellenden Klangwogen geflutet, die sich zu schepperndem
Maschinensound verdichten. Das Geschehen wird zwar nicht 1:1 akustisch
illustriert, aber mit seiner Tendenz, sich aus allen Ecken und Winkeln
zu bedienen, gewissermaßen den Fundus zu plündern und auf Effekte zu
setzen, bleibt Matalon Langs Original treu. Perlende Harfen und
schmissige Bläser treffen auf klöppelnde Vibraphone, immer wieder
durchfurcht vom jaulenden und schlierenden Sound der E-Gitarre und aus
dem Off heranbrandender Elektronik. Diese Entsprechung funktioniert auch
dann, wenn Matalon die finale Katastrophe, eine menschengemachte
Sintflut, mit brüchigen, fragilen Klängen kontrastiert.**/
Rossum's Universal Robots/ <https://gamutinc.org/rur/>**und
**/Metropolis rebootet/
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/metropolis/915>**saugen
uns in retro-futuristische Blasen, in denen sich Vergangenheit und
Zukunft so herrlich auf die Füße treten, dass man die Gegenwart mühelos
ausblenden kann – wobei ich persönlich die minimalistische Variante der
opulenten vorziehe.*
*Bei soviel Retro-Futurismus könnte man glatt annehmen, dass die Zeit
die Gestalt einer Kugel hat, ein Konzept, das bekanntlich Bernd Alois
Zimmermann vertrat. Am 12.2. wollten der Regisseur Calixto Bieito und
Fran <https://fxroth.com/>**ç**ois-Xavier Roth*
<https://fxroth.com/>*mit seinem Gürzenich-Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/> Zimmermanns Jahrhundertoper
**/Die Soldaten/**in der Philharmonie auf die Bühne bringen, aber dieses
Vorhaben war in Zeiten pandemiebedingter Einschränkungen offenbar zu
groß gestrickt und soll auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
So ganz wollte man sich aber nicht geschlagen geben und realisierte
stattdessen unter dem Titel **/Canto di speranza/
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/canto-di-speranza/957>**ein
inszeniertes Konzert, bei dem fünf Werke Zimmermanns aus sehr
unterschiedlichen Phasen seines Schaffens zu Gehör kamen. Gruppiert um
einen Ausschnitt aus seiner 4-Kanal-Bandaufnahme **/Tratto II/**traf die
unmittelbar nach dem Krieg entstandene **/Sinfonie in einem Satz/**auf
die **/Musique pour les soupers du Roi Ubu/**, ein Ballet noir, bei dem
sich Zimmermann in parodistischer Weise quer durch die Musikgeschichte
zitiert, um mit sarkastischem Biss seine Gegenwart zu sezieren. Und
während das Orchesterwerk **/Photoptosis/**in allen Farben sprüht und
funkelt, werden wir in **/Stille und Umkehr /**Zeuge eines schmerzhaften
Auflösungsprozesses. Das lässt sich nicht bebildern und das versucht
Bieito auch nicht, stattdessen platziert er kleine Szenen, Irritationen
und Störfeuer; er lässt seine beiden Darsteller (Alexandra Ionis und
Leigh Melrose) auf aufgebockten Fahrrädern munter gegen die Verzweiflung
anstrampeln oder in einem gläsernen Schneewittchensarg ruhen – mit einer
Zimmerpflanze zwischen den Füßen. Dadurch entsteht eine Stimmung, bei
der unter der Oberfläche des Verspielten ein Abgrund des Makabren, der
Ausweglosigkeit aufscheint. Ob das zum Schluss aufflammende Licht als
Hoffnungsschimmer gelten kann, muss jeder für sich selbst entscheiden.*
*[Termine im März] *
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Werke von Andrew Norman am **6.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mitreiende-lebensfreude/2501>**,
Wolfgang Rihm am **12.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rihm-70/1717>**,
**Tebogo Monnakgotla**am **13.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-johan-dalene/1…>**,Witold
Lutoslawski am **13.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/burleske/1345>**, **14.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/burleske/1346>**und
**15.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/burleske/1347>**, Bruno
Hartl am **22.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/martin-grubinger-bruckner-o…>**und
Marko Nikodijevic am **27.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/antoine-tamestit-swr-sympho…>**auf
dem Programm. Die **Alte Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**kündigt das **Ensemble Bruch
<https://6000720639e41.site123.me/>**am 6.3., **/Das Schweigen der
Dafne/ <https://www.dafne.online/>**, ein Musiktheater für eine
Tänzerin, einen Schauspieler und ein Kammerensemble, am 19.3., **/PS -
ein Veto gegen die Zeit und den Lauf der Dinge/**am 26. und 27.3. und
das **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**mit **/Limina /**von Valerio
Sannicandro am 30.3. an. Die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**lädt am **7.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-11/>,****14.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-journeying/>**und
**28.3. <https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-12/>**bei
freiem Eintritt zu ihren Montagskonzerten.**
Am **1.3.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/kammermusik/veranstaltung-wd…>**befassen
sich das **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**und Martin Zingsheim im
WDR-Funkhaus mit der schrägen Seite Amerikas, das Trio
Hübsch/Schubert/Wierbos spielt am **6.3.
<https://www.huebsch.me/index.php/de/konzerte>**als **Carl Ludwig
Hübschs Langfristige Entwicklung des Universums
<https://www.huebsch.me/index.php/de/universe>**im Atelier
Dürrenfeld/Geitel, ebenfalls am 6.3. treffen
Jörgensmann/*Dell/Ramond/Kugel beim Cha <http://chamber-remix.de/>mber
Remix <http://chamber-remix.de/> auf Yérri-G Hummel, Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> interpretiert am 13.3. in der Markuskirche
in Porz */further in summer than the birds V/*//von Eva-Maria Houben
<http://evamariahouben.de/>, das Trio Abstrakt
<https://trioabstrakt.com/> ist am 26.3.
<https://altes-pfandhaus.de/event/trio-abstrakt/> im Alten Pfandhaus
<https://altes-pfandhaus.de/> zu Gast und die nächste Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html> ist am 30.3. geplant.
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben und jeden 2. und 4.
Dienstag im Monat funkt 674.fm <https://674.fm/>Elektronik und
Klangkunst in den Äther. W*eitere Termine und Infos finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>**,****Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Avner Dormans /Die Kinder des Sultans/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/die-kinder-des-sultans/>,
eine fantastische Oper für Menschen ab 8 Jahren,//hat am 6.3. in
*Dortmund*Premiere, im Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/> stehen Werke von /Philipp
Maintz/ am 9.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/09-03-2022-hansjoerg-albrec…>
und /David Lang/ am 13.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/13-03-2022-benjamin-appl-di…>
auf dem Programm und im domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> gibt
am 17.3. The Dorf sein monatliches Gastspiel.
Bereits am 2.3.
<https://steinbruch-duisburg.de/veranstaltungen/the-dorf-umland-tunnel-meado…>
ist The Dorf im Steinbruch <https://steinbruch-duisburg.de/> in
*Duisburg* zu erleben. In der Mercatorhalle spielt am 6.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/armida-quartett-kako6-2021-20…>
das Armida Quartett *Marko Nikodijevic* /2. Streichquartett/ und am
27.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/engel-schumacher-piano-extra-…>
interpretiert Kai Schumacher *Frederic Rzewskis */The People United Will
Never Be Defeated!/
*Düsseldorf*
Zwei Konzerte in der Reihe new counterpoints, die eigentlich schon 2020
bzw. 2021 stattfinden sollten, holt der Verein musik21
<http://musik21.de/> am 20.3. endlich nach. Zu Gehör kommen fünf
Uraufführungen. In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> erwarten uns
das Bruckner Orchester Linz und Martin Grubinger mit Bruno Hartls
/Konzert für Multi-Percussion und Orchester op. 23 /am 20.3.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Meisterkonzerte-I/Brucknerorchester-Li…>
und das notabu.ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> mit einem
Konzert zum *70. Geburtstag von Wolfgang Rihm*am 30.3.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-05/>
*Sonstwo*
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössiche Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich in der Reihe 'Hören und
Sprechen über Neue Musik' am 4.3. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3564>
mit Johannes Maria Staud und hat am 26.3.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=3070> Stefan Bauer und das SKR Trio zu Gast.
Die *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> widmet ihren nächsten Jour
fixe am 7.3. Toshio Hosokawa und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
findet am 20.3. ein Neue-Musik-Konzert mit Viktoriia Vitrenko
<https://viktoriia-vitrenko.com/> statt.
Das Bruch Ensemble <https://6000720639e41.site123.me/> bringt am 3.3.
<https://www.beethoven.de/de/termine/view/6032942291746816/Neue+Musik>
zeitgenössische Musik ins *Bonner* Beethoven-Haus.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster* sind Jan Klare und Kollegen am 4.3. und das Kodian Trio am
24.3. zu Gast.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/>, der ehemalige Organist an
der Kunst-Station Sankt Peter in Köln, gestaltet an seinem neuen
Wirkungskreis in *Paderborn* unter dem Titel 'blau – experimentelle
musik im kirchenraum' am 2.3.
<https://pastorale-informationen.wir-erzbistum-paderborn.de/veranstaltungen/…>
ein gemeinsames Konzert mit Irene Kurtak.'b
Der ort <https://www.kowald-ort.com/> in *Wuppertal* kündigt einen Film
über Arvo Pärt in der Reihe cine:ort
<https://www.kowald-ort.com/cine-ort-2022/> am 3.3. und neue Kammermusik
mit dem Cello-Trio Ono am 19.3.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/19-3-ono/> an.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
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*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
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28 Jan '22
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*Februar 2022*
*Gewesen:*Ensemble Modern in der Kölner Philharmonie – *Musik der Zeit
beim WDR – Zenders **/Winterreise/**in Duisburg**
Angekündigt:*/Die Soldaten/und /Metropolis/in der Kölner Philharmonie –
/Rossums Universal Robots/ebenfalls in Köln u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
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**[Ensemble Modern in der Kölner Philharmonie****]**
*Immer mal wieder stößt man auf Ländernamen, die man noch nie gehört hat
und die man auf der Weltkarte nicht zuordnen kann. Aber wer Hanyst und
Mathuna nicht kennt, muss nicht verschämt zusammenzucken, denn es
handelt sich um **fiktive Produkte
<http://atlantispedia.art/wiki/Main_Page>**einer KI-Software, die die
Fake-Nationen auf der Basis von Wikipedia-Artikeln auch mit
Informationen zu Historie, Verfassung, Bevölkerung usw. versorgt hat.
Die norwegische Komponistin **Maja S. K. Ratkje
<https://ratkje.no/>**hat sich jetzt um die nötige Begleitmusik
gekümmert. Warum nicht? Die internationalen Sportorganisationen sind
inzwischen so korrupt und verlottert, dass man sich nicht wundern würde,
wenn demnächst ein von irgendeinem Multimilliardär aus dem Hut
gezaubertes Phantasieland an den Start ginge und da kann es nicht
schaden, schon einmal ein paar Nationalhymnen in der Hinterhand zu
haben. Ratkje wirft reale **/National Anthems /**(so auch der Titel
ihres neuen Werks), die der angenommenen Region des jeweiligen Landes
entsprechen (Norland Boris zum Beispiel wird irgendwo in Südamerika
verortet) in den Pool und lässt die künstliche Intelligenz damit
schalten und walten. Leider ist das klingende Ergebnis nicht annähernd
so amüsant wie das zugrunde liegende Konzept. Zunächst bin ich noch
bereit, das Ganze witzig zu finden: Zu Gehör kommen freundliche
Klaviersoli und schmissige Bläserpassagen garniert mit eingesprochenen
oder auf eine Leinwand projizierten Länderinformationen, dazwischen ist
Platz für kurze geisterhafte Zwischenspiele und
chaotisch-improvisatorische Momente. Die Komponistin selbst tritt
beherzt ans Mikrophon, singt aus voller Brust, lässt Plastikfolie
rascheln usw.; aber der Gag ist schnell erschöpft, das Stück wirkt
zunehmend hilflos und vorhersehbar. Man sagt, künstliche Intelligenz sei
besser als natürliche Dummheit, aber beim jetzigen Stand der Technik
scheint zumindest bei der Produktion von Kunst natürliche Intelligenz
ein unverzichtbarer Bestandteil zu sein. Diese möchte ich Maja S. K.
Ratkje auf keinen Fall absprechen, aber bei den **/National
Anthems/**hat sie sich aus meiner Sicht zu sehr auf KI verlassen.**
In Auftrag gegeben wurde das Stück von der **Kölner Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**und dem **Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/>**, das schon immer für Experimente zu
haben war und damit oft Glück hat. Dass der Gastauftritt in Köln zum
Jahresbeginn, am 6.1.22, auch diesmal Spaß machte, dafür sorgte Enno
Poppe, der nicht nur am Dirigentenpult stand, sondern auch die zweite
Uraufführung beisteuerte. Bei seinem neuen Werk **/Körper/**lässt er
sich von den Bigbands der 20er Jahre inspirieren, deren klangliche
Möglichkeiten aus seiner Sicht „nicht nur immens, sondern auch kaum
ausgeschöpft“ sind. Mit historischem Material hat sich Poppe bereits
früher auseinandergesetzt – besonders prominent in seinem Stück
**/Rundfunk/**, das nicht nur diesem Medium ein Denkmal setzt, sondern
vor allem den Sound alter Synthesizer aufleben lässt. Aber
nostalgieselige Anwandlungen sind bei ihm nicht zu befürchten: Gleich
zum Auftakt lässt er die Zügel schießen und entfacht einen fulminanten,
überbordenden Wildwuchs. Erst nach knapp fünfzehn Minuten wird etwas
ruhigeres Fahrwasser erreicht, was ihm die Möglichkeit gibt, die
unterschiedlichsten Gestade zu erkunden. Um sich dem Bigband-Sound
anzunähern, ist die Bläserfraktion überwiegend doppelt besetzt, aber
auch die E-Streicher, zwei Synthesizer und vor allem drei Schlagzeuger
(mal fell-, mal metall-, mal holzlastig) sorgen für eigenwillige Klänge.
Poppe lässt sie jaulen und quengeln, sich festbohren und wieder
ausbrechen, zelebriert perkussiv untermalte Bläserlinien und leiernde
Synthesizer und verbreitet – wie schon die Bands vor 100 Jahren – gute
Laune.*
**[Musik der Zeit beim WDR]**
*Das erste **Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>**-Konzert
des Jahres am 15.1. bestritt das **WDR Sinfonieorchester
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/index.html>**unter
der Leitung von **Elena Schwarz <http://elenaschwarz.com/>**mit einem
Programm aus älteren und neueren Werken:**Xenakis'
<https://www.iannis-xenakis.org/>****/Akrata/**für 16 Blasinstrumente
ist selbst nach über 50 Jahren noch voller Energie und auch **/magma VII
/**(1984) der viel zu selten gespielten argentinischen Komponistin
**Graciela Paraskevaídis <http://www.gp-magma.net/home.html>**ließ
aufhorchen. In Blöcken wälzen sich dunkle Klangmassen heran, stapeln
sich übereinander, werden von hohem Zirpen zersetzt und von harschen
Schreien zerrissen. Im Kontrast zu dieser Bläserdominanz konzentriert
sich **Lisa Streich <https://www.lisastreich.se/>**in **/Mantel/**(2018)
auf das Streichorchester, das sie als äußerste Schicht, als 'Haut des
Orchesters' empfindet und durch zwei Schlagzeuger ergänzt. Die Haut,
unser größtes Sinnesorgan, verbindet uns mit und trennt uns von der
Welt, schützt uns und macht uns verletzlich. Diese Verletzlichkeit wird
sinnfällig, wenn zarte wie hingehauchte Klänge von harten Schlägen wie
von Stichen zerteilt werden. Zwischendurch vermitteln melodische
Anklänge eine trügerische Vertrautheit, legen Fährten, die ins Nirgendwo
führen, sich in nervösem Flirren verlieren oder brutal zerhackt werden.
Ungewissheit, Instabilität und Spannung vermittelt auch **Natalia
Solomonoffs <https://de.natalia-solomonoff.com/>**Orchesterstück
**/Incierto Suelo Cielo/**für Orchester, das die politische Situation in
ihrer Heimat Argentinien zur Zeit der Entstehung 2018 spiegelt. Gleich
zum Auftakt schiebt sich ein bedrohlich brodelnder dunkler Klangfluss in
den Vordergrund, der zunehmend von Löchern und Rissen aufgelöst wird.**
Ausgerechnet die einzige Uraufführung des Abends, ein Saxophonkonzert
von **Peter Eötvös <https://eotvospeter.com/>**entpuppte sich als
Enttäuschung. Daran konnte auch der hervorragende **Marcus Weiss
<https://marcusweiss.net/>**als Solist nichts ändern. Der Titel
**/Focus/**führt in die Irre, denn hier fokussiert sich nichts,
stattdessen plappert die Musik geschwätzig vor sich hin, mäandert
unentschlossen zwischen Jazz und Klassik, probiert alle Schuhe mal an,
tritt eifrig auf der Stelle und kommt doch keinen Meter vom Fleck.*
**[Zenders ***/*Winterreise*/***in Duisburg]**
*Wenn schon in alten Zeiten wildern, dann doch gleich so beherzt wie
Hans Zender mit seiner komponierten Interpretation von Schuberts
**/Winterreise/**, die sich auch fast 30 Jahre nach der Uraufführung
noch in den Konzertprogrammen behauptet; wie jetzt in der Duisburger
**Mercatorhalle <https://www.mercatorhalle.de/>**mit den **Duisburger
Philharmonikern <https://duisburger-philharmoniker.de/>**unter der
Leitung von **Axel Kober <https://axelkober.com/de/>**. Man merkt zwar,
dass es sich nicht um ausgewiesene Neue Musik-Experten handelt, aber
Zenders Version, die den originalen Klavierpart auf sehr eigenwillige
Art dem Orchester anvertraut, lässt sich ihre Ecken und Kanten nicht
austreiben und die Musiker und Musikerinnen sind mit Energie und
Engagement bei der Sache. Schon der Auftakt, wenn die Bläser einzeln
Richtung Bühne wandern und irrlichternde Klänge in den Raum tupfen, ist
ein Gänsehautmoment. Weniger überzeugt hat mich der Solist **Klaus
Florian Vogt <https://www.klaus-florian-vogt.de/>**, ein
wagnergestählter Heldentenor, der an diesem Abend eher zahm und 'gar so
lau' ans Werk geht. Während dichtes Bläsergegrummel unter der Rinde
schwillt, während die Musik selbst dann, wenn sie uns wie in
**/Der/****/Lindenbaum/**mit Gitarren- und Harfengesäusel einlullt,
Abgründe offenbar, bleibt er brav an der Oberfläche – unberührt von dem
musikalischen Chaos in seinem Rücken, das durch die Ruhelosigkeit der
Musiker noch verstärkt wird. Sie wandern durch den Saal oder formieren
sich zu Fernorchestern, deren Klänge durch die geöffneten Türen
hereindringen. Wenn es denn unbedingt sein muss, gewinnt Vogts Stimme an
Lautstärke aber nicht an Schärfe oder Tiefe. Im Gegensatz zum
Instrumentalpart lässt Zender die Gesangspartie weitgehend unangetastet,
aber selbst da, wo er wie in **/Der stürmische Morgen /**den Stimmfluss
vom Sturm zerreißen lässt, klingt es bei Vogt wie unbeholfenes Stolpern.
Der gelegentliche Einsatz eines Mikrophons führt nicht zu
Doppelbödigkeit sondern zu doppelter Emphase.**
Diese Diskrepanz zwischen Gesang und Instrumentalmusik macht die
Duisburger Interpretation der Zenderschen Interpretation zu einem so
sicher nicht intendierten Abbild der politischen Verhältnisse zu
Schuberts Zeiten: Vor meinem inneren Auge sehe ich den braven Biedermann
steif in seinem Biedermeiersessel sitzen, während – von ihm unbemerkt –
in der Standuhr Metternichs Spitzel lauern und unterm Sofa die Presse
gemeuchelt wird.*
*[Termine im Februar]*
Pandemiebedingt hagelt es schon wieder Absagen; ob bzw. unter welchen
Umständen die angekündigten Konzert stattfinden, wird sich daher erst
kurzfristig entscheiden – also unbedingt vorher erkundigen.
*Köln*
*In der **Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**erwarten uns gleich zwei
Highlights: **/Die Soldaten/**von B.A. Zimmermann am **12.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/soldaten/1419>**und
Fritz Langs**/Metropolis/**mit Musik von Martin Matalon am **16.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/metropolis/1413>**und
**17.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/metropolis/1414>**sowie
Orgel plus Percussion am 14.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/christoph-sietzen-christian…>
In der **Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**stehen die
intermediale Musikperformance **/Polis – Die Stimmen der Stadt /**vom
10. bis 13.2., **/Sand /**mit dem Scott Fields Ensemble am 20.2., das
**Ensemble Inverspace <https://ensembleinverspace.com/>**am 21.2. und
das **ensemble hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/>**am 23.2. auf
dem Programm. Am 5. und 6.2. bringt **gamut inc
<https://gamutinc.org/>****/Rossums Universal Robots/
<https://www.comedia-koeln.de/buehne/satire-plus/rossums-universal-robots/>**/,
/**ein Musiktheater nach Karl Capek,**//**zur Aufführung, **Eva-Maria
Houben <http://evamariahouben.de/>**ist am **12. und 13.2.
<https://www.ekir.de/brueck-merheim/kulturelle-veranstaltungen-572.php>**mit
zwei Konzerten in der Johanneskirche zu erleben, die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/>**ist am **20.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-80-things-that-re…>**mit
Werken von Mikolaj Laskowski, Francesco Ciurlo und Oscar Bianchi beim
WDR zu Gast und am **23.2.**findet die nächste **Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>**statt. *
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben (z. B. am 5.2. das
Analog Terzett) und jeden 2. Dienstag im Monat funkt 674.fm
<https://674.fm/>live Elektronik und Klangkunst in den Äther. W*eitere
Termine und Infos finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,****Musik
in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im *Dortmunder*domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> gibt am 17.2.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10004.html>
die Großformation The Dorf ihr monatliches Gastspiel, am 8.2.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/6516/>
findet im Kunstmuseum Bochum ein Konzert mit dem Pianisten Craig Taborn
statt und die *Essener*Folkwang Univesität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> kündigt Frische Klänge am 1.2., ein
Konzert der Integrativen Komposition am 2.2. und Masterabschlüsse Neue
Musik am 7. und 8.2. an.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> setzt das notabu ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 2.2.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-04/>
seine Reihe 'Na hör´n Sie mal…' mit Werken von *Günther Becker, Luciano
Berio, Christóbal Halffter und Mark-Andreas Schlingensiepen*fort.
*Sonstwo*
Die *Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> kündigt das Trio Abstract am 5.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2994> und das Cologne Contemporary Jazz
Orchestra am 12.2. <https://www.gzm-aachen.de/?p=3045> an.
In der *Bielefelder*Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
stehen ein Konzert mit dem Ensemble Earquake
<https://www.hfm-detmold.de/die-hochschule/ensembles-der-hfm/ensemble-earqua…>
am 6.2. und ein Orgelkonzert mit Martin Herchenröder am 13.2. auf dem
Programm.
Bereits am 4.2. ist das Ensemble Earquake
<https://www.hfm-detmold.de/die-hochschule/ensembles-der-hfm/ensemble-earqua…>
in seinem Heimathafen, der *Detmolder*Hochschule für Musik
<https://www.hfm-detmold.de/>, zu erleben. Im Landestheater hat am 16.2.
/Die Zeitreisemaschine/
<https://www.landestheater-detmold.de/de/programm/die-zeitreisemaschine/3937…>,
eine Familienoper von Detlef Heusinger, Premiere.
In der Evang. Kirche Hoerstgen in *Kamp-Lintfort *lassen Eva-Maria
Houben an der Orgel und Christoph Nicolaus an der Steinharfe am 11.2.
<https://www.kirche-hoerstgen.de/mit-den-ohren-atmen/> die Ohren atmen.
Friedrich Ludmann bespielt mit Rochus Aust und Verena Barié am 5.2.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/chateau-d-eau-i.17064122>
den *Solinger*Lichtturm <https://www.lts4.org/> und im Galileum
<https://galileum-solingen.de/> ist am 10.2.
<https://galileum.ticketfritz.de/Event/Kalender/5019/17152?typ=Vorlage>
das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> zu Gast.
Im *Wuppertaler*ort <https://www.kowald-ort.com/> ist am 4.2.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/4-2-allfemale/> in der Reihe
'all female' ein Konzert mit *Ute Völker, Angelika Sheridan und Carolin
Pook geplant und am 13.2.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/13-2-sassoonkeller/> werden die
Pianistin Julie Sassoon und der Schlagzeuger Willi Kellers erwartet.*
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
Und gar nicht weit entfernt, in *Trier, * findet vom 10. bis 13.2. allen
Widrigkeiten zum Trotz Opening <http://opening-festival.de/>, das
internationale Festival für Aktuelle Klangkunst, statt. Am 12.2. kommt
/Das Schweigen der Dafne//**/für eine Tänzerin, einen Schauspieler und
Kammerensemble mit Musik von Christina C. Messner nach einem Text von
Georg Beck zur Aufführung.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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29 Dec '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
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https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-…>
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*Januar 2022*
*Gewesen:*10 Jahre ensemble hand werk*
Angekündigt:*Frakzionen-Festival in Bielefeld – Kosmos Luciano Berio in
Essen – Ensemble Modern in Köln – Zeitinsel Adámek in Dortmund u.v.a.m.
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<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[****10 Jahre ensemble hand werk]**
*Während wir womöglich auf den nächsten Lockdown zutaumeln und die
Kulturszene sich arg zerzaust über Wasser zu halten versucht, ist es
schön, wenn es zwischendurch auch einmal etwas zu feiern gibt. Eine
Gelegenheit dazu gab es am 19.12. in der Alten Feuerwache in Köln, wo
das ensemble **hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/de/>**seinen 10.
Geburtstag zelebrierte. Von den sechs Gründungsmitgliedern waren Daniel
Agi (Flöte) und Niklas Seidl (Cello) mit von der Partie, mit Heni
Hyunjung Kim und Lola Rubio wurden im Laufe der Jahre Klarinette und
Violine neu besetzt, am Klavier saß Thibaut Surugue und am Schlagzeug
Moritz Koch, woraus sich fast die klassische Pierrot-Lunaire-Besetzung
ergibt. Für die Sprechstimme fühlen sich bei Bedarf alle verantwortlich
und überhaupt ist Vielseitigkeit und Flexibilität Trumpf, wie das
Konzertprogramm einmal mehr unter Beweis stellte. Große Namen stehen
neben noch nicht so Etablierten, neue neben älteren Werken, denn guten
Stoff nach der Uraufführung nicht in der Versenkung verschwinden zu
lassen, ist ein wichtiges Anliegen des Ensembles. Das bescherte uns
diesmal die Wiederbegegnung mit Gérard Grisey hochvirtuosem und
spannungsgeladenem Werk **/TALEA/**, einer – wie Grisey es beschreibt –
unerbittlichen Maschine, aus der im weiteren Verlauf Unkraut und wilde
Blumen sprießen. Turbulent geht es auch in Vladimir Gorlinskys
**/Bramputapsel/**zu: Fast überfallartig starten Bassflöte und
Bassklarinette als blökendes Duett, halten plötzlich inne, um in zartere
Gefilde abzuheben, und stürzen sich unvermittelt wieder ins Chaos.**
Die Musiker verstehen nicht nur ihr instrumentales Handwerk, sondern
haben auch konzeptuelle und theatrale Stücke im Repertoire, aber auch
hier ist weniger mehr, ist Präzision wichtiger als multimedialer
Overkill. In Dieter Schnebels **/Poem für 2 Rümpfe/**aus
**/Zeichen-Sprache /**genügen zwei mit bewundernswerter Genauigkeit sich
beugende Körper. Selbst Irene Galindo Queros vergleichsweise üppig
bestücktes Werk **/contención. cautiviero/**(Eindämmung.
Gefangenschaft), bei dem Instrumente, gesprochene und unausgesprochene
Worte, Manipulationen am Mikrophon und Zuspiel zusammenkommen, wird
bestimmt von zarten Momenten zwischen den Zeilen und Klängen, von
Säuseln und Pfeifen, hingehauchten Silben und mehr ahn- als ortbaren
Windgeräuschen. Und auch für (abgründigen) Humor ist man zu haben, zum
Beispiel wenn Jessie Marino in seinem Stück **/Endless Shrimps /**einen
makabren Bilderreigen, der uns die industrielle Massenproduktion von
Lebensmitteln in gleichzeitig sterilen und abstoßenden Bildern vor Augen
führt, mit einer nicht minder absurden Geräuschkulisse garniert, bei der
u.a. knarzende Kartoffelchips zum Einsatz kommen.*
*Was immer hand werk anpackt, es wirkt bei aller Präzision so
unaufgeregt und unprätentiös, dass es ernsthaft Spaß macht, und dieser
Ansatz hat das Ensemble bereits zu wichtigen Festivals und um die halbe
Welt geführt: nach Darmstadt und Witten, nach Singapur und Manila,
selbst nach Bayreuth ins Haus Wahnfried. Doch so weit brauchen wir zum
Glück nicht zu reisen, da sie regelmäßig in der Feuerwache zu Gast sind.
Das nächste Mal am 23.2.2022. Aktuell ist hand werk zudem im Museum
Ludwig zu erleben: Für die Ausstellung **Boaz Kaizman. Grünanlage
<https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/boaz-kaizman-gruenanlage.html>**haben
sie ein Stück eingespielt, dem die Transformation eines Gedichts des
Künstlers in Musik zugrunde liegt.*
*[Termine im Januar]*
Ob bzw. unter welchen Umständen die angekündigten Konzert stattfinden,
wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden – also unbedingt vorher
erkundigen.
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
das Ensemble Modern mit Uraufführungen von Poppe und Ratkje am **6.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-enno-poppe/…>**,
Penderecki und Heucke am **9.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/50-jahre-kolner-kurrende/14…>**,
Unsuk Chin am **16.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/con-forza/1619>**,
**Vito Žuraj**am **16.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumer/1325>**, **17.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumer/1326>**und
**18.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/traumer/1327>**, Philip
Glass am **23.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kernrepertoire/2172>**,
John Adams am **27.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/klassik-mal-anders-rhythm-d…>**und
Jörg Widmann am **30.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/rising-stars-kebyart-ensemb…>**auf
dem Programm. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**erwartet
zum Konzert am **10.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-10012022?pager=2021--…>**die
Oudspielerin Yasamine Shahhosseini und am **24.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-24012022?pager=2021--…>**die
Mezzosopranistin Sarah Maria Sun und der Saxophonist Marcus Weiss und
das WDR Sinfonieorchester spielen am **15.1.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>**im
Funkhaus 'Musik der Zeit'. Die **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/>**präsentiert in der Reihe 'soundings' am **13.1.
<https://www.khm.de/termine/news.5269.soundings-029-120den-4-frauen-12-beine/>**das
Damenquartett 120 DEN und in der Reihe **Raum-Musik
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/veranstaltungen-und-aktuell…>**des
**Musikwissenschaftlichen Instituts
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php>**der Uni
Köln ist Hildegard Westerkamp am 28.1. in einem Online-Vortrag zu
erleben. Die **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**startet das neue Jahr mit 'Neue Musik
Abenden' am 14. und 15.1., einem Kompositionsabend am 15.1., 'Diversen
Identitäten' am 17.1. und einem Workshop 'zeitgenössisches Lied' unter
der Leitung von Moritz Eggert mit einem Abschlusskonzert am 23.1. Die
nächste **Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html>**ist für den
26.1. geplant.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben und jeden 2. Dienstag im
Monat funkt 674.fm <https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den
Äther. W*eitere Termine und Infos finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**,****Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Das *Dortmunder*Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
widmet seine nächste Zeitinsel
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/adamek/> vom 27. bis 30.1. Ondřej
Adámek <https://ondrejadamek.com/?lang=de>. Mit dabei sind u.a. das
Ensemble Resonanz, die Geigerin Isabelle Faust und natürlich die
Airmachine und zum Auftakt findet am 23.1. ein Workshop statt. Außerdem
erklingt im Konzerthaus am 18.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/18-01-2022-junge-wilde-isat…>
Musik von /Sofia Gubaidulina/und /Eleanor Alberga. Im Domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> steht am 20.1.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-10003.html>
die Großformation The Dorf auf der Bühne./
/In ihrem 6. Philharmonischen Konzert interpretieren der Tenor Klaus
Florian Vogt und die //*Duisburger*//Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/> am 19. und 20.1.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/schuberts-winterreise-pk-06-2…>
Hans Zenders komponierte Version der ///Winterreise///./
/In d//er //*Essener*//Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> vergönnt uns Gordon Kampe
am 6. und 7.1.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/schubert-4-tragische-98785/5957/>
einen Vorgeschmack auf seine Oper ///Dogville ///und am 21.1.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/sound-lab-112489/5968/> wird als
Nachschlag zum NOW!-Festival das Kompositionsprojekt Sound//lab
präsentiert. Die Folkwang-Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> kündigt Kompositionen von Folkwang
Lehrenden am 10.1., Tape Sessions am 13. und 20.1., Frische Klänge am
19.1. (Standort Duisburg) und am 24.1., das Impr%rchester am 21.1.,
Masterabschlüsse Neue Musik am 26. und 31.1. und ein Konzert der
Integrativen Komposition am 28.1. an. Außerdem ist am 29.1. das
Klavier-Festival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/> mit zwei
Veranstaltungen zu Luciano Berio zu Gast – mit //Sarah Maria Sun und der
Musikfabrik als Interpreten./
*Düsseldorf*
Der Klangraum 61 <https://www.klangraum61.de/>, der gerade an einer
neuen Website bastelt, veranstaltet am 8.1. ein Neujahrskonzert in der
Neanderkirche und am 15.1.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2022-01-15-kommas-en…>
wird das Kommas-Ensemble <https://www.kommas-ensemble.de/> in der Robert
Schumann Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> erwartet.
*Sonstwo*
Die*Aachener *Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> beschäftigt sich am 7.1.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2321> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' mit Claus Kühnl.
Im Theater <https://theater-bielefeld.de/> *Bielefeld*hat am 8.1. der
Tanzabend /Puls/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/puls.html>/zu einer
Neukomposition von Francesco Antonioni/Premiere und die cooperativa neue
musik <https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> veranstaltet am
10.1. den nächsten Jour fixe. Vom 14. bis 16.1. findet in der
Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
das Festival Frakzionen <https://www.frakzionen-festival.de/> statt und
am gleichen Ort sind außerdem Olivier Messiaens /La Nativité du
Seigneur/am 2.1, /Der rote Ahorn – /ein Musik-Sprechtheaterstück von
Johannes Fritsch – am 9.1., Klanginstallationen von Bernd Bleffert am
10.1. und ein Improvisationskonzert am 30.1. zu erleben.
Die *Detmolder*Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/>
präsentiert am 28.1. ein Konzert mit dem Ensemble Earquake.
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> zelebriert am
21.1. in der St. Marienkirche in *Minden* mythische Momente.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*finden ein Improvisationskonzert am 2.1. und ein Konzert mit
Julia Brüssel & Jonas Gerigk am 9.1. statt.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der Uni
*Siegen*kündigt Musik von Ludwig van Beethoven, Martin Herchenröder,
Bruno Mantovani und Enno Poppe mit dem Kuss Quartett am 17.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
und ein studentisches Filmprojekt mit Architektur, Licht, Musik und
Performance am 26.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
in Altenberg an.
Im *Wuppertaler* ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen Baby Sommer &
Die Brüder Lucaciu am 9.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/babysommer/> und FleischWolf
plus Jonas Gerigk am 22.1.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2022/fleischwolf/> auf dem Programm,
im von der Heydt-Museum <https://www.von-der-heydt-museum.de/> erklingt
am 20.1. /Der bunte Klang /und der Umlandkalender
<http://www.umlandkalender.de/> kündigt für den 8.1.
<https://insel.news/> das von Gunda Gottschalk entwickelte Post
Babel-Projekt an (mit Folgeaufführungen am 9.1. in Bochum und Bonn.)
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
**neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
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26 Nov '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
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<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezember-2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezembe…>
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__
*Dezember 2021*
*Gewesen:*NOW!-Festival in Essen – /In vain/von Georg Friedrich Haas in
der Tonhalle in Düsseldorf*
Angekündigt:*10 Jahre Ensemble Handwerk – Festival zum 90. Geburtstag
von Sofia Gubaidulina – Musikfabrik in der HfMT u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[NOW!-Festival in Essen] **
*Im letzten Jahr kam dem **NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20212022/now-mikroko…>**auf
halber Strecke der Lockdown in die Quere, so dass das zweite Wochenende
nur online erlebbar war. Diesmal ging alles gut und so konnte man vom
28.10. bis 7.11. nicht nur Musik satt hören, sondern endlich wieder
Gleichgesinnte treffen, sich austauschen und mit einem Glas Wein auf AHA
und 3G anstoßen. NOW! gehört nicht zu den internationalen
Speerspitzenfestivals und das hat seine Vorteile. Denn während man in
Donaueschingen regelmäßig erklären muss, warum Hinz und Kunz nicht im
Publikum sitzen (wobei die Veranstaltungen stets ausverkauft sind) und
warum nicht mit jeder Uraufführung die Welt neu erfunden wird (obwohl
das Fortschrittsdogma längst als imperialistisches Folterinstrument
entlarvt wurde), kann man in Essen ganz entspannt Musik hören, ohne
ständig nach dem Nochniedagewesenen Ausschau halten zu müssen. Auch das
jeweilige Motto – in diesem Jahr 'Makrokosmos – Mikrokosmos' – ist so
gewählt, dass sich niemand ernsthaft bevormundet fühlen muss.
Stattdessen setzt man auf hochkarätige Ensembles, einen guten Mix aus
etablierten Werken und Uraufführungen, Spielraum für den Nachwuchs sowie
einige besondere Eye- und Earcatcher. Gleich in drei Konzerten kamen
großformatige Orchesterwerke zur Aufführung: Das SWR Symphonieorchester
unter der Leitung von Brad Lubman hatte mit Beat Furrers **/Tableaux
I-III/**und Annesley Blacks **/abgefackelte wackelkontakte /**zwei
gerade erst in Donaueschingen uraufgeführte Werke im Gepäck, wobei Black
mit dem wunderbar schrägen, quäkenden Klang ihrer beiden Solisten, einem
Lupofon und einem No-Input-Mixer, den traditionellen Orchesterklang auf
erfrischende Weise aufmischt. Bei dem von der Neuen Philharmonie
Westfalen unter Leitung von Johannes Kalitzke aus der Taufe gehobenen
**/528 Hz/**von Ying Wang trifft uns hingegen schonungslos die ganze
auftrumpfende und überbordende orchestrale Wucht. Da können selbst
eingeschmuggelte Herzschläge und Morsezeichen mit Liebesbotschaften
nichts retten. Angenehm transparent und luzide klingt das neue Werk von
Nikolaus A. Huber (mit dem hr-Sinfonieorchester unter Baldur
Brönnimann), auch wenn seine Aktualisierungsbemühungen (Titel
**/Lockdown – Basket Music/**und Gedenkfermate für George Floyd) etwas
gewollt erscheinen. Bemerkenswert ist, wie intensiv Lachenmanns
**/Kontrakadenz/**noch nach 50 Jahren wirkt. Lachenmann war persönlich
anwesend und seine Stücke sorgten auch in den Konzerten mit dem Trio
Catch (**/Allegro sostenuto/**) und dem Quatuor Diotima (**/Gran
Torso/**) für Gänsehautmomente. Diese Wiederbegegnungen mit
Schlüsselwerken, die viel zu selten live gespielt werden, sind für mich
Highlights des NOW!-Festivals. Dieses Jahr bescherte es uns **/No hay
caminos, hay que caminar ... Andrej Tarkowskij /**und **/...sofferte
onde serene .../**von Luigi Nono, Mark Andres **/….selig sind …/**für
Klarinette und Elektronik mit Jörg Widmann als Solisten und George
Crumbs **/Makrokosmos III – Music for a Summer Evening/**mit Mitgliedern
des Düsseldorfer Notabu-Ensembles. Eine alte Bekannte bei NOW! ist
Rebecca Saunders. In ihrem neuen Stück **/Hauch/**, interpretiert vom
Ensemble Modern, collagiert sie in gewohnter Weise musikalische Module,
diesmal erweitert durch eine Choreographie von Christine Kono. Doch die
Tanzsequenzen fügen dem Werk nur wenig hinzu, es wird getragen von
feinsinnigen Klangerkundungen, mal leise und fragil, mal rau und
fordernd, ein Kommen und Gehen, beiläufig und konzentriert zugleich.**
Wiederbegegnung und Erstaufführung, Nachwuchsförderung und Eyecatcher –
diese Quadratur des Kreises gelingt mit Stockhausens **/Luzifers
Tanz/**, der 3. Szene des **/Samstag/**aus **/Licht/**. Nach der
Uraufführung in Mailand 1984 und der Aufführung einer autorisierten
Fassung für Sinfonieorchester in München 2013 kam in Essen die
ursprüngliche Version für ein Harmonieorchester aus ca. 80 Blas- und
Schlaginstrumenten zur deutschen Erstaufführung – ein Unterfangen, für
das erstmals eine Kooperation aller fünf Musikhochschulen
Nordrhein-Westfalens (Detmold, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster) auf
die Beine gestellt wurde. Da ich weder mit Stockhausens esoterischen
Sternenflügen noch mit seinem sogenannten Humor viel anfangen kann,
erschließen sich mir die inhaltlichen Implikationen nur ansatzweise.
Jedenfalls bringt Luzifer ein riesiges Menschengesicht in Stellung, das
er durch Aufspielen der einzelnen Partien (**/rechter Backentanz/**,
**/Nasenflügeltanz/**) Grimassen schneiden lässt. In der Essener
Philharmonie gelingt dies, indem die Mitwirkenden auf den Rängen rund um
den Orgelprospekt platziert und die jeweiligen Gruppen durch
Lichtakzente hervorgehoben werden. Allen Vorbehalten zum Trotz, das
Ergebnis ist sowohl optisch als auch musikalisch beeindruckend.*
*Während Stockhausen in die unendlichen Weiten des Makrokosmos
vordringt, geht Simon Steen-Andersen den umgekehrten Weg, indem er sich
in den Mikrokosmos einer Tuba vortastet und diese einer Live-Endoskopie
unterzieht. Das Instrument schwebt in einer dramatischen Inszenierung
auf die Bühne und wird dort einem spektakulären Eingriff unterzogen,
wobei wie bei einer Darmspiegelung gewundene Wege passiert werden, die
sich über eine Großleinwand live und in Farbe verfolgen lassen – vom
Schalltrichter bis zu den grotesk vibrierenden Lippen von Melvyn Poore.
Unterwegs begegnen uns nicht nur fremdartige Klänge sondern seltsame
Miniaturwesen und geheimnisvolle Flusen, denen durch die Luftströme
Leben eingehaucht wird. Wir entdecken organisches Leben auf einem fernen
Planeten und werden in einem Paralleluniversum im Miniaturformat einem
Erdbeben ausgesetzt. Ein herrlich absurdes Spiel mit Dimensionen und
Assoziationen, bei dem nichts ist wie es scheint. Assistiert wird Poore
von seinen Mitstreitern von der Musikfabrik, die auch musikalisch für
einige Turbulenzen und einen schwungvollen Ausklang sorgen – ein
**/Transit, /**der sich auch in puncto Humor ganz auf meiner Wellenlänge
bewegt.**
Instrumentale Experimente gab es in Essen noch mehrfach zu bestaunen. Im
Foyer der Philharmonie hatte Thomas Rother seine aus Relikten der
Industriekultur erbauten Skulpturen arrangiert, die regelmäßig bespielt
wurden. Riesige Dimensionen und akribische Detailversessenheit begegnen
sich in **Christof Schlägers
<https://christofschlaeger.de/>**Musikmaschinen, die das Salzlager auf
Zollverein ausfüllten. Mit offenen Augen und Ohren sammelt er
Alltagsklänge und -materialien und transformiert sie zu begehbaren
Trommeltoren und heulenden Heerscharen aus rotierenden Plastikrohren.
Das rappelt, braust, dröhnt, rauscht und blinkt, doch wie so oft bei
derartigen Unterfangen bleibt der musikalische Variantenreichtum
überschaubar (einige fühlten sich an den Instrumentenfuhrpark von Harry
Partch erinnert). Als musikalisch ergiebiger erwies sich der **Bable
Table <https://totemcontemporain.com/en/instruments/babel-table>**, ein
skurriles Etwas, das mit Druckluft bespielt wird und sowohl akustisch
als auch optisch mit seinen mit Gummi überzogenen Schüsselohren und
seinem Trötenrüssel an einen Elefanten im Porzellanladen denken lässt.
Jean-François Laporte forderte ihn zu einem fulminanten Nahkampf heraus.**
Wie in den Vorjahren beteiligte sich die Folkwanghochschule an mehreren
Veranstaltungen. Besonders spannend war das Zusammentreffen mit dem
Studio Musikfabrik, dem von Peter Veale geleiteten Nachwuchsensemble.
Nach einer Aufführung von Liza Lims **/Songs found in Dream/**und Dieter
Macks **/Luft/**übernahm die Truppe folkwang elektrisch das Zepter,
drehte die Instrumentalmusik live durch den Remixwolf und sorgte zu
später Stunde für frischen Wind und durchgepustete Ohren. *
**[***/*In vain*/***von Georg Friedrich Haas in der Düsseldorfer Tonhalle]**
*Bereits mehrfach hat das Düsseldorfer **Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>**mit dem **Ensemble Spectra
<https://spectraensemble.eu/>**aus Gent zusammengearbeitet, nun stand
mit Georg Friedrich Haas' **/in vain/**ein sogenanntes Kultstück auf dem
Programm. Im großen Saal der **Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/>**dirigierte Mark-Andreas Schlingensiepen die
24 Musiker und Musikerinnen des vereinten Ensembles sicher durch einen
Klangrausch, dem man sich kaum entziehen konnte. Filigranes sich nervös
aufschaukelndes Gekräusel erhebt sich über zunehmend dunklem Grund,
verdichtet sich zu einem markanten Klang, der in einen Abgrund der
Stille führt, während der Saal gleichzeitig im Dunkel versinkt –
lediglich von den unvermeidlichen grün schimmerten Notausgangszeichen
illuminiert. Haas macht offenbar alles richtig: Durch raffinierte
Spannungsbögen gelingt es ihm mühelos, die Hörer eine gute Stunde lang
bei der Stange zu halten, durch den Einsatz von Mikrotönen und durch das
Spiel mit Kontrasten wird das Klanggeschehen aufgeraut und belebt, ohne
jemandem weh zu tun. Selbst Leute wie Simon Rattle, die nicht im
Verdacht stehen, 24 Stunden am Tag Neue Musik zu hören, können
begeistert mitgehen. Rattle glaubt sogar, hier eines der ersten
Meisterwerke des 21. Jahrhunderts auszumachen. Integraler Bestandteil
der Partitur ist zudem eine ausgefeilte Lichtchoreographie, die in der
Tonhalle besonders gut zur Geltung kommt: ein ausgeklügeltes Spiel mit
Licht und Schatten, bei dem manchmal nur die Pultbeleuchtung aufglimmt
oder Lichtblitze durch die Dunkelheit schießen. Zu guter Letzt stimmt
auch noch die politische Botschaft: Aufgeschreckt durch den Wahlerfolg
der rechtsradikalen FPÖ bei den österreichischen Nationalratswahlen
1999, der ihr bald darauf die Regierungsbeteiligung einbrachte, setzte
sich Haas nicht nur mit der nationalsozialistischen Gesinnung seiner
Herkunftsfamilie auseinander, sondern auch mit dem beklemmenden Gefühl
der Vergeblichkeit und Ausweglosigkeit angesichts des Wiederauflebens
der alten Gespenster. Dies bildet sich nicht nur im Titel ab (**/in
vain/**) sondern auch in den scheinbar unentrinnbaren Klangspiralen, die
wie in einem Escherschen Treppenlabyrinth auf- und abrasen ohne irgendwo
hinzuführen – weshalb die Musik irgendwann unvermittelt abreißt. Bei
soviel Stimmigkeit wurde es selbst Haas etwas mulmig, das Ganze sei
womöglich zu schön für das Grausige, räumte er ein – zumal die
Suggestivkraft der Musik die perfekten Voraussetzungen schafft, um eine
Stunde lang garantiert nicht an Politik zu denken. Für mich persönlich
kommt hinzu, dass mir Haas manchmal etwas zu sehr auf die Pelle rückt –
mit seinem Bekenntniseifer, der sich bekanntermaßen nicht nur auf seinen
politischen Hintergrund bezieht sondern auf sehr viel privatere Belange,
aber ebenso mit der Sogwirkung seiner Musik. Auch meine inneren
Notausgangslämpchen waren daher nicht ganz ausgeschaltet, aber genießen
konnte ich den Abend trotzdem. Dafür sorgte schon die beeindruckende
Leistung der Musiker und Musikerinnen, die sich weder durch
Klangturbulenzen noch Dunkelheit vom Pfad abbringen ließen.*
*[Termine im Dezember]*
Über uns brauen sich schon wieder finstere Lockdownwolken zusammen,
daher unbedingt den Lagebericht checken, bevor man sich auf den Weg macht!
*Köln*
In der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> stehen
Computing Music am 5.12., /Das Schweigen der Dafne/
<https://www.dafne.online/>//am 8.12., das Ensemble Inverspace
<https://www.ensembleinverspace.com/>am 13.12. und das ensemble handwerk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>am 19.12. auf dem Programm. In der
Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>erwarten uns Musik
von Rihm und Widmann am 4.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musenkuss/1705>und Six
Pianos am 20.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/six-pianos/2207>Im
Zenrum Lied <https://www.imzentrumlied.de/>präsentiert am 1.12.
<https://www.imzentrumlied.de/spielzeit-2021-2022/konzert-2>/Gay
Guerilla/von Julius Eastman, als Nachschlag zum Romanischen Sommer
<http://www.romanischer-sommer.de/>ist am 11. und 12. Dezember im
Filmforum NRW */Moving Picture (946-3)/**mit Musik von Rebecca Saunders
zu erleben, das Ensemble Garage ist am **14.12.
<https://www.gewoelbe.club/events/gewoelbe-live-w-ensemble-garage-praesentie…>**im
Gewölbe zu Gast und das **Cologne Guitar Quartet
<https://www.cologneguitarquartet.com/>**kommt am 15.12. in die
**Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**. Die
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**spielt am **17.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-7-17122021?pager=2021--2022>**Uraufführungen
von Studierenden der **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**, der WDR lädt am **21.12.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-514.html>**zum
nächsten Konzert in der Reihe 'Musik der Zeit', am 29.12. findet die
nächste **Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html>**statt und
beim **Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>**am 30.12. treffen sich
das Syntopia String Quartet und Dorothee Hahne.*
Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>(z. B. Alexander von Schlippenbach
Trio am 8.12. und Hans Peter Hiby Quartett am 9.12.) und im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>(z. B. /Superflat/am 13.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/udo-moll-gudrun-barenbrock-superflat-43…>)
zu erleben und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat funkt 674.fm
<https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den Äther – erlebbar im
Webradio und in Live-Sessions. W*eitere Termine und Infos finden sich
bei **kgnm <https://kgnm.de/>**,****Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im Kunstmuseum *Bochum*ist am 5.12.
<https://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbil…>
das Hans Peter Hiby Quartett zu Gast und die Melanchthonkirche lässt das
Jahr mit Klang- und Textpassagen
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/loecher-im-licht-3/> in
der Silvesternacht ausklingen.
Am 8.12.
<https://www.depotdortmund.de/238-hans-peter-hiby-quartett.html> ist das
Hans Peter Hiby Quartett in der Parzelle im *Dortmunder*Depot, The Dorf
kommt am 16.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-9967.html>
ins Domicil und im Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
intoniert Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/> am 17.12.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/17-12-2021-kian-soltani-cho…>
atmosphärische Chorwerke von Rachmaninow bis Pärt.
Das Cologne Guitar Quartet <https://www.cologneguitarquartet.com/> ist
am 9.12. in der *Essener *Zentralbibliothek zu Gast und das ICEM
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/> der Folkwang Hochschule
veranstaltet am 2.12. die nächste Tapesession.
DieVolxbühne in *Mülheim an der Ruhr*präsentiert am 3.12.
<https://www.volxbuehne.de/?stucke=phantastische-monster-zeichnungen-von-enr…>Audio
im Umschlag,
Weitere Termine mit aktueller Musik im Ruhrgebiet liefert der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>.
*Düsseldorf*
Im NRW-Forum kommen am 1.12.
<https://www.tchiba.com/dateien-2020/pod_projekt_duesseldorf/> Werke von
Christian Jendreiko, Martin Tchiba, Christian Banasik und Karlheinz
Esslzur Aufführung. Christina C. Messners
<http://www.christinamessner.de/>Werk /Das Schweigen der Dafne/
<https://www.dafne.online/>ist am 10.12. im Kulturbahnhof Eller zu
erleben. In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> stehen Hybrid
Conversations am 11.12.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/Hybrid-Conversations/>
und das Notabu-Ensemble am 15.12.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-03/>
auf dem Programm und am 19.12. moderiert Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> das Konzert 'innere und äußere Stimme'.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft der
Schweizer Gitarrist Florian Stoffner vom 26.11. bis 7.12. an
verschiedenen Orten in NRW auf wechselnde Gäste. Weitere Termine mit
improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz <https://nrwjazz.net/>.
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>
*Aachen* präsentiert am 2.12. <https://www.gzm-aachen.de/?p=2594>
Klaviermusik von Herbert Nobis.
Die *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> lädt am 6.12. zum nächsten
Jour fixe und am gleichen Tag kommt das Ensemble Horizonte in die
Rudolf-Oetker-Halle
<http://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/3-kammerkonzert-2.html>.
Vom 2. bis 5.12. veranstaltet die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/> im Dialograum Kreuzung an St. Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in *Bonn* ein Festival zum 90.
Geburtstag von Sofia Gubaidulina. Mit dabei sind die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/> und das Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/de>. Am 10.12. wird das Hans Peter
Hiby Quartett erwartet und am 14.12. präsentieren derKomponist und
Klangkünstler*Udo Moll
<https://in-situ-art-society.us9.list-manage.com/track/click?u=c5468047395bf…>*und
die Videokünstlerin *Gudrun Barenbrock
<https://in-situ-art-society.us9.list-manage.com/track/click?u=c5468047395bf…>*ihre
neueste Arbeit /Superflat/. Im Theater im Ballsaal
<https://theater-im-ballsaal.de/> widmet sich eine Klangperformance am
5.12. <https://theater-im-ballsaal.de/projekt/braeute-des-windes/>
Frauen im Surrealismus.
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> spielt am
3.12. in der Martin-Luther-Kirche in *Detmold*Musik von Pärt und Sciarrino.
Im *Mönchengladbacher*Kulturzentrum BIS findet am 12.12. das nächste
Werkstattkonzert <http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>
mit einem Beuys Birthday Memorial statt.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*werden das Alexander von Schlippenbach-Trio am 3.12., die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 5.12., das
Eichenberger-Studer-Duo am 11.12 und das Trio Uassyn am 16.12. erwartet.
Im Theater hat am 11.12. die Rockoper /Last Paradise Lost/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/last-paradise-lost.html?ID_Vo…>Premiere.
Am 4.12.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/dialektik-5-fluidity-x-a…>
werden im Lichtturm <https://www.lichtturm-solingen.de/> *Solingen*fünf
Lichtinstallationen mit Musik für Blockflötenquintett umrahmt.
Im *Wuppertaler*ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen die Soundtrips
NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 1.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/soundtrips-nrw/>, das Alexander
von Schlippenbach-Trio am 7.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/7-12-schlippenbach/> und
Schwitters /Ursonate/am 8.12.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/8-12-potsalotsa/> auf dem
Programm und im Loch <https://loch-wuppertal.de/> ist am 4.12.
<https://loch-wuppertal.de/programm/kalender/hans-peter-hiby-quartett-47>
das Hans Peter Hiby Quartett zu Gast.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de***
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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28 Oct '21
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<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-november-2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-novembe…>
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*November 2021*
*Gewesen:*70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR - /Il canto s’attrista,
perché/von Salvatore Sciarrino – /L’amour de loin/von Kaija Saariaho in
Köln*
Angekündigt:*Robert Ashley in Düsseldorf und Köln – Lange Nacht der
Neuen Musik in der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf – Elliott
Sharps /Die größte Fuge /in Bonn u.v.a.m.
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**[****70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR***]*
*Am 8.10.1951 fand in Köln das erste Konzert der WDR-Reihe '**Musik der
Zeit <https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/>**' statt. Am
Dirigentenpult im Sendesaal des gerade erst auf den Kriegstrümmern
erbauten und von diesen noch umgebenen Funkhauses stand kein Geringerer
als Igor Strawinsky. Er war 61 Jahre jung und es war sein erstes
Gastdirigat auf europäischem Boden nach 1945. Den Rundfunkanstalten kam
in der Nachkriegszeit auch eine erzieherische und propagandistische
Aufgabe zu. Sie sollten zu neuen Ufern aufbrechen und ein Zeichen setzen
gegen den Totalitarismus des Nationalsozialismus aber ebenso gegen den
neuen Feind im Osten, der künstlerisch ganz andere Wege ging (die
blinden Flecken, die dabei auf beiden Seiten kultiviert wurden, werden
sehr anschaulich in der aktuellen Ausstellung des Kölner Museum Ludwig
**/Der geteilte Picasso/
<https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/der-geteilte-picasso-der-kuen…>**aufbereitet).
Strawinskys Auftritt, bei dem er eigene Werke vorzugsweise aus den
1920er Jahren zu Gehör brachte, war daher Aufbruch und Abschluss
zugleich, denn in den Startlöchern stand mit Stockhausen, Nono und
Boulez bereits eine jüngere Generation.**
Der politischen Mission wurde die Neue Musik nicht gerecht, die
Breitenwirkung blieb aus. Zum Glück, möchte man sagen, denn dadurch
entging sie einer Instrumentalisierung und konnte in ihrem oft als
Elfenbeiturm geschmähten Refugium frei schalten und walten. Inzwischen
sind 70 Jahre vergangen; die Neue Musik ist immer noch nicht
systemrelevant, hat aber einen neuen Gegenspieler: die
Coronaschutzverordnung, die Harry Vogts Jubiläumsprogramm im Vorfeld
ganz schön durcheinanderwirbelte. Davon war am 2.10.2021 jedoch fast
nichts zu spüren. Im Gegenteil, aus der Not eine Tugend machend schickte
man das Publikum in kleinen Gruppen auf einen Parcours durch die Stadt,
wo an sechs Orten musikalische Leckerbissen serviert wurden. Aus dem
Lichthof des Domforums ließen die Sänger und Sängerinnen der Schola
Heidelberg wie aus himmlischen Sphären Scelsis **/Tre canti sacri
/**erklingen. Im wahrsten Sinne handfester ging es im Senftöpfchen
Theater zu, wo sich drei Protagonisten nach Mauricio Kagels
Spielanleitung ein **/Match/**lieferten. Das Schlagquartett Köln brachte
mit Matthias Kauls **/Stuff from above/**das neu gestaltete
Baptisterium, in dem ein Taufbecken aus dem 6. Jahrhundert von den
frühesten Spuren des Christentums zeugt, zum Schwingen. In der Artothek
zelebrierte Vanessa Porter neben eigenen Improvisationen ein
Körperperkussionsstück von Vinko Globokar und in der Galerie Karsten
Greve inszenierte Carola Bauckholt in **/Doppelbelichtung /**einen
Dialog zwischen**//**der Violinistin Karin Hellqvist und Vogelstimmen,
die über Transducer auf das Resonanzholz von der Decke hängender Geigen
übertragen wurden. Zu einem Wechselspiel der besonderen Art kam es in
der neuen Konzertkasse der Philharmonie, ein sich optisch zur Stadt
öffnender Glaskasten. Das vorbei flanierende Partyvolk nahm denn auch
regen Anteil am Geschehen, vor allem als nach Werken von Peter Ablinger
und B.A. Zimmermann zu Cages **/Music for Two /**ein Tänzer des Pina
Bausch Tanztheaters die Bühne betrat. Als Konzertpublikum kam man sich
vor wie in einer eigenen, in sich geschlossenen Welt, wie in einem
hermetisch abgeschirmten Glashaus. Steine flogen natürlich von keiner
Seite, zumindest in diesem Bereich ist unsere Gesellschaft in den
letzten Jahrzehnten toleranter geworden – es lässt sich allerdings auch
als Zeichen mangelnder Systemrelevanz werten.*
*Das eigentliche Festkonzert konnte zum Glück im großen Sendesaal
stattfinden, wobei die Klassiker Boulez (**/Initiale/**) und Xenakis
(**/Syrmos/**) auf Uraufführungen von Klaus Ospald und **Justé
<https://www.justejanulyte.com/en/>Janulyté
<https://www.justejanulyte.com/en/>**trafen, interpretiert von WDR
Rundfunkchor und Sinfonieorchester unter der Leitung von Enno Poppe.
Während Ospald in **/Se da contra las piedras la libertad.... /**einen
lebhaften Austausch zwischen Soloklavier und Bläserapparat in Gang
setzt, zelebriert Janulyté in **/recordare/**für Chor und Orchester
langsam sich bewegende, changierende, auf- und abschwellende Klangflächen.
Im Foyer des Funkhauses bespielte **Manos Tsangaris
<http://www.tsangaris.de/>**mit einer szenischen Installation den guten
alten Paternoster, der noch immer unverdrossen im Einsatz ist. Dabei
nimmt er Bezug auf eine Szene aus Heinrich Bölls **/Doktor Murkes
gesammeltes Schweigen, /**einer Erzählung, die sich kritisch mit der
Rolle des Rundfunks in der Nachkriegszeit und der mangelnden Abgrenzung
gegenüber ehemaligen NS-Tätern und -Sympathisanten auseinandersetzt. Auf
seine typisch lakonische und humorvolle Art lässt Tsangaris vieldeutige
Sprach- und Schriftschnipsel, Klänge und Gesten an uns vorüber gleiten,
die jeder für sich einsammeln und ergänzt durch individuelle
Assoziationen zu einem eigenen Ganzen verbinden kann.**
Ein besonderes Pfund, mit dem die Neue Musik beim WDR wuchern konnte,
war lange Zeit das Studio für elektronische Musik, das als weltweit
erstes seiner Art gilt. In den letzten Jahrzehnten hat es sich jedoch
eher zu einem wunden Punkt entwickelt, denn das gute Stück wurde 2001
abgebaut und eingelagert und auch die **Option
<http://www.haus-moedrath.de/de/studio.html>**, es im Haus Mödrath
wieder aufleben zu lassen,wurde nicht umgesetzt. Obwohl natürlich nicht
so gemeint, könnte die Arbeitsweise des Ensembles Ph**ø**nix16 fast als
Reaktion auf diese prekäre Situation gelesen werden: Ergänzt durch
Klangobjekte, Verstärkung und Effektgeräte wird versucht, „vokale
'unplugged' Aufführungspartituren der ursprünglich elektronischen und
instrumentalen Werke zu erstellen“ und so „dem bearbeiteten Werk eine
eigene neue vokale Klanggestalt zu verleihen“. Bereits Stockhausen hat
mit der Verbindung von vokalen und elektronischen Elementen
experimentiert und so bietet sich seine **/Mikrophonie II/**für Chor,
Synthesizer, vier Ringmodulatoren und Tonband besonders an. In der
Interpretation durch Ph**ø**nix16 entsteht daraus ein vielschichtiges
schnatterndes, flirrendes, knarzendes Stimmen- und Klanggewirr. Aktuell
arbeitet das Ensemble an der 'Rehumanisierung' von Ligetis
**/Artikulation/**, das zum Auftakt des Abschlusskonzerts in der
Philharmonie zu hören war. In ganz andere Klangwelten entführt **Dariya
Maminova <http://www.dariya-maminova.com/>**, Trägerin des
**Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums 2020
<https://www.stadt-koeln.de/artikel/04461/index.html>opk**. In
**/Melchior /**verwendet sie eigene Songs nach Gedichten von Edward
Thomas und Boris Pasternak und bettet ihren mal popartig, mal
folkloristisch anmutenden fragilen Gesang in eine geheimnisvolle
elektronische Klanglandschaft.**
Insgesamt bescherte uns der WDR ein rundes, gelungenes Programm.
Zwischendurch blieb sogar Zeit, gemeinsam auf die nächsten Jahrzehnte
anzustoßen, wobei sich die überschaubare Reichweite Neuer Musik einmal
mehr als Vorteil erwies: Als Veranstalter kann man ruhig ein paar
Freigetränke spendieren, ohne ausufernde Rechnungen befürchten zu müssen.*
*[/Il canto s’attrista, perché/von Salvatore Sciarrino]*
Salvatore Sciarrinos neues Musiktheater /Il canto s’attrista, perché
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-auffuehrung/auffu…>
/hat, wie der leider bald scheidende Intendant der Wuppertaler Oper
Berthold Schneider treffend formulierte, eine wahre Odyssee hinter sich.
Anvisierte Aufführungstermine mussten aufgrund der Coronapandemie
mehrfach verschoben werden. Die Uraufführung am 4.2.21 im
koproduzierenden Stadttheater Klagenfurt konnte nur vor Fachleuten
stattfinden. Schließlich verhinderten Hochwasserschäden die Aufführung
im Wuppertaler Opernhaus. Doch einmal in der Zielgeraden wollte man sich
nicht mehr ausbremsen lassen und fand mit dem Erholungshaus in
Leverkusen ein angemessenes Ausweichquartier, wo das Werk am 23.10.21
erstmals dem allgemeinen Publikum zugänglich gemacht wurde. Ein
trauriges Lied wird angestimmt, bei dem sich die Frage nach dem Warum –
perché – eigentlich erübrigt, denn es führt uns mitten ins Herz einer
altbekannten antiken Tragödie. Es ist die tausendmal erzählte Geschichte
von Agamemnon, der nach zehn Jahren Krieg nominell als Sieger nach Hause
zurückkehrt. Der vermeintlich schützende Heimathafen erweist sich jedoch
als Falle, denn es gibt noch eine offene Rechnung: Seine Frau
Klytämnestra ist entschlossen, den Mord an ihrer Tochter Iphigenie zu
rächen. Die trojanische Königstochter Kassandra, die Agamemnon als
Kriegsgefangene mit sich führt, ist die einzige, die das blutige Spiel
durchschaut. Doch keiner glaubt ihr und selbst wenn, die Tragödie ist
nicht aufzuhalten. So weit, so bekannt und doch hat Sciarrinos Warum
seine Berechtigung. Denn er konfrontiert uns mit jenen unbeantworteten
und unbeantwortbaren Fragen, mit jenen Unausweichlichkeiten und
Endgültigkeiten, die keine noch so elaborierte oder gut gemeinte Antwort
entschärfen kann. Obwohl er sich auf die beiden weiblichen
Protagonistinnen Klytämnestra und Kassandra konzentriert, geht es ihm
nicht um eine Psychologisierung. Die Figuren bleiben diffus,
verschmelzen mit einer Musik, die sie wie ein Echo spiegelt, umschattet,
umschlingt, und sind doch musikalisch präsent. Es dominieren huschende,
tastende Klänge, manchmal nervös zittrig, nur selten von kurzen
kraftvolleren Akzenten durchfurcht, das Ungeheure lauert unter der
Oberfläche. Kassandras Prophezeiungen verdichten sich zu einem
eindringlichen Gesang, auch optisch bricht sie aus, indem sie ihr
schwarzes Gewand abstreift und sich im Weiß der Unschuld und des Todes
zeigt. Doch die Vergeblichkeit ist dem Geschehen stets eingeschrieben.
Zu dieser Atmosphäre des Ungreifbaren passt, dass der Chor
pandemiebedingt nicht auf der Bühne sondern auf den oberen, hinteren
Rängen platziert ist, dem Publikum gewissermaßen im Nacken sitzt und so
den ganzen Raum flutet. Auch die Inszenierung von Nigel Lowery wird ihr
gerecht. Die Bühne beherrscht ein riesiges, schwarz verhängtes Haus, das
sich in wechselnder Beleuchtung und aus verschiedenen Perspektiven
präsentiert. Der Blick wird zusätzlich verschleiert durch eine
vorgespannte als Projektionsfläche dienende Leinwand, auf der das
mörderische Geschehen in drastischen, aber fragmentierten und dadurch um
so bedrohlicheren Bildern sichtbar wird, düstere Ahnung und blutige
Wahrheit zugleich. Wie die Musik arbeitet der Regisseur mit einigen
drastischen Markern – wie Agamemnons übergroßen blutverschmierten Händen
– und vielen uneindeutigen Gesten und Szenarien. Groteske Masken,
zitternde Hände, vieldeutige Symbole, lauernde Figuren. Wenn zum Schluss
das Gebäude seine Hüllen fallen lässt und den Blick freigibt auf den
kalten, nackten Tatort, offenbart sich keine Antwort. Da ist nichts, was
wir nicht schon wussten, und nichts, was uns trösten könnte. Mag sein,
dass die Wahrheit dem Menschen zumutbar ist, geändert wird durch sie
nichts. Der euphorische Schlussapplaus galt sowohl dem
unerschütterlichen Durchhaltewillen des Wuppertaler Teams als auch den
Mitwirkenden, allen voran Nina Koufochristou als Kassandra und Iris
Marie Sojer als Klytämnestra. Und natürlich dem Wuppertaler Opernchor
und dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Johannes Witt.
Am 4. und 5.12. finden Folgeaufführungen statt. Nicht verpassen!
**[**/L’amour de loin/**von Kaija Saariaho in Köln]**
*Schon einen Tag später, am 24.10., stand mit Kaija Saariahos **/L'amour
de loin/ <https://www.oper.koeln/de/programm/lamour-de-loin/5807>**im
Staatenhaus, dem Ausweichquartier der Kölner Oper, die nächste Premiere
auf dem Programm. Auch Saariaho greift in ihrer ersten Oper, die im Jahr
2000 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde, auf einen alten
Stoff zurück. Das Libretto von Amin Maalouf kreist um den historisch
verbürgten aber geheimnisumwitterten Troubadour Jaufré Rudel, der im 12.
Jahrhundert lebte und einige wenige Verse und Noten hinterließ. Richtig
berühmt wurde er allerdings erst zur Zeit der Romantik, als seine
unglücklich endende Fernliebe zu einer Gräfin im Heiligen Land die
Fantasien entzündete. In Köln begegnet uns eine weniger romantische
Version. Rudel erscheint als Künstler in der Schaffenskrise, der weniger
an der geliebten Person als an einem Stimulans für sein Kunstschaffen
interessiert ist. Eine reale Begegnung kann da nur stören und auch
Clémence, in Tripolis von einem Pilger über den fernen Verehrer in
Kenntnis gesetzt, ist an einem Zusammentreffen nicht interessiert und
flüchtet sich lieber in die typisch weibliche Rolle der aus der Ferne
angeschmachteten hohen Frau. Angespornt vom Pilger, von dem man auch
nicht recht weiß, ob man in ihm den selbstlosen Vermittler oder den
raffinierten Strippenzieher sehen soll, macht sich Rudel schließlich
doch auf den Weg in die Ferne, aber die Reise strapaziert sein
Nervenkostüm dermaßen, dass die Dame ihn nur als sterbendes Wrack in
Empfang nehmen kann. Bevor er in ihren Armen sein Leben aushaucht,
versichern die beiden einander in schönsten Konjunktivarabesken, was
alles möglich gewesen wäre, wenn das Wörtchen wenn nicht wär – immer mit
gebührendem Sicherheitsabstand zur Realität. Insgesamt ein ziemlich
verkorkstes Personal, was Johannes Erath mit seiner Inszenierung noch
unterstreicht. Bis auf eine kleine Szene – ein kurzer imaginärer
Totentanz nach Rudels Ableben – sind die Protagonisten nie miteinander,
sondern nur mit dem jeweiligen Double befasst; letztlich jeder nur um
sich selbst kreisend. Rudel wird als Schuhfetischist gezeichnet, der
seinem Model gegenüber auch schon einmal grob wird, wenn es nicht so
läuft wie gewünscht, unfähig zu empathischer Regung und wahrhaft
menschlicher Begegnung. Clémence sieht etwas klarer, ihr ist bewusst,
dass der ihr zugedachte Dienst an der Kunst in einem patriarchalen
System vor allem Dienst am Künstler und damit am Mann bedeutet – ein
Spiel, bei dem sie nur verlieren kann, weshalb auch sie die Distanz
vorzieht. Während die Regie auf diese Weise für Ernüchterung sorgt,
scheint die Musik die Sehnsüchte und Leiden der Personen ernst zu
nehmen. Chor, Orchester, opulenter Schlagzeugapparat, elektronische
Zuspielung – Saariaho schöpft aus dem Vollen, lässt die Figuren
schmachten und schwelgen und entfaltet eine ungemein farbige,
schillernde, raffinierte Musiklandschaft. Vom lyrischen Vibrieren beim
Vortrag eines Minnelieds bis zu den die Seefahrt begleitenden hoch
aufschäumenden Klangwogen zieht sie alle Register. In Ermangelung eines
Orchestergrabens sind die Musiker im Zentrum des Geschehens vor einer
spiegelnden Rückwand platziert, was ihnen zusätzlich optisches Gewicht
verleiht. Flankiert werden sie in dem reduzierten aber wirkungsvollen
Bühnenbild von Bernhard Hammer von einem großen mit Lichteffekten und
Projektionen bespielten Kubus, der Rudels Reich und damit die Enge und
Geschlossenheit seiner nur um die eigene Person und Kunst kreisenden
Weltsicht spiegelt. Dem steht auf der anderen Seite ein wellenförmiges
Bühnenelement gegenüber, das die größere Offenheit und Flexibilität der
Frau symbolisiert. Verbunden werden die beiden Welten durch eine nur
angedeutete, unterirdische Verbindung und durch den Pilger, der sich
gelegentlich auf eine Schaukel im Hintergrund zurückzieht.**
Eingespannt zwischen schönem Schein und desillusionierender Wirklichkeit
muss jeder selbst entscheiden, ob er sich von der entlarvenden
Personenführung und dem teils grotesk überhöhten Text ernüchtern oder
von den opulenten Klang- und Bildwelten verführen lässt. Die
Voraussetzungen für letzteres sind durch die hervorragenden Sänger
(Holger Falk als Jaufré Rudel, Emily Hindrichs als Clémence und Adriana
Bastidas-Gamboa als Pilger) sowie die engagierte, zugleich energische
und feinsinnige Interpretation durch den Chor der Oper Köln und das
Gürzenich-Orchester unter der Leitung von Constantin Trinks jedenfalls
gegeben.*
*[Termine im November]*
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> kommt in
einem Konzert mit Anne-Sophie Mutter am 4.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/star-in-allen-jahreszeiten/…>
Unsuk Chins /Gran Cadenza/für zwei Violinen zu Gehör und Simon Höfele &
Friends haben am 22.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/simon-hofele-friends/2177>
Musik von Antheil, Dean, Jost und Psathas im Gepäck. In der Alten
Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> stehen das Ensemble *Fake
Music Association*am 5. und 6.11., Zett Emm, das Jugendfestival für
Zeitgenössische Musik und Tanz, am 6.11. und Cora Schmeiser und der
Kammerchor Les Saxosythes am 28.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/kontrafaktur-und-parodie…>
auf dem Programm.
Gleich vier Konzerte präsentiert die reiheM <https://www.reihe-m.de/> im
November: Marja Ahti und Asmus Tietchens am 3.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4262>, das Oren Ambarchi Ensemble am 9.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4753>, Musik von James Tenney am 18.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4761> sowie von Robert Ashley am 23.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4767> (im Rahmen eines umfangreichen
Programms rundum Robert Ashley
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/tag/robert-ashley/>). In der
Hochschule für Musik und Tanz Köln <https://www.hfmt-koeln.de/>
erklingen am 2.11. Echos aus Montepulciano, die Kunsthochschule für
Medien <https://www.khm.de/> hat in der Reihe 'soundings' den
Schlagzeuger Christian Nink am 4.11.
<https://www.khm.de/termine/news.5211.soundings-027-christian-nink-ninktendo/>
und die Klangkünstlerin Dodo Schielein am 18.11.
<https://www.khm.de/termine/news.5222.soundings-028-dodo-schielein/> zu
Gast, Chamber Remix <http://chamber-remix.de/> präsentiert am 7.11.
Remix Integrated und am 9.11.
<https://www.ulrikegeitel.de/2017/04/03/ohne-titel/> wird Jason Kahn im
Atelier Dürrenfeld erwartet. Das Posaunenensemble Bonecrusher stellt am
14.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/bonecrusher-10-posaunen-…>
in Sankt Gertrud seine neue CD vor, ebenfalls am 14.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-80-14112021?pager…>
ist die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/> mal wieder beim WDR zu
Gast, das Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/> ist am
16.11.
<https://altes-pfandhaus.de/event/ensemble-garage-heinrich-horwitz-x-fmn/>
im Alten Pfandhaus mit einem choreographierten Konzert zu erleben,
intime Kommunikation verspricht tritonus e.V. am 17.11.
<https://tritonus-verein.de/intime-kommunikationen/> in der Kunststation
Sankt Peter, wo am 24.11.
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/saviet-houston-duo-constellations/>
das *Saviet/Houston Duo auf der Bühne steht, am gleichen Tag*wartet die
Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> mit Überraschungen auf
und das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> kommt am
25.11. ins italienische Kulturinstitut.
ON – Neue Musik <http://on-cologne.de/>Köln bietet am 10.11. eine
weitere Informationsveranstaltung in der Reihe ONpaper
<http://www.on-cologne.de/onpaper-fieldnotes/>an. Fast tägliche Events
sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>(z.B. das Mulitple
Joy[ce] Orchestra am 1.11.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/mulitple-joyce-orchestra/>) und im
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>(z.B. das Ensemble Abstract am
16.11. <https://www.stadtgarten.de/programm/ensemble-abstrakt-3405>) zu
erleben und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat funkt 674.fm
<https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den Äther – erlebbar im
Webradio und jetzt auch wieder in Live-Sessions. W*eitere Termine finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>****und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
In der *Bochumer*Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> kommen am 1.11. im Rahmen des
Praetorius-Projekts
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/praetorius-projekt/> von
Praetorius inspirierte zeitgenössische Klavierkompositionen zur
Aufführung und am 17.11.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/zum-licht/> ist das
Ensemble Horizonte zu Gast.
In der *Dortmunder*Petrikirche
<https://stpetrido.de/cms/index.php/programm/konzerte> spielen Max
Maxelon am Cello und Eva-Maria Houben an der Orgel am 26.11. u.a. eigene
Werke.
In *Essen* wird bis zum 7.11. das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20212022/now-mikroko…>
fortgesetzt, bei dem sich diesmal alles um Mikrokosmos und Makrokosmos
dreht. In der Zentralbibliothek erwarten uns am 11.11. ein
Earport-Konzert <https://earport.de/pages/de/veranstaltungen.php> mit
Musik von Gerhard Stäbler, Kunsu Shim und Franz Schubert und am 25.11.
/Klangschatten/ <https://e-mex.de/konzerte/klangschatten/> von Bernd
Hänschke <http://www.bernd-haenschke.de/> mit dem E-Mex-Ensemble. Das
ICEM <https://icem-www.folkwang-uni.de/icem-web/>, Institut für
Computermusik und elektronische Medien an der Folkwang Universität,
veranstaltet vom 11. bis 13.11. '50 Years of Electronic Music and Audio
Visuals at Folkwang' mit Vorträgen und Konzerten. Außerdem stehen
Akusmatik am 16.11., die Tape Session am 18.11. und der Jour Fixe am
26.11. auf dem Programm.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Jüdisches Leben in Deutschland
<https://2021jlid.de/>' beleuchten am 7.11.
<https://2021jlid.de/kalender/bruecken/> und 21.11.
<https://2021jlid.de/kalender/pas-de-deux/> Kammerkonzerte in
*Gelsenkirchen* deutsch-jüdisches Komponieren und Dichten vor dem Ersten
Weltkrieg bis heute und am 9.11.
<https://2021jlid.de/kalender/oratorienkonzert-a-child-of-our-time/>
kommt in *Oberhausen* Michael Tippets Oratorium /A Child of our Time
//zur Aufführung./
Weitere Termine mit aktueller Musik im Ruhrgebiet liefert der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>.
*Düsseldorf*
Vom 19.11. bis 5.12. befassen sich eine Vielzahl von Veranstaltungen in
Düsseldorf und Köln mit Robert Ashley
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/tag/robert-ashley/> u.a. eine
Ausstellung und Filmreihe in der Filmwerkstatt Düsseldorf, Konzerte im
FFT Düsseldorf, der Kölner Kunststation Sankt Peter und der Hochschule
Düsseldorf und Lectures mit Kyle Gann in der Kunsthochschule für Medien
Köln und der Kunstakademie Düsseldorf. Zum Abschluss des IDO-Festivals
<https://www.ido-festival.de/> erklingt am 1.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>
Zeitgenössisches in der Sankt Lambertus-Basilika und die
Robert-Schumann-Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> lädt am
13.11.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2021-11-13-lange-nac…>
zu einer Langen Nacht der Neuen Musik. In der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> stehen am 5., 7. und 8.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternzeichen1/Beethoven-6/> John
Psathas /Leviathan/ für Schlagzeug und Orchester, Georg Friedrich Haas'
/in vain/ am 14.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/Haas-in-vain/> und ein
Konzert in der Reihe 'Na hör'n Sie mal!' mit dem Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 24.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-02/>
auf dem Programm. Außerdem ist das Notabu-Ensemble am 28.11. im K20 mit
musikalischen Interventionen
<https://www.kunstsammlung.de/de/events/musikalische-interventionen> im
Rahmen der Georges Braque-Ausstellung zu erleben.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft
Jérôme Noetinger vom 2. bis 10.11. an verschiedenen Orten in NRW auf
wechselnde Gäste und vom 26.11. bis 7.12. folgt ihm der Gitarrist
Florian Stoffner. Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich
bei NRWJazz <https://nrwjazz.net/>.
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich am 5.11.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2327> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' mit Dusapins Oper /Passion./
Die *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> veranstaltet ihren
nächsten Jour fixe am 8.11. und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 7., 14. und 21.11. zeitgenössische Musik (am 21.11. mit
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>).
Im Dialograum der Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in *Bonn*stehen die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 2. und 27.11., der Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm> am 3.11., Elliott
Sharps /Die größte Fuge /am 13. und 14.11. und ein Konzert in der Reihe
'the dissonant series' am 26.11. auf dem Programm.
In der *Detmolder*Heilig Kreuz Kirche spielt das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/> am 9.11. ein Konzert im Schatten der
Schoah (am 5.11. bereits in Schwalenberg zu hören.)
Am 21.11. findet im BIS Kulturzentrum in *Mönchengladbach*das 2.
Werkstattkonzert <http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>
statt.
Die Musikhochschule <https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>
*Münster*kündigt György Kurtágs /Kafka-Fragmente/am 10.11. und ein
Konzert mit dem Ensemble Consord <https://consord.net/> am 25.11. an und
in der Blackbox <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
erwartet uns neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
7.11. und weiteren Konzerten mit improvisierter Musik am 6., 16. und
27.11. Birgit Ulher mit /Matter Matters/am 21.11.
Das Studio für Neue Musik der Universität *Siegen *veranstaltet ein
Konzert mit dem Ensemble Consord <https://consord.net/> am 11.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>,
einen Workshop mit der Flötistin Carin Levine am 19.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
und ein Filmprojekt in Altenberg am 24.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
Beim *Wuppertaler* Ableger der Hochschule für Musik und Tanz Köln
<https://www.hfmt-koeln.de/> erwarten uns Musik von Bernd Alois
Zimmermann und Hans Abrahamsen am 1.11. und Echos aus Montepulciano am
4.11. und ebenfalls am 4.11.
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/sonderveranstaltungen/detailansicht/p…>
ist Gunda Gottschalk mit ihrem Projekt Post Babel im Skulpturenpark
Waldfrieden zu Gast. Im ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen neben
den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 6.11. die Reihen 'Jazz
im ort' (4.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/jazzimort-schmidtke/>), 'Neue
Musik und Kammermusik' (19.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/19-11-kammermusik-trio/>) und
'all female' (26.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/26-11-hilde/>) auf dem Programm.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
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30 Sep '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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__
__
*Oktober 2021*
*Gewesen:*Ruhrtriennale – Oper /Der Hetzer/von Bernhard Lang in Dortmund*
Angekündigt: *70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR – NOW-Festival in Essen
– Opern von Sciarrino und Saariaho u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an* *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
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**
**[Ruhrtriennale]
**
*Nach **/Bählamms Fest/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/bahlamms-fest/17>**//**von
Olga Neuwirth (s. **Gazette September 2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>**)
stand mit Michael Wertmüllers **/D ° I ° E/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/d-i-e/8>**ein zweites Projekt
in der Rubrik Musiktheater auf dem Programm der **Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/>**. Während ersteres noch als
klassische Literaturoper eingestuft werden kann, findet sich bei
Wertmüller von einer durchgängigen Narration oder Handlung keine Spur.
Anstelle eines roten Fadens bringt er zusammen, was nicht zusammen
gehört, und erhebt auch nicht den Anspruch, dass hier irgendetwas
zusammenwachsen möge. Als Ausgangspunkt dient ihm das gleichnamige
Künstlerbuch von Albert Oehlen und Rainald Goetz, in dem diese
'abstrakte realität' erkunden. Dabei treffen gestische Kohlezeichnungen
auf eine lakonische Sprache, die Faktisches evoziert („fuß nut hoffnung
papst“) und sich gleichzeitig herkömmlichem Verständnis verweigert.
Wertmüller projiziert dieses Material in Raum und Zeit und generiert
daraus gleich sieben Dimensionen, die er auf komplexe Weise kombiniert.
Da es in einem solchen Multiversum keinen Fokus geben kann, wird das
Publikum selbst zum Mittelpunkt: In der riesigen Kraftzentrale des
Duisburger Landschaftsparks sitzt es im Zentrum des Geschehens und
kreist auf Drehstühlen praktisch um sich selbst – umgeben von einer von
den Escherschen Treppensystemen inspirierten Gerüstkonstruktion, auf der
die Darsteller agieren, sowie riesigen transparenten Leinwänden, auf
denen Oehlens Zeichnungen ein holografisches Eigenleben entfalten. Auch
musikalisch ist für Vielfalt gesorgt: Das Asasello Streichquartett
trifft auf Steamboat Switzerland und Jealous, eine sogenannte
Garage-Punk-Band, drei klassische Sängerinnen (Caroline Melzer, Sarah
Pagin, Christina Daletska) auf die Rapperin Catnapp und die
Schauspielerin Sylvie Rohrer als Conférencière – durch die Bank
hervorragendes Personal. Unter der musikalischen Leitung von Titus Engel
und der Regie von Anika Rutkofsky standen die Sterne somit gut für einen
eindrücklichen Abend und zunächst ließ ich mich auch in den Bann ziehen.
Schlagzeuggewitter trifft aus säuselnde Streicher, die Sängerinnen
ergehen sich in ausschweifenden Koloraturen und melodiösen Linien und
interagieren mit den zu Lichtgeschwader transformierten Zeichnungen.
Diese zerstieben wie blitzendes Schneegestöber, stürzen sich zentripetal
auf das Publikum, ergießen sich wie funkelnde Milchstraßen in den Raum
oder gerinnen zu wirbelnden Leuchtzeichen. Die skulpturalen Kostüme der
Darsteller werden selbst zu Signaturen und insbesondere die
hervorragende Sylvie Rohrer ist in kleine szenische Momente eingebunden,
wird von Catnapp via Stimme körperlich attackiert und schließlich von
ihrer eigenen ins Unermessliche anwachsenden Projektion einverleibt.
Doch obwohl zweifelsfrei einiges geboten wurde, ließ meine Faszination
mit fortschreitendem Verlauf nach. Vielleicht habe ich zu viel erwartet,
aber der vollmundig angekündigte und von mir 90 Minuten lang inbrünstig
herbeigesehnte Überbietungsturbo blieb aus. Wer Steamboat Switzerland
schon einmal in freier Wildbahn, d. h. ohne weiteres Trara einfach so
auf der Bühne erlebt hat, weiß, was in dieser Hinsicht möglich ist. Hier
waren sie stattdessen mit angezogener Handbremse unterwegs, und immer
wenn sich ein Moment des Insistierens, des
Sich-fest-bohrens-und-überbordens anbahnte, mussten sie den Staffelstab
abgeben. Anstatt sich gegenseitig anzustacheln und aufzuheizen, schienen
sich die Beteiligten eher zu neutralisieren und auch das optische Pulver
war trotz oder vielleicht auch wegen der technischen Perfektion
irgendwann verschossen. Um es kurz zu sagen: Den vielen Dimensionen und
Ingredienzien fehlte das essentielle Darunter und das exzessive Darüber.*
*An gleicher Stelle erwartete uns bald darauf ein ganz anderes Szenario.
Der Schweizer Musiker und Komponist Fritz Hauser zelebrierte mit
**/Point Line Area/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/point-line-area-ein-perkussionsrit…>**ein
Perkussionsritual, zu dem er nicht weniger als 50 Schlagzeuger und
Schlagzeugerinnen versammelte. Das zwischen zwei aufsteigenden
Zuschauerrängen sich ausbreitende Meer von Perkussionsinstrumenten ist
bereits optisch eindrucksvoll. Getaucht in blaues Licht breitet sich ein
sanftes, gleichmäßiges Prasseln aus, das langsam an- und abschwillt.
Durch gestrichene Becken entstehen feine Risse im Gewebe, dann wandern
zunächst vereinzelte dumpfe Schläge durch den Raum. Ausgehend von einem
illuminierten Impulsgeber entsteht ein drängender, sich unerbittlich
ausbreitender, alles überrollender Rhythmus, der den Boden unter den
Füßen zum Beben bringt. Dann tauchen zarte geisterhafte Klänge auf, die
sich zunächst kaum zuordnen lassen und sich als Stimmen entpuppen. Mal
fühle ich mich einem Insektenschwarm ausgesetzt, mal umfängt mich eine
vielstimmige Urwaldszenerie. Hauser setzt nicht auf intrikate Rhythmen
oder komplexe polyrhythmische Strukturen, weder auf meditatives
Abtauchen noch auf auftrumpfende Überwältigung. Stattdessen modelliert
er die Klangfarben und -massen wie eine akustische Skulptur, lässt sie
durch den Raum wandern und innerlich vibrieren, körperlich spürbar und
doch ungreifbar.*
*Zum Abschluss bescherte die Ruhrtriennale uns ein ganz besonderes
Erlebnis. Das Klangforum Wien zelebrierte einen Nachtraum
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/nachtraum/21>, bei dem sich
das Publikum auf Futons lagernd von 22 Uhr bis in den frühen Morgen von
Musik umgarnen, durchströmen, aufwühlen oder einlullen lassen konnte.
Zum Auftakt erklingen Mirela Ivi**čevičs **/Sweet Dreams/**, die ganz
schön widerborstig sind und sich auch in den ruhigen Passagen eine
unheimliche Anspannung bewahren. Busonis **/Berceuse élégiaque op.
42/**verführt in nur scheinbar vertraute Gefilde, deren tonaler
Untergrund sich als schwankend und schwebend erweist. Mit Xenakis'
**/Persephassa/**für sechs im Raum verteilte Schlagzeuger werden wir
noch einmal feinfühlig aufgerüttelt, bevor die langen Reisen beginnen.
Über eine Stunde treiben wir mit Rebecca Saunders **/Fragments of Yes
/**durch Raum und Zeit geleitet von der wunderbaren Daisy Press, die
Molly Bloom ihre Stimme leiht. Nach einem kurzen hauchzarten
Klarinettensolo von Salvatore Sciarrino (**/Let me die before I wake/**)
tauchen wir ein in Georg Friedrich Haas' 3. Streichquartett **/In iij.
Noct, /**bei dem die Musiker ganz in Dunkel gehüllt nach verbalen
Vorgaben nur in sich selbst und aufeinander lauschen. Als ich nach über
fünf Stunden in die Morgenfrische trete, kann ich die Klänge noch auf
der Haut spüren – hellwach auf den Nachtbus wartend.*
**[****Oper ***/*Der Hetzer*/***von Bernhard Lang in Dortmund]**
**
*Recycling ist nicht erst seit gestern das Gebot der Stunde, aber
langsam wird es ernst. Wenn wir unseren Planeten und damit letztlich uns
selbst retten wollen, müssen wir mit Ressourcen sparsamer umgehen. Auch
wenn Musik ein nachwachsender Rohstoff ist und man damit gar nicht so
knausern müsste, hat **Bernhard Lang <https://bernhardlang.at/>**sich
dieses Credo zu Herzen genommen und beschlossen, eine Oper zu schreiben,
ohne eine einzige neue Note zu verschwenden. Das Projekt
Wiederverwertung beschäftigt ihn schon seit langem, wie sein Werkzyklus
**/Monadologie/**zeigt. Für das Donaueschinger und Wittener Publikum
ließ er jedoch über das historische Material immer noch ein
Computerprogramm mit Filter- und Mutationsalgorithmen drüberlaufen, um
dem Ganzen einen avantgardistischen Anstrich zu gegeben. Diese falsche
Scham hat er bei seiner neuen Oper **/Der Hetzer/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/der-hetzer/>**, die am
26.9. an der **Dortmunder Oper <https://www.theaterdo.de/>**uraufgeführt
wurde, abgestreift, so dass endlich das, was drinsteckt, auch zu Gehör
kommt. In diesem Fall sind es Versatzstücke aus Verdis Oper
**/Otello/**bzw. irgendwas, was sich so anhört, sowie als zusätzliches
Schmankerl **/The Cold Song/**aus Purcells **/King Arthur, /**mit dem
Anfang der 80er Jahre bereits Klaus Nomi die Ohren und Herzen eroberte.
Auch das Prinzip Wiederholung kommt wie schon in Langs Differenz-Zyklus
zum Einsatz, so dass die schönsten Stellen als Loop mehrfach
aneinandergereiht werden – die einzige kleine Irritation, die dieses
Werk auf musikalischer Ebene zu bieten hat. Das ist nicht gerade das,
was ich mir von einer zeitgenössischen Oper erhoffe, aber es ist leider
nicht das Hauptproblem des Abends. Lang wendet das Recyclingprinzip
nämlich auch auf der inhaltlichen Ebene an, wärmt alle altbackenen
Klischees auf, die der Shakespearsche Othello-Stoff zu bieten hat, und
fügt sogar noch einige hinzu. Desirée aka Desdemona ist das arme naive
Hascherl, als das wir sie kennen, passives Opfer männlicher
Intrigenspiele. Bei Natas (bitte unbedingt rückwärts lesen!) aka Jago
setzt Lang sogar noch eins drauf. Die Figur ist als Countertenor besetzt
und darf im Glitzerkorsett feminine Seiten ausspielen. Wir verstehen:
Wer nicht einmal weiß, ob er/sie Männchen oder Weibchen ist, kann
eigentlich nur ein Monster sein, in jedem Fall ist ihr/ihm alles Böse
dieser Welt zuzutrauen – ein Stereotyp, das immer wieder gern bedient
wird und das schon Hollywood wiederholt genüsslich ausgereizt hat.
Coltello aka Otello bekommt zu Aktualisierungszwecken eine Vergangenheit
als Bootsflüchtling angedichtet (mit gleicher Intention wird Desdemonas
Taschentuch zu Desirées Kopftuch), ist aber ansonsten wie gehabt ein
tumber Typ, der sich gnadenlos manipulieren lässt. Nur zum Schluss
erlaubt ihm Lang eine kleine Volte: Um wenigsten nicht das Klischee des
triebgesteuerten Barbaren und archaischen Ehrenmörders zu bedienen,
entschließt er sich nach etlichen Selbstbezichtigungen, die Waffe nicht
gegen seine Frau sondern gegen sich selbst zu richten! Das ist wohl kaum
das, was die BLM-Bewegung im Sinn hat. Zu guter Letzt ist noch ein
Drogensüchtiger mit an Bord, so dass sich auf der Bühne einmal mehr die
übliche Freakshow versammelt (Flüchtlinge, Junkies, POC, Transmenschen
und Opferfrauen), während das progressive Bildungsbürgertum (eigentlich
selbst eine freakige Minderheit) es sich mit gebührendem Abstand im
Zuschauerraum bequem machen kann. Um die Distanz zur Realität wenigstens
etwas zu reduzieren, hat Lang eine Kooperation mit einem Jugendprojekt
aus der Dortmunder Nordstadt (**Planerladen e.V.
<https://www.planerladen.de/>**) angeregt und zwei Rapper (IndiRekt und
S. Castro) gecastet, die sich zwischen den Szenen an unser schlechtes
Gewissen heranrappen dürfen. Sie machen ihre Sache nicht schlecht und
erhalten den einzigen Szenenapplaus des Abends, bleiben in diesem
Kontext aber letztlich Lückenbüßer und Alibifiguren. Die Regisseurin Kai
Anne Schuhmacher sucht ihr Heil konsequenterweise im Requisiten- und
Kulissenzauber, sogar Lohengrins Schwan darf einmal über die Bühne
schippern. Die positive Nachricht ist, dass Schnürboden und Hebebühne
die pandemiebedingte Zwangspause offenbar gut überstanden haben und voll
funktionstüchtig sind. Mit ihrer Hilfe kreiert sie schmissige,
operntaugliche Bilder, die allerdings übers Dekorative kaum
hinauskommen. Der Opernchor, der wie die Dortmunder Philharmoniker
aufgrund der coronabedingten Einschränkungen musikalisch nur als Zuspiel
erlebbar ist, erscheint in farbenfrohen Kostümen, die entfernt an die
1920 Jahre erinnern, und bringt zusätzlich Leben auf die Bühne.*
*Bei soviel Nachhaltigkeit möchte ich natürlich auch meinen Teil
beitragen. Um meinen Innovationsfußabdruck so klein wie möglich zu
halten, greife ich beherzt in die Filmklamottenkiste und schließe mit
einem Tipp an Coltello: Schießen Sie auf den Komponisten! (natürlich nur
mit der Opernattrappe).**
Nachtrag 1: Auch wenn diese Besprechung leider auf einen Verriss
hinausläuft, möchte ich eine Lanze für Dortmund brechen. Eine
Uraufführung zu beauftragen ist an sich schon begrüßenswert und es liegt
in der Natur der Sache, dass man vorher nicht weiß, was geliefert wird.
Das Dortmunder Team ließ sich aber nicht aus der Fassung bringen und war
mit großem Engagement und Professionalität am Werk. Das gilt vor allem
für die stimmlichen Leistungen, allen voran David DQ Lee in der
Titelrolle, der erstaunliche Intervallsprünge zu bewältigen hat.**
Nachtrag 2: Das eigentliche Problem beim Thema Diskriminierung sind
meiner Meinung nach nicht die Hetzer, die Natas und Jagos, Maaßens und
Höckes. Diese kann man entlarven und notfalls mit Gesetzen in ihre
Schranken weisen. Problematischer sind wir Normalbürger, die
Gutmeinenden aber im Kern Indifferenten mit den blinden Flecken, die
sich nicht einmal klar machen, dass sie über blinde Flecken verfügen.
Wir haben zwar gelernt, das N-Wort zu meiden, kreisen aber ansonsten
vorzugsweise um uns selbst, weshalb wir immer wieder in dieselben Fallen
tappen.*
*[Termine im Oktober]*
*Köln*
Die Reihe 'Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/>' des WDR wird 70
Jahre alt und das wird am 2.10.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/neue-musik/veranstaltung-mus…>
ausgiebig gefeiert. Am 30.10. wird die Reihe mit dem Jack Quartet
<https://jackquartet.com/> fortgesetzt.
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
Martin Grubinger am 1.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/martin-grubinger-friends/22…>,
Jörg Widmann am 8.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kristallklange/1468>
und 9.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kristallklange/1469>,
Robert Krampe ebenfalls am 9.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/gurzenich-orchester-koln-1-…>,
*Bernd Richard Deutsch*und Toru Takemitsu am 10.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wu-wei-orquestra-sinfonica-…>,
*Francesco Filidei*am 21.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/swr-symphonieorchester-sylv…>,
Sarah Nemtsov am 30.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/zarathustra/1474> und
Clara Iannotta am 31.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-resonanz-riccardo-…>
auf dem Programm. In der Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/> erwarten uns Partita Radicale
<http://www.partitaradicale.de/> am 5.10., Vorglühen am 7.10., die
reiheM <https://www.reihe-m.de/> am 9.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=4696>, das Kommas Ensemble am 12.10., eine
Hommage an Klaus K. Hübler am 13.10., eine Hommage an Joseph Beuys am
19.10., ein Ensemble für vier elektrifizierte Palmwedel am 21.10., das
Ensemble S201 am 27.10. und One Woman Experimental Music Circus am 29.10.
In der Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
erinnert das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/> am 2.10.
<https://e-mex.de/konzerte/attacca-2/> an Sylvano Bussottis 90.
Geburtstag und am 20.10. <https://liedwelt-rheinland.de/termine/3520/>
beschäftigen sich Pia Davila und Linda Leine mit verfemter Musik. Die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> macht Ausflüge in nördliche
Regionen: mit einem neuen Werk des norwegischen Perkussionisten Ingar
Zach am 12.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/parts-horse-are-notably-present-1210…>
und Uraufführungen estnischer Komponistinnen am 20.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/fuenf-reflexionen-20102021?pager=202…>In
der Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/> kommt am
5.10. in der Reihe 'Spitzentöne' Moritz Eggerts /Neue Dichter Lieben/zur
Aufführung, die reiheM <https://www.reihe-m.de/> stellt am 21.10.
<https://www.reihe-m.de/?p=4701> das belgische Ensemble Razen vor, an
der Oper Köln <https://www.oper.koeln/de/> hat am 24.10. Kaija Saariahos
Oper /L’amour de loin/
<https://www.oper.koeln/de/programm/lamour-de-loin/5806>Premiere, im
japanischen Kulturinstitut <https://www.jki.de/> spielt am 27.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Drumming> KatôKuniko
Steve Reich und der nächste Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>
findet am 31.10. statt.
Im Rahmen des Projekts 'Kurzwelle II
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/kurzwelle-ii-studioprodu…>'
bringen die Schlagzeugerin Rie Watanabe und die Harfenistin Mirjam
Schröder als Duo Vertige sechs Auftragskompositionen zur Aufführung.
Nach dem Premierenkonzert am 1.10. in der Lutherkirche kann man auch der
dreitägigen Studioproduktion beiwohnen.
Zamus <https://www.zamus.de/> firmiert eigentlich als Zentrum für Alte
Musik, gibt sich aber hin und wieder auch unlimited
<https://www.zamus.de/zamus-unlimited/> oder advanced
<https://www.zamus.de/zamus-advanced/>, so zum Beispiel am 6.10.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-advanced-dialoge-mit-geistern-lo-descon…>
beim Dialog mit Geistern oder am 27.10.
<https://www.zamus.de/kalender/zamus-advanced-finale-2021-lo-desconcert-the-…>
ON – Neue Musik <http://on-cologne.de/>Köln bietet am 13. und 27.10.
weitere Informationsveranstaltungen in der Reihe ONpaper
<http://www.on-cologne.de/onpaper-fieldnotes/>an. Fast tägliche Events
sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben und der
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>veranstaltet vom 11. bis 16.10.
eine 'Week of Surprise' (u.a. mit einem Werk von Eliane Radigue) und
präsentiert am 24.10.
<https://www.stadtgarten.de/programm/basic-tone-unlock-the-stillness-4522>Manos
Tsangaris mit /Unlock the Stillness/. W*eitere Termine finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>****und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Die Konzertreihe <https://2021jlid.de/> 'Wie sich die Zeit verzweigt'
beleuchtet deutsch-jüdisches Komponieren und Dichten vor dem Ersten
Weltkrieg bis heute mit Veranstaltungen in Gelsenkirchen (3.10.
<https://2021jlid.de/kalender/atemwende-2/>), Recklinghausen (20.10.
<https://2021jlid.de/kalender/kammersinfonie-2/>) und Bochum (24.10.
<https://2021jlid.de/kalender/kammersinfonie/>).
Beim zweiten Philharmonischen Konzert im *Dortmunder*Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/> erklingt am 12.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/12-10-2021-2-philharmonisch…>
und 13.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/13-10-2021-2-philharmonisch…>
Gubaidulinas /Offertorium /und Teodor Currentzis hat am 15.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/15-10-2021-teodor-currentzi…>
ein Auftragswerk des ukrainischen Komponisten Alexey Retinsky im Gepäck.
Die *Duisburger* Philharmoniker <https://duisburger-philharmoniker.de/>
spielen am 20. und 21.10.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/ballnacht-und-totentanz-pk-03…>
*Avner Dormans */Spices, Perfumes, Toxins!/ und das Kuss Quartett
interpretiert am 24.10.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/kuss-quartett-perenyi-kako2-2…>
/Freizeit/ von Enno Poppe.
In *Essen* findet vom 28.10. bis 7.11. das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20212022/now-mikroko…>
statt, bei dem sich diesmal alles um Mikrokosmos und Makrokosmos dreht.
Im Hauptaustragungsort Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> finden sich u.a. die
Musikfabrik, das Trio Catch, das hr-Sinfonieorchester und das
SWR-Syphonieorchester ein. Das Notabu-Ensemble spielt Georgeg Crumbs
/Makrokosmos III/ und für die deutsche Erstaufführung von /Luzifers
Tanz/ von Karlheinz Stockhausen arbeiten zum ersten Mal alle fünf
Musikhochschulen des Landes NRW zusammen.
In der Alten Synagoge wird am 10.10. anlässlich des 70. Geburtstags von
HP Platz <https://rhpp70.eu/#RHPP70> ein /Sonnengesang/ angestimmt und
in der Folkwang Universität <https://www.folkwang-uni.de/home/> erwarten
uns ein Abschlusskonzert Komposition am 6.10. und die Tape Session am
21.10. Im Bürgermeisterhaus <https://bmh-essen.jimdo.com/> in
Essen-Werden erklingt am 16.10.
<https://bmh-essen.jimdo.com/programminfos-und-karten/#cc-m-product-14638388…>
selten gespielte französische Kammermusik des 20. und 21. Jahrhunderts.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> trifft das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 6.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-01/>
auf das Berner Orion-Ensemble und am 29.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternstunden/Zweig-und-Eselin/>
begeben sich der Komponist Bojan Vuletic und der israelische Dramatiker
Shlomo Moskovitz auf die Suche nach dem Ursprung des Kreativen im
Judentum. Ebenfalls am 29.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Schoenes-Wochenende/Minimal-Utopia-Ork…>
ist als Koproduktion mit dem ZAKK das Minimal Utopia Orkestra zu erleben
und am 31.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Das-symphonische-Palais/Das-symphonisc…>
erklingt im Palais Wittgenstein u.a. Musik von Pärt und Schnittke. Dort
ist am 2.10. auch der Klangraum 61 <http://www.klangraum61.de/> mit
Liebesliedern zu Gast. Am 9.10.
<https://www.irenekurka.de/dates/event/257-singing-future.html> lädt
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> zu einem kleinen Festival für
zeitgenössische Vokalmusik in die Neanderkirche und am 12.10. ist sie
bei einer Veranstaltung zum Thema 'Stimme
<https://katharinamayer.com/aktuelles/>im Experiment
<https://katharinamayer.com/aktuelles/>' im NRW Forum dabei. Im Rahmen
der Georges Braques-Ausstellung im K20 steuert das Notabu-Ensemble am
31.10. musikalische Interventionen
<https://www.kunstsammlung.de/de/events/musikalische-interventionen> bei
und IDO <https://www.ido-festival.de/>, das Internationale Düsseldorfer
Orgelfestival, bietet unter der Rubrik Modern
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/modern/> u.a. eine
Klanginstallation und eine mystische Nacht.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> treffen
Lotte Anker <https://www.lotteanker.com/> und Fred Frith
<http://www.fredfrith.com/> vom 2. bis 14.10. in Oberhausen, Essen,
Münster, Bonn, Wuppertal, Hagen, Bochum Bielefeld, Duisburg, Moers, Köln
und Düsseldorf auf wechselnde Gäste. Vom 13. bis 15.10. geht das
Umlandfestival <http://www.umlandkalender.de/> in Wuppertal, Dortmund
und Bonn über die Bühne und weitere Termine mit improvisierter Musik
finden sich bei NRWJazz <http://nrwjazz.net/>.
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> gedenkt am 1.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2727> der Reichspogromnacht und befasst
sich am 8.10. in der Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' mit der
chinesisch-amerikanischen Komponistin Lei Liang. Am 31.10. ist Dorrit
Bauerecker <https://www.dorritbauerecker.de/2021> mit Werken von Moritz
Eggert <https://www.moritzeggert.de/> zu Gast.
Die *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> lädt zum Jour fixe am
4.10. und zu einem Konzert mit dem Cooperativa Ensemble am 31.10. und in
der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 10. und 24.10. zeitgenössische Musik.
Das *Bonner* Stadtklangprojekt bonn hoeren <https://www.bonnhoeren.de/>
veranstaltet vom 20. bis 23.10. das internationale Symposium Listening /
Hearing <https://www.bonnhoeren.de/2020-2/symposium-listening-hearing/>.
Im Dialograum der Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> stehen die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 5.10. und der Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm> am 6.10.
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm#sechs> auf dem
Programm und das Ensemble Tra i tempi
<http://www.traitempi.de/index.html> widmet sich am 3. und 31.10. im
Theater im Ballsaal <https://theater-im-ballsaal.de/> Morton Feldman
forever <https://theater-im-ballsaal.de/projekt/morton-feldman-forever/>.
Das Hörfest zum Thema 'Innere Stimme' der *Detmolder*Initiative neue
Musik in Ostwestfalen-Lippe <https://www.initiative-neue-musik-owl.de/>
wird bis 3.10. fortgesetzt. Mit dabei sind diesmal neben dem Ensemble
Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> auch Solisten der
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>. Zum 75. Geburtstag der
Detmolder Hochschule für Musik <https://www.hfm-detmold.de/> erklingen
am 23.10. Werke einiger ehemaliger Kompositionslehrer und das Detmolder
Kammerorchester <https://www.detmolder-kammerorchester.de/#> spielt am
26.10. Musik von Michael Tippett und Moritz Eggert.
Das *Krefelder*TAM <http://www.tamkrefeld.de/> widmet sich im Oktober
dem Jubilar Beethoven mit ideeller Unterstützung von Gerhard Rühm, John
Cage und Urs Peter Schneider.
Am 8.10. findet die 15. *Mönchengladbacher*Nachtmusik
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html> in der City-Kirche
statt.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*sind neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
3.10. das Improvisationstrio Nina de Heney / Karin Johansson / Henrik
Wartel am 16.10. und The Electrics am 29.10. zu Gast. Die
Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
bringt am 7.10. Moritz Eggerts /Alien/und Heinz Karl Grubers
/Frankenstein /zur Aufführung.
Vom 30.9. bis 3.10. wird auf der Raketenstation Hombroich
<https://www.inselhombroich.de/de> bei *Neuss*das 18. Inselfestival
<https://295936.seu2.cleverreach.com/m/13015873/0-4ce5a26c8844e4d4b9f95bc396…>
nachgeholt. Neue Musik ist zwar nicht mehr so intensiv vertreten wie in
den Anfangsjahren, aber immerhin finden sich neben einer Klangwanderung
Musik von Alberto Posadas und Uraufführungen von SJ Hanke und Rolf Riehm
auf dem Programm.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen*kündigt ein Konzert für Flöte, Orgel und Elektronik
am 23.10.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
in der Martinikirche an.
Die *Wuppertaler*Oper <https://www.oper-wuppertal.de/> ist aufgrund der
Hochwasserschäden zurzeit nicht bespielbar, aber Sciarrinos Oper /Il
canto s’attrista, perché?/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-produktion/?tx_wb…>,
die sich der betrogenen Klytämnestra widmet, kommt trotzdem zur
Aufführung und zwar im Erholungshaus in Leverkusen. Premiere ist am
23.10. und zur Einführung findet am 17.10. eine Matinee statt. Im ort
<https://www.kowald-ort.com/> erwarten uns die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 6.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/soundtrips-nrw/>, die Reihe
'Neue Musik und Kammermusik' am 15.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/15-10-klavierabend-millet/>,
die Reihe 'all female' mit Mariá Portugal & Angelika Niescier am 23.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/23-10-allefemale-portugal-niescier/>
und ein Konzert mit Kristina Brodersen am 31.10.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/31-10-jazzimort-kristina4/>
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
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31 Aug '21
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
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*September 2021 *
*Gewesen:*Wandelweiser – Kammeroper /Superposition/– Ruhrtriennale
*Angekündigt: *Klangzeit Münster **– Festival Transient in der Eifel –
Hörfest in Detmold – Geburtstagskonzerte für Maria de Alvear und HP
Platz u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
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<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Wandelweiser]**
*Es liegt nicht nur an der Pandemie, dass das Thema Vergänglichkeit mir
zurzeit besonders nahe ist. „Man sieht nur, was man weiß“, hat ein
großer deutscher Dichter einst gemutmaßt. Vielleicht lässt sich das
übertragen: Man hört, was man fühlt. Da kommt der etwas theatralische
Satz „[…] our existence is but a brief crack of light between two
eternities of darkness“ gerade recht. Er stammt von Nabokov und **Lukas
Huber <http://lukashuber.net/>**hat ihn seiner Performance **/slow fire
/ durch mich/**vorangestellt. In einer One-Man-Show umkreist er mit
Texten von David Foster Wallace (aus seinem posthum veröffentlichten
Werk **/The Pale King/**), Calvino, Flusser u.a. Facetten der
Endlichkeit. Bei einem derart schwergewichtigen Thema lauert die Gefahr
des Pathos an jeder Ecke, aber Huber versucht ihr durch Reduktion der
Mittel und behutsame Verfremdungen zu entgehen. Seine Stimme wird
verstärkt, überlagert, wiederholt, ergänzt, mäandert zwischen Sprechen
und Singen und an genau der richtigen Stelle leuchtet eine einsame
Glühbirne auf. Wie üblich bei den sommerlichen **Veranstaltungen
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2021_I.html>**der
**Wandelweisergruppe <https://www.wandelweiser.de/>**, die diesmal in
der Düsseldorfer Jazzschmiede stattfanden, werden die einzelnen Beiträge
im Laufe einer Woche wiederholt, variiert und entwickelt und irgendwann
ist dann auch die Glühbirne nicht mehr nötig, weil die Klänge und Worte
für sich sprechen. Der Tod ist als maximale narzisstische Kränkung
interpretiert worden, er konfrontiert uns auf brutalst mögliche Weise
mit unserer Ohnmacht. Ein Versuch, dieser zu entkommen, ist laut Flusser
die Vergegenständlichung der Welt, die er im Bauplan der abendländischen
Kultur- und Geistesgeschichte verortet. Die Einteilung der Welt in
Subjekt und Objekt vermittelt eine Illusion der Kontrolle, der sich die
Musik widersetzt, indem sie dem Dingfestmachen ein Resonieren, ein
Dazwischen gegenüberstellt.*
*An diesem Punkt setzt die Philosophin Jane Bennett an, die in ihrem
Werk **/Vibrant Matter /**die gängige Aufteilung der Welt in „stumpfe
Materie (es, Dinge) und dynamisches Leben (wir, Seiendes)“ in Frage
stellt. Die genannte Kränkung des Ego sieht sie nicht als Bedrohung
sondern als Chance: „Um das ansonsten wichtige Thema der Subjektivität
wird im Folgenden also nicht viel Aufhebens gemacht werden. Ich will
mich auf die Aufgabe konzentrieren, ein Vokabular und eine Syntax für
die aktiven Kräfte zu entwickeln, die von Nichtsubjekten ausgehen.“ Ein
Ansatz, den sie auf sehr konkrete Weise mit unseren alltäglichen
Erfahrungen verknüpft und in seinen politischen Dimensionen weiterdenkt.
**Heather Frasch <https://www.heatherfrasch.net/>**und Koen Nutters
nehmen sie beim Wort, indem sie in **/and/in/**Naturmaterialien
resonieren lassen und mit Instrumentalklängen und Texten zu einer
filigranen Klanglandschaft verweben. Dabei kommen selbstgebaute
**kinetische Skulpturen
<https://www.heatherfrasch.net/kineticsoniccreations>**zum Einsatz, „set
into motion during a performance by placing dangling objects onto
vibrational surfaces in precarious positions to create erratic sonic
textures.“ Schon die Worte „dangling – vibrational – precarious –
erratic“ lassen einen innerlich mitschwingen!*
*„Ich werde die Figuren des 'Lebens' und der 'Materie' wiederholt
umkehren, ihnen solange zusetzen, bis sie merkwürdig zu erscheinen
beginnen – ein wenig so, wie ein an sich geläufiges Wort zu einem
fremden, sinnfreien Geräusch werden kann, wenn man es nur oft genug
wiederholt. In dem durch diese Verfremdung geschaffenen Raum wird es
einer lebhaften Materialität möglich sein, Gestalt anzunehmen“, schreibt
Bennett. Dieses Changieren zwischen Sinn und Klang erkundet auch Lukas
Huber, wenn er sich „dem stummen Haufen der Dinge“ mit hartnäckiger
Wiederholung und insistierender 'verdoppelter' Aufmerksamkeit nähert.
Die Frage nach dem Verstehen stellt sich auch bei **Marianne Schuppes
<https://www.marianneschuppe.com/>**Lesung **/colline sur line/**, dem
ein selbstverfasster, tagebuchartiger, teils während des Lockdowns
entstandener Text zugrunde liegt. Schuppe liest leise, teils an der
Grenze des Hörbaren, lässt ihre Stimme in Gesang hinübergleiten, von
fragilen Instrumentalklängen begleiten und beantworten. Zunächst
versucht alles in mir, der Sprache habhaft zu werden, Unruhe, fast
Unwille kommt auf, wenn ich dabei an Grenzen stoße. Aber was bedeutet
'verstehen'? Die akustische Erfassung (da hilft womöglich ein Hörgerät),
die Zuordnung von Sinn (da hilft womöglich eine Übersetzung oder
Erläuterung) oder das empathische Einfühlen? Sobald es mir gelingt
loszulassen, mich den Wortklängen zu überlassen, entsteht ein angenehmer
Schwebezustand, der – seltsamerweise – auch den semantischen Zugang
begünstigt.*
*Natürlich gab es bei Wandelweiser auch alte Bekannte – so zum Beispiel
die wunderbare Butoh-Tänzerin **Sanae Kagaya
<https://www.tomoe.com/profile/profile_kagaya_e.html>**, die von **Eva
Maria Houben <http://evamariahouben.de/>**mit neuen Kompositionen am
Klavier begleitet wurde, oder in der **zweiten Veranstaltungswoche
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2021_II.html>**Christoph
Nicolaus mit seinen Steinharfen im Duo mit dem Perkussionisten Tobias
Liebezeit. Die Musik, die in diesen und anderen Beiträgen ihre Kraft aus
dem gemeinsamen Hören und Resonieren der Beteiligten schöpft, gewinnt
eine nicht nur sinnliche sondern körperliche Dimension, wie Vilém
Flusser es in **/Die Geste des Musikhörens /**anschaulich beschrieben
hat: „Die Haut, jenes Niemandsland zwischen Mensch und Welt, wird
dadurch aus Grenze zu Verbindung. Beim Musikhören fällt die Trennung
zwischen Mensch und Welt, der Mensch überwindet seine Haut oder,
umgekehrt, die Haut überwindet ihren Menschen.“*
**[Kammeroper ***/*Superposition*/***]**
*Mit einer anderen Grenze und ihrer zunehmenden Auflösung befasst sich
**Frank Niehusmann <https://www.niehusmann.org/>**in seiner
elektronischen Kammeroper **/Superposition/**für Roboterinnen und
Maschinenbedienende**, die am 29.7. auf Zollverein in Essen zur
Uraufführung kam und „die gegenseitige Durchquerung und Überlagerung von
Mensch und Maschine“ zum Thema hat. Auf einem quadratischen Spielfeld
begegnen sich drei menschliche Akteure und vier Automaten-Figurinen und
schon bei dieser Gegenüberstellung verwischen die Eindeutigkeiten.
Während die Menschen wie Hohepriester mit aufragenden Filzhüten und
langen Gewändern sich recht steif an ihren Pulten festhalten, wuseln die
mit dekorativem verspieltem Kopfputz versehenen Roboter quer durch den
Raum und bringen Leben in die Bude. Sie sind es auch, die uns bei einem
Parforceritt durch die einschlägige, mehr oder minder aktuelle Literatur
mit tiefschürfenden Gedanken zu den Themen Bewusstsein, Intelligenz,
Anthropomorphismus und Kapitalismus konfrontieren. Bewusstsein entpuppt
sich als Oberflächenphänomen, unter dem sich ein „Mechanismus von
furchterregender Komplexität“ abspielt, den das Bewusstsein zwar zu
repräsentieren aber niemals zu durchdringen vermag. Stattdessen flüchtet
es sich „aus romantischer Unkenntnis dieser Systematik“ in ein Gefühl
des freien Willens. Die Wahlmöglichkeiten scheinen aber begrenzt zu
sein: Mit dick bandagierten Fingern aktivieren die menschlichen
Protagonisten über ein Touchpad Klangkonserven aus der Steinzeit der
elektronischen Musik: Es rumpelt und wummert, zirpt und tuckert,
gluckert und fiept und erstaunt stellt man fest, wie viel Patina die
einstige Zukunftsmusik bereits angesetzt hat. Das versprüht zwar einen
gewissen nostalgischen Charme, führt aber dazu, dass sich im Vergleich
zum überbordenden gedanklichen Input die visuelle und akustische Ebene
als zunehmend redundant erweist.*
**[Ruhrtriennale]**
*Auch bei der **Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/de/>**wird
uns kein Rosengarten versprochen. Von sanfter Traurigkeit beim Anhören
von Musik ist im Vorwort des opulenten Programmbuchs die Rede. Doch
dabei bleibt es nicht. Gleich die erste Musiktheaterinszenierung,
**/Bählamms Fest/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/bahlamms-fest/17>**, gerät zum
Schlachtfest. Die Szenerie, ein einsames Haus in nebliger
Heidelandschaft, die sich weit in die gefühlte Unendlichkeit der
Bochumer Jahrhunderthalle erstreckt, strahlt zwar eine gewisse
Melancholie aus. Aber das Publikum merkt schnell, dass es hier nicht
geheuer zugeht und hätte es sich mit Blick auf die
Zeremonienmeisterinnen auch denken können. Das Werk geht zurück auf ein
Stück der Surrealistin Leonora Carrington, die ihre Erfahrungen mit
privaten und politischen Widersachern in ein grotesk überzeichnetes
Familiendrama einfließen lässt. In den 90er Jahren haben sich Elfriede
Jelinek und **Olga Neuwirth <http://www.olganeuwirth.com/>**der Sache
angenommen. Beide haben wiederholt zusammengearbeitet und stehen nicht
gerade im Ruf, zart besaitet zu sein. Die Geschichte handelt, grob
zusammengefasst, von Theodora (Katrien Baerts), die, von einem
übergriffigen Ehemann (Dietrich Henschel) und einer despotischen
Schwiegermutter (Hilary Summers) malträtiert, sich in die Scheinwelt des
Kinderzimmers flüchtet, wo sie sich dem Wolfsmenschen Jeremy (Andrew
Watts) hingibt. Irgendwo da draußen treibt ein Schafsmörder sein
Unwesen, aber auch innerhalb der Gemeinschaft der Schafe ist nicht alles
eitel Sonnenschein: Der Oberschaftsbock entpuppt sich als geiler
Satanspriester. Die Polizisten wiederum, vermeintliche Garanten für
Recht und Ordnung, erscheinen als devote Köter, allzeit bereit sich vor
den Karren der Mächtigen spannen zu lassen. Hier gibt es nichts, woran
man sich halten kann, die Grenzen zwischen Mensch und Tier, Mann und
Frau, Gut und Böse verschwimmen und so ist es keine schlechte Idee, dem
Rat des Programmhefts zu folgen, den Orientierungsverlust zu akzeptieren
und sich dem Erleben der Dinge und nicht ihrer Bedeutung hinzugeben.
Dies gelingt vor allem dank Neuwirths Musik. Obwohl sich die von ihr
großzügig eingesetzte Technik in den mehr als zwanzig Jahren seit der
Uraufführung (1999 in Wien) rasant weiterentwickelt hat, klingt sie
frisch und angriffslustig. Unter dem Dirigat von Sylvain Cambreling darf
das **Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/>**heulen,
zischen und kantig aufschreien. Die Live-Elektronik lässt die Klänge
schrill und bösartig zirpend durch den riesigen Raum irrlichtern. Doch
auch hier ist nichts wie es scheint. Die Stimmen werden verzerrt und
verfremdet oder durch Morphing transformiert, so bei Jeremy, der – als
Countertenor sowieso jeder Eindeutigkeit entzogen – sich in einen
heulenden Wolf verwandelt. Neuwirth schreckt auch vor raffiniert
eingesetzten Effekten nicht zurück, lässt überdrehte Koloraturen ins
Orchester schwappen, Kinderlieder und getragene Melodien ins Groteske
kippen. Das Regieteam **Dead Centre <https://www.deadcentre.org/>**(Ben
Kidd und Bush Moukarzel) macht die Auflösung von Identitätsdefinitionen
zum Leitgedanken. Alles dreht sich um jenes einsame Haus auf weiter
Flur, das auch als Projektionsfläche dient, wodurch oftmals die wahre
Natur der Protagonisten kenntlich gemacht wird. Glühende Wolfsaugen,
Nebelschwaden und Spiegelungen im Teich sorgen für stimmungsvolle
Bilder, da wären plüschige Monster und geschrumpfte Comichelden als
amüsante Gimmicks gar nicht nötig gewesen. Der von Dead Centre in einem
Interview beschworene Appell für freie Identitätsentfaltung, Vielfalt
und Mehrdeutigkeit will sich so jedenfalls nicht vermitteln. Theodora
entzieht sich zwar zum Schluss dem ihr auferlegten Diktat, jung und
schön zu bleiben, aber glücklich wird hier keiner. Der einzige Gewinner
ist die Musik, *nicht zuletzt dank der hervorragenden Leistung aller
Mitwirkenden.
Neue Leiterin der Ruhrtriennale für die Jahre 2021 bis 2023 ist die
Theaterregisseurin Barbara Frey, die gleich zum Auftakt mit /Der
Untergang des Hauses Usher/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/der-untergang-des-hauses-usher/16>eine
eigene Inszenierung beisteuert. Ihr Werdegang ist von Musik geprägt, sie
spielte Schlagzeug in einer Band, schrieb Songtexte und arbeitete mit
dem Perkussionisten Fritz Hauser zusammen, der vom 16. bis 18.9. mit
/Point Line Area
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/point-line-area-ein-perkussionsrit…>
/zu erleben sein wird. Entsprechend musikaffin ist ihr Umgang mit Poe.
Offenbar geht es ihr nicht darum, eine stringente Geschichte zu
erzählen, was man schon daran erkennt, dass sie Passagen aus vier
weiteren Erzählungen einfließen lässt. Gleich zum Auftakt erklingen eine
gefühlte Ewigkeit lang monotone enervierende Klavierakkorde, die sich in
den Kopf hämmern und jenen für Poe typischen Zustand der
Unentrinnbarkeit erzeugen. Wenn es um Atmosphäre geht, hat natürlich die
Industriearchitektur des Ruhrgebiets ein Wort mitzureden und so reichen
als Kulisse die mächtigen Ungetüme in der Maschinenhalle Zweckel, die
einst ebenso unerbittlich rotierten, bevor sie für immer zum Schweigen
gebracht wurden. In dieser akustischen und optischen Ausweglosigkeit
begegnen uns sechs Personen, uniform in Schwarz gekleidet, die uns in
Poes Sprache und Gedankenwelt hineinziehen. Bei ihm ist immer alles
schon unerträglich und durchtränkt von äußerstem Entsetzen, bevor es
richtig los geht, doch wie das Haus Usher bekommt diese
Überbietungsrhetorik, dieses monolithische Grauen Risse. Die
Schauspieler bedienen sich ihrer eigenen Sprache (neben Deutsch und
Englisch auch Ungarisch) und werden so zu Individuen. Wenn sie einen der
ihren mit Rollatoren aggressiv umzingeln, ist da im Abgang ein kleiner
Hüpfer, der uns vielleicht signalisieren will, dass wir das ganze
Morbiditätsgeschwurbel nicht so ernst nehmen sollen. Und da ist die
Musik, aus der Ferne erklingt ein Chor, der von einem Draußen kündet
(wie das Licht, das gelegentlich durch die Fenster zu dringen scheint
und die Figuren magisch anzieht), und im Hier und Jetzt sind es Songs
(u.a. von Pink Floyd und The Doors), die sich dem Untergang
entgegenstemmen bzw. noch die perfideste Drohung in ein Lockmittel
verwandeln. „Run from me, darling, You better run for your life.“
*Neben Theater und Tanz bietet die Ruhrtriennale auch ein interessantes
Musikprogramm. Im Mittelpunkt eines weiteren **Konzerts
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/stil-ist-gewalttat/9>**mit dem
**Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/>**stand die
italienisch-amerikanische Komponistin **Patricia Alessandrini
<https://patriciaalessandrini.com/>**, die sich der Einordnung in
stilistische Schubladen bewusst entziehen möchte, ein Anliegen, dass sie
in einem Zitat von Gerhard Richter „Stil ist Gewalttat, und ich bin
nicht gewalttätig“ prägnant formuliert findet. Ausgangspunkt ihres
Komponierens sind oftmals Werke der Musikgeschichte, doch was sie daraus
macht ist bemerkenswert. Sie eliminiert alle identitätsstiftenden
Stilmerkmale und konzentriert sich stattdessen auf das vermeintlich
Beiläufige wie Nebengeräusche, Obertöne oder Interpretationsspuren.
Diese unterzieht sie einer Computeranalyse und destilliert daraus
eigenständige Kompositionen. Wie sich das konkret anhört, war anhand von
drei Werken zu erleben, die in direkter Konfrontation mit dem jeweiligen
'Ausgangsmaterial' zur Aufführung kamen. In **/Black is the
color/**...**/(omaggio a Berio)/**hören wir körperloses Flirren,
hingehauchte Töne von Flöte und Klarinette, diffuse Stimmen,
Geräuschhaftes aus dem Klavierinneren. Von Berios **/Black is the
Colour/**aus **/Folk Songs /**ist nur eine kaum greifbare absteigende
Basslinie übriggeblieben. Doch es sind nicht nur musikalische
Schubladen, denen sie sich widersetzt, in **/menus morceau par un autre
moi réunis /**kommt ein emanzipatorischer Aspekt hinzu. Ausgangspunkt
ist Debussys szenische Musik **/Les Chansons de Bilitis/**zu 12
Gedichten von Pierre Louys, die dieser als authentische Schöpfungen
einer altgriechischen Kurtisane ausgab. Zwei Männer maßen sich an, die
Perspektive einer Frau einzunehmen und aus ihrem Empfinden heraus über
Lust und Liebe zu sprechen, eine Aneignung, die uns heute befremdlich
vorkommt. Bei Alessandrini entsteht daraus ein feines Gespinst für
Gitarre und Live-Elektronik, bei dem Mauricio Carrasco sich wie ein
Alchemist über sein vor ihm ausgebreitetes Instrument beugt und ihm mit
ungewöhnlichen Spieltechniken glockenähnliche, schattenhafte Klänge
entlockt. Damit entzieht die Komponistin sich nicht nur dem Stildiktat
sondern auch dem Akt der Vereinnahmung, indem sie ihn mit einer Geste
der Verweigerung beantwortet. Arnold Schönberg ließ sich zu seinem
Streichsextett **/Verklärte Nacht/**von einem Gedicht Richard Dehmels
inspirieren und so wird in diesem Werk nicht nur die Nacht verklärt
sondern auch der gönnerhafte Gestus eines Mannes, der seiner (leider
nicht von ihm) schwangeren Geliebten großzügig die Absolution erteilt.
Alessandrinis **/Forklaret Nat/**für Streichquartett antwortet darauf
mit zarten Klängen, die sich von den Instrumenten zu lösen scheinen,
richtungslos und sich jeder Narration entziehend. Alessandrinis Musik
fasziniert nicht nur als Klangereignis sondern auch durch ihre Haltung,
die gerade aus der Zurücknahme Intensität gewinnt.*
*Ganz andere Töne sind von **Peter Brötzmann
<http://www.peterbroetzmann.com/>**zu erwarten, auch wenn naturgemäß die
Lunge mit 80 Jahren nicht mehr ganz so viel hergibt wie in der guten
alten Zeit. Sein Trio mit dem Schlagzeuger **Michael Wertmüller
<https://michaelwertmueller.com/>**(im September mit **/D°I°E/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/d-i-e/8>**auch als Komponist
zu erleben) und dem Bassisten Marino Pliakas (der mir vor Jahren bereits
mit seiner Band **Steamboat Switzerland
<https://steamboatswitzerland.ch/de/>**positiv auffiel) firmiert unter
dem Titel **/Full Blast/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/full-blast/28>**und wird
diesem auch gerecht. Spitzfingrige Feinarbeit war noch nie Brötzmanns
Sache, schmutziges Blöken („brötzen“) schon eher. Um mit seinen Kräften
zu haushalten, sind jetzt schon einmal melodiöse Anwandlungen drin, vor
allem wenn er mit dem Sopransaxophon gemächliche Linien durch den Raum
zieht. Doch Wertmüller und Pliakas sorgen dafür, dass keine
Gemütlichkeit aufkommt. Schlagzeug und Bass erzeugen ein zunächst
unterschwelliges Grummeln, das zu einem unerbittlichen Tsunami
anschwillt und sich gnadenlos ins Ohr fräst und hämmert. Und genau zum
richtigen Zeitpunkt ist Brötzmann dann wieder (fast) der Alte, gibt
seinem Instrument die Sporen und zeigt wie es geht. Hoffen wir, dass er
noch lange durchhält.*
*[Termine im September]*
Nach der langen Durststrecke kann man es kaum glauben, wie viel schon
wieder los ist, aber da das Coronaeis noch dünn ist, empfiehlt es sich,
alle Termine kurzfristig zu überprüfen.
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen das
Ensemble Modern mit /A House of Call/von Heiner Goebbels am 6.9
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-orchestra/5…>.,
das WDR Sinfonieorchester mit /Lining up/von Nico Muhly am 17. und 18.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/composer/nico-muhly>
und das Arditti Quartet am 30.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/arditti-quartet/2193>
auf dem Programm. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> erwarten uns ein
Geburtstagskonzert für Maria de Alvear <https://www.mariadealvear.com/>
mit der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> am 10.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/geburtstagskonzert-maria-de-alvear-1…>,
eine Matinee mit dem Sonar Quartett am 11.9., die reiheM
<https://www.reihe-m.de/> am 22.9. <https://www.reihe-m.de/?p=4646> und
ein Ehrentag zum 70. Geburtstag <https://rhpp70.eu/> von HP Platz am
25.9. Im Zentrum Lied <https://www.imzentrumlied.de/> eröffnet die neue
Saison am 1.9. mit Schubert und Rihm, Chamber Remix
<http://chamber-remix.de/> lädt am 5.9. ins Kunsthaus Rhenania, am 12.9.
<https://www.eventbrite.de/e/raummusik-und-so-common-ground-open-air-tickets…>
wird die Landschaft beim Urban Gardening zum klingen gebracht, das
ensemble handwerk <http://ensemble-handwerk.eu/de/> kollaboriert am
16.9. in der Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> mit dem
Meitar Ensemble, der Schweizer Perkussionist Christian Wolfarth ist am
17.9. im atelier dürrenfeld/geitel
<https://www.ulrikegeitel.de/2017/04/03/ohne-titel/> zu Gast, das
Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/> bringt am 22.9.
François Sarhans <http://francoissarhan.blogspot.com/> Musiktheater /The
Right Ear/ im Kulturbunker Mülheim zur Aufführung und bei den Soirée
Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> erwartet uns am 29.9. Verena
Barié <https://verenabarie.com/>.
In der Oper Köln <https://www.oper.koeln/de/> hat am 5.9. das
Tanzprojekt /Flut/
<https://www.oper.koeln/de/programm/flut-emanuele-soavi/5770> Premiere,
bei dem Beethoven auf Tanz und elektronische Musik trifft, und am 18.9.
werden mit /Schnittstellen [II]/
<https://www.oper.koeln/de/programm/schnittstellen-ii/5776> drei
Kurzopern aus der Taufe gehoben.
Vom 9. bis 12.9. feiert das 13. Ambientfestival
<https://ambient-festival.com/> die /Zivilisation der Liebe/ und vom
29.9. bis 3.10. dreht sich beim Multiphonics Festival
<https://multiphonics-festival.com/> im Alten Pfandhaus alles um die
Klarinette. Mit dabei ist auch das Trio Catch
<https://www.triocatch.com/de/home.html> und vom 30.9. bis 7.10.
schließt sich ein Roadtrip
<https://multiphonics-festival.com/concert/roadtrip> nach Dortmund,
Düsseldorf, Freiburg, Meschede, Müllheim/Baden und Wuppertal an.
ON – Neue Musik <http://on-cologne.de/>Köln bietet am 29.9. eine weitere
Informationsveranstaltung in der Reihe ONpaper. Fast tägliche Events
sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben (z.B.
Elliot Sharp am 12.9., das RISM-Festival rund um Hans Lüdemann vom 16.
bis 18.9. oder Wissel und Lytton am 29.9.) und jeden 2. und 4. Dienstag
im Monat funkt 674.fm <https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den
Äther – erlebbar im Webradio und jetzt auch wieder in Live-Session.
W*eitere Termine finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>****und
**Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen
mit Jazz und improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Auch im September sorgt die Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/> für Highlights im Festivalkalender:
Michael Wertmüller bringt ab 2.9. mit seinem Musiktheater /D°I°E/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/d-i-e/8> alle Sinne in
Aufruhr, Michael Finnissys fast sechsstündiger Zyklus /The History of
Photography in Sound/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/the-history-of-photography-in-soun…>
erlebt an zwei Tagen seine deutsche Erstaufführung, Fritz Hauser
zelebriert mit /Point Line Area/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/point-line-area-ein-perkussionsrit…>ein
Perkussionsritual, zehn unterschiedlich gestimmte Klaviere bringen Edu
Haubensaks /Große Stimmung/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/grosse-stimmung/27> zu Gehör
und mit dem Klangforum Wien kann man sich einem fünfstündigen
/Nachtraum/ <https://www.ruhrtriennale.de/de/programm/nachtraum/21>
hingeben.
Vom 25.9. bis 3.10. sorgt das Blaue Rauschen
<https://www.blauesrauschen.de/>, ein Festival für digitale
Soundexperimente, elektronische Musik, Performance, Tanz und
Installation, in Bochum, Dortmund und Essen für ungewöhnliche akustische
und visuelle Erlebnisse.
In *Bochum* stellt sich vom 26.8. bis 5.9. bei der Bobiennale
<https://www.bobiennale.de/> die freie Szene vor (mit dabei u.a. das Duo
Blume – Muche sowie Gilda Razani mit ihrem Theremin). Der Perkussionist
Martin Blume <http://www.martinblume.de/> ist auch beim Ruhr
Jazzfestival <https://www.jazzwerkstatt.eu/ruhr-jazzfestival>im
Kunstmuseum Bochum vom 24. bis 26.9. zu erleben.
Vom 9. bis 12.9. lockt das *visual sound outdoor festival
<https://www.parzelledortmund.de/>*in die *Dortmunder*Nordstadt – mit
dabei neben vielen anderen Christoph Schläger mit seinen
Geräuschgestalten und die Improviser in residence des mœrs festival 2021
Kevin Shea und Matt Motel als Duo Talibam! Beim Theater Dortmund
<https://www.theaterdo.de/> stehen zwei Uraufführungen auf dem Programm:
am 16.9. /Persona/
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/persona/>, eine Oper für
Jugendliche von Thierry Tidrow (Komposition) und Franziska vom Heede
(Libretto), und am 26.9. /Der Hetzer
<https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/der-hetzer/> /von Bernhard
Lang <https://bernhardlang.at/>, eine Überschreibung von Verdis
/Otello/. Das Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
plant im Januar eine Zeitinsel mit Ondřej Adámek
<https://ondrejadamek.com/>. Zur Einstimmung erklingt im
Symphoniekonzert mit Simon Rattle am 24.9.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/24-09-2021-sir-simon-rattle…>
sein Werk /Where are you?/für Mezzosopran und Orchester.
Im Lokal Harmonie <https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen> in
*Duisburg*erwarten uns neben den Soundtrips NRW im musikclub das Duo
Interstellar 227 am 5.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10863/-/mus…>
und das Trio Sin-3 am 23.9.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/10866/-/mus…>
Im Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php> ist am 13.9. das
Bozzini Quartet zu Gast und das Ensemble Crush
<http://ensemble-crush.com/> präsentiert am 16.9. im Lehmbruck Museum
<https://lehmbruckmuseum.de/de/> /Beuys' Erdklavier/
<https://beuys2021.de/de/ensemble-crush>(am 18.9. auch im Kurhaus
*Kleve*.) Die Duisburger Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/> lassen in ihrem 2.
Philharmonischen Konzert am 29. und 30.9. /Kreaturen aus Klang/
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/kreaturen-aus-klang-pk-02-202…>von
Adams, Glass und Bates lebendig werden.
Die Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/>*Essen*veranstaltet vom 25. bis 30.9.
das Global Trumpets Festival <https://globaltrumpets.folkwang-uni.de/>.
Dabei trifft zeitgenössische Musik auf Barock, Marco Blaauw
interpretiert /I can't breathe/von G. F. Haas und Peter Evans ist in
Workshops und Konzerten zu erleben. In der Essener Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> steht am 30.9.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/kioomars-musayyebisplas…>
das Perkussionsensemble Splash auf der Bühne.
In *Gelsenkirchen*lädt mex <http://www.mexappeal.de/> am 4.9.
<http://www.mexappeal.de/?p=5491> zu einem Schaufensterbummel der
besonderen Art.
Ebenfalls am 4.9. kann man in *Mülheim an der Ruhr*die Anker lichten und
bei Ruhr Soundfloat <https://www.gnmr.de/ruhr-soundfloat-1/>, einer
Aktion der Gesellschaft für Neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/>, von
einem Boot aus neuen Klängen lauschen.
*Düsseldorf*
In der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> stehen am 1.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal26/>
das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> mit seiner Reihe
'Na hör'n Sie mal!' und am 7.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Komet/Ensemble-Modern-Orchestra/>
das Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/> mit Heiner
Goebbels /A House of Call/
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Komet/Ensemble-Modern-Orchestra/>auf
dem Programm. In der Kunsthalle <https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/>
präsentiert am 2.9.
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/kalender/2021-09-02-performancekonzer…>
das Performancekonzert /Zwei Halbmonde/ anlässlich der Ausstellung
/tomodachi to/
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/ausstellungen/-tomodachi-to-mit-freun…>
Werke deutscher und japanischer Komponisten und Komponistinnen. Vom 18.
bis 19.9. <https://beuys2021.de/de/musik-aus-der-zukunft-duesseldorf>
kommen im K21 <https://www.kunstsammlung.de/de/> Saties /Vexations/ als
24-stündige Hommage an Joseph Beuys zur Aufführung. Die Reihe /New
Counterpoints/ des Vereins musik21 <http://musik21.de/> widmet am 19.9.
rhizomartig wachsenden Schleimpilzen mehrere Uraufführungen und im
Rahmen des Klavierfestivals Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>
spielt Pierre-Laurent Aimard am 20.9.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/aimard-2021/> im
Robert-Schumann-Saal Werke von Messiaen, Andre, Kurtág und Ligeti. Wer
für creative Extravaganzen empfänglich ist, kann am 19., 15. oder 30.9.
im Subsol
<https://www.facebook.com/pg/Subsol-Raum-für-creative-Extravaganzen-87964459…>
vorbeischauen.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft das
Schweizer Trio Andrej - Zhang – Zimmermann vom 5. bis 11.9.21 in
Münster, Essen, Köln, Bochum, Düsseldorf, Wuppertal und Duisbug auf
wechselnde Gäste. Das Konzert in Duisburg am 11.9. ist dem im Februar
verstorbenen Musiker Philippe Micol gewidmet. Weitere Termine mit
improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz <http://nrwjazz.net/>.
Christiane Oelze bringt am 12.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3551/> in Köln den Liederzyklus
/liebe/tod – man/woman/ von Christoph Maria Wagner zur Uraufführung.
Weitere Aufführungen finden am 13.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3552/> in Hagen, am 17.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3554/> in Bonn und am 19.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3555/> in Essen statt.
Die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' der Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/> *Aachen* widmet sich
am 3.9. <https://www.gzm-aachen.de/?p=2312> der italienischen
Komponistin Clara Iannotta.
Im Fokus des Festival diagonal
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/2021/07/31/diagonal/> der
*Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> steht am 24. und 25.9. der
Musiker und Komponist Willem Schulz. Beim Jour fixe am 6.9. wird das
Festivalprogramm vorgestellt. Die Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
wagt einen Neustart mit vier Neue-Musik-Konzerten am 5., 12., 19. und 26.9.
Auch beim Beethovenfestival <https://www.beethovenfest.de/de/> in *Bonn*
erklingt Zeitgenössisches – z.B. Nono am 1.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/und-wie-ging-es-wei…>,
Nicolaou am 2.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/cello-im-feuer_25/>,
Lachenmann am 3.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/fuge-variationen-un…>,
Barraqué am 5.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/wien-new-york-paris…>
und Haas am 9.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/ausdruck-der-empfin…>
Im Rahmen der Konzerte im Post Tower
<https://www.beethovenfest.de/media/pdf/BF_2021_Konzerte_im_Post_Tower_ES.pdf>
(Eintritt frei!) kommt am 4.9. Feldmans /Three Voices/ zu Gehör.
Beim Wortklangraum <http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm>
am 1.9.
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm#fuenf>erklingt
Klaviermusik von Kurtág, Cage und Ligeti und das Asasello
<https://www.asasello-quartett.eu/en/>Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/en/> bringt am 16.9.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/16-09-2021-bonn/> Elliot
Sharps /Die größte /Fuge, seine Auseinandersetzung mit Beethoven, zur
Aufführung (am 17.9.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/17-09-2021-moers/> auch in
Moers). Im Frauenmuseum <https://www.frauenmuseum.de/> findet am 19.9.
<https://gedok-koeln.de/kalender/gedok-konzert-4-paraplouies-ludwigs-gehoer-…>
ein Konzert der Gedok <https://gedok-koeln.de/> statt und die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> ist am 27.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/begleitkonzert-zur-sonderausstellung…>
im Rahmen der Sonderausstellung /Zündstoff Beethoven/
<https://www.beethoven.de/de/termine/view/5203579027587072/Zündstoff+Beethov…>
im Beethovenhaus zu Gast.
Das 12. Hörfest <https://www.initiative-neue-musik-owl.de/> in *Detmold*
der Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe widmet sich inneren
Stimmen.
In der *Eifel* findet vom 6. bis 12.9. unter der Leitung von Jeremias
Schwarzer erstmals das interdisziplinäre Musik- und Kunstfestival
/Transient/ <https://transientimpuls.com/> statt.
Das *Krefelder* TAM <http://www.tamkrefeld.de/> widmet dem Heiligen Jupp
vom Niederrhein im September ein Fluxusprogramm (immer freitags um 22 Uhr).
Das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> gastiert am
29.9. mit seinem Programm /Dialoge über die Natur/ in der St.
Simeonis-Kirche in *Minden*.
In der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/die_Musikhochschule/index.html>
*Münster* spielt das ensemble ascolta <https://ascolta.de/> am 11.9. zum
Auftakt der Klangzeit Münster <https://gnm-muenster.de/> Werke von
Ablinger und Hernandez sowie eine Uraufführung von Annette Schmucki.
Weitere Veranstaltungen finden vom 21. bis 26.9. statt mit
Uraufführungen von Torsten Rasch, Joanna Wozny, Huihui Cheng, Yannis
Kyriakides, Alwynne Pritchard und Oxana Omelchuk.
Das münsterlandweite Klangkunstfestival /Soundseeing/
<https://www.soundseeing.net/> lädt ein zu Klanginstallationen in Oelde,
Lüdinghausen und Gronau sowie am 8.9. zu einem Konzert im Kunstverein
*Münsterland* in Coesfeld.
Im Kultur- und Medienzentrum *Pulheim* trifft am 14.9.
<https://www.pulheim.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hauptkalender…>
Martin Zingsheim das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>.
Der *Wuppertaler* ort <http://www.kowald-ort.com/> kündigt einen Film
über Brötzmann am 2.9., die Soundtrips NRW am 10.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2021/termine/soundtrips2021.html>, ein
Konzert mit Elliot Sharp am 11.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2021/termine/11-09-2021-sharp.html> und Nina
Maria Zorn & Akasha Daley in der Reihe 'all female' am 16.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2021/termine/16-09-2021-allfemale.html> an.
Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/index.html> bringt das
experimentelle Musiktheater /love peace & happiness/ am 21. und 22.9. im
Haus der Jugend Barmen und am 29.9. in *Solingen* zur Aufführung.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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Gazette Neue Musik in NRW - Wittener Tage für neue Kammermusik 2021
by neuemusik@kulturserver-nrw.de 06 May '21
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06 May '21
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**
**
**[****Wittener Tage für neue Kammermusik 2021****]**
*Als vor einem Jahr die Wittener Tage für neue Kammermusik 2020 erstmals
in ihrer Geschichte nicht live vor Ort sondern als Radio- und
Online-Festival präsentiert wurden, waren viele von uns noch
zuversichtlich, dass es sich hierbei um einen einmaligen Ausrutscher
handelt und wir uns spätestens 2021 in alter Frische zwischen Saalbau
und Märkischem Museum wiederfinden werden. Die Coronapandemie hat uns
leider eines Besseren belehrt, doch während der WDR dazugelernt hat und
vom 23. bis 25.4.21 ein hochprofessionelles Festival durch den Äther und
ins weltweite Netz schickte, sind meine persönlichen Fortschritte
bescheidener. Auch nach einem Jahr zwischen Streamings und Podcasts
kommt keine rechte Begeisterung auf. Was da aus dem WorldWideWeb
angespült wird, ist zwar vielfältig und interessant, aber dieses
Prickeln und Knistern, dieses besondere Gänsehautgefühl, das mich beim
Live-Erleben gerade Neuer Musik mit zuverlässiger Regelmäßigkeit
überkommt, will sich nur sehr selten einstellen. Als Informationsmedium
möchte ich das Netz nicht mehr missen, aber sobald die sinnlichen
Elemente ins Spiel kommen (sollten), die für mein Menschen-, Kunst- und
Musikerlebnis konstitutiv sind, werden die Maschen für mich löchrig. Und
ausgerechnet in dem Jahr, in dem ich unaufhaltsam auf meinen 60.
Geburtstag zusteuere (ein Datum, das mir normalerweise wenig
Kopfzerbrechen bereitet), kommt der grausame Verdacht auf, dass es sich
hierbei um ein Generationenproblem handeln könnte, ich also langsam aber
sicher zum alten Eisen gehöre. Die sogenannten digitalen Eingeborenen
scheinen sich wie die Fische im Internet zu tummeln, während ich immer
erst knietief durch innere und äußere Hemmnisse waten muss. Wenn ich
dann endlich in tieferen Gewässern angekommen bin, bin ich womöglich zu
träge oder zu schlecht gerüstet, um weit genug hinauszuschwimmen. Aber
trotz dieser altersbedingten Einschränkungen habe ich mich nicht
abschrecken lassen, die heimischen Empfangsgeräte in Stellung gebracht
und gleich mit dem ersten Werk holte **Mauro Lanza
<https://www.ricordi.com/de-DE/Composers/L/Lanza-Mauro.aspx>**mich ganz
gut ab, da er genau dieses Spiel mit Nostalgie und Technik zum Thema
macht. In seinem dreiteiligen **/Aether is an haunted place /**trifft
ein Streichquartett auf manipulierte Radiowellen und analoge
Störgeräusche, Satellitensignale und Geisterstimmen. Daraus entsteht ein
knisterndes, knarzendes Irrlichtern, bei dem die instrumentalen und
elektronischen Ebenen auf komplexe Weise und bis zur
Ununterscheidbarkeit interagieren und für das – wie ich zugeben muss –
die Rezeption per Kopfhörer nicht die schlechteste ist. Auch **Sasha. J.
Blondeau <https://www.sasha-j-blondeau.com/>**kombiniert in **/Des
mondes possibles/**das **Quatuor Diotima
<http://quatuordiotima.fr/de/>**mit elektronischen Klängen, wählt aber
einen abstrakteren Ausgangspunkt, indem er sich von topologischen Räumen
inspirieren lässt, und bleibt gleichzeitig näher an den
Streicherklängen, die flirrend und vibrierend schließlich in
schwindelnde Höhen entgleiten. Entstanden sind die Aufnahmen in Paris
unter Mitwirkung des IRCAM und auch einige andere Konzerte wurden in den
Heimatorten der beteiligten Musiker aufgezeichnet. So waren das
**Klangforum <https://klangforum.at/>**aus Wien und das **Ensemble
Ascolta <https://ascolta.de/>**aus Stuttgart zugeschaltet. Aus Wien
erreichte uns **/Subsonically Yours/**von **Mirela Ivi
<https://styriarte.com/artists/ivievi/>čević
<https://styriarte.com/artists/ivievi/>**, die nach eigenen Angaben mit
diesen unhörbaren Grüßen eines ihrer leisesten Stücke vorlegt, wobei
sich das Material auf kleinem Raum entfalte, ohne Energie zu verlieren.
Dabei wechseln sich huschende, wuselnde Klänge ab wie verschiedene
Aggregatzustände – mal innehaltend, mal auf der Stelle tretend, mal
quirlig-nervös. **Zeynep Gedizlioğlu
<http://www.zeynepgedizlioglu.com/>**geht in **/Eksik – Entzug/**von den
Stimmen der Ascolta-Musiker aus, die undomestizierte raue Laute
hervorstoßen, entzieht sie auf diese Weise ihrer normalen instrumentalen
Routine und erschafft so ein tastendes, brüchiges Klangbild. **Michael
Pelzel <https://www.michaelpelzel.ch/no_cache/home.html>**erkundet
inspiriert von Glocken und Gongs **/The dark side of Telesto. /**Der
Saturnmond, dessen dunkle Seite hier beleuchtet wird, gilt als das
hellste Objekt unseres Sonnensystems und diese Doppelbödigkeit spiegelt
sich auch in der Musik, deren ruhiger, getragener, fast schwermütiger
Verlauf wiederholt von heftigen Bläserattacken und aggressiven
Einbrüchen zerfurcht wird.
Zwar ohne Zuhörer aber immerhin direkt aus dem Wittener Saalbau erklang
das Konzert mit dem **Ensemble Schwerpunkt
<https://www.ensembleschwerpunkt.com/>**, einem Blechbläserquintett, und
dem **Ensemble Nikel <http://ensemblenikel.com/>**, das sich aus
Klavier, E-Gitarre, Saxophon und Schlagzeug zusammensetzt. Ersteres hob
die Werke von **Zaneta Rydzewska <http://zanetarydzewska.com/>**und
**Bernhard Gander <https://www.bernhardgander.at/>**aus der Taufe.
Ganders **/Messing/**geht von den Ordnungszahlen von Kupfer und Zink (29
und 30) aus und amalgamiert markante Rhythmen, untergründiges Grummeln
und nervöses Schnattern. Rydzewska ließ sich für ihr Werk
**/Zauberwürfel/**von dem gleichnamigen Spielgerät inspirieren und
leitet daraus nicht nur die klangliche Ebene sondern auch die Bewegungen
der fünf Bläser ab. Auch **Huihui Chengs <https://huihuicheng.com/>**vom
Ensemble Nikel uraufgeführtes Werk **/Sonic leak, /**eine Studie über
die Technik des Abdämpfens, beinhaltet theatralische Elemente, die in
der radiophonen Variante auf der Strecke bleiben. Im Stream sieht man
die Musiker mit allerlei Dämpfern und ungewöhnlichen Materialien
hantieren, wobei die klangliche Ebene nach einem freejazzigen Auftakt
immer löchriger wird. Mit **Hugues Dufourts
<https://en.wikipedia.org/wiki/Hugues_Dufourt>****/L'Atelier rouge
d'après Matisse /**entfacht Nikel einen sinnlichen Klangrausch mit
komplexen Texturen, die von brachialen Akzenten der E-Gitarre verwirbelt
werden.**
Am schwersten fällt der Verzicht auf das Live-Erlebnis – zumindest
solange VR-Equipment noch nicht zur heimischen Standartausrüstung zählt
– bei Werken, die die visuelle Ebene und den Raum einbeziehen wie bei
**Klaus Langs <https://klang.mur.at/>**Zusammenarbeit mit **Sabine Maier
<https://www.sabinemaier.net/>**, die in **/nirgends /**für Ensemble und
projiziertes Licht analoge Projektoren zum Einsatz bringt. Langs dichte
Klangflächen, die mal von harschen Impulsen der E-Gitarre, mal von
zartem Klirren und Klingeln zum Beben gebracht und zwischenzeitlich vom
Klacken und Surren der Projektoren abgelöst werden, erklingen in einem
unbestimmten Raum, der von diffusen Licht- und Rauchzeichen mehr
angedeutet als ausgeleuchtet wird. Der Computerbildschirm kann hier nur
eine vage Ahnung vermitteln. Das gleiche gilt für **Brice Pausets
<https://www.editiongravis.de/verlag/authors.php?authors_id=150>****/Vertigo/Infinite
Screen/**, eine intermediale Komposition für Ensemble in 6 Gruppen, 18
Bild-Module und Elektronik, dessen visuellen Teil das Duo **Arotin &
Serghei <https://arotinserghei.com/>**beisteuert. Pauset, der mit
weiteren Werken und einem Porträtkonzert vertreten war, pflegt nicht nur
– gespeist durch seine Erfahrungen als Pianist und Cembalist – eine
intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sondern lässt auch
philosophische und gesellschaftskritische Aspekte in sein Werk
einfließen. **/Vertigo/**ist Teil eines Werkzyklus, der sich nicht
weniger als ein Porträt des 20. Jahrhunderts vorgenommen hat und zu dem
auch seine Kafka-Oper **/Strafen/**zählt. Ausgehend von Hitchcocks
berühmtem Film reflektiert Pauset Themen wie Wahrnehmung, Kino und
Psychoanalyse, jedoch auf so komplexe Weise, dass ich ihm – noch dazu in
der reduzierten Darbietungsform – kaum gerecht werden konnte. Auch in
seinem Werk **/Konzertkammer/**, das vom WDR Sinfonieorchester mit
**Jean-Pierre Collot <https://www.jeanpierrecollot.eu/bio/>**am Piano
uraufgeführt wurde, greift Pauset gedanklich weit aus, indem er
ausgehend von den Verwerfungen der Finanzkrise die Abhängigkeit von
Strukturen ergründet, aber man kann das Werk auch ohne diesen
Hintergrund als turbulentes Wechselspiel zwischen Klavier und Orchester
genießen.**Die in Witten üblichen Freiluftaktionen sollten diesmal im
sogenannten Schwesternpark stattfinden, einem versteckten und
verwunschenen Garten, der Anfang des 20. Jahrhunderts von Adolf
Schluckebier als Erholungsstätte für die Schwestern des benachbarten
Krankenhauses angelegt wurde. Das hätte wirklich hervorragend zur
derzeitigen Pandemielage gepasst, doch so sehr sich Kornelia Bittmann
und der amtierende Gartenbautechniker Burkhard Bredenbeck auch mühten,
dem Hörer das Gelände und die geplanten 12 Klanginstallationen nahe zu
bringen: Es fühlt sich an, als wäre ich zu einem opulenten Mahl geladen
worden, bekäme aber nur vollmundige Beschreibungen der avisierten
Köstlichkeiten geboten und müsste mit leerem Magen von dannen ziehen.
Die Realisierung soll 2022 nachgeholt werden und dann lohnt sich sicher
auch eine ausführlichere Berichterstattung.**Insgesamt bin ich weiter
hinausgeschwommen als gedacht, aber am Ende steht die Hoffnung auf 2022
zwischen Saalbau und Schwesternpark. (Alle Konzerte sind ein Jahr lang
in der **Mediathek
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/witten-festival-online-radio-102.html>**des
WDR verfügbar.)*
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26 Nov '20
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Gewesen:***NOW!-Festival in Essen*
**Extra: ***Wolfgang Rihm beim******ZeitGenuss-Festival in Karlsruhe*
**Angekündigt:***Shinytoys-Festival in Mülheim*
**[NOW!-Festival in Essen]**
*Heutzutage Festivals zu planen ist keine einfache Aufgabe. Leicht kann
es passieren, dass – wie in Donaueschingen – akribische Um- und
Vorausplanungen im letzten Moment ausgebremst werden. Das Essener
**NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20202021/now-von-fre…>**ist
diesem Schicksal mit knapper Not entgangen: Das Auftaktwochenende vom
30.10. bis 1.11. konnte wie geplant vor Publikum stattfinden, während
die Folgeveranstaltungen teils gestreamt teils verschoben wurden. Das
diesjährige Festivalmotto 'Von fremden Ländern und Menschen' (benannt
nach dem ersten Stück aus Schumanns **/Kinderszenen/**) erwies sich als
Fluch und Segen zugleich. Einerseits scheiterte die Mitwirkung von
Menschen aus fremden Ländern teilweise an den aktuellen
Reisebeschränkungen, andererseits bot sich uns zwangsweise
Daheimgebliebenen die Möglichkeit zu einer musikalischen Weltreise. Denn
die Menschen aus fernen Ländern sind längst hier und das Spiel mit dem
Fremden, die Suche nach der eigenen Identität und die Lust an
Grenzüberschreitungen beschäftigt die moderne Kunst und Musik seit ihren
Anfängen. Konzerte mit zeitgenössischer Musik sind ohne Komponistinnen
und Komponisten mit Migrationshintergrund kaum vorstellbar. Oft
unterscheidet sich ihre musikalische Sprache allerdings kaum von der
ihrer europäischen Kollegen, denn viele sind bereits in ihren
Heimatländern mit westlicher Klassik aufgewachsen und haben ihre
Ausbildung anschließend in den Zentren der europäischen Avantgarde
fortgesetzt. Der Blick auf die eigene Herkunft erfolgt häufig erst aus
der Ferne, denn, wie **Elnaz Seyedi <https://elnazseyedi.com/>**es
formuliert: „Man braucht Abstand, um sehen zu können“. Im Konzert mit
der **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**erklang ihr neues Werk
**/fragments inside/**, in dem riesige, von Harry Partch entwickelte
Saiteninstrumente zum Einsatz kommen, deren ungewöhnliche Stimmung
Seyedi an persische Musik erinnert. Neben ihr waren mit **Malika Kishino
<http://ger.malika-kishino.com/>**(*1971), **Unsuk Chin
<https://www.boosey.com/pages/cr/composer/composer_main?site-lang=de&firstna…>**(*1961)
und **Younghi Pagh-Paan <https://www.pagh-paan.com/>**(*1945) weitere
bekannte Namen der Neue Musik-Szene vertreten, deren musikalische
Sprache bei aller Individualität fest in dieser verwurzelt ist. Daher
war es besonders spannend, in Essen auch unbekannte Namen und andere
Ansätze kennenzulernen. Im Werk des jungen türkischen Komponisten
Mithatcan Öcal (*1992) **/Belt of Sympathies /**klingen volkstümliche
Melodien an (im ersten Satz ein Wiegen-, im zweiten ein Trauerlied), die
jedoch nicht folkloristisch ausgestellt oder – schlimmer noch – mit
westlichen Harmonien glattgebügelt werden. Stattdessen sind sie
atmosphärisch präsent, wie ferne Erinnerungen, mehr spür- als greifbar,
sich auflösend in einer sensiblen Orchestersprache, die im dritten und
letzten Satz in turbulente Wallungen gerät. Neben Pagh-Paan
(**/Lebensbaum III/**) und Öcal, der 2019 mit dem
Komponisten-Förderpreise der Ernst von Siemens Musikstiftung
ausgezeichnet wurde, kam in dem Konzert mit dem WDR Sinfonieorchester
auch ein Werk von Claude Vivier zu Gehör, der, selbst zeitweilig in
Asien lebend, in **/Zipangu/**ein mythisches Japan beschwört. *
*Drei sehr unterschiedliche Werke brachte das **E-Mex Ensemble
<https://e-mex.de/>**zur Uraufführung: **Füsün Köksal
<http://fusunkoksal.net/>**lässt in **/quelle'd/**eine Bassdrum-Figur in
sieben kurzen Abschnitten verschiedene Aggregatzustände durchlaufen, die
von 'hektisch' und 'energetisch' über 'mächtig und beharrlich' bis zu
'müde und ohne Energie' reichen. **Zaid Jabri
<https://www.zaidjabri.com/>**, der in seiner Heimatstadt Damaskus sowie
in Krakau studierte, will sich ausdrücklich nicht in Ost-West-Schubladen
einordnen lassen und integriert in **/Hemispheres/**das gleichnamige
Gedicht der New Yorker Dichterin Yvette Chrisians**ë in Form eines
Sprechgesangs und **Dima Orshos <https://dimaorsho.com/>****/The Soul of
Places – Places of the Soul /**ist mit den von Hasti Molavian
angestimmten einschmeichelnd-klagenden Gesängen eher in der
Weltmusik-Szene zu verorten. *
*Die Vielfalt aktueller Kompositionsansätze kommt auch in Önder Baloğlus
Projekt **/Unvoiced Diaries/**zum Ausdruck. Baloğlu, Geiger und
Konzertmeister der Duisburger Philharmoniker, lud 24 türkische
Komponisten aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt ein, ein Werk für
Solo-Violine mit einer maximalen Länge von einer Minute zu komponieren,
wobei sie sich ausdrücklich „mit der durch die Coronakrise in den
Konzertsälen entstandenen Stille auseinandersetzen'“ sollten. Die
meisten zeigten sich allerdings recht gesprächig, in mal
konventionellem, mal avanciertem, mal jazzigem Dialekt.*
*Ich beziehe mich hier auf die Live-Konzerte des ersten Wochenendes,
aber wie erwähnt ging es im November digital weiter. Folgende
Veranstaltungen wurden gestreamt und sind weiterhin auf dem
Youtube-Kanal der Essener Philharmonie verfügbar: der **Auftritt
<https://www.youtube.com/watch?v=T0gBmPWYXLs&list=PLnQxlI_iTu_nrzCGBalIBN5nD…>**des
Ensembles S 201, **/Órganos/**mit **Bernhard Haas
<https://www.youtube.com/watch?v=gUxLJgnr45M&list=PLnQxlI_iTu_nrzCGBalIBN5nD…>**und
**Studierenden der Folkwang Uni
<https://www.youtube.com/watch?v=je4fu3CpUPA&feature=youtu.be>**sowie
die **Klanginstallation
<https://www.youtube.com/watch?v=MWU7P3Wius8>****/Sound Scapes around
the World. /**Das für das Museum Folkwang geplante Konzert mit
Klassikern der Neuen Musik wurde bereits im Sommer mit leicht geändertem
Programm in der Folkwang Universität aufgenommen (**Teil 1
<https://www.youtube.com/watch?v=Uylq1WU-LEQ&feature=youtu.be>**und
**Teil 2
<https://www.youtube.com/watch?v=yOVv8lkcIA8&feature=youtu.be>**) und
das **Konzert
<https://www.nporadio4.nl/concerten/9527-muziek-uit-oosterse-sferen>**mit
dem Radio Filharmonisch Orkest unter der Leitung von Markus Stenz ist in
der Mediathek des niederländischen Radiosenders NPO Radio 4 nachzuhören.
Das dritte Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker mit Alexej
Gerassimez wird am 12.2.2021 vom WDR ausgestrahlt, das Konzert
**/Afro-Modernism/**mit dem Ensemble Modern ist am 20.12.20 im
Deutschlandfunk zu hören, der Auftritt des Ensembles Splash – Perkussion
NRW wird in der kommenden Spielzeit nachgeholt und ab 25.11.
präsentieren die Mitwirkenden des NOW!-Schulprojekts **/Sound Lab/**ihre
Ergebnisse in digitaler Form.*
**[Wolfgang Rihm beim ZeitGenuss-Festival in Karlsruhe]**
*Bereits im Sommer habe ich mit einem Bericht über das Festival
intersonanzen in Potsdam einen Blick über die Grenzen von NRW hinaus
geworfen (s. Gazette **September 2020
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>**).
Diesmal führte mich mein Weg nach Karlsruhe, wo vom 22. bis 25.10.20
kurz vor dem erneuten Lockdown das 12. **ZeitGenuss-Festival
<https://www.karlsruhe.de/b1/kultur/musik/zeitgenuss.de>**stattfand.
Schon bei seiner Gründung hatte Wolfgang Rihm seine Hand und seine Ideen
im Spiel und ihm ist auch der Name zu verdanken, der in für ihn
typischer Weise mit den Begrifflichkeiten spielt und die
Zeitgenossenschaft mit dem Genuss verknüpft. Überhaupt sind Rihm,
Karlsruhe und die Neue Musik aufs engste miteinander verbunden: Er ist
hier geboren und aufgewachsen, hat schon während seiner Schulzeit ein
Kompositionsstudium bei Eugen Werner Velte an der **Karlsruher
Musikhochschule <https://www.hfm-karlsruhe.de/>**begonnen und übernahm
1985 dessen **Lehrstuhl für Komposition
<https://www.hfm-karlsruhe.de/hochschule/personen/prof-dr-hc-wolfgang-rihm>**,
den er bis heute inne hat. Seit 2013 ist seine Präsenz sogar Stein
geworden durch den Bau des Wolfgang-Rihm-Forums, Teil eines imposanten
Neubaus, der neben dem wiederaufgebauten Renaissanceschloss Gottesaue
den Campus prägt, und so war es nur folgerichtig, ihm 2020 das gesamte
Festival zu widmen. Gleich zum Auftakt vermittelten zwei
SWR-Dokumentationen einen sehr persönlichen Blick auf seine Person.
Besonders in dem gerade erst entstandenen Beitrag**//**/Das Vermächtnis/
<https://www.ardmediathek.de/swr/video/dokumentarfilm/wolfgang-rihm-das-verm…>**//**sprechen
er und seine Frau auf sehr offene und berührende Weise über seine
fortschreitende Krebserkrankung und ihren Umgang damit. Doch besonders
durch den auch von Rihm kritisierten Titel bekommt der Film fast den
Charakter eines Nachrufs und untergräbt damit Rihms eigene Haltung. Denn
Wolfgang Rihm ist noch sehr lebendig, er komponiert, unterrichtet und
genießt und seine Präsenz prägte das Festival. Bei allen Konzerten war
er anwesend, richtete Eröffnungsworte an das Publikum, nahm an einer
Podiumsdiskussion teil, moderierte das Abschlusskonzert und sprach zum
Schluss in bewegenden Worten seinen Dank aus an die Stadt und die
Menschen, die ihm dies alles ermöglicht haben.*
*Natürlich stand auch das ZeitGenuss-Festival unter dem Bann der
Coronapandemie, große Werke für Orchester oder Musiktheater waren nicht
programmierbar, doch man verstand es, aus der Not eine Tugend zu machen.
So führte die Suche nach coronatauglichen Räumlichkeiten in die Kirchen
der Stadt und die dortigen Orgeln zu Rihms Frühwerk, das gerade erst von
**Martin Schmeding <http://www.schmeding-organist.de/biografie/>**in
einer vier CDs umfassenden **Edition
<https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/in-conversation-vol-12/hnum/9…>**(davon
zwei Drittel als Werkersteinspielungen) vorgelegt wurde. Schon als
junger Mensch verschaffte sich Rihm Zugang zu den Orgeln der Stadt, sie
waren für ihn 'Ermöglichungsinstrument großen Klangs' und auch wenn
dabei naturgemäß noch viel Wildwuchs mitschwingt spürt man deutlich
seine Lust am Ausdruck und an der großen Geste, aber auch seine
Entschlossenheit, sowohl die Tradition im Blick zu behalten als auch
Neuland zu erobern. Diese Stränge vereinen sich auf kongeniale Weise in
den Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre entstandenen Liederzyklen, die
den Duktus romantischen Liedguts mit aggressiv-überbordender Exaltation
verbinden. Der Bariton **Georg Nigl
<https://www.impresariat-simmenauer.de/kuenstler/georg-nigl/>**, dessen
Konzert mit der Pianistin **Ilonka Heilingloh
<https://ilonka-heilingloh-hmje.squarespace.com/bio>zu den**Highlights
des Festivals gehörte, kostet die verhaltenen Passagen im
**/Wölfli-Liederbuch/**und den **/Neuen Alexanderliedern /**intensiv
aus, so dass die eruptiven Momente um so stärker unter die Haut gehen.
Im Vergleich dazu herrscht im 2015 entstandenen Zyklus **/Dort wie hier
/**eine eher ruhige Grundhaltung, doch durch die siebenfache
Wiederholung und immer wieder neue Ausleuchtung eines einzigen
Heine-Gedichtes, entwickelt sich unterschwellig eine insistierende
Dringlichkeit. In **/Vermischter Traum/**(2017) können die Texte von
Andreas Gryphius („Ich bin nicht, der ich war, die Kräfte sind
verschwunden,....,ich werde von mir selbst nicht mehr in mir gefunden.“)
auch als Auseinandersetzung Rihms mit der eigenen Krankheit und
Endlichkeit gelesen werden, die er jedoch nicht in klagende geschweige
denn anklagende, sondern noch immer kraftvolle Töne überträgt. *
*Rihms Kreativität zeichnet sich durch ein netzartiges Wuchern aus, bei
dem Ideen, Klänge, Menschen, Worte, Bilder auf unvorhersehbare und doch
stimmige Weise zusammenfinden. Sein 'gesamtästhetisches Organ' schlägt
Brücken zu Literatur und bildender Kunst und durch sein Œuvre mäandern
sich verzweigende Abstammungsketten, bei denen ein Werk durch
Überschreibung oder Übermalung eines anderen entsteht. In **/Geste zu
Vedova /**für Streichquartett (2015), interpretiert vom Kölner
**Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/de/>**, transformiert
er die kraftvollen Setzungen des italienischen Malers in heftige, wie
hin gepeitschte Striche. **/Gejagte Form/**, das in einem Konzert mit
der **Badischen Staatskapelle
<http://www.staatstheater.karlsruhe.de/ensemble/staatskapelle/>**unter
der Leitung von Gerhard Oppitz erklang, ist Teil des Werkkomplexes
**/Jagden und Formen/**. In der Literatur faszinieren ihn vor allem die
'nicht Geheuren' wie Wölfli, Lenz, Herbeck und Artaud, doch er betont
ausdrücklich, dass sie ihm nicht zu Lebensvorbildern wurden; er ließ sie
durch sich hindurchgehen, ohne sich von ihnen vereinnahmen zu lassen.
Offenbar verfügte er schon früh über einen inneren Bezugspunkt, der es
ihm ermöglichte, bei aller Offen- und Durchlässigkeit sein Eigenes zu
gestalten und zu bewahren. Zeitweilig faszinierte ihn die Linie, die
Horizontale, die in **/Über die Linie I/**für Violoncello (Lukas Fels)
und **/Über die Linie VII/**für Violine (Tianwa Yang) sich scheinbar
ohne Anfang und Ende verströmt und um sich selbst kreist. Sie zieht sich
wie ein roter Faden auch durch das Konzert der aktuellen
Kompositionsklasse von Markus Hechtle und Wolfgang Rihm, bei dem vieles
noch sehr vorsichtig und konventionell klingt. Der Titel
**/Bagatellisierungen/**eines Klavierzyklus von Haosi Howard Chen geht
gar auf einen Alptraum zurück, in dem ein strenger Zensor mit dem
Verdikt 'nicht experimentell genug' droht. Einzig Alexander Pilchen
schert aus mit seinem Stück **/Quintessenz/**für Violoncello, Klavier
und Video, in dem rabiate Töne und skurrile Texte auf
ironisch-verklausulierte Weise das Lehrer-Schüler-Thema anklingen lassen.*
*Wohin das noch führen kann, zeigte besonders eindrucksvoll das
Abschlusskonzert, in dem Studierende der Musikhochschule unter der
Leitung von Peter Tilling Werke von Markus Hechtle, Rebecca Saunders,
Vito **Ž**uraj und Márton Illés interpretierten, die alle vier bei Rihm
studiert haben und von denen jeder seine eigene Sprache gefunden hat.
Rihm hat nicht nur in seinem eigenen Werk sondern auch in seinem Umfeld
fruchtbare Samen gesetzt, es bleibt zu hoffen, das ihm dies noch lange
vergönnt ist. *
**[angekündigt]**
*Wie es aussieht werden wir auch den Rest des Jahres auf Live-Konzerte
verzichten müssen und da mich auch der erneute Lockdown nicht so recht
in die Online- und Streaming-Welt locken konnte, verzichte ich darauf,
hier entsprechende Hinweise zu geben. Ein kleiner Tipp sei mir aber doch
gestattet: Das im Makroscope <https://makroscope.eu/> in Mülheim an der
Ruhr beheimatet shinytoys-Festival <https://shinytoys.hotglue.me/> geht
unter dem Motto „Digital ist besserer“ online und lädt ein, „to guide
robot avatars through the rooms from home. Chaotic robot clackers,
digital and mechanical heat replacements, fender damage and error
messages included“ Wer sich also nicht nur berieseln lassen sondern „an
active participant in a constantly evolving audiovisual composition“
werden möchte, kann sich am 4.12. einklinken.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen**
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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30 Oct '20
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-november-2020
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-novembe…>
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*November 2020*
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**Gewesen:***Nachschlag Wittener Tage für neue Kammermusik*
*Als im April die **Wittener Tage für neue Kammermusik**in ihrer
gewohnten Form dem Lockdown zum Opfer fielen, entschied sich der WDR für
eine radiophone Version – ein Experiment, das allgemein positiv
aufgenommen wurde (s.a. **Gazette Mai 2020
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2020>**).
Dabei war allen Beteiligten klar, dass es sich nur um eine Notlösung
handeln konnte, und so war es folgerichtig und erfreulich, dass jetzt im
Oktober in Witten und Köln mehrere Werke unter zwar immer noch
eingeschränkten, jedoch realen Bedingungen präsentiert wurden und damit
ihre wahre Uraufführung erlebten. Was wir eigentlich schon immer
wussten, hat sich dabei noch einmal eindrucksvoll bestätigt: Musik
braucht, um sich zu entfalten und mit allen Sinnen wahrgenommen zu
werden, den realen Raum, die Anwesenheit der Musiker und Zuhörer,
Kontakt, Atmosphäre und Präsenz. Am meisten gilt dies natürlich für
Klanginstallationen, die davon leben, dass die Besucher sie sich
wandelnd erschließen. **Christina Kubisch
<https://www.christinakubisch.de/>**spannte hierfür in sechs Räumen des
Märkischen Museums in Witten einen **/Kupferhimmel/**auf: In den
ansonsten leeren Räumen zogen sich Kupferkabel von Wand zu Wand, unter
denen man mit speziellen elektromagnetischen Kopfhörern flanieren und
dabei die in den Kabeln zirkulierenden Klänge empfangen konnte. Von Raum
zu Raum offenbarten sich dabei neue Klanglandschaften, die alle einen
Bezug zum Thema Kupfer aufweisen: Field Recordings von Orten der
Kupfergewinnung in Südafrika, hörbar gemachte elektromagnetische Felder,
Klänge von Synthesizern und Orchesterinstrumenten, deren Leiterplatten
bzw. Klangkörper Kupfer enthalten. Kubisch kommt es dabei nach eigener
Aussage auf die Ambivalenz des Themas an, denn Kupfer, neben Gold das
einzige Metall, das in der Natur in reiner Form vorkommt, steht zwar für
Schönheit, Reinheit, Korrosionsbeständigkeit und Leitfähigkeit,
hinterlässt bei seinem Abbau jedoch gigantische Umweltschäden. Beim
Wandeln durch die steril-weißen Räumlichkeiten gerät dieser kritische
Aspekt jedoch leicht in den Hintergrund, es dominiert das kulinarische
Klangerlebnis, bei dem man sich seine eigene Symphonie kreieren, sich
wahlweise einem Froschkonzert oder anderen Naturgeräuschen,
musikalischen Klängen oder dem Rattern und Knarzen der uns umgebenden,
sonst unhörbaren elektrischen Wellen hingeben kann.**
Auch in **Martyna Poznanskas
<https://www.martynapoznanska.com/>**Installation **/Alles, was du dir
vorstellen kannst, ist real /**hat es die Ambivalenz schwer**/.
/**Poznanska spielt mit der Dialektik von Innen und Außen, konkret dem
geschützten Raum der Wittener Bibliothek und Field Recordings
vorzugsweise aus dem Wald. Während man im Außenbereich unter Bäumen
Gedichten lauschen kann (wenn es nicht gerade regnet), erklingen
zwischen den Bücherregalen zaghafte Naturgeräusche. Doch was sich als
Konzept ganz interessant anhört, bleibt in der Umsetzung blass. Etwas
verloren geistert man durch die Auslagen und staunt, was in einer
öffentlichen Bücherei dem geneigten Leser so alles geboten wird. *
*Mehrere Werke firmierten unter dem Oberbegriff **/Monochrom/**, so zwei
neue Stücke von **Justé Janulyté <http://www.justejanulyte.com/en/>**und
**Elnaz Seyedi <https://elnazseyedi.com/>**jeweils für acht Trompeten,
die in der Radioversion **Marco Blauuw
<https://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder/marco-blaauw>**durch
Mehrfachaufnahmen im Alleingang zu Gehör brachte. Ihr wahres Potential
konnten sie jedoch erst durch das lebendige Zusammenspiel der acht
Instrumentalisten entfalten. In Janulytés **/Unanime/**vereinigen sie
sich zu einem endlos strömendem, orgelartigen, in Dichte, Lautstärke und
Schärfe changierenden, immer dringlicheren Klangstrom. In Seyedis durch
Kafkas Prometheusfragment inspiriertem Werk **/Felsen –
Unerklärlich/**hingegen wird das Klanggeschehen durch mal zart
flirrende, mal scharfkantige Akzente wie von Ritzungen oder Gravuren
geprägt.**
Aber nicht alle Stücke bestanden den Realitätstest. **Carola Bauckholts
<https://www.carolabauckholt.de/>****/Witten Vakuum/**, bei dem Johanna
Vargas und Susanne Leitz-Lorey von den Neuen Vocalsolisten mit den
Saugrohren eines Staubsaugers gurgelnde und schlürfende Geräusche
erzeugen, kann auch nach mehrmaligem Hören nicht zünden, entpuppt sich
auf musikalischer Ebene als reine Posse. Und auch wenn die Neue Musik
etwas mehr Humor und Selbstironie durchaus vertragen könnte: **Gordon
Kampes <http://www.gordonkampe.de/>**unermüdliches, inzwischen jedoch
ermüdendes Kokettieren mit seiner Begeisterung für Liebe, Kitsch und
Schlager kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass dann doch nichts
anderes dabei herauskommt als ein beliebiges Sammelsurium mit
aufgesetzten Gags – in **/I forgot to remember to forgot/**herbeizitiert
von Nostalgie verströmenden Plattenspielern, aus denen Heintje und Rudi
Carrell krächzen. Überhaupt darf man skeptisch sein, wenn ein Komponist
sich viel auf seine extravagante Herangehensweise zu Gute hält und diese
immer wieder ausführlich erläutert. Wie **Benjamin Scheuer
<http://www.benjaminscheuer.de/>**, der von eigenen Stimmimprovisationen
ausgeht, diese aufnimmt, transkribiert, mit diversen Alltagsobjekten
nachbildet und gemeinsam mit den Musikern durch mehrere
Verarbeitungsschleifen laufen lässt. Das Ergebnis mit dem Titel **/Acht
Arten zu atmen/**klingt wie die quäkende und schnatternde Tonspur zu
einem völlig überdrehten Comicstreifen.**
Bereits unter dem Einfluss der Coronapandemie entstand die **/Sonata No.
2 /**der 82-jährigen**//**Gloria Coates, der ein intensiver Austausch
über Skype mit der Interpretin der Uraufführung **Carolin Widmann
<http://www.carolinwidmann.com/>**vorausging. Aus dem teils
drängend-bedrückenden, teils zittrig-nervösen Klangstrom, perforiert
durch karge perkussive Momente (Beklopfen des Korpus), versucht sich
eine zaghafte Melodie zu schälen. **Johannes Boris Borowski
<http://www.johannesborisborowski.de/>**ließ sich für das von dem
Akkordeonisten **Teodoro Anzellotti <http://www.anzellotti.de/>**aus der
Taufe gehobenen **/Lied/**vom Bild einer Schneelandschaft inspirieren,
die jedoch nur oberflächlich ruhig ist und unterschwellig von fiebrigem
Flirren und nervösem Zucken aufgewühlt wird.**
In ähnliche Assoziationsgefilde entführt Alberto Posadas großformatiges
Werk **/Poética del camino/**, das sich aufgrund seiner Besetzung (sechs
Stimmen und zehn Instrumentalisten) im April einer Realisierung
widersetzte und nun am 11.10. im WDR-Funkhaus von den **Neuen
Vocalsolisten <https://neuevocalsolisten.de/aktuell.html>**und dem
**ensemble recherche <https://www.ensemble-recherche.de/>**uraufgeführt
wurde. Posada verbindet Auszüge aus Wilhelm Müllers **/Winterreise
/**mit Texten der spanischen Dichter Jorge Manrique und Antonio Machado
und begibt sich auf eine existentielle, aufwühlende Reise. Schon der
Auftakt für Solo-Klarinette vermittelt mit brüchigen, tastenden Klängen
ein Gefühl der Unbehaustheit. Dieses kleidet sich im zweiten Teil mit
Müllers 'Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh' ich wieder aus' in Worte.
Die Fremdheit kommt gleichzeitig in Trompetenklängen mit hohem
Geräuschanteil zum Ausdruck, die teilweise unter Verwendung eines
Saxophonmundstücks erzeugt werden. So geht es weiter. Im vierten Teil
**/Die Hunde, die Ketten /**verflechten sich die Vokal- und
Instrumentalstimmen zu einem dichten, orientierungslosen, fauchenden und
knurrenden, erschreckten und verschreckenden Knäuel, aus dem es kein
Entrinnen zu geben scheint. Noch schmerzhafter wirken die von frostigen
Höhen und harschen Metallklängen bestimmten Passagen bevor das Werk mit
den Worten '...ist alles zerflossen' resigniert zerrinnt. Für mich war
Posadas **/Poética del camino /**der Höhepunkt der Witten-Nachlese, der
mich 70 Minuten unter Spannung hielt und mich sogar den
Mund-Nasen-Schutz vergessen ließ!*
*An dieser Stelle sollten eigentlich die Terminankündigungen für
November stehen, die eindrucksvoll gezeigt hätten, wie viel schon wieder
geplant war in der Szene. Wie wir alle wissen, ist es anders gekommen,
die Konzerthallen bleiben einen weiteren Monat leer.**
Vieles wird wieder ins Netz verlagert. Die Veranstaltung **/Play on
Demand/ <https://www.playondemand.de/>**zum Thema 'Neue Musik – Neue
Medien', die am 7.11. in der Düsseldorfer Stadtbibliothek stattfinden
sollte, wird als Online-Version zu erleben sein. Aber der heimische
Bildschirm kann die lebendige Begegnung nicht ersetzen.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
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52062 Aachen**
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30 Sep '20
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<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober-2020
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<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
*Oktober 2020*
*Gewesen: *Musikfabrik in der Philharmonie Köln – Kagels
/Staatstheater/in Bonn*
Angekündigt: *NOW!-Festival in Essen – In Front-Festival in Aachen –
Hörfest in Detmold – Nachschlag zu den Wittener Tagen für neue
Kammermusik u.v.a..m.
*[Musikfabrik in der Philharmonie Köln]*
Normalerweise ist die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>mit einer
eigenen Reihe beim WDR zur Untermiete, aber die Abstandsregeln lassen
sich in der Kölner Philharmonie besser einhalten. Am 21.9. war sie dort
zu Gast und hatte gleich zwei Uraufführungen im Gepäck. Michel van der
Aa <https://www.vanderaa.net/>ist ein umtriebiger, smarter Bursche. Er
hat nicht nur Komposition studiert sondern auch eine Ausbildung als
Toningenieur und ein Studium an der New York Film Academy absolviert,
mit Peter Greenaway zusammengearbeitet und eine eigene Produktionsfirma
für zeitgenössische Musik gegründet. Entsprechend vielfältig sind seine
Einsatzgebiete: Nicht nur als Komponist sondern auch als Drehbuchautor
und Regisseur ist er aktiv, beim Essener NOW!-Festival war 2017 seine
3D-Filmoper/Sunken Garden/zu erleben, eine Virtual-Reality-Installation
gehört ebenfalls zu seinem Portfolio und vor kurzem hat er mit Kate
Miller-Heidke, Teilnehmerin des Eurovision Song Contest 2019, ein
Indie-Pop-Album veröffentlicht. Bei dieser Vielseitigkeit, die sich vor
allem technisch stets am Puls der Zeit bewegt, erstaunt es – oder
vielleicht auch nicht – dass die Musik als solche recht konventionell
daherkommt, so geschehen in seinem neuesten Werk /Shades of Red. /Der
Titel weckt alle möglichen Assoziationen: Rot verheißt Liebe und Lust –
graue Schatten wabern im Hintergrund – aber auch Wut und Aggression, in
jedem Fall Energie und aufschäumende Emotionen. Tatsächlich zwirbeln
sich die Instrumente in teils dramatische Turbulenzen oder stürzen sich
in unergründliche Abgründe, Keyboard und Elektronik sorgen für einen
gewissen Verfremdungseffekt – aber fremd im Sinne von neu und unerhört
ist da nichts. Das Werk dient als Fingerübung für van der Aas neue
Filmoper <https://www.oper.koeln/de/programm/upload/5361>, die in die
unendlichen Weiten der Grundfragen der Menschheit vorstößt und 2021 in
Köln als deutsche Erstaufführung zu erleben sein wird. Man darf gespannt
sein, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass bei all diesem
multimedialen Crossover-Aktionismus die musikalische Ebene nur noch als
vernachlässigenswerter Beifang fungiert – so dass man notfalls auch
gepimpte Ladenhüter verwenden kann.
Von ganz anderem musikalischen Kaliber ist Georges Aperghis
<http://www.aperghis.com/english.html>, mit dem van der Aa immerhin
gemein hat, das beide mit dem Mauricio-Kagel-Preis
<https://www.kunststiftungnrw.de/de/aktivitaeten/preise/mauricio_kagel_musik…>
der Kulturstiftung NRW ausgezeichnet wurden. Zur Uraufführung kam die
erweiterte Fassung seiner /Intermezzi/, die mir gleich irgendwie bekannt
vorkam – und tatsächlich: Wie mir ein besonders aufmerksamer
Neue-Musik-Hörer verraten hat, waren Vorläufer davon schon mehrfach im
Einzugsbereich der Gazette zu hören. U.a. beim WDR-Konzert der
Musikfabrik im Februar 2019 und beim NOW!-Festival im gleichen Jahr.
Aperghis hat im Vorfeld eng mit jedem einzelnen Musiker
zusammengearbeitet, dessen Vorlieben, Fähigkeiten und Eigenarten
erkundet, daraus individuelle Porträts destilliert und zu einem
heterogenen Ganzen geformt. Das Ergebnis ist eine spannende
Gruppendynamik mit immer neuen Wendungen. Mal scheinen die Streicher
gegen die Bläser anzutreten, mal entsteht Raum für Soli, der – zum
Beispiel vom Pianisten – hektisch ausgefüllt wird, als fürchte dieser –
zu Recht – schon bald von neuen Klangturbulenzen hinweggespült zu
werden. Sprache spielt wie fast immer bei Aperghis eine wichtige Rolle,
Texte werden in die Instrumente gesprochen oder frei, doch meist genauso
unverständlich rezitiert. Die Inhalte sind nicht entscheidend, aber die
Musiker verlassen damit ihr angestammtes Ressort, begeben sich auf
ungewohntes schwankendes Terrain und wirken gerade dadurch, jenseits des
üblichen Perfektionismus, greifbar und verletzlich. Der Kontrabassist
scheint sich bei seinem Solo selbst anzufeuern und auch ohne Worte
schwingt Ausdruck mit, so zum Beispiel wenn der Schlagzeuger die
Waldteufel animalisch brüllen lässt. Aperghis hat nach eigener Aussage
ganz bewusst darauf verzichtet, das Heterogene zu vereinheitlichen und
sich stattdessen der Eigendynamik des Materials überlassen. Das ist
Stärke und Schwäche zugleich, das Stück scheint manchmal auszufransen,
hat Längen und wirkt gelegentlich sogar unbeholfen. Doch genau daraus
entsteht eine neue Qualität, die jenseits der makellosen
Interpretationen angesiedelt ist, wie man sie normalerweise von einem
Ensemble wie der Musikfabrik erwartet und gewöhnlich auch geliefert
bekommt, und die gerade dadurch berührt.
*[Kagels /Staatstheater/in Bonn]*
Wenn man mal wieder zwischen zwei öffentlichen Empörungswogen nach Luft
schnappt und sich in der Weltuntergangszielgeraden wähnt, kann ein Blick
zurück zwar nicht zur Beruhigung aber zu der Erkenntnis verhelfen: Die
Menschen waren schon immer unduldsam und erregungsbereit und witterten
das Ende hinter jedem Baumstamm. Schon 1971 löste die Uraufführung von
Kagels /Staatstheater/
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/staatstheater/186670>
Bombendrohungen aus, so dass das Staatstheater in der Staatsoper nur
unter Staatsschutz aufgeführt werden konnte. Dies ist allerdings kaum
der Grund, warum das Stück, obwohl als „eines der wichtigsten Werke des
musikalischen Theaters der Nachkriegszeit“ gehandelt, seither so selten
auf dem Spielplan steht. Zu sperrig das Ganze schon in der Umsetzung,
denn die fast 500 Seiten umfassende größtenteils graphische Partitur
bietet eine unermessliche Fülle an Ideen, durch die man sich erst mal
eine Schneise schlagen muss. Umso bemerkenswerter, dass die Bonner Oper
<https://www.theater-bonn.de/> nach dem Lockkdown nicht nach dem
Bewährten greift sondern das Unkonventionelle wagt. Kagels Anliegen war
es, das gängige Opernprozedere gegen den Strich zu bürsten, es – wie es
so schön heißt – zur Kenntlichkeit zu entstellen, in seine Einzelteile
zu zerlegen und mit diesen lustvoll zu spielen, um sie im günstigsten
Fall zu revitalisieren. Zu diesem Zweck verzichtete er vor allem auf den
Kleister der Zusammenhang stiftenden Narration. 50 Jahre später nimmt
sich der Regisseur Jürgen R. Weber die Freiheit, diese durch die
Hintertür wieder einzuführen, indem er das turbulente Geschehen um eine
tagesaktuelle Geschichte drapiert. Zur Debatte steht die
gemütererhitzende Frage, ob die durch Corona noch knapper gewordenen
öffentlichen Gelder besser in Kultur (konkret die Oper) oder Volkssport
(konkret ein Schwimmbad) investiert werden sollen. Gleich zum Auftakt
wird die Intendantin (Yannick-Muriel Noah) vom Oberbademeister (Tobias
Schabel) mit Schmähvokalisen bedacht, derer sie sich jedoch
stimmgewaltig zu erwehren weiß. Dazu marschieren die Kombattanten in
grell neonfarbenem Sportdress bzw. überbordender Opernstaffage auf. Das
Ganze ereignet sich vor einem riesigen fahrbaren Gerüst, das wahlweise
einen Blick ins blaue Nass oder auf ein völlig überladenes Bühnentableau
präsentiert. Auch sonst wildert Weber im Tagespolitischen. Die Figuren
agieren mit Coronaabstandsprothesen, was sie noch absurder und hilfloser
erscheinen lässt, während die Musiker des Beethoven Orchesters auf
fahrbaren Untersetzern hinter Plexiglas platziert sind. Und natürlich
darf im ansonsten weitgehend ins Wasser gefallenen Jubiläumsjahr auch
Beethoven nicht fehlen: Nicht nur seine Büste wird auf offener Bühne
zertrümmert und wieder zusammengesetzt, auch in den Filmeinspielungen
zwischen den Szenen wird ihm übel mitgespielt. Er wird ertränkt und
gevierteilt, kommt allerdings auch seiner fernen Geliebten näher als man
bisher vermuten konnte. Als Verschnaufpause ist uns ab und zu ein Blick
auf die gute alte Avantgarde vergönnt: Aus der Unterbühne steigen
schwarz-weiße, an Schlemmer erinnernde, metronomgetaktete Figurinen auf,
zu denen auch der von den Umstehenden schlagfertig bearbeitet Kagelsche
Trommelmann gehört. Um aber die Anti-Oper endgültig auf den Kopf zu
stellen, tischt uns Weber eine bitter-romantische Liebesgeschichte auf.
Die Tochter der Intendantin (Marie Heeschen) und der Sohn des
Oberbademeisters (Kieran Carrel) umgarnen sich in zarten Kantilenen und
fallen dem allgemeinen Tohuwabohu zum Opfer, bevor sich alles in einem
herzerfrischenden Happyend auflöst.
So wie Kagel das Pathos der Oper seziert, so seziert Weber unsere großen
und kleinen Leidenschaften. So wie Kagel die Oper gegen den Strich
bürstet, so macht es Weber mit seinem Staatstheater. Gerecht wird er ihm
dadurch, dass er und sein Team mit überbordender Phantasie und
Spielfreude ans Werk gehen und dabei das Potential der Institution Oper
lustvoll ausschöpfen. Da weiß man doch, wofür es hochsubventioniertes
Staatstheater gibt, denn ein solches Maß an Professionalität und Aufwand
ist außerhalb dieses Rahmens kaum zu haben (schon gar nicht im
Schwimmbad!). Das ganze Ensemble ist mit Herzblut bei der Sache, nicht
zuletzt auch der Jugendchor des Theater Bonn. Irgendwelche kritischen
Momente fallen allerdings trotz realpolitischer Bezugnahmen kaum ins
Gewicht. Unterm Strich bleibt ein unterhaltsamer, bildgewaltiger, gut
gemachter aber letztlich harmloser Abend. Von Bombendrohungen hat man
jedenfalls nichts gehört.
*[Konzerttermine im September]*
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>stehen
Thomas Adès am 4.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/steven-isserlis-die-deutsch…>und
5.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/thomas-ades-mitglieder-der-…>,
Beethoven recomposed mit dem Musikerkollektiv stargaze am 7.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/beethoven-one-two-and-eight…>,
Wolfgang Rihm am 10.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/gurzenich-orchester-koln-1-…>,
Vito Žuraj am 11.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ilya-gringolts-marion-ravot…>,
die /10. Sinfonie/konzipiert von Novoflot am 14.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wir-sind-so-frei-3-die-10-s…>,
Luciano Berio und Marko Nikodijevic am 18.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mahler-chamber-orchestra-te…>,
Martin Grubinger am 19.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/martin-grubinger-friends/18…>,
Chaya Czernowin am 21.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/chaya-czernowin-the-fabrica…>(als
Nachholkonzert des Achtbrücken-Festivals
<https://www.achtbruecken.de/de/>) und 'Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/termine/m…>'
mit dem WDR Sinfonieorchester am 30.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-der-zeit-2/354>auf
dem Programm.
Die Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/>kündigt
Lunchkonzerte am 3. und 10.10., Orgelimprovisationen am 4.10., das
Posaunen-Ensemble Bone-Crusher am 8.10., ein Konzert für Flöte und
Klavier am 9.10., das Trio Abstrakt am 14.10.
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/trio-abstrakt-das-flirrende-inner…>,
das E-Mex Ensemble <https://e-mex.de/>und Friedrich Gauwerky am 21.10.,
die orgel-mixturen und ein Konzert des Frauenkulturbüros am 24.10.,
Leonard Huhn am 30.10. sowie als weiteres Nachholkonzert des
Achtbrücken-Festivals <https://www.achtbruecken.de/de/>am 17.10.
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/eine-reise-durch-das-weltall/125096>das
Trio Catch <https://www.triocatch.com/de/home.html>mit einer Reise durch
das Weltall an.
*Der WDR ist am **10.10.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-274.html>**in
der Kunststation Sankt Peter mit den Neuen Vokalsolisten und Carolin
Widmann zu Gast. Bei diesem und einem weiteren Konzert mit den
Vokalsolisten und dem ensemble recherche am **11.10.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/veranstaltung-322.html>**im
Funkhaus handelt es sich um einen Nachschlag zu den Wittener Tagen für
neue Kammermusik (s.a.u. die Veranstaltung in Witten am 3.10). Bereits
am **10.10.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/musik-der…>**befasst
sich das WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Bas Wiegers mit den
surrealen Träumen von ter Schiphorst, Rihm und Kagel.*
In der Alten Feuerwach <https://altefeuerwachekoeln.de/>e erwarten uns
*Bettina Wenzel und Harald Muenz am 7. und 8.10., Studio Musikfabrik am
**11.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-koeln-11102020?pa…>**,
das Ensemble Interspace am 13.10., das Ensemble **hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**am 17.10. und die **reihe M
<http://www.reihe-m.de/con/>**mit John Chantler am **28.10.
<http://www.reihe-m.de/?p=4417>****
Im **Klangraum Kunigunde
<https://www.klangraum-kunigunde.de/programmvorschau/>**erklingt am
3.10. alte und neue Musik auf Feuerschwingen und am 11.10. Musik von
Violeta Dinescu, ökumenischer Glockenklang von Simon Rummel erschallt am
**4.10. <https://www.ekir.de/brueck-merheim/glockenklang-658.php>**,
ebenfalls am 4.10. trifft beim **Chamber Remix
<http://chamber-remix.de/>**das Trio Witt/Maurer/Horz auf live
electronics von Raedea, das **Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/en/>**interpretiert am 9.10. Madernas
**/Quartetto per archi in due tempi,/**im **japanischen Kulturinstitut
<https://www.jki.de/>**sind der Pianist Kojima Kenichirô am **9.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/KOJIMA%20Kenichirô>**und
das Duo Sugita Eri und Fushiki Yui am **30.10.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/SUGITA%20Eri%20&%20FUSHI…>**zu
Gast und die **Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>**präsentiert ab 28.10. klangbasierte
Künste.**
Das **Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>**bietet wieder
reichhaltiges Programm z.B. am **1.10.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/lytton-nies-scott-wissel-cd-release-konze…>**ein
CD-Release Konzert mit Paul Lytton, Joker Nies, Richard Scott und Georg
Wissel (am 2.10. auch im Subsol in Düsseldorf) und eine neue CD mit
Kompositionen von Matthias Muche wird am **16.10.
<https://www.stadtgarten.de/programm/ton-plays-matthias-muche-2464>**im
**Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**präsentiert.****
Weitere Termine finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.culturebase.org/?p=1>****und bei **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.**
Außerdem versammelt vom 14. bis 17.19 **SoundTrack_Cologne
<https://www.soundtrackcologne.de/>**Film-, TV- und Medienkomponisten. * **
*Ruhrgebiet*
Am 3.10.
<https://www.bthvn2020.de/beteiligung/veranstaltung/33-veraenderungen>spielt
die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>im Rahmen von BTHVN2020
<https://www.bthvn2020.de/>im *Bochumer*Anneliese Brost Musikforum Hans
Zenders /33 Veränderungen über 33 Veränderungen/ (2011/19), eine
komponierte Interpretation von Beethovens /Diabelli-Variationen/.
Im *Duisburger* Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php>
kommen am 18.10. Werke ukrainischer Komponisten zu Gehör.
In der *Essener* Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> erklingen am 11.10.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/ungarisch-fuer-blaeser-103001/4641/>
Werke von Ligeti, Veress und Hamary und am 29.10. startet das
NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20202021/now-von-fre…>,
das in diesem Jahr unter dem Motto 'Von fremden Ländern und Menschen'
steht. Zum Auftakt sind u.a. die Musikfabrik
<https://www.theater-essen.de/spielplan/cosmigimmicks-108852/5514/> und
das WDR Sinfonieorchester
<https://www.theater-essen.de/spielplan/zipangu-108866/5516/> zu Gast.
Im Rahmen des Klavierfestival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>
spielt Pierre-Laurent Aimard am 5.10.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/aimard-nachholtermin/> in der
Stadthalle *Mülheim* Musik von Stockhausen, Messiaen und Beethoven.
*Düsseldorf *
Beim IDO-Festival <https://www.ido-festival.de/>steht auch
Zeitgenössisches
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/modern/>auf dem Programm,
z.B. Werke von Hauke Jasper Berheide und Vincent Stange am 2.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>,
Uraufführungen von Gerhardt Müller-Goldboom**und**Oskar Gottlieb Blarr
am 28.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>,
Musik für Orgel und Bläser am 3.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>,
sowie für Orgel und Violine am 30.10.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>
In der Tonhalle <http://www.tonhalle.de/> spielt das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 6.10. neue Werke Düsseldorfer
Komponisten und Musik21 <http://musik21.de/> veranstaltet am 25.10. in
der Jazzschmiede zwei Konzerte in der Reihe /New Counterpoints. /
*Sonstwo*
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>schickt wieder internationale
Musiker durch die Lande. Vom 30.9. bis 10.10. gehen der Perkussionist
Michael Zerang und die Stimmkünstlerin Irena Tomažin
<https://www.the-world-is-sound.com/irena-tomazin>auf Tour und vom
30.10. bis 8.11. Achim Kaufmann <http://www.achimkaufmann.com/>& Ignaz
Schick <https://zangimusic.wordpress.com/ignaz-schick/>mit Stationen in
Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Hagen,
Köln, Münster, Oberhausen und Wuppertal. Weitere Termine mit Jazz und
improvisierter Musik finden sich bei Nrwjazz.net <https://nrwjazz.net/>.
Vom 1. bis 3.10. veranstaltet die *Aachener*Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/>das In Front-Festival
mit dem Duo Klaro, dem David Helbock Trio, dem Neue Musik Ensemble
Aachen und dem Duo Two Envelopes. Außerdem befasst sich die Reihe 'Hören
und Sprechen über Neue Musik' am 9.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1887>mit Horatiu Radulescu und am gleichen
Tag ist Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>zu Gast.
Der Jour fixe der *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>widmet sich am 5.10.
vokaler Kammermusik von Adriana Hölszky und in der Rudolf-Oetker-Halle
stehen am 21.10.
<https://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/keita-broennimann-niggli-broth…>Aly
Keïta, Jan Galega Brönnimann und Lucas Niggli auf der Bühne.
Der *Bonner*Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm>hat am 7.10. Paulo
Álvares und Sergej Maingardt eingeladen und die Ausstellung Raum ist
Partitur <http://www.kuenstlerforum-bonn.de/BTHVN_2020.html>im
Künstlerforum Bonnendet am 25. und 26.10. mit Konzertveranstaltungen.
Die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/docs/2020-10_flyer.pdf>präsentiert die
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>am 1.10. und das Duo
*Tombak/Trumpet *zusammen mit dem Kölner Pianisten *Philip Zoubek am
10.10.*
Das 11. *Detmolder*Hörfest
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/>nimmt in diesem Jahr bizarre
Welten ins Visier. U.a. präsentiert das Ensemble L’art pour l’art
/Kafkas Heidelbeeren/, ein imaginäres Vokal- und Instrumentaltheater des
erst kürzlich verstorbenen Matthias Kaul <https://www.matthiaskaul.de/>.
Am 28.10. wird im Rahmen des Henze Herbst 2020
<https://www.theater-gt.de/fileadmin/stadthalle/Downloads/Henze_Herbst_2020.…>in
*Gütersloh*der Hans-Werner-Henze-Preis an Robin Hoffmann verliehen.
Im *Krefelder*TAM <http://www.tamkrefeld.de/>erklingt jeweils freitags
um 22 Uhr Staubsaugermusik.
Beim 2. Werkstattkonzert
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>im
*Mönchengladbacher*BIS dreht sich am 10.10. alles um Hölderlin und am
30.10. kommt im Konzertsaal des Stadttheaters das
Musiktheater///Eleonore/
<https://www.manufaktur-aktuelle-musik.de/eleonore.html>//zur Aufführung.
*Mariá Portugal, derzeit **improviser in residence
<https://moers-festival.de/improviser/ueber-den-improviser/>**des mœrs
festival, hat am **6.10.
<https://moers-festival.de/improviser/termine/oktober-2020/>**Jasper
van´t Hof und Paul van Kemnade nach ***Moers***eingeladen.*
*In der **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**in
***Münster***erwarten uns neben den **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am 4.10. weitere Konzerte mit
zeitgenössischem Jazz.*
*Beim Tag für Beethoven am **11.10.
<https://www.pulheim.de/veranstaltungskalender/veranstaltungen/hauptkalender…>**in
***Pulheim***sind auch das Kölner Streichsextett und das **E-Mex
Ensemble <https://e-mex.de/>**mit von der Partie.*
*Im Märkischen Museum in ***Witten***veranstaltet der WDR am **3.10.
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>**ab
13 Uhr einen Nachschlag zu den Wittener Tagen für neue Kammermusik, die
im April nur im Radio zu hören waren. Neben drei kleinen Konzerten
erwartet uns die **Klanginstallation
<https://www.ruhrkunstmuseen.com/en/exhibitions/christina-kubisch-out-of-now…>****/Out
of Nowhere/**von **Christina Kubisch
<https://www.christinakubisch.de/>**, die anschließend bis zum 17.1.21
im Museum erlebbar ist.*
*Der ***Wuppertaler*****ort <http://www.kowald-ort.com/>**ist erwacht
und kündigt den **cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/cine-ort-2020.html>**am 1.10.,
**Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am **7.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/soundtrip2020.html>**sowie
Konzerte am **15.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/15-10-2020-rant.html>**und
**29.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/29-10-2020-rjazzpool.html>**an,
am 17.10. wird in der Immanuelskirche das **Phobos Festival
<http://phelios.de/phobos.html>****für Dark Ambient und Industrial Musik
nachgeholt und am 28.10 ist das Trio Beins / Lehn / Wissel bei
**unerhört <http://www.unerhoert-wuppertal.de/>**zu Gast (am 31.10. auch
im Kunsthaus Troisdorf).***
**
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
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03 Sep '20
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*September 2020*
*Gewesen: *intersonanzen*– *Ausflug nach Potsdam*
Angekündigt: *Brückenmusik und Ambient Festival in Köln –
nano#3-Festival in Essen –Henzeherbst in Gütersloh –Kagels
/Staatstheater/in Bonn u.v.a.m.
*[intersonanzen – Ausflug nach Potsdam]*
In Zeiten abgesagter Festivals und eingeschränkter Reisemöglichkeiten
tun sich neue Wege auf und so bin ich diesmal in Potsdam bei den
intersonanzen
<http://www.neue-musik-brandenburg.de/aktuell.html>gelandet. Potsdam ist
zwar die Landeshauptstadt Brandenburgs aber doch irgendwie Provinz und
mit Berlin liegt zudem /die/deutsche Metropole direkt vor der Haustür.
Man könnte es sich also in den Hohenzollernschlössern gemütlich machen
und potentielle Interessenten auf das vielfältige Musikangebot der
Bundeshauptstadt verweisen. Doch es kam anders: Direkt nach der Wende
wurde 1990 der Brandenburgische Verein Neue Musik
<http://www.neue-musik-brandenburg.de/>gegründet und zehn Jahre später
entschloss man sich, die vereinten Kräfte in einem jährlich
stattfindenden Festival zu bündeln. 2020 feiern die intersonanzen somit
ihr 20-jähriges Bestehen und das wollte man sich auch durch Corona nicht
verhageln lassen. Kurzerhand wurde der Termin in den August verlegt und
so konnte die Jubiläumsausgabe vom 20. bis 24.8. zum Glück – mit
kleineren Einschränkungen – stattfinden. Veranstaltungsort ist seit
einigen Jahren das Kunsthaus sans titre <https://www.sans-titre.de/>,
das sich selbst als Struwwelpeter unter den Potsdamer
Kultureinrichtungen bezeichnet und tapfer den immer näher rückenden
Baggern und Baukränen trotzt. Im ehemaligen Heizhaus aus DDR-Zeiten wird
noch mit Holz geheizt (natürlich nicht im August) und die
unkonventionelle, familiäre Atmosphäre zeichnet auch die intersonanzen
aus. Seit 2017 ist Thomas Gerwin
<http://www.thomasgerwin.de/>künstlerischer Leiter und sein Anliegen ist
es, gleichzeitig das Potential der lokalen Kräfte abzubilden und über
den Tellerrand hinauszublicken. Dieser Blick richtete sich diesmal nach
Osten, konkret nach Polen und Rumänien. Während aber das Ensemble
devotioModerna aus Bukarest coronabedingt nicht persönlich anreisen
konnte und daher leider nur als Bild- und Tonkonserve erlebbar war,
sorgte das Hashtag Ensemble <http://hashtag-ensemble.org/>aus Warschau
für einen der Höhepunkte des Festivals. Die 2013 von der Flötistin Ania
Karpowicz <http://www.ania-karpowicz.com/>gegründete Formation ist ein
Zusammenschluss junger polnischer Musiker und Komponisten und
präsentierte sich in Potsdam in der Besetzung Flöte, Klarinette, Violine
und Cello. Ob mit dem im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden
Flötensolo /entgrenzen … veratmen/von Lothar Voigtländer, dem quirligen
Duo /Heliotrope/für Klarinette und Flöte von Dariusz Przybylski oder dem
von einem Bild der Op-Art Künstlerin Bridget Riley inspirierten
/Current/von Jacek Domagała, das nach nervösem Auftakt und aggressiver
Rhythmik sich langsam beruhigt – die Musiker überzeugten durch ihr
lebendiges und konzentriertes Spiel. In Jarosław Siwińskis /Aria/kommen
auch darstellerische und humorvolle Facetten zum Zuge: Das paradoxe
Unterfangen, eine einstimmige Vokallinie in ein vierstimmiges
Instrumentalstück zu transformieren, wird mit lautmalerischen
Irritationen und Störmanövern quittiert. Schließlich sorgte das
Hashtag-Mitglied Wojciech Błażejczyk <http://wojciech.blazejczyk.eu/>
für einen fulminanten Abschluss: In /Aether/ kulminiert die Musik mit
elektronischer Unterstützung in einer herrlich schrägen Geräuschkulisse,
die deutlich seine Herkunft aus der Rockmusik anklingen lässt.
Błażejczyk experimentiert mit hörbar gemachten elektromagnetischen
Wellen, ein Ansatz den die Klangkünstlerin Christina Kubisch
<http://www.christinakubisch.de/de/startseite> schon seit Jahrzehnten
auf ganz andere Weise verfolgt. Bei ihren /Electrical Walks
<http://www.christinakubisch.de/de/arbeiten/electrical_walks> /werden
die uns umgebenden Stromfelder durch spezielle magnetische Kopfhörer
hörbar gemacht, so dass die Teilnehmer ihr Umfeld auf ganz neue Weise
erfahren können. Abgeschottet von den Alltagsgeräuschen offenbart sich
eine knisternde, ratternde, dröhnende Welt, faszinierend und bedrohlich
zugleich. Als besonders aggressiv erweisen sich die Sicherheitsschleusen
der Geschäfte, während sich die Geldautomaten von Nixdorf durch ein
besänftigendes Gluckern und Plätschern auszeichnen. Geradezu
symphonische Qualität entfaltet sich in der Kosmetikabteilung von
Karstadt, doch wie ich gelernt habe sind dafür nicht die
Marketingstrategen von Chanel und Dior verantwortlich sondern die
T5-Leuchtstoffröhren. Als Kontrast zu diesem elektromagnetischen
Stadtspaziergang konnte man sich einem /Soundwalk/ mit Michael Schenk
anschließen, bei dem es darum ging, den alltäglichen, aber trotzdem
oftmals überhörten Umgebungsgeräuschen zu lauschen. Dabei erweckte er
auch das inzwischen verstummte Glockenspiel der Garnisonkirche auf
indirekte Weise zum Leben. Nach 30 Jahren hat man festgestellt, dass die
von einer Iserlohner Initiative gestiftete Nachbildung mit
militaristischen und revisionistischen Inschriften kontaminiert ist,
weswegen jetzt die Einschmelzung droht (während an der nicht weniger
umstrittenen Garnisonkirche munter weitergebaut wird).
Mehrere Veranstaltungen boten den Komponisten und Musikern aus der
Region ein Forum: Das 1992 an der Musikschule Berlin-Kreuzberg
entstandene Ensemble JungeMusik hatte vorzugsweise Uraufführungen im
Gepäck und in einem weiteren Konzert mit sehr divergierendem Programm,
das von konventioneller Klaviermusik bis zur theatralischen
One-(Wo)man-Show reichte, präsentierten sich die Mitwirkenden als
Performer in eigener Sache. Das BVNM ad hoc Ensemble konzentrierte sich
aufgrund der aktuell geltenden Abstandsregelungen auf kleine
Besetzungen, was zu besonders intensiven Begegnungen führte, zum
Beispiel beim unendlich zart, wie durchsichtig hingehauchten und ohne
jeden Druck agierenden Frauentrio aus Stimme (Katia Guedes
<http://www.katia-guedes.de/>), Flöte (Sabine Vogel
<http://www.sabvog.de/>) und Klavier (Susanne Stelzenbach
<https://www.susanne-stelzenbach.de/>). Stelzenbach steuerte mit /Licht
2/, in dem die Stimmen das Wort 'Light' umkreisen und ihrerseits von
Flötenklängen umkreist werden, auch ein schönes Stück zum Konzert des
Ensemble nusmido <http://www.erhardt-martin.de/nusmido.html> bei. Die
vier Musiker haben sich auf die Musik des Mittelalters und der
Renaissance spezialisiert und diese für die intersonancen mit
experimentellen Werken von Cage bis Aperghis kombiniert, wobei sie als
Sänger, Stimmkünstler, Flötisten und Perkussionisten gleichermaßen agieren.
Um die zeitgenössische Musik in Brandenburg zukunftstauglich zu machen,
darf man natürlich den Nachwuchs nicht aus dem Blick verlieren und so
präsentierte sich das auf Initiative des Verbandes der Musik- und
Kunstschulen Brandenburgs entstandene Junge Ensemble Neue Musik
<https://nnm-brandenburg.de/nnm/index.php/netzwerk/ensembles/jenm-junges-ens…>
taufrisch mit dem zweiten Konzert seiner Laufbahn. Mit Melvyn Poore von
der Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> hatte man sich im
Vorfeld Schützenhilfe aus NRW geholt und noch eine weitere Spur führt
dorthin: Die vier Saxophonisten des Fukio Ensemble
<https://fukioquartet.com/> stammen zwar aus Spanien, haben aber an der
Kölner HfMT zusammengefunden und weisen die Domstadt als ihren
Heimathafen aus. So schließt sich für mich der Kreis, der Abstecher nach
Potsdam hat sich gelohnt und wer mehr über Neue Musik in Brandenburg
wissen will, kann sich beim Netzwerk Neue Musik
<https://nnm-brandenburg.de/nnm/> umschauen.
*[Konzerttermine im September]*
Auch wenn weiterhin Ausnahmezustand herrscht und mit kurzfristigen
Änderungen zu rechnen ist: Das Musikleben erwacht langsam aus dem
Corona- und Sommerschlaf und es gibt endlich wieder eine nennenswerte
Anzahl von Konzerten anzukündigen. Bleibt zu hoffen, dass es keinen
Rollback gibt.
*Köln*
Das Gürzenich-Orchester <https://www.guerzenich-orchester.de/de/>spielt
am 6.9.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/metamorphosen/800>zum
Saisonauftakt in der Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>unter dem Motto /Metamorphosen/
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/metamorphosen/800>u.a.
ein Werk von Ayanna Witter-Johnson, außerdem sind dort das
Württembergische Kammerorchester Heilbronn mit Bryce Dessners /Konzert
für Posaune und Orchester/*am **13.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wurttembergisches-kammerorc…>**,
das Minguet Quartett mit Nono und einer Uraufführung von Andrea Tarrodi
am **17.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/minguet-quartett-beethoven-…>**und
die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**mit van der Aa und
Aperghis am **21.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-musikfabrik/457>**zu
Gast. Die Musikfabrik zieht ausnahmsweise aus Kapazitätsgründen vom WDR
in die Philharmonie und kündigt außerdem für den **28.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-28092020?pager=2020--…>**ein
Montagskonzert in ihrem Studio an.**
In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik>**stehen neben den
Septemberimprovisationen am 6.9. und Lunchkonzerten am 5., 12., 19. und
26.9. Veranstaltungen mit dem **Ensemble Dialogos
<https://www.ensemble-dialogos.org/en/>**und Simon Stockhausen am 2.9.
in der Reihe **Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>**sowie mit dem
**Fo[u]r Alto Saxophon Quartett <http://www.fouralto.com/>**am 30.9. auf
dem Programm. *
*In der **Alten Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/>**präsentiert am 12.9. ein
Release-Konzert Stücke von Huihui Cheng, deren Porträt-CD kürzlich in
der Reihe Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrats
erschienen ist, und am 25.9. ist das **ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**zu erleben (am 26.9. auch in
***Münster***und am 27.9. ***in Essen Werden***). *Außerdem ist am 4.
und 30.9. die Reihe Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>zu Gast.*
Die **reiheM <http://www.reihe-m.de/con/>**kündigt Llorenç Barber und
Montserrat Palacios für den **2.9. <http://www.reihe-m.de/?p=4400>**und
Takako Saito für den **16.9. <http://www.reihe-m.de/?p=4413>**an, vom 4.
bis 13.9. bespielt **Natascha Sadr Haghighian <http://possest.de/>**im
Rahmen der diesjährigen **Brückenmusik
<http://www.brueckenmusik.de/>**die Deutzer Brücke (eine Fortführung des
für den Deutschen Pavillon der 58. Biennale di Venezia 2019 entstanden
Projekts), in der **Freihandelszone
<https://freihandelszone.org/>**widmet sich am **12.9.
<https://freihandelszone.org/events/salonk-20-lyrik-sound-co-a-tonal-theater/>**die
Klangcollage **/Bräute des Windes/**den Frauen im Surrealismus, vom 10.
bis 12.9. kann man beim **Ambientfestival
<https://ambientfestival.com/>**die Zivilisation der Liebe entdecken,
das **Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/>**erkundet am
**16.9.
<http://www.tanzfaktur.eu/event/eid/deep-listening-deep-relaxation/>****in
der **Tanzfaktur <http://www.tanzfaktur.eu/>****/deep listening - deep
relaxation/**, **MAM.manufaktur für aktuelle musik
<http://www.manufaktur-aktuelle-musik.de/index.html>**begibt sich vom
25. bis 27.9. mit der Befreiungsoper **/Eleonore/
<http://www.manufaktur-aktuelle-musik.de/eleonore.html>**auf Beethovens
Spuren und bei der 39. **Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>**am 30.9. ist eine performative
Installation von Roman Pfeifer zu erleben.**
Weitere Termine finden sich bei **kgnm
<https://kgnm.culturebase.org/?p=1>****und bei **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.*
*Ruhrgebiet*
Vom 10. bis 20.9. findet in *Dortmund*das Favoriten Festival
<http://www.favoriten-festival.de/>statt, das neben vielem anderen auch
eine Opernperformance
<http://www.favoriten-festival.de/event/und-jetzt-alle-eine-oper>im
Programm hat.
In der Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>*Essen
*erklingen Werke von *Thomas Adès*und Fazil Say am 12.9.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/arthur--lucas-jussenbach-klavierkonz…>sowie
das /6. Streichquartett /von *Peteris Vasks*in deutscher Erstaufführung
am 27.9.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/artemis-quartett-108663/5350/>und
die Gesellschaft für neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/>präsentiert
am 12. und 13.9. mit n <https://www.gnmr.de/nano3/>*ano#drei
<https://www.gnmr.de/nano3/>***ein Festival für neue Musik,
Improvisation und Experimente aller Art.
*Düsseldorf *
In der Bergerkirche lassen am 4.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3505/>Martin Wistinghausen
(Bassstimme, Shrutibox) und Susanne Herre (Barockmandoline, Gambe) Altes
und Neues, Stimme und Instrumente in einen Dialog treten (am 6.9.
<https://liedwelt-rheinland.de/termine/3507/>auch in *Köln*). Am
gleichen Ort sind am 7.9. die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>zu Gast sowie am 12.9. das Festival
Klangräume <http://www.klangraum61.de/klangraeume-festival.html>mit
/Alle Neune! /und Uraufführungen vor der Klangfolie sämtlicher Sinfonien
Beethovens (am 13.9. auch in *Köln*im Klangraum Kunigunde). Bereits am
6.9. setzen die Klangräume in der Neanderkirche ihren diesjährigen
Hölderlinschwerpunkt fort. Das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>geht am 11.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-11/>in
der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>mit Dinescu, Grisey, Berio u.a.
in die nächste Runde, in der Kunsthalle findet am 24.9. ein
Performancekonzert mit Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/>, Gerhard
Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>und dem Minguet
Quartett statt und im Palais Wittgenstein spielt Susanne Kessel am 25.9.
<http://musik21.de/>/250 Piano Pieces for Beethoven/
<http://250-piano-pieces-for-beethoven.com/konzerte/>. Das Düsseldorf
Festival <https://www.duesseldorf-festival.de/index.html>macht aus der
Coronanot eine Tugend und lädt vom 9. bis 27.9. unter dem Stichwort Face
to Face
<https://www.duesseldorf-festival.de/programm-2020/detail/addr/face-to-face.…>zu
einem individuellen Stelldichein mit Düsseldorfer Künstlern und
Künstlerinnen wie Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>oder Frederike
Möller <http://frederikemoeller.de/>.
*Sonstwo*
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>schickt wieder internationale
Musiker durch die Lande. Vom 4. bis 12.9. ist das slowenische Duo Jošt &
Vid Drašler unterwegs und vom 30.9. bis 10.10. das Duo Michael Zerang &
Irena Tomažin mit Stationen in Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn,
Duisburg, Düsseldorf, Essen, Hagen, Köln, Moers, Münster, Oberhausen und
Wuppertal. Weitere Termine mit Jazz und improvisierter Musik finden sich
bei Nrwjazz.net <https://nrwjazz.net/>.
Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>*Aachen*befasst sich in ihrer Reihe 'Hören
und Sprechen über Neue Musik' am 11.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1883>mit Unsuk Chin und präsentiert am
13.9. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1968>aktuellen Jazz.
Die *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>kündigt für den 6. und 7.9.
ein Konzert und einen Jour fixe mit dem Cooperativa Ensemble an.
Der *Bonner*Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm>hat am 2.9. Marcus
Weiss (Saxophon) und Wolfgang Korb (Rezitation) zu Gast, im Frauenmuseum
findet am 6.9.
<https://gedok-koeln.de/kalender/gedok-konzert-3-ensuite-louis/>ein
Konzert der Gedok <https://gedok-koeln.de/>statt, in der Oper hat am
13.9. Kagels /Staatstheater/
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/staatstheater/186670>Premiere
(Einführungsmatinee am 6.9.) und ab 26.9. verzahnt die Ausstellung Raum
ist Partitur <http://www.kuenstlerforum-bonn.de/BTHVN_2020.html>im
Künstlerforum Bonn zeitgenössisches Komponieren mit sechs aktuellen
künstlerischen Positionen bildender Künstler und Künstlerinnen.
*Gütersloh*erinnert sich im Herbst
<https://www.theater-gt.de/fileadmin/stadthalle/Downloads/Henze_Herbst_2020.…>an
den am 1.7.1926 dort geborenen Sohn der Stadt Hans Werner Henze. Zum
Auftakt erwarten uns die Benennung des Theaterplatzes in
Hans-Werner-Henze-Platz, die Eröffnung einer Ausstellung im Stadtmuseum
und am 10.9. ein Konzert der Nordwestdeutschen Philharmonie.
Das *Krefelder*TAM <http://www.tamkrefeld.de/>eröffnet die neue
Spielzeit mit /Sterbemusik/von Gerhard Rühm.
Die Gesellschaft für Neue Musik
<http://www.gnm-muenster.de/>*Münster*präsentiert als Rumpffassung des
Klangzeitfestivals im Theater im Pumpenhaus
<https://www.pumpenhaus.de/>am 25.9.
<https://www.pumpenhaus.de/34821/>das Studio Musikfabrik, am 26.9.
<https://www.pumpenhaus.de/34831/>das ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>und am 27.9.
<https://www.pumpenhaus.de/34833/>das Hyper Duo sowie das Ensemble
Consord <https://consord.net/in-kuerze> (am 6.9. bereits in Hamm) und
das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/>am 20.9. in der
Halle b am Haverkamp. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>stehen neben den
Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>am 6.9. das Duo Harri Sjöström
& Guilherme Rodrigues am 20.9. und die elektroFlux-Session am 24.9. auf
dem Programm.
Im Rahmen der Sommerkonzerte
<https://www.inselhombroich.de/de/aktuell/sommerkonzerte-im-kulturraum-hombr…>im
Kulturraum Hombroich bei *Neuss*ist am 27.9. der Cembalist Luca
Quintavalle zu Gast.
Der *Wuppertaler*ort <http://www.kowald-ort.com/>erwacht wieder und
kündigt neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>am 9.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/soundtrip2020.html>das Duo Flux
am 18.9. <http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/18-9-2020-flux.html>an.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
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27 Jul '20
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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*August 2020*
*Gewesen: *Wandelweiserklangraum in Düsseldorf*
Angekündigt: *Concertini der Musikfabrik, Orgelimprovisationen und
Chamber Remix in Köln – KlangAkzente in Duisburg – Sommerkonzerte in
Hombroich – Irene Kurka mit Cage in Orsoy
Antoine Beuger <https://www.wandelweiser.de/antoine-beuger.html> war von
Anfang an zuversichtlich, dass der sommerliche Wandelweiserklangraum
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html> trotz
Corona stattfinden würde und er hat zum Glück recht behalten. Zwar gab
es im Vorfeld einige Absagen, da die Anreise aus nichteuropäischen
Ländern nach wie vor schwierig ist, aber es ist ihm gelungen, die Lücken
zu schließen. Wie in den Vorjahren gibt es zwei Wochen lang ein
durchgehendes Programm, bei dem die Beiträge nach einem rotierenden
Modus täglich wiederholt werden und so immer wieder neu, teils in
modifizierter Form erlebt werden können. Das Ergebnis präsentierte sich
noch reduzierter und entschleunigter als in den Vorjahren und passte
damit hervorragend in die gegenwärtige Situation.
In Mark Hannessons <https://sites.ualberta.ca/~mjh7/> ca.
zwanzigminütigem /undeclared/sind es fragile Klangsetzungen, die der
Gitarrist René Holtkamp in den Raum schickt. Behutsam, zaghaft,
ungreifbar. Es war fast ein Schock für mich, im Nachhinein zu erfahren,
dass das Werk sich auf einen Dronenangriff in Pakistan bezieht, bei dem
am 20. Oktober 2006 über 80 Zivilisten, die meisten von ihnen Kinder,
ums Leben kamen. Natürlich stellt sich sofort die alte Frage: Darf,
kann, soll, muss man das? Ist es angemessen und zulässig, den weit
entfernten Horror in unseren geschützten Kunstraum zu transferieren?
Hannesson antwortet darauf: 'It is necessary.' Letztlich muss sich diese
Frage jeder selbst beantworten, aber wenn man sich darauf einlässt,
entsteht ein Gefühl für die Verletzlichkeit, Vergänglichkeit,
Hilflosigkeit, die dem Leben immer und überall innewohnt. Gerade die
aktuelle Situation bringt uns die Brüchigkeit gesellschaftlicher und
persönlicher Verhältnisse nachdrücklich ins Bewusstsein und trotzdem
macht es einen Unterschied, sich dabei an einem Ort zu befinden, der im
Ernstfall 77 fein säuberlich gezählte krankenkassenfinanzierte
Intensivbetten (Düsseldorf Stand 27.7.) für mich bereithält!
Mit /expanding time/betreten wir uneingeschränkt wohlige Gefilde:
Christoph Nicolaus <https://www.wandelweiser.de/_christoph-nicolaus/>'
magische Steinharfen, Normisa Pereira da Silvas Bassflöte, Burkhard
Wehners
<https://vox-nostra.com/bio/einzelvitae/burkard-wehner-bariton-kuenstlerisch…>
mittelalterliche Gesänge und Rasha Ragabs
<http://www.toffaha.org/home.html> Sufirezitationen tauchen den Raum in
eine sakrale Atmosphäre. Musiker und Publikum sind im Raum verstreut,
jeder für sich und doch eng verbunden. Bei den Steinharfen handelt es
sich um Granitblöcke mit tiefen Einschnitten, denen durch Berührungen,
die wie sanftes Streicheln wirken, sphärische, vibrierende Klänge
entlockt werden. Diese scheinen von überall herzukommen und sind nicht
nur mit den Ohren sondern mit dem ganzen Körper erlebbar – eine wahre
Klangmassage.
Bei Max Bobers /we have time /konnten alle Anwesenden mitwirken. Zitate
aus Margaret Atwoods /The Handmaid’s Tale/und kleine Notenpartikel
wurden ausgehändigt und jede und jeder war eingeladen, sich nach eigenem
spontanem Empfinden an einer kollektiven Lesung zu beteiligen, bei der
es jedoch auch um Innehalten, Zuhören, sich Zeitnehmen geht. So entstand
ein Gespinst aus Satzfragmenten, Tönen, Worten, die ein neues Gewicht,
eine andere Wertigkeit, einen eigenständigen Klang annehmen; ein Netz
aus Worten, Klängen und Menschen, das es ermöglicht, gleichzeitig ganz
bei sich zu sein und mit anderen mitzuschwingen.
Wie in den Vorjahren gab es Ausflüge in den visuellen Bereich. Sabine
Schall <https://www.sabineschall.de/> zeigte eine aktuelle Auswahl ihrer
Farbfeldarbeiten, die durchscheinend oder in mehrfacher Schichtung,
offen oder geschlossen, auf nichts als sich selbst verweisen. Els van
Riel <https://www.elsvanriel.be/>widmet sich in ihrem Film /FUGUE,
<https://www.elsvanriel.be/works.php?id=275>A Light's Travelogue
<https://www.elsvanriel.be/works.php?id=275>/dem Wesen des Lichts, indem
sie in mehrfach überblendeten assoziativen Bildern dem Weg seiner
Erforschung nachspürt und dabei deutlich macht, dass dem über
Jahrtausende akkumulierten Wissen zum Trotz unser Wunsch, den Phänomenen
auf den Grund zu kommen, letztlich unerfüllt bleibt.
Und natürlich gab es jene wunderbaren Wandelweisermomente, in denen
nichts oder fast nichts geschieht. Zum Beispiel wenn Antoine Beuger ein
Werk von Anastassis Philippakopoulos ohne Instrument nur mit einem
zartem Pfeifen interpretiert – das sich auch noch gegenüber den stets
gegenwärtigen von außen herein dringenden Umgebungsgeräuschen
durchsetzen muss – oder eine Stimmgabel immer und immer wieder über ein
Blatt Papier gleiten lässt und ihr dabei einen kaum hörbaren Klang
entlockt. Letzteres ist seine Version von La Monte Youngs /composition
1960 #5/und folgt der Anweisung 'draw a straight line and follow it'.
Die zweite Wandelweiserwoche
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2020_II.html>
findet vom 28.7. bis 2.8. statt und hat unter anderem Eva-Maria Houben
<http://evamariahouben.de/>, Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>
und Christoph Korn <http://www.christophkorn.de/> zu Gast.
Ansonsten bleibt das Veranstaltungsangebot im August weiterhin
überschaubar. In der *Kölner*Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> erklingen am 2.8.
Orgelimprovisationen und beim Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>
in der Kunsthaus Rhenania Halle am 15.8. werden das Trio Hayden Chisholm
/ Philip Zoubek / Sebastian Gramss und der Live-Elektroniker Alex Gunia
erwartet. Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> hat ihr
nächstes WDR-Konzert leider verschoben, setzt dafür aber ihre
Concertinireihe fort, und am 26.8. findet im Lutherturm eine Soirée
Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> mit Johannes S. Sistermanns
<http://www.sistermanns.eu/#page/home> statt.
Im *Duisburger* Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php>
sind vom 28. bis 30.8. /KlangAkzente, //d/rei KurzKonzerte zu einer
Ausstellung von Kunsu Shim, zu erleben. In *Hombroich*finden
Sommerkonzerte
<https://www.inselhombroich.de/de/aktuell/sommerkonzerte-im-kulturraum-hombr…>
statt: am 2.8. mit dem *Violinduo Rostislav Kozhevnikov & Barbara
Streil*und am 23.8. mit dem auf zeitgenössische und experimentelle Musik
spezialisierten Kollektiv3:6Koeln und Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> stellt am 22.8. ihr Programm mit Werken von
Hildegard von Bingen und John Cage in *Orsoy*am Niederrhein vor.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
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29 Jun '20
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*Juli 2020*
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<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**Gewesen: ***Notabu-Ensemble in der Düsseldorfer Tonhalle – Musikfabrik
im PACT Zollverein Essen – Auftaktveranstaltung Klangräume Düsseldorf***
Angekündigt:***Orgel-Mixturen, Concertini der Musikfabrik, Chamber
Remix, Ensemble hand werk und Centre Court Festival in Köln –
Wandelweisersommer in Düsseldorf u.a.
***
*Langsam kehrt das kulturelle Leben zurück und so hat es im Juni – noch
schnell vor der Sommerpause – erste Live-Konzerte gegeben. In der
***Düsseldorfer*****Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**durfte das
**Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/>**den großen Saal
bespielen, in dem sich die etwas mehr als 100 Zuhörer großzügig
verteilten. Der große Kuppelraum mit seiner Sternenhimmelbeleuchtung
erwies sich als idealer Ort; er bietet viel Platz für Mensch und Musik,
ohne dass man sich allzu verloren vorkommt. Als Nachhall der
Coronaeinsamkeit standen zunächst drei Solowerke auf dem Programm. Zum
Auftakt entfachte Salome Amend mit **Alexej Gerassimez
<https://www.alexejgerassimez.de/>**' **/Asventuras/**nur mit einer
Snare Drum bewaffnet ein rhythmisches Feuerwerk und schickte wahre
Gewehrsalven durch den Raum. Mit Brittens **/Drei Stücke aus
„Metamorphosen nach Ovid“/**für Oboe solo und Messiaens**/Appel
interstellaire aus „Des Canyons aux ètoiles“/**für Horn solo folgten
zwei Klassiker, bevor sich mit Ligetis **/Kammerkonzert für 13
Instrumentalisten/**die Bühne füllte und das Publikum in Klängen baden
konnte.*
*Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**spielte ihr erstes
Konzert nach dreimonatiger Pause in ***Essen***im **PACT Zollverein
<https://www.pact-zollverein.de/>**und präsentierte eine unter die Haut
gehende Wiederbegegnung mit alten Bekannten. **Mikel Urquizas
<http://www.mikelurquiza.eu/ENG.html>****/Alfabet/**für Sopran,
Trompete, Klarinette und Schlagzeug wurde 2019 bei den Wittener Tagen
für neue Kammermusik aus der Taufe gehoben und ist auch auf der
dazugehörigen **CD
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>**des
WDR vertreten. Ohne Corona-Lockdown wäre die Musikfabrik damit im
Pariser Centre Pompidou zu Gast gewesen, jetzt erklang das Werk in Essen
vor handverlesenem Publikum, da aufgrund der reduzierten Platzzahl nicht
allen Interessenten Einlass gewährt werden konnte. Das Stück basiert auf
der gleichnamigen Gedichtsammlung von Inger Christensen und lässt die
Sopranistin in einen ausgefeilten Dialog mit den Instrumenten treten,
wobei sie mit einem umfassenden Lautrepertoire, voller Zirzen und
Zirpen, Hauchen und Heulen, eine von Satz zu Satz zunehmende Textmenge
zu bewältigen hat und dabei in einen wahren Strudel gerät. **Steffen
Krebbers <https://steffenkrebber.de/>****/Amphiference/**erlebte seine
Uraufführung bei dem kleinen Festival **/Kontakte/**, das die
Musikfabrik Ende Januar/Anfang Februar 2020 in ihrem Domizil im
Mediapark veranstaltete. Dabei stehen sich ein Drumset und ein Minimoog,
ein analoger, einstimmiger Synthesizer, gegenüber, die sich gegenseitig
elektronisch filtern, „gleichzeitig klingend und resonierend“. Aus einer
diffusen Rausch- und Geräuschkulisse, von der man zunächst nicht weiß,
wo sie hin will, entstehen sich verdichtende, rockig aufgeladene,
hochenergetische Klangwelten, die Musiker und Publikum wahrhaft abheben
lassen. Beide Stücke machten deutlich, wie sehr Kultur im Allgemeinen
und Musik im Besonderen von Austausch und Kontakt leben und so durfte
auch Stockhausens <http://www.karlheinzstockhausen.org/> gleichnamiges
Werk **/Kontakte/**für Klavier, Schlagzeug und Tonband nicht fehlen, das
ebenfalls Anfang des Jahres bei oben genanntem Festival erklang. Unter
der kundigen Klangregie der Stockhausenvertrauten Kathinka Pasveer
waberten und rasten zu Dirk Rothbrusts und Benjamin Koblers virtuosen
Schlagzeug- und Klavieraktionen Elektroniksalven und -schwaden durch den
Raum.*
*Das kleine Sommerfestival **Klangräume Düsseldorf
<https://www.klangraum61.de/klangraeume-festival.html>**, das in diesem
Jahr bereits zum 7. Mal vom **Klangraum 61
<https://www.klangraum61.de/>**veranstaltet wird, hat sicherheitshalber
seine Termine in den Herbst und sogar bis ins Jahr 2021 verschoben. Als
Auftakt sollte am 27.6. ein Online-Konzert stattfinden, aber dann hatte
die Heilige Corona – laut **Wikipedia
<https://de.wikipedia.org/wiki/Corona_(Heilige)>**Patronin des
Geldes(!), der Fleischer(!!) und Schatzgräber – ein Einsehen und im
Palais Wittgenstein waren nicht nur Kameras sondern auch leibhaftige
Zuhörer zugegen. Das Porträtkonzert mit **Oliver Schneller
<http://www.oliverschneller.net/>**, der als Nachfolger von Manfred
Trojahn die **Professur für Komposition
<https://www.rsh-duesseldorf.de/musikhochschule/personen/profil/421-oliver-s…>**an
der Robert Schumann-Hochschule übernommen hat, fiel zwar coronabedingten
Logistikproblemen zum Opfer, aber dafür erklang der **erste Teil
<https://www.youtube.com/watch?v=rW6eVvBidHM>**einer dreiteiligen
Hölderlinreihe. Hölderlin wäre, wenn er in seinem Turm noch ein bisschen
durchgehalten hätte, in diesem Jahr 250 Jahre alt geworden. Im Rahmen
der öffentlichen Jubiläumsanstrengungen steht er zwar im Schatten seines
Altersgenossen Beethoven (dem sich die Klangräume am 12.9. widmen
werden), aber für Komponisten und Komponistinnen der neuen Musik war
Hölderlin stets eine zentrale Figur; so zum Beispiel für Wolfgang Rihm,
dessen **/Hölderlin-Fragmente/****Martin Wistinghausen
<http://www.martinwistinghausen.de/>**(begleitet von Theodor Pauß)
angemessen expressiv und explosiv interpretierte. Im Vergleich dazu
gestaltet Martin Tchiba in seinem aus der Taufe gehobenen Werk **/Hälfte
des Lebens/**die Gesangslinie schlichter bis hin zum Sprechgesang, lässt
es eher subkutan und im Klavierpart brodeln. **Miro Dobrowolny
<http://www.mirodobrowolny.de/>**arbeitet derzeit an einem mehrteiligen
Hölderlinzyklus, in dem er sich (wie bereits Heinz Holliger) mit den
unter dem Pseudonym Scardanelli entstandenen späten Gedichten befasst.
Zusammengehalten von einem schlichten Reimschema entstehen kryptische
Bilder, von denen man nie weiß, ob sie besonders tiefsinnig sind oder
den psychischen Verfall des Autors spiegeln („oft scheint die Innerheit
der Welt umwölkt, verschlossen“). Diese Doppelbödigkeit bringt
**/Aussicht 1/**mit einem intensiven Dialog zwischen der Sopranistin
**Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>**und dem Akkordeonisten
**Marko Kassl <http://marko-kassl.de/deutsch/biografie/>**zum Ausdruck,
sie wird in **/Aussicht 2/**durch das Hinzukommen von Bass
(Wistinghausen) und Cello (Othello Liesmann) weiter aufgefächert und
findet mit einem Cello-Akkordeon-Duo den Abschluss. Kurkas klare,
unprätentiöse Stimme hält das bei Hölderlin stets drohende Pathos auf
wunderbare Weise im Zaum, was sich auch in Younghi Pagh-*/Paan/*s
**/Moira/**für Sopran und Akkordeon bewährt.**
Den zweiten Teil <https://www.youtube.com/watch?v=WKg_fVOJAMg> des
Abends bestritt der Pianist und Komponist **Martin Tchiba
<https://www.martin-tchiba.com/>**mit einem Best-of aus seinen
Netzwerkprojekten **/Wireless/ <https://www.wireless-piano.com/>**,
**/Netzwellen/ <http://www.tchiba.com/netzwellen/>**und **Fringeplay
<http://www.tchiba.com/fringeplay/>**/. /**Diese zeichnen sich durch
einen exzessiven und fantasievollen Einsatz der sozialen Medien aus,
Komponisten können via Facebook oder Twitter eigene Stücke einreichen,
die teilweise auf eine von Tchiba vorgegebene Klavierminiatur oder
direkt aufeinander reagieren, das Publikum kann unmittelbar Einfluss
nehmen und so weiter und so fort. Als Klavierrezital im Konzertsaal
merkt man von alldem allerdings erstaunlich wenig, sondern wundert sich
über die eher konventionelle Klangsprache. Für einen facebookskeptischen
Ohrenmenschen wie mich ist das nicht das Schlechteste.*
*Leider geht die Coronazwangspause fast nahtlos ins Sommerloch über, so
dass auch im Juli die Veranstaltungsdichte gering ist. Immerhin erwartet
uns in der ***Kölner*****Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**–
neben den monatlichen Orgelimprovisationen am 5.7. – vom 27. bis 31.7.
das Festival **Orgel-Mixturen
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/orgel-mixturen-2020-16-internatio…>**.
Composer in Residence sind **Oxana Omelchuk
<https://oxanaomelchuk.com/>**und **Simon Rummel
<http://www.simonrummel.de/>**(UA am 31.7.) und die Organistin Angela
Metzger präsentiert neben ihrem Konzertprogramm am 27.7. mit Werken u.a.
von Mark Andre eine neue CD mit dem Orgelzyklus **/Raumgestalten/**von
Dominik Susteck. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**setzt
am 2., 3., 6., 9. und 13.7. ihre Concertinireihe fort. Die Konzertreihe
**Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>**geht am 5.7. wieder an den
Start und hat das Trio Bernd Konrad, Theo Jörgensmann, Albrecht Maurer
sowie Matthias Mainz als Live-Elektroniker zu Gast. Die Reihe soundings
der **Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/>**bleibt
einstweilen im Streamingmodus und präsentiert in der 24. Ausgabe am
**9.7.
<https://www.khm.de/termine/news.4939.soundings-024-florian-dombois-triple-i…>****Florian
Dombois <http://floriandombois.net/>**, der sich mit Wind und
Klangdrachen beschäftigt. Das Ensemble **hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**ist mit seiner Konzertreihe in der
**Alten Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/>**am 19.7
hoffentlich live zu erleben und hat mit Feldman und Webern in einer
Konzertinstallation von **Paulette Penje
<http://www.paulettepenje.com/>**„radikale Minimalisten“ im Gepäck und
im Innenhof der Lutherkirche findet vom 29.7. bis 1.8. das **Centre
Court Festival
<https://www.lutherkirche-koeln.de/centre-court-festival.aspx>**für
klangbasierte Künste statt, das im Rahmen der 37. **Soirée Sonique
<https://www.ltk4.de/termine.html>**eröffnet wird. Mit dabei sind u.a.
das Trio Mainz / Dargent / Eraslan mit neuen Triokompositionen sowie das
1. deutsche Stromorchester.*
*Die ***Bielefelder*****cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>**fragt in ihrem Jour fixe
am 6.7.: Wie klingt der Lock-Down?*
*Als besonderes Sommerhighlight finden vom **14. bis 19.7.
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2020_I.html>**und
vom **28.7. bis 2.8.
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2020_II.html>**in
***Düsseldorf***zwei Wandelweiserklangraumwochen statt ergänzt durch ein
von André Möller kuratiertes Programm vom 21. bis 26.7. Neben vielen
anderen erwarten uns neue Projekte von **Christoph Korn
<http://www.christophkorn.de/>**und **Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/>**sowie **Antoine Beuger
<https://www.wandelweiser.de/antoine-beuger.html>**und **Joep Dorren
<http://www.joepdorren.nl/>**.*
*Eigentlich sollte 2020 die erste Ausgabe der ***Monheim*****Triennale
<https://www.monheim-triennale.de/de>**an den Start gehen. Diese wird
zwar auf Juli 2021 verschoben, doch am 1.7.20 gibt einen kleinen
Vorboten: **Marcus Schmickler <http://www.piethopraxis.org/news/>
realisiert unter dem Motto**//**/Could You Patent the Sun?/
<https://www.monheim-triennale.de/de/das-festival/could-you-patent-the-sun>**//e**ine
Klanginszenierung am Rhein und **bekommt dabei Unterstützung von den
Blechbläsern des Ensemble Musikfabrik.*
*Weiterhin gilt: Es ist einiges in Bewegung und gut möglich, dass
kurzfristig weitere Veranstaltungen hinzukommen. Daher Augen und Ohren
auf und im Ernstfall rechtzeitig anmelden, die Besucherkapazitäten sind
oft begrenzt.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler***
*****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen**
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27 May '20
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
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<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juni-20…>
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*Juni 2020*
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Klangkunstausstellung in Marl und vorsichtiger Ausblick auf den Monat
Juni]**
*Langsam erwacht das kulturelle Leben aus der Coronaschockstarre.
Während seit kurzem wieder in kleinem Rahmen erste
Konzertveranstaltungen stattfinden, sind die Museen bereits seit Anfang
Mai am Start und auch hier gibt es nicht nur etwas zu sehen sondern auch
zu hören. Zum Beispiel im **Glaskasten Marl
<http://www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de/>**, der zwar offiziell
als Skulpturenmuseum firmiert, aber sich auch in den Bereichen Medien-
und Klangkunst einen Namen gemacht hat. Aktuell ist dort die Ausstellung
**/sound + space/
<http://www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de/de/ausstellungen/1675.html>**mit
Klangkunst von **Pierre-Laurent Cassière
<http://pierrelaurentcassiere.com/en>**und **Johannes S. Sistermanns
<http://www.sistermanns.eu/#page/home>**zu erleben, die mit der
ursprünglich geplanten Laufzeit vom 22.3. bis 19.4. gänzlich dem
Lockdown zum Opfer gefallen wäre, glücklicherweise aber bis zum 22.7.
verlängert wird.**
Die beiden Künstler bespielen das gesamte Untergeschoss, wobei
Sistermanns besonders weit ausgreift, indem er die verwinkelten Räume
mit langen Bahnen aus transparenter Folie durch- und umspannt. Im großen
Eingangsraum in geheimnisvolles blaues Licht getaucht wirken sie wie
riesenlange gespannte Saiten und tatsächlich bringt Sistermanns sie
durch Klänge, die mit Hilfe von Sensoren und Schallerregern (Exciter)
übertragen werden, zum Klingen. Auch andere Materialien – Holz,
Dämmplatten, Eisen, ja sogar die Fensterscheiben – werden auf diese
Weise beschallt, so dass sich ein komplexer Hörraum entfaltet, in dem
hohe flirrende Töne und zartes Summen hin und wieder durch harsche
Geräuscheinbrüche aufgeschreckt werden. Neben intensivem Licht bringt
Sistermanns auch Videoprojektionen zum Einsatz. So entsteht ein
labyrinthischer Parcours, in dem Grenzen verwischen, Wahrnehmungen
entkoppeln und Eindeutigkeiten entgleiten. Am Ende des Rundgangs kann
der Besucher selbst aktiv werden, indem er eine Klangschale über
elektrifizierte Saiten tanzen lässt, eine simple Versuchsanordnung, die
im Gegensatz zu manch interaktivem Schnickschnack tatsächlich Spaß macht.**
Pierre-Laurent Cassière zieht sich stattdessen mit drei sehr
unterschiedlichen Arbeiten in separate Räume zurück, wo er angeregt
durch verschiedenste Bereiche wie Musikwissenschaft, Architektur, Physik
und Physiologie mit den Grenzen und Paradoxien der Wahrnehmung spielt.
Im Mittelpunkt der Videoinstallation **/Tacet/
<http://pierrelaurentcassiere.com/en-tacet.html>**steht eine Stimmgabel,
doch wie der Titel bereits vermuten lässt, gibt es nichts zu hören.
Stattdessen beobachten wir in Großaufnahme, ausschnitthaft und aus
verschiedenen Perspektiven wie das Metall langsam in Schwingung gerät
während gleichzeitig die schwarzen Sitzgelegenheiten zu pulsieren
beginnen. Das normalerweise akustische Erlebnis wandelt sich in ein
visuelles und haptisches, abstrakt – mal erscheint nur ein scheinbar im
Nichts vibrierendes weißes Rechteck – und konkret-sinnlich zugleich. Als
Besucher gerät man in einen alle Sinne umfassenden Sog, doch kaum hat
man sich dem Geschehen hingegeben, sorgt ein beherzter Zugriff für ein
abruptes Ende und bringt einen zurück auf den Boden der Tatsachen. In
**/Sine/ <http://pierrelaurentcassiere.com/en-sine.html>**bewegt sich
ein lose flatterndes Videoband in einem Luftstrom, wobei sein Schatten
ein filigranes zweidimensionales Linienspiel auf die Wand zeichnet. Es
entstehen luftige Zeichnungen, doch dieses zarte Gekräusel wird von
einem intensiven, geräuschhaften, knarzenden Soundtrack kontrapunktiert,
der auf den verstärkten Vibrationen des Tapes basiert. In **/Pulse/
<http://pierrelaurentcassiere.com/en-pulse.html>**schließlich werden die
Bewegungen einer Crooke'schen Lichtmühle auf den Ausstellungsraum
übertragen, dessen Wände synchron pulsieren. Den besonderen Reiz der
Arbeiten machen das Spiel mit Kontrasten, die Schlichtheit der Grundidee
und das Ineinander der verschiedenen Wahrnehmungsmodi aus.**
Marl ist sicher nicht der Nabel von NRW, aber reduzierte Kulturangebote
und geplatzte Urlaubsträume machen auch wenig ausgetretene Pfade
interessant. Dabei hat Marl neben seinem eigenwilligen
**Architekturkomplex
<https://bigbeautifulbuildings.de/objekte/rathaus-marl>**aus den 50er
Jahren und dem **Skulpturenmuseum
<http://www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de/>**mehr als **50
Skulpturen
<http://www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de/de/museum/geo-karte/>**im
öffentlichen Raum rund um den City-See zu bieten, die sich bei schönem
Wetter anhand einer detaillierten Broschüre erkunden lassen.*
*Auch ***Konzertveranstaltungen***mit Publikum sind unter Beachtung
spezieller Hygienevorschriften wieder möglich – Sänger und Sängerinnen
zum Beispiel müssen einen Abstand von 3 m sowie 6 m in Ausstoßrichtung
wahren! Im Moment ist einiges in Bewegung, es empfiehlt sich daher bei
allen hier genannten Hinweisen, sich vorab nach der konkreten Lage vor
Ort zu erkundigen. *
*Die ***Kölner*****Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**hat bereits im Mai ihre
Lunchkonzerte wieder aufgenommen und kündigt weitere für den 6., 13. und
20.6. sowie Orgelimprovisationen am 7.6. an. In den großen Konzerthäuser
wurden die meisten Veranstaltungen der laufenden Spielzeit abgesagt oder
verschoben, aber es regt sich neues Leben. Im Programm der Kölner
**Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**zum Beispiel
versteckt sich ein noch nicht abgesagtes Konzert mit dem Signum Quartett
und einer Uraufführung von York Höller am **10.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/signum-quartett/963>**.
Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de>**fährt weiterhin – wie
es so schön heißt – auf Sicht, geht aber davon aus, dass im Juni
vermutlich noch keine Livekonzerte stattfinden werden, und präsentiert
stattdessen jeden **Montag
<https://www.musikfabrik.eu/de/new-music-monday>**eine Aufnahme ihres
Onlinelabels. Einige Veranstalter sind noch im Livestream-Modus, wie zum
Beispiel das **Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>**, was sich
natürlich jederzeit ändern kann. Bestens in die Zeit passt das 2007
gegründete Avatar Orchestra Metaverse (AOM), eines der ersten Ensembles
für experimentelle Musik, dessen Auftritte fast ausschließlich in der
virtuellen 3D Umgebung Second Life stattfinden und das man ebendort am
**4.6.
<https://www.khm.de/termine/news.4935.soundings-023-das-avatar-orchestra-met…>**im
Rahmen der Reihe **/soundings/**der **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/home/>**bestaunen kann.*
*4 Tage Super Livestream bietet vom 29.5. bis 1.6. das **Moers Festival
<https://moers-festival.de/>**. Die Musiker sind vor Ort und werden von
Arte concert live gefilmt und in Echtzeit gestreamt. Aufgrund der
Reisebeschränkungen gibt es zwar einige Absagen, aber es bleibt trotzdem
genug zu entdecken, zum Beispiel den Düsseldorfer Komponisten und
Performer **André O. Möller
<https://moers-festival.de/programm/programmuebersicht-2020/freitag-29-mai-2…>**,
der sich mit just intonation befasst.*
*Ebenfalls im Livestream ist am 1.6. das **erste Werkstattkonzert
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>**im
***Mönchengladbacher***Kulturzentrum Bis zu erleben. *
*Bei folgenden Ankündigungen könnte es sich um Liveveranstaltungen
handeln und sicher kommen in den nächsten Wochen noch einige hinzu. Also
Augen und Ohren auf!*
*Die ***Aachener*****Klangbrücke <https://www.gzm-aachen.de/>**kündigt
die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' am **5.6.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1879>**, das Trio Abstrakt am **6.6.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1843>**und aktuellen Jazz am **20.6.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1848>**an.*
*Die ***Bielefelder*****cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>**plant am 6.6. ein Konzert
mit dem Cooperativa Ensemble.*
*Der ***Bonner*****Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm>**hat am **3.6.
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm#vier>**das
E-Mex-Ensemble zu Gast und im Frauenmuseum präsentiert die Gedok am
**7.6.
<https://gedok-koeln.de/kalender/gedok-konzert-2-toechter-aus-elysium-jetzt/>****/töchter
aus elysium: jetzt./*
Auf der Bühne der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> in *Münster*
werden The Funny Side of Discreet am 7.6. und Emißatett & Xavier Charles
am 21.6. erwartet.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=de> der
Universität *Siegen* bittet am 21.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/20/8…>
zum Open Space in die Martinikirche mit Kompositionen von Johann
Sebastian Bach, Keiko Harada, Martin Herchenröder, Daniel Pinkham und
Oliver Schneller.
Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/> gestaltet am 6.6.
<https://www.wuppertal.de/microsite/engels2020/veranstaltungen/content/schwa…>
in der *Wuppertaler* Färberei <http://www.faerberei-wuppertal.de/> im
Rahmen des Engels-Jahres
<https://www.wuppertal.de/microsite/engels2020/index.php> ein
musikalisches Seismogramm eines Wuppertaler Quartiers.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
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Lothringerstr. 23
52062 Aachen**
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**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2020
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-mai-2020>
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*Mai 2020*
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<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**Gewesen:***Wittener Tage für neue Kammermusik*
*Rasch war klar, dass die allgegenwärtigen coronabedingten Absagen im
Kulturbereich auch die **Wittener Tage für neue Kammermusik
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/witten-festival-online-radio-100.html>**betreffen
würden, aber so schnell wollten Harry Vogt und sein Team sich nicht
geschlagen geben. Zwar blieb der Saalbau in Witten vom 24. bis 26.4.
verwaist, aber dafür präsentierte der WDR im gleichen Zeitraum drei
abendfüllende Radioprogramme. Mit einer gewissen Skepsis platzierte ich
mich vor den heimischen Boxen und war dann doch von dem Gebotenen
beeindruckt. Gemeinsam mit den beteiligten Komponisten und Musikern hat
man versucht vom Wittener Programm zu retten, was zu retten ist, und
dabei viele unkonventionelle und kreative Lösungen gefunden. *Wo immer
möglich wurden die Stücke von den Musikern an ihren Wohnorten
aufgenommen, was am leichtesten zu realisieren war bei Solo- oder
Zweierbesetzungen *wie **Benjamin Scheuers
<http://www.benjaminscheuer.de/>****/Acht Arten zu atmen/
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/benjamin-scheuer-acht-arten-zu-atmen-1…>**für
Klarinette und Akkordeon. **Scheuer geht von Stimmimprovisationen aus,
die er mit diversen Klangobjekten nachbildet und anschließend den
Instrumentalisten **Kilian Herold <http://www.kilianherold.de/de>**und
**Teodoro Anzelotti <http://www.anzellotti.de/>**zur Imitation vorlegt.
Daraus entsteht ein quirliges, quäkendes und schnatterndes
Klanggespinst, in dem sich Instrumentalklänge, Stimmen und Zuspielungen
auf vielfältige Weise mischen. Im Gegensatz dazu liegt **Johannes Boris
Borowskis <http://www.johannesborisborowski.de/>****/Lied/
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/johannes-boris-borowski-lied-100.html>**für
Akkordeon Solo das Bild einer ruhigen Schneelandschaft zugrunde. Es
beginnt in eisiger, flirrender Höhe, doch schon bald bebt und pulsiert
es unter der Oberfläche, entsteht Klanggekräusel, das unter der Rinde
reißend schwillt und uns immer tiefer hinabzieht. **Carolin Widmanns
<http://www.carolinwidmann.com/>**Interpretation von Gloria Coates
**/Violinsonate No 2/**ging via Skype ein intensiver Austausch mit der
Komponistin voraus, der eine erhebliche Veränderung des Werks zur Folge
hatte. Wenn sich aus trockenem Pochen ein insistierender teilweise
sirenenartiger Sog aufschraubt, glaubt man ein Echo unserer
gegenwärtigen angespannten Lebenssituation zu erspüren. *
*Vor noch größeren Herausforderungen stand das WDR-Team bei Werken, die
über das Solo oder Duo hinausgehen. **Huihui Cheng
<https://huihuicheng.com/>**entschied sich deshalb, ihr neues Stück
**/Sonic leak/**am Computer zu simulieren, während das **Jack Quartet
<http://jackquartet.com/>**, dessen Mitglieder seit Anfang März keinen
persönlichen Kontakt mehr untereinander haben, **Patricia Alessandrinis
<http://patriciaalessandrini.com/>****/A Complete History of Time/**als
Remote Version präsentierte. Die für acht Trompeten komponierten Stücke
**/Unanime/**von **Justé Janulytè
<http://www.justejanulyte.com/en/>**und **/Felsen – unerklärlich/**von
**Elnaz Seyedi <http://elnazseyedi.com/>**erweckt **Marco Blauuw
<https://www.musikfabrik.eu/de/ensemble/mitglieder/marco-blaauw>**im
Alleingang zum Leben, indem er alle Stimmen einzeln einspielt und
anschließend zu dichten, orgelartigen, atmenden Klangkörpern verbindet.
Der Komponist **Robert Wannamaker
<http://www.robertwannamaker.com/>**hat **/Parallels/**für vier
E-Gitarren gleich selbst realisiert, indem er ebenfalls die Spuren
einzeln im Playbackverfahren aufzeichnete. Den sicher beeindruckenden
Raumklang, den die schillernden, vibrierenden Töne im weiten Foyer des
Wittener Saalbaus entfalten sollten, musste man sich allerdings dazu
fantasieren. Für Hugues Dufourts **/L'Atelier rouge d'après Matisse/
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/hugues-dufourt-l-atelier-rouge-d-apres…>**agieren
die Mitglieder des **Ensemble Nikel <http://ensemblenikel.com/>**völlig
unabhängig voneinander koordiniert per Clicktrack, was sich im Split
Screen des dazugehörigen Videos spiegelt. Doch während man den mal
geheimnisvoll schwebenden mal hektisch schrammelnden und knarzenden
Klangexperimenten der vier Musiker auch ohne visuelle Unterstützung gut
folgen kann, würde mir ohne die Videobeigaben der **Neuen Vocalsolisten
<http://neuevocalsolisten.de/aktuell.html>**etwas fehlen. Mit gehörigem
Abstand voneinander aber immerhin im gleichen Raum inszenieren sie
**Lucia Ronchettis <http://www.luciaronchetti.com/>**a cappella cabaret
**Never Bet the Devil Your Head
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/lucia-ronchetti-never-bet-the-devil-yo…>**<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/lucia-ronchetti-never-bet-the-devil-yo…>*nach
einer Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe, bei dem mit viel Theatralik
und Echos aus Zirkusmusik und Kabarett der arme Toby Dammit um Kopf und
Kragen gebracht wird. Auch Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/>greift in /I forgot to remember to
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/gordon-kampe-i-forgot-to-remember-to-f…>forget
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/gordon-kampe-i-forgot-to-remember-to-f…>///mal
wieder lustvoll in die Mottenkiste und lässt die Vocalsolisten
zusätzlich als Schlager zerscratchende DJs agieren, aber bei aller
beeindruckenden Virtuosität der Sängerinnen und Sänger stoßen die
Heintje- und Rudi Carrell-Witzischkeiten letztlich doch an ihre Grenzen.
Der Titel von Carola Bauckholts <https://www.carolabauckholt.de/>neuem
Werk /Witten Vakuum/
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/carola-bauckholt-witten-vakuum-100.html>wirkt
wie ein aktueller Kommentar zur gähnenden Leere der Konzertsäle, bezieht
sich jedoch auf die Sauggeräusche, die die beiden Vokalistinnen durch
mit der Mundhöhle verbundene Staubsaugerröhren erzeugen – ein mit
Stimmklängen kontrapunktiertes Schlürfen, Meckern und Gurgeln, das sich
aber nach anfänglich neugierigem Aufhorchen rasch erschöpft.
Als Composer in Residence war in diesem Jahr der spanische Komponist
Alberto Posadas vorgesehen, der in einem Gesprächskonzert
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-konzert/konzertplaye…>Auskunft
über sein Schaffen gibt. Er versteht sein Komponieren als philosophische
Tätigkeit, als ethische Aufgabe und Form des Widerstands, die sich der
Schnelllebigkeit unseres Alltags, der Notwendigkeit, immer sofort
reagieren zu müssen, entgegenstellt. Zum Ausdruck kommt dies in
musikimmanenten Konzeptionen, denen ein intensives Eintauchen in die
Klangerzeugung, ein Erforschen und Redefinieren der Instrumente und eine
Vermittlung zwischen instrumentalen und elektronischen Klangwelten zu
Grunde liegt. Sein neuer Zyklus /Poética del camino/für sechs Stimmen
und zehn Instrumentalisten blieb allerdings aufgrund der Besetzungsgröße
auf der Strecke, so dass nur ältere Werke erklangen, u.a. das bereits
2013 in Witten uraufgeführte /Sombras//. /Ebenfalls nicht realisiert
wurden die drei für das WDR Sinfonieorchester geschriebenen Werke von
Arnulf Herrmann <http://arnulfherrmann.de/>, Josep Planells Schiaffino
<https://www.josepplanellsschiaffino.com/>und Marco Stroppa, die jedoch
sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt aus der Taufe gehoben werden.
Bei der geplanten Klanginstallation /Kupferhimmel/
<https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr3/audio-christina-kubisch-im-gesprae…>von
Christina Kubisch <https://www.christinakubisch.de/>entschied man sich
für eine Zwischenlösung, indem man zumindest die Klangspur präsentierte
und damit Lust auf mehr machte. Kubisch wollte uns unter einem Himmel
aus Kupferkabeln durchs Märkische Museum wandeln lassen, wobei jeder
über Kopfhörer einem individuellen Gespinst aus Field Recordings,
instrumentalen und elektromagnetischen Klängen lauschen sollte. Brigitta
Muntendorfs <http://www.brigitta-muntendorf.de/>/Theater des Nachhalls/
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/brigitta-muntendorf-theater-des-nachha…>liegt
eine intensive Zusammenarbeit mit dem Pianoduo GrauSchumacher
<http://www.grau-schumacher.de/>zugrunde. In drei Videos, die
gleichzeitig auf großen Leinwände präsentiert werden sollten, agieren
die beiden in einer reduzierten, stark stilisierten und gleichzeitig
unmittelbar-sinnlichen surrealen Parallelwelt, die sich in geschrumpfter
Form auf dem heimischen Laptop nachempfinden lässt.
Fazit: Ich bin länger als gedacht bei der Stange geblieben und habe mir
vieles noch im Nachhinein angehört und angeschaut. Witten 2020 als
Radioversion ist ein gelungenes Experiment und man kann dem WDR und
allen Beteiligten gar nicht genug dafür danken, dass sie dies ermöglicht
haben. Trotzdem freue ich mich jetzt schon auf Witten 2021, dann
hoffentlich wieder vor Ort zwischen Saalbau und Märkischem Museum, mit
Live-Musik und vor allem Live-Begegnungen.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
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28 Mar '20
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
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*April 2020*
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*Da es nichts zu berichten und nichts anzukündigen gibt, erscheint die
Gazette diesmal nur als *Kurzfassung* und geht dann in die Corona-Pause.
Nur Absagen zu vermelden, macht keinen Spaß. Die **Wittener Tage für
neue Kammermusik
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>**finden
wie zu erwarten nicht statt, an Alternativen wird gearbeitet, das
**Forum neuer Musik
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-2020.4159.de.html>**des
Deutschlandfunks wird gleich um 1 ½ Jahre auf den 22. und 23.10.2021
verschoben. Noch keine offizielle Verlautbarung liegt mir bezüglich des
**Achtbrücken-Festivals <https://www.achtbruecken.de/de/>**vor, aber im
Moment kann man sich Menschenmassen im Rheinenergiestadion zu
Stockhausens **/Sternenklang/**nur schwer vorstellen – es sei denn, wir
kommen alle in virenresistenten Astronautenanzügen. Das Festival ist eng
mit der **Kölner Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**verbunden, die sich bezüglich
der Maitermine noch bedeckt hält. Während das **Dortmunder Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**einen Veranstaltungsstopp bis
einschließlich 31.5. verkündet (und die Durststrecke mit **Live-Streams
<https://www.takt1.de/video/stream/iveta-apkalna-bach-and-glass?utm_source=n…>**überbrückt),
präsentiert die **Düsseldorfer Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**ein
Maiprogramm unter Vorbehalt. Keine Vorbehalte gibt es allerdings beim
**Schönen Wochenende
<https://www.tonhalle.de/reihen/festival/schoenes-wochenende-festival/>**:
Das vom 7. bis 9.5.20 geplante Festival für Neues Hören fällt aus bzw.
soll auf einen noch unbekannten Termin verschoben werden. Immerhin gibt
sich die **Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/home/>**optimistisch – sie kann sich
auch noch bis August Zeit lassen.*
*Bei den Genannten handelt es sich um die großen Dampfer, von denen man
annehmen darf, dass sie wie die großen Kreuzfahrtschiffe trotz einiger
Irrfahrten in der Regel nicht untergehen. Prekärer ist die Lage der
vielen kleinen Initiativen und **selbständigen
<https://selbststaendige.verdi.de/beratung/corona-infopool/++co++aa8e1eea-68…>**Künstler
und Künstlerinnen, auch wenn es schon erste **staatliche
<https://www.mkw.nrw/Informationen_Corona-Virus>**und private
Hilfsprogramme gibt – bis hin zu **Checklisten
<https://www.dov.org/oeffentliche_meldungen/leitfaden-und-checkliste-wie-ble…>**,
um mental und körperlich fit zu bleiben.**
Viele haben ihre Onlinepräsenz erhöht, Live-Streams von
Geisterkonzerten, virtuelle Hausführungen u.ä. sprießen aus dem Boden,
die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de>**veröffentlicht in
Anlehnung an ihre Montagskonzertreihe **jeden Montag
<https://www.musikfabrik.eu/de/blog/new-music-monday-1>**eine neue
Aufnahme ihres Onlinelabels – manchen hört man schon stöhnen: „Wer soll
das alles hören?“. Aber das Live-Erlebnis, die Nähe zu den Musikern, den
Austausch mit anderen Besuchern kann das natürlich nicht ersetzen und
vor allem bringt es den Künstlern in der Regel kein Geld ein. Man kann
daher nur hoffen, dass bald Licht am Ende des Tunnels erscheint. Die
**Essener Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**,
die selbstverständlich ebenfalls **Corona trotzt
<https://www.theater-essen.de/meldungen/tup-trotzt-corona/>**, wird
jedenfalls am 31.3. das Programm für die Spielzeit 2020/2021
veröffentlichen. * ***
Bei soviel Online-Aktivitäten darf natürlich ein Hinweis auf **Irene
Kurka <https://irenekurka.de/>**nicht fehlen, deren **Podcast neue musik
leben <https://irenekurka.de/podcast.html> **just am 10.4.2020 seinen
zweiten Geburtstag feiert und der ich hiermit herzlich gratulieren
möchte. Im Zweiwochenrhythmus veröffentlicht sie Interviews und
Berichte, die sich durch ihren sehr persönlichen Zugang auszeichnen.
Angesichts der aktuellen Situation hat sie Musikerinnen und Musiker zu
ihrem Alltag in Zeiten der Coronakrise befragt und auch eigene
Erfahrungen beigesteuert und für April sind Interviews mit David Moss
und Rainer Nonnenmann sowie eine Solofolge über das Thema Scheitern
angekündigt. Langeweile ist also nicht zu befürchten.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
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23 Feb '20
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*März 2020*
*Gewesen:*Zeitinsel Kurtág in Dortmund – Gürzenich-Orchester mit
Beethoven und Uraufführungen*
Angekündigt: *Neue Musik im BaseCamp und beim Beethovenfest in Bonn –
Musik der Zeit beim WDR – Kagel im Bonner Frauenmuseum u.v.a.m.
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**[Zeitinsel Kurtág in Dortmund]****
*Bereits in den vergangenen Jahren widmete sich das **Konzerthaus
Dortmund <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**in sogenannten
Zeitinseln ausgewählten Komponisten und Interpreten, aber das diesmalige
Unterfangen war etwas Außergewöhnliches. Mit **György Kurtág
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/kurtag/>**stand ein noch lebender
Komponist im Blickfeld, der selbst in der an eigenwilligen
Persönlichkeiten nicht eben armen zeitgenössischen Musiklandschaft
besonders ist – was sich sowohl in der Begegnung mit seiner Musik als
auch seiner Person zeigt. Seine Werke sind oft fragmentarisch, schlicht,
reduziert und gleichzeitig elaboriert, anspielungsreich und tiefgründig.
Wenn er händchenhaltend mit seiner Frau Márta, mit der er bis zu ihrem
Tod im Oktober letzten Jahres über 70 Jahre verheiratet war, am Klavier
saß, wirkten die beiden anrührend und nah und gleichzeitig wie aus einer
anderen Welt, zu der außer ihnen keiner Zugang hat. Kontakt zur
Außenwelt nahm bzw. nimmt Kurtág offensichtlich vor allem über seine
Frau und über seine Musik auf, was in vielfältigen Widmungen, Hommagen
und Zuschreibungen zum Ausdruck kommt. Da er aufgrund seines
fortgeschrittenen Alters nicht mehr reist, kam der Dortmunder Intendant
**Raphael von Hoensbroech kurzerhand zu ihm nach Budapest begleitet von
**Benjamin Appl <http://benjaminappl.com/>**und einem Kamerateam. Der
junge Bariton war von Kurtág ausgewählt worden, um mit ihm die
**/Hölderlin-Gesänge/**einzustudieren, ein Prozess an dem das Dortmunder
Publikum im Rahmen eines Gesprächskonzertes und anhand der mitgebrachten
Filmsequenzen hautnah Anteil nehmen konnte. Kurtág gilt als
ausgesprochen streng und skrupulös, meist weiß er genau, was er will,
und wenn nötig wird an wenigen Takten oder einem bestimmten Ausdruck
stundenlang gefeilt, aber auch ein fragender Blick zu Márta oder ein
entwaffnendes 'ehrlich gesagt, ich weiß es nicht' ist möglich. Überhaupt
räumt Appl ein, dass der in der Probensituation endlich gefundene
perfekte Moment in seiner Einzigartigkeit letztlich nicht reproduzierbar
ist, so dass es mehr auf die Vermittlung einer Haltung als auf
äußerliche Präzision ankommt. Diese Haltung war bei der zweimaligen
Darbietung der **/Hölderlin-Gesänge/**eindrucksvoll spürbar. Appl ist
dabei weitgehend auf sich gestellt, unbegleitet bis auf einen kurzen
Einsatz von Posaune und Tuba im dritten Gesang, mäandernd den 'Linien
des Lebens' folgend oder gehetzt, stockend, fast erstickt, 'in äußerster
Wut und Verzweiflung' jenes 'Pallaksch, Pallaksch' hervorstoßend, mit
dem der alternde Hölderlin auf unliebsame Besucher reagiert haben soll.
Zur Uraufführung überließ Kurtág Appl zwei weitere, bereits 1996
komponierte Hölderlinlieder, die von Lebensüberdruss („Ich bin nichts
mehr, ich lebe nicht mehr gern“) und dem Verlust der
Verständigungsmöglichkeiten handeln und angesichts des Todes seiner Frau
eine besondere persönliche Tragik mit sich führen.**
Eine ganz andere Art der Vermittlung wählten die Sopranistin **Caroline
Melzer <https://caroline-melzer.de/>**und die Geigerin Nurit Stark,
deren **Interpretation <https://www.kafka-fragmente.com/de>**der
**/Kafka-Fragmente/**von einer Videoinstallation begleitet wurde.
**Isabel Robson <http://isabelrobson.de/>**und Susanne Vincenz hatten
sich hierfür per Eisenbahn mit den Musikerinnen von Berlin nach
Kaliningrad auf eine Reise begeben, die sich im doppelten Sinne als
Zeitreise erweist: einerseits zu Kafka und seinen schonungslosen
Gedankenfetzen („Im Kampf zwischen dir und der Welt, sekundiere der
Welt“), andererseits zu einem von überwucherten Gleisen und real
sozialistischen Speisegaststätten geprägten, fremdartig-vertrauten
untergehenden Kosmos. Kurtág benötigt eigentlich keine Visualisierung,
aber die gleichzeitig beiläufige und von genauer Beobachtungsgabe
zeugende Bildsprache fügt sich unaufdringlich ein und unterstreicht die
von feiner Ironie und unerbittlicher Selbstanalyse durchdrungene
kafkaeske Grundstimmung.*
*In besonderer Weise zeigte sich die Stärke und Präsenz der Kurtágschen
Musik in der **Happy Hour
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/happy-hou…>**des
**WDR Sinfonieorchesters
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/index.html>**,
einem Appetizer für das nicht so konzerthausaffine Publikum mit
Freigetränk und launig-überdrehter Moderation, bei dem zudem noch Dan
Dedius filmreifes Orchesterwerk **/Levante/**zu Gehör kam. Doch dieses
scheinbar kontraproduktive Umfeld konnte Kurtágs **/Grabstein für
Stephan/**und **/Stele/**nicht das Geringste anhaben, beides Gedenkwerke
(eines für Stephan Stein, den Ehemann der für Kurtág lebensprägenden
Psychologin Marianne Stein, das andere für den Dirigenten und
Komponisten András Mihály), vor allem letzteres aufgewühlt und
aufwühlend, hochexpressiv ohne in Pathos abzudriften. Mit dem **Arditti
Quartet <http://www.ardittiquartet.co.uk/>**, das Kurtágs
Streichquartettschaffen von seinem Opus 1 aus dem Jahre 1959 bis zu
seinen **/Six moments musicaux/**aus dem Jahre 2005 beleuchtete, und
**Pierre-Laurent Aimard <https://pierrelaurentaimard.com/>**, der
Auszüge aus **/Játékok/**mit Bach kombinierte, vervollständigten
ausgewiesene Kurtágexperten die Zeitinsel. So kann es in Dortmund
weitergehen und das wird es auch, denn für 2021 ist die deutsche
Erstaufführung von Kurtágs einziger Oper **/Fin de Partie
(Endspiel)/**nach Samuel Beckett angekündigt. Diese war bereits für 2019
vorgesehen, musste jedoch aufgrund eines von der Mailänder Scala geltend
gemachten Exklusivitätsanspruchs verschoben werden. *
**[Gürzenich-Orchester mit Beethoven und Uraufführungen] **
*Das Beethovenjubiläum hat sich natürlich auch **Fran
<https://fxroth.com/>**ç <https://fxroth.com/>ois-Xavier Roth
<https://fxroth.com/>**mit seinem **Gürzenich-Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/>**nicht entgehen lassen:
Angeregt von Beethovens in Wien veranstalteten Akademie-Konzerten rief
er gemeinsam mit **Pierre-Laurent Aimard
<https://pierrelaurentaimard.com/>**eine **neue Akademie
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/allein-freyheit/650>**aus,
die sich 'allein Freyheit' zur Richtschnur wählte. Dabei hatten die
Zuhörer gleich zwei Irritationen zu gewärtigen: Neben und zwischen den
vertrauten Tönen des Jubilars erklangen zeitgenössische Klänge, darunter
auch zwei speziell für diesen Kontext entstandene neue Werke von
**Isabel Mundry
<https://www.breitkopf.com/composer/687/isabel-mundry>**und Francesco
Filidei, und damit nicht genug wurde vorab kein Programm ausgehändigt,
so dass das Publikum sich ohne Reling und Kursbuch den teils hoch
aufschäumenden musikalischen Turbulenzen ausgesetzt sah. Normalerweise
bin ich keine Freundin des 'wer vieles bringt, wird manchem etwas
bringen', für Beethovenenthusiasten kam zudem erschwerend hinzu, dass
die gespielten Symphonien (Nr. 1, 4, 5, 7), Klavierkonzerte (Nr. 5.) und
Klaviersonaten nur in einzelnen Sätzen, also quasi häppchenweise, zu
Gehör kamen bis hin zu dem unglaublichen Sakrileg, dass die
berühmt-berüchtigte, von allen Musikpäpsten heiliggesprochene
**/Klaviersonate Nr. 32, op. 111/**mittendrin abbrach. Doch trotzdem
entstand daraus für mich ein stimmiges Konzept und ein genussvoller
Konzertbesuch. Den Auftakt machte die **/Mondscheinsonate/**, die
zunächst aus dem Off erklang, von Aimard auf der Bühne aufgenommen und
von Paulo Alvares von der Seite sekundiert wurde. Die zwischen den
Klavieren pendelnden vertrauten Töne wurden von einem diffusen Rascheln
und Rauschen des Orchesters umspült, was sich anhand des nachträglich
dann doch ausgehändigten Programmzettels als Isabel Mundrys
erstes**/Orchesterfragment zu Beethoven /**entpuppte. Von diesen
Fragmenten folgten noch vier weitere, die sich auf subtile Weise, meist
zurückhaltend, gelegentlich grell aufblitzend, in jedem Fall sehr
präsent, zwischen den Beethovenschen Solitären ausbreiteten und für
stimmige Übergänge sorgten. Im Gegensatz dazu ging Francesco Filidei mit
**/Quasi una bagatella/**frontal ans Werk, setzte an zur wilden Jagd,
wüst und kauzig, mit lädierten Beethovenanklängen, die ordentlich durch
den Wolf gedreht wurden. Bei beiden Uraufführungen stellte sich mir
allerdings die Frage, ob und wie sie außerhalb des hier präsentierten
Konzepts bestehen können, eine Frage, die sich bei den anderen beiden
zeitgenössischen Werken erübrigt. Sowohl Helmut Lachenmanns **/Tableau
für Orchester /**als auch Bernd Alois Zimmermanns**/Photoptosis/**stehen
für sich und besonders letzteres entfaltet mit seinen bedrohlich
anschwellenden Orgelkaskaden und apokalyptischen Orchestertutti eine
existentielle Wucht, die sich hinter Beethoven nicht zu verstecken
braucht. Das Gürzenich-Orchester war mit viel Herzblut und Energie bei
der Sache und machte fast dem draußen aufziehenden Orkan Sabine Konk*urrenz.
*[Termine im März]*
*Köln*
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Werke von Jörg Widmann am **2.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mahler-chamber-orchestra-da…>**,
von Wojciech Kilar**am **6.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/anna-vinnitskaya/122849>**und
**7.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/anna-vinnitskaya/122850>,
**von Vito Žuraj am **22.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/munchener-kammerorchester-h…>**sowie
Konzerte mit Magnus Holmander und David Huang am **8.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/magnus-holmander-david-huan…>**und
dem Arditti Quartet am **23.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/arditti-quartet-hosokawa-ma…>**auf
dem Programm. Die **Alte Feuerwache
<https://altefeuerwachekoeln.de/gesamtprogramm/>**kündigt **/Reviving
the Tradition/**mit elektroakustischer Musik am 7.3., **/In Between
Spaces/**, eine Kollaboration zwischen Musikern aus Europa und Afrika,
vom 19. bis 22.3., das Ensemble Fake Music Association mit einer
transdisziplinären Stimm-Sprach-Klang-Performance am 25. und 26.3. sowie
das Musiktheater **/Jeder:Jederzeit /**vom**//**26. bis 29.3. an. Die
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**lädt am **2.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-risonanze-scordate-02…>**,
am **9.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/cerenem-09032020?pager=2020--2021>**und
am **30.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-30032020?pager=2020--…>**zum
Montagskonzert in ihr Studio und in der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**erwarten uns neben den
Märzimprovisationen am 1.3. und den Lunchkonzerten am 7., 14., 21. und
28.3. Saties **/Vexations/**im Rahmen der **Langen Nacht der Kirchen
<https://www.katholisches.koeln/nachtraumstille/>**am 13.3. sowie der
Experimentalfilm **/Vulkaneifel/**musikalisch begleitet von **Akiko
Ahrendt <https://sabineakiko.net/> **am 20.3.. Am 12. und 24.3. gibt es
Neues von der **Plattform nicht dokumentierbarer Ereignisse
<https://plattformkoeln.de/>**, am 25.3. findet die nächste **Soirée
Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html>**statt, in der Konzertreihe
**/nomádes/**kommt am **28.3.
<http://www.tenri-kw.de/konzert-finissage-nomades/>**in der
japanisch-deutschen Kulturwerkstatt **Tenri
<http://www.tenri-kw.de/>**elektroakustische Musik zur Aufführung und
beim nächsten 'Musik der Zeit'-Konzert des WDR am **29.3.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-354.html>**wird
ein neues Werk von York Höller aus der Taufe gehoben. **ZAMUS
<https://www.zamus.de/>**experimentiert vom 21. bis 29.3. beim Fest für
alte Musik unter dem Motto **/Early Music: Reload/
<https://www.zamus.de/wp-content/uploads/2020/01/programmheft_early-music-re…>**mit
ungewöhnlichen Konzertformaten und lässt brandneue Auftragskompositionen
auf Alte Musik treffen.*Fast tägliche Events sind im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu erleben (z.B. am 26.3.
Kompositionen von Tom Johnson, Georg Katzer und Ralf Hoyer), w*eitere
Termine finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>****und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Die Bochumer Symphoniker <https://www.bochumer-symphoniker.de/> spielen
Galina Ustvolskayas /Poem Nr. 2 für Orchester/– am 15.3.
<https://www.bochumer-symphoniker.de/konzerte/detail/bosy-matinee-4-3/>
in *Bochum*und bereits am 14.3.
<https://www.bochumer-symphoniker.de/konzerte/detail/viersen/> in der
Festhalle Viersen.
Das *Dortmunder*Depot <https://www.depotdortmund.de/> präsentiert am
7.3.
<https://www.depotdortmund.de/2181-visual-sound-findet-mich-das-glueck-schat…>
/Visual Sound/, eine phantastisch humorvolle
Licht-Schatten-Klangperformance mit dem Theater Parzelle. Das domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> kündigt Frank Niehusmanns
<https://www.niehusmann.org/> elektroakustisches Musiktheater /[...alles
gut...]/am 1.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/dadado-alles-gut.html>,
das Ensemble Consord <https://consord.net/> am 12.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/ensemble-consord-feat-dr-n…>
und The Dorf am 19.3.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-9590.html> an
und im Konzerthaus steht *Raminta Šerkšnytės*/De Profundis für
Streichorchester /am 21.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/21-03-2020-mirga-grazinyt-t…>
und ein Orgelkonzert mit Vincent Duboisam 26.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/26-03-2020-vincent-dubois-2…>
auf dem Programm.
Im 7. Kammerkonzert der *Duisburger*Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/> am 15.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/delian-quartett-measha-bruegg…>
sind das delian::quartett und Measha Brueggergosman mit Werken von
Aribert Reimann und *Francesco Filidei*zu hören und im 8.
Philharmonischen Konzert am 25. und 26.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/ein-tierpark-in-toenen-8pk-20…>
erklingt /Anthology of Fantastic Zoology /von Mason Bates.
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> kommt am 29.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/pact-x-ensemble-musikfabrik-29032020…>
wieder nach *Essen *in den PACT Zollverein
<https://www.pact-zollverein.de/>.
*Düsseldorf*
Vom 6. bis 8.3. findet das TIN-Festival <https://tin-festival.de/> für
improvisierte Vokalmusik statt. Dabei erwartet uns am 7.3.
<http://www.markusstockhausen.de/trompeter-musiker-komponist/568/urauffuehru…>
die Uraufführung eines Werkes von Markus Stockhausen, der als Schirmherr
fungiert. Das Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> richtet
am 6.3.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal20/>
in der Tonhalle <https://www.tonhalle.de/> die Ohren auf Island und beim
nächsten Salon Neue Musik <http://www.klangraum61.de/salon-.html> im
Klangraum 61spielt und erläutert Martin Tchiba
<https://www.martin-tchiba.com/> am 28.3. seine komponierten
Konzertprogramme für Klavier.
*Sonstwo*
*Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft die
japanische Musikerin Rieko Okuda vom 26.2. bis 4.3. in Wuppertal, Köln,
Duisburg, Köln, Münster, Essen, Düsseldorf und Bielefeld auf wechselnde
Gäste. Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<http://nrwjazz.net/>. *
*Die ***Aachener***Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> präsentiert am 6.3.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1823> aktuellen Jazz mit dem Mathias Haus
Quartett und widmet sich am 13.3. in der Reihe 'Hören und Sprechen über
Neue Musik' der finnischen Komponistin Kaija Saariaho.*
*Beim nächsten Jour fixe der ***Bielefelder***cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> am 2.3. begibt sich Chris
Jones auf eine hauntologische Reise (mit Drähten), in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erwarten uns ein Orgelkonzert mit Musik von John Cage, Earle Brown und
Philip Glass am 15.3. und ein Cellokonzert mit Werken von György Ligeti
und Giya Kancheli am 22.3. und im kleinen Saal der Rudolf-Oetker-Halle
gastiert am 23.3. das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/aktuell/index.php> mit mythischen
Momenten.*
*Im ***Bonner ***Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> stehen am 1.3. eine Klangperformance
und am 4.3. <http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm#eins> der
Wortklangraum <http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2020.htm> mit
einem Konzert für Bratschen und Rezitation auf dem Programm. Ebenfalls
am 4.3. präsentiert die In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/> in der St. Josef Kirche
<https://www.sankt-petrus-bonn.de/kirchen/st-joseph> das Heiner
Rennebaum Doppelquartett. Am 7.3.
<https://www.beethoven-orchester.de/kalender/aktuell/#/_m=/konzerte/sonderko…>
ist das Beethoven Orchester <https://www.beethoven-orchester.de/>
bereits zum dritten Mal an einem ungewöhnlichen Ort, nämlich im Bonner
BaseCamp <https://www.basecamp-bonn.de/>, zu erleben und auch das
Beethovenfest <https://www.beethovenfest.de/de/> hat in seiner
Frühjahrssaison Zeitgenössisches zu bieten. Zu Gehör kommen Werke von
Hugues Dufourt am 13.3.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/idee-fixe-und-urger…>,
von Salvatore Sciarrino am 14.3.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/innehalten/>,
von Enno Poppe am 17.3.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/spaeter-mozart-tauf…>,
von Bernhard Lang am 20.3.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/beispiellose-energi…>
und von Vladimir Tarnopolski am 22.3.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/gesamtprogramm/anrufungen-russisch/>
Im Frauenmuseum <https://www.frauenmuseum.de/> findet am 15.3. ein
GEDOK-Konzert mit einer Collage über Ludwig van Beethoven und Mauricio
Kagel statt und am 31.3. kommt Christina Cordelia Messners
<http://www.christinamessner.de/> Requiem **/ohn warum/**in der Namen
Jesu Kirche zur Uraufführung (Folgeaufführung am 1.4. in der
Kunststation Sankt Peter in Köln).*
*Die ***Detmolder***Klangwerkstatt
<http://www.ensemblehorizonte.de/klangwerkstatt/aktuell/> kündigt am
6.3. den **/Mythos Notre Dame/**mit dem Vokalensemble der
Martin-Luther-Kirche und dem Ensemble Horizonte und am 25.3. **/Der
Vogel als Prophet /**mit Musik u.a. von Messiaen, Schumann, Fukushima,
Vasks, Mabarak und Murail an.*
*Im ***Krefelder***TAM <http://www.tamkrefeld.de/> kann man jeweils
freitags auditive Poesie von Gerhard Rühm erleben.*
*In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> in
***Münster***erwarten uns neben den Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> mit Rieko Okuda am 1.3. Konzerte mit Jazz
und improvisierter Musik und im Theater finden im März weitere
Aufführungen der Oper **/Der Untergang des Hauses Usher/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/der-untergang-des-hauses-ushe…>**von
Philip Glass statt.*
*Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> stellt am 22.3.
<https://www.irenekurka.de/dates/event/190-hildegard-von-bingen-und-john-cag…>
in ***Orsoy***am Niederrhein ihr Programm zu Hildegard von Bingen und
John Cage vor. *
*Der ***Wuppertaler***ort <http://www.kowald-ort.com/> kündigt den
cine:ort <http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/cine-ort-2020.html> am
5.3. und ein Konzert mit dem Duo Flux am 28.3.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/28-3-2020-flux.html> an und
unter dem Dach der Sophienkirche ist am 21.3. Phobos XI
<http://www.phelios.de/phobos.html>, das **Dark Ambient Festival mit
Atomine Elektrine, Nam-Khar, Aidan Baker und Ex.Order zu erleben.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:
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27 Jan '20
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-februar…>
__
__*Februar 2020*
*Gewesen:*Ensemble Modern in der Kölner Philharmonie – /Chaosmos/in
Wuppertal*
Angekündigt: *Zeitinsel Kurtág in Dortmund – Tonleiter im Skulpturenpark
Waldfrieden – Gürzenich-Orchester mit Uraufführungen von Filidei und
Mundry u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***)
**
*[40 Jahre Ensemble Modern]*
2020 wäre Ludwig van Beethoven 250 Jahre alt geworden, ein Jubiläum, das
schon seit einiger Zeit seine Schatten voraus wirft und nicht nur in
seiner Geburtsstadt Bonn sondern im ganzen Land ausgiebig gefeiert wird.
Die Website BTHVN2020 <https://www.bthvn2020.de/>präsentiert uns
Beethoven als *B*onner Weltbürger, *T*onkünstler, *H*umanist, *V*isionär
und *N*aturfreund, wobei ich inzwischen gelernt habe, dass das Auslassen
der Vokale nicht nur ein schicker, nicht mehr ganz taufrischer
Marketinggag ist, sondern auf das Genie selbst zurückgeht, der – seiner
Zeit in jeder Hinsicht weit voraus – Briefe und Partituren gelegentlich
mit Bthvn unterzeichnete. Ein Marketinggag ist jedoch in jedem Fall die
Ankündigung der Kölner Philharmonie, sich im Jubiläumsjahr zur
Beethoven-freien Zone zu erklären. Denn nicht nur gibt es in der
Philharmonie im Jubiläumsjahr selbstverständlich Beethoven im Original
zu hören, sondern auch das in diesem Zusammenhang ins Leben gerufene non
bthvn projekt
<https://www.bthvn2020.de/beteiligung/veranstaltung/das-non-bthvn-projekt-ko…>nimmt
Bezug auf ihn. Die 25 mit Kompositionsaufträgen versehenen
zeitgenössischen Tonkünstler sind nämlich angehalten, sich von den
Konversationsheften inspirieren zu lassen, die der ertaubte Musiker zur
Kommunikation mit seinen Mitmenschen nutzte und die vorzugsweise deren
Gesprächsbeiträge beinhalten. So ist auch in Köln dafür gesorgt, dass
der Jubilar durch alle Haupt- und Hintertüren ungehindert ein- und
ausgehen kann.
Die ersten Ergebnisse dieses Projekts waren jetzt im Rahmen eines
weiteren Jubiläums zu erleben, das für die Neue Musik-Szene eine weitaus
größere Tragweite hat: das 40-jährige Bestehen des Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/>. Inzwischen sind so viele
Spezialformationen aus dem Boden geschossen, dass kaum noch zu ermessen
ist, was es 1980 bedeutete, endlich eine Gruppe von Enthusiasten zur
Verfügung zu haben, für die die Beschäftigung mit zeitgenössischen
Klängen kein mehr oder minder lästiges Pflichtprogramm ist. Das
Gründungskonzert des heute in Frankfurt beheimateten Ensembles fand
übrigens beim Deutschlandfunk in Köln statt und so lag es nahe, auch den
Jubiläumszyklus in Köln zu eröffnen. Auf dem Programm standen neben
älteren Werken von Komponisten, die dem Ensemble seit längerem verbunden
sind (/Holz/ von Enno Poppe, /Runaround/ von Vito Zuraj sowie /Issei no
kyo/ des kürzlich verstorbenen Hans Zender) auch zwei Uraufführungen aus
besagtem non bthvn projekt
<https://www.bthvn2020.de/beteiligung/veranstaltung/das-non-bthvn-projekt-ko…>:
Der katalanische Komponist Blai Soler <http://www.blaisoler.com/>, der
2008/9 an einem Kompositionsseminar der IEMA
<https://www.internationale-em-akademie.de/de>teilnahm, hat mit /Off the
String/ dem Geiger des EM Jagdish Mistry ein Werk auf den Leib
geschrieben, in dem Solist und Ensemble in einen abwechslungsreichen
Dialog treten – mal mit, mal gegeneinander, mal auf der Stelle tretend,
mal melodisch ausgreifend. In Anthony Cheungs
<https://acheungmusic.com/>/A line can go anywhere/ steht der Pianist
Ueli Wiget im Zentrum des sehr farbigen und turbulenten Geschehens. Das
Klavier wird teils zart umsäuselt, teils von einem elektronischen
Keyboard umschattet, teils von sich aufbäumenden Klangwogen fast
überwältigt. Wer mag, kann in den Begegnungen von Solist und Ensemble
einen Widerschein der Kommunikation Beethovens mit seiner Umwelt hören.
Außerhalb dieses Kontextes stand die dritte Uraufführung des Abends,
doch auch in Elena Mendozas /Zwei Szenen/ geht es letztlich um das Mit-
und Gegeneinander von Gruppe und Individuum. /Dum mors nos dividat/
zelebriert die 'Vermählung' der Solistin Megumi Kasakawa mit ihrer
Bratsche, aber anstelle einer fröhlichen Feier entwickelt sich ein
angespanntes Selbstgespräch, das von den Klang- und Spracheinwürfen der
anderen zusätzlich bedrängt wird. /Gemeinschaft/ nimmt Bezug auf die
gleichnamige kurze Erzählung <https://www.textlog.de/32081.html>von
Franz Kafka, die von Ausschluss und Zugehörigkeit handelt. Aus der
Bewegung der Musiker im Raum kristallisiert sich eine Fünfergruppe
heraus, die sich gegenüber ihrer Umgebung hermetisch abschließt. Doch
auch hier führt der Zusammenschluss nicht zu einer Befriedung, vielmehr
sorgen attackierende Gesten und bedrohliche Generalpausen für eine
anhaltende Spannung.
Das Ensemble Modern ist 2020 in NRW noch im Rahmen des Kölner Acht
Brücken-Festivals <https://www.achtbruecken.de/de/>sowie bei den
Wittener Tagen für neue Kammermusik zu erleben. Wer nicht so lange
warten möchte, kann sich auf der Website
<https://www.ensemble-modern.com/de/shop/cds>des hauseigenen Labels
umschauen, wobei ich besonders auf die kürzlich erschienene
Gesamteinspielung
<https://www.ensemble-modern.com/de/shop/cds/mark-andre-riss/145#d-145>des
dreiteiligen Zyklus /riss/ von Mark Andre hinweisen möchte. Andre
bezieht sich mit dem Titel - wie fast immer – auf ein biblisches Thema:
das Reißen des Tempelvorhangs zur Todesstunde Jesu', ein verstörender,
aggressiver Moment, durch den gleichzeitig der Blick auf das
Allerheiligste freigegeben wird. Dieser Riss ist auch im Klangbild der
drei zwischen 2014 und 2017 entstandenen Ensemblewerke zu hören, als
scharfkantige, teils lange nachbebende Einbrüche in einer äußerst
fragilen, von behutsamem Pochen, hauchzartem Flirren, diffusem Huschen
und Hauchen geprägten Landschaft. Doch man braucht keinen Taufschein, um
sich dieser hinzugeben, jenseits aller inhaltlichen Bezugnahmen entsteht
aus der Ambivalenz zwischen Direktheit und Verhaltenheit, Behutsamkeit
und Gewaltsamkeit eine Atmosphäre von hoher – im wahrsten Sinne zum
Zerreißen gespannter – Intensität, die, es Bedarf kaum der Erwähnung,
beim Ensemble Modern unter der Leitung von Ingo Metzmacher, in besten
Händen ist.
*[/Chaosmos/ in Wuppertal]*
Zeitgenössisches Musiktheater hat es im Stadttheater schwer. Zwar gibt
es bereits seit 2001 den Fonds Neues Musiktheater
<https://www.nrw-kultur.de/de/programme/fonds_neues_musiktheater/#/> des
NRW Kultursekretariats <https://www.nrw-kultur.de/de/home/#/>, doch der
hilft – wie ein Blick auf die aktuellen Förderanträge zeigt – oftmals
nur Altbewährtem (Eötvös, Blacher, Liebermann) auf die Bühne. Um hier
Abhilfe zu schaffen, wurde der Fonds Experimentelles Musiktheater
<http://www.nrw-kultur.de/de/programme/fonds_experimentelles_musiktheater/#/>
ins Leben gerufen, der uns schon manchen spannenden Abend beschert hat
und jetzt erstmals seine Fühler über die Grenzen von NRW hinaus
ausstreckt. Unter dem Schlagwort NOperas! <https://www.noperas.de>
findet eine Kooperation mit der Oper Halle und dem Theater Bremen statt,
um den teils aufwändigen Produktionen eine größere Reichweite zu
verschaffen. Dieser Ansatz kommt auch der Idee des Work in progress
zugute, denn bei der Tournee von Bühne zu Bühne sind nicht nur
pragmatische Anpassungen sondern auch inhaltliche Weiterentwicklungen
möglich und erwünscht. In NRW haben sich in den letzten Jahren besonders
die Wuppertaler Bühnen <https://www.wuppertaler-buehnen.de/> als
Zufluchtsort für Ungewöhnliches etabliert (erinnert sei z.B. an Cages
/Europeras/
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2…>,
Steve Reichs /Three Tales/
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2…>
oder Heiner Goebbels /Surrogate Cities/
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober…>)
und so konnte es nicht überraschen, dass das erste NOperas!-Projekt am
11.1. im Opernhaus in Barmen Premiere feierte. Da es zum feXm-Konzept
gehört, Teams statt Einzelpersonen zu verpflichten, kam mit Marc Sinan
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober…>
(Komposition), Tobias Rausch <http://www.tobiasrausch.de/> (Idee und
Text) und Konrad Kästner <https://spotundpixel.de/> (Video) ein
Dreiergespann zum Zuge, das zusammen die sogenannte Logistik-Oper
/Chaosmos
<https://www.oper-wuppertal.de/index.php?id=846&tx_wbfe_pi1[performance]=2424>/
entwickelte. Der Titel weist uns bereits den Weg: Kosmos und Chaos,
Ordnung und Unordnung, sind keine Gegensätze sondern bedingen einander,
und wo lässt sich das besser demonstrieren als in einer von chaotischer
Lagerhaltung geprägten Logistikzentrale. Die Bühne wird dominiert von
Regalsystemen, in denen nicht nur Kartons sondern später auch die
Musiker verstaut werden und auch das Publikum ist – da es sich um eine
On-Stage-Produktion handelt – ganz nah am Geschehen. Zum Auftakt ist
sogar ein bisschen Interaktivität vorgesehen, denn bevor sie Platz
nehmen, müssen die Besucher einen ihnen vorher ausgehändigten Teil der
Partitur schön zufällig ins Regal stellen, wodurch die aus einzelnen
Modulen bestehende Musik Sinans ordentlich durchgeschüttelt wird.
Ansonsten dürfen wir uns aufs Zuschauen und Zuhören beschränken und
beobachten, wie die beiden Packer Joe und Jay zunächst ganz banal ihren
Job verrichten und dann immer tiefer im Chaos versinken. Von Anfang an
ist der Wurm drin, die Kaffeemaschine funktioniert nicht, ein Problem,
das einer der beiden durch konsequente Realitätsverweigerung zu händeln
versucht, eine immer wieder gern gewählte Strategie, die jedoch in der
Regel früher oder später an Grenzen stößt (wenn man Glück hat allerdings
erst jenseits der eigenen Lebensspanne!). Auch bei Joe und Jay fallen
die Schranken, auf der Suche nach dem Generalplan öffnen sie Pakete,
denen schlangenartige Urwaldmonster und Papproboter entsteigen, und
parallel zu diesem bunten Treiben werden auf einer Riesenleinwand
historische Beispiele für die oft ungute Verbindung von Ordnung und
Chaos vorgeführt. Im Sinne von Tobias Rausch' Recherchetheater steht
dabei jedoch „nicht die dokumentarische Wahrheit […] im Vordergrund,
sondern die Erforschung der Psychotopografie einer gesellschaftlichen
Situation“. Carl von Linné, der die Natur mit einem binären Raster zu
bändigen versuchte, gerät in einen von ihm selbst in Gang gesetzten
grotesken, sexuell aufgeladenen Strudel und steht am Ende ziemlich
gefickt da. Der Versuch der europäischen Kolonialmächte, Afrika mit dem
Lineal unter Kontrolle zu bringen, hat dem Kontinent ein bis heute
anhaltendes Desaster beschert, bringt hier jedoch erst einmal die
Kolonisatoren selbst an den Rand des Wahnsinns. Der globale Siegeszug
des Containers wiederum wurde nicht zuletzt durch die logistischen
Erfordernisse des Vietnamkriegs befördert, so dass auch hier Aufbau und
Zerstörung eng beieinander liegen. Dieses Mit- und Ineinander von
Spielerischem und Ernstem, Realem und Phantastischem, gespickt mit
skurril-surrealen Wendungen und aggressiv-bissigen Querschlägern ist die
Würze des Abends. Wie Joe und Jay können wir uns nie sicher fühlen,
drohen ständig den Boden der Realität und Rationalität unter den Füßen
zu verlieren. Die Musik von Marc Sinan fügt sich hier gut ein. Aus den
instrumentalen und vokalen Linien entspinnt sich ein dichtes
unentwirrbares Klanggeflecht, dann wieder markieren rhythmisch
konturierte, staccatohafte Passagen eine vordergründige, stets brüchige
und aggressive Ordnung. Diese Doppelbödigkeit kommt besonders gut durch
die vier Gesangsolisten zum Ausdruck (Wendy Krikken, Iris Marie Sojer,
Adam Temple-Smith, Imothy Edlin), die als sich roboterhaft bewegende
Wesen, weiß geschminkt und im uniformen Blaumann, mit ihren Stimmen
gleichzeitig Menschlichkeit und Lebendigkeit verkörpern.
Zum Schluss keimt Hoffnung auf: Nachdem die Regale mit
markerschütterndem Krachen zu Boden gegangen sind, erhebt sich aus der
Bühnenmitte eine Lichtskulptur, die Joe und Jay den ersehnten Ausweg
weist. Dazu intonieren die Musiker Bach, den Vater musikalischer Ordnung
und Wohltemperiertheit. Doch der wirkt seltsam dekonstruiert und wohin
der Abstieg in den Untergrund die beiden letztlich führt, weiß ebenfalls
niemand zu sagen. Bis jetzt hat noch jeder menschliche
Regulierungsversuch zumindest ambivalente Ergebnisse gezeitigt, während
aus so manchen Turbulenzen neue Strukturen hervorgegangen sind. Schon
Hölderlin besang das „freudigschauernde Chaos“ und laut Ludwig Tieck ist
„eine gute Verwirrung […] mehr wert, als eine schlechte Ordnung“.
*[Termine im Februar]*
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> stehen
zeitgenössische Klänge aus China am 1.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ray-chen-musik-aus-china/12…>,
Musik von Joey Roukens am2.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/noa-wildschut-elisabeth-bra…>,
von Lisa Streich am 9.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mozart-in-munchen/122543>,
von Avner Dorman am 14.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/macelaru-dirigiert-dvorak/1…>
und 15.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/macelaru-dirigiert-dvorak/1…>,
von Vijay Iyer am 16.2.,
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-resonanz-r-minasi-…>
von B. A. Zimmermann am 19.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/berliner-philharmoniker-kir…>
sowie von Toru Takemitsu am 28.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/s-gabetta-nhk-symphony-orch…>
auf dem Programm. Das Gürzenich Orchester bringt in seinem 6. Abokonzert
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/allein-freyheit/650>am
9.2. neue Werke von Francesco Filidei und Isabel Mundry zur Uraufführung
(weitere Termine am 10. und 11.2.) ergänzt durch die Nacht-Akademie am
10.2.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/die-nacht-akademie/653>Die
Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>kündigt
Lunchkonzerte am 1., 8., 15. und 29.2. sowie die Februar-Improvisationen
am 2.2. an. Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>veranstaltet
vom 31.1. bis 2.2. bei kostenlosem Eintritt das Festival Kontakte
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/kontakte-31012020?pager=2020--2021>und
ist am 16.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-73-16022020?pager…>mit
Uraufführungen von Hans Zender und Isabel Mundry beim WDR zu Gast. In
der Alten Feuerwache <https://www.altefeuerwachekoeln.de/>erwarten uns
das Ensemble hand werk
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/ensemble-handwerk.eu>am 5.2.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/976?month=202002>,
das inszenierte Konzert /Pythagorean Triple/ am 19.2.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/982?month=202002>und
die reiheM <http://www.reihe-m.de/con/>mit Michael Ranta
<http://www.reihe-m.de/?p=4257>am 29.2.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/983?month=202002>
ON – Neue Musik <https://kulturserver-nrw.de/de_DE/on-cologne.de>Köln
bietet weitere Informationsveranstaltungen in der Reihe ONpaper sowie
einen Workshop für Vokalimprovisation mit Hanna Schörken an. Fast
tägliche Events sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>zu
erleben, weitere Termine finden sich bei kgnm <https://kgnm.de/> und
Musik in Köln <https://www.musik-in-koeln.de/> und Veranstaltungen mit
Jazz und improvisierter Musik bei Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>.
*Ruhrgebiet*
Im Kammerkonzert der *Bochumer* Symphoniker am 9.2.
<https://www.bochumer-symphoniker.de/konzerte/detail/bosy-camera-5-3/>
erklingt das /Duo Concertante für Violine und Kontrabass/ von Krzysztof
Penderecki.
Ein Highlight im Februar ist die Zeitinsel Kurtág
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/kurtag/>, die vom 2. bis 6.2. im
Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/> *Dortmund*
stattfindet. Mit dabei sind u.a. das Arditti Quartet, der Bariton
Benjamin Appl, der im Vorfeld nach Budapest reiste, um gemeinsam mit
Kurtág das Programm des Abends zu erarbeiten, Pierre-Laurent Aimard, das
WDR Sinfonieorchester sowie Caroline Melzer und Nurit Stark mit den
/Kafka-Fragmenten/. Außerdem erklingt im Konzerthaus am 29.2.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/29-02-2020-sol-gabetta-nhk-…>
Toru Takemitsus /How slow the Wind/. Eva-Maria Houben
<http://evamariahouben.de/> spielt in der Stadtkirche Sankt Petri am
7.2. u.a. eigene Werke (am 8.2. auch in der evangelischen Dorfkirche
Hoerstgen in Kamp-Lintfort).
Vom 30.1. bis 6.2. laden Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> zur Winterakademie mit Vorträgen und
Konzerten in den *Duisburger* Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>, die Kulturkirche
Liebfrauen <https://liebfrauen-kulturkirche.de/> sowie ins Düsseldorfer
Heinrich-Heine-Institut.
Die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/> ist im Februar gleich
zweimal im PACT Zollverein <https://www.pact-zollverein.de/> in *Essen*
zu Gast: am 2.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/pact-zollverein-02022020?pager=2020-…>
mit Werken von Mauricio Kagel und am 23.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/pact-zollverein-situations-23022020?…>
mit einem von Florentin Ginot kuratierten Hybridformat.
*Düsseldorf*
Am 5.2.
<https://www.eko-haus.de/de/veranstaltungen-und-kurse/kulturelle-veranstaltu…>
kommen der Schauspieler Joep Dorren <http://www.joepdorren.nl/> und die
Buto-Tanzerin Sanae Kagaya erneut nach Düsseldorf, diesmal ins Eko-Haus
<https://www.eko-haus.de/de/>. Im letzten Jahr waren sie bereits im
Rahmen des sommerlichen Wandelweiser-Klangraums zu erleben (s. Gazette
September 2019
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>).
Ebenfalls am 5.2.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Faszination-Klassik/Fazil-Say2/>
erklingt in der Tonhalle neben Fazil Says /Klavierkonzert Nr. 2 Silk
Road/ Michael Tippetts /Little Music for String Orchestra /und vom 6.
bis 9.2. findet das Approximation-Festival
<http://www.approximation-festival.de/festival.html> statt, das u.a.
zwei Konzerte
<https://tanzhaus-nrw.de/de/veranstaltung/2020/02/meredith-monk-vocal-ensemb…>
mit Meredith Monk im Tanzhaus präsentiert.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft die
japanische Musikerin Rieko Okuda vom 26.2. bis 4.3. in Wuppertal, Köln,
Duisburg, Köln, Münster, Essen, Düsseldorf und Bielefeld auf wechselnde
Gäste. Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> widmet sich am 14.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1864> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' György Kurtág und präsentiert am 1.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1811> und 15.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1816> aktuellen Jazz.
Beim Jour fixe der *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> befasst sich Ulrich Maske
am 3.2. mit Beckett-Vertonungen und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
kommen Mike Svobodas /Kammeroratorium/ am 2.2. und Simeon ten Holts
/Canto Ostinato/ am 23.2. zur Aufführung.
Das *Bonner* Theater <https://www.theater-bonn.de> kombiniert Beethovens
Oratorium /Christus am Ölberg/ mit einem Prolog von Manfred Trojahn, in
dem er sich mit dem berühmten fiktiven /Brief des Lord Chandos an
Francis Bacon/ von Hugo von Hofmannsthal befasst - am 8.2.
<https://www.theater-bonn.de/de/programm/ein-brief-christus-am-olberge/153299>
ist Premiere. Die In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/>
präsentiert am 9.2. im Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
Improvisationen von Andy Moor, John Butcher und Thomas Lehn. Olli
Mustonen hebt am 9.2.
<https://www.beethoven.de/de/termine/view/5652156384280576/Beethoven+Pur>
im Beethovenhaus ein eigenes Werk aus der Taufe und im Theater im
Ballhaus <https://theater-im-ballsaal.de/index.php> bringen die zwei
Musikerinnen von INTERSTELLAR 2 2 7 am 18.2.
<https://theater-im-ballsaal.de/doublespace/> /#doublespace/, ein Spiel
mit der Wahrnehmung realer und virtueller Raumdimensionen, zur Aufführung.
In der *Detmolder* Klangwerkstatt
<http://www.ensemblehorizonte.de/klangwerkstatt/> sind am 9.2. Milena
Schuster (Violine/Gesang) und Marija Kandic (Akkordeon) zu erleben und
die Hochschule für Musik <http://www.hfm-detmold.de/> veranstaltet am
5.2. ein /Concert in the Dark/ mit Improvisationen und neuer Musik.
Das *Krefelder* TAM <http://www.tamkrefeld.de/> verbindet im Februar in
/Die Winterreise-Dahinterweise/ Gerhard Rühm mit Pastior und Müller.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster* kombinieren Luis Tabuenca und Dafna Naphtali am 22.2.
Klang- und Rhythmuserkundungen und verbinden klassische
elektroakustische Ästhetik mit der Energie frei improvisierter Musik.
Im Haus für Musiker auf der Raketenstation Hombroich
<https://www.inselhombroich.de/de> bei *Neuss* ist am 7. und 8.2.
<https://www.inselhombroich.de/de/veranstaltungen/haus-fur-musiker-scivias>
/SCIVAS/ erstmalig vor größerem Publikum zu erleben, eine
experimentelle, multimediale Zusammenarbeit zwischen Michael Dudeck und
Annette Elster, welche die musikalische, visuelle und mystische
Weltsicht der Hildegard von Bingen in die zeitgenössische Landschaft der
neuen Medien überträgt.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen* lädt anlässlich seines 25-jährigen Bestehens am
6.2. zu einem Jubiläumskonzert ins Apollo-Theater.
Zwar nicht in NRW aber nicht weit entfernt in *Trier* und mit
nordrhein-westfälischer Unterstützung findet vom 6. bis 9.2. Opening
<http://opening-festival.de/>, das internationale Festival für aktuelle
Klangkunst, statt. Mit dabei sind die Musikfabrik, Kunsu Shim, Gerhard
Stäbler, Antoine Beuger u.v.a.
Gleich drei Veranstaltungen mit neuer Musik kündigt die Reihe Tonleiter
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/tonleiter.html> im Skulpturenpark
Waldfrieden <https://skulpturenpark-waldfrieden.de/startseite.html> in
*Wuppertal* an (1., 2. und 29.2.) und im ort
<http://www.kowald-ort.com/> sind neben dem cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/cine-ort-2020.html> am 6.2. und
den Soundtrips
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/soundtrip2020.html> am 26.2.
weitere Konzerte am 14.2.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/14-2-2020-kohmann.html> und
16.2. <http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/16-2-2020-ehwald.html> zu
erleben.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
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*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
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23 Dec '19
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<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-…>
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*Januar 2020*
*Gewesen:*Ausflug zur Ars Musica in Brüssel
*Angekündigt: *Fraktionen in Bielefeld – Kontraste in Köln –
Winterakademie in Duisburg u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Ars Musica in Brüssel]**
Ausnahmsweise möchte ich diesmal über den nordrhein-westfälischen
Tellerrand hinausblicken und von der Ars Musica
<https://www.arsmusica.be/fr/> in Brüssel berichten, die in diesem Jahr
ihr 30-jähriges Bestehen feierte. Vor allem mit ihren Anfängen in den
90er Jahren verbinden mich viele persönliche Erinnerungen. Unvergessen
sind für mich vor allem eine Aufführung von Heinz Holligers
/Scardanelli-Zyklus/ im Jahr 1994 sowie Nonos /Prometeo/ in einer
Inszenierung von Robert Wilson im Jahr 1997. Irgendwann habe ich das
Festival angesichts des immer reichhaltigeren Angebots vor der eigenen
Haustür aus den Augen verloren und als mich jetzt Ende November mein Weg
wieder einmal nach Brüssel führte, stellte ich erfreut fest, dass sich
der Aufführungszeitraum vom Frühling in den Herbst verlagert hat und
sich so für mich die Gelegenheit bot, mehrere Veranstaltungen zu
besuchen. Das erste Konzert
<https://www.arsmusica.be/fr/events/symphonic-cinema-loiseau-de-feu/>
fand in dem schönen Konzertsaal des in den 1920er Jahren von Victor
Horta geplanten Bozar statt, wo das Orchestre Philharmonique Royal de
Liège <https://www.oprl.be/fr> mit Henri Dutielleux' Cellokonzert /Tout
un monde lointain, /Strawinskys /Feuervogel /und einem neuen Werk des
belgischen Komponisten Benoît Mernier
<https://www.arsmusica.be/fr/biographie/benoit-mernier/> zu erleben war.
*Mernier gehört zu jener besonderen Spezies belgischer Komponisten, die
sich von den kompositorischen Entwicklungen der letzten 100 Jahre nahezu
unbefleckt zeigen und auch in **/Comme d'autres esprits /**bewegt er
sich mit sicherem Schritt im vertrauten Terrain hochromantischer
Klangsprache. Dass er damit nicht alleine steht, zeigte das Projekt
**/Pierrot Rewrite/
<https://www.arsmusica.be/fr/events/pierrot-rewrite-le-pierrot-lunaire-revis…>**,
das Bezug nimmt auf Schönbergs berühmtes Melodram **/Pierrot Lunaire/**.
Das einstige Skandalstück zeichnet sich vor allem durch die besondere
Behandlung der Sprechstimme aus und gilt heute als Meilenstein der
Moderne. Der zugrundeliegende Gedichtzyklus stammt aus der Feder des
belgischen Symbolisten Albert Giraud und so entstand die Idee, die Texte
erneut zu befragen und diesmal belgische Landsleute ans Werk zu lassen.
Gemeinsam mit dem Ensemble **Musiques Nouvelles
<http://www.musiquesnouvelles.com/>**beauftragte Ars musica 21 belgische
Komponisten, jeweils ein Gedicht auszuwählen, neu zu vertonen und so
einen neuen Zyklus zu kreieren. Die von Schönberg gelegte Latte liegt
natürlich hoch und so taten die Beteiligten gut daran, sich davon nicht
sonderlich beeindrucken zu lassen und ihr eigenes Ding zu machen. Auch
beim Hören empfahl es sich, nicht im Vergleichsmodus zu verharren, was
durch den Umstand erleichtert wurde, dass die Texte im französischen
Original erklangen und die meisten Komponisten einen klassischen
Gesangsstil favorisierten. Lediglich Todor Todoroff tanzte aus der
Reihe, indem er ein Tonbandstück mit sich überlagernden, flüsternden,
flirrenden, in den Raum ausgreifenden Stimmen präsentierte. Die übrigen
legten der Mezzosopranistin Pauline Claes gut sangbare Lieder in den
Mund, mal ausdrucksvoll schwelgend, mal expressionistisch aufgekratzt,
mal melancholisch verdüstert, mal fahl verschleiert. Manches hätte auch
in einer Bar mit gehobenem Publikum erklingen können, das war insgesamt
schön anzuhören hatte aber eher nostalgisches Flair. Als sich zum
Schlussapplaus die Beteiligten im Publikum erhoben, wähnte ich mich denn
auch von einer gediegenen Herrenriege umgeben (irgendwo müssen sich auch
zwei Frauen versteckt haben, die ich jedoch – falls sie überhaupt
anwesend waren – nicht ausmachen konnte).**
Aber Ars musica kennt auch andere Seiten und der bereits erwähnte
**Todor Todoroff <https://todoroff.be/>**schlug die Brücke zum fast
zeitgleich stattfindenden **Festival Loop 11
<https://www.senghor.be/festival-loop-11/>**, das sich als 'Festival de
musiques contemporaines, acoustiques, électroacoustiques et mixtes'
ausweist und gemeinsam mit Ars musica ein **Doppelkonzert
<https://www.arsmusica.be/fr/events/linke-lanke-evanescens/>**im **Le
Senghor <https://www.senghor.be/>**, einem Veranstaltungsort im
Stadtteil Etterbeek, ausrichtete. Im ersten Teil lässt **Gilles Gobert
<http://www.gillesgobert.xyz/>**unter dem Titel **/Thickness
Flows/**seine Live-Elektronik mit Klavier (Véronique Delcambre), Tanz
(Maya Oliva) und Video (Inger Elisabeth Gleditsch) in einen Dialog
treten, wobei jeder auf den anderen reagiert und trotzdem seine
Unabhängigkeit wahrt. Einen Moment lang scheint sich das mal dumpfe, mal
sanfte Pochen der Elektronik auf die Tänzerin zu übertragen, die teils
punktuellen, teils aggressiv insistierenden Klavierklänge geraten in
einen flirrenden, vibrierenden Sog, doch nichts ist eindeutig, alles
bleibt – wie der Titel andeutet – im Fluss, der zum Schluss immer
schriller und dringlicher anschwillt bevor er plötzlich abreißt und
verrinnt. * ***
Todoroff schafft im zweiten Teil mit **/eVanescens/**eine besondere
Versuchsanordnung, indem er die Performerin (**Sigrid Vandenbogaerde
<http://www.sigridvandenbogaerde.be/>**, Cello und Stimme) mit
Bewegungssensoren ausstattet. Die Verschmelzung von Visuellem und
Akustischem kulminiert in einem fulminanten Schlussbild, in dem eine im
Video unendlich vervielfachte Tänzerin zum Klang der immer drängenderen
Musik sich in einen ornamentalen Strudel aufzulösen scheint.**
Für auswärtige Besucher besteht ein besonderer Reiz von Ars Musica
darin, neue Veranstaltungsorte und damit neue Winkel der Stadt zu
entdecken: Über die Chaussée de Wavre, die als Hauptschlagader des
afrikanisch geprägten Viertels Matonge gilt, erreicht man **Le Rideau
<https://www.rideaudebruxelles.be/>**im Stadtteil Ixelles, wo das
Streichquartett **Quatuor Tana <https://www.quatuortana.net/>**mit einem
energiegeladenen **Programm
<https://www.arsmusica.be/fr/events/borderline-activity/>**aufwartete:
Als Uraufführung kam Régis Campos **/Borderline Activity/**zu Gehör, das
deutlich von House und Techno beeinflusst, dadurch schön laut und wild,
aufgrund der dominanten Rhythmen aber auch berechenbar ist. Steve Reich
verarbeitet in **/WTC 09/11 /**den Terrorakt auf das World Trade Center
und lässt O-Töne der Einsatzkräfte einfließen, die er durch markante
Rhythmen verschweißt. Mein Favorit des Abends war Fausto Romitellis
**/Natura Morte con Fiamme, /**in dem die Streicherklänge durch die
Elektronik aufgeladen und vervielfältigt werden, sich verzwirbeln,
flirrend entgleiten oder kantig und knarzig ausfransen.**
Mein Aufenthalt in Brüssel wurde abgerundet durch ein Konzert mit
**Garth Knox <http://www.garthknox.org/>**und damit ein weiteres
Anknüpfen an die Anfänge meiner Leidenschaft für Neue Musik. Von 1990
bis 1997 war Knox Bratschist im Arditti Quartet und prägte so meine
ersten Begegnungen mit dem Ensemble. Im Brüsseler königlichen
Musikkonservatorium war er zum **Abschluss
<https://www.arsmusica.be/fr/events/garth-knox-alto-viole-damour/>**eines
Workshops mit seinen Studenten zu erleben und brachte Werke von Ligeti
und Liza Lim zu Gehör.**
So hat mein Besuch der Ars Musica alte Erinnerungen geweckt und
gleichzeitig das Festival neu in den Fokus gerückt, zumal Brüssel –
gerade einmal zwei Stunden entfernt – immer eine Reise wert ist. Mal
sehen, was uns im nächsten Jahr erwartet.*
*[Termine im Januar]*
*Köln*
Die Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> startet im
neue Jahr mit einem Konzert des Ensemble Modern am 6.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-cheung-mend…>,
einem neuen Streichquartett von Jörg Widmann am 15.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/artemis-quartett-beethoven-…>
und dem Cellokonzert von Nico Muhly, Sven Helbig und Zhou Long *am 23.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-im-dialog-2/122843>
ON – Neue Musik Köln <http://www.on-cologne.de/%20> hat am 14.1.
<https://kgnm.de/event/composertreff-mit-gordon-kempe/> Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/> zum Composertreff eingeladen und bietet am
18.1., 21.1. und 28.1. wieder Fortbildungen für Freischaffende der
zeitgenössischen Musikszene an. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> finden am 18. und 25.1.
Lunchkonzerte statt. Im Musik-der-Zeit-Konzert am 11.1.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-286.html>
im WDR Funkhaus erklingen Werke von Bruno Maderna, Beat Furrer und
Márton Illés, in der Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/>
ist am 16.1.
<https://www.khm.de/termine/news.4823.soundings-021-hidden-alliances-verstec…>
in der Reihe **/soundings/**die Musikerin und Komponistin Elisabeth
Schimana zu Gast, im musikwissenschaftliche Institut
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php> der Uni Köln
stellen sich am 17.1.
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/sites/muwi/user_upload/Plaka…>
Salomé Voegelin und Martin Stokes vor, in der Alten Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/> erklingt am 24.1.
<https://kgnm.de/event/crucial-frei-improvisierte-musik/> frei
improvisierte Musik, am 27.1.
<https://kgnm.de/event/konzert-zum-holocaustgedenktag/> findet in Sankt
Maria in Lyskirchen ein Konzert zum Holocaustgedenktag statt, bei der
Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> am 29.1. treffen Frank
Niehusmann, Hainer Wörmann und Georg Dietzler aufeinander, die
Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de> veranstaltet vom 31.1. bis
2.2. ein kleines Festival unter dem Titel **/Kontakte /**und fast
tägliches Programm gibt es wie üblich im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>. W**eitere Termine finden sich bei
**kgnm <https://kgnm.de/>****und bei **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
Im *Dortmunder*Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>
erklingt Musik von /Frederic Rzewski/ am 9.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/09-01-2020-igor-levit-22196…>
sowie von Jörg Widmann am 25.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/25-01-2020-mitsuko-uchida-m…>
und im Domicil <https://www.domicil-dortmund.de/> präsentiert die Reihe
/Umland/ am 29.1.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-expo-brenda-crashin…>
Brenda und die Crashing Airplanes. Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> ist am 23.1. im Rahmen eines Workshops zum
Thema 'Klavierlied in der zeitgenössischen Musik' im Institut für Musik
und Musikwissenschaft <https://www.musik.tu-dortmund.de/> der TU
Dortmund zu Gast. Den Abschluss bildet ein Konzert am 30.1.
Vom 30.1. bis 6.2. laden Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php> und Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/> zur Winterakademie mit Vorträgen und
Konzerten in den *Duisburger* Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>, die Kulturkirche
Liebfrauen <https://liebfrauen-kulturkirche.de/> sowie ins Düsseldorfer
Heinrich-Heine-Institut. Im 5. Kammerkonzert
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/morgenstern-trio-kako2019-202…>
in der Mercatorhalle wird ein neues Werk von Thomas Blomenkamp
<https://www.thomas-blomenkamp.de/> aus der Taufe gehoben.
In der *Esssener* Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> erwarten uns Tape Sessions am 9.1.
und 30.1., Kompositionen von Folkwang Dozierenden am 13.1., das
Impr%rchester am 17.1., ein Klassenabend Neue Musik am 22.1., frische
Klänge am 24. und 30.1. und Konzerte der Integrativen Komposition am
27.1. und 28.1. In der Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/> trifft am 18.1.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/all-in-20i20repercussio…>
das Schlagwerkensemble Repercussion auf DJ Phil und am 24.1.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/sound-lab-94142/3482/>
stellen drei Essener Schulklassen im Rahmen des Kompositionsprojekts
sound LAB eigene Werke vor. Die Jazz Offensive Essen
<http://www.jazz-offensive-essen.de/> lädt vom 16. bis 18.1. zum 24.
JOE-Festival und präsentiert auf ihrer Website weitere Veranstaltungen
mit improvisierter Musik.
Im Bürgerhaus Süd
<https://www.vccre.de/veranstaltungen.php?Monat=Januar&j=2020&id=1&l=1040476…>
in *Recklinghausen* findet am 14.1. das Festival /integral::musik 320/
mit Ur-, Erst- und Gedenkaufführungen statt.
*Düsseldorf*
In der Robert Schumann Hochschule <http://www.rsh-duesseldorf.de/>
stellen am 12.1. Studierende der Kompositionsklasse Prof. Oliver
Schneller neue Werke vor, in der Kunstsammlung K21
<http://www.kunstsammlung.de/entdecken/ausstellungen/carsten-nicolai.html>
ist am 18.1. Carsten Nicolai in seiner Parallelexistenz als Musiker Alva
Noto live zu erleben, in der Johanneskirche erklingen am 19.1.
<https://www.johanneskirche.org/termine/kalender/Eventdetail/5959/-/orgelkon…>
in einem Orgelkonzert Werke von Hanne Darboven und in der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> präsentiert das Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 24.1. großes und kleines Kino. Im
Tanzhaus NRW findet vom 9. bis 18.1. das Festival Temps d'Image
<https://tanzhaus-nrw.de/de/specials/festival/temps-dimages-2020/events>
statt mit interaktiven Installationen, Performances, Virtual Reality und
einem medialen Konzert
<https://tanzhaus-nrw.de/de/veranstaltung/2020/01/brigitta-muntendorf-ensemb…>
mit Brigitta Muntendorf <http://www.brigitta-muntendorf.de/> und dem
Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/>.
*Sonstwo*
Beim Festival für zeitgenössische Musik Frakzionen
<https://www.frakzionen-festival.de/> in der *Bielefelder* Zionskirche
wirken vom 10. bis 12.1. neben vielen anderen die Ensembles recherche
<https://www.ensemble-recherche.de/start/>, Earquake
<http://www.hfm-detmold.de/die-hochschule/ensembles-der-hfm/ensemble-earquak…>,
S201 <http://www.ensemble-s201.com/> und Kommas
<https://de-de.facebook.com/KommasEnsemble> mit. Der Eintritt ist wie
immer frei. Die cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> veranstaltet am 6.1. einen
Hörabend und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
sind am 19.1. und 26.1. weitere Konzerte mit neuer Musik zu erleben.
Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> gastiert am 19.1. in der *Bonner*
Trinitatiskirche mit dem Programm /The Long Road
<https://e-mex.de/the-long-road/> /und im Dialograum Kreuzung an Sankt
Helena <http://kreuzung-helena.de/home/> wird am 27.1. in einem
Gedenkkonzert der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
Im Neujahrskonzert des *Detmolder* Landestheaters erklingt am 5.1.
<https://www.landestheater-detmold.de/de/programm/neujahrskonzert-2020/37559…>
Gordon Kampes /Konzert für Saxophon und Orchester/ und in der Hochschule
für Musik <http://www.hfm-detmold.de/> stehen ein Konzert mit dem
hauseigenen Ensemble Earquake am 10.1., Viktor Ullmanns Kammeroper /Der
Kaiser von Atlantis/ am 12.1., ein Werkstattkonzert der Schlagzeugklasse
am 17.1. und die Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 29.1. auf dem Programm.
Antoine Beuger startet das Neue Jahr am 1.1. in *Haan* mit einem
Neujahrskonzert im Atelier mit Musik von Johann Jakob Froberger und
Eva-Maria Houben.
Das *Krefelder* TAM <http://www.tamkrefeld.de/> befasst sich im Januar –
immer freitags um 22 Uhr – mit Gerhard Rühms /Das Leben Chopins/.
In *Moers*übergibt am 11.1. der aktuelle Improviser in residence
<https://www.moers-festival.de/improviser/ueber-den-improviser/> Emilio
Gordoa in einem Übergabekonzert <https://www.moers-festival.de/> den
Staffelstab an seine Nachfolgerin.
In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
in *Münster*erwarten uns improvisierte Musik am 12.1., die Frauenband
Hilde am 17.1., die elektroFlux-Session am 23.1. und das
*Künstlerkollektiv Drei Orangen <https://dreiorangen.wordpress.com/> mit
dem interdisziplinären Stück **/Contest
<https://dreiorangen.wordpress.com/ab-okt-2019-contest/> /**am 24.1.
(weitere Aufführung am 31.1. <https://makroscope.eu/termine/> im
Macroscope <https://makroscope.eu/> in ***Mülheim***). Am 31.1. ist
Martin Kohlstedt auf Burg Vischering in Lüdringhausen zum Auftakt des
Pianeo-Festivals <http://www.pianeo.de/> der Neoklassik zu erleben, das
noch bis zum 22.2. an verschiedenen Orten in Münster und Umgebung
stattfindet.*
*Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der Uni
***Siegen***kündigt Berios **/Folksongs/**am 16.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/20/8…>
sowie ein Orgelkonzert in der Nicolaikirche am 23.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/20/8…>
an. *
*Der Fonds für experimentelles Musiktheater feXm des NRW
Kultursekretariats kooperiert erstmals unter dem Namen Noperas!
<https://www.noperas.de/> mit dem Theater Bremen und der Oper Halle.
Seine Premiere erlebt das neue Projekt **/Chaosmos/
<https://www.noperas.de/aktuelle-projekte/sinan-rausch-kaestner-chaosmos/>**,
eine Logistik-Oper von Marc Sinan, Tobias Rausch und Konrad Kästner,
aber in NRW und zwar am 11.1.
<https://www.oper-wuppertal.de/index.php?id=846&tx_wbfe_pi1[performance]=2424>
im ***Wuppertaler ***Opernhaus. Der ort <http://www.kowald-ort.com/>
kündigt den cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/cine-ort-2020.html> am 9.1.,
einen Vortrag über Improvisation am 17.1.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/17-1-2020-ruesenberg.html>, das
Duo So Seet am 18.1.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/18-1-2020-gramss.html> und
Literatursound mit Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/> am
23.1.
<http://www.kowald-ort.com/_2020/termine/23-1-2020-land-partita.html> an.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
1
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18 Nov '19
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<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezember-2019
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-dezembe…>
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*Dezember 2019*
*Gewesen:**Now!-Festival in Essen**
Angekündigt: *Klangforum Wien in der Kölner Philharmonie – *Miro
Dobrowolny mit rundem Geburtstag in MG – reiheM im Kölnischen
Kunstverein u.v.a.m.***
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[NOW!-Festival in Essen]**
*Das Essener NOW!-Festival, das erneut unter Federführung der
**Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**mit
mehreren Kooperationspartnern – **Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/>**, **Stiftung Zollverein
<https://www.zollverein.de/ueber-zollverein/stiftung-zollverein/>**,
**Pact Zollverein <https://www.pact-zollverein.de/>**, **Landesmusikrat
NRW <http://www.lmr-nrw.de/>**– an zwei Wochenenden im Herbst Neue Musik
in die Stadt brachte, hatte sich in diesem Jahr mit dem Motto
**/Transit/
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-2019-2020/now-transi…>**einen
sehr dehnbaren Oberbegriff erwählt, unter den sich letztlich fast alles
subsumieren lässt. Als ein Schwerpunkt kristallisierte sich die
Elektronik heraus – als Übergang von instrumentaler zu elektronischer
Musik, aber auch von analogen zu digitalen Herangehensweisen. Die
Folkwang Hochschule kann hier auf eine lange Tradition zurückblicken,
die bis in die 70er Jahre zurückreicht, als Dirk Reith mit der Berliner
Firma Hofschneider den legendären SYNLAB entwickelte, der heute als
größter noch funktionstüchtiger analoger Synthesizer gilt. Im Vergleich
zu heutigen immer kleiner werdenden digitalen Gerätschaften handelt es
sich dabei um ein wahres Monstrum und so kam es einer kleinen Sensation
gleich, dass der SYNLAB vorübergehend in den Pact Zollverein auswandern
durfte, um dort sein Können unter Beweis zu stellen. Die fünf
schrankhohen, flankernden Apparate, die von eifrig hin- und hereilenden
und herumstöpselnden Personen zum Leben erweckt werden, strahlen im
Vergleich zu einer Laptop-Performance eine hohe Präsenz aus und ihrem
quäkenden, schnatternden, rasselnden, pochenden und knarzenden
Klangkosmos haftet bei aller Künstlichkeit etwas Heimeliges an. Doch man
wollte nicht nur der Nostalgie frönen und so kamen neben historischen
Werken von Gottfried Michael Koenig und Thomas Neuhaus (künstlerischer
Leiter des **ICEM <https://icem.folkwang-uni.de/icem-web/>**, des 1990
gegründeten Instituts für Computermusik und elektronische Medien der
Folkwang Universität) auch zwei Uraufführungen zu Gehör, die
interessanterweise beide die Zwiesprache mit Instrumenten bzw. Stimme
suchten. **Oxana Omelchuk <https://oxanaomelchuk.com/>**tritt in
**/рок/**/'/**/и/**/'pobka (Rochade) /**in**//**Austausch mit dem
Bassisten Constantin Herzog und verwandelt das zunächst äußerst zarte
Rascheln und Knistern seines E-Basses zu immer dichteren
Geräuschkaskaden. Dirk Reith und Florian Zwiessler holten in
**/transactional interactions/**nicht nur die Mezzosopranistin Almerija
Delic mit ins Boot sondern auch den Folkwangprofessor und
Kommunikationsdesigner Claudius Lazzeroni, der die vokal aufgeladenen,
sich immer mehr aufbäumenden Klangwogen durch korrespondierende
flirrende Lichtwesen ergänzte. Das Bedürfnis nach Haptik,
Körperlichkeit, Sinnlichkeit ist unübersehbar und hat zum nicht mehr
ganz jungen Revival analoger Synthesizer in der sogenannten
Modular-Szene beigetragen. Statt sich bewegungslos hinter einem Laptop
zu verschanzen, kann man wieder richtig Hand anlegen und entgeht zudem
den Einbahnstraßen reglementierender Software. Als Protagonisten dieser
Szene waren das **Elektronische Orchester Charlottenburg
<https://eo-charlottenburg.de/>**sowie Abgesandte von **SchneidersLaden
<https://www.schneidersladen.de/de/>**aus Berlin angereist. Das
EOS-Klangspektrum reicht von feinsten Geräuschverfransungen – herrliches
Knistern und Fitzeln an der Grenze der Hörschwelle – bis zu dichten,
changierenden Klangflächen, die einen sogartigen Effekt auslösen. In
SchneidersLaden, '**am Kotti überm Kaiser's**' (inzwischen Rewe), kann
man sich mit dem nötigen Equipment ausstatten, das besonders in der
Clubszene begehrt ist, um rhythmusbasierte, hypnotische Klangflächen zu
erzeugen. Bemerkenswert war der etwas hilflose Versuch der gestandenen
Folkwangrecken, mit den Leuten von SchneidersLaden ins Gespräch zu
kommen. Während diese glaubten, im Angesicht professoraler Würde auf
ihre limitierten kompositorischen Fähigkeiten hinweisen zu müssen (die
überhaupt niemand bemängelt hatte), zeigte sich die Professorenriege
irritiert ob der Tatsache, das hier jemand sich an analogen Systemen zu
schaffen macht, ohne ihre eigenen frühen Experimente in diesem Bereich
auch nur im Geringsten zur Kenntnis zu nehmen.*
*Wie sich elektronische Musik pur, als reine Lautsprechermusik,
ausmacht, konnte man bei der Präsentation der Jahres-CD der **degem
<https://www.degem.de/>**, der Deutschen Gesellschaft für
Elektroakustische Musik, erleben. Die acht Beiträge wurden ohne weitere
Erläuterungen abgespielt und ließen die Zuhörer etwas ratlos zurück, was
nur zum Teil daran lag, dass – wie vermutet – die angeblich für unser
Empathievermögen verantwortlichen Spiegelneuronen bei Lautsprechern
nicht anspringen. Ein paar Erläuterungen hätten schon geholfen, denn
hinter den einzelnen Werken stecken teilweise interessante Geschichten
und Überlegungen. Diese wurden in einem vormittäglichen Artist Talk
offenbart, der allerdings weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit
stattfand (ich glaube, ich war unter den Anwesenden die einzige Person,
die nicht auf der CD vertreten ist!). Jan Jacob Hofmanns Beitrag
**/Nocturnal Transit_remix/**entstand im Rahmen der Frankfurter
**/Luminale, /**wobei unter dem Motto **/Licht aus Klang an/**eine
ansonsten grell beleuchtete Schnellstraße vorübergehend in Dunkel
gehüllt und die Autofahrer stattdessen über eine Radiofrequenz mit den
sonst in ihrem abgeschotteten Käfig unhörbaren Umgebungsgeräuschen
beschallt wurden. Thomas Gerwin lässt sich in **/Alchemic Process VI –
materia prima /**von alchemistischen Gedankengängen anregen, um der
eindimensionalen Computerlogik mehrdimensionale Beziehungsgeflechte und
Analogien entgegenzusetzen und nutzt als prima materia oft Aufnahmen von
Naturlauten. Der Wunsch nach sinnlich und körperlich Fassbarem war bei
fast allen Referenten spürbar: Monika Golla und Nikolaus Heyduck
experimentieren mit Wasserkochern und Ölkännchen und Hans Tutschku
arbeitet bei Live-Performances mit einem bewusst reduzierten Equipment,
um einen körperlich-intuitiven Zugang zu ermöglichen. Der Einblick in
dieses künstlerische Biotop war für mich umso interessanter, da ich auch
bei mir eine gewisse Reserviertheit beobachte, wenn zu viel
Elektrotechnik im Spiel ist – weshalb ich diesem Bereich hier bewusst
viel Raum eingeräumt habe.**
Natürlich gab es in Essen auch eine Menge Instrumentalmusik zu hören.
Ähnlich konzipiert wie das Kölner Achtbrücken-Festival versteht sich
NOW! nicht als Uraufführungsfestival und erhebt nicht den Anspruch, das
Rad der Musik neu zu erfinden. Stattdessen bietet sich die Gelegenheit,
Klassiker der Neuen Musik in hochkarätigen Interpretationen zu genießen:
Das JACK Quartet spielte Lachenmanns 3. Streichquartett **/Grido /**so
ausgefeilt und feinfühlig, das mir der Atem stockte, Spahlingers
'fundamentale Gestaltkritik' **/passage/paysage/**– immerhin 30 Jahre
alt und 45 Minuten lang – mit dem Ensemble Modern unter Leitung von Enno
Poppe erhielt tosenden Beifall und Standing Ovations, das Folkwang
Kammerorchester sorgte mit Ligetis **/Ramifications/**und
Lutos**ł**awskis **/Musique funébre/**für flirrende Streicherwogen und
das Ensemble folkwang modern ließ mein Herz mit Mark Andres
**/durch/**höher schlagen. Ferneyhoughs neues Stück für Orgel war leider
nicht rechtzeitig fertig geworden, daher reiste das WDR
Sinfonieorchester unter der Leitung von Sylvain Cambreling mit Werken
von Maderna, Grisey und Francesco Filidei an. Als besonderes Kleinod
präsentierte die Sopranistin Victoria Vitrenko zusammen mit David Grimal
(Violine), Niek de Groot (Kontrabass) und Luigi Gaggero (Zymbal)
Kammermusik von György Kurtág, wobei sie ausdrucksstark nicht nur mit
der Stimme sondern auch mit Gestik und Mimik in die feinsten
Verästelungen seiner Miniaturen vordrang (besonders schön: **/Einige
Sätze aus den Sudelbüchern Georg Christoph Lichtenbergs/**).
Ausgerechnet die vom SWR Symphonieorchester mitgebrachte Frischware aus
Donaueschingen hat mich weniger überzeugt – auch wenn Jürg Freys
**/Elemental Realities /**laut Ohrenzeugen sich in der Essener
Philharmonie akustisch deutlich besser entfalten konnten als am
Uraufführungsort. Nach einem zart-webenden Beginn ist mir der weitere
Verlauf zu voluminös und schwerfällig. Saed Haddad verwendet in
**/Melancholia/**eine chromatische Mundharmonika als Soloinstrument
(Solistin **Hermine Deurloo <https://www.herminedeurloo.com/>**),
ertränkt sie aber in teils hochaufschäumenden Turbulenzen. Überzeugender
fiel die Uraufführung von Rebecca Saunders neuem Werk **/Nether/**aus,
auch wenn es sich letztlich im Bereich des für sie Üblichen bewegt.
Basierend auf Molly Blooms Schlussmonolog aus **/Ulysses /**erkundet die
Sopranistin **Juliet Fraser <https://www.julietfraser.co.uk/>**mit der
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de>**mal fragil, mal harsch
und turbulent, zwischen Wispern, Röcheln und expressivem Ausbruch eine
schier unerschöpfliche Klang- und Gefühlspalette. Drei weitere
Uraufführungen hatte das **Ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**im Gepäck: Georgia Koumarás **/Die
wunderliche Gasterei/**(nach einem Märchen der Gebrüder Grimm) für einen
Performer mit Effekt-Geräten, verstärktes Ensemble und Elektronik mit
hohem Dichte- und Noisefaktor, **/To have to stand beneath my window
with your bugle and your drum/**(nach Textzeilen von Leonard Cohen) von
Emanuel Wittersheim mit ruhigen, langen Tönen, die sich gelegentlich in
schrill-klirrende Höhen oder geräuschlastiges Terrain verirren, und
**/unisono 4: Reflexe/**von Malte Giesen mit einem insistierenden Ton
und diversen Ausbruchsversuchen, pendelnd zwischen Korsett und Wildwuchs.*
Das alles wird abgerundet von Günter Steinkes angenehm lockeren
Moderationen, dem einen oder anderen Freigetränk und einem Publikum, das
inzwischen sogar aus Köln und Bonn, ja sogar aus Siegburg anreist.
**[Termine im Dezember] **
**Köln**
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**steht
Musik von Bengt Hambraeus am **7.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/anton-bruckner-messe-e-moll…>**,
von Crumb, Kurtág u.a. am **8.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/maria-mater-meretrix/122542>**,
von Lucia Ronchetti am **17.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/h-schuch-j-fischer-d-rothbr…>**und
von Marc-André Hamelin und Alvin Curran am **26.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/a-prohaska-n-feng-i-enders-…>**auf
dem Programm. Das Gürzenich-Orchester spielt am **8.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ferner-spiegel/122929>**,
**9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ferner-spiegel/122930>**und
**10.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ferner-spiegel/122931>**Graciane
Finzis */Soleil vert/für großes Orchester als Deutsche Erstaufführung,
am 16.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/klangforum-wien-b-wiegers-h…>
ist das Klangforum Wien <https://www.klangforum.at/home.html> zu Gast
und am 19.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/repercussion-feat-max-kotzm…>
das Schlagzeugensemble Repercussion. In der Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>
erwarten uns die Dezember-Improvisationen am 1.12., *ein Lunchkonzert am
7.12., *ein Performancekonzert mit *Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**und **Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/>**eben**falls am 7.12., das **Ensemble
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**am 12.12. u**nd das Silvesterkonzert
am 31.12. Die **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**kündigt das ensemble 20/21 am 5.12., einen
Kompositionsabend am 7.12., ein Neue Musik-Konzert am 11.12. und eine
Kollaboration mit der **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**am
**20.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/adventure-3-20122019?pager=2019--2020>**an.
Außerdem lädt die Musikfabrik am **16.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-16122019?pager=2019--…>**zum
Montagskonzert ins Studio.*
*Am 1.12. findet im **Artheater <https://artheater.de/>**die 12. Ausgabe
der Konzert- und Performancereihe Containerklang statt, ebenfalls am
**1.12.
<https://www.zamus.de/kalender2/zamus-unlimited-zamus-meets-chamber-remix-co…>**treffen
das **Zamus <https://www.zamus.de/>**und **Chamber Remix
<http://chamber-remix.de/>**aufeinander und eine weitere Chamber
Remix-Ausgabe folgt am 15.12.. Auf Einladung der **reiheM
<http://www.reihe-m.de/con/>**bespielt Michaela Melián am **6. und 7.12.
<http://www.reihe-m.de/?p=4209>**mit 1.630 Vinylschallplatten den
**Kölnischen Kunstverein
<https://koelnischerkunstverein.de/startseite.htm> und **am gleichen Ort
kommt es am **13.12. <http://www.reihe-m.de/?p=4213>**zur **/Reunion
after Cage/**mit modifiziertem Schachbrett und Live-Elektronik. In der
**Alten Feuerwache <https://www.altefeuerwachekoeln.de/>**ist am **13.
und 14.12.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/tanz-theater/929?month=201…>**noch
einmal die **musiktheatralische Choreografie **/Die verschwindenden Orte
oder was uns retten kann/****mit Musik von **Oxana Omelchuck
<https://oxanaomelchuk.com/>**zu erleben, am **17.12.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/944?month=201912>**kann
man ebendort polnische Musikavantgarde des 20. & 21. Jahrhunderts
entdecken und am 14.12. findet eine weitere Aufführung des
illustionistischen Musiktheaters **/it's only a paper moon/
<http://barnescrossing.de/newsreader-54/25-26-oktober-2019-its-only-a-paper-…>**//**im
Barnes Crossing**//**statt. Im **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**stehen u.a. das **EOS-Kammerorchester
<http://www.eos-cologne.com/index.html>**am **8.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/eos-kammerorchester-koeln-feat-ingrid-l…>**und
Steve Beresford am **19.12.
<https://www.stadtgarten.de/programm/steve-beresford-foggy-notion-6-2199>**auf
der Bühne und im **Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>**sind
neben vielen anderen die **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am **3.12.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/soundtrips-nrw-47-silke-eberhard-uwe-ober…>**,
das **Alexander von Schlippenbach Trio
<http://www.avschlippenbach.com/>**am **4.12.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/alexander-von-schlippenbach-trio-5/>**und
das Trio Abstract am **11.12.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/trio-abstrakt/>**zu Gast.**
Weitere Termine finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>****und
neuerdings auch wieder bei **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.*
**Ruhrgebiet**
*Im ***Dortmunder*****mex <http://www.mexappeal.de/>**stehen am **14.12.
<http://www.mexappeal.de/?p=5410>**die Orangen Gruppe, */Jasmine Guffond
<http://jasmineguffond.com/>/*und Ambassadors of Disappointment
<http://ambassadorsofdisappointment.eu/>****auf der Bühne. Im **domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/> **gastiert am **3.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/alexander-von-schlippenbac…>****Alexander
von Schlippenbach <http://www.avschlippenbach.com/>**mit seinem Trio und
am **19.12.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-9314.html>**ist
wieder **The Dorf <http://thedorf.net/index.php?section=Start>**an der
Reihe.*
*In der ***Essener*****Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/>**erklingt im Rahmen des
Kontrabass-Marathons am 21.12. unter dem Motto KontraModern
Zeitgenössisches und am 12.12. ist wieder Zeit für die Tape Session. Am
**15.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/pact-zollverein-grenzgaenge-15122019…>**gastiert
die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**ein weiteres Mal im
**Pact Zollverein <https://www.pact-zollverein.de/>**und am **20.12.
<http://www.jazz-offensive-essen.de/kalender/hardcore-easy-listening-boutiqu…>**treffen
Jan Klare und Florian Walter im Rahmen der **/Hardcore Easy Listening
Boutique /**auf viele Überraschungsgäste. Termine mit improvisierter
Musik finden sich wie üblich bei **Jazz Offensive
<http://www.jazz-offensive-essen.de/>Essen
<http://www.jazz-offensive-essen.de/>**. *
**Düsseldorf**
*Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>**ist am 3.12. im
Künstlerverein **Onomato <https://onomato-verein.de/>**mit einem Solo
für Stimme zu erleben, **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**und **Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/>**begleiten am 5. und 6.12. in der
**Kunsthalle <https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/>**die Ausstellung
**Carroll Dunham / Albert Oehlen. Bäume
<https://www.kunsthalle-duesseldorf.de/ausstellungen/baeume-trees/>**mit
einem Performancekonzert und die **Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/>**lädt am **17.12.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/x-mas-contemporary/>**zu
**/X-Mas Contemporary./*
**Sonstwo**
*Im Rahmen von **Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**sind v**om
29.11. bis 10.12. die Saxophonistin **Silke Eberhard
<https://silkeeberhard.com/>**und der Pianist **Uwe Oberg
<http://www.uweoberg.de/>**in NRW unterwegs.**Weitere Termine mit
improvisierter Musik finden sich wie üblich bei **nrwjazz
<https://nrwjazz.net/>**.*
*Am 8.12. hat am ***Aachener*****Theater**//**/Der Zauberer von Oz/
<https://www.theateraachen.de/de_DE/spielplan/der-zauberer-von-oz.16066096>**,
e**ine**Oper für die ganze Familie von Anno Schreier
<https://www.annoschreier.de/>, Premiere und die Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/> kündigt am 6.12.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1736> aktuellen Jazz mit Sternal,
Grenadier und Burgwinkel und am 13.12. die Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' an.*
*Die ***Bielefelder***cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> veranstaltet am 2.12.
einen conradisischen. Abend mit Heidemarie Bhatti-Küppers und am 7.12.
präsentiert das EOS-Kammerorchester
<http://www.eos-cologne.com/index.html> in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
Neue Musik & Jazz.*
*Bill Fontanas Klangskulptur **/harmonic time travel
<https://www.bonnhoeren.de/2019-2/stadtklangkunstler-bonn/klanginstallation-…>
/**ist noch bis zum 12.12. vor dem ***Bonner***Beethovenhaus zu erleben
und am 4.12. <http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2019.htm#acht>
ist das Vigato Quartett <http://vigato-quartet.com/> beim Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2019.htm> zu Gast.*
*Im Rahmen des 3. Sinfoniekonzerts
<https://theater-kr-mg.de/spielplan/inszenierung/3-sinfoniekonzert-1920/#828…>
der niederrheinische Sinfoniker kommt Avner Dormans
**/Mandolinenkonzert/**zur Aufführung – am 10. und 13.12. in
***Krefeld***und am 11. und 12.12. in ***Mönchengladbach***. Im
Krefelder TAM <http://www.tamkrefeld.de/> steht weiterhin Gerhard Rühm
im Mittelpunkt – im Dezember kommen Minidramen zur Uraufführung – und in
Mönchengladbach lädt der******Musiker und Komponist Miro Dobrowolny am
13.12., dem Vorabend seines runden Geburtstags, zum 3. Werkstattkonzert
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html> ein.*
*In der Musikhochschule <https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>
***Münster ***sind am 7.12.
<https://www.uni-muenster.de/Rektorat/exec/termine.php?layout=toptermin-deta…>
drei Trios zeitgenössischer Musik aus NRW zu Gast und in der Blackbox
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> erwarten uns
neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/%20> am 1.12. der
litauische Sound-Performance-Künstler Arma Agharta <http://www.arma.lt/>
am 7.12. und das **Alexander von Schlippenbach Trio
<http://www.avschlippenbach.com/>**am 8.12.*
*Im Haus der Musiker auf der Raketenstation **Hombroich
<https://www.inselhombroich.de/>**bei ***Neuss***begegnen sich am 6.12.
das **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**und die **Kölner Vokalsolisten
<http://koelner-vokalsolisten.de/>**.*
*Im ***Wuppertaler*****ort <http://www.kowald-ort.com/>**stehen die
**Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am **4.12.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/soundtrip19.html>**, das
Schlippenbach Trio am **5.12.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/5-12-2019-schlippe.html>**, der
**cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/cine-ort-2019.html>**am 12.12.
und Gunda Gottschalk und Dusica Cajlan-Wissel am **13.12.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/13-12-2019-gunda.html>**auf dem
Programm. Im **Skulpturenpark Waldfrieden
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/>**findet am **8.12.
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/tonleiter/detailansicht/vierzehn-arte…>**ein
Konzert mit Werken von Berio, Ligeti u.a. statt und im Rahmen der Reihe
'Plattform für transkulturelle Neue Musik' treten **Matthias Mainz
<https://plums-caribou-n364.squarespace.com/about?p>**, **Gregory
Dargent <https://www.gregory-dargent.com/#!>**und **Anil Eraslan
<http://www.anileraslan.com/#!>**am **21.12.
<http://lochloch.sommerloch.info/index.php?id=253>**im **Loch
<http://www.lochloch.sommerloch.info/programm.html>**auf. *
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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28 Oct '19
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-november-2019
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-novembe…>
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*November 2019*
*Gewesen:**Carsten Nicolai im Düsseldorfer K 21*
*Angekündigt: *Frau Musica Nova in Köln – Oliver Schneller
Kompositionsprofessor in Düsseldorf – In Front Festival in Aachen u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an **neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Klang im Museum – Carsten Nicolai im Düsseldorfer K 21]**
*Beim Gang durch die zeitgenössische Museumslandschaft werden immer
häufiger auch meine Ohren beansprucht, so bin ich kürzlich in der
**Ausstellung <http://www.kunstsammlung.de/index.php?id=1211>**von Ed
Atkins im K 21 / **Kunstsammlung NRW
<https://www.kunstsammlung.de/startseite.html>**ganz unerwartet auf ein
Werk von **Jürg Frey
<https://www.wandelweiser.de/juerg-frey.html>**gestoßen, ein Komponist
aus dem **Wandelweiserkontext <https://www.wandelweiser.de/home.html>**.
Aktuell ist am gleichen Ort eine **Einzelausstellung
<http://www.kunstsammlung.de/entdecken/ausstellungen/carsten-nicolai.html>**des
Künstlers **Carsten Nicolai <http://www.carstennicolai.de/>**zu erleben,
der sich nicht nur in seinem Werk als bildender Künstler mit
Verbindungen zwischen Visuellem und Akustischem befasst, sondern darüber
hinaus unter dem Namen Alva Noto <http://www.alvanoto.com/> eine
Parallelexistenz als Musiker führt. Der Titel der Ausstellung
**/Parallax Symmetry/**verweist allerdings nicht in erster Linie auf
dieses Doppelleben sondern auf eine weitere Querverbindung: die zu den
Naturwissenschaften, von denen sich Nicolai häufig inspirieren lässt.
Parallaxe beschreibt die scheinbare Positionsänderung eines Objekts bei
einer Verschiebung des Beobachterstandpunktes und wird in der Astronomie
zur Entfernungsmessung verwendet. *
*Mit dem Betreten des Untergeschosses des K21 gelangen wir in eine
eigenwillige Welt voller Verrückungen und Vernetzungen; zur Linken
öffnet sich ein weiter weißer Raum, der die Orientierung raubt, das
Körpergefühl verändert und den Blick zunächst auf zwei zwischen zwei
Spiegeln vagabundierende Laserstrahlen lenkt. Indem die Strahlen sich
durch eingebaute Fotozellen gegenseitig auslösen, entsteht ein sich
selbst reproduzierendes System, mit dem Nicolai gleichzeitig auf das
Phänomen der Quantenverschränkung verweist. Bei diesem handelt es sich
allerdings gerade nicht um eine Wechselwirkung im eigentlichen Sinne,
die in diesem Fall mit Überlichtgeschwindigkeit erfolgen müsste, weshalb
Einstein sie als spukhafte Fernwirkung skeptisch beäugte. Mit diesem
wunderschönen Begriff - irgendwo geistert auch die ebenfalls zu den
wissenschaftlichen Akten gelegte Lichtermüdung (**/tired light/**) herum
– bewegen wir uns fast schon in den Gefilden der Poesie, wo wir auf
Rainer Maria Rilke treffen, von dessen Aufsatz **/Ur-Geräusch/**wir uns
bei unserem Rundgang als Hörstück
<http://www.carstennicolai.de/project/ur-gerausch/index-de.html>
begleiten lassen können. Rilke erinnert sich darin an frühe Versuche mit
einem selbstgebauten Phonographen, die ihn Jahre später zu dem
Gedankenexperiment verleiten, die Kronennaht des Schädels auf ähnliche
Weise abzutasten wie eine Tonwalze und dadurch ein Ur-Geräusch zu
erzeugen – eine Vorstellung, die ihn mit widerstreitenden Gefühlen von
„Ungläubigkeit, Scheu, Furcht, Ehrfurcht“ erfüllt (und mich sofort an
den Schädelbohrer aus Schönbergs **/Pierrot Lunaire/**denken lässt). Die
Übertragung von Daten in Klang ist Grundlage der Sonifikation und eine
der bekanntesten Umsetzungen dieses Prinzips ist der Geigerzähler, durch
den radioaktive Strahlung akustisch dargestellt wird. Nicolai verwendet
ihn in seiner Installation **/particle noise/**in der Apsis des
Ausstellungsraums, wo große Bullaugen den Blick auf den Kaiserteich
freigeben und eine merkwürdige Unterwasseratmosphäre erzeugen. In diesem
abgeschlossenen, scheinbar geschützten Raum werden wir vom fragilen
Klang der Geigerzähler umgeben, der eine beruhigende Wirkung erzeugt,
die gleichzeitig von dem Wissen unterminiert wird, dass er auf
unsichtbaren, potentiell gefährlichen Strahlungen basiert – auch wenn es
sich hierbei nur um die unter der Schädlichkeitsgrenze liegende
natürliche Radioaktivität handelt. Bei **/anti/**, einem schwarzen
abgestumpften Rhomboeder werden wir selbst zum Klangerzeuger. In seinem
Inneren verbirgt sich ein Theremin, dessen Magnetfeld auf die
elektrische Kapazität des menschlichen Körpers reagiert, wodurch ein
dumpfes Vibrieren erzeugt wird, das mehr spür- als hörbar und beruhigend
und unheimlich zugleich ist. Gegenüber befindet sich **/reflex/**, ein
weißes Rhombendodekaeder, in dessen betretbarem Inneren uns ein
gefiltertes weißes Rauschen umfängt. Auf diese Weise wird der gesamte
Ausstellungsparcour zu einem brodelnden, vibrierenden, sich ständig
wandelnden Klangkosmos, in den sich zusätzlich die eigenen Schritte,
Stimmen, das Rauschen des elektronischen Equipments mischen. Aber auch
dort, wo es nichts zu hören gibt, ist Klang anwesend: Für
**/sekundenschlaf/**und **/augenblick/**hat Nicolai die jeweiligen Worte
einsprechen lassen und ihre Klangstruktur in zwei rotationssymmetrische
Objekte aus massivem Aluminium transformiert. Der Augenblick wird dabei
nicht nur visualisiert, sondern dingfest gemacht und auf zwei Meter
Länge gestreckt! In **/void/**wiederum versiegelt er die Daten von
Geräuschen in vakuum-isolierten Glasröhren, in **/magnetic
static/**werden Magnettonbänder in einem abstrakten Streifenbild
'stillgestellt' und in **/telefunken/**die Tonspur an den Videoeingang
eines Fernsehers angeschlossen, wodurch auf dem Bildschirm flackernde
Streifeneffekte entstehen. Rhythmisch strukturierte Schwarz-Weiß-Bilder
wiederum entpuppen sich als mit Schallwellen unterschiedlicher Frequenz
in Schwingung versetzte Milch. All das präsentiert sich in höchst
ästhetischen, fast aseptischen Formen, die jedoch in Auge, Ohr, Körper
und Kopf des Wahrnehmenden ein umso intensiveres Eigenleben entfalten.
Um noch einmal auf Rilke zurückzukommen, der dafür plädiert, die Welt
mit den „fünf Hebeln“ der Sinne anzugreifen: „Es möchte nicht voreilig
sein, zu vermuten, daß der Künstler, der diese (wenn man es so nennen
darf) fünffingrige Hand seiner Sinne zu immer regerem und geistigerem
Griffe entwickelt, am entscheidendsten an einer Erweiterung der
einzelnen Sinngebiete arbeitet, nur daß seine beweisende Leistung, da
sie ohne das Wunder zuletzt nicht möglich ist, ihm nicht erlaubt, den
persönlichen Gebietsgewinn in die aufgeschlagene allgemeine Karte
einzutragen.“ Mit Carsten Nicolai kann jeder im Untergeschoss des K 21
seine ganz persönliche Karte entwickeln und dabei eigene, stets neue
Fährten verfolgen.*
*Im Oktober wurde die Ausstellung durch die von **Phillip Schulze
<http://www.phillipschulze.com/>**kuratierte Reihe **/Sonify/
<http://www.rsh-duesseldorf.de/institute/institut-fuer-musik-und-medien/news…>**flankiert.
Unter dem Thema Sonifikation kamen Werke von internationalen
Künstlerinnen und Künstlern sowie Studierenden des Instituts für Musik
und Medien der **Robert Schumann Hochschule Düsseldorf
<http://www.rsh-duesseldorf.de/>**zu Gehör. Schulze ist neben seinem
eigenen Wirken als Musiker dort als Dozent eines Masterstudiengangs mit
dem interessanten Titel **/Klang und Realität/
<http://www.rsh-duesseldorf.de/studiengaenge/master/klang-und-realitaet/>**tätig.
Die Herangehensweisen waren denkbar vielfältig: Harkeerat Mangat
präsentierte eine praktische und theoretische Einführung in die indische
Dhrupad-Vokalmusik, Christoph Collenberg und Chris Erkal collagierten
O-Töne aus Bergbaugebieten mit rhythmischen Strukturen und der
Aufzählung von Gesteinsformationen und begaben sich damit auf sowohl
geologische als auch biographische Tiefenbohrung, Nathalie Brun ließ
über einem den Takt angebenden Metronom die Begriffe **/Früh – Spät –
Nacht/**fluktuieren und verwies damit auf das sich dem üblichen
Tag-Nacht-Rhythmus widersetzende Dasein eines Schichtarbeiters und Tim
Abramczik <http://www.komplikationsguerilla.org/> ließ geleakte
Passwörter in einen sich beschleunigenden audiovisuellen Strudel
geraten. Als Gast war Marcus Schmickler
<http://www.piethopraxis.org/news/> anwesend, der sich in seinem Werk
**/Politiken der Frequenz/**mit der Sonifikation von Zahlensystemen
befasst (mehr Infos hierzu in einer aktuellen Sendung
<https://www.deutschlandfunkkultur.de/der-komponist-marcus-schmickler-vom-da…>
von Hubert Steins auf Deutschlandfunk Kultur). Nicolai selbst kommt
übrigens in seiner Rolle als Musiker **Alva Noto
<http://www.alvanoto.com/>**am 18.1.20 ins K 21 und vom 29.10. bis
10.11.2019 ist in der Grabbe Halle des K 20 die **Choreografie
<http://www.kunstsammlung.de/entdecken/ausstellungen/anne-teresa-de-keersmae…>****/Fase,
Four Movements to the Music of Steve Reich/**von Anne Teresa De
Keersmaeker zu erleben. *
**[Termine im November]**
**Köln**
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Werke von Clara Iannotta am **4.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/quatuor-diotima-bartok-iann…>**,
Brett Dean am **9.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/gurzenich-orchester-koln-2-…>**,
György Kurtág am **14.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/k-konradi-e-schneider-brahm…>**und
Caroline Shaw am **25.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/l-debargue-orchestre-de-cha…>**auf
dem Programm. Außerdem spielen am **10.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/s-hofele-s-rubino-debussy-s…>**der
Trompeter Simon Höfele und der Perkussionist Simone Rubino
Zeitgenössisches und am **18.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/shapeshifters/122649>**präsentieren
Pekka Kuusisto und das Mahler Chamber Orchestra ihr neues Projekt
**/Shapeshifters/**. In der **Alten Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/>**//**erwartet uns die
musiktheatralische Choreografie **/Die verschwindenden Orte oder was uns
retten kann/**mit Musik von Oxana Omelchuck <https://oxanaomelchuk.com/>
am **2. und 3.11.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/tanz-theater/928?month=201…>**,
die Konzertreihe 3 x 3 x 3 mit drei Trios zeitgenössischer Musik aus NRW
am **14.11.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/937?month=201911>**sowie
das Ensemble Festival Werft vom **28. bis 30.11.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/941?month=201911>*
*Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**ist am **3.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-72-03112019?pager…>**bereits
zum 72. Mal beim WDR zu Gast und lädt am **25.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-25112019?pager=2019--…>**zum
Montagskonzert. Außerdem veranstaltet sie im November Workshops für
Studierende und Jugendliche mit Abschlusspräsentationen am **16.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/akademie-musikfabrik-composer-collid…>**und
**24.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/akademie-musikfabrik-kammermusikwork…>**und
am **18.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikabrik-kuba-x-studio-musi…>**ist
das Nachwuchsensemble **Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/studiomusikfabrik>**zu erleben. Die
**Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**kündigt neben den Lunchkonzerten
am 2., 9., 16., 23. und 30.11. und den November-Improvisationen am 3.11.
das Ensemble electronic ID am 18.11. und ein Konzert mit fünf
Uraufführungen unter dem Titel **/mind the gap/**am 22.11. an. Die
Konzertreihe **FMN <https://www.fmn-space.de/>**(Frau Musica Nova), seit
1998 Kölner Plattform für Werke zeitgenössischer Komponistinnen,
erweitert ihr Programm auf zwei lange Konzertabende am 2. und 3.11. im
Kölner Artheater und im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks.**
Kommunikation 9
<http://www.kommunikation9.de/www.kommunikation9.de/home.html>**bittet
am 6.11. zum Blind Date, die **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/>**präsentiert am **7.11.
<https://www.khm.de/termine/news.4762.soundings-019-agf/>**in der Reihe
**/soundings/**die Künstlerin **Antye Greie aka AGF
<http://www.poemproducer.com/haus.php>**, beim **Chamber Remix
<http://chamber-remix.de/>**treffen am 10.11. wieder Live Acoustics auf
Live Remix, **Zamus <https://www.zamus.de/>**, das Zentrum für alte
Musik, erprobt in der Reihe **/zamus unlimited/**Grenzüberschreitungen,
zum Beispiel bei **/La récréation de Bach/**am **10.11.
<https://www.zamus.de/kalender2/zamus-unlimited-la-recreation-de-bach/>**und
beim barocken Poetry Slam am **16.11.
<https://www.zamus.de/kalender2/zamus-unlimited-battling-barbara/>**,
der Chor Superterz unter der Leitung von Antoine Beuger lässt am
**17.11. <https://www.ekir.de/brueck-merheim/chor-superterz-627.php>**in
der Johanneskirche Chormusik von Komponistinnen aus über 1000 Jahren
erklingen, die **reihe M <http://www.reihe-m.de/con/>**lädt am **22.11.
<http://www.reihe-m.de/?p=4178>**Seiji Morimoto und Sebastian Thewes ins
**Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>**(wo wie üblich auch sonst
ein umfangreiches Programm lockt), das **Ensemble Garage
<http://beta.ensemble-garage.de/>**startet am 23.11. mit **/Acts ‘n
Sounds/**eine neue Konzertreihe – ganz intim in einem privaten Wohnhaus
– , in der **Oper <https://www.oper.koeln/>**hat am 24.11. Brett Deans
**/Hamlet/ <https://www.oper.koeln/de/programm/hamlet/4838>**Premiere,
die **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**veranstaltet am 27.11. einen Neue
Musik-Abend, ebenfalls am 27.11. bittet LTK4 <https://www.ltk4.de/> zur
**/Soirée sonique/**in den Lutherturm inklusive Erröffnung einer neuen
Klanginstallation und im **japanischen Kulturinstitut
<https://www.jki.de/>**gastiert am **29.11.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Splash:%20Perkussion%20N…>**das
Perkussionsensemble Splash.**
Weitere Termine finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**und
neuerdings auch wieder bei **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.**
ON – Neue Musik Köln <http://on-cologne.de/> bietet am 5.11. einen
Workshop zum Thema Projektabrechnung an und veranstaltet am 7.11. einen
Ensembletag in der Alten Feuerwache ergänzt durch ein Mikrosymposium der
kgnm <http://kgnm.de/>.*
**Ruhrgebiet**
*Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/>**bringt in seinem Programm
**/Verlust und Glaube/
<https://chorwerkruhr.de/projekt/verlustundglaube/>**auch ein Werk des
US-Amerikaners Eric Whitacre zur Aufführung – am 23.11. in Essen und am
24.11. in Bochum.*
*Im **Planetarium
<https://www.planetarium-bochum.de/>**Boc***hum***sorgen Tara Bouman und
**Markus Stockhausen <http://www.markusstockhausen.de/>**am **30.11.
<https://www.planetarium-bochum.de/de_DE/program/duo-moving-sounds.1237042>**für
**/Moving Sounds/**.*
*Im ***Dortmunder ***mex <http://www.mexappeal.de/>**sind am **2.11.
<http://www.mexappeal.de/?p=5391>**Peter Laurent a.k.a. d’incise,
Swantje Lichtenstein und David Toop zu Gast, im **Orchesterzentrum NRW
<http://www.orchesterzentrum.de/>**findet am **7.11.
<http://www.orchesterzentrum.de/de/termin-details/id/6584/kammerkonzert.html>**ein
Kammerkonzert für Bläser und Schlagzeuger mit Werken von Olivier
Messiaen, Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis statt, im
**Konzerthaus <https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**betreten am
**19.11.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/19-11-2019-neuland-shapeshi…>**Pekka
Kuusisto und das Mahler Chamber Orchestra Neuland, im **domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/>**steht am **21.11.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-9336.html>**wieder
die Formation **The Dorf <http://www.thedorf.net/>**auf der Bühne und im
**depot <https://www.depotdortmund.de/>**erwartet uns am **22.11.
<https://www.depotdortmund.de/2125-konzert-camatta-kirchhoff-duo/event_detai…>**das
Duo Camatta Kirchhoff.*
*Das Theater ***Duisburg***widmet am **24.11.
<https://www2.duisburg.de/theater/repertoire/1920/konzert/AUSSER_DER_REIHE_I…>****Gerhard
Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**anlässlich seines
70sten Geburtstags ein Porträtkonzert, bei dem auch musikalische
Geschenke befreundeter Komponisten erklingen.*
*Am ersten Novemberwochenende findet das ***Essener*****NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-2019-2020/now-transi…>**seinen
Abschluss – u.a. mit dem Ensemble **hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/>**, dem SWR Symphonieorchester, György
Kurtágs **/Sudelbüchern/**und dem Ensemble Modern. In der
**Zentralbibliothek
<https://stadtbibliothek-essen.de/veranstaltungen_9/veranstaltungen_erwachse…>**wird
am 7.11. neben Stäblers Geburtstag auch der 90sten von Gerd Zacher und
der 80ste von Nikolaus A. Huber gefeiert, die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de>**gastiert am **10.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/sound-silence-startled-ear-10112019?…>**wieder
im PACT Zollverein, die **Jazz Offensive Essen
<http://www.jazz-offensive-essen.de/>**kündigt unter anderem das
EssenerNoiseDubEnsemble am **7.11.
<http://www.jazz-offensive-essen.de/kalender/essenernoisedubensemble-ende/>**und
das **Free Essen Festival
<http://www.jazz-offensive-essen.de/joe-live/free-essen/>**am 12. und
13.11. an, in der **Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**präsentieren Pekka
Kuusisto und das Mahler Chamber Orchestra am **17.11.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/pekka-kuusistomahler-chamber-orchest…>**ihr
neues Projekt **/Shapeshifters, /**im **Café Oto
<https://www.cafeoto.co.uk/>**treffen am **25.11.
<https://www.cafeoto.co.uk/events/s-p-e-k-e-s-y-xtended/>**Ute
Wassermann, **Phil Minton <https://www.philminton.co.uk/>**, **Thomas
<http://www.thomaslehn.com/>Lehn <http://www.thomaslehn.com/>**und
**Martin Blume <http://www.martinblume.de/>**aufeinander und in der
Reihe **/Stummfilm & Live-Musik/**begleitet Interzone Perceptible
<http://www.interzone-perceptible.de/> am 24.11.
<https://ruebuehne.de/Veranstaltungen/nosferatu-eine-sinfonie-des-grauens/>
Murnaus **/Nosferatu/**. **In der **Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/>**stehen ein neues Werk von Hyelin
Lee am 9.11. (UA am 8.11. in Oberhausen), das polnische Sound Factory
Orchestra am 12.11., ein akusmatisches Konzert am 13.11. und die Tape
Session am 21.11. auf dem Programm.*
*Am 23.11. hat im ***Gelsenkirchener*****Musiktheater im Revier
<https://musiktheater-im-revier.de/#!/de/>****Zad Moultakas
<http://zadmoultaka.com/>**Kinderoper **/Drei miese fiese Kerle/
<https://musiktheater-im-revier.de/#!/de/performance/2019-20/drei-miese-fies…>**Premiere.*
*Das ***Mülheimer*****Shiny Toys Festival
<https://www.ringlokschuppen.ruhr/produktionen/spielzeit-2018-2019-1/festiva…>**für
zeitbasierte Experimentalkultur feiert am 29. und 30.11. sein
10-jähriges Jubiläum.*
*Musiker der Folkwang Uni sind am **8.11.
<https://www.theater-oberhausen.de/programm/stuecke.php?SID=729>**im
**Theater <https://www.theater-oberhausen.de/>*****Oberhausen***zu Gast
und heben ein neues Werk von Hyelin Lee aus der Taufe.*
**Düsseldorf**
*Vom 1. bis 17.11. findet **die Digitale
<https://die-digitale.net/>**mit Kunst und Musik aus dem digitalen Raum
statt. Zu hören gibt es elektroakustische Kammerklänge, Live-Coding,
intuitive Musik mit Markus und Simon Stockhausen u.v.a.m. Im Rahmen des
Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals **IDO
<https://www.ido-festival.de/>**erwartet uns eine mystische Nacht am
**2.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2018/uebersicht/veranstaltung/…>**und
ein Konzert mit Werken von **Oskar Gottlieb Blarr
<http://www.blarr.info/>**am **3.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2018/uebersicht/veranstaltung/…>**Ebenfalls
am 3.11. veranstaltet **musik21 <http://musik21.de/>**gleich drei
Konzerte in der Reihe **/New Counterpoints/**. Mit dabei sind das ART
Ensemble NRW, der Pianist **Martin Tchiba
<https://www.martin-tchiba.com/>**sowie mehrere Kontra- und E-Bässe. Die
**Robert Schumann Hochschule <http://www.rsh-duesseldorf.de/>**widmet
sich am 2.11. György Ligeti und seiner Kompositionsklasse und am 5.11.
stellt sich der neue Professor für Komposition, **Oliver Schneller
<http://www.oliverschneller.net/>**, vor, der im Kammerkonzert am 6.11.
ebenfalls mit einem Werk vertreten ist. In der **Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/>**erklingt am **8.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Meisterkonzerte-I/Pittsburgh-Symphony-…>****/Resurrexit/**von
Mason Bates und am **9.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/Ensemble-Aventure/>**zelebriert
das **Ensemble Aventure
<http://www.ensemble-aventure.de/de/aventure/aktuelles/>**die runden
Geburtstage von Nikolaus A. Huber und **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**. Das **Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>**begibt sich mit seiner Reihe **/Na
hör'n Sie mal/**am 29.11. ausnahmsweise in die Neanderkirche, wo am
10.11. auch das **ToyPiano Festival
<http://www.toypiano-festival.de/BUeHNE-FREI/>**mit Yukiko Fujieda,
**Frederike Möller <http://frederikemoeller.de/>**und Frank Zabel sowie
der Sopranistin **Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>**über die
Bühne geht. Mit weiteren ToyPianos sowie anderen Tasteninstrumenten
bringt Frederike Möller am 16.11. im Heinrich Heine-Institut
Heine-Vertonungen von Komponistinnen zu Gehör.*
**
**sonstwo**
*Mit **Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**beginnt und endet der
November. Vom 31.10. bis 10.11. tourt der norwegische Saxophonist
**Torben Snekkestad <http://torbensnekkestad.com/>**durch die Lande; in
Moers, Bonn, Wuppertal und Münster wird die Tour zum Soundtrips Festival
erweitert, zu dem neben Snekkestad noch die Französische Kontrabassistin
Joèlle Léandre, der Britische Musiker und Musikethnologe David Toop und
die norwegische Band Nakama eingeladen sind. Vom 29.11. bis 10.12. sind
dann die Saxophonistin **Silke Eberhard
<https://silkeeberhard.com/>**und der Pianist **Uwe Oberg
<http://www.uweoberg.de/>**in NRW unterwegs.*
*Weitere Konzerte mit improvisierter Musik finden sich bei **nrwjazz.net
<https://nrwjazz.net/>**.*
*Am **2.11. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1786>**ist das Cologne Guitar
Quartet bei der ***Aachener*****Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>**zu Gast und am **8.11.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1677>**befasst sich die Reihe 'Hören und
Sprechen über Neue Musik' mit Beat Furrer. Der Höhepunkt des Monats ist
das In Front Festival vom 21. bis 23.11. mit Dierk Peters' **Ambrosia,
dem Fuchsthone Orchestra, dem Neue Musik Ensemble Aachen, dem Duo
Thierbach-Dolberg und dem Ensemble Phosphorus.*
*Der nächste Jour fixe der ***Bielefelder*****cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>**widmet sich am 4.11.
Adriana Hölzky. *
*Im Dialograum der **Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/>**in ***Bonn***stehen die **Soundtrips
NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am 1.11., der **Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2019.htm>**am **6.11.
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2019.htm#sieben>**, sowie
Konzerte der **in-situ-art-society <http://in-situ-art-society.de/>**am
**20.11.
<https://kgnm.de/event/uruk-duthoit-hautzinger-drake-zerang-2/>**und
**27.11.
<https://kgnm.de/event/scott-fields-ensemble-the-assassination-of-a-mojave-d…>**auf
dem Programm. Im **August Macke Haus
<https://www.august-macke-haus.de/>**begleitet das ensemble 20/21 am
**21.11.
<https://www.august-macke-haus.de/veranstaltungen/begleitprogramm/>**eine
Lesung von Timo Berndt mit der Aufführung von **Michael Denhoffs
<http://www.denhoff.de/>****/O Orpheus singt/**. *
*Die ***Detmolder*****Hochschule für Musik
<http://www.hfm-detmold.de/>**kündig das Ensemble Earquake mit Werken
von Karlheinz Stockhausen am 9.11. (Folgeaufführung am 10.11. in der
Bielefelder Zionskirche) und die Werkstatt für Wellenfeldsynthese am
20.11. an.*
*Das **Ensemble Consord <https://consord.net/aktuelles/>**gastiert am
24.11. im Gustav-Lübke-Museum in Hamm.*
*Das ***Krefelder*****TAM <http://www.tamkrefeld.de/>**setzt im November
seine Gerhard Rühm-Reihe mit Chansons für Gesang und Klavier fort und im
2. Kammerekonzert im Theater Krefeld erklingen am **17.11.
<https://theater-kr-mg.de/spielplan/inszenierung/2-kammerkonzert-1920/#828883>****/Sequenzas/**von
Luciano Berio.*
*Am 13.11. findet die **13. Gladbacher Nachtmusik
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>**in der
Münsterkirche ***Mönchengladbach***statt.*
*Das Trio **Wisseltangcamatta
<https://simoncamatta.yolasite.com/the-wisseltangcamatta.php>**tritt am
17.11. im Rahmen von **MonArt <http://www.monart.de/>**, der Nacht der
Künste im Sojus 7 in ***Monheim***, auf.*
*In ***Münster***feiern das Sinfonieorchester, die Westfälische Schule
für Musik und die **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>**ihr **100-jähriges
Jubiläum <https://www.muenstermusik.eu/>**. Aus diesem Anlass wird am 9.
und 10.11. ein neues Werk von Daniel Ott und Enrico Stolzenburg unter
dem Titel **/Außen Stadt Innen Räume/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/festakt-muenstermusik.html?ID…>**aus
der Taufe gehoben. Weitere Veranstaltungen ergänzen die Festwoche, z.B.
am 14.11. Kammermusik von Fritz Volbach und Neue Musik von Komponisten
aus Münster. Im Theater finden nach der Premiere am 26.10. weitere
Aufführungen von**//**/Yolimba oder die Grenzen der Magie/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/yolimba.html?m=187>**/,
/**eine musikalische Posse von Tankred Dorst und Wilhelm Killmayer, statt.*
*Das **Asasello Quartett <https://asasello-quartett.eu/>**und die
Klarinettisten Beate Zelinsky und David Smeyers spielen am **17.11.
<https://www.inselhombroich.de/de/veranstaltungen/asasello-quartett-mit-beat…>**auf
der Raketenstation **Hombroich <https://www.inselhombroich.de/>**bei
***Neuss***Nikolaus Brass **/5. Streichquartett mit zwei obligaten
Klarinetten./*
*Die Initiative Input-Output des ***Ratinger***Komponisten Raimund
Juelich präsentiert am **16.11.
<https://www.stadt-ratingen.de/freizeit_kultur_sport_tourismus/kultur_rating…>**in
der 29. Folge die Konzertreihe **/Neue Musik in Ratingen./*
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Uni ***Siegen ***kündigt ein Orgelkonzert am **10.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/20/8…>**und
ein Konzert mit dem Ensemble Consord am **29.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/20/8…>**an.
*
*Im ***Wuppertaler*****ort <http://www.kowald-ort.com/>**stehen neben
Soundtrips NRW am **2.11.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/soundtrip19.html>**und cine:ort
am **7.11.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/cine-ort-2019.html>**Konzerte
mit dem Improvisationstrio Gorilla Moon am **3.11.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/3-11-2019-gorilla.html>**, mit
Christian Muthspiel und Steve Swallow am 11.11. und mit dem Trio Ericson
Nästesjö Berre am **21.11.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/21-11-2019-berretrio.html>**auf
dem Programm. Am **24.11.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/24-3-2019-irmer.html>**kommt
der Pianist Reinhard Gagel zum Gesprächskonzert und am **29.11.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/29-11-2019-landpartita.html>**lassen
sich **Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/>**und Ulrich
Land von Else Lasker-Schülers **/IchundIch/**zu Text und Musik
provozieren. Die Reihe **/unerhört/
<http://www.unerhoert-wuppertal.de/index.html>**hat am **15.11.
<http://unerhoert-wuppertal.de/malstrom2019.html>**Florian Walter, Axel
Zajac und Jo Beyer zu Gast.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
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25 Sep '19
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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__
*Oktober 2019*
*Gewesen:*Ruhrtriennale
*Angekündigt: *NOW!-Festival in Essen – 10. Hörfest in
Ostwestfalen-Lippe – Umlandfestival in Dortmund, Wuppertal und Duisburg
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Ruhrtriennale]**
*Viel zeitgenössische Musik gab es diesmal bei d**er **Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/home/>**zu en**tdecken, vor allem aber
jene Kreationen, die die üblichen Spartengrenzen überschreiten und ihren
besonderen Reiz ausmachen. Zum Auftakt widmete sich Christoph Marthaler
in **/Nach den letzten Tagen. Ein Spätabend/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/162/CHRISTOPH_MARTHALER_ULI_FUSSENEG…>**//**der
Musik von Komponisten, die Opfer der Nationalsozialisten geworden sind,
sei es, dass sie direkt in den Konzentrationslagern ermordet oder durch
Flucht und Vertreibung so in ihrem Lebenslauf beeinträchtigt wurden,
dass sie lange in Vergessenheit gerieten. Gemeinsam mit Stefanie Carp,
zuständig für Textauswahl und Dramaturgie, und Uli Fussenegger,
zuständig für Musikauswahl und musikalische Leitung, hatte Marthaler
sich bereits im Rahmen der Wiener Festwochen 2013 mit dem Thema befasst
und unter dem Titel **/Letzte Tage. Ein Vorabend/**im historischen
Sitzungssaal des Wiener Parlaments demonstriert, „wie Demokratie
misslingen kann.“ Das Audimax der Bochumer Ruhruniversität bietet da ein
ganz anderes Ambiente. Das Auditorium, das jeweils zur Hälfte dem
Publikum und den Darstellern zur Verfügung stand, symbolisiert
Offenheit, Transparenz und Begegnung auf Augenhöhe, die angestaubte und
ergraute Betonarchitektur Tristesse und Endzeitstimmung. Marthaler
spielt mit den Zeitebenen und versetzt uns in eine imaginäre Zukunft, in
der die 'ehemalige europäische Zone' zum nicht mehr ernstzunehmenden
Luxus- und Unterhaltungsressort mutiert ist. Ihre besonderen
Markenzeichen, repräsentative Demokratie und Rassismus, wurden
inzwischen zum Weltkulturerbe erklärt, während die Gedenkveranstaltung
zu 200 Jahren Holocaust längst zur inhaltsleeren Routine verkommen ist.
Doch die Vergangenheit ist mehr als präsent und wird uns anhand
rechtsradikaler Reden aus alter und neuer Zeit vor die Füße geknallt.
Der antisemitische Wiener Bürgermeister Karl Lueger kommt ausführlich zu
Wort aber auch Orban, Gauland, Weigel und Konsorten. Das klingt recht
plakativ und könnte leicht zum demonstrativen Lehrstück geraten, wären
da nicht Marthaler und die Musik. Er lässt seine elf Darsteller verloren
im weiten Rund agieren, sie ergehen sich in angestaubten Gesten und
Ritualen, werden selbst abgestaubt, raufen sich die Haare oder
verstricken sich in skurrilen Verrenkungen, die Texte werden mal mit
obszöner Sanftheit mehr geflüstert als gesprochen, kommen als überdrehte
an Jelinek gemahnende Collage daher oder schlagen um in exaltiertes
Jodeln. Daraus entsteht eine Atmosphäre, die zwischen Melancholie und
beißender Schärfe balanciert, gleichzeitig einlullt und weh tut und
einen Zustand des paralysierten Schreckens erzeugt, der unserer
gegenwärtigen Verfasstheit, in einer Zeit, in der die braunen Schatten
wieder länger werden, nicht unähnlich ist. Die Musik der verfemten
Komponisten, Erwin Schulhoff, Viktor Ullmann, Józef Koffler, Alexandre
Tansman u.a., wirkt in ihrem Beschwören der Schönheit angesichts des
Grauens, der Tradition, der sie sich zugehörig fühlten und die sie nicht
zu retten vermochte, tröstlich und traurig zugleich. Ihr haftet trotz
des Ahnens oder Wissens noch eine Unschuld an, die nach 1945 nicht mehr
möglich ist, was auf eindrucksvolle Weise durch Luigi Nonos **/Ricorda
cosa ti hanno fatto in Auschwitz /**zum Ausdruck kommt, eine zu Peter
Weiss' Theaterstück **/Die Ermittlung/**entstandene filigrane
Tonbandmusik, die für gut zehn Minuten die Zeit stillstehen lässt. Die
Musik hat schließlich das letzte Wort, beherrscht das letzte Drittel der
Aufführung und verflüchtigt sich mit einem geisterhaften 'Wer bis an das
Ende beharrt' aus Mendelssohn-Bartholdys **/Elias, /**das gar nicht
aufhören will und schließlich an der Grenze des Hörbaren von irgendwo
hereinweht. Was will uns dieser Schlusschoral sagen? Ein zynischer
Kommentar zu all jenen, die hoffen, dass es nicht so schlimm kommt?
Einst haben sich die Beharrenden durch die Schornsteine der Krematorien
verflüchtigt. Es entsteht ein diffuses Unbehagen und Widerstreben, in
dem auch die Zumutungen, gegen die ich mich anfangs gewehrt habe, die
Konfrontation mit dem Holzhammer, selbst Leerlauf und Längen Sinn ergeben.*
*Auch David Marton spielt in seiner Fassung von Purcells **/Dido and
Aeneas, /**die in der Duisburger Kraftzentrale als **/Dido and Aeneas,
remembered/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/180/HENRY_PURCELL_VERGIL_KALLE_KALIM…>**firmiert,
mit den Zeiten. Das Werk hatte bereits im April in Lyon Premiere und
kommt bei der Ruhrtriennale mit Orchester und Chor der Opéra de Lyon
unter der Leitung von Pierre Bleuse zur Aufführung. In einer fernen
Zukunft ist unsere Gegenwart selbst zum archäologischen Objekt geworden,
doch die Ausgräber, die unseren Elektroschrott aus dem Sand pinseln,
sind in antike Gewänder gehüllt und entpuppen sich als die Gottheiten
Jupiter und Juno, die im Hintergrund der Geschichte die Fäden ziehen
oder es zumindest versuchen. Diese Mehrschichtigkeit und Vieldeutigkeit
überträgt Marton auf geschickte Weise sowohl auf das Bühnenbild als auch
auf die Musik. Der in einem stilisierten Haus angesiedelten Hauptbühne
(Bühne: Christian Friedländer) gesellen sich Nebenschauplätze hinzu, die
nur teilweise einsehbar sind und sich ausschnitthaft über auf die
Rückwand projizierte Videoaufnahmen erschließen. Der Zuschauer wird
dadurch selbst zum Archäologen, der lediglich Bruchstücke zu fassen
bekommt und sich daraus sein eigenes Mosaik zusammensetzen muss. Das
gleiche gilt für die Musik: Purcells Original wird durch
zeitgenössisches Material ergänzt bzw. überschrieben, für das der
finnische Gitarrist Kalle Kalima und die schweizerische Stimmkünstlerin
Erika Stucky verantwortlich zeichnen. Die Rechnung geht erstaunlich gut
auf, gleich den Beginn markieren schrille Gitarrenklänge, die von den
Streichern in sanftere Gefilde gelockt werden, bis sich schließlich die
vertrauten Barocklinien Bahn brechen. Stucky ist Venus, Aeneas Mutter,
die auf seine Abreise aus Karthago drängt, damit er seiner Bestimmung
entsprechend Rom gründen kann, aber mit der Liebesgöttin hat sie wenig
gemein. Wenn sie laut brabbelnd die Bühne betritt und dabei einen Spaten
(wie einen Hexenbesen) geräuschvoll über den Boden schleifen lässt,
wirkt sie wie ein Basler Fasnachtswesen, als wolle sie Geister
austreiben oder sei selber einer. Ihre Gegenspielerin Juno (Marie
Goyette) präsentiert sich dagegen als leibhaftige Schreckschraube und
Dido ( Alix Le Saux) erscheint als selbstbewusste Königen, die auf
Aeneas Treuebruch und Verrat mit Wut statt mit Trauer und Verzweiflung
reagiert. Immerhin wissen die Frauen was sie wollen, während sowohl
Jupiter (Thorbjörn Björnsson) als auch Aeneas (Guillaume Andrieux)
zwischen den Fronten lavieren und sich aus der Verantwortung winden.
Schuld sind wahlweise das Schicksal oder die Götter, jedenfalls immer
die anderen. In die Szenenfolgen mischt sich viel Zeitgenössisches, eine
Szene spielt in einem billigen Secondhandladen. Nicht alles wirkt
inhaltlich stringent, aber das braucht es auch nicht in einer Welt, die
aus den Fugen geraten ist und in der auch die Götter – menschlich, allzu
menschlich – längst die Kontrolle verloren haben. Zum Schluss versuchen
sie alles wieder einzubuddeln, als könne man die Vergangenheit
ungeschehen machen. Der Abend erweist sich als raffiniertes Vexierspiel,
in dem immer wieder neue Fährten gelegt werden; doch manchmal sind fast
zu viele Bälle in der Luft und der ständige Versuch, die Fäden
zusammenzuspinnen, wird zum Selbstzweck, lenkt ab von den Personen, vom
Geschehen und von der Musik.*
*Martons Landsmann, der Ungar Kornél Mundruczó, der mich im letzten Jahr
mit seiner Interpretation von Henzes **/Das Floß der Medusa/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/2/Hans_Werner_Henze_Steven_Sloane_Ko…>**nicht
ganz überzeugte (s. Gazette **Oktober 2018
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober…>**),
widmete sich in diesem Jahr unter dem Titel **/Evolution/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/156/evolution/gyorgy_ligeti_kornel_m…>**dem
**/Requiem/**von György Ligeti. Auch bei ihm scheint die Musik manchmal
in den Hintergrund zu geraten, dafür gelingen ihm Bilder von starker
Ausdruckskraft, die unter die Haut gehen. In drei Kapiteln und mit sehr
unterschiedlichen theatralischen Mitteln nimmt er uns mit auf eine
Zeitreise, die vom Holocaust über die Gegenwart in die nahe Zukunft
führt. Der erste Blick fällt auf einen bunkerartigen Raum, den wir
anhand der Duschköpfe instinktiv sofort als Gaskammer identifizieren.
Effektvoll wabernde Lichtschwaden dringen ein, als sich eine Tür öffnet,
um drei mit Eimer und Schrubber bewaffnete Arbeiter einzulassen. Doch
statt die Spuren des Schreckens wegzuwaschen, fördern sie sie zu Tage.
Aus allen Ritzen dringt Menschenhaar, das nicht zu bändigen ist, sie zu
ersticken droht, allen Reinigungsexorzismen mit Kalk und
Desinfektionsmitteln stand hält. Die anfangs realistische Situation
kippt ins Surreale, im wahrsten Sinne Abgründe tun sich auf, bis die
Arbeiter ihren Widerstand aufgeben, sich die Kleider vom Leib reißen und
sich aus dem Nichts hervorschießenden Wasserstrahlen hingeben.
Schließlich bergen sie aus dem Horror ein schreiendes Kind – Bote einer
Zukunft, in der neue Hoffnung keimen kann? Zu all dem erklingt Ligetis
eindringliche Musik, die es zusätzlich unmöglich macht, sich den Bildern
zu entziehen – ein aufgewühlter Chor, angstvoll aufschreiend, drohende
Bläserakkorde, so dass auch ohne Blick ins Textbuch die Verse des /Dies
irae/ sich einschreiben. Das zweite Bild versetzt uns abrupt in die
Gegenwart, aus dem Säugling ist eine alternde Frau geworden, die
verzweifelt versucht, die Kontrolle über ihr Leben zu behalten und sich
gleichzeitig fast trotzig wehrt gegen die Gespenster der Vergangenheit
und die Zumutungen der Gegenwart. In einer armseligen Einzimmerwohnung
empfängt sie den Besuch ihrer Tochter, die sich und ihrem Sohn ein neues
Leben ermöglichen will und dazu ganz pragmatisch die ihrer Mutter in
Aussicht gestellten Wiedergutmachungszahlungen einsetzen will. Doch
diese will sich nicht für Alibiveranstaltungen missbrauchen lassen, will
endlich selbst wahrgenommen werden und so entspinnt sich ein
eindringlicher Dialog zwischen Mutter und Tochter, in dem endlich all
das Unaussprechliche zur Sprache kommt und deutlich wird, wie das Trauma
von Generation zu Generation weitergegeben wird. Die Musik tritt dabei
in den Hintergrund, ist teilweise nur als Einspielung präsent, diesmal
sind es die Bilder, die als Live-Schaltung auf Großleinwand projiziert,
uns ganz nah heranholen an Lili Monori und Annamária Láng, die beiden
großartigen Schauspielerinnen aus Mundruczós Proton Theater. Erneut
kippt die schmerzhaft realistische Szenerie ins Unwirkliche: Als die
Mutter den Raum verlässt, dringen plötzlich Wassermassen herein, ein
nicht enden wollendes Strömen und Rauschen, das alles, auch die Musik,
hinweg spült, bedrohlich und befreiend zugleich. Nach anfänglichem
Widerstreben fügt sich die Tochter dem Unausweichlichen, nimmt es an.
Die Vergangenheit lässt sich nicht verdrängen, sie ist wie eine
Naturgewalt, der man sich nicht entziehen kann. Das dritte Bild versetzt
uns in die Welt des Sohnes Jonas. Während er einsam mit seinem
Smartphone am Bühnenrand steht, rasselt hinter ihm ein Chatverlauf über
die Leinwand, aus jeder Zeile dringen Mobbing, Ausgrenzung,
antisemitische Anspielungen, jeder kann jederzeit zum Opfer werden,
keiner ist sicher. Ist das unsere Gegenwart bzw. Zukunft? Plötzlich
reißt die Bühne auf und lenkt unseren Blick in die enorme Tiefe der
Bochumer Jahrhunderthalle. Durch eine raffinierte Lichtchoreographie
entsteht ein unwirklicher gelbgrellgiftiger perspektivisch zugespitzter
Raum, wie ein Tunnel in eine andere Welt, aus dessen Unendlichkeit uns
langsam der Chor entgegenkommt und auch die eben noch von ihren
Smartphones hypnotisierten Kinder werden von diesem magischen Licht
angezogen. Mundruczós Bilder sind mal hyperrealistisch, mal völlig
surreal, mal von brutaler Direktheit und Eindeutigkeit, mal
vielschichtig und ungreifbar. Während Marton uns mitspielen lässt, uns
die Illusion lässt – wie die antiken Götter – ein paar Fäden in der Hand
zu halten, wirft Mundruczó uns auf uns selbst zurück und schreckt auch
vor Zumutungen und Überwältigung nicht zurück. Zum Schluss hätte ich
gerne noch einmal Ligetis **/Requiem/**pur gehört, mit dem Staatschor
Latvija und Steven Sloane und seinen Bochumer Symphonikern im Zentrum.*
*In eine ganz andere Welt versetzt uns **Gordon Kampe
<http://www.gordonkampe.de/>. Auch er liebt das Spiel mit den Zeiten
und**bekennt sich offen zu seiner „Freude am Verwitterten“, doch diese
ist bei ihm stets gewürzt mit einer ordentlichen Prise Humor. Für die
Ruhrtriennale hat er sich mit dem Phänomen der Operette befasst und
versucht, unter dem Motto **/Gefährliche Operette. Eine Wiederbelebung/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/144/GORDON_KAMPE_CATHERINE_LARSEN_MA…>**ihre
unangepassten und subversiven Seiten in den Blick zu nehmen. Als
Vorläufer nennt er dabei vor allem Jacques Offenbach, der anlässlich
seines 200. Geburtstags zurzeit allerorts gefeiert wird; aber auch Kurt
Weill, Tucholsky, der Struwwelpeter und Blutrünstiges von Guillaume
Apollinaire haben es ihm angetan und mit Schorsch Kamerun und dem
kürzlich verstorbenen Wiglaf Droste sowie Anspielungen auf derzeitige
Politikdarsteller umfasst das Textkonglomerat auch aktuelle Bezüge.
Daraus entsteht eine bunte Nummernrevue, die vor allem von der
fantastischen Präsenz und Spielfreude des Countertenors **Daniel Gloger
<http://www.danielgloger.de/>**lebt. Er inszeniert und choreographiert
sich praktisch selbst, wobei ein opulenter Kostümfundus zum Einsatz
kommt. Mal erscheint er im engen Glitzertop mit gewagtem Bauchansatz,
mal als rotbestrumpfte Chanteuse oder im eleganten Frack. Das
Entscheidende ist dabei die ständige Gratwanderung zwischen Witz und
Bösartigkeit, Schrägem und Ernsthaftem, denn sich über Trump lustig zu
machen, reicht nicht, sondern führt nur zu eitler Selbstvergewisserung,
die sich im Nichtstun selbst beruhigt. Der schnelle Wechsel der
Stimmungen – Kameruns schnoddrige Polittexte neben Flachwitz und
traurigem Bajazzo – verhindert, dass man es sich zu bequem macht, doch
die entscheidende Rolle spielt die mit Biss und Präzision vom
Stuttgarter **Ascolta Ensemble
<http://www.ascolta.de/DE/start/K104.htm>**vorgetragene Musik. Zwar
schwingt die leichte Muse oft mit – mehr als Stilallusion denn als
direktes Zitat – aber Vogelzwischern und Belcanto werden wohltuend
eingeholt von knarzigen Streichern und aggressiven Bläserattacken. Das
Schicksal von Robert aus dem Struwwelpeter, den der Wind davonträgt,
wird in Endlosschleife und immer aggressiverem Impetus wiederholt, bis
das anfangs fast poetische Bild sich in seinem ganzen Sadismus enthüllt
und der Sänger von den wüst aufspielenden Instrumenten wie Robert von
den Wolken verschluckt zu werden droht. Doch er weiß sich zu helfen und
greift zum Megaphon! Die musikalischen Zügel liegen in der Hand von
Catherine Larsen-Maguire, die sich auch in die Inszenierung einbinden
lässt, indem sie Alkohol an die Musiker und Pralinen ans Publikum
verteilt. Das wirkt manchmal etwas betulich, weniger Drumrum hätte es
auch getan, denn die klarste Sprache spricht die Musik.*
*Musik pur präsentierte an zwei Abenden das Klangforum Wien unter der
Leitung von Sylvain Cambreling. Zum **Auftakt
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/134/in_vain_kraanerg/georg_friedrich…>**erklangen
zwei ausgedehnte Werke (70 bzw. 75 min.), die nicht unterschiedlicher
hätten sein können: Georg Friedrich Haas' **/in vain/**und Iannis
Xenakis' **/Kraanerg/**. Mit Haas tauchen wir ein in ein brodelndes
Klangmeer, das sich anfangs scheinbar unendlich abwärts zu schrauben
scheint. Mikrotonal eingefärbte flirrende Streicher- und markante
Bläserstimmen, kurzzeitig forciert, beschleunigt, doch noch zögernd,
innehaltend, steigern sich zu einem tumultuarischen, entfesselten
Höhepunkt, um nach diesem vergeblichen (**/in vain/**) sich Aufbäumen
zurückzusinken und abrupt abzubrechen. Im Essener Salzlager der Kokerei
Zollverein (mit Kabakovs spiralförmigem **/Palace of Projects/
<https://www.zollverein.de/erleben/kunst/palace-of-projects/>**im
Rücken) kam zudem die von Haas vorgesehene Lichtregie zum Einsatz, die
neben Dunkelphasen schrille, irritierende Lichtblitze vorsieht, wodurch
die suggestive, sowohl körperlich als auch emotional fordernde Wirkung
noch verstärkt wird. Haas will den Effekt, will, dass wir uns aussetzen
und angehen lassen, und wer dazu bereit ist, macht eine intensive
Erfahrung, die über reinen Hörgenuss hinausgeht. Bei Xenakis ist
ebenfalls viel Energie im Spiel, doch seine Herangehensweise ist
kontrollierter und rationaler. **/Kraanerg/**für Orchester und
4-Spur-Tonband entstand ursprünglich für ein Ballett von Roland Petit in
einem Bühnenbild von Victor Vasarely. Das Tonband, das auf bearbeiteten
und verfremdeten Instrumentalklängen basiert, wurde inzwischen
digitalisiert und geschnitten, so dass es flexibel zuspielbar ist und
die Musiker nicht mehr einem starren Zeitkorsett unterliegen. In Essen
wurden zudem die Instrumente verstärkt, um eine ausgewogene Klangbalance
zwischen Live- und Tonbandmusik zu erzielen. Die technischen
Voraussetzungen waren also gut, um das selten gespielte Werk, das zudem
Xenakis längstes ist, zur Wirkung kommen zu lassen. Gleich zum Auftakt
werden wir mit kantigen Bläserattacken konfrontiert, die im Tonband
nachbeben und uns durch den Raum wandernd von allen Seiten bedrängen.
Auch im weiteren Verlauf kommt die Musik nicht zur Ruhe, turbulent,
scharf, schrill, auch in den wenigen zurückgenommenen Passagen nervös
brodelnd führt sie zu einer Dauererregung, die jedoch nach einiger Zeit
erschöpft. Auch die Tonbandklänge haben heute ihren experimentellen
Charakter verloren und wirken redundant, so dass ich – obwohl
Xenakis-Fan – mehrfach innerlich ausgestiegen bin. Vielleicht lag es
aber auch an Ermüdungserscheinungen meinerseits nach fast drei Stunden
konzentriertem Hören.*
*Als wolle man das Publikum nach diesem Kraftakt schonen, präsentierte
das Klangforum am zweiten Konzerttag **/Rosen aus dem Süden. /**Gleich
zum Auftakt erklangen mit Johann Strauß' **/Lagunenwalzer /**sehr
ungewohnte Töne, aber ein echter Wiener schreckt auch davor nicht zurück
und immerhin hat Arnold Schönberg höchst persönlich das Ganze für seinen
'Verein für musikalische Privataufführungen' arrangiert. Im weiteren
Verlauf wurde es dann natürlich doch sehr zeitgenössisch, wobei mit
**Pierluigi Billone <https://www.pierluigibillone.com/de/home/>**,
**Clara Ianotta <http://claraiannotta.com/>**, **Salvatore Sciarrino
<https://www.salvatoresciarrino.eu/>**und **Martino Traversa
<http://www.martinotraversa.com/>**die Reise nach Italien führte.
Während Ianotta in **/D'après/**mit hauchzartem Streicherflirren und
angestrichenen Gläsern den Ausschwingvorgängen der Glocken des
Freiburger Münsters nachlauscht, widmet sich Sciarrino in **/Archeologia
di telefon/**o auf humorvolle und doch subtile Weise den klanglichen
Errungenschaften unseres mobilen Zeitalters. In Billones **/Ebe und
anders/**überzeugten besonders der Trompeter Anders Nyqvist (einer der
Namensgeber des Stücks) und der Posaunist Mikael Rudolfsson durch einen
hochvirtuosen, ausgefeilten Dialog. Nyqvist brilliert auch in Traversas
uraufgeführtem Werk **/The Lost Horizon. /**Um der Gestik der
Gegenwartsmusik, „die heute schon zu verbraucht“ ist, zu entkommen,
sucht er den musikalischen Diskurs mit der Vergangenheit „allen voran
Claude Debussy“. Doch viel Neues fällt ihm dazu nicht ein, so dass das
Ergebnis über eine Reanimierung konventioneller Klangsprache und Form
nicht hinausreicht. *
*Das **Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/>**unter seinem Leiter
Florian Helgath hat sich mit Luciano Berios **/Coro/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/140/LUCIANO_BERIO_ALESSANDRO_STRIGGI…>**ebenfalls
einem Schwergewicht der Neuen Musik gewidmet, das man ob seines
Aufwandes nicht alle Tage zu hören bekommt: 40 Vokalstimmen werden
ebenso vielen Instrumentalisten in der räumlichen Aufstellung paarweise
zugeordnet, ergänzt durch Klavier, elektronische Orgel und Schlagzeug,
und auch inhaltlich begibt sich Berio auf gewichtiges Terrain. Im
Zentrum steht ein Gedicht Pablo Nerudas, in dem er dezidiert zur
politischen Gewalt in seiner Heimat Stellung nimmt und das in dem Vers
„Kommt und seht das Blut auf den Straßen.“ gipfelt. In **/Coro/**wird
der Text schrittweise aufgebaut und erklingt erst zum Schluss in voller
Länge, so dass das Grauen immer mehr um sich greift. Auch musikalisch
sind die Nerudapassagen äußerst markant, geprägt von massiven Akkorden,
fahl und düster, ragen sie wie Stelen aus dem Klangmeer, anklagend und
bedrohlich zugleich. Doch dabei wollte es Berio nicht bewenden lassen,
denn dazwischen erklingen Texte peruanischen, persischen, afrikanischen,
indianischen Ursprungs, die das Leben besingen, die Liebe, die Arbeit,
den Körper und die Natur, aber auch den Tod nicht aussparen. Bei ihrer
Vertonung hat sich Berio von Volksliedern inspirieren lassen, ohne
jedoch in vordergründigem Folklorismus zu versanden. Stattdessen
entfaltet er ein unerschöpfliches musikalisches Spektrum, das mal
einzelne Stimmen und Instrumente heraushebt, mal den ganzen Raum mit
einem quirligen, wuselnden, wispernden Plappern und Tönen erfüllt. Auch
wenn Neruda das letzte Wort hat, so wird deutlich, dass das Leben sich
nicht unterkriegen lässt und es sich lohnt dafür zu kämpfen – eine
Botschaft, die nicht zuletzt dem fulminanten Einsatz des Chorwerk Ruhr
und der Duisburger Philharmoniker zu verdanken ist. Als Kontrast kam die
Parodiemesse **/Missa sopra Ecco si beato giorno /**von Alessandro
Striggio dem Älteren, einem Hofkomponisten und Diplomaten der Medici,
zur Aufführung. 1565/66 entstanden wurde sie erst 2005 entdeckt und
besticht vor allem durch ihre ausgefeilte Polyphonie. In der Gladbecker
Maschinenhalle Zweckel waren die fünf Chöre á acht Stimmen räumlich so
aufgestellt, dass die Hyperkomplexität der Stimmen durch Nah- und
Fernwirkung eine weitere Ausdifferenzierung erfuhr, was im wahrsten
Sinne des Wortes neues Hören ermöglichte.*
**[Termine im Oktober]**
**Köln**
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Werke von Eun-Hwa Cho am **4.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/konzert-zur-korea-woche-201…>**,
von Steven Stucky und George Benjamin am **10.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/city-of-birmingham-symphony…>**,
von Sean Shepherd am **11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/macelaru-dirigiert-strawins…>**und
**12.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/macelaru-dirigiert-strawins…>**,
von Antón García-Abril am **13.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/pablo-ferrandez-luis-del-va…>**und
von Katarina Leyman am **26.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/pogostkina-konigliches-phil…>**auf
dem Programm und am **25.10.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/musik-der-zeit/122835>**erklingen
im Rahmen der WDR-Reihe **Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/index.html>**Werke
von Bruno Maderna, Francesco Filidei und Gérard Grisey. In einem
weiteren Musik der Zeit-Konzert am **5.10.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-264.html>**im
WDR-Funkhaus werden Stücke von Johannes Boris Borowski und Matthias
Krüger aus der Taufe gehoben, die Karl Rahner Akademie bietet dazu eine
**Einführungsveranstaltung
<https://www.karl-rahner-akademie.de/programm/kurs/Due+Dimensioni/nr/19013/b…>**mit
Besuch der Generalprobe an. In der **Alten Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/>**erwarten uns **Partita Radicale
<http://www.partitaradicale.de/>**gemeinsam mit dem Experimentalchor
alte Stimmen am **2.10.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/898?month=201910>**,
Zett Emm_20_19, das 7. Jugendfestival für Zeitgenössische Musik und
Tanz, am **5.10.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/sonstiges/919?month=201910>**,
**/#doublespace/**, ein Spiel mit der Wahrnehmung reeller und virtueller
Raumdimensionen mit* zwei Musikerinnen von Interstellar 227
<https://interstellar227.de/> am 11.10.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/920?month=201910>
und 12.10.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/921?month=201910>,
/currents/, ein Festival für aktuelle Tiefenkultur mit Elektronik,
Improvisation, Klanginstallationen und interaktiven Performances, am
12.10.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/sonstiges/922?month=201910>
und das Ensemble hand werk <http://ensemble-handwerk.eu/> mit Kölner
Geklingel am 23.10.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/926?month=201910>
Die Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
kündigt neben Lunchkonzerten am 5., 12. und 19.10. und den
Oktober-Improvisationen am 6.10. ein Konzert für Younghi Pagh-Paan am
23.10. und ein kgnm-Konzert in der neuen Reihe /Traditions/ am 25.10.
an. Am 26.10. wird außerdem eine Klanginstallation von Claudia Robles
<http://www.claudearobles.de/> eröffnet und am 28.10. findet ein
begleitendes Künstlergespräch statt. Die Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/> lädt am 7.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-rhythm-light-07102019…>
zum Montagskonzert und ist außerdem am 24.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/trinitatiskirche-24102019?pager=2019…>
in der Trinitatiskirche mit Werken von Ann Cleare
<https://annclearecomposer.com/> zu erleben.
In der Reihe Chamber Remix <http://chamber-remix.de/> trifft am 6.10. im
Kunsthaus Rhenania <https://www.kunsthaus-rhenania.de/> das Kelemen
Quartett auf Jono Podmore und Roland Dill, am gleichen Ort ist am 20.10.
<https://kgnm.de/event/raummusik-und-so-ambient-formula/> ambient
formula mit Raummusik zu erleben, die Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/home/> präsentiert zum Semesterauftakt am 10.10.
<https://www.khm.de/termine/news.4771.zum-semesterauftakt-soundings-xtra/>
soundings Xtra mit Projekten von Studierenden, am 11.10.
<https://festival2019.kirchenmusik-koeln.de/jazz-giver-of-life/> kommt
im Rahmen des 10. Kirchenmusikfestivals
<https://festival2019.kirchenmusik-koeln.de/> eine *Messe in
unterschiedlichen Sprachen und Rhythmen für Chor und Jazzquintett von
Matthias Petzold*zur Uraufführung, Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/> ist am 13.10. mit einem Konzert für Stimme
Solo und Tisch im KunstRaum Dorissa Lem
<http://www.dorissalem-skulptur.de/> zu Gast, in einem Kammerkonzert des
Gürzenich Orchesters erklingen am 19.10.
<https://www.guerzenich-orchester.de/de/programm/black-angels/629>
Streichquartette von George Crumb und Philipp Glass, im Atelier
Dürrenfeld/Geitel spielt am 21.10. <https://www.gallio.ch/live/> das
Trio Day & Taxi und am 30.10. bittet Kommunikation9
<http://www.kommunikation9.de/www.kommunikation9.de/home.html> wieder
zum Blind Date. Das Asasello Quartett
<https://www.asasello-quartett.eu/de/> erkundet vom 28.10. bis 1.11. in
vier Konzerten im MAKK den Orbit Schönberg und in der Hochschule für
Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/> findet am 31.10. ein Neue
Musik Abend statt.*
Der **Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>****k**ündigt u.a. das
10-jährige Jubiläum der **reiheM <http://www.reihe-m.de/con/>**am
**2.10. <http://www.reihe-m.de/?p=4098>**und Markus Stockhausen mit
**/Wild Life/**am **10.10.
<https://www.stadtgarten.de/programm/markus-stockhausen-wild-life-1624>**an
und im **Loft <https://www.loftkoeln.de/>****gibt es wie üblich fast
täglich Programm u.a. die Pianistin Judith Wegmann am 1.10.****Weitere
Konzerte mit Jazz und improvisierter Musik finden sich bei **Jazzstadt
Köln <https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**, **sonstige Termine wie
üblich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**und****ON
<http://on-cologne.de/>**– Neue Musik Köln informiert im Rahmen der
Reihe ONpaper am 15.10. über Förderanträge und Finanzierungspläne.*
**Ruhrgebiet**
*Im ***Bochumer*****Schauspielhaus
<https://www.schauspielhausbochum.de/>**feiert **Moritz Eggert
<http://www.moritzeggert.de/>****/Ein Fest für Mackie/
<https://www.schauspielhausbochum.de/de/stuecke/3114/ein-fest-fur-mackie>**,
nostalgisch, böse und nicht ohne Hoffnung. Premiere ist am 10.10.*
*Im ***Dortmunder*****Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**erklingt Michael Tippetts
**/A child of our time /**am **5.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/05-10-2019-a-child-of-our-t…>**und
Fazil Says **/Night/**für Klavier zu vier Händen am **29.10.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/29-10-2019-junge-wilde-luca…>**Im
**domicil <https://www.domicil-dortmund.de/>**wird am **11.10.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/multiphonics-festival-kina…>**das
Multiphonics Festival und am **17.10.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/umland-festival-2019-the-d…>**das
Umland Festival mit The Dorf und Claus van Bebber gefeiert (**weiter
<http://www.thedorf.net/index.php?section=Neuigkeiten>**geht es am
18.10. in Wuppertal und am 19.10. in Duisburg) und im **mex
<http://www.mexappeal.de/>**sind am **11.10.
<http://www.mexappeal.de/?p=5380>**Bobby Barry, Kallabris, Anna Schimkat
& Michael Barthel zu Gast. Im Orchesterzentrum NRW kommt am **17.10.
<http://www.orchesterzentrum.de/de/termin-details/id/6583/gestohlenes-leben.…>****/Gestohlenes
Leben/**, eine Kammeroper mit Musik von Helmut Bieler und Texten von
Susanne Bieler, zur Aufführung.*
*Das **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**präsentiert am **3.10.
<https://e-mex.de/2019-2/>**im ***Essener*****Folkwang Museum
<https://www.museum-folkwang.de/>****/Bilder aus dem Osten/**und die
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**setzt am **13.10.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/rhythm-light-13102019?pager=2019--20…>**ihre
Konzertreihe im **PACT Zollverein
<https://www.pact-zollverein.de/>**fort. In der **Folkwang Hochschule
<https://www.folkwang-uni.de/home/>**stehen eine Master-Prüfung Neue
Musik am 9.10. und Tape-Sessions am 10.10. und 31.10. auf dem Programm.
Außerdem ist die Folkwang Uni wie in den Vorjahren beim **NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-2019-2020/now-transi…>**vertreten.
Dieses präsentiert unter dem sehr allgemeinen Motto **/Transit/**vom
23.10. bis 3.11. Klassiker wie Schönbergs **/Gurrelieder/**,
Stockhausens **/Kontra-Punkte/**und Spahlingers
**/passage/paysage/**sowie neue Werke von Ferneyhough, Haußmann,
Omelchuk und vielen anderen. Mit dabei sind hochkarätige Interpreten wie
die **Musikfabrik
<https://www.theater-essen.de/spielplan/ensemble-musikfabriknether-90083/354…>**,
das **JACK Quartet
<https://www.theater-essen.de/spielplan/tetora-93996/3536/>**, das
**Ensemble hand werk
<https://www.theater-essen.de/spielplan/ensemble-hand-werk-94056/3755/>**,
das **WDR
<https://www.theater-essen.de/spielplan/wdr-sinfonieorchestersylvain-cambrel…>**und
das **SWR
<https://www.theater-essen.de/spielplan/swr-symphonieorchesternew-messages-8…>**Sinfonieorchester
und das **Ensemble Modern
<https://www.theater-essen.de/spielplan/ensemble-modernpassage-paysage-84316…>**.
*
*Termine mit improvisierter Musik finden sich wie üblich bei **JOE
<http://www.jazz-offensive-essen.de/>**– Jazz Offensive Essen und die
**GNMR <https://www.gnmr.de/>**, Gesellschaft für Neue Musik Ruhr,
kündigt einen Workshop für Kinder und Jugendliche vom 23. bis 26.10. an.*
**Düsseldorf**
*Die Konzertreihe **Raumklänge
<http://www.raumklaenge.de/index.php?Navigation=2>**hat Arpad Dobriban
und Miki Yui am **3.10.
<http://www.raumklaenge.de/index.php?Navigation=2&Detail=6>**in den
Hallraum am Worringer Platz geladen und in der **Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/>**stehen ein Konzert mit dem **Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>**am **9.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal18/>**sowie
Gyula Kanchelis */A Little Danielade /am 22.10.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Komet/Vladimir-Spivakov-Moskauer-Virtu…>
auf dem Programm.
**Sonstwo**
*Am 31.10. startet **Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**in
Moers mit dem norwegischen Saxophonisten **Torben Snekkestad
<http://torbensnekkestad.com/biography/>****in die nächste Runde.
Weitere Termine gibt es im November. *
*Jazztermine aus ganz NRW finden sich bei **NRWJazz.net
<https://nrwjazz.net/>**.*
*Die **Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>*****Aachen***befasst sich in der Reihe
'Hören und Sprechen über Neue Musik' am **11.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1673>**mit Tyshawn Sorey und hat außerdem
das Neue Musik Ensemble Aachen mit einem Konzert zum
Progromnachtsgedenken am **3.10. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1757>**,
Paul Lovens zum 70sten am **4.10.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1743>**und das Duo Scholly Böhm am
**12.10. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1733>**zu Gast.*
*Der Jour fixe der ***Bielefelder*****cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>**widmet sich am 7.10.
**Oona Kastner <https://www.oona-kastner.de/>**und in der **Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>**erklingt
am 13.10. Petr Ebens **/Faust/**.*
*Im ***Bonner*****Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/>**stehen der **Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2019.htm>**am 2.10., die
**Raumklänge <http://www.raumklaenge.de/>**mit Paal Nilssen-Love am
**11.10.
<http://www.raumklaenge.de/index.php?Navigation=2&Detail=8>**und 'The
dissonant series', eine Konzertreihe der
**In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/>**, am 24.10. auf
dem Programm und als Gast der Plattform für Transkulturelle Neue Musik
kommt am 4.10. das Trio **Mainz/Dargent/Eraslan
<https://www.matthiasmainz.com/upcoming/mainz/dargent/eraslan>**in die
**Zentrifuge <http://zentrifugebonn.de/>**.*
*Die ***Detmolder*****Hochschule für Musik
<http://www.hfm-detmold.de/>**kündigt die Werkstatt für
Wellenfeldsynthese am 30.10. und ein Konzert zum 85. Geburtstag des
Komponisten Walter Steffens am 31.10. an und vom 3. bis 6.10. findet das
10. Hörfest der **Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe
<https://www.initiative-neue-musik-owl.de/>**statt. Der Eintritt zu den
Veranstaltungen mit dem Ensemble Horizonte, dem Artwork Ensemble, dem
Ensemble Sturm und den Bielefelder Philharmonikern ist frei. *
*Am 25.10. ist das **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**im **Museum
<https://museum-goch.de/>*****Goch***zu Gast.*
*Im ***Krefelder*****TAM <http://www.tamkrefeld.de/>**dreht sich
weiterhin alles um Gerhard Rühm, der nächstes Jahr 90 wird. Im Oktober
wird aus diesem Anlass ein Blumenstück aus der Taufe gehoben. Ein
**/Requiem an Schuberts Grab/
<https://www.die-herbstzeitlose.de/alle-veranstaltungen/requiem-an-schuberts…>**,
eine Klang- und Lebensraumbeschreibung in 15 Sätzen komponiert von
Antonia Petz, kommt am 2.10. im Bunker Güdderath und am 5.10. in der
Fabrik Heeder zur Aufführung.*
*Im Rahmen der ***Leverkusener***Kunstnacht präsentiert die Reihe
**Raumklänge <http://www.raumklaenge.de/>**den Pianisten Philip Zoubek
und die Harfenistin Antonia Ravens am **11.10.
<http://www.raumklaenge.de/index.php?Navigation=2&Detail=7>**im Museum
Morsbroich.*
*In der **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule>*****Münster***kommt am
**26.
<https://www.uni-muenster.de/Rektorat/exec/termine.php?layout=toptermin-deta…>**und
**27.10.
<https://www.uni-muenster.de/Rektorat/exec/termine.php?layout=toptermin-deta…>**Benjamin
Pfordts **/Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen/**, eine Mono-Oper frei
nach Nikolai Gogol, zur Aufführung. Die **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**kündigt Paul
Lovens zum 70sten am 6.10., eine elektroFlux-Session mit Stan Pete alias
Peter Schwieger am 24.10. und **Day & Taxi
<https://www.gallio.ch/bandsprojects/daytaxi/>**am 27.10. an. Im
**Theater Münster
<https://www.theater-muenster.com/start/index.html>**hat am 15.10.
**/Yolimba/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/yolimba.html?ID_Vorstellung=7…>**,
eine Musikalische Posse in einem Akt und vier Lobgesängen von Tankred
Dorst und Wilhelm Killmayer, Premiere; am 13.10. findet dazu eine
Matinee statt und im **2. Sinfonieorchester
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/2-sinfoniekonzert-2.html?ID_V…>**erklingen
Werke von Moondog und Heiner Goebbels.*
*Am **10.10.
<http://www.unruhr.de/musik/konzertbefehle/4628-23-05-klangsondagen-für-thom…>**sind
in der Raketenstation der **Insel Hombroich
<https://www.inselhombroich.de/de>**bei
***Neuss*****/Klangsondagen/**für Thomas Kling mit Matthias Muche und
Nicola L. Hein zu erleben.*
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Uni ***Siegen***veranstaltet am **2.10.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/20/8…>**eine
Performance aus Architektur, Licht und Musik im Erfahrungsfeld
Schönundgut und am **11.10.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/20/8…>**ein
Konzert im Rahmen der Tagung **Bauhaus-Paradigmen**.*
*Im ***Wuppertaler*****ort <http://www.kowald-ort.com/>**erwarten uns
Fabiana Galante & Luis Conde am **1.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/1-10-2019-galante.html>**,
Petit Standard am **12.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/12-10-2019-petitstandard.html>**und
Mascha Cormann und das Trio **Day & Taxi
<https://www.gallio.ch/bandsprojects/daytaxi/>**am **26.10.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/26-10-2019-taxi.html>**Im
**Konzert
<https://www.kantorei-barmen-gemarke.de/veranstaltungen/konzerte-19-20/>**der
**Kantorei Barmen Gemarke <https://www.kantorei-barmen-gemarke.de/>**am
6.10. erklingt Musik von John Rutter, Naji Hakim und Robert Prizeman und
**Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>**berichtet am 9.10. im
Musikforum über ihr Erfolgsmodel Podcast.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
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*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
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**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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19 Aug '19
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-september-2019
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-septemb…>
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*September 2019*
*Gewesen:*Wandelweiser in Düsseldorf
*Angekündigt: *Ruhrtriennale *–* Beethovenfest in Bonn*– *Soundseeing im
Münsterland – Gerhard Rühm im Krefelder TAM u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Wandelweiser in Düsseldorf]**
*Sommerzeit ist Wandelweiserzeit und auch in diesem Jahr versammelte
Antoine Beuger zwei Wochen lang Interessierte aus aller Welt im **Neuen
Kunstraum <https://www.nkr-duesseldorf.de/de>**auf dem Düsseldorfer
Jagenberggelände. Bei uns scheinbar immer noch ein Geheimtipp ist
**Wandelweiser <https://www.wandelweiser.de/>**andernorts Kult,
Mitwirkende und Besucher reisen aus Australien, Argentinien, den
Niederlanden, von überall an. Unter ihnen sind erfreulich viele junge
Leute, so dass man schon von einem Generationenwechsel sprechen kann.
Wie in den Vorjahren unterliegt der Ablauf einem festgelegten
Zeitschema: Von Dienstag bis Samstag, vom Vormittag bis in den späten
Abend folgen in täglich veränderter Reihenfolge sich wiederholende
Programmpunkte, die sich von Tag zu Tag (**/day by day/
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2019_I.html>**)
entwickeln und verändern. Diese Verbindung aus Kontinuität und Variation
schafft ideale Bedingungen für ein konzentriertes Erleben, das fast den
Charakter eines Exerzitiums hat. Den passenden Auftakt hierfür bildeten
in der ersten Woche (über die ich hier berichte) **Eva-Maria Houbens
<http://evamariahouben.de/>****/méditations sur le piano/**, schlichte
unprätentiöse Klaviermeditationen, die von ihr selbst vorgetragen wie
eine Morgenandacht in den Tag einstimmten und Kopf und Ohr frei machten.
In einem Interview mit Beugers Lebensgefährtin Sylvia Alexandra Schimag
brachte Houben ihren Zugang zur Wandelweiserphilosophie klar zum
Ausdruck und betonte vor allem die Bedeutung des Loslassens. Sie
arbeitet ihre Werke nicht nach, hat ein deutliches Empfinden dafür, wann
sie ihr Ende erreicht haben, und entlässt sie dann in die Welt. Dieses
Loslassen empfiehlt sich auch beim Zuhören; anstatt nach musikalischen
Strukturen und Bedeutungen zu fahnden, ist es besser, den einzelnen
Tönen und ihrem Miteinander Raum und Zeit zu geben und sich ihrem Fluss
zu überlassen. Schimag befragte Houben auch zu ihrer Rolle als Frau
sowohl im Universitätsbetrieb (sie ist Professorin an der TU Dortmund)
als auch im Wandelweiseruniversum. Auch diesbezüglich zeigt sich Houben
gelassen, gewisse Irritationen, die sie bei ihren Kollegen in Dortmund
auslöst, haben mehr mit ihrem konsequenten, auf Stille und Reduktion
bezogenen musikalischen Ansatz zu tun als mit ihrem Geschlecht und
werden inzwischen mit wohlwollendem Humor aufgenommen. Es kommt darauf
an, sein Ding zu machen und sich nicht beirren zu lassen. Was
Wandelweiser anbelangt, so fällt tatsächlich auf, dass Houben in der
langen **Komponistenliste
<https://www.wandelweiser.de/komponisten.html>**(neben der ungreifbaren
geheimnisumwitterten Viola Torros) die einzige Frau ist, aber auch hier
ändert sich etwas, wie die diesjährigen Veranstaltungen zeigten: Mit
**Teodora Stepanĉić <http://teodora.stepancic.com/>**, **Germaine
Sijstermans <https://www.germainesijstermans.com/> sowie****Florencia
Sgandurra <https://vimeo.com/user11207054>**und **Gabriela Areal
<https://soundcloud.com/misotosh>**wurden drei weitere Programmpunkte
von Frauen konzipiert. Nicht nur reduziertes sondern in mehrfacher
Hinsicht armes Material rückt **Teodora Stepanĉić
<http://teodora.stepancic.com/>**in den Mittelpunkt, so dass man
geradezu von einer musica povera sprechen kann. Veraltetes
elektronisches Eqiupment (Casiosynthesizer vermutlich aus den 80ern)
trifft auf Naturmaterialien (Zweige, Blätter, Steine) und alltägliche
Fundstücke, das Sehen ergänzt das Hören und animiert dazu, den sich
oftmals an der Hörschwelle bewegenden Klängen nachzulauschen und
nachzuspüren. Diese haptische Qualität zeichnet auch die Musik von
Germaine Sijstermans aus. Wenn sich zum Beispiel Flöte und Klarinette
unmerklich, quasi subkutan in einen Keyboardakkord einschleichen, meint
man die Klänge mehr zu fühlen als zu hören und es entsteht eine
Intensität, in die sich auch Außengeräusche (Stimmen, die obligatorische
Straßenbahn) wie selbstverständlich einfügen, quasi absorbiert werden.
Bei **Florencia <https://vimeo.com/user11207054>Sgandurra
<https://vimeo.com/user11207054>**und **Gabriela Areal
<https://soundcloud.com/misotosh>**ist der gemeinsame Entstehungsprozess
von Bedeutung. Von ihnen täglich neu ausgewählte Interpreten erhalten
zur Einstimmung auf kleinen Zettelchen Botschaften, die ihnen viel
Freiraum gewähren und auch Tanz, Spiel oder ein Gedicht von William
Carlos Williams einbeziehen. Auch in **Seamus Carters
<http://www.seacater.com/>****/Tree Space/**geht es um Offenheit und
Vernetzung. Die Partitur hat die Form eines Baumes, wobei die Tonhöhen
dem alten Folksong **/The Trees they do grow high /**entstammen. Die
Mitwirkenden können sich jedoch in diesem Raum frei bewegen, „see and
hear its movement, climb or use as shelter“. Daraus entsteht – bei
täglich wechselnder Besetzung – ein mal dichtes, mal ausgedünntes
Klanggewebe mit subtilen Verästelungen, in dem die Töne entstehen,
verebben, zusammenfinden und doch ihre Eigenart bewahren – behutsames
Tröpfeln der Gitarre, Akzente der Bläser, diffuses Vibrieren der
Konzertina.*
*Einen Höhepunkt im Tagesablauf stellte **/Kitan/**, eine von **Joep
Dorren <http://www.joepdorren.nl/>**konzipierte Performance dar, bei der
er mit der Butohtänzerin **Sanae Kagay
<http://www.bodyconstitution.art.pl/en/biographies/kagaya-sanae>**a und
der Filmemacherin **Els van Riel
<http://www.elsvanriel.be/>**zusammenarbeitet. Dorren ließ sich wie
bereits im letzten Jahr (s. **Gazette August 2018
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-august-…>**Besprechung
seiner Version von **/Krapps's Last Tape/**) von Beckett inspirieren,
diesmal von seinem Hörspiel **/Cascando,/**in dem eine namenlose Stimme
– dirigiert von einem Opener – vergeblich versucht, Woburns Geschichte
zu Ende zu erzählen, um endlich zur Ruhe zu kommen. Die Identitäten
verschwimmen und auch jener seltsame Woburn – der interessanterweise im
französischen Original (Maunu) und in der deutschen Übersetzung (Mißler)
ganz anders heißt – bleibt ungreifbar. Und doch gibt es dieses seltsame
Phänomen, das viele Beckettsche Figuren auszeichnet: Sie scheinen über
sich hinauszuweisen, scheinen Stellvertreter für etwas, für uns, zu sein
und verfügen doch über eine gewisse Bodenständigkeit, so dass man meint,
jenen Winnies und Willies, Woburns und Krapps jederzeit in der nächste
Eckkneipe begegnen zu können. Diese Doppelbödigkeit kommt auch in
Dorrens Interpretation zum Ausdruck, wobei Becketts Text im Hintergrund
bleibt und die Aufführung letztlich für sich steht. Zunächst ist es die
Butohtänzerin Sanae Kagaya, die die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Mit
äußerster Körperbeherrschung und Präzision und gleichzeitig
traumwandlerischer Selbstverständlichkeit bewegt sie sich zu einer
filigranen Musikzuspielung (die nur an einer Stelle durch Livemusik
ergänzt wird). Alles geschieht wie in Zeitlupe, jede Bewegung, jede
Geste, selbst die Mimik ist stilisiert, maskenhaft und doch von
erschütternder Direktheit, von großer Ausdruckskraft und doch ohne jene
Exaltiertheit und Expressivität, wie sie manchmal europäische
Schauspielkunst auszeichnet. Die Stimmungen und Gefühle scheinen eher zu
implodieren als zu explodieren. Demgegenüber wirkt Dorrens Woburn, sich
über einen Haufen Stroh vorarbeitend, bodenständig und erdverbunden –
wie die Beckettsche Figur, die nacheinander mit dem Gesicht im Matsch,
im Sand, im Wasser liegt und sich wie Sisyphus immer wieder aufrappelt.
Die Szene wird auf kongeniale Weise ergänzt durch Els van Riels täglich
variierende Videozuspielungen. Sie verwendet Liveaufnahmen alltäglicher
Objekte – die Wasseroberfläche in einer Kugelvase, eine Lehmform, ein
flatterndes Hemd – die sich jedoch erst allmählich als solche zu
erkennen geben. Zunächst wirken sie wie fremdartige, abstrakte
Landschaften, die von van Riel zum Schluss mit einfachsten Mitteln
belebt werden; so zum Beispiel wenn sie mit rieselndem Sand einen
bizarren Schneesturm entfacht. Die Tänzerin erscheint im Lichtschein
geisterhaft und transzendent, man glaubt durch sie hindurchschauen zu
können und in diesem Wechselspiel aus Konkretem und Abstraktem, aus Nähe
und Unnahbarkeit, Einfachheit und Vielschichtigkeit entsteht eine
Faszination, die noch lange nachwirkt.*
**[Termine im September]**
**Köln **
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
das JACK Quartet mit Lachenmanns **/Tanzsuite/**am **13.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/jack-quartet-junge-deutsche…>**,
Musik von Yann Robin und João Barradas am **15.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/joao-barradas-bach-barradas…>**,
von Hans Abrahamsen am **16.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/danish-string-quartet-abrah…>**,
von Gerald Barry am **17.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/t-trotter-die-deutsche-kamm…>**,
von György Kurtág am **22.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/n-altstaedt-swr-symphonieor…>**sowie
von und mit dem neuen Artist in Residence Jörg Widmann am **27.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/artist-in-residence-jorg-wi…>**und
**28.9.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/artist-in-residence-jorg-wi…>**auf
dem Programm. Außerdem spielt das **Gürzenich Orchester
<https://www.guerzenich-orchester.de/>**in seinem **ersten Abokonzert
<https://www.guerzenich-orchester.de/konzert/abokonzert-1/408/>**am
29.9., 30.9. und 1.10. die deutsche Erstaufführung von Matthias
Pintschers **/Un despertar/**. In der **Kunststation Sankt Peter
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/konzerte/>**werden die
orgel-mixturen mit einem Orgelkonzert am 1.9. und Lunchkonzerten am 7.,
14. und 21.9. fortgesetzt und am 28.9. feiert **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/> **dort und im benachbarten
Rautenstrauch-Joest-Museum seinen 70. Geburtstag. Die **reiheM
<http://www.reihe-m.de/con/>**gastiert am **4.9.
<http://www.reihe-m.de/?p=4080>**mit **/Organ Dirges/**von Kali Malone
in der Kunststation, eine Veranstaltung die auch beim Eupener **Meakusma
Festival <http://www.meakusma-festival.be/>**präsentiert wird. *
*Vom 1. bis 3.9. veranstaltet **ON <http://on-cologne.de/>**bei freiem
Eintritt im **Labor <http://www.labor-ebertplatz.de/Akuell.html>**am
Ebertplatz unter dem Titel **/Taste / this piano is not prepared/
<https://www.facebook.com/laborebertplatz/photos/gm.110786136296311/15581676…>**ein
neues Klavierfestival. In der **Alten Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/>**befasst sich am **8.9.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/907?month=201909>**die
Veranstaltung **/Oblique Strategies/**mit dem Thema Improvisation, am
**19.9.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/914?month=201909>**stellt
das Münsteraner **Ensemble <https://consord.net/aktuelles/>**consord
<https://consord.net/aktuelles/>**sein Programm **/Hörzu/**vor und am
**26.9. <https://kgnm.de/event/portraitkonzert-jenifer-walshe/>**befasst
sich das **ensemble]h[iatus
<http://ryoanji.free.fr/?v=hiatus&lang=en>**in einem Portraitkonzert mit
Jennifer Walshe. Am 1.9. treffen beim **Chamber Remix
<http://chamber-remix.de/>**Live Acoustics und Live Remix aufeinander.
Mit dabei ist der Flötist **Norbert Rodenkirchen
<https://www.norbertrodenkirchen.org/>**, der auch am **14.9.
<https://kgnm.de/event/zwischen-zeiten/>**bei den zwischen/zeiten in
Sankt Maria in Lyskirchen und am **27.9.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/simon-nabatov-changing-perspectives-teil-…>**im
Loft mitwirkt. Mitglieder der **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/>**sind am **9.9.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Sphären-Klänge>**und
**27.9.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/Musikalische%20Begegnung…>**im
**japanischen Kulturinstitut <https://www.jki.de/>**zu Gast und am
**15.9.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-71-15092019?pager…>**ist
das Ensemble bereits zum 71. Mal beim WDR zu erleben. Am **14.9.
<https://www.rhein-fiktiv.de/garten-events/konzert-michael-denhoff/>**gibt
**Michael Denhoff <http://www.denhoff.de/>**ein Konzert bei **R(h)ein
fiktiv <https://www.rhein-fiktiv.de/>**/, /**Carl Ludwig Hübsch
<http://www.huebsch.me/index.php/de/konzerte>**//**trifft am 25.9. im
Atelier Dürrenfeld/Geitel auf Elio Amberg und Silvan Schmid und das
**Asasello Quartett <http://asasello-quartett.eu/de>**interpretiert am
**27.9. <http://asasello-quartett.eu/de/events/27-09-2019-koeln/>**ein
neues Werk von Tomasz Prasqual. Am 27.9. stellt Richard Siegal seine
neue Choreographie **/New Ocean/
<https://www.schauspiel.koeln/spielplan/monatsuebersicht/tanz/new-ocean/3485/>**//**vor,
mit der er sich auf Merce Cunninghams legendäre Arbeit **/Ocean/**,
seine letzte Zusammenarbeit mit John Cage, bezieht und ebenfalls am
27.9. findet in der Reihe **Raum-Musik
<https://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/33059.html>**des
Musikwissenschaftlichen Instituts der Uni Köln ein **Workshop
<http://budhaditya.org/projects/connecting-resonances/>**und Konzert mit
Budhaditya Chattopadhyay statt.**
Der **Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>**kündigt u.a. das EOS
Kammerorchester am **15.9.
<https://www.stadtgarten.de/programm/eos-kammerorchester-koeln-feat-kathrin-…>**und
eine interdisziplinäre Performance am **23.9.
<https://www.stadtgarten.de/programm/labcalling-4-2026>**an und im
**Loft <https://www.loftkoeln.de/>**gibt es wie üblich fast täglich
Programm, u.a. ist Simon Nabatov anlässlich seines 60. Geburtstags mit
**/Changing Perspectives/
<https://www.loftkoeln.de/de/event/simon-nabatov-changing-perspectives-teil-…>**vertreten.
Weitere Konzerte mit Jazz und improvisierter Musik finden sich bei
**Jazzstadt Köln <https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**und sonstige
Termine wie üblich bei **kgnm**.*
*Das Musikfestival **Achtbrücken
<https://www.achtbruecken.de/de/>**richtet erneut einen internationalen
**Kompositionswettbewerb
<https://www.achtbruecken.de/de/kompositionswettbewerb/> aus**.
Komponisten und Komponistinnen, die nicht älter als 35 Jahre sind,
können ihre Werke bis 29.11.2019 einreichen.***
**
**Ruhrgebiet**
*Für die **Ruhrtriennale <https://www.ruhrtriennale.de/de/>**befasst
sich der ungarischer Film und Theaterregisseur Kornél Mundruczó mit
Ligetis **/Requiem/**und fokussiert dabei besonders das Thema
Wiederholung sowie das Zusammenwirken von Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft. Die Aufführung hat unter dem Titel **/Evolution/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/156/GYORGY_LIGETI_KORNEL_MUNDRUCZ_ST…>**am
5.9. Premiere. Gordon Kampe präsentiert am 4. und 5.9. eine
**/Gefährliche Operette/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/144/GORDON_KAMPE_CATHERINE_LARSEN_MA…>**,
befreit von Kitsch und Kommerz aber dafür angefüllt mit den
Absurditäten, Schrägheiten und Gefahren der unmittelbaren Gegenwart. Das
Klangforum Wien ist gleich zweimal zu erleben, am **14.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/134/GEORG_FRIEDRICH_HAAS_IANNIS_XENA…>**mit
Georg Friedrich Haas und Iannis Xenakis und am **15.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/186/KLANGFORUM_WIEN_SYLVAIN_CAMBRELI…>**u.a.
mit einem neuen Werk von Martino Traversa. Robert Wienes Stummfilm
**/Orlac's Hände/**aus dem Jahr 1924 wird am **22.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/164/ROBERT_WIENE_JOHANNES_KALITZKE_E…>**mit
Musik von Johannes Kalitzke zu neuem Leben erweckt und im Rahmen der
Maschinenhausmusik erwarten uns eine Hommage an die Sängerin,
Schauspielerin und Entertainerin Eartha Kitt als audiovisuelle
Raum-Klang-Installation am **11.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/174/N_E_W_GUESTS/Eartha_s_Guide_to_E…>**und
Steamboat Switzerland am **25.9.
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/176/DOMINIK_BLUM_MARINO_PLIAKAS_LUCA…>*
*Im ***Bochumer***Anneliese Brost Musikforum sind am 12.9. das
**E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**und am 29.9. **Partita Radicale
<http://www.partitaradicale.de/>**gemeinsam mit dem Experimentalchor
alte Stimmen und dem Akkordeonensemble D'accord Soixant zu Gast und in
der Reihe **/Klangbilder/**treffen am **14.9.
<http://www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/klangbild…>**im
Kunstmuseum Bochum Matthias Müller, Matthias Muche, Jeb Bishop und
**Martin Blume <http://www.martinblume.de/>**aufeinander.*
*Das ***Dortmunder***Museum für Kunst und Kulturgeschichte widmet vom
6.9. bis 27.10. dem **domicil
<https://www.domicil-dortmund.de/>**anlässlich seines 50-jährigen
Bestehens eine **Ausstellung
<https://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/mkk/ausstellungen_mkk…>**.
Im domicil selbst sind u.a. The Dorf und Phill Niblock am **19.9.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/the-dorf-9337.html>**,
das **Ensemble consord <https://consord.net/aktuelles/>**am **24.9.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/ensemble-consord-hörzu-942…>
**und das Projekt About Aphrodite // Membran Music mit dem Duisburger
Philharmonischen Streichquartett am **27.9.
<https://www.domicil-dortmund.de/programm-details/about-aphrodite-membran-mu…>**zu
erleben. Im **Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**spielen am **17.9.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/17-09-2019-junge-wilde-simo…>**der
Trompeter Simon Höfele und der Perkussionist Simone Rubino Musik von
Xenakis, Zappa, Hosokawa u.a. und das Danish String Quartet
interpretiert am **24.9.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/24-09-2019-danish-string-qu…>****Hans
Abrahamsens****/Streichquartett Nr. 1./*
*Im ***Duisburger*****Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>**lädt am 14.9. das
**Ensemble Crush <http://ensemble-crush.com/>**zur Crush Hour, wobei zum
Auftakt eine Klanginstallation von **Peter Gahn
<http://www.petergahn.de/> e**rklingt. Außerdem findet am 21. und 22.9.
ein Workshop für Menschen mit und ohne Demenz statt mit einer inklusiven
Vernissage zu einer Ausstellung von Bernd Bleffert*/. //Auf dem Programm
der //Duisburger Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/>//stehen eine Uraufführung von
Peter Kerkelov am //15.9.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/trio-image-kako2019-2020>//,
die deutsche Erstaufführung von Esa-Pekka Salonens ///Pollux///am //18.
und 19.9.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/romantischer-bestseller-1pk-2…>//und
eine Uraufführung von Mark Scheibe am //26.9.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/adr-2019-2020-lehmbruck-bachb…>///
**Düsseldorf**
Im Maxhaus spielt das Royal String Quartet am 1.9.
<https://www.maxhaus.de/veranstaltungen/Royal-String-Quartet/> Werke von
James MacMillan, Benjamin Britten und Karol Szymanowski, im
Künstlerverein onomato <https://onomato-verein.de/> präsentieren am 9.9.
Biliana Voutchkova und Michael Thieke
<http://www.bilianavoutchkova.net/voutchkovathieke-duo.html> drei
Stunden lang /Blurred Music/, die 'Metropolitan Reihe' bringt am 14.9.
<https://www.irenekurka.de/projects/metropolitan.html> **Musiktheater
mit Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/> und *Christian Banasik
<http://www.christian-banasik.de/>*in den U-Bahn-Schacht und im Rahmen
des Düsseldorf Festivals <https://www.duesseldorf-festival.de/> kommen
am 24.9.
<https://www.duesseldorf-festival.de/event/bilderschlachten - batailles-dimages-mouvoir-stephanie-thiersch-brigitta-muntendorf/>
die /Bilderschlachten/von Stephanie Thiersch und Brigitta Muntendorf
<http://www.brigitta-muntendorf.de/> mit dem Asasello Quartett
<http://asasello-quartett.eu/de/> zur Aufführung. In der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> erwarten uns Manfred Trojahns /Herbstmusik/am
13., 15. und 16.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternzeichen1/Richard-Strauss/>,
das notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/> mit Werken von
Raimund Juelich und Galina Ustwolskaja am 18.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-1/>
und die Uraufführung eines bislang verschollen geglaubten Werkes von
Theo Kreiten am 28.9.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Komet/Orchester-der-Landesregierung1/>
**sonstwo **
*Im Rahmen der Reihe **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**trifft **Susan Alcorn
<https://www.susanalcorn.net/>**mit ihrer Pedal Steel Guitar vom 28.8.
bis 7.9. in Bonn, Duisburg, Bochum, Münster, Wuppertal, Essen,
Bielefeld, Düsseldorf, Köln und Aachen auf wechselnde Gäste. Weitere
Termine mit Jazz und improvisierter Musik finden sich bei **nrwjazz
<https://nrwjazz.net/>**.*
*Die ***Aachener*****Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>**befasst sich am **13.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1654>**in der Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' mit der Sounddesignerin **Almut Schwacke
<http://almutschwacke.de/>**und am **28.9.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1728>**gibt es aktuellen Jazz.*
*Die ***Bielefelder*****cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>**kündigt einen Jour fixe
zu Adriana Hölzky am 2.9. und ein Porträtkonzert Ketan Bhatti am 30.9.
an und in der **Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>**erklingt
am 15.9. moderne Orgelmusik.*
*Vom **1. bis 3.9.
<https://bildung.erzbistum-koeln.de/bw-bonn/aktuell/raumhoeren/>**erkundet
**Johannes S. Sistermanns <http://www.sistermanns.eu/#page/home>**mit
Musik, Performance und Wort den Kirchenraum der ***Bonner ***Kreuzkirche
als Resonanzkörper. Im Dialograum **Kreuzung an Sankt Helena
<http://www.kreuzung-helena.de/home/>**erklingt beim **Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2019.htm>**am **4.9.
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2019.htm#fuenf>**Lyrik mit
Improvisationen von Marwedel, Denhoff und Fischer, die **In Situ Art
Society <http://in-situ-art-society.de/>**hat am **8.9.
<https://kgnm.de/event/emissatett/>**Emißatett und am **21.9.
<https://kgnm.de/event/oliwood-feat-trevor-dunn/>**Trevor Dunn und
Oliwood zu Gast und am **20.9.
<https://kgnm.de/event/3rd-fridays-2/>**ist wieder 3**^rd **friday im
Kulturdezernat Nord. **Bonnhoeren
<https://www.bonnhoeren.de/>**präsentiert ab **6.9.
<https://www.bonnhoeren.de/2019-2/sonotopia/ausstellung/>**die neue
Klanginstallation von **Julio Lugon <https://juliolugon.hotglue.me/>**,
dem diesjährigen **ersten Preisträger
<https://www.bonnhoeren.de/2019-2/sonotopia/erster-preistrager/>**des
sonotopia-Wettbewerbs für Studierende, und am **28.9.
<https://kgnm.de/event/zeit-ton-passagen-bonn-hoeren/>**ein Radiophones
Konzert von und mit Maia Urstad. *
*Das **Beethovenfest <https://www.beethovenfest.de/de/>**bietet vom 6.
bis 29.9. viel Zeitgenössisches, zum Beispiel Musik aus Südafrika von
Hendrik Hofmeyr, Michael Mosoeu Moerane und Tshepo Tsotetsi am **12.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**,
das Arditti Quartett am **14.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**,
**/Blackbird/**mit dem **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**u.a. am
**19.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**,
das Ensemble Modern und Sarah Maria Sun am **21.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**,
Simeon ten Holts **/Canto Ostinato/**als musikalisches Perpetuum mobile
am **22.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**,
**Stephanie Thierschs und **Brigitta Muntendorfs
<http://www.brigitta-muntendorf.de/>****/Bilderschlachten/
<http://www.theater-bonn.de/spielplan/monatsspielplan/gesamt/event/bildersch…>**ebenfalls
am **22.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**,
Tomoki Kitamura mit Klavierwerken von Holliger, Lachenmann und Hosokawa
am **23.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**,
eine Uraufführung von Enno Poppe am **24.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**,
Pierre-Laurent Aimard mit Werken von Ligeti, Boulez u.a. am **26.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**,
**/Infinito Nero/**von Salvatore Sciarrino am **26.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**und
**28.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**,
Beethoven im Wechsel mit Werken von Anton Webern, Luigi Nono und Heinz
Holliger **mit der Schola Heidelberg und dem ensemble aisthesis am
**27.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>**und
Beatboxing ebenfalls am **27.9.
<https://www.beethovenfest.de/de/programm/alle-veranstaltungen/gesamtprogram…>*
*Das ***Krefelder*****TAM <http://www.tamkrefeld.de/>**gratuliert in der
kommenden Spielzeit Gerhard Rühm zum 90. Geburtstag. Zum Auftakt gibt es
im September **/Wahnsinns-Litaneien/**.*
*In der **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>*****Münster***sind das
Schlagzeugensemble Splash am 6.9. und das **Ensemble consord
<https://consord.net/aktuelles/>**am 13.9. zu Gast und in der **Blackbox
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>**kann man die
Soundtrips NRW mit Susan Alcorn am 1.9., eine interaktive
Klanginstallation von Simon Rummel ab 6.9., The Dorf und Phill Ninlock
am 18.9. und das Duo Wolfgang Heisig und Jan Klare am 29.9. erleben.*
*Die Veranstaltungen mit Rummel, Splash, Heisig und Klare finden im
Rahmen des ***münsterlandweiten***Klangkunstfestivals **Soundseeing
<https://www.soundseeing.net/programm/programm-2019/>**statt, das
außerdem einen weiteren Auftritt von Splash am 7.9. in Bocholt, eine
Licht-Klangkunstnacht im Künstlerdorf Schöppingen am 7.9.,
Klanginstallationen von Pierre Berthet, Claus van Bebber und Stephan
Froleyks in der Burg Vischering in Lüdinghausen vom 22.09. - 20.10.
sowie das Duo Heisig und Klare in Gronau am 28.9. zu bieten hat.
Außerdem wirkt **Soundseeing
<https://www.soundseeing.net/programm/programm-2019/>**bei den
Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der****Landesmusikakademie NRW
<https://www.landesmusikakademie-nrw.de/>**am 7. und**8.9. auf Burg
Nienborg mit, die mit einem **Festakt
<https://www.landesmusikakademie-nrw.de/kalender-details/852/30-jahre-landes…>**inklusive
Uraufführung und einem **Jubiläumsfest
<https://www.landesmusikakademie-nrw.de/kalender-details/867/30-jahre-landes…>
begangen werden.***
*Die **Jungen Sinfoniker
<https://www.jungesinfoniker.de/>*****Ostwestfalen-Lippe***heben das
**/Concerto für Schlagzeug-Trio und Orchester /**von Bernd Wilden aus
der Taufe, das am 14.9. in Steinhagen, am 15.9. in Detmold und am 29.9.
in Bielefeld zur Aufführung kommt.***
*Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/>**ist gemeinsam mit
dem Experimentalchor alte Stimmen am 27.9. in der
***Wuppertaler***Sophienkirche zu erleben (am 29.9. auch in Bochum). Der
**ort <http://www.kowald-ort.com/>**beginnt die neue Saison am 2.9. mit
einem Konzert der Reihe **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**und am **5.9.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/5-9-2019-alice-AIR.html>**zieht
als diesjährige Artist in Residence die Tänzerin Alice Boivin für vier
Wochen in den ort ein*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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24 Jun '19
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-au…
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*Juli /August 2019*
*Gewesen:*Oper, Skepsis und Gleisbau – Schönes Wochenende in Düsseldorf
– Ustwolskaja in Bonn
*Angekündigt: *Wandelweiser in Düsseldorf – Brückenmusik und
Orgelmixturen in Köln – Soundseeing im Münsterland – Folkwang Woche der
Neuen Musik u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Oper, Skepsis und Gleisbau in Essen und Dortmund]**
*Oper, Skepsis und Gleisbau <https://www.niehusmann.org/osg/> ist der
Name eines Ensembles, das sich als Labor für klangbasierte
Bühnen-Experimente versteht und sein jüngstes Werk mit dem Titel
**/[...alles gut...]/**unter der Regie von **Frank Niehusmann
<https://www.niehusmann.org/>**im Juni im **Essener Maschinenhaus
<https://www.maschinenhaus-essen.de/haus/profil/>**und im **Dortmunder
Depot <http://www.depotdortmund.de/>**zur Aufführung brachte.**
Bei den Stichworten Oper, Skepsis und Gleisbau denke ich an
abendländische Tradition, kritisch-philosophisches Denken und ehrliches
Handwerk und tatsächlich findet sich von allem etwas auf der Bühne.
Diese präsentiert sich als von farbigen Linien durchzogenes Spielfeld,
das von Baustellen-Utensilien (Flatterband, Absperrkegel) umstellt ist
und auf dem acht Protagonisten wie Spielfiguren in wechselnden
Konstellationen agieren. Zur Darstellerriege gehören Musiker, Tänzer,
Schauspieler und Performer (darunter ein seltsames Wesen unter weißer
Plane mit kegelförmigem Fortsatz) und entsprechend vielfältig ist das,
was in den nächsten 1 ¼ Stunden geboten wird. Das Instrumentarium –
E-Gitarre, Akkordeon, Theremin, Schlagwerk – wird mehr bearbeitet bzw.
experimentell erkundet als traditionell bespielt und frei im Raum
bewegt. Das umfangreiche Perkussionsequipment zum Beispiel bestückt
einen Einkaufswagen, der Assoziationen an das mobile Heim eines
Obdachlosen weckt, und dieses Schlingern zwischen Verfremdung und
Weltbezug, Abstraktion und Realitätsgehalt durchzieht das gesamte Stück.
Auf einer Videoleinwand tauchen sowohl Alltagsszenen als auch abstrakte
Konfigurationen auf und durch die mit fluoreszierenden Reflektorstreifen
bestückten Uniformen wirken die Darsteller gleichzeitig wie handfeste
Bauarbeiter und abstrakte Funktionsträger. Getaktet durch einen abrupt
wechselnden mal wummernden, mal pochenden, mal gluckernden
elektronischen Soundtrack ereignen sich scheinbar sinnfreie Begegnungen
als vielfältige Parallelaktionen, die von musikalischen Aktivitäten über
Textrezitationen bis zu klassischem Paartanz reichen. So entsteht ein
Überschuss an Information, der gleichzeitig Irritation und Neugier
auslöst. Auf unserer Suche nach Orientierung kommen uns
Wiederholungsmuster zu Hilfe; wiederkehrende Texte, Gesten,
Konstellationen sorgen für Vertrautheit, doch kaum stellt sich so etwas
wie Ordnung ein, da droht diese schon in Überdruss und Langeweile
umzuschlagen. Zwei interessante Beobachtungen lassen sich dabei machen –
womit wir die philosophisch-kritische Ebene berühren: 'Sinn' wird nicht
durch die Bezugnahme auf Externes generiert sondern durch die
Herstellung interner Bezüge und zwischen Chaos, Ordnung und Redundanz
ist der Übergang fließend und geht schneller als man denkt.*
*Und noch eine Beobachtung: Die Versuchsanordnung funktioniert am besten
auf der abstrakten, mehrdeutigen Ebene und droht zu Kippen, wenn es zu
konkret und menschlich wird, zum Beispiel wenn durch eine theatrale
Textdeklamation das Subjekt in den Fokus gerät. In diesem Sinne: Bitte
mehr Skepsis und Gleisbau und weniger Oper.*
**[Schönes Wochenende in Düsseldorf] **
*Bislang hatte das **Schöne Wochenende
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Schoenes-Wochenende/>**, das
Festival der Düsseldorfer **Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**für
aktuelle Musik, seinen Platz am Jahresanfang, doch diesmal ist es in den
Sommer gerückt, um sich mit dem Schumannfest zu verbinden. Hintergrund
ist ein thematischer Schulterschluss, denn beide Veranstaltungen
widmeten sich in diesem Jahr in besonderem Maße dem Schaffen von Frauen.
Für das **Schumannfest
<https://www.tonhalle.de/reihen/landingpage/schumannfest-2019/>**war der
200. Geburtstag von Clara Schumann Anlass sich mit ihr sowie der Rolle
von Frauen im 19. Jahrhundert zu befassen. Mit dem Schönen Wochenende
konnte man nahtlos anknüpfend erkunden, ob bzw. wie sich die Zeiten
geändert haben, wobei in sechs Konzerten ein sehr heterogenes Potpourri
geboten wurde. Den Auftakt machte das aus fünf Blechbläsern bestehende
Ensemble **Stockholm Chamber Brass
<https://www.stockholmchamberbrass.com/>**, das mit **Cathy Millikens
<https://www.cathymilliken.com/>****/Espiral/**auch eine Uraufführung im
Gepäck hatte. Milliken, selbst Oboistin und ehemaliges Mitglied des
Ensemble Modern, erkundet darin den für Bläser fundamentalen Prozess des
Atmens von fragilen Luftgeräuschen bis zu hochenergetischen Turbulenzen.
Weniger überzeugend fand ich die Versuche, Sprache und Musik zu
verbinden, sowohl in **Britta Byströms
<http://www.brittabystrom.com/english/indexeng.html>****/Inferno/**, das
um August Strindberg kreist, als auch in einer Eigenkreation des
Ensembles zum Schaffen von Hildegard von Bingen. In beiden Fällen wurde
ein konventioneller Text konventionell vorgetragen und auf
konventionelle Weise mit konventioneller Musik gepaart, was leider nicht
die Quadratur des Kreises sondern Konventionalität hoch vier ergab. *
*Das man mit Sprache sehr viel kreativer umgehen kann, demonstrierten
Schülerinnen und Schüler des Düsseldorfer Marie-Curie-Gymnasiums
gemeinsam mit der Geigerin **No
<https://www.noelledarbellay.com/home/>**ë
<https://www.noelledarbellay.com/home/>**lle-Anne Darbellay
<https://www.noelledarbellay.com/home/>**und der Poetry Slamerin
Josefine Berkholz. Die sehr persönlichen Texte der jungen Leute zum
Thema **/Who am I /**fanden in Darbellays Violinspiel einen perfekten
Resonanzboden. Daneben betätigte diese sich selbst als Sängerin und
Rezitatorin, u.a. in Werken ihres Vaters Jean-Luc Darbellay sowie,
besonders schön, in Jürg Wyttenbachs **/Harmonie mit schräger
Dämpfung/**nach Gedichten von Paul Klee.**
Interessant wurde es auch bei der Performance der Klarinettistin
**Carola Schaal <https://www.carolaschaal.de/>**, die gemeinsam mit
Heinrich Horwitz ein multimediales Bühnenprogramm rund um die Kunstfigur
**Bonny Crude <https://www.carolaschaal.de/bonny-crude>**entwickelt hat.
Meine ersten Assoziationen gingen in Richtung Gesetzlosigkeit (Bonny &
Clyde) und Rohheit (Crude), per Internetsuche landete ich in Nigeria, wo
rund um die Stadt Bonny Rohöl (Crude Oil) gefördert wird. Auch das ließ
nichts Gutes ahnen, aber auf der Bühne erschien zunächst eine weiß
gewandete Frau, die auf nicht berechenbare Weise sich selbst, den Raum
und das Publikum erkundete und ertastete. Aber schon bald darauf
explodierte sie förmlich, in **Alexander Schuberts
<http://www.alexanderschubert.net/>****/Your Fox's A Dirty
Gold/**triggerte sie über Körpersensoren ein Klang- und Lichtgewitter
und erging sich in exaltierten Rockmusikposen. In Schaals eigenem Video
**/Ruth /**traf gespenstische Waldromantik auf knarzenden Elektrosound
und Seelenwanderung, während **Sarah Nemtsov
<http://www.sarah-nemtsov.de/de/>**in **/RED/**für Video und Klarinette
die Schmerzgrenze rund um das Thema Menstruation erforschte. **Brigitta
Muntendorf <http://www.brigitta-muntendorf.de/>**brachte es schließlich
mit **/#AsPresentAsPossible/**auf den Punkt. Schaal wurde zur
Projektionsfläche, vervielfältigte sich, ließ globale Wetterfronten über
sich hinziehen und lotete damit das ganze Spannungsfeld zwischen
Authentizitätsanspruch und permanentem Rollenwechsel, Dauerpräsenz und
Verletzlichkeit, Körperlichkeit und Virtualität aus.**
In ganz anderen Gewässern segelt das von Cymin Samawatie und Ketan
Bhatti ins Leben gerufene **Trickster Orchestra
<https://tricksterorchestra.de/>**, das Musiker und Instrumente aller
Herren Länder vereint und sich ganz bewusst aus den verschiedensten
musikalischen Werkzeugkästen bedient. Auch bei der Neuen Musik hat man
mal an der Tür gelauscht, die wesentlichen Einflüsse kommen aber aus dem
Jazz und der Weltmusik. Das Düsseldorfer Programm widmete sich der
iranischen Lyrikerin Forough Farrokhzad, die bereits 1967 mit 32 Jahren
tragisch verstarb, aber im Iran bis heute eine Ikone der Frauen- und
Freiheitsbewegung ist. Während aber die Instrumente (u.a. Koto, die
Kastenzither Kanun und elektronisches Equipment) sich ab und zu in
experimentelle Gefilde vorwagten, waren es ausgerechnet die Stimmen
(Samawatie und Sveta Kundish), die auf makellosen Wohlklang setzten und
damit alles einebneten. Diese Musik wird sicherlich ihr Publikum finden,
für meine Ohren war sie zu glatt.**
Mit dem Detmolder **Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/>**bekam schließlich die traditionell
komponierte Neue Musik eine Bühne. Der Leiter des Ensembles, Jörg-Peter
Mittmann, betonte zwar im Vorfeld, dass es seiner Meinung nach keinen
typisch weiblichen Kompositionsstil gebe, bei der
Programmzusammenstellung mit Werken von sieben Komponistinnen konnte man
aber fast daran glauben. Es überwog eine sehr fragile Klangsprache, die
sich oft schon in den Titeln ankündigte: zart flirrend, vibrierend in
**Miyuki Itos
<http://www.miyuki-ito.com/Miyuki_Ito/Home.html>****/Floating
memories,/**sich behutsam vortastend in **Joanna Woznys
<https://www.editionjulianeklein.de/composers.php?composer_id=100011>****/silben-meer-farben,
/**zunächst kaum greifbar, wie hingehaucht in **Farzia Fallahs
<http://www.farziafallah.de/>****/Lalayi – ein Schlaflied für Sohrab./**
Natürlich durfte auch das Düsseldorf Hausensemble **notabu
<http://www.notabu-ensemble.de/>**nicht fehlen, das sich, wie schon
mehrfach, mit dem **Spectra Ensemble <https://spectraensemble.eu/>**aus
Gent zusammengefunden hatte. In Manfred Trojahns **/Four Women from
Shakespeare /**gab die Sopranistin **Juliane Banse
<https://julianebanse.de/index.php/de/>**so unterschiedlichen
Charakteren wie Titania, Ophelia, Julia und Lady Macbeth eine Stimme,
wobei Trojahn in seinem gewohnten Stil romantisch-expressiv ausgreift.
Auch **Charlotte Bray <http://charlottebray.co.uk/>**bewegt sich in
vertrauten Bahnen und kreiert in ihrem neuen Werk **/Red Swans Floating
/**ein impressionistisches Stimmungsbild. Die roten Schwäne sind, nach
einem Gedicht von Henry Wadsworth Longfellow, Metaphern für Sterne und
ihr Funkeln und Schillern passt gut in den großen Saal der Tonhalle, die
das Stück auch in Auftrag gegeben hat. Von anderem Kaliber sind
allerdings Gérard Griseys **/Quatre chants pour franchir le seuil,
/**mit denen das Festival mit **Marisol Montalvo
<http://marisolmontalvo.com/>**als Sopranistin fulminant ausklang. Das
Werk, das Grisey kurz vor seinem eigenen frühen und unerwarteten Tod
vollendete, befasst sich anhand von vier Texten aus unterschiedlichen
Kulturkreisen mit dem Sterben. Wie sich die Musik, vom Gesang geleitet,
zunächst vorsichtig annähert, in zunehmender Erregung aufbäumt, sich in
einem überbordenden Schlagzeuggewitter entlädt, um in einer Art
Wiegenlied versöhnlich auszuklingen, geht unmittelbar unter die Haut.
Danach konnte nichts anderes mehr kommen.*
**[Ustwolskaja in Bonn]**
*Am 17.6. wäre Galina Ustwolskaja 100 Jahre alt geworden. 1919 in Sankt
Petersburg geboren, blieb sie der Stadt, während diese mehrfach ihren
Namen wechselte, stets treu, verließ sie selten und verstarb dort am
22.12.2006 mit 87 Jahren. Nachdem sie in den 90er Jahren im Westen
'entdeckt' wurde, entwickelte sie sich rasch zu einer
geheimnisumwitterten Figur. Aufträge lehnte sie ab, wenn Gott nicht
mitspielte, Markus Hinterhäuser sah sie verängstigt und kaum eines
zusammenhängenden Satzes fähig in einem abgedunkelten Hotelzimmer sitzen
und Begriffe wie Einsamkeit und Verzweiflung sowie die immer gleichen
Zitate machten die Runde. Es geht selbstverständlich um die Seele, die
Conditio humana, ja ums Ganze und wenn man nicht aufpasst, landet man
schneller als einem lieb ist bei der Klimaapokalypse. Da tut es gut, in
einem ganz unspektakulären Raum zu sitzen, dem Dialograum Kreuzung an
Sankt Helena in einem Bonner Hinterhof, wo die **In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/>**am 15. und 16.6. zwei Konzerte ihr zu
Ehren veranstaltete. Ustwolskaja hat sehr darum gebeten, besser nichts
über ihre Musik zu schreiben, als immer wieder das Gleiche, und ich bin
geneigt, mich ihrem Wunsch diesmal zu fügen. Letztlich ist diese Musik
nicht nur ein klangliches sondern vor allem ein körperliches Erlebnis
und ich kann nur jedem raten, sich ihr – wann immer sich die Gelegenheit
bietet – auszusetzen. In Bonn bestritten **Mikhail Mordvinov
<http://www.mordvinov.org/de/> mit den **/sechs Klaviersonaten/**und
**Mitglieder der Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/100-jahre-ustwolskaja-16062019?pager…>
mit dem **/Trio/**für Klarinette, Violine und Klavier von 1949, dem
**/Grand Duet/**für Cello und Klavier von 1959 und der **/Komposition
Nr. 1/**für Piccoloflöte, Tuba und Klavier von 1970/71 das Programm.
Wenn in letzterem die abgründigen Töne der Tuba auf die schrillen,
kreischenden der Piccoloflöte treffen, fräst sich das so tief in die
Gehör- und Gehirnwindungen, dass es mir noch jetzt eine Gänsehaut
verursacht. Dem Team um Pavel Borodin, das die **In Situ Art Society
<http://in-situ-art-society.de/>**2014 gründete und seitdem Bonn und
Umgebung regelmäßig mit aktueller Musik versorgt, sei daher nur mit
wenigen Worten gedankt. *
*(Der Gesellschaft hatten wir übrigens auch das Gastspiel von **Elliott
<http://www.elliottsharp.com/>Sharps
<http://www.elliottsharp.com/>**Oper über Walter Benjamin **/Port
Bou/**zu verdanken, das im Dezember 2018 in Bonn, Duisburg und Münster
Station machte – s. **Gazette Januar 2019
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-januar-…>**.)*
**Köln **
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/>**stehen
vor dem Ende der Spielzeit noch Schnittkes **/Konzert für Viola und
Orchester /**am **7.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-12/121350>**,
**8.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-12/121351>**und
**9.7.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-12/121352>**sowie
Werke von Alfred Reed und James Barnes mit der Jungen Bläserphilharmonie
NRW am **7.7.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/young-symphonic-energy/1214…>**auf
dem Programm. In der **Kunststation Sankt Peter
<http://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**kennt man keine Sommerpause. Am
6.7., 13.7. und 31.8. finden Lunchkonzerte statt, am 7.7. ein
Orgelkonzert mit Dominik Susteck, am 12., 14. und 16.7. die
orgel-mixturen und am 14.7. eine offene Fortbildung mit der japanischen
Organistin Jun Sagawa. Die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/>**kündigt Uraufführungen von Günter Steinke
und Franz Ferdinand August Rieks am **6.7.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-welten-und-ritual…>**,
Kompositionen von und mit Pierre Jodlowski am **14.7.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/strom-1-14072019?pager=2019--2020>**und
Konzerte im Rahmen der Brass Academy am **5.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/brass-academy-bauwerke-eroeffnungsko…>**und
**10.8.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/brass-academy-bauwerke-abschlusskonz…>**an.
Im Rahmen der **Brückenmusik <http://www.brueckenmusik.de/>**bespielt
**Peter Ablinger <https://ablinger.mur.at/>**vom 28.6. bis 7.7. den
Hohlkörper der Deutzer Brücke und am **4.7.
<http://www.brueckenmusik.de/nassau/>**findet dort ein Konzert mit der
Gruppe Nasssau statt. Beim nächsten **chamber remix
<http://chamber-remix.de/>**am 7.7. im Kunsthaus Rhenania trifft das Duo
Florentin Ginot / Benoît Delbecq auf Tobias Hartmann, am **9.7.
<http://www.markusstockhausen.de/trompeter-musiker-komponist/523/intuitive-m…>**ist
das Intuitive Music Orchestra mit **Markus Stockhausen
<http://www.markusstockhausen.de/>**in der Christuskirche zu Gast und in
der **Alten Feuerwache <https://www.altefeuerwachekoeln.de/>**kommt am
**13.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/tanz-theater/878?month=201…>**und
**14.8.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/tanz-theater/879?month=201…>**die
internationale transdisziplinäre Bühnenperformance **/Roots &
Routes/**zur Aufführung, ein Projekt der **Landesmusikakademie NRW
<https://www.landesmusikakademie-nrw.de/>**in Heek-Nienborg (dort
bereits als Werkstattkonzert am **10.8.
<https://www.landesmusikakademie-nrw.de/kalender-details/688/werkstattkonzer…>**zu
erleben). Vom 28.8. bis 1.9. findet wieder das Filmmusikfestival
**soundtrack cologne <https://www.soundtrackcologne.de/>**statt.*
*Viel los ist wie immer im **Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>**und weitere Termine finden sich
bei **kgnm <http://kgnm.de/>**und **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.*
**Ruhrgebiet**
*Das **Dortmunder Universitätsorchester
<https://www.musik.tu-dortmund.de/ensembles/dortmunder-universitaetsorcheste…>**hebt
Eva-Maria Houbens **/chant du soir /**- **/sechs Strophen für Orchester,
Berlioz abgehört /**aus der Taufe. Am 10.7. ist das Werk in
***Witten***und am 12.7. in ***Dortmund***zu hören.***
***In der ***Essener*****Folkwang Hochschule
<https://www.folkwang-uni.de/>**findet vom 1. bis 8.7. die Woche der
Neuen Musik statt – u.a. mit dem Ensemble BruCH, Akusmatik, frischen
Klängen und dem Ensemble folkwang modern – und auch im
***Duisburger***Ableger erklingen am 12.7. frische Klänge. Die **Jazz
Offensive Essen <http://www.jazz-offensive-essen.de/>**kündigt neben
Sessions am 4. und 11.7. ebenfalls am **11.7.
<https://florianwalter.yolasite.com/hardcore-easy-listening-boutique.php>**eine
Tupperparty mit Avantgarde-Elektronik an und im Rahmen des
**Klavier-Festivals Ruhr <https://www.klavierfestival.de/>**bringt Maki
Namekawa am **4.7.
<https://www.klavierfestival.de/index.php?id=108&no_cache=1&tx_eventmanageme…>**in
der Kokerei Zollverein ein neues Werk von Philip Glass zur Uraufführung.*
*Am 21.8. startet die **Ruhrtriennale
<https://www.ruhrtriennale.de/de/home/>**– im zweiten Jahr unter der
Leitung von Stefanie Carp. Im August stehen **/Nach den letzten Tagen.
Ein Spätabend/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/162/CHRISTOPH_MARTHALER_ULI_FUSSENEG…>**von
Christoph Marthaler, **/Everything that happened and would happen/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/128/HEINER_GOEBBELS/Everything_that_…>**von
Heiner Goebbels, **/Coro/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/140/LUCIANO_BERIO_ALESSANDRO_STRIGGI…>**mit
dem Chorwerk Ruhr, die Konzertinstallation **/Polar Force/
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/172/SPEAK_PERCUSSION_EUGENE_UGHETTI/…>**//**und
eine **Musikperformance
<https://www.ruhrtriennale.de/de/agenda/192/CEVDET_EREK_PARTNER_/Bergama_Ste…>**mit
Cevdet Erek und Partner auf dem Programm. *
**Düsseldorf**
Die 6. Klangräume <http://www.klangraum61.de/klangraeume-festival.html>
Düsseldorf werden mit Stummfilm und Musik am 2.7., einem Konzert im
Kanal am 5.7. und einem Konzert mit dem Via Nova Ensemble aus Weimar und
dem ART Ensemble NRW am 6.7. fortgesetzt. Im Rahmen des
Asphalt-Festivals <https://www.asphalt-festival.de/> spielen Markus
Stockhausen und Bojan Z am 13.7.
<https://www.asphalt-festival.de/events/2019/antlitze-von-macht-und-ohnmacht/>
das neue Werk des Düsseldorfer Komponisten Bojan Vuletić
<https://www.bojanvuletic.com/> /Antlitze von Macht und Ohnmacht./ In
der Robert Schumann Hochschule <http://www.rsh-duesseldorf.de/> erklingt
am 19.7. Klaviermusik der Moderne und am 27.7.
<http://www.raumklaenge.de/index.php?Navigation=2&Detail=4> bieten
Lasse-Marc Riek & Tobias Schmitt einen interaktiven Soundwalk und ein
Konzert mit elektronischer Musik an.
Wandelweiser
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html> ist vom
30.7. bis 4.8. sowie vom 13. bis 18.8. wieder im Kunstraum zu Gast. Zwei
Wochen kann man vom Vormittag bis in den Abend tief in das
Wandelweiseruniversum eintauchen. In der Zeit dazwischen vom 5. bis
11.8. kuratiert André O. Möller ein spezielles Programm.
**sonstwo **
Vom 29.8. bis 7.9. trifft die amerikanische Gitarristin Susan Alcorn
<https://www.susanalcorn.net/> im Rahmen von Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> in Bonn, Duisburg, Bochum, Münster,
Wuppertal, Essen, Bielefeld, Düsseldorf, Köln und Aachen auf wechselnde
Gäste.
Die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' der Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/> *Aachen* widmet sich
am 12.7. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1663> Roland Kayn <https://kayn.nl/>.
Der Jour fixe der *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> befasst sich am 1.7. mit
einer Klanginstallation von Marcus Beuter.
Im *Bonner* Dialograum <http://kreuzung-helena.de/home/>*Kreuzung an St.
Helena <http://kreuzung-helena.de/home/>* ist am 30.7.
<http://www.raumklaenge.de/index.php?Navigation=2&Detail=5> /Anguish/,
eine Mischung aus Hip Hop, Krautrock und Free Jazz, zu erleben.
Die Klangwerkstatt
<http://www.ensemblehorizonte.de/klangwerkstatt/aktuell/> *Detmold*
kündigt für den 11.7. ein Shakuhachi-Rezital an.
Das *Eifel* Musik- und Kunstfest <https://www.eifelmusik.org/> lädt vom
22. bis 24.8. zu einer musikalischen Abenteuerreise. Zu den Mitwirkenden
gehören Markus Stockhausen, das Minguet Quartett (mit Nonos
Streichquartett /Stille – an Diotima) /und viele andere mehr.
Im Theater *Krefeld*besteht am 2. und 10.7. noch einmal die Gelegenheit,
die Neuinszenierung von Peter Eötvös' Musiktheater /Der goldene Drache/
<https://theater-kr-mg.de/spielplan/inszenierung/der-goldene-drache/>zu
sehen (s. Gazette Juni 2019
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juni-20…>).
Vom 27.7. bis 4.8. finden die diesjährigen Stockhausen-Kurse
<http://www.stockhausen-verlag.net/#german> in *Kürten*statt. Der
Eintritt zu den neun Konzerten ist frei.
Am 7.7. <http://www.bis-zentrum.info/programm/11263> sind das Via Nova
Ensemble Weimar und das ART Ensemble NRW im BIS Kulturzentrum
<http://www.bis-zentrum.info/> in *Mönchengladbach*zu Gast.
In *Münster*erwarten uns am 3.7. in der Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/> ein Schlagzeugkonzert mit
Werken von Henry Cowell und Edison Denisov und am 7.7.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/studio-musikfabrik-welten-und-ritual…>
in der Friedenskapelle ein Konzert mit dem Studio Musikfabrik. Die Black
Box <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm> kündigt den
Impro-Treff am 4.7. und das Trio Carrasco-Lopez / Irmer / Leahy am 30.8.
an.
Das münsterlandweite Klangkunstfestival soundseeing
<https://www.soundseeing.net/> ermöglicht auch im Juli und August
vielfältige Entdeckungen: Klangkunst in Altenberge, Oelde und Hörstel,
einen Praxisworkshop Experimentelles Hörspiel
<https://www.soundseeing.net/wp-content/uploads/2019/06/WEB_EK_Workshops-Ste…>
vom 14. bis 18.7. mit Hubert Steins, Ausstellung, Konzerte und Workshops
mit Klaus Reiber am 26. und 27.7. sowie eine Klanginstallation von Paul
Plamper am 23., 24. und 25.8. in Münster, Hörstel und Bocholt.
Das Ergebnis der Open Day Sessions, einer Begegnung von Londoner,
Düsseldorfer und Kölner Musikern unter der Regie von Thomas Klein und
Ross Downes, wird am 6.7.
<https://www.inselhombroich.de/de/veranstaltungen/one-day-band-konzert>
in einem öffentlichen Konzert im Haus der Musiker auf dem Areal der
Raketenstation Hombroich <https://www.inselhombroich.de/>in
*Neuss*präsentiert.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der Uni
*Siegen*kündigt für den 10.7.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/18_1…>
eine Performance aus Architektur, Licht und Musik an.
Der *Wuppertaler*ort <http://www.kowald-ort.com/> geht am 4.7.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/4-7-2019-wissel.html> mit
Wisseltangcamatta in die Sommerpause und im 6. Konzert der Kantorei
Barmen Gemarke <https://www.kantorei-barmen-gemarke.de/> stehen am 7.7.
<https://www.kantorei-barmen-gemarke.de/veranstaltungen/konzerte/> Werke
von György Ligeti und Ulrich Leyendecker auf dem Programm. In der Reihe
Klangart <https://skulpturenpark-waldfrieden.de/klangart.html> des
Skulpturenparks Waldfrieden gibt es ein langes Wochenende Mitte Juli und
weitere Konzerte im August.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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26 May '19
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juni-20…
__
*Juni 2019*
*Gewesen:**Achtbrücken in Köln – Wittener Tage für neue Kammermusik –
**/Der goldene Drache/**von Peter Eötvös in Krefeld*
*Angekündigt: *Ensemblia in Mönchengladbach – Schönes Wochenende und
Klangräume in Düsseldorf – zwei Konzerte zum 100. Geburtstag von *Galina
Ustwolskaja in Bonn u.v.a.m.*
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Achtbrücken in Köln]**
*Vom 30.4. bis 11.5. stand Köln bereits zum 9. Mal im Zeichen des
**Achtbrücken-Festivals <https://www.achtbruecken.de/de/>**und wie in
den Vorjahren wurde viel geboten. Ein Schwerpunkt galt dem
griechisch-französischen Komponisten **Georges Aperghis
<http://www.aperghis.com/#>**, von dem alleine 18 Werke zur Aufführung
kamen. In Athen als Sohn eines Bildhauers und einer Malerin geboren hat
er einen engen Bezug zur bildenden Kunst, versuchte sich selbst in
diesem Metier, wandte sich jedoch**nach seiner Übersiedlung nach Paris
1963 endgültig der Musik zu. Besonders theatrale Elemente sowie der
menschliche Ausdruck, vermittelt durch Stimme, Mimik und Gestik,
faszinieren ihn und hier liegt auch seine Stärke, wie die Aufführung der
**/Hamletmaschine/**mit dem SWR Vokalensemble und dem
Asko/Schönberg-Ensemble am Eröffnungsabend eindrucksvoll zeigte. Auch
wenn Textverständlichkeit und damit die komplexen Bezüge des
zugrundeliegenden Theaterstücks von Heiner Müller weitgehend auf der
Strecke bleiben, kam die Dringlichkeit dieses 'weltlichen Oratoriums',
das Aperghis als Passionsgeschichte des 20. Jahrhunderts versteht, zum
Ausdruck; in überschäumendem Tohuwabohu herausgeschmetterte Wortfetzen
treffen auf litaneiartiges Murmeln, Megaphonattacken und schrilles
Gelächter auf zarte Soli. Das Ensemble de Thé**â**tre Musical der
Hochschule der Künste Bern (das 2017 bereits mit einer Inszenierung von
Hans Wüthrichs **/Das Glashaus/**überzeugte, s. Gazette **Juni 2017
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juni-20…>**)
widmete sich auf sehr kreative Weise Aperghis' **/Machinations. /**In
der ursprünglichen 2000 in Witten uraufgeführten Versuchsanordnung
artikulieren vier Frauen vorsprachliche Laute und hantieren mit diversen
Objekten, was live auf über ihren Köpfen hängende Bildschirme übertragen
und gleichzeitig von einer fünften Person mit Hilfe eines Computers
manipuliert wird. Dieser Aspekt des Kontrollverlusts, der Mechanisierung
bzw. Maschinisierung, auf die der Titel verweist, trat in der Berner
Inszenierung zwar in den Hintergrund, doch es machte großen Spaß, den
diesmal acht Protagonisten zu folgen, die aus dem Mit- und Gegeneinander
von Laut, Geste, Ding und Verdoppelung immer neue Funken schlugen.
Weniger überzeugt haben mich Aperghis orchestrale Werke, so zum Beispiel
die **/Étude IV - VI, /**die im Konzert mit dem WDR Sinfonieorchester zu
Gehör kamen. Dafür ließ im gleichen Konzert die deutsche Erstaufführung
von Christophe Bertrands **/Mana/**aufhorchen. Bertrand, der sich 2010
mit nur 29 Jahren das Leben nahm und hierzulande noch nicht sehr bekannt
ist, schreibt eine äußerst energiegeladene Musik. In **/Mana/**setzten
Schlagzeug und Flöte einen überbordenden quirligen Prozess in Gang, der
zunehmend düstere Facetten annahm. Neben dem WDR Sinfonieorchester unter
der Leitung von Brad Lubmann waren in Köln das Gürzenichorchester, das
**Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam
<https://www.concertgebouworkest.nl/en/royal-concertgebouworchestra-amsterdam>**mit
Peter Eötvös und das **SWR Sinfonieorchester
<https://www.swr.de/swrclassic/symphonieorchester/swrclassic-symphonieorches…>**mit
Teodor Currentzis vertreten. Vor allem letztere bescherten der
Philharmonie ein volles Haus, wobei man dem Publikum mit älteren Werken
(Bruckner, Rachmaninow, Lutosławski) entgegen kommen wollte. Schade nur,
das auch die neueren Stücke (Eötvös' **/Alle vittime senza nome /**für
die namenlosen Opfer von Krieg und Verfolgung aus dem Jahre 2016) und
selbst Uraufführungen (Michel van der Aas **/akin/**) sich fast nahtlos
einfügten und den Eindruck erweckten, es wäre in den letzten 100 Jahren
musikalisch nicht viel passiert. Als interessanter erwiesen sich die
Konzerte mit den einschlägigen Spezialensembles, wobei das **Klangforum
Wien <https://www.klangforum.at/home.html>**gleich zweimal auf dem
Podium stand. Georg Friedrich Haas versicherte vor der Aufführung von
**/equinox/**für Klarinette, Violoncello und Klavier ausdrücklich, es
sei ihm ernst mit all den tonalen Dreiklängen, die melancholisch umwölkt
vor sich hin perlten, doch unterschwellig brodelte es und nach rastlosem
Auftakt zerfaserte die Musik irgendwo zwischen Resignation und
Unerbittlichkeit (letztere geprägt durch die vom Klarinettisten fast
über die gesamte 20-minütige Spieldauer geforderte Zirkularatmung). In
Ying Wangs **/Schmutz/**für Violine und Ensemble geriet die nervös
zirpende Geige in schwere See und wurde von donnernden tumultuarischen
Eskapaden, verzerrten Klängen der E-Gitarre und knarzenden Megaphonen
fast verschluckt und auch Rebecca Saunders lies in **/Scar /**die Wunden
der Welt rau, scharfkantig, teilweise in brachialen Ausbrüchen
widerhallen. Dazwischen wirkten Aperghis' **/Teeter-Totter/**und
**/Seesaw/**geradezu verspielt. Das **Nieuw Ensemble
<https://www.nieuw-ensemble.nl/en/home.html>**aus Amsterdam hob seine
**/Lost connections/**aus der Taufe, bei dem wie der Titel andeutet der
Gesprächsfaden immer wieder abreißt, kurze Soli einzelner Instrumente
ins Leere laufen. Carola Bauckholt musikalisiert auf ihre unnachahmliche
Weise Alltagsphänomene und widmete sich in **/Point of Presence /**den
normalerweise verborgenen elektromagnetischen Klängen, die Christina
Kubisch bei ihren **/Electric Walks /**mit Induktionskopfhörern hörbar
macht, und **Misato Mochizuki <http://www.misato-mochizuki.com/>**lies
in **/Silent Circle/**Koto und Flöte als Protagonisten aufeinander
treffen.**
Das **Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/>**brachte im
Kulturbunker Mülheim ein multimediales und theatrales Programm auf die
Bühne, mit Werken die schon andernorts für Furore sorgten. **Simon
Steen-Andersen <http://www.simonsteenandersen.dk/eng_CV.htm>**setzt in
**/Run Time Error/**im Video eine Kettenreaktion in Gang, die an **/Der
Lauf der Dinge/**von Fischli und Weiss erinnert. Das Ausgangsmaterial
wurde vom Komponisten auf mehreren Bildschirmen live manipuliert und vom
Ensemble musikalisch begleitet, der anfängliche Witz war jedoch schnell
verbraucht und die Umsetzung geriet zu langatmig. Als amüsanter erwies
sich **Brigitta Muntendorfs
<http://www.brigitta-muntendorf.de/>****/Ballett für Eleven/**, das
letztes Jahr in Donaueschingen Premiere feierte. Mit weißen Perücken und
aufgeklebten Augen und Mündern präsentierte das Ensemble eine veritable
Freakshow, die ständig neue Überraschungen bereit hielt, Nebel wabern
lies und auch das Publikum nicht verschonte.*
*ON – Neue Musik Köln <http://on-cologne.de/>**steuerte als Vertreter
der freien Musikszene vier eigene Programmpunkte bei und punktete
diesmal vor allem mit ungewöhnlichen Spielorten. Im klub domhof bewegten
sich zu Roman Pfeifers monotonen Rhythmen selbstvergessen zwei
Tänzerinnen, die MS Jan von Werth schipperte über den Rhein begleitet
von elektronischem Knarzen und Schnipseln aus Interviews mit Kölner
Komponisten und in der AbenteuerHalle Kalk begleiteten Akiko Ahrendt und
Dirk Rothbrust das rhythmische Rattern der Skateboarder mit Geigen- und
Schlagwerkklängen. Letzteres funktionierte noch am besten, insgesamt
blieb aber musikalisch Luft nach oben – was leider auch für den
diesjährigen Kompositionswettbewerb gilt, bei dem drei Werke für
Ensemble und Live-Elektronik zur Disposition standen, von denen mich
keines überzeugte.**
Dafür bescherte wie in den Vorjahren der sogenannte Freihafen am 1. Mai
einen Tag lang volles Programm bei freiem Eintritt. U.a. präsentierte
**Enno Poppe
<https://www.ricordi.com/de-DE/Composers/P/Poppe-Enno.aspx>**mit seinem
**ensemble mosaik <http://www.ensemble-mosaik.de/>**sein Werk
**/Rundfunk, /**bei dem neun Synthesizer ein einstündiges, wunderbar
überbordendes, mal ekstatisch überdrehtes, mal elegisch abdriftendes
Spektakel veranstalten. Der Stadtraum wurde von der von **Rie Watanabe
<http://riewatanabe.net/>**gegründeten High-powered Ching Dong Band
erobert, die nach dem Vorbild zu Werbezwecken eingesetzter japanischer
Straßenmusiker agiert und von der **Youth Brass Band NRW
<https://www.ybb-nrw.de/>**unter der Leitung von Martin Schädlich
unterstützt wurde. Auf subtilere Weise griff **Manos Tsangaris
<http://www.tsangaris.de/>**ins städtische Geschehen ein, indem er ein
leerstehendes Ladenlokal bespielte und den Zuschauer eine kleine
musikalisch-theatralische Keimzelle aus immer wieder neuen Perspektiven
und live kommentiert erleben lies.**
Nach fast zwei Wochen dichtem Programm hätte man eigentlich eine
Verschnaufpause gebraucht, aber der WDR hatte anderes mit uns
vorgesehen. Im fliegenden Wechsel ging es nach Witten.*
**
**[Wittener Tage für neue Kammermusik]**
*Die **Wittener Tage für neue Kammermusik
<https://www.kulturforum-witten.de/kulturbuero/veranstaltungen-projekte/witt…>**kreisten
in ihrer 51. Ausgabe um das Thema Spiel und hatten sich mit **Ond
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>**ř
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>**ej Adámek
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>**hierfür einen idealen Kandidaten
eingeladen. Adámek ist ein munterer Typ, der im Gespräch mit Martina
Seeber lebhaft Auskunft gab. 1979 in Prag geboren ist er in der Welt
schon viel herumgekommen, Stipendien und Projekte führten ihn nach
Afrika, Kolumbien, Spanien, Japan und Italien und überall ließ er sich
von der Musik, der Sprache und dem Alltag der Menschen inspirieren. Mit
wachem Ohr reagiert er auf Stimmen und Gesten; Körperlichkeit und
Energie, Neugier und Spiel sind seine Welt. Bekannt wurde er mit seiner
Airmaschine, eine durch Staubsaugermotoren angetriebene Apparatur, die
in rascher Folge mit den verschiedensten Aufsätzen bestückt wird –
Tröten, Pfeifen, Gummihandschule, grunzende Plastikschweine – und nicht
nur akustisch sonder vor allem optisch einiges her macht. In **/Chamber
Noise/**für Cello und Kontrabass nehmen die Musiker mit kraftvollen
Strichen, markanten Akzenten, Pizzicati und Sprecheinlagen unmittelbar
Bezug auf die japanische Klangwelt. Das funktioniert und wirkt doch
manchmal eine Spur zu durchschaubar und effektvoll. Daher war es
interessant zu erleben, wie er sich einem ungleich komplizierteren Thema
nähert. Anlässlich der **Münchner Biennale 2018
<http://www.muenchenerbiennale.de/programm-2018/spielplan/events/event/detai…>**mit
dem Thema Privatsache konfrontiert, widmete er sich Postkarten, die sein
Großvater aus Theresienstadt an seine Angehörigen schrieb und die bis
dato von der Familie unter Verschluss gehalten worden waren. Die
Nachrichten schildern nicht die Schrecken des Lagers sondern sollen im
Gegenteil beruhigen. „Immer wohl.“ - „Seid unbesorgt!“ sind
wiederkehrende Formulierungen. Diesen verzweifelten Versuch, das Grauen
zu bannen, wiederholt Adámek in seinem Werk **/Schlafen gut. Warm,
/**das von seinem eigenen Ensemble Neseven realisiert wurde.**//**Doch
zwischen den rhythmisch hervorgestoßenen Textzeilen, dem hektischen
Hecheln und Zischen wird die Erschöpfung und Atemlosigkeit jederzeit
spürbar. Ob es zur Illustration unbedingt der Luftpumpen bedurft hätte,
sei dahingestellt, Adámeks eigenes Unbehagen an der Thematik wird
jedenfalls spürbar und gibt dem Werk eine Doppelbödigkeit, die seinen
anderen Stücken oft fehlt. In einer weiteren Uraufführung **/Man Time
Stone Time /**lässt er das WDR Sinfonieorchester die von vier
Protagonisten vorwiegend mit Steinen erzeugten Klänge aufgreifen und
nachschwingen, wie Wellen, die sich konzentrisch auf einer
Wasseroberfläche ausbreiten. Doch spätestens wenn Jesus ins Spiel kommt,
der die Steinigung einer Sünderin vereitelt, mutiert das Werk zum
theatralen Gottesdienst. Ob es sich hierbei um eine Parodie handelt oder
um (zum Glück unblutigen) Ernst, ließ sich nicht ganz klären, ist aber
letztlich egal, denn das Stück ist so oder so nicht zu retten.**
Auch Adámeks Landsmann **Martin Smolka
<http://www.martinsmolka.com/de/>**kokettiert in **/Stretto/**mit der
Religion und lässt Zikaden einen Lobgesang auf die Jungfrau Maria
anstimmen. Überzeugender fiel seine Auseinandersetzung mit Franz Kafkas
**/Vor dem Gesetz/**aus, das von Ji**ř**i Adámek, dem Bruder von
Ond**ř**ej Adámek, mit dem **Ensemble Ascolta
<http://www.ascolta.de/DE/start/K104.htm>**in Szene gesetzt wurde.
Kafkas Text fängt an zu schwingen und insbesondere der Türhüter bekommt
in seiner Klanglichkeit ein neues Eigenleben. Dazwischen breitet sich
zarte, unschuldige Musik aus, die von mutwilligen Störgeräuschen
torpediert wird. Im weiteren Verlauf korrodiert die Sprache immer mehr
und das Stück wird zum surrealen Theater, bei dem die Interpreten sich
in grotesk anmutenden Alltagshandlungen ergehen. So gelingt es Smolka,
nicht nur das Absurde sondern auch das Humorvolle in Kafkas Text
aufscheinen zu lassen.*
*Dem Spieltrieb wurde in Witten auch an diversen Außenstationen gefrönt.
Eine gerade erst still gelegte Kegelbahn – man wähnte sich in einem
Bühnenbild von Anna Viehoff – diente **Barblina Meierhans
<http://www.barblinameierhans.ch/de/>**als Kulisse für ein skurriles
Stationentheater. **Manos Tsangaris
<http://www.tsangaris.de/>**überblendet einmal mehr Spiel und
Wirklichkeit, indem er das Publikum von einem Glaspavillon aus das
Straßentreiben und eine perfekt choreographierte Darstellerriege
beobachten lässt.**
Daneben gab es natürlich auch Kammermusik im klassischen Sinn zu hören.
**Misato Mochizuki <http://www.misato-mochizuki.com/>**lässt sich in
ihrem vom **Quatuor Diotima
<http://quatuordiotima.fr/de/>**interpretierten Streichquartett
**/Brains /**von der Funktionsweise des Gehirns anregen. Teils über
einem Grundrhythmus, teils in freiem Flug ergehen sich die Musiker in
individuellen Eskapaden und weben ein komplex-diffuses Netz mit hohem
Energieniveau. **Francesca Verunelli
<https://www.francescaverunelli.com/>**lässt in **/Flowers
#3(dripping)/**die mikrotonal gestimmten Streicher zunächst flirrend in
höchste Sphären vordringen und dann mit verstärktem Druck geräuschhafte
Regionen erkunden. Ein weiteres Highlight war das Konzert mit der
Sopranistin **Sarah Maria Sun <http://sarahmariasun.de/>**, dem
Trompeter Marco Blaauw, dem Klarinettisten Carl Rossman und dem
Schlagzeuger Dirk Rothbrust. In **Mikel Urquizas
<http://www.mikelurquiza.eu/ENG.html>****/Alfabet/**nach einem Gedicht
der dänischen Lyrikerin Inger Christensen kann Sun ihr ganzes
Lautrepertoire ausspielen. Während sie sich anfangs noch an einzelnen
Worten festsetzt, wird die zu bewältigende Textmenge von Abschnitt zu
Abschnitt größer, so dass sie schließlich in einen wahren Strudel gerät.
**Sasha J. Blondeau <https://www.sasha-j-blondeau.com/>**collagiert in
**/Atlas I: In principio/**Texte, die um die Themen Aufruhr und
Revolution kreisen und teilweise elektronisch zugespielt werden, während
die Stimme sich vom Sprechen zum Gesang vorarbeitet. Das Ganze wirkt
allerdings sehr artifiziell und überladen und klingt mehr nach Klage als
nach Aufbruch. Die Welt lässt sich so wahrscheinlich nicht retten. Da
geht es in **Sara Glojnari <https://saraglojnaric.com/>**č
<https://saraglojnaric.com/>**s
<https://saraglojnaric.com/>****/Artefacts #2/**schon anders zur Sache.
Das Stück basiert auf Schlagzeug-Intros der Rockmusik, die durch ihre
Fragmentierung und den ungewohnten Einsatz der Stimme ohne das übliche
Pathos aber mit überschäumender Energie daherkommen.**
Auch wenn gesellschaftlich, politisch, ökologisch usw. aktuell wenig
Anlass zur Freude herrscht, kulturell können wir uns (noch) nicht
beschweren. Es gibt wahrscheinlich wenige Flecken auf der Welt mit einem
derart dichten Angebot rund um die Uhr und in allen Sparten. Ob Opium
fürs Volk, Futter für mündige Bürger oder Ansporn zum bleibt natürlich
unklar.*
**[***/*Der goldene Drache*/***von Peter Eötvös in Krefeld]**
*Als Koproduktion des Ensemble Modern und der Oper Frankfurt kam Peter
Eötvös' Musiktheater **/Der goldene Drache/
<https://theater-kr-mg.de/spielplan/inszenierung/der-goldene-drache/>**2014
zur Uraufführung. Jetzt ist es als Neuinszenierung im **Krefelder
Theater <https://theater-kr-mg.de/>**zu erleben, doch um exotischen
Glanz, wie der Titel zu suggerieren scheint, geht es ganz und gar nicht.
**/Der goldenen Drache/**erweist sich als Thai-China-Vietnam-Imbiss und
verhandelt werden basierend auf dem gleichnamigen Schauspiel von Roland
Schimmelpfennig brisante Themen wie Migration, Ausbeutung, Prostitution
und Gewalt. Im Mittelpunkt steht das Schicksal eines jungen Asiaten, der
in besagtem Imbiss arbeitet und an heftigen Zahnschmerzen leidet.
Aufgrund seines illegalen Status kommt eine professionelle Behandlung
jedoch nicht in Frage, weshalb seine Kollegen mit der Rohrzange zur Tat
schreiten. Er überlebt diesen Eingriff nicht, seine Leiche wird den
Fluten überantwortet und erreicht als abgenagtes Skelett heimatliche
Gestade. Der Zahn wiederum landet in der Suppenschüssel einer
Flugbegleiterin, die ihn in einem seltsamen Anflug von Anteilnahme mit
dem Mund ertastet, sich seiner jedoch schließlich entledigt. Parallel
dazu werden wir Zeugen, wie die Schwester des Asiaten, nach der er
vergeblich Ausschau hielt, in die Prostitution gezwungen und brutalst
vergewaltigt wird. Das wirkt auf der Bühne genauso überzogen und grotesk
wie es sich hier liest, sowohl drastische als auch bizarre Elemente
werden lustvoll ausgereizt, kein Klischee ausgelassen – und trotzdem
gelingt es, den Personen eine Präsenz zu verleihen, die berührt und
unter die Haut geht. Zu verdanken ist dies zum einen Eötvös' Musik. Auch
er schreckt vor plakativen Elementen nicht zurück, metallisches
Geschepper und einschlägige Melodik sorgen für chinesisches Flair,
kritische Momente werden herrlich schrill überzeichnet, prosaische Texte
('schwer kariös') treffen auf Belcanto, die Schmerzen des Kleinen
kulminieren in ausdrucksstarken Koloraturen während zum Takt des
ausgefeilten Schlagwerks Gemüse geschnippelt wird, doch gleichzeitig
gibt es auch Momente von großer Innerlichkeit – so zum Beispiel beim
langen, die letzte Reise begleitenden Monolog. Während Eötvös'
orchestrales Schaffen (s. o. die Aufführung beim Achtbrücken-Festival)
inzwischen etwas verstaubt anmutet, geht seine musikalische Rechnung auf
der Musiktheaterbühne auf – zumal sie von den Mitgliedern der
Niederrheinischen Sinfoniker unter der Leitung von Yorgos Ziavras
präzise umgesetzt wird. Einen besonderen Anteil an dem gelungenen Abend
haben die Regisseurin Petra Luisa Meyer und ihre Darsteller. Wie bereits
bei **/Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte/**(s. Gazette
**März 2018
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-maerz-2…>**)
befindet sich das Publikum – gemeinsam mit den Musikern – direkt auf der
Bühne, auf beiden Seiten eines laufstegartigen Podestes, an dessen einer
Seite mit spärlichen Requisiten die Küche angedeutet wird. Die insgesamt
18 Figuren werden von nur fünf Sängern dargestellt, die durch ständigen
Rollenwechsel auf Trab gehalten werden. Männer schlüpfen in Frauenrollen
und umgekehrt, Rollenwechsel finden auf offener Bühne statt,
Regieanweisungen werden gleich mitgesungen, all das wirkt in bewährter
Verfremdungsmanier der Illusion entgegen und trotzdem – und das ist das
Faszinierende – kommen wir den Figuren, nicht nur räumlich, ganz nah,
leiden mit ihnen mit und lassen uns in ihren Bann ziehen. Panagiota
Sofroniadou, Susanne Seefing, Peter Koppelmann, Rafael Bruck und allen
voran James Park legen eine Spielfreude und Wandlungsfähigkeit an den
Tag, die alleine schon den Besuch der Aufführung lohnt und dafür sorgt,
dass die Quadratur aus Humor und Ernsthaftigkeit, Absurdität und
Realitätsnähe, Drastik und Behutsamkeit, Exaltiertheit und Intimität
gelingt (in Krefeld sind weitere Aufführungen am 2. und 10.7. zu erleben
und in der nächsten Spielzeit wandert die Inszenierung nach
Mönchengladbach).*
**[Termine im Juni]**
**Köln **
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Werke von Roxanna Panufnik, Stjepan Šulek, Vincent Persichetti und
Jacques Castérède am **2.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/peter-moore-james-baillieu-…>**,
von Mauricio Sotelo am **4.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/cuarteto-casals-bartok-beet…>**,
von Jörg Widmann, Sofia Gubaidulina u.a. am **12.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/t-bauer-i-apkalna-organa/12…>**,
von Jean-Frédéric Neuburger am **16.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-11/121347>**,
**17.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-11/121348>**und
**18.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-11/121349>**,
von Toshio Hosokawa am **25.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/faure-quartett-brahms-hosok…>**,
von Anno Schreier am **27.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/philharmonielunch-singen-mi…>**und
**30.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/singen-mit-klasse/121478>**sowie
ein Konzert mit elektronischer Musik am **13.6.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/round-4-konzert-mit-elektro…>**auf
dem Programm. **ON <http://www.on-cologne.de/>**– Neue Musik Köln
kündigt das Ensemble Unterwegs mit dem Liederzyklus
**/Sommergesichter/**am **8.6.
<http://on-cologne.de/kalender/termin/article/ensemble-unterwegs-zeitklang-s…>**und
das Duo Emilio Gordoa und Hanna Schörken am **12.6.
<http://on-cologne.de/kalender/termin/article/emilio-gordoa-hanna-schoerken/…>**an.
In der **Kunststation Sankt Peter
<http://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**erwartet uns neben den
Lunchkonzerten am 15., 22. und 29.6. Broken Ghost Consort am 12.6. (am
14.6. auch in Münster und am 15.6. in Wuppertal s.u.). Im Rahmen des
Festivals **Sommerblut <https://www.sommerblut.de/>**ist die
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de>**am **4.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/sommerblut-04062019?pager=2019--2020>**mit
Georg Friedrich Haas **/Hyena/**beim Deutschlandfunk zu Gast und in der
**Hochschule für Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/>**kommt am
**3. <https://www.sommerblut.de/event/der-golem/2019-06-03/>**und **4.6.
<https://www.sommerblut.de/event/der-golem/2019-06-04/>**die
Literaturoper **/Der Golem/**zur Aufführung. Die Musikfabrik lädt
außerdem am **24.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-24062019?pager=2019--…>**zum
nächsten Montagskonzert und am **27.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/ensemble-musikfabrik-mit-institut-fu…>**und
**28.6.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/ensemble-musikfabrik-mit-institut-fu…>**präsentiert
sie unter dem Motto **/Adventure/**Uraufführungen von Studierenden. Am
22.6. findet in der Hochschule zudem ein Kompositionsabend mit
Studierenden der Klasse Prof. Johannes Schild statt. Das
**musikwissenschaftliches Institut
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php>**der
Universität zu Köln veranstaltet eine Lecture mit Karin Bijsterveld am
**19.6.
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/sites/muwi/user_upload/Karin…>**und
ein Konzert mit Stockhausens **/Hymnen/**am **28.6.
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/sites/muwi/user_upload/Plaka…>**Der
11. **Containerklang <https://kgnm.de/>**findet am 2.6. im **Artheater
<https://artheater.de/>**und das nächste **Blind Date
<http://www.kommunikation9.de/www.kommunikation9.de/home.html>**am 5.6.
im Salon de Jazz statt, der von Antoine Beuger geleitete Chor
**Superterz <http://www.superterz.de/>**ist in der **Epiphaniaskirche
<https://www.gemeinde-bickendorf.de/ueber-uns/kalender/>**Köln
Bickendorf zu Gast, die **reiheM <http://www.reihe-m.de/con/>**kündigt
für den **18.6. <http://www.reihe-m.de/?p=3713>**eine Performance mit
Goodiepal and Pals an, beim nächsten Musik der Zeit-Konzert des WDR wird
am **22.6.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/veranstaltung-198.html>**ein
Werk von Vito Žuraj aus der Taufe gehoben, in der Reihe soundings der
**Kunsthochschule für Medien <https://www.khm.de/home/>**kann man am
**27.6.
<https://www.khm.de/termine/news.4712.soundings-018-das-kopfhorerkonzert/>**ein
Kopfhörerkonzert erleben und am 30.6. erkundet der **Kammerchor der Uni
<http://www.collmus.uni-koeln.de/konzerte.html>**in St. Gereon
**/Himmelsstraßen/**mit einer Uraufführung von Michael Ostrzyga.*
*Am 19.6. eröffnet die begehbare Klangkomposition **/Memory Garden/
<https://www.koelntourismus.de/sehen-erleben/events-highlights/event/memory-…>**von
Merzouga im Garten von St.Cäcilien/Museum Schnüttgen und fast täglich
finden Konzerte im **Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>**statt –
z.B. eine Performance-Oper von Thea Soti am **10.6.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/voices-cologne-edition/>**, das
Multiple Joy[ce] Orchestra am **11.6.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/multiple-joyce-orchestra-2/>**oder
das Composers‘ Orchestra Berlin am **17.6.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/composers-orchestra-berlin/>**
Weitere Termine finden sich wie üblich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**(z. B: **/Zauberklänge/
<https://k-k-t.de/stuecke/zauberklaenge>**für Menschen ab 4 Jahre) und
**Jazzstadt Köln <https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>.*
**Ruhrgebiet**
**
*Das **Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/>**ist am
10.6. in der ***Bochumer***Melanchthonkirche zu Gast.*
*Im ***Dortmunder*****Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**stehen Morton Feldmans
**/Madame Press Died Last Week at Ninety/**am **2.6.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/02-06-2019-brahms-requiem-2…>**und
Witold Lutosławskis **/Konzert für Violoncello und Orchester/**am **4.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/04-06-2019-9-philharmonisch…>**und
**5.6.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/05-06-2019-9-philharmonisch…>**auf
dem Programm. Im **Depot <http://www.depotdortmund.de/>**ist am **15.
und 16.6.
<http://www.depotdortmund.de/1849-alles-gut/event_details.html>**das
Musiktheater **/[…alles gut...]/**von und mit dem Ensemble **Oper,
Skepsis und Gleisbau <https://www.niehusmann.org/osg/>**und am **21. und
22.6.
<http://www.depotdortmund.de/1864-unter-dem-schatten-deiner-fluegel/event_de…>****/Unter
dem Schatten deiner Flügel/**, eine analog-, elektroakustische
Schatten-Klang-Performance, zu erleben. Das **Chorwerk Ruhr
<https://chorwerkruhr.de/>**bringt am **20.6.
<https://chorwerkruhr.de/projekt/erhoere-mich/>**in der Propsteikirche
Werke von Nikolaus Brass und Heinrich Schütz zu Gehör und am gleichen
Tag hat im **Orchesterzentrum NRW
<http://www.orchesterzentrum.de/de/>**die Kammeroper **/Nova –
Imperfecting Perfection/
<https://www.kaylink.de/Inszenierungen/Oper/Nova-Imperfecting-Perfection>**in
einer Inszenierung von Kay Link Premiere. In der Stiftskirche **St.
Clara <https://www.pv-am-phoenixsee.de/information/termine-2/>**spielt
der Organist Carson Cooman am 26.6. Werke von Mohr, Aberg, Willscher und
**Eva-Maria Houben <http://evamariahouben.de/>**.*
*Auf dem Konzertkalender der **Duisburger Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/>**stehen Werke von György Ligeti
und Daniel Schnyder am **5. und 6.6.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/tanzekstasen-11pk-2018-19>**,
von Johannes Fischer am **7.6.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/mozart-exploded/>**, von
Hauke Berheide am **26. und 27.6.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/der-flug-des-ikarus-12pk-2018…>**sowie
Composing Voices am **13.6.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/komed-3-composing-voices>**Im
**EarPort <https://earport.de/>**findet am 30.6. ein Konzert in
Zusammenarbeit mit der Robert Schumann Hochschule statt.*
*Das Musiktheater **/[…alles gut...]/**von und mit dem Ensemble **Oper,
Skepsis und Gleisbau <https://www.niehusmann.org/osg/>**ist am **1.
<https://www.maschinenhaus-essen.de/events/alles-gut/>**und **2.6.
<https://www.maschinenhaus-essen.de/events/alles-gut-2/>**auch im
**Maschinenhaus <https://www.maschinenhaus-essen.de/>*****Essen***zu
erleben. In der **Folkwang Hochschule
<https://www.folkwang-uni.de/home/>**stehen die ExMachina Werkstatt am
13.6. und **Anno Schreiers <https://www.annoschreier.de/>**Songzyklus
**/Wunderland/**am **13., 14. und 15.6.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>**auf
dem Programm. In der **Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**spielt Daniel Hope am
**17.6.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/daniel-hopeamerican-cla…>**Musik
von Philip Glass und John Adams und vom 24. bis 28.6. kann man im
Stadtgarten wieder den **Parksounds
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/2019-06/philharmonie-es…>**lauschen.
Das **EarPort <https://earport.de/>**Ensemble begleitet am 29.6. die
Eröffnung der Jahresausstellung des **Kunstlabors Essen
<http://www.kunstlabor-essen.de/>**.*
*Im ***Gelsenkirchener ***Musiktheater im Revier
<https://musiktheater-im-revier.de/>**ist am 28. und 30.6. ein
ungewöhnliches Opernexperiment zu erleben. Unter dem Titel **/und jetzt
alle/
<https://musiktheater-im-revier.de/#!/de/performance/2018-19/und-jetzt-alle/>**befasst
sich das Künstlerkollektiv KGI mit Unterstützung von Sängern und
Musikern mit dem Thema Arbeit.*
*Im Rahmen des **Klavier-Festivals Ruhr
<https://www.klavierfestival.de/>**erklingt Musik von Richard Dubugnon
am **6.6.
<https://www.klavierfestival.de/index.php?id=108&no_cache=1&tx_eventmanageme…>**in
Wuppertal, von György Ligeti und George Benjamin am **12.6.
<https://www.klavierfestival.de/index.php?id=108&no_cache=1&tx_eventmanageme…>**bei
einem Schulprojekt in Duisburg, von Jakob Raab am **15.6.
<https://www.klavierfestival.de/index.php?id=108&no_cache=1&tx_eventmanageme…>**in
Bottrop, von John Adams am **25.6.
<https://www.klavierfestival.de/index.php?id=108&no_cache=1&tx_eventmanageme…>**in
Mülheim und von Georg Benjamin und Tristan Murail am **28.6.
<https://www.klavierfestival.de/index.php?id=108&no_cache=1&tx_eventmanageme…>**in
Duisburg. *
**Düsseldorf **
*In der **Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**kommt am **31.5., 2.6.
und 3.6.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternzeichen1/Schumann/>**Luca
Lombardis **/Sarah & Hagar/**für zwei Soprane und Orchester zur
Uraufführung und vom 6.6. bis 8.6. findet wieder das **Schöne Wochenende
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Schoenes-Wochenende/>**statt. In
den sieben Veranstaltungen wirken u.a. die Ensembles **notabu
<http://www.notabu-ensemble.de/>**und **Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/>**, die Stockholm Chamber Brass sowie
das Trickster Orchestra mit. Ein besonderer Schwerpunkt gilt diesmal dem
Schaffen von Frauen.*
*Die **Clara-Schumann-Musikschule
<https://www.duesseldorf.de/musikschule.html>**stellt am 7.6. Neue Musik
aus den Kompositionsklassen vor und im Rahmen der **Experimentale
<https://www.datefix.de/kalender/5062/?dfxid=960098>**wird am 12.6. ein
Schulprojekt unter Mitwirkung des Komponisten Sven-Ingo Koch
präsentiert. Die sechsten Düsseldorfer **Klangräume
<http://www.klangraum61.de/klangraeume-festival.html>**starten am 30.6.
mit einer Suite über das Grundgesetz. Weitere Veranstaltungen folgen im
Juli.*
**Sonstwo**
*Die Reihe 'Hören und Sprechen über neue Musik' der
***Aachener*****Gesellschaft für zeitgenössische
<https://www.gzm-aachen.de/>Musik <https://www.gzm-aachen.de/>**befasst
sich am **14.6. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1660>**mit Rebecca
Saunders und am gleichen Tag wird **aktueller Jazz
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1740>**geboten.*
*Das Earquake Ensemble ist am 2.6. in der ***Bielefelder*****Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>**zu
Gast und der Jour fixe der **cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>**widmet sich am 3.6. der
instrumentalen Komposition mit dem Computer von Achim Bornhöft.*
*Der ***Bonner*****Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2019.htm#vier>**lädt am 5.6.
die Akkordeonistin Eva Zöllner in den Dialograum **Kreuzung an Sankt
Helena <http://kreuzung-helena.de/home/>**und am **15. und 16.6.
<http://www.kreuzung-helena.de/programm/galina-ustwolskaja/>**erinnert
man sich dort an den 100. Geburtstags von Galina Ustwolskaja – mit einem
Klavierabend und einem **Konzert
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/100-jahre-ustwolskaja-16062019?pager…>**der
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de>**. Am **21.6.
<https://www.bonnhoeren.de/wp-content/uploads/2019/05/PM_bonn_hoeren_Eroeffn…>**wird
vor dem Beethoven-Haus die neue Klangskulptur des **Stadtklangkünstlers
<https://www.bonnhoeren.de/2019-2/stadtklangkunstler-bonn/>**Bill
Fontana eröffnet. *
*Das ***Detmolder*****Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/>**ist am 6.6. im **Hangar 21
<https://www.hangar-21.eu/>**mit Werken von Komponistinnen der Gegenwart
und am 30.6. anlässlich der **Ausstellungseröffnung
<http://www.kunstverein-lippe.de/ausstellungen/2019/Pasieka.html>**Simon
Pasieka im Kunstverein Lippe zu erleben. In der **Musikhochschule
<http://www.hfm-detmold.de/>**stehen ein Konzert mit dem Ensemble
Earquake am 1.6., Werkstattkonzerte der Schlagzeugklasse am 6.,7., 21.,
24. und 26.6., Udo Zimmermanns Oper **/Die Weiße Rose/**am 20. und 24.6.
und die Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 26.6. auf dem Programm.*
*Das **E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/>**präsentiert am **7.6.
<https://e-mex.de/kunst-stuecke/>**im **Museum
<https://museum-goch.de/>*****Goch***Kunststücke.*
*Auf dem Programm des Festivals **Spannungen
<http://www.spannungen.de/de/>**im Kraftwerk ***Heimbach***findet sich
auch Zeitgenössisches. Vom 23. bis 30.6. erklingt Musik von Berio,
Kurtág, Holliger, Widmann u.a.*
*Das **Ensemble Crush <http://ensemble-crush.com/>**ist am 23.6. im
Schütte Pavillon im ***Krefelder***Kaiserpark zu erleben und im **TAM
<http://www.tamkrefeld.de/>**ist zum Saisonabschluss die **Gruppe
Missiles <https://membersofmissiles.wordpress.com/>**zu Gast – jeweils
freitags um 22 Uhr. *
*In ***Mönchengladbach***findet vom 26. bis 30.6. die **Ensemblia
<https://www.moenchengladbach.de/de/leben-in-mg/kultur/festivals/ensemblia/>**statt.
Auf dem Programm stehen diesmal die Gruppe Elbtonal Percussion, die
Niederrheinischen Sinfoniker mit einer europäischen Erstaufführung von
Michael Gilbertson, Performances, Workshops und manches mehr.*
*Vom 8. bis 10.6. pilgern Freunde improvisierter Musik wieder zum
**Festival <https://www.moers-festival.de/>**nach ***Moers***. Mit dabei
sind diesmal die **Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/moersfestival-09062019?pager=2019--2…>**,
**Frank Niehusmann <https://www.niehusmann.org/>**mit **Untertagemusik
<https://www.niehusmann.org/untertagemusik/>**, **Hayden Chisholm
<http://www.haydenchisholm.net/>**, **Phil
<http://www.philminton.co.uk/>Minton <http://www.philminton.co.uk/>**,
das **Sun Ra Arkestra <http://www.sunraarkestra.com/>**u.v.a.m.*
*Im Rahmen des münsterlandweiten Klangkunstfestivals **soundseeing
<https://www.soundseeing.net/>**kommt das Kontrabaßquartett Sequoia in
die **Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/>**nach ***Münster.
***Außerdem stehen dort Broken Ghost Consort am 14.6., das Trio Klare -
de Joode - Rosaly am 19.6. und die Gruppe Spemakh am 21.6. auf der Bühne
und am 29.6. findet ein elektroFlux-Workshop statt. Die
**Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>**kündigt für den 17.6.
einen Brückenschlag vom Mittelalter bis zur Uraufführung neuer Musik an.*
*Im Rahmen von **soundseeing <https://www.soundseeing.net/>**sind
außerdem das Wuppertaler Improvisationsorchester am 16.6. in Heek und am
22.6. in Bocholt, Klangkunst von Claus van Bebber im Eiskeller in
Altenberge und Klanginstallationen von Pierre Berthet und Claus van
Bebber****in Oelde zu erleben.*
*In ***Pulheim-Stommeln***gibt es wieder Raumklänge zu entdecken.
Angekündigt sind das Duo Frantz Loriot und Christian Wolfarth am **14.6.
<https://kgnm.de/event/raumklaenge-frantz-loriot-christian-wolfarth/>**,
eine Klangwanderung am **15.6.
<https://kgnm.de/event/raumklaenge-klangwanderung/>**und das Trio
Kimmig-Studer-Zimmerlin am **29.6.
<https://kgnm.de/event/raumklaenge-trio-kimmig-studer-zimmerlin/>*
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d>**der
Uni ***Siegen ***bietet **/Blues in the Night/**am **6.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/18_1…>**und
**/Traumwandlungen/**am **19.6.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/18_1…>*
*Die ***Wuppertaler***Konzertreihe **unerhört
<http://www.unerhoert-wuppertal.de/>**kündigt für den 15.6. Broken Ghost
Consort an, im **ort <http://www.kowald-ort.com/>**erwarten uns Chris
Hill und Cleaning each other am **16.6.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/16-6-2019-CEO.html>**und ein
Gesprächskonzert mit Christoph Schiller am **23.6.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/24-3-2019-irmer.html>**und im
Skulpturenpark Waldfrieden kann man am **20.6.
<http://skulpturenpark-waldfrieden.de/klangart/detailansicht/wandelkonzert-4…>**ein
Wandelkonzert genießen. *
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
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*Mai 2019*
*Gewesen:*Forum neuer Musik beim DLF – Reimanns /Medea/in Essen –
Francesconis /Quartett/in Dortmund
*Angekündigt: **Achtbrücken in Köln – Wittener Tage für neue Kammermusik
– Festival Puls! im Wuppertaler ort – Eötvös-Oper in Krefeld –
Klangzeit-Werkstatt und Geräuschweltenfestival in Münster u.v.a.m.*
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail **erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an *neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Forum neuer Musik beim DLF] **
*Das **Forum neuer Musik
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-2019.3866.de.html>**des
Deutschlandfunks feierte in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Noch
in der Ära von Reinhard Oehlschlägel entstanden steht es seit 2001 unter
der künstlerischen Leitung von Frank Kämpfer und sein Anliegen war es
von Anfang an, aus dem oft beklagten Elfenbeinturm der Neuen Musik
auszubrechen. Zum einen fördert er gezielt Personengruppen, die noch
immer im Konzert- und Festivalbetrieb unterrepräsentiert sind
insbesondere Frauen, Ostdeutsche, Osteuropäer, Musiker und Komponisten
außereuropäischer Herkunft sowie generell die jüngere Generation. Dabei
hat sich das Forum unbestreitbare Verdienste erworben: Von den 475 in
den zwei Jahrzehnten gespielten Werken stammten 125 von Komponistinnen,
von 100 Auftragskompositionen wurden 42 an Frauen vergeben – ein guter
Schnitt, der auch im 21. Jahrhundert noch nicht selbstverständlich ist.
Zum anderen hat Kämpfer das Forum für einen Diskurs geöffnet, der über
die Musik hinausreicht und in Vorträgen und Diskussionsrunden Themen von
allgemeiner gesellschaftlicher Relevanz aufgreift. In diesem Jahr
standen postmigrantische Visionen im Fokus, die u.a. von dem Berliner
Migrationsforscher Mark Terkessidis beleuchtet wurden. All das ist gut
und schön, birgt jedoch die Gefahr, die Musik zum illustrativen Beiwerk
zu degradieren. Hinzu kommt Kämpfers unübersehbarer Hang zur
Selbstdarstellung, er hört sich gerne reden, lässt keine Gelegenheit
ungenutzt, mit seinem Papierstapel vors Mikrophon zu treten, und
schreckt dabei auch nicht – wie im Vorjahr – vor theatralischen
Selbstinszenierungen zurück. Ein offenbar vorhandener Sparzwang (das
Festival wurde auf zwei Tage zusammengestrichen, über die Zukunft weiß
man nichts genaues, es soll irgendwie weitergehen) kam ihm dabei in
diesem Jahr ganz zu pass, da es ihm die Möglichkeit bot, sich seine
Jubiläumslaudatio gleich selbst zu schreiben. Immerhin vermeidet man auf
diese Weise unvorhergesehene Überraschungen wie sie sich in dem
anschließenden Podiumsgespräch einstellten. Mit Violeta Dinescu, Farzia
Fallah, Eres Holz und David Smeyers hatte Kämpfer Menschen geladen, die
aus anderen Kulturkreisen stammend (Rumänien, Iran, Israel, USA) in
Deutschland eine neue Wirkungsstätte gefunden haben. Als möglicherweise
ausgegrenzten oder diskriminierten Migranten wollte sich jedoch keiner
von ihnen sehen, im Gegenteil. Alle lobten unisono das offene Klima in
der deutschen Kulturszene, so dass Kämpfer schließlich selbst in die
Rolle des Flüchtlings schlüpfte, den es einst von Ostberlin nach Köln
verschlagen hat und von dessen Vergangenheit hier keiner etwas wissen
wollte.
Dieses Ergebnis konnte natürlich niemanden überraschen, denn während
Literatur und Theater sprachbedingte Grenzen auferlegt sind und in der
Filmbranche noch immer nationale Kategorien herumgeistern, ist die
Musik, insbesondere die zeitgenössische Musik, hier endlich einmal
Vorreiter. Was immer man ihr an Elfenbeintürmeleien und Borniertheiten
vorwerfen kann, nationalistisch ist sie nicht, die von Terkessidis
beschworene Vielheitsgesellschaft vielmehr längst realisiert. Angesichts
der momentan gegenläufigen politischen Entwicklungen verstärkt dies
jedoch eher den Effekt der Abschottung und macht blind gegenüber den
zunehmenden Ressentiments, die der Kulturszene entgegengebracht werden.
Beim Forum wurden derartige Aspekt nicht einmal gestreift, es blieb bei
Sonntagsreden im Biotop.*
*Immerhin gab es auch Musik zu hören. In der bereits seit einigen Jahren
kooperierenden Kunststation Sankt Peter präsentierte der dortige
Organist Dominik Susteck <http://www.dominiksusteck.de/wp/> gemeinsam
mit dem Schlagzeuger Michael Pattmann ein sehr schönes Konzert mit
Werken von Isang Yun und Younghi Pagh-Paan, das den Kirchenraum auf
beeindruckende Weise zur Geltung brachte. Ebenfalls dem Forum seit
langem verbunden ist das **ensemble 20/21
<https://ifnm.hfmt-koeln.de/ensembles.html>**, eine von David Smeyers
geleitete Formation aus Studierenden der Kölner Hochschule für Musik und
Tanz. Diesmal beschränkten sie sich nicht darauf, Kompositionen anderer
abzuliefern, sondern konzipierten ein um die Themen Kooperation und
Kommunikation kreisendes Programm, in dem neben fertigen Werken auch
eigene Kreativität und Improvisationstalent gefragt waren. Im Konzert
des Berliner Ensembles **LUX:NM <http://www.luxnewmusic.de/>**kam eine
regelrechte Bühnenshow unter der Regie von Sophia Simitzis hinzu.
Florian Jaap hatte hierfür überdimensionale, glitzernde und raschelnde
Ungetüme beigesteuert, die die Musiker zum Auftakt ausspuckten und mit
denen sie phantasievoll agieren konnten. Zum Beginn erklang die
Uraufführung von Ying Wangs **/WALL/**für vier Instrumente und
Elektronik, ein Spiel mit den Grenzen der Sprache, energievoll, knarzig
und dicht. Doch kaum wollte man sich den Klängen hingeben, da wurde
schon die nächste Lektion erteilt. Von der Rampe herab verkündeten die
Musiker altbackene Weisheiten über Kooperation und Solidarität, später
noch sekundiert von einer per Video zugespielten KI-Spezialistin. Das
Konzert verkam zu einem VHS-Kurs für Anfänger, die Luft war raus, die
Musik blieb auf der Strecke. Ganz für sich durfte sie im Konzert mit dem
Freiburger **Ensemble Aventure
<http://www.ensemble-aventure.de/de/aventure/aktuelles/>**sprechen, in
dem u.a. Werke von Zeynep Gedizlio
<http://www.zeynepgedizlioglu.com/>**ğ**lu*
<http://www.zeynepgedizlioglu.com/>*(**/In Schritten/**– zunächst
rastlos, sich überstürzend, dann immer zögerlicher), **Samir Odeh-Tamimi
<https://www.ricordi.com/de-DE/Composers/O/Odeh-Tamimi-Samir/>**(**/Lámed/**–
UA nervös brodelnd, insistierend) und **Farzia Fallah
<http://www.farziafallah.de/>**(**/Unter Bewunderung der Farben/**– UA
geheimnisvoll schillernd) zur Aufführung kamen – nichts Neues unter der
Sonne aber immerhin Musik. *
**[Reimanns ***/*Medea*/***am Aalto-Theater in Essen]**
*Eines der bekanntesten Migrationsdramen ist sicherlich **/Medea/
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/medea/>**und auch nach mehr
als 2000 Jahren bietet ihre Geschichte Stoff für vielfältige und
widersprüchliche Interpretationen. Ist sie Opfer oder Täterin, modern
oder archaisch, kühl kalkulierend oder ekstatisch entgrenzt? Letztere
tritt uns in Pasolinis gleichnamigem Film entgegen, unnachahmlich
verkörpert von Maria Callas. In Aribert Reimanns Oper, basierend auf
einem Drama von Franz Grillparzer, geht es ungleich gesitteter zu, was
durch **Kay Links <https://www.kaylink.de/>**aktuelle Inszenierung am
Essener **Aalto-Theater <https://www.theater-essen.de/oper/>**noch
unterstrichen wird. Medea wendet sich mit Jason und den gemeinsamen
Kindern asylsuchend an König Kreon und ist bereit, sich bis zur
Selbstverleugnung den Sitten am korinthischen Hof anzupassen. Nachdem
sie sich vorher aller Attribute ihrer Herkunft – inklusive der damit
verbundenen Machtmittel – entledigt hat, liefert sie sich völlig aus,
doch sie erhält keine reelle Chance, wird kompromittiert und vorgeführt.
Als dann noch Mann und Kinder die Seiten wechseln – in Essen
veranschaulicht durch die Übernahme des für Korinth stehenden
unterkühlten Blaus – bleibt ihr scheinbar keine andere Wahl. Aber auch
jetzt begegnen wir keiner verzweifelten oder rachelüsternen Furie, die
Opferung der Kinder – den Blicken des Publikums entzogen – ist mehr eine
himmlische Entrückung als eine blutige Hinrichtung („Nicht dir, den
Göttern send ich sie.“). Zum Schluss entgleitet Medea umwallt vom
goldenen Vlies – selbstredend kein moderndes Schafsfell sondern ein fast
schwereloses güldenes Tuch – und überlässt Jason seinem Schicksal.
Reimann findet für diese Tragödie erlesene Klänge, die immer beherrscht
bleiben – auch wenn schmetternde Bläserakkorde, dräuendes Schlagwerk und
kreischende Violinen vom Unheil künden. Die Figuren ergehen sich in
elaborierten Melismen, allen voran die Königstochter Kreusa mit ihren
wuchernden Koloraturen. Mit **Claudia Barainsky
<https://www.claudiabarainsky.com/index.php>**in der Titelrolle konnte
in Essen die Medea der deutschen Erstaufführung gewonnen werden.
Barainsky hat bei Reimann selbst studiert und die Rolle mehrfach
verkörpert und verinnerlicht, aber auch die anderen Sänger befinden sich
auf hohem Niveau, herrlich schrill der Countertenor Hagen Matzeit als
Herold. Allerdings wirkt die Personenführung manchmal holzschnittartig
und klischeehaft. Jason (Sebastian Noack) gibt den opportunistischen
Schnösel (es bleibt unerfindlich, wie sich Medea in diesen Typ verlieben
konnte), Kreusa (Liliane de Sousa) die vor sich hinstöckelnde Tussi,
Kreon (Rainer Maria Röhr) den berechnenden Machtmenschen. Das die Bühne
beherrschende aufgestelzte Einfamilienhaus – wie einem
Hochglanzimmobilienprospekt entsprungen – ist die richtige Kulisse für
diese großspurig-kleingeistige Versammlung. Kay Link und sein
Bühnenbildner Frank Albert setzen auf eine markante Formensprache ohne
Schnickschnack, die durch eine klare Farbzuordnung unterstrichen wird.
Dem kühlen Blau des korinthischen Hofes steht Medeas loderndes Rot
entgegen, doch selbst wenn die Bühne beim Tod Kreusas in einem
Flammenmeer zu erglühen scheint, dominiert der ästhetisch-gezähmte
Gesamteindruck. Im Aalto-Theater erwartet uns eine in sich stimmige
Inszenierung auf hohem Niveau – große Emotionen werden dabei aber nicht
verhandelt.*
**[Francesconis ***/*Quartett*/***in Dortmund]**
*In Luca Francesconis Oper **/Quartett/
<https://www.theaterdo.de/detail/event/19697/>**versuchen die Personen
verzweifelt, ihre Gefühle in Schach zu halten – doch vergeblich. Das
Werk beruht auf Heiner Müllers gleichnamigem Theaterstück, welches
wiederum auf Choderlos de Laclos berühmtem Roman **/Gefährliche
Liebschaften/**basiert. Während sich in diesem die beiden Protagonisten,
die Marquise Merteuil und der Vicomte Valmont, in Briefen über ihre
perfiden Verführungskünste austauschen, lässt Müller sie diese in
Rollenspielen unmittelbar ausleben. Dadurch sind sie stärker involviert
und gleichzeitig entsteht eine Ebene der Uneigentlichkeit, die die
Grenzen zwischen den Geschlechtern, zwischen Realität und Fiktion,
zwischen Vergangenheit und Zukunft verschwimmen lässt. Diese
Verunklarung greift Francesconi in seiner Musik auf faszinierende Weise
auf. Während im Orchestergraben ein Kammerorchester agiert (Dortmunder
Philharmoniker unter der Leitung von Philipp Armbruster), erklingen über
ein ausgeklügeltes Soundsystem ein Fernorchester, Chorpartien sowie
elektronische Zuspielungen. Zudem werden die Gesangsstimmen und die
mikrophonierten Instrumente live bearbeitet – alles in allem eine
hochkomplizierte Veranstaltung, für die in Dortmund das IRCAM
verantwortlich zeichnet. Bühne und Auditorium verschmelzen zu einem
vibrierenden Gesamtklang, in dem alles möglich ist und nichts ist, wie
es scheint. So entsteht musikalisch ein schwankender Grund, auf dem sich
die Protagonisten zu behaupten versuchen, indem sie sich an
Unverfrorenheit und Ruchlosigkeit gegenseitig überbieten. Der Seele wird
lediglich der Rang eines Muskels oder einer Schleimhaut zugestanden,
Liebe als Domäne der Domestiken herabgewürdigt, zwei auftretende Zofen
zu Objekten sadistischer Machtspiele degradiert. Doch je mehr die
Marquise und der Vicomte sich ihrer Kontrolle über sich selbst und ihr
Umfeld zu vergewissern suchen, desto spürbarer wird der brodelnde
Untergrund unter dem dünnen Eis, desto mehr verlieren sie ihre Fasson,
desto mehr entgleitet ihnen das Geschehen. Diese Gratwanderung wird in
Dortmund von **Allison Cook <https://www.allisoncook.eu/>**, die schon
bei der Uraufführung 2011 an der Mailänder Scala mitwirkte, und
**Christian Bowers <https://www.christianbowersbaritone.com/>**kongenial
und auf höchstem Niveau umgesetzt, ihre Präsenz trägt das Geschehen
mühelos über 90 Minuten. Die Bühne (Anne Neuser) wird von einer riesigen
Trauerweide beherrscht, in deren herabhängenden Zweigen sich die
Protagonisten manchmal verfangen wie im Dickicht ihrer uneingestandenen
Gefühle. Als Gegenpart platziert der Regisseur Ingo Kerkhof in Anlehnung
an Heiner Müller Literaturzitate, die für reflektierende Distanz sorgen.
Das Nebeneinander von aufgesetzter Coolness und Dauererregung, von
demonstrativer Gleichgültigkeit und Hypersensibilität spiegelt eine
Gesellschaft wider, die sich ihrer selbst nicht mehr sicher ist. Die
zwanghaften Kontrollversuche münden schließlich in völligem
Kontrollverlust; nachdem die Marquise den Vicomte mit ihrem eigenen Blut
vergiftet hat (der mit seinen letzten Worten hofft, immerhin nicht
gelangweilt zu haben), greift sie zum Gewehr und massakriert die
Dienstboten. Doch selbst dieser Gewaltausbruch wirkt seltsam künstlich
und uneigentlich, führt zu keiner Katharsis. Schon der von Heiner Müller
zitierte Fatzer wusste: „Von jetzt ab und eine ganze Zeit über wird es
keinen Sieger mehr geben auf eurer Welt sondern nur mehr Besiegte.“
Einen Sieger gibt es dann aber doch: Das **Theater Dortmund
<https://www.theaterdo.de/>**, das mit hohem Aufwand für einen
gelungenen Opernabend sorgt, den man sich nicht entgehen lassen sollte
(weitere Aufführungen am 5., 11. und 17.5.)*
**[Termine im Mai] **
**Köln**
Köln steht vom 30.4. bis 11.5. ganz im Zeichen des Achtbrückenfestivals
<https://www.achtbruecken.de/de/>, das diesmal Georges Aperghis einen
besonderen Schwerpunkt widmet. Am 1.5. ist wie üblich den ganzen Tag der
Eintritt frei und am 3.5.
<http://on-cologne.de/kalender/termin/article/kammerelektronik-terrain-vague…>,
5.5.
<http://on-cologne.de/kalender/termin/article/aaa-aaa-h-a-c-k-a-h-c-k/?tx_tt…>
6.5.
<http://on-cologne.de/kalender/termin/article/line-crossed/?tx_ttnews[backPi…>
(Bootsfahrt!) und 9.5.
<http://on-cologne.de/kalender/termin/browse/1/article/2-second-manual-1/?tx…>
sorgt ON <http://www.on-cologne.de/> – Neue Musik Köln für das Programm.
Am 2. und 3.5. präsentiert das Ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/> die /City Pieces/ von Manos Tsangaris
<http://www.tsangaris.de/>, außerdem sind die Musikfabrik, das Ensemble
Modern, das SWR Symphonieorchester unter der Leitung von Teodor
Currentzis sowie viele andere hochkarätige Interpreten zu Gast und die
Kunststation Sankt Peter <http://www.sankt-peter-koeln.de/wp/> beteiligt
sich am 11.5. mit einem Achtbrückenlunchkonzert (ein weiteres
Lunchkonzert erwartet uns am 18.5.). Die meisten Konzerte gehen in der
Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> über die Bühne
und dort gibt es auch nach dem 11.5. zeitgenössische Klänge: /Moorlands/
von Andrea Tarrodi am 12.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/amatis-trio-haydn-mendelsso…>,
Musik von Alfred Schnittke und Andrey Rubtsov am 17.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/j-fischer-a-hadelich-academ…>
sowie /Lab.Oratorium/ von Philippe Manoury am 19.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-10/121205>,
20.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-10/121210>
und 21.5.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-10/121211>
Das Collegium musicum <http://www.collmus.uni-koeln.de/inhalt.html> der
Universität zu Köln kündigt /Echos/ mit einem finnischen Männerchor am
7.5., das Jazzchorkonzert /Dark Night Of The Soul/ am 12.5., Martin
Zingsheims Begegnung mit dem E-Mex-Ensemble am 13.5.
<https://e-mex.de/martin-zingsheim-meets-e-mex/> und Aperghis'
/Retrouvailles/ am 22.5. in der Alten Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/> an. Im Anschluss stellt das
E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> in der Feuerwache /Joanna Woźny und
Peter Gahn/in einem Doppelporträt
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/852?month=201905>
vor. Das musikwissenschaftliche Institut
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php> widmet sich
am 15. und 17.5. in zwei akusmatischen Konzerten
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/sites/muwi/user_upload/Plaka…>
François Bayle, in der Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/home/> stehen in der Reihe Soundings Juan Atkins am
9.5.
<https://www.khm.de/termine/news.4669.soundings-016-juan-atkins-respect-the-…>
und Julia Eckhardt am 23.5.
<https://www.khm.de/termine/news.4668.soundings-017-julia-eckhardt-q-o2-work…>
auf der Bühne und am 25.5.
<https://www.khm.de/termine/news.4695.klangsondagen-fuer-thomas-kling/>
kommen Klangsondagen für Thomas Kling zu Gehör. Die reiheM
<http://www.reihe-m.de/con/> präsentiert am 15.5.
<http://www.reihe-m.de/?p=3705> im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/> Eiko Ishibashi und Alessandra Novaga,
ebenfalls am 15.5. findet im Salon de Jazz das nächste Blind Date
<http://www.kommunikation9.de/www.kommunikation9.de/home.html> statt,
die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/> ist am 20.5
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-70-20052019?pager…>.
mit neuen Werken von *Sander Germanus*und *Rozalie Hirs*beim WDR zu
Gast, im italienischen Kulturinstitut
<https://iiccolonia.esteri.it/iic_colonia/de/> stellt sich am 22.5.
<https://iiccolonia.esteri.it/iic_colonia/de/gli_eventi/calendario/2019/05/t…>
der *Fachbereich 'Komposition, Musiktheorie und Improvisation' *der
Rheinischen Musikschule vor, *ebenfalls am 22.5.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/erinnerungen.html>
spielt im japanischen Kulturinstitut <https://www.jki.de/home.html> das
Bläserquartett der Jungen Deutschen Philharmonie Musik japanischer und
deutscher Komponisten und am gleichen Ort trifft am 24.5.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/kurofune.html> Jazz
auf Tsugaru-Shamisen und Shimauta. Im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/> erwarten uns neben vielem anderen
die Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 6.5. und das Simon
Rummel Ensemble am 29.5. und w*eitere Termine finden sich wie üblich bei
JazzstadtKöln <https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home> und kgnm
<https://kgnm.de/> – z.B. Klangimpulse im Klavierhaus Then am 24.5.
<https://kgnm.de/event/klangimpulse/> und die Plattform nicht
dokumentierbarer Ereignisse ebenfalls am 24.5.
<https://kgnm.de/event/eiko-yamada-viola-kramer-duo/>
**Ruhrgebiet**
*Im Rahmen des **Klavier-Festivals Ruhr
<https://www.klavierfestival.de/>**erklingt Musik von George Benjamin am
**14.5.
<https://www.klavierfestival.de/index.php?id=108&no_cache=1&tx_eventmanageme…>**in
Bochum, von John Adams am **17.5.
<https://www.klavierfestival.de/index.php?id=108&no_cache=1&tx_eventmanageme…>**in
Düsseldorf, von Arvo Pärt am **20.5.
<https://www.klavierfestival.de/index.php?id=108&no_cache=1&tx_eventmanageme…>**in
Herten und von Tan Dun am **21.5.
<https://www.klavierfestival.de/index.php?id=108&no_cache=1&tx_eventmanageme…>**in
Hünxe.*
*Am **12.5. <https://e-mex.de/martin-zingsheim-meets-e-mex/>**trifft
**Martin Zingsheim <https://www.zingsheim.com/>**im
***Dortmunder*****Depot <http://www.depotdortmund.de/>**auf das
**E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> und**im **Theater Dortmund
<https://www.theaterdo.de/startseite/>**hat am 24.5. Philip Glass' Oper
**/Echnaton/ <https://www.theaterdo.de/detail/event/echnaton/>**Premiere.*
*Das Armida Quartett spielt am **11.5
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/tiefenrausch/>**.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/tiefenrausch/>**im
***Duisburger***Lehmbruck Museum Werke von Marko Nikodijevic und Frangis
Ali-Sade und in einem Konzert zum Gedenken an Else Lasker-Schüler am
**19.5.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/martina-gedeck-avi-avital-dav…>**in
der Mercatorhalle kommt Musik von Henze, Widmann u.a. zu Gehör. Im
**Earport <https://earport.de/pages/de/startseite.php>**veranstalten
**Gerhard Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**und
**Elisabeth von Leliwa <http://www.von-leliwa.com/#intro>**am 11. und
12.5. ein **KlangKunstLabor
<http://www.von-leliwa.com/musik-und-demenz/>**für Menschen mit Demenz
und ihre Angehörigen.*
*In der Zentralbibliothek ***Essen ***findet am 9.5. in Kooperation mit
der Klavierklasse von Prof. Georg Friedrich Schenck an der Robert
Schumann Hochschule Düsseldorf ein Konzert mit Werken von **Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**, **Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/>**, Cardew, Riley u.a. statt, ebenfalls am
9.5. veranstaltet die **Folkwang-
<https://www.folkwang-uni.de/home/>Hochschule
<https://www.folkwang-uni.de/home/>**die nächste ExMachina-Werkstatt mit
Armands Strazds und **JOE <http://www.jazz-offensive-essen.de/>**, die
Jazz Offensive Essen, kündigt neben **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am 7.5. und Betonmusik am 15.5. Sessions
und Jazz auf Carl an. *
*Das *Dortmunder*****mex <http://www.mexappeal.de/>***g*astiert diesmal
in ***Mülheim***und lädt am **24.5.
<http://www.mexappeal.de/?p=5319>**das Trio Eramo, Zepezauer und
Noetinger ins Makroscope.*
**Düsseldorf**
*Oskar Gottlieb Blarr <http://www.blarr.info/index.html>**werden
anlässlich seines 85. Geburtstags eine Reihe von Veranstaltungen
gewidmet: am 5.5. in der Dorfkirche Unterbach, am 6.5. in der
Neanderkirche, am 11.5. in der Tersteegen-Kirche und am 19.5. in der
Oberkasseler Auferstehungskirche. Auch das **Notabu-Ensembles
<http://www.notabu-ensemble.de/>**spielt am **8.5.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal17/>**in
der **Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**Werke von Blarr und am
**31.5.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternzeichen1/Schumann/>**wird
dort **/Sarah & Hagar/**für zwei Soprane und Orchester von Luca Lombardi
uraufgeführt (weitere Aufführungen am 2. und 3.6.). Die
**Robert-Schumann-Hochschule <http://www.rsh-duesseldorf.de/>**lädt am
25.5. zur langen Nacht der Neuen Musik und im Kammermusikkonzert am
**7.5.
<http://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2019-05-07-die-stunde…>**erklingen
Werke von Glass, Nyman u.a. Im Neuen Kunstraum Düsseldorf wird am
**23.5.
<http://www.nrw-kultur.de/de/programme/digitale_performance/gefoerderte_proj…>**das
Posaunen-Gitarre-Duo Matthias Muche/Nicola L. Hein gemeinsam mit dem
Wiener Stimmkünstler und Sprecher Christian Reiner und den
Videokünstlern Luis Negrón van Grieken und Matthias Neuenhofer Texte von
Thomas Kling interpretieren und aufführen. *
**Sonstwo**
*Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**lässt vom 3. bis 10.5. den
**Klarinettisten und Gitarristen Tim Hodgkinson und den Schlagzeuger
Christ Cutler in Düsseldorf, Bochum, Münster, Köln, Essen, Bonn, Hagen
und Duisburg auf wechselnde Gäste treffen. *Weitere Jazztermine und
entsprechende Informationen aus ganz NRW finden sich bei nrwjazz.net
<http://nrwjazz.net/>.
Das münsterlandweite Klangkunstfestival soundseeing
<https://www.soundseeing.net/>lädt im Mai nach Bocholt, Münster
<https://www.soundseeing.net/wp-content/uploads/2019/04/WEB_SOUNDSEEING_EK_C…>,
Lüdinghausen und Altenberge.
Der *Aachener*Ableger der Kölner Musikhochschule
<https://www.hfmt-koeln.de/>kündigt ein Konzert mit dem Pianisten und
Komponisten Benyamin Nuss <http://www.benyaminnuss.com/>am 19.5. und
einen Neue Musik Abend am 28.5. an. Die Gesellschaft für zeitgenössische
Musik <https://www.gzm-aachen.de/>bietet am 1.5.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1656>eine Exkursion zum Kölner
Achtbrückenfestival und am 4.5.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1694>aktuellen Jazz.
Der nächste Jour fixe der *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>widmet sich am 9.5. Rebecca
Saunders, das Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/>gastiert
am 11.5.
<https://www.ensemble-modern.com/de/kalender/2019-05-11/3381#k-3381>in
der Rudolf-Oetker-Halle und in einem Konzert der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>erklingt
am 12.5. Musik von Edisson Denissow u.a.
Im *Bonner*Dialograum der Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/>sind am 1.5. der Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2019.htm>, am 8.5. die
*Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**und am 19.5. das Mirror
Quartet zu Gast. Am **12.5.
<https://www.theater-im-ballsaal.de/violectra/index.php>**spielt
Christiane Veltman, Bratschistin des Ensemble **Tra i Tempi
<http://www.traitempi.de/>**, im **Theater im Ballsaal
<https://www.theater-im-ballsaal.de/index.php>**die legendäre
Improvisationskomposition **/Violectra/**des Kölner Komponisten Johannes
Fritsch und im Kulturderzernat Nord findet am **17.5.
<https://kgnm.de/event/3rd-fridays/>**die Konzertreihe 3rd fridays statt.*
*Die ***Detmolder*****Klangwerkstatt
<http://www.ensemblehorizonte.de/klangwerkstatt/>**kündigt für den 18.5.
einen Klavierabend an und auf dem Programm der **Musikhochschule
<http://www.hfm-detmold.de/>**stehen Neue Musik mit dem Ensemble ArtEZ
Modern am 27.5., die Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 29.5. und
Konzerte der Schlagzeugklasse am 21., 28., 29. und 31.5.*
*Am **Theater <https://theater-kr-mg.de/>**Krefel***d***hat am 12.5.
Peter Eötvös' Oper **/Der Goldene Drache/
<https://theater-kr-mg.de/spielplan/inszenierung/der-goldene-drache/>**Premiere,
am 7.5. findet zur Einstimmung eine Soiree statt, und das **Theater am
Marienplatz <http://www.tamkrefeld.de/>**gratuliert jeweils freitags um
22 Uhr Pit Therre mit 80 Sächelchen zum 80. Geburtstag. *
*Der Pianist Hardy Ritter interpretiert am **7.5.
<https://www.kultur.bayer.de/de/hardy-rittner.aspx>**im Erholungshaus
von **Bayer Kultur <https://www.kultur.bayer.de/de/willkommen.aspx>**in
***Leverkusen***die **/Nachtstücke/**von **Christopher Tarnow
<https://christophertarnow.com/>**(am 6.5. bereits in der Historischen
Stadthalle Wuppertal zu hören). *
*Die **Musikhochschule
<https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>*****Münster***kündigt
Sofia Gubaidulinas **/Märchen-Poem/**für Orchester am 3.5. und Werke für
Gitarre von Henze, Takemitsu u.a. am 10.5. an und vom 19. bis 22.5.
findet das 'Laut und Luise'-Festival der Klangzeit-Werkstatt statt. In
der Black Box erwarten uns die **Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>**am 5.5., das Jonas Cambien Trio am 14.5.
und das **Geräuschweltenfestival <https://www.aufabwegen.de/?p=861>**am
24. und 25.5.*
*Vom 10. bis 12.5. werden bei den ***Wittener*****Tage für Neue
Kammermusik
<https://www.kulturforum-witten.de/uploads/tx_cikofilelist/190207_RZ_WDR3_Pu…>
**insgesamt 20 Uraufführungen aus der Taufe gehoben. Ein Schwerpunkt ist
Ondřej Adámek gewidmet und im Stadtraum sind diverse Spielstationen zu
erleben.*
*Der ***Wuppertaler*****ort <http://www.kowald-ort.com/>**veranstaltet
vom 2. bis 4.5. das **Festival Puls!
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/5-2019-festival.html>**.
Außerdem sind Louis Laurain am **17.5.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/17-5-2019-laurain.html>**und
Vlatko Kucan am **19.5.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/24-3-2019-irmer.html>**zu Gast.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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*Impressum:
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neuemusik(a)kulturserver-nrw.de <mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>*
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21 Mar '19
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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__
*April 2019*
*Gewesen:**George Benjamin mit dem Ensemble Modern in Köln**
Angekündigt: *Forum neue Musik beim DLF – Auftakt Achtbrücken-Festival –
Oper von *Luca Francesconi in Dortmund u.v.a.m.***
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an ***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[George Benjamin mit dem Ensemble Modern in Köln] **
*Zwischen dem **Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/>**und
dem britischen Komponisten **George Benjamin
<http://www.fabermusic.com/composers/george-benjamin> **existiert
bereits eine langjährige Zusammenarbeit. Benjamin, 2017 in den
Adelsstand erhoben und soeben in Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein
Lebenswerk ausgezeichnet, hat für das Ensemble drei Werke – „mehr als
für jede andere Gruppe auf der Welt“ – geschrieben und ging 1993
erstmals mit ihm auf eine große Tournee durch die deutschsprachigen
Länder. Nun sind sie wieder gemeinsam unterwegs und nach Frankfurt und
London und vor Hamburg führte die Reise auch in die **Kölner
Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**. Benjamin
war dabei in seiner Doppelfunktion als Dirigent und Komponist im
Einsatz, wobei er betont, dass er sich – nicht zuletzt aufgrund seines
Alters (er wird nächstes Jahr 60) – zunehmend auf seine kompositorische
Arbeit konzentrieren will und seine Tätigkeit als Dirigent und
Vermittler immer mehr zurückschraubt. Zum Auftakt erklang in Köln seine
Kurzoper **/Into the Little Hill/**, die 2006 vom Ensemble Modern in
Paris aus der Taufe gehoben wurde und in unseren Breiten 2014 im Rahmen
des Essener NOW!-Festivals zu erleben war, in einer Inszenierung, die
mir in guter Erinnerung geblieben ist (die Regie führte **Kay Link
<http://www.kaylink.de/>**, der auch für die Neuinszenierung von
Reimanns **/Medea/
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/medea/>**am
**Aalto-Musiktheater
<https://www.theater-essen.de/oper/>**verantwortlich zeichnet). Diesmal
mussten wir uns mit einer konzertanten Fassung begnügen, was den Vorteil
hat, dass nichts von der Musik ablenkt. **/Into the Little Hill/**ist
die erste Zusammenarbeit Benjamins mit seinem Librettisten Martin Crimp,
der mit **/Written on Skin/**(UA 2012, 2013 im Bonner Theater) und
**/Lessons in Love and Violence/**(UA Mai 2018) zwei weitere folgten.
Erzählt wird eine aktualisierte Fassung der alten Mär vom Rattenfänger
von Hameln und dieses geschickte Verweben von Altem und Neuem, von
Realistischem und Surrealem ist typisch für Benjamins Schaffen. Der
korrupte, manipulierende und manipulierbare Minister, dem es nur um
seine Wiederwahl geht, kommt uns ebenso bekannt vor wie die Hetzrufe der
Menge, die die armen Ratten, die scheinbar niemandem etwas zu Leide tun,
eliminiert sehen wollen. Dazwischen tauchen surreale Bilder auf: Der
Rattenfänger erscheint als Mann ohne Ohren, Augen und Nase und führt,
nachdem er um seinen Lohn betrogen wurde, die Kinder in einen
unterirdischen Raum voll von brennendem Licht. Für zusätzliche
Verfremdung sorgt, dass alle Partien von zwei Frauenstimmen übernommen
werden, die zwischen direkter Rede und Erzählperspektive wechseln.
Dieses Spiel mit alt und neu, mit Kontrasten und Verfremdung, zeichnet
auch die Musik aus. Benjamin versteht sein Handwerk und zieht alle
Register von schriller Schärfe über dramatische Aufwallungen bis zu
geheimnisvollem Rumoren. Seine Vertrautheit mit den Musikern zeigt sich
besonders in den zurückgenommenen Passagen, die bis in die subtilsten
Facetten ausgekostet werden. Bestens aufgestellt sind auch die beiden
Sängerinnen Anu Komsi (Sopran) und Helena Rasker (Alt). Wenn Komsi das
Wort 'Money' in die Länge und in die Höhe zieht und sich dabei
überschlagen lässt, wird es wahrhaft zum unwiderstehlichen Zauberwort.*
*Im zweiten Teil des Abends war das Ensemble Modern in seiner
erweiterten Form als Ensemble Modern Orchestra zu erleben. Seit 1998
wird unter diesem Namen die Stammmannschaft mit jungen Instrumentalisten
und Spezialisten aus der Neue-Musik-Szene auf bis zu 130 Musiker
erweitert, um auch größer dimensionierte Werke stemmen zu können. Das
Programm bescherte einen abwechslungsreichen Parcours durch die zweite
Hälfe des 20. Jahrhunderts mit Werken, die man nicht alle Tage zu hören
bekommt. So stand Galina Ustwolskajas nicht nur in der Besetzung
extreme, bis an die Schmerzgrenze insistierende **/Komposition Nr. 2 –
Dies Irae/**für acht Kontrabässe, Holzwürfel und Klavier neben Ligetis
**/Ramifications /**für Streichorchester und zwölf Solostreicher;
letzteres über weite Strecken wie hingehaucht, ein ätherisches, kaum
greifbares Sirren und Flirren, das so wohl nur von einem Spezialensemble
interpretiert werden kann. Außerdem kam mit **/Initiale – Fanfare für
sieben Blechbläser/**ein selten gespieltes Stück von Pierre Boulez zu
Gehör und Olivier Messiaen, von dem Benjamin noch selbst
Kompositionsunterricht erhielt, war mit **/Sept Haikai/**für Klavier und
kleines Orchester vertreten. Das einzige Stück eines lebenden
Komponisten war Benjamins **/Palimpsests/**für Orchester (2000/02), in
dem er wie Ustwolskaja acht Kontrabässe verwendet. Dies ist jedoch
bereits die einzige Gemeinsamkeit: Wo Ustwolskaja sich aufs Äußerste
reduziert, holt Benjamin weit aus, wo sie auf der Stelle tritt,
marschiert er zielstrebig voran, wo sie uns brachial festnagelt, umspült
er uns mit dramatisch-schwelgerischen Wogen, wo sie uns einsam im Regen
stehen lässt, nimmt er uns an die Hand und erzählt Geschichten. Ich
selbst lasse mich nicht so gern an die Hand nehmen und bin daher eher
der Ustwolskaja-Typ, kann aber auch bei Benjamin mitgehen. Letztlich ist
es gut, dass so Verschiedenes nebeneinander besteht.**
Zwei bei anderen Stationen der Tournee gespielte neuere Stücke
(**/Layers of Love/**des Benjaminschülers Christian Mason und **/Bright
Ring/**der ehemaligen EM-Oboistin Catherine Milliken) wurden uns in Köln
leider vorenthalten. Daher war es ein Ausflug in historische Gefilde,
aber das ist auch mal ganz schön – vor allem auf diesem Niveau.*
**[Termine im April] **
**Köln**
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
György Kurtágs **/Kafka-Fragmente/**am **4.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/a-prohaska-i-faust-d-horwit…>**,
Musik von Thomas Adès am **5.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/schostakowitsch/121021>**,
von Philippe Manoury und Osvaldo Golijov am **13.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/gurzenich-orchester-koln-5-…>**,
von David Helbock am **14.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/kian-soltani-mario-haring-s…>**sowie
**/Amériques/**von Edgard Varèse mit dem Bundesjugendorchester unter der
Leitung von Ingo Metzmacher am **26.4.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/50-jahre-bundesjugendorches…>**auf
dem Programm. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**lädt am
**1.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-01042019?pager=2019--…>**und
**8.4.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-piano-forte-insideout…>**zum
Montagskonzert in ihr Studio und **ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>**kündigt **/nordic adventure/**mit Kim Myhr
am **3.4.
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=1154&tx_ttnews[back…>
und **eine Hommage an DADA Köln am **16.4.
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=1155&tx_ttnews[back…>**an.
In der **Kunststation Sankt Peter
<http://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**sind die **Stationen IV
<http://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/news/stationen-iv-neue-musik-aus-nrw-s…>**am
3.4., ein Orgelkonzert am 7.4., ein Lunchkonzert am 13.4. und ein
Osterkonzert am 21.4. zu erleben. Außerdem ist die Kunststation wie in
den Vorjahren am **Forum neuer Musik
<https://www.deutschlandfunk.de/forum-neuer-musik-2019.3866.de.html>**des
Deutschlandfunks beteiligt, das sich am 5. und 6.4. mit
postmigrantischen Visionen beschäftigt. Das **Ensemble Aventure
<http://www.ensemble-aventure.de/de/aventure/aktuelles/>**, das
**ensemble 20/21 <https://ifnm.hfmt-koeln.de/ensembles.html>**und
das**Ensemble LUX:NM <http://www.luxnewmusic.de/>**spielen Werke von
Komponierenden verschiedenster Länder, Kulturen und Religionen, die sich
in Deutschland niedergelassen haben.*
*Im Rahmen des Kölner **Festes für Alte Musik
<https://www.zamus.de/site/deutsch/koelner_fest_fuer_alte_musik/music_my_lov…>**wird
es auch ein bisschen zeitgenössisch, z.B. bei
**/Permutations/Generations/**in der Mülheimer Friedenskirche am 6.4.
und beim Klangdialog zwischen Mittelalter und Heute am 7.4. Die **reiheM
<http://www.reihe-m.de/con/>**lädt das Trio Lambkin/Harwood/O’Dwyer am
**3.4. <http://www.reihe-m.de/?p=3671>**in den **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**und Kubisch, Kutin & Kindlinger am
**24.4. <http://www.reihe-m.de/?p=3674>**in die **Alte Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/>**, das **Ensemble Handwerk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**setzt am 10.4. seine Reihe hw19c mit
Daniel Gloger als Gast fort, das **Asasello Quartett
<http://asasello-quartett.eu/de/>**kombiniert am 12.4. im Sancta Clara
Keller Mieczysław Weinberg mit Schostakowitsch und **Im Zentrum Lied
<http://www.imzentrumlied.de/>**präsentiert am **24.4.
<http://www.imzentrumlied.de/Aktuelles_1/24-April-2019.html>**Klangspektren
von Moritz Eggert, Wilhelm Killmayer, Wolfgang Rihm und Alexander *Muno.
Chamber Remix <http://chamber-remix.de/> gastiert am 14.4. mit dem Trio
Fantasm <http://www.albrechtmaurer.de/p-trio-fantasm.html> und Frank
Niehusmann <https://www.niehusmann.org/> im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>, außerdem steht dort am 7.4.
Steamboat Switzerland <https://steamboatswitzerland.ch/de/> auf der
Bühne und am 27.4.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/tom-johnson-80-konzert-buchvorstellung-mi…>
findet ein Geburtstagskonzert für Tom Johnson statt.Weitere Termine
finden sich wie üblich bei kgnm <https://kgnm.de/> und JazzstadtKöln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>.*
Am 30.4. startet das **Achtbrücken-Festival
<https://www.achtbruecken.de/de/>**, das bis zum 11.5. unter dem Motto
**/Großstadt Polyphonie/**steht. Zum Auftakt bespielt **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**mit dem Ensemble
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**, dem Studio Musikfabrik,
dem Kammerchor der Uni Köln und Schülerinnen und Schülern des
Albert-Magnus-Gymnasiums die U-Bahnstation Heumarkt mit **/Hör-Flecken/
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/horflecken/121715>**und
anschließend kommt in der Philharmonie die **/Hamletmaschine/
<https://www.achtbruecken.de/de/programm/die-hamletmaschine/121331>**von
Georges Aperghis zur Aufführung. Dem griechisch-französischen
Komponisten ist in diesem Jahr ein besonderer Schwerpunkt gewidmet. *
**Ruhrgebiet**
*Vom 26. bis 28.4. findet in ***Bochum***das **Ruhr-Jazzfestival
<http://www.ruhr-jazzfestival.de/>**statt und im Planetarium gastiert am
**30.4.
<https://planetarium-bochum.de/de_DE/program/artspace-es-ist-mein-ganzes-leb…>**eine
multimediale Veranstaltung, die sich mit Leben und Wirken der in
Auschwitz ermordeten Malerin Charlotte Salomon befasst.*
*Der Sprachkünstler Jaap Blonk und der Gitarrist Terry Ex sind am **5.4.
<http://www.mexappeal.de/?p=5317>**im ***Dortmunder*****mex
<http://www.mexappeal.de/>**zu erleben und im **Theater Dortmund
<https://www.theaterdo.de/startseite/>**hat am 18.4. **/Quartett/
<https://www.theaterdo.de/detail/event/19697/>**//**Premiere, eine Oper
in dreizehn Szenen von Luca Francesconi nach dem gleichnamigen
Theaterstück von Heiner Müller.*
*In ***Duisburg***spielt das Minguet Quartett am **2.4.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/2-haniel-akademie-konzert-201…>**im
2. Haniel Akademie-Konzert Peter Ruzickas **/Streichquartett Nr. 2
/**und im 7. Kammerkonzert erklingen am **14.4.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/anna-lucia-richter-michael-ge…>**in
der Mercatorhalle Lieder von Wolfgang Rihm, Michael Gees u.a. *
*Daniel Bell interpretiert am **4.4.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/die-vier-jahreszeiten-77114/2529/>**und
**5.4.
<https://www.theater-essen.de/spielplan/die-vier-jahreszeiten-77115/2530/>**in
der ***Essener*****Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**Henzes **/Sonata per
archi, /**in der Alten Galerie Mitte sind am 4.5. **Jaap Blonk
<http://www.jaapblonk.com/Pages/ontour_190301.html>**und Terry Ex zu
Gast und die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**setzt am
**7.4.
<https://www.pact-zollverein.de/programm/ii-konzertnachmittag-piano-forte-in…>**ihre
neue Konzertreihe auf **PACT Zollverein
<https://www.pact-zollverein.de/>**fort. Das Bauhaus-Festival der
**Folkwang-Hochschule <https://www.folkwang-uni.de/home/>****/Try again,
fail again, fail better/ <http://www.tryagainfailagain.de/>**eröffnet am
10.4. mit einer begehbaren Licht- und Klanginstallation von **Robert
Henke <http://roberthenke.com/>**und am 11.4. lädt das **ICEM
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/>**zur nächsten ExMachina
Werkstatt. *
*Im ***Gelsenkirchener***MIR <https://musiktheater-im-revier.de/> kommt
am 4.4. Fuga Perpetua
<https://musiktheater-im-revier.de/#!/de/performance/2018-19/fuga-perpetua/#…>
von Yuval Avital mit dem Ensemble Meitar zur Aufführung. Das Werk
befasst sich mit dem Thema Flucht und bezieht dabei auch Geflüchtete aus
Gelsenkirchen mit ein. *
*Die******Neue Philharmonie Westfalen
<https://www.neue-philharmonie-westfalen.de/>**gastiert mit Enjott
Schneiders */Florestan und Eusebius /am 2.4.
<https://www.neue-philharmonie-westfalen.de/konzerte/id-8-sinfoniekonzert.ht…>
in *Recklinghausen*, am 3.4.
<https://www.neue-philharmonie-westfalen.de/konzerte/id-8-sinfoniekonzert-19…>
in *Kamen*und am 8.4.
<https://www.neue-philharmonie-westfalen.de/konzerte/id-8-sinfoniekonzert-19…>
in *Gelsenkirchen*und im Rathaus von *Recklinghausen*erklingen am 14.4.
<https://www.neue-philharmonie-westfalen.de/konzerte/rathauskonzerte.html>
Werke von Stockhausen, Haydn und Schönberg.
**Düsseldorf**
*Nach einer längeren Pause findet am 5.4. wieder der **Salon Neue Musik
<http://www.klangraum61.de/salon-.html>**im **Klangraum 61
<http://www.klangraum61.de/index.html>**statt – bereits zum 43. Mal.*
**Sonstwo**
*Die Ende März gestarteten **Stationen IV
<http://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/news/stationen-iv-neue-musik-aus-nrw-s…>**,
eine von mehreren Gesellschaften für Neue Musik aus NRW ins Leben
gerufene Konzertreihe, sind vom 1. bis 4.4. in Dortmund, Essen, Köln und
Aachen zu erleben.*
*Die **Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>*****Aachen***kündigt neben den **Stationen
IV
<http://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/news/stationen-iv-neue-musik-aus-nrw-s…>**am
**4.4. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1689>**, aktuellen Jazz am **6.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1722>**und die Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' – diesmal mit Matthias Pintscher im Fokus – am **12.4.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1666>**an. *
*Der Jour fixe der ***Bielefelder*****cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>**befasst sich am 1.4. mit
Isabel Mundry.*
*Beim ***Bonner*****Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2019.htm#zwei>**ist am 3.4.
das Forseti Saxophonquartett zu Gast. Außerdem stehen im **Dialograum
Kreuzung an Sankt Helena <http://kreuzung-helena.de/home/>**das Quartett
Almeida / Gibson / Furtado / Paul am **6.4.
<https://kgnm.de/event/almeida-gibson-furtado-paul/>**, in Memoriam
Global Village am **26.4.
<https://kgnm.de/event/in-memoriam-global-village/>**und Keune / Lash /
Noble feat. Georges Paul am **27.4.
<https://kgnm.de/event/keune-lash-noble-feat-georges-paul/>**auf dem
Programm. Am **13.4.
<https://www.beethoven-orchester.de/konzerte/#/_s=f8tax4t9yz&_m=/konzerte/ba…>**veranstaltet
das **Beethoven Orchester <https://www.beethoven-orchester.de/>**einen
Neue-Musik-Abend im **Base Camp <https://www.basecamp-bonn.de/>**und die
**In Situ Art Society <http://in-situ-art-society.de/>**präsentiert am
15.4. das **Trio Fantasm
<http://www.albrechtmaurer.de/p-trio-fantasm.html>**in der Zentrifuge.*
*Im ***Krefelder*****TAM <http://www.tamkrefeld.de/>**wird es im April
märchenhaft mit **/s/**/echs Deutschen Märchenbildern/**von Franz
Bendel**und **/Bestiarium/**.*
*Im ***Mönchengladbacher*****Kulturzentrum BIS
<http://www.bis-zentrum.info/>**findet am **7.4.
<http://www.bis-zentrum.info/programm/10072>**ein Werkstattkonzert mit
dem ART Ensemble NRW unter der Leitung von Miro Dobrowolny statt. *
*In der **Blackbox
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm&no_cache=1>**in
***Münster***stehen am 7.4. der Sprachkünstler **Jaap Blonk
<http://www.jaapblonk.com/Pages/ontour_190301.html>**und der Gitarrist
Terry Ex und am 12.4. Antez & Inutile Témoin auf der Bühne. Am 31.3.
eröffnet das münsterlandweite Klangkunstfestival **Soundseeing
<https://www.soundseeing.net/>**mit den Klangskulpturen des
niederländischen Künstlers Nico Parlevliet, die bis zum 22.4. in der
Haverkamp-Halle zu sehen und zu hören sind. Bis Oktober ist ein
vielfältiges Spektrum an Ausstellungen, Installationen, Konzerten und
Workshops zu erleben.*
*Am 19.4. erklingt in der ***Neusser*****Christuskirche
<https://evangelisch-in-neuss.de/wp-content/uploads/2018/12/Flyer-Kirchenmus…>**Karfreitagsmusik
von Enjott Schneider und J.S. Bach mit der Sopranistin **Irene Kurka
<https://www.irenekurka.de/>**u.a. *
*Die Akkordeonistin **Ksenija Sidorova
<http://www.ksenijasidorova.com/>**und das **Goldmund Quartett
<http://www.goldmund-quartett.de/>**spielen am **3.4.
<https://www.viersen.de/de/veranstaltung/ksenija-sidorova-akkordeon-u.-goldm…>**in
der Festhalle ***Viersen***Werke von Sergey Akhunov und Franck Angelis.*
*Der ***Wuppertaler*****ort <http://www.kowald-ort.com/>**kündigt ein
Konzert mit dem Schlagzeuger Vincent Glanzmann******am******2.4.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/2-4-2019-glanzmann.html>******und
den******cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/cine-ort-2019.html>**am 4.4. an.*
Jazztermine und entsprechende Informationen aus ganz NRW finden sich bei
nrwjazz.net <http://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
neuemusik(a)kulturserver-nrw.de <mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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21 Feb '19
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
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__
*März 2019*
*Gewesen:*Cages/Europeras /in Wuppertal – Stockhausenausstellung in
Bergisch-Gladbach – *Musikfabrik im WDR mit Aperghis und Adámek*
*Angekündigt: *Reimanns /Medea/in Essen – Ensemble Modern in Köln –
Stationen IV in NRW – Festival Viola Moderna an der Folkwang Uni u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an ***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Cages ***/*Europeras*/***in Wuppertal]**
*Auch in der aktuellen Saison erweist sich das **Wuppertaler Opernhaus
<https://www.wuppertaler-buehnen.de/>**als eines der wenigen in NRW, das
sich noch an experimentelle Stoffe heranwagt. Cages **/Europeras/
<https://www.oper-wuppertal.de/index.php?id=846&tx_wbfe_pi1[performance]=2127>**//**haben
zwar bereits 1987 in Frankfurt erstmals das Licht der Welt erblickt,
aber unter gewissen Gesichtspunkten sind sie noch oder wieder aktuell,
und in Wuppertal wurde die Inszenierung zudem in die Hände der
Theatergruppe **Rimini-Protokoll
<https://www.rimini-protokoll.de/website/de/>**gelegt, was zusätzlich
neugierig stimmte. Bei den **/Europeras/**handelt es sich um
Konzeptkunst, wie sie aktuell in einigen Kreisen hoch im Kurs steht
(einige jüngere Komponisten scheinen sogar zu glauben, dass sie mit
ihnen erstmals die Gefilde der Neuen Musik erreicht hat). Cages Konzept
besteht darin, das vorhandene Material – in diesem Fall das
altehrwürdige europäische Opernrepertoire – in seine Einzelteile zu
zerlegen und nach Zufallskriterien und somit völlig sinnfrei neu zu
kombinieren. Arien, Instrumentalpartien, Librettoschnipsel, Kostüme,
Requisiten, Bühnenbildelemente – alles wird kunterbunt gemixt und im
wahrsten Sinne des Wortes neu zusammengewürfelt. Auch dies ein heute
wieder beliebtes Verfahren, wobei die neuen technischen Möglichkeiten
bezüglich Verfügbarkeit und Umsetzung für erhebliche Vereinfachung
sorgen. Was bei Cage noch mühseliger Handarbeit bedarf (würfeln bis der
Arzt kommt), schafft ein Algorithmus heute im Handumdrehen. In Wuppertal
hat man die Sache angeblich noch ganz ernst genommen und sich nur die
kleine Erleichterung gegönnt, nicht jeden Abend neu auszuwürfeln,
sondern die einmal erarbeitete Version wiederholt zu präsentieren. Zu
sehen waren die **/Europeras 1 & 2/**, die von Rimini-Protokoll sehr
unterschiedlich realisiert wurden. Für **/Europera 2/**bereisten sie
ganz dem Europathema verpflichtet den Kontinent – von Sankt Petersburg
bis Neapel, von Istanbul bis Wuppertal – und filmten singende
Opernsänger in ihrem natürlichen Habitat: vor der heimischen Bücherwand,
auf dem Wochenmarkt, vor mehr oder minder markanten Orten im Stadtbild.
Die Ergebnisse wurden, ergänzt durch historisches Bildmaterial und
Auszüge aus den Libretti, simultan auf unterschiedlich großen und
räumlich versetzten Leinwänden präsentiert, während das
Sinfonieorchester Wuppertal live aufspielte – ein akustischer und
visueller Overkill, bei dem die vokalen Tonkonserven sich im
Gesamtgeschehen nur schwer behaupten konnten. Fassbarer und lustvoller
präsentierte sich **/Europera 1. /**10 leibhaftige Wuppertaler
Opernsänger lieferten sich untereinander sowie mit dem Equipment einen
fulminanten Wettstreit, bei dem Arien geschmettert und auch sonst aus
dem Vollen geschöpft wurde. Schnürboden, Beleuchtungsmaschinerie und
Requisitenkammer konnten ihr wahres Potential endlich einmal ausspielen
– befreit vom Hemmschuh der Zweckmäßigkeit. Wir hätten es aber nicht mit
Rimini-Protokoll zu tun, wenn nicht auch aktuelle Aspekte zum Zuge
kämen, und so blitzten an den unterschiedlichsten Stellen Texte auf, die
uns über die prekären Arbeitsbedingungen der Lichtstatisten
informierten, besorgte Statements zum Zustand Europas zitierten oder die
Inszenierung selbst kommentierten und reflektierten. Und auch die
Zuschauer blieben unbeschäftigt, denn unter den Sitzen verbargen sich
Anweisungen, die sekundengenau umgesetzt werden sollten. Leider
bescherten mir meine Vorgaben „Schau auf die Uhr“ und „Schließe die
Augen für 21 Sekunden“ keinen großen Auftritt, andere durften nach
Herzenslust husten, johlen und Türen schlagen. Auf diese Weise gelang
es, das Wuppertaler Publikum über fast drei Stunden bei Laune zu halten,
wofür es sich mit begeistertem Applaus bedankte.**
Das Schöne an Cages Zufallsprozeduren ist, dass man von Anfang an der
mühsamen Suche nach Sinnzusammenhängen enthoben ist. Zwischen Sänger und
Bühnenbild lauern keine raffinierten Regieeinfälle, die man womöglich
übersehen könnte, und so kann man sich ganz dem Moment hingeben oder die
Gedanken ungestraft schweifen lassen. Aber so einfach ist es dann doch
nicht, denn schon Cage wusste, dass man nicht nicht entscheiden kann;
selbst wenn wir die Antworten dem Würfel, dem Schicksal, dem Markt, dem
Wetter oder dem lieben Gott überlassen, die Fragen stellen wir selbst.
Wir sind ständig gezwungen eingeklemmt zwischen Alternativlosigkeit und
Anything Goes uns irgendwie zu verhalten wohl wissend, dass unsere
mickrigen Entscheidungen im Gesamtgefüge nahezu untergehen. Wenn sich
vor diesem Hintergrund ein mittelgroßes Opernhaus in NRW entschließt,
sein ganzes Potential, Personal und Equipment einem scheinbar sinnfreien
Unterfangen zu widmen, dann macht das sehr viel Sinn, Mut und vor allem
Spaß.*
**[Stockhausenausstellung in Bergisch-Gladbach]**
*Bergisch-Gladbach und Kürten, Stockhausens langjähriger Wohnort und
Sitz der **Stockhausen <http://www.karlheinzstockhausen.org/>**-Stiftung
(heute offiziell als '**Die Stockhausen Gemeinde
<https://www.kuerten.de/>**' firmierend) liegen nur wenige Kilometer
voneinander entfernt, doch es ist nicht nur aus räumlichen Gründen
naheliegend, **Stockhausen
<https://www.villa-zanders.de/htdocs_de/ausstellungen/stockhausen.html>**im
städtischen Kunstmuseum **Villa Zanders
<https://www.villa-zanders.de/htdocs_de/home/index.html>**zu
präsentieren, denn für Stockhausen waren Akustisches und Optisches stets
eng verbunden – in seinen eigenen Worten: „Ein Bild ist ja Musik und
Musik ist ein Bild.“ Wie vielfältig seine visuellen Hinterlassenschaften
sind, kann man aktuell in Bergisch-Gladbach entdecken, wobei es ihm in
der Regel nicht um Illustration oder Dekoration ging. Die meisten
Graphiken stehen vielmehr in einem engen Verhältnis zur Musik, dienen
der Verdeutlichung von Strukturen oder fungieren direkt als Partituren.
Auch die so phantasievoll anmutende Farbwahl gehorcht in der Regel
klaren Kriterien und bezieht sich auf musikalische Parameter (rot –
Zeitebene, blau – Lautstärke) oder im Opernzyklus **/Licht/**auf die
Protagonisten (Michael – blau, Eva – grün, Luzifer – rot). Im Rahmen
seiner Kompositionsseminare entstanden so riesige Formate, die heute
gleichzeitig lehrreich und dekorativ die Wände füllen. Neben diesen
Formschemata gibt es auch freiere Gestaltungen, vor allem die
sogenannten Geschenkbilder, die er zu Weihnachten oder zu Geburtstagen
seinen Frauen Suzanne Stephens und Kathinka Pasveer widmete –
schwungvolle Christbäume garniert mit Noten statt Lametta. Eine
Besonderheit stellen die Schreibtischunterlagen dar, die er bei
monatlichem Wechsel über ca. 20 Jahre verwendete. Sie beinhalten neben
Strukturanalysen und spontanen Einfällen auch alltägliche Notizen zu
Terminen oder Fahrplänen und liefern so interessante autobiographische
Einblicke. Bei all dem fasziniert eine Mischung aus Perfektion und
Verspieltheit, aus Abgehobenheit und Pragmatismus, wie sie für
Stockhausen typisch ist. Manches mutet geradezu naiv an, man spürt die
Lust am Tun, am freien Strich, an der Farbigkeit. Und man spürt, dass
das verbindende Element die Person Stockhausen und seine Musik ist, um
die sich wie die wiederholt auftauchenden Kreise und Spiralen alles
dreht. In dem im Katalog abgedruckten Interview stellt ihm Reinhard
Ermen die Frage, ob er die Entwicklungen in der bildenden Kunst verfolge
und hierdurch womöglich angeregt werde – immerhin war er mit der
Künstlerin **Mary Bauermeister
<https://www.marybauermeister.org/>**liiert und durch sie zeitweilig eng
mit der Kölner Fluxusszene verbunden. Eine Beeinflussung verneint er
jedoch entschieden. „Nein, nein, es ist ja so direkt, was ich mache, ich
brauche überhaupt keine Anregung.“ Wenn überhaupt habe sich Bauermeister
von ihm inspirieren lassen! Bei einer derartigen Selbstbezogenheit war
es naheliegend auch Präsentation und Vermarktung des eigenen Werks
selbst in die Hand zu nehmen, was sich in einer raumfüllenden
Präsentation von CD-Covern manifestiert. Das Layout der auf 106 CDs
angewachsenen Gesamtedition gehorcht dem immer gleichen Strickmuster –
eine farbige Graphik auf der Vorder-, ein Foto des Meisters auf der
Rückseite – so dass uns dutzende von kleinen Stockhausens zwischen
bunten Zeichnungen anschauen. Gleichzeitig ermöglicht diese von keinem
Zweifel befleckte Selbstgewissheit erstaunliche Flexibilität und
Pragmatismus, vor allem wenn es um die Durchsetzung und Finanzierung der
eigenen Sache geht. Als sich der von Stockhausen links liegen gelassene
Kunstmarkt seinerseits für ihn interessierte und Galerien an seine Tür
klopften, zeigte er sich* bereit, jederzeit zu liefern, und regte sogar
an, besagte Schreibtischunterlagen gewinnbringend zu veräußern – ein
Ansinnen, das Stephens und Pasveer empört zurückwiesen. Genau diese
Ambivalenzen machen Stockhausen manchmal suspekt – und manchmal auch
sympathisch.*
Die Ausstellung geht noch bis zum 24.2., wer noch nicht da war, kann es
also noch schaffen oder gleich bei der **Finissage mit Konzert
<https://www.villa-zanders.de/htdocs_de/ausstellungen/begleitprogramm_stockh…>**vorbeischauen.*
**[Musikfabrik im WDR mit Aperghis und Adámek]**
*Beim nächsten **Achtbrücken-Festival
<https://www.achtbruecken.de/de/>**wird **Georges Aperghis
<http://www.aperghis.com/>**eine prominente Rolle einnehmen, im **69.
Konzert
<https://www.musikfabrik.eu/de/veranstaltung/musikfabrik-im-wdr-69-intermezzi>**der
**Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de>**im WDR gab es jetzt schon
die Gelegenheit, sich auf ihn einzustimmen. Besonders zwei Werke aus dem
Jahr 1998 für kleinere Besetzungen haben mich überzeugt. In
**/Triple/**entspinnt sich ein intensiver, gleichzeitig feinnerviger und
spannungsgeladener Trialog zwischen Flöte, Klarinette und Trompete,
wobei ineinander verflochtene Linien immer wieder abreißen oder durch
nervös schnatterndes Gegeneinander torpediert werden. Noch karger
präsentiert sich das **/Requiem furtif für /**Violine und Claves, über
weite Strecken hingehaucht, behutsam, zaghaft, so dass jeder kräftigere
Strich oder Schlag durch Mark und Bein geht, um bald darauf – wie von
sich selbst erschrocken – wieder ins Schattenhafte zurückzugleiten. Das
knöchern-trockene Klackern der Hölzer vereint sich mit dem vorsichtig
hingetupften Klang der Geige zu einem subtilen Totentanz. Bei dem
aktuellsten Werk **/Intermezzi/**handelt es sich um ein Work in
progress, das Aperghis speziell für die Musikfabrik konzipiert hat. Es
spiegelt sowohl die einzelnen Musikerpersönlichkeiten, die der Komponist
vorab in individuellen Begegnungen erkundete, als auch deren dynamisches
Zusammenwirken in der Gruppe. Mal agieren alle chaotisch durcheinander,
fallen sich ins Wort oder stacheln sich gegenseitig auf, mal spielen
sich einzelne in den Vordergrund, hektisch, als wollten sie die sich
schon bald wieder schließende Lücke bestmöglich nutzen, mal rotten sich
Gruppen zusammen oder entfalten gemeinsame Prozesse. Eine besondere
Rolle spielt die sprachliche Ebene, vor allem die Bläser sprechen direkt
oder in ihr Instrument, doch dies sind keine vernünftigen Leute, die
sich unterhalten, nicht Wortverständlichkeit steht im Vordergrund
sondern ein existentielles Ringen um Gehörtwerden.**
Die Uraufführung des Abends stammte von **Ondřej Adámek
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>**, der sich in seinem **/Lost Prayer
Book/**für Sheng und Ensemble auf eine Geschichte bezieht, die von einem
Menschen handelt, der sein Gebetbuch verloren hat, stattdessen das
Alphabet rezitiert und Gott auffordert, sich seinen eigenen Reim darauf
zu machen. Doch vor uns steht kein demütiger Büßer und Beter, gleich der
Auftakt ist auftrumpfend, brachial. Dem folgt zwar zunächst ein
verhaltenes geisterhaftes Rauschen, bei dem die Sheng von dem
hervorragenden Solisten Wu Wei wie eine Panflöte gespielt wird, doch das
Ensemble begehrt immer wieder auf, sich beschleunigende Rhythmen,
fordernd-drängende Sprechchöre, schrill-fauchende Ekstasen erzeugen
einen fast aggressiven Sog. Schließlich drängt die Sheng mit einem
langen insistierenden Solo auf einer einzelnen Pfeife in den
Vordergrund. Doch auch wenn das Stück in einem ätherischen Flirren und
Hauchen ausklingt, die anvisierte „Tür zu einer göttlichen Dimension“
hat sich für mich nicht geöffnet. *
**[Termine im März] **
**Köln**
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
das Ensemble Modern und George Benjamin am 9.3. um **17 Uhr
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/a-komsi-h-rasker-ensemble-m…>**und
**20 Uhr
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/u-wiget-ensemble-modern-orc…>**,
Erkki-Sven Tüür und Rolf Wallin am **10.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/j-queyras-sinfonietta-riga-…>,
**Elliott Carter ebenfalls am **10.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/p-aimard-chamber-orchestra-…>**,
elektronische Musik mit Jan Jelinek am **14.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/round-3-konzert-mit-elektro…>**,
Jörg Widmann am **15.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mozart-requiem/121014>**,
**16.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mozart-requiem/121016>**und
**17.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/junge-deutsche-philharmonie…>**,
eine Uraufführung von Lucia Ronchetti am **25.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/mythos/121230>**und
Wolfgang Rihm am **28.3.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/munchner-philharmoniker-val…>**auf
dem Programm. Die *Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/de>*kündigt
eine europäische Erstaufführung von Simon Martin am **11.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montrealnouvelle-musique-im-studio-1…>**,
einen Vortrag von **Chaya <http://chayaczernowin.com/>Czernowin
<http://chayaczernowin.com/>**am **18.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/chaya-czernowin-im-gespraech-1803201…>**,
das Abschlusskonzert eines Dirigierkurses am **29.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/akademie-musikfabrik-conductor-colli…>**und
eine Veranstaltung im Rahmen der Kölner Kinderuniversität am **31.3.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/akademie-musikfabrik-koelner-kinderu…>**an.
In der **Kunststation Sankt Peter
<http://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**gibt es am 9., 16., 23. und 30.3.
wieder Lunchkonzerte. Beim Aschermittwoch der Künstler am **6.3.
<https://www.erzbistum-koeln.de/kultur_und_bildung/kuenstler/2019/>**in
Sankt Kunibert sind **Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>**und
**Dominik Susteck <http://www.dominiksusteck.de/wp/>**mit von der Partie
und im Funkhaus des WDR kommen am **8.3.
<https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/sinfonieorchester/konzerte/winterrei…>**Hans
Zenders komponierte Interpretation von Schuberts **/Winterreise/**und am
**31.3.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/veranstaltungen/musik-der-zeit-286.html>**Uraufführungen
von Bill Hopkins und Mauro Lanza zu Gehör. Beim **Raderbergkonzert
<https://www.deutschlandfunk.de/raderbergkonzerte-2018-19-die-neue-saison-im…>**des
Deutschlandfunks spielt das **Armida Quartett
<https://armidaquartett.com/intro/>**am 26.3. **/Mugam-Sayagi/**von
Frangis Ali-Sade und in der **Alten Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/>**steht am **31.3.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/833?month=201903>**das
**Ensemble Inverspace <https://www.ensembleinverspace.com/>**auf der
Bühne. Weitere Termine finden sich wie üblich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**– zum Beispiel ein **Abend über Identitäten in Wort
& Ton im Büro für Brauchbarkeit am **17.3.
<https://kgnm.de/event/identity-may-be-a-fantasy/>**oder
Doppelbelichtungen im Klavierhaus Then am **29.3.
<https://kgnm.de/event/doppelbelichtung-musik-fuer-klaviere/>**; das
**Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>**veranstaltet fast täglich
Konzerte mit improvisierter Musik und weitere Jazztermine kündigt
**Jazzstadt Köln <https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**an.*
**Ruhrgebiet**
*Im***Dortmunder*****mex <http://www.mexappeal.de/>**treffen am **1.3.
<http://www.mexappeal.de/?p=5315>**Lasse-Marc Riek, Daniel Voigt und
Dave Procter aufeinander und im **Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**spielt am **31.3.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/31-03-2019-musik-fuer-freak…>**das
**Quatuor Diotima <http://quatuordiotima.fr/de/>**Musik von Poppe und
Boulez.*
*Im ***Duisburger***Ableger der **Folkwang Hochschule
<https://www.folkwang-uni.de/>**erklingt am 5.3. große Klaviermusik u.a.
von Ivan Wyschnegradsky und Juan Allende-Blin und im Rahmen der
**Duisburger Akzente <http://www.duisburger-akzente.de/de/index.php>**am
20. und 24.3. Zukunftsmusik. Am **31.3.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/adr-2018-2019-farben-4-nachtg…>**sind
wieder Mitglieder der **Duisburger Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/>**bei **Kunsu Shim
<https://www.kunsu-shim.de/>**und **Gerhard Stäbler
<https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**im **Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>**zu Gast. *
*Im ***Essener*****Aalto-Musiktheater
<https://www.theater-essen.de/oper/start/>**hat am 23.3. Aribert
Reimanns **/Medea/
<https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/medea/>**Premiere. Zur
Einstimmung finden am **10.3.
<https://www.theater-essen.de/oper/spielplan/soiree-livres-1/3133/>**eine
Soirée und am **17.3.
<https://www.theater-essen.de/oper/spielplan/2019-03/aaltomusiktheater/matin…>**eine
Matinée statt. Auch in der **Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**erklingt am **3.3.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/von-romantik-bis-reiman…>**Musik
von Reimann, am **23.3.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/philharmonie-essen/homm…>**spielt
Christian Schmitt Orgelmusik u.a. Arvo Pärt und Toshio Hosokawa und im
Aalto-Foyer kommt am **31.3.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/2019-03/philharmonie-es…>**Frank
Zabels **/Im Halbdunkeln II /**für Live-Elektronik zur Aufführung. Vom
25. bis 30.3. veranstaltet die Folkwang Hochschule das Festival **Viola
Moderna <http://www.violamoderna.de/>**, zu dem auch der ehemalige
Arditti-Bratscher Gath Knox erwartet wird.*
**Düsseldorf**
*Mitglieder des **Notabu-Ensembles
<http://www.notabu-ensemble.de/>**spielen in der Reihe 'Na hör'n Sie
mal!' am **8.3.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal16/>**in
der **Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**u.a. Werke von **Muntendorf
<http://www.brigitta-muntendorf.de/>**und Ustwolskaja. Außerdem sind
**Martin Grubinger <https://www.martingrubinger.com/>**am **6.3.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Heinersdorff-Sonderkonzerte/Grubinger-…>**und
**Fazil Say <http://fazilsay.com/>**am **20.3.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Kammermusik/Fazil-Say-Casal-Quartett/>**in
der Tonhalle zu Gast, letzterer mit seiner **/Hommage à Atatürk./**In
der Reihe 'Musik im Gespräch' wird am **26.3.
<http://www.klangraum61.de/index.html>**Mirko Dobrowolny in der
Musikbibliothek interviewt.*
**Sonstwo**
*Für die vierte Ausgabe der vom **Landesmusikrat
<http://www.lmr-nrw.de/>**geförderten Konzertreihe **Stationen
<http://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/news/stationen-iv-neue-musik-aus-nrw-s…>**haben
die Gesellschaften für Neue Musik aus NRW ein achtköpfiges
Vokal-Ensemble aufgestellt, das vom 29.3. bis 4.4. in sieben Städten in
NRW zu erleben ist. Den Auftakt machen im März ***Bielefeld, Detmold und
Münster***.*
*Die ***Aachener*****Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>**befasst sich am **8.3.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1650>**in der Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' mit Peter Ruzicka und präsentiert am **30.3.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1701>**aktuellen Jazz. *
*Die ***Bielefelder*****cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/>**kündigt am 2.3. ein
Konzert für Gerd Lisken und am 4.3. den Jour fixe zur Einstimmung auf
die **Stationen IV
<http://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/news/stationen-iv-neue-musik-aus-nrw-s…>**am
29.3. an. In der **Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>**kommen
am 24.3. in einem Konzert für Saxophon & Klavier Werke von Simon
Steen-Andersen, Isco Matsushita und Reinhard Lippert zu Gehör. *
*Im Kunstmuseum ***Bonn***wird am 21.3. der/die Preisträger/in von
sonotopia 2019
<https://www.bonnhoeren.de/2019-2/sonotopia/wettbewerbsergebnisse/>, dem
e**uropäischen Studentenwettbewerb für installative Klangkunst von
**bonnhoeren <https://www.bonnhoeren.de/>**, vorgestellt. Zum
Stadtklangkünstler 2019
<https://www.bonnhoeren.de/2019-2/stadtklangkunstler-bonn/> ist übrigens
Bill Fontana <http://www.resoundings.org/> berufen worden. Im
**Dialograum Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/>**stehen der Wortklangraum am 6.3., the
Lindsay Cooper Songbook am 9.3. und das **Rempis Percussion Quartet
<https://www.daverempis.com/groups/rempis-percussion-quartet>**am 28.3.
auf dem Programm und The Wild Bunch ist am **15.3.
<https://www.klavierhaus-klavins.de/veranstaltungen/aktuelles-zukuenftiges.h…>**im
**Klavierhaus Klavins <https://www.klavierhaus-klavins.de/>**zu erleben.*
*Das **Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/>**spielt am
21.3. in der St. Marienkirche in ***Herford***Musik von Eisler,
Mittmann, Baur, Wettstein und Darbellay.*
*Am 10.3. muss Pit Therre mit **Claus van Bebber
<http://www.cvbebber.de/>**und **Philippe Micol
<http://www.phmicol.de/>**im Rahmen der Free Session des
***Krefelder*****Jazzklubs
<https://jazzklub-krefeld.de/>**improvisieren. Sein **Theater am
Marienplatz <http://www.tamkrefeld.de/>**widmet sich im März dem
Bauhausjubiläum – oder auch nicht.*
*In der **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm&no_cache=1>**in
***Münster***stehen elektronische Experimente am 3.3. und 21.3., der
Impro-Treff am 7.3., Noise und Drone aus weiblicher Hand am 24.3., die
New York Connection am 27.3. und Klangskulpturen von Nico Parlevliet am
31.3. auf dem Programm. Das Lindsay Cooper Songbook ist am **10.3.
<https://www.pumpenhaus.de/32723/>**im **Theater im Pumpenhaus
<https://www.pumpenhaus.de/>**zu erleben und in der Musikhochschule sind
am 31.3. die **Stationen IV
<http://www.lmr-nrw.de/aktuell/detail/news/stationen-iv-neue-musik-aus-nrw-s…>**zu
Gast.*
*Die Reihe **Tonleiter
<http://skulpturenpark-waldfrieden.de/tonleiter.html>**im
***Wuppertaler*****Skulpturenpark Waldfrieden
<http://skulpturenpark-waldfrieden.de/>**präsentiert am **2.3.
<http://skulpturenpark-waldfrieden.de/tonleiter/detailansicht/chansons-contr…>****/Chansons
contre raison/**mit absurdem Humor. Im **ort
<http://www.kowald-ort.com/>**erwarten uns der **cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/cine-ort-2019.html>**am 7.3.,
Konzerte mit Peter Weiss (**14.3.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/14-3-2019-peterweiss.html>**),
KLANK (**15.3.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/15-3-2019-klank.html>**) und
der New York Connection (**26.3.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/26-3-2019-NY-hirt.html>**) und
am **24.3.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/24-3-2019-irmer.html>**die
Sonntagsmatinee mit der irischen Saxofonistin Franziska Schroeder.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:*
*neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
**
*Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
neuemusik(a)kulturserver-nrw.de <mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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28 Jan '19
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-februar…
__
*Februar 2019*
*Gewesen:*//Sarah Maria Sun im Konzerthaus Dortmund – *Pink Floyd
Ausstellung im Dortmunder U – Ensemble Modern mit Mark Andre in der
Kölner Philharmonie**
Angekündigt: *Musikfabrik bei PACT Zollverein – Cages /Europeras/in
Wuppertal – Urs Peter Schneider im Krefelder TAM u.v.a.m.**
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an ***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[Sarah Maria Sun im Konzerthaus Dortmund]**
*Das **Konzerthaus Dortmund
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**ist nicht gerade als Hotspot
der Neuen Musik bekannt, aber wenn sie auf dem Programm steht, erwartet
uns Erlesenes. Noch gut erinnere ich mich an Kurtágs
**/Kafka-Fragmente/**mit **Anna Maria Pammer
<http://www.ampammer.de/>**und **Patricia Kopatchinskaja
<http://patriciakopatchinskaja.com/>**(s. **Gazette Juli 2017
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-20…>**).
Das Publikum wird in diesen Fällen auf dem Podium platziert, wodurch
eine besondere Nähe zum Geschehen entsteht, und diesmal war es an
**Sarah Maria Sun <http://sarahmariasun.de/>**diesen Raum zu füllen. Der
ehemaligen Ersten Sopranistin der Neuen Vocalsolisten Stuttgart, die
zuletzt in Opern von Schnebel, Sciarrino und Holliger auf der Bühne
stand, gelingt dies mit einem durchkomponierten Programm, das sie mit
erfrischend persönlichen Zwischenmoderationen ergänzt. Zum Auftakt
betritt sie das abgedunkelte Podium mit den schlichten Gesangslinien von
Cages **/The wonderful widow of eighteen springs. /**Das von Cage
vorgesehene geschlossene Klavier, dessen Korpus als Schlagwerk dienen
soll, ersetzt sie durch die hölzernen Dielen, die sie als schattenhafte
Gestalt am Boden kauernd mit dumpfem Klopfen zum Leben erweckt. Wie Cage
so bezieht sich auch Rebecca Saunders in **/O/**für Sopran Solo auf
James Joyce, konkret auf Molly Blooms Schlussmonolog aus dem
**/Ulysses/**, dem sie mit **/Yes /**auch eine Version für Sopran und 19
Instrumentalisten gewidmet hat. Saunders, die gerade erst den
hochdotierten Ernst von Siemens Musikpreis erhalten hat, beweist mit
**/O/**einmal mehr ihre Lust am reinen Klang. Jeder einzelne wird als
Ereignis zelebriert, Sarah Maria Sun kostet jeden Laut, jede Silbe im
wahrsten Sinne des Wortes aus, formt ihn im Munde, lässt ihn auf der
Zunge zergehen, säuselt, gurrt und flüstert. Der eigentliche Text tritt
dabei zurück und ist doch unterschwellig sowie durch das immer wieder
aufscheinende Yes präsent – ein Ja zum Leben und zur Musik. In Georges
Aperghis **/Récitation Nr. 8, 9 und 11/**sowie in Luciano Berios
Klassiker **/Sequenza III /**lebt Sun dann vor allem ihr theatralisches
Temperament aus. Mit vollem Körpereinsatz, mimisch und gestisch teils
bewusst überzeichnet, knarzt, rotzt und spuckt sie, um im nächsten
Moment mit voller Stimme zu tönen und dabei ihre enorme
Wandlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Im Vergleich dazu bietet
Nonos **/La fabbrica illuminata /**fast schon lupenreinen Belcanto. Im
erneut abgedunkelten Saal lenkt nichts ab von den Klängen, so dass das
Wechselspiel von Tonband und Stimme, bei dem die Stimme der
Menschlichkeit auf die teils harschen Geräusche des Alltags trifft,
wunderbar zur Geltung kommt – der eindrucksvolle Abschluss eines
eindrucksvollen Abends.*
**[Pink Floyd Ausstellung im Dortmunder U]**
*Aktuell gibt es noch einen weiteren musikalischen Grund nach Dortmund
zu pilgern: Im Dortmunder U gastiert noch bis 10.2. die Pink Floyd
Ausstellung **Their Mortal Remains <https://pinkfloydexhibition.de/>**/,
/**die auf verschlungenen Pfaden eine spannende Zeitreise präsentiert.
Sie führt von den Anfängen im London der 60er Jahre (so einem All Night
Rave 1966, laut damaligem Pressebericht eine „Poptanz-Veranstaltung, die
psychedelische Effekte und gemischte Medien umfasst – was auch immer das
sei.“) über den tragischen Absturz von Syd Barrett, die Hochzeit der
70er, die Querelen zwischen Roger Waters und David Gilmour, die
schließlich zum Ausstieg von Waters führten, bis zur einmaligen
Wiedervereinigung 2005 anlässlich der von Bod Geldorf organisierten
Live-8-Veranstaltung. Dabei waren die Jungs zunächst als Architektur-
bzw. Kunststudenten an den Start gegangen und von Anfang an ging es um
mehr als nur Musik. Dies zeigt sich in den vielfältigen Kooperationen
mit Filmemachern (Antonioni – denkwürdig die Musik zur berühmten
Explosionsszene in **/Zabriskie Point/**), Choreographen (Roland Petit),
Comiczeichnern (Gerald Scarfe) und Künstlern (Jonathan Park – den
Ruhrgebietlern durch seine Lichtinstallation im **Landschaftspark
Duisburg-Nord <https://www.landschaftspark.de/>**bekannt), die
schließlich Pink Floyd-Shows zu megalomanischen Gesamtkunstwerken
machten. All das lässt sich in Dortmund akribisch nachverfolgen, von
frühen studentischen Architekturzeichnungen über Originalinstrumente und
Bühnenequipment, Plakaten, Skizzen und Tagebuchaufzeichnungen bis zu den
riesenhaften Figuren aus **/The Wall. /**Man erfährt, auf welch
spitzfindige und manchmal nicht ungefährliche Weise, die berühmten
Plattencover zustande kamen – in Zeiten als man noch nicht alles am
Bildschirm digital zurechtschustern konnte. Natürlich ist das alles
nicht neu, aber es macht Spaß, sich treiben zu lassen und in Details zu
versenken und wahrscheinlich wird dabei selbst dem ausgebufftesten Fan
irgendein Schnipsel begegnen, den er so noch nicht gesehen hat. Am
spannendsten sind wie meistens im Leben, die Widersprüche und
Ambivalenzen, die sich auftun. Da ist die Lust am musikalischen
Experiment, an schrägen, geräuschlastigen Klängen unter Einsatz der
neuesten Technik neben Akkorden und Melodien von einer Eindringlichkeit
und Eingängigkeit, dass man sie einmal gehört nie mehr los wird. Da sind
die St*udioaufnahmen, bei denen jeder Ton perfekt und alternativlos zu
sein scheint, denen gleichwohl ausgiebige improvisatorische Erkundungen
in Live-Konzerten vorausgingen. Und da sind zunehmend pointierter
formulierte politische und gesellschaftskritische Botschaften
eingetaucht in eine eigenwillige Melancholie, die jedem aufrührerischen
Elan den Boden zu entziehen droht. Ausgangspunkt von /The Wall/ war laut
Roger Waters sein Gefühl, auf der Bühne zum Monster zu werden, sich vom
Publikum zunehmend zu entfremden. Doch der Versuch, diese Mauer zum
Einsturz zu bringen, resultierte in einer überbordenden Bühnenshow, die
alles bisherige in den Schatten stellte, und der gegenüber das Publikum
nur ehrfurchtsvoll in die Knie gehen konnte. Der Besuch der Ausstellung
ist nicht zuletzt auch eine Reise in die eigene Biographie, bei der sich
manches ganz nah und vertraut und manches ganz fern und gestrig anfühlt
– so ist das eben mit sterblichen Überresten.
*[***Ensemble Modern mit Mark Andre in der Kölner Philharmonie]**
*Auch in der **Kölner Philharmonie
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**gab es Besonderes zu
entdecken: Das **Ensemble Modern
<https://www.ensemble-modern.com/>**spielte am 25.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-ingo-metzma…>
unter Leitung von **Ingo Metzmacher
<http://www.ingometzmacher.com/de>****Mark Andres
<https://www.edition-peters.de/composer/andre-mark/w00101>**Zyklus
**/riss/**. Dieser hat seinen Ursprung im heute als **/riss
2/**fungierenden, 2014 uraufgeführten Mittelteil, von dem sich Andre,
wie er es im einleitenden Gespräch mit Ingo Metzmacher formulierte,
geradezu gezwungen fühlte, ihn zum Triptychon zu erweitern. Wie
hinlänglich bekannt ist Andre bekennender protestantischer Christ und
sein gesamtes Schaffen religiös motiviert. Er erlebt sich als Medium,
das sich der Ausstrahlung des Heiligen Geistes öffnet und diese in Musik
transformiert. So bezieht sich auch der **/riss/**-Zyklus konkret auf
zwei Bibelstellen, die die sichtbare Anwesenheit Gottes thematisieren:
das Aufreißen des Himmels bei der Taufe Jesu im Jordan und das Reißen
des Tempelvorhangs in seiner Todesstunde. Derart offensiv zur Schau
gestellte Erweckungserlebnisse können leicht aufdringlich und penetrant
wirken. Doch im Gegensatz zu Stockhausen, der vom Sirius beglückt wurde,
strahlt Andre keine selbstzufriedene Gewissheit aus, im Gegenteil. Er
wirkt immer etwas gequält und man merkt, dass er es sich selbst nicht
leicht macht und sich der Fragilität seines Erlebens bewusst ist. Zudem
impliziert ein Riss durchaus widersprüchliche Konnotationen. Ihm haftet
etwas Aggressiv-Destruktives an und gleichzeitig öffnet er den Blick auf
das Dahinterliegende, durch ihn erst Erfahrbare, er ist Zerstörer und
Ermöglicher in einem. Diese Aura der Ambivalenz und Verletzlichkeit
haftet auch der Musik an, die man gut ohne vorheriges Glaubensbekenntnis
hören kann. Missionarischer Eifer liegt ihr fern, es ist eine Musik des
Entschwindens, oftmals an der Grenze des Hörbaren, die gerade durch ihre
Zurückgenommenheit Präsenz und Intensität gewinnt. Im Mittelteil
artikuliert sich der Riss durch 13 Leerstellen, die das Klanggeschehen
innehalten lassen. Dieses selbst besteht teils aus irrlichternden,
geräuschhaften, huschenden und fauchenden Klängen, bei denen u.a.
aneinandergeriebene Styroporstücke zum Einsatz kommen; harschere Akzente
und pointierte Pizzicati wirken in diesem Umfeld besonders eindringlich
und im wahrsten Sinne des Wortes einschneidend, zudem macht sich in
einigen Passagen eine weitere, metrisch geprägte Zeitebene bemerkbar,
ein enervierendes Pochen, das – in den Worten Metzmachers – von
unbarmherziger Penetranz ist, wie ein tropfender Wasserhahn. Über gut 60
Minuten entsteht so eine Spannung und Anspannung, die keinen Augenblick
nachlässt und dem Hörer äußerste Konzentration abverlangt. Dies gilt
selbstverständlich erst recht für die Musiker des Ensemble Modern, die
mit bewundernswerter Akribie und Sensibilität ans Werk gehen.*
**[Termine im Februar] **
**Köln**
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Richard Dubognon am **2.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/alain-altinoglu/120980>**,
das **JACK Quartet <http://jackquartet.com/>**am **15.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/jack-quartet-carter-castri-…>**,
Raquel García-Tomás am **17.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/josep-ramon-olive-ian-tinda…>**,
das **Trio Catch <https://www.triocatch.com/de/>**am **19.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/trio-catch-j-pusker-t-yang-…>**,
**Martin Grubinger <https://www.martingrubinger.com/>**mit Werken von
Andrea Tarrodi und Daníel Bjarnason am **24.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/m-grubinger-goteborger-symp…>**und
Galina Ustwolskaja am **26.2.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/y-bronfman-debussy-schubert…>**auf
dem Programm. Die **Kunststation Sankt Peter
<http://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/konzerte/>**lädt am 2.,9., 16.
und 23.2. zu Lunchkonzerten ein.*
*Im **musikwissenschaftlichen Institut
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php>**der Uni Köln
ist am 1.2. **Julia Mihály <http://juliamihaly.net/>**zu Gast, 'Auf der
Suche nach der Rose' mit Liedern von Crumb und Gubaidulina steht am
**6.2. <http://www.imzentrumlied.de/Termine_3/6-Februar-2019.html>****im
Zentrum Lied <http://www.imzentrumlied.de/>, ON <http://on-cologne.de/>
präsentiert vom 7. bis 10.2. **/Why Rabbit. Why/
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=1141&tx_ttnews[back…>**?
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=1141&tx_ttnews[back…>,
**ein Stück Musiktheater mit Zwischenräumen, Pausen, Unterbrechungen und
Lücken, und in der **alten Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/>**wird am **11.2.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/830?month=201902>**das
Trio MUT erwartet. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**lädt
am **11.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-view-afar-11022019?pa…>**zum
Montagskonzert und gastiert am **17.2.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-69-17022019?pager…>**im
WDR. Beim 5. Raderbergkonzert im Deutschlandfunk erklingt am **19.2.
<https://www.deutschlandfunk.de/raderbergkonzerte-2018-2019-5-raderbergkonze…>**ein
Werk von Kelly-Marie Murphy, beim **Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/musik-der-zeit-346.html>**-Konzert
des WDR werden am 23.2. Werke von Vassos Nicolaou und Jan St. Werner aus
der Taufe gehoben und das Ensemble **hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/de/>**ist am 25.2. im Kölnischen
Kunstverein zu erleben. Im **Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**stehen das Trio Gille Düppe Gramss am
**7.2.
<https://www.stadtgarten.de/programm/jazz-trane-gille-dueppe-gramss-1326>**,
zwei Sets im Rahmen der Reihe Klaeng am **9.2.
<https://www.stadtgarten.de/programm/klaeng-die-serie-17-1001>**und die
**reiheM <http://www.reihe-m.de/con/>**mit The Final Session am **22.2.
<https://www.stadtgarten.de/programm/reihem-1372>**auf dem Programm und
im **Loft <https://www.loftkoeln.de/>**kann man u.a. ein audio-visuelles
Konzert für Peter Behrendsen am **3.2.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/alte-talente-poesie-und-chaos-·-ein-audio…>**und
Wisseltangcamatta am **17.2.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/the-wisseltangcamatta-2/>**erleben.**
Weitere Termine finden sich wie üblich bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**und Jazzveranstaltungen bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.*
**Ruhrgebiet**
*Am 2.2. findet in der ***Bochumer***Christuskirche das **Moving Noises
Festival
<https://movingnoises.com/2018/10/27/moving-noises-festival-2019/>**statt.*
*In der ***Dortmunder*****Stadtkirche Sankt Petri
<https://stpetrido.de/cms/index.php/programm/konzerte>**erklingen am
1.2. Werke von Jan Pieterszoon Sweelinck, Samuel Scheidt, Tom Johnson,
Burkhard Schlothauer sowie **Eva-Maria Houben
<http://www.evamariahouben.de/>**und im **mex
<http://www.mexappeal.de/>**im Künstlerhaus ist am **2.2.
<http://www.mexappeal.de/?p=5302>****Claus van Bebber
<http://www.cvbebber.de/>**zu Gast.*
*In der ***Duisburger***Orgelreihe spielt Christian Schmitt am **9.2.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/toccata-3-2018-19/>**ein
neues Werk von Daniel Roth. Im **Lokal Harmonie
<https://www.lokal-harmonie.de/>**steht am **2.2.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/508/-/the-w…>**das
Trio Wisseltangcamatta und am **24.2.
<https://www.lokal-harmonie.de/veranstaltungen/eventeinzelheiten/509/-/drei-…>**das
Trio Drei auf der Bühne. *
*2019 spielt die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**an fünf
Sonntagen eine besondere Kammermusikreihe bei **PACT Zollverein
<https://www.pact-zollverein.de/> in ***Essen, wobei ***z**um Auftakt am
**24.2. <https://www.pact-zollverein.de/programm/view-afar>**die 60er
Jahr wieder lebendig werden. **JOE
<http://www.jazz-offensive-essen.de/>**, die Jazz Offensive Essen,
kündigt für den 14., 21. und 28.2. Sessions an.*
**Düsseldorf**
*Im Rahmen der Tage der Kammermusik der **Robert Schumann Hochschule
<http://www.rsh-duesseldorf.de/>**am 2. und 3.2. erklingen u.a. Werke
von **Michael Denhoff <http://www.denhoff.de/>**und im Ensemblekonzert
am **13.2.
<http://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2019-02-13-ankunft-wa…>**trifft
John Cage auf Richard Wagner. Vom 7. bis 9.2. findet in der Kunsthalle
und in der Filmwerkstatt das **Approximation Festival
<http://www.approximation-festival.de/festival.html>**statt, das
experimentelle Klaviermusik präsentiert. Das **Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>**ist am 10.2. mit Werken von Jülich,
Banasik, Yun und anderen in der **Jazz-Schmiede
<https://www.jazz-schmiede.de/>**zu Gast, in der **Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/>**spielt Avi Avital am **12.2.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Faszination-Klassik/Avi-Avital-The-Kni…>****/Three
studies from Couperin/**von Thomas Adès und im **Kunstpalast
<https://www.kunstpalast.de/>**ist am **16.2.
<https://www.kunstpalast.de/calendar/258/1600-Repercussion-feat.-Warped-Type>**das
Schlagzeugensemble **Repercussion <http://repercussion.de/>**mit
musikalischen Grenzgängen zu erleben.*
**Sonstwo**
*Im Rahmen von **Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**trifft das
Duo Biliana Voutchkova & Michael Thieke**vom 1. bis 8.2. in Bochum,
Wuppertal, Münster, Moers, Düsseldorf, Köln, Bonn und Duisburg auf
wechselnde Gäste.*
*Die **Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/>*****Aachen***befasst sich am **9.2.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=1644>**in der Reihe 'Hören und Sprechen
über neue Musik' mit **Ludger Singer <http://www.ludger-singer.de/>**und
am **16.2. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1697>**ist das **Jens Düppe
<http://www.jensdueppe.de/home.html>**Quartett zu Gast.*
*Im ***Bonner*****Theater im Ballsaal
<https://www.theater-im-ballsaal.de/>**ist am **3.2.
<https://www.theater-im-ballsaal.de/onemanband/index.php>**Dorrit
Bauerecker als Onemanband zu erleben.*
*In der **Musikhochschule
<http://www.hfm-detmold.de/>*****Detmold***stehen am 1. und
2.2.Opernabende mit Arien und Ensembles aus dem 20. Jahrhundert und am
2., 4., 8. und 11.2. Werkstattkonzerte der Schlagzeugklasse auf dem
Programm. *
*Das ***Krefelder*****TAM <http://www.tamkrefeld.de/>**, Theater am
Marienplatz, feiert im Februar (jeweils freitags um 22 Uhr) den 80.
Geburtstag von Urs Peter Schneider.*
*Im Rahmen des kleinen Festivals **York Höller zum 75.
<https://www.kulturstadtlev.de/forum/eigene-veranstaltungen/klangzeichen-yor…>**präsentieren
Schüler der ***Leverkusener***Musikschule am **16.2.
<https://www.kulturstadtlev.de/veranstaltungskalender/eventdetail/news/works…>**seine
Klavierwerke für Kinder und Jugendliche.*
*Am **Theater <https://www.theater-muenster.com/>*****Münster***hat am
3.2. **Moritz Eggerts <http://www.moritzeggert.de/>**szenisches Konzert
**/Teufels Küche/
<https://www.theater-muenster.com/produktionen/teufels-kueche.html/ID_Vorste…>**für
drei Musiker, einen Schauspieler, Gemüse und ganz viele Kinder Premiere
und in der **Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm&no_cache=1>**stehen
die **Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am 3.2., der
Impro-Treff am 7.2., das Trio MUT am 10.2. und das
Weißenfellss-Kellers-Duo am 15.2. auf dem Programm.*
*In der Festhalle ***Viersen***ist am **9.2.
<https://www.viersen.de/de/veranstaltung/schlagwerk-trifft-lichtkunst-981884…>**das
Schlagzeugensemble **Repercussion <http://repercussion.de/>**und am
**12.2.
<https://www.viersen.de/de/veranstaltung/orion-streitrio-3599596/>**das
Orion Streichtrio mit Alfred Schnittkes **/Streichtrio/**zu Gast.*
*Die **Oper <https://www.oper-wuppertal.de/>*****Wuppertal***produziert
gemeinsam mit Rimini Protokoll John Cages **/Europeras 1&2/
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/spielplan/detailansicht-auffuehrung/?tx_…>**.
Premiere ist am 2.2 und im **ort <http://www.kowald-ort.com/>**erwartet
uns neben den **Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**am 2.2. und
dem cine:ort am 7.2. das Trio MUT am 12.2.*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
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*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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können Sie sie auch hier lesen:
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*Januar 2019*
*Gewesen:*//Elliott Sharps Benjamin-Oper /Port Bou/– /Marx in London/am
Bonner Theater – Frau Musica Nova in Köln*
Angekündigt: *Frakzionen in Bielefeld – Arditti Quartet in Detmold –
Ensemble Modern mit Musik von Mark Andre in Köln u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an ***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
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**[Elliott Sharps Benjamin-Oper ***/*Port Bou*/***]**
*Nachdem **/Port Bou/**, **Elliott Sharps
<http://www.elliottsharp.com/>**Oper über Walter Benjamin, 2014 in New
York zur Uraufführung kam und 2015 seine erste und bislang einzige
europäische Inszenierung im Berliner Konzerthaus erlebte, präsentierte
jetzt die **In-situ-art-society <http://in-situ-art-society.de/>**, ein
2014 von Pavel Borodin und Georges Timpanidis in Bonn gegründeter Verein
zur Förderung zeitgenössischer Musik, vier Aufführungen in Bonn,
Duisburg und Münster. In Port Bou, einem kleinen Ort am Mittelmeer an
der Grenze zwischen Frankreich und Spanien, beging Benjamin 1940 auf der
Flucht vor den Nazis Selbstmord und so wie sich in einem derartigen
Moment das gesamte Leben verdichtet, so zeigt auch Sharp einen formal
wie inhaltlich äußerst reduzierten und konzentrierten Blick auf das
Geschehen. Drei Musiker (**Nicholas Isherwood
<http://www.nicholasisherwood.com/>**, Bassbariton, **Jenny Lin
<http://jennylin.net/>**, Klavier, und **William Schimmel
<http://www.billschimmel.com/>**, Akkordeon, ergänzt durch
elektronisches Zuspiel) genügen ihm, ein Video von Janene Higgins
fungiert als Bühne und Kulisse, auf Handlung wird verzichtet. Während
die Ouvertüre noch von visuellen Versatzstücken des Außen (Krieg,
Flüchtlingsströme) begleitet wird, führt uns bereits der zweite
Abschnitt in jenes Hotelzimmer, in dem Benjamin seine letzten Stunden
verbrachte – angedeutet durch ein Fenster, das keinen Blick mehr nach
draußen gewährt, während wechselnde Zeichen an der Wand (christliches
Kreuz, Davidstern, Hakenkreuz, Schriftzeichen usw.) uns umso intensiver
in sein Inneres schauen lassen. Vor seinen und unseren inneren Augen und
Ohren breiten sich jene Momente und Sphären aus, die ihn berührt und
begleitet haben, ohne ihn wirklich binden geschweige denn ihm Heimat
geben zu können. Seine Beziehung zum Judentum artikuliert sich in einem
suchenden, stotternden, stammelnden Ringen mit der Silbe **/Sh/**, das
sich schließlich nicht in einem erlösenden Bekenntnis (Schma Israel)
sondern in einem brutal-banalen Scheiße entlädt. Ein auch rhythmisch
prägnantes, insistierendes **/En arche en ho Logos/**(„Am Anfang war das
Wort“) führt ihn zu seinem Ureigensten, der Sprache. Aber der Verweis
auf Gott („und das Wort war bei Gott“) ist eliminiert, auch die Sprache
ist wurzel- und heimatlos geworden. In den letzten drei Abschnitten
(**/Schöpfung, Reproduktion, Übersetzung/**) zerrinnt sie ihm im Mund
und zwischen den Fingern, ein Mäandern zwischen den Worten und Sprachen,
ein sich Auffächern und Aufspalten („multitudes of selves and words and
death“), das im Chaos und Nichts mündet: Die letzten Worte sind „nulla
no tohu va bohu gornisht“. Ein wahrhaftiger Kontakt zum menschlichen
Gegenüber muss auf dieser Basis scheitern, was besonders eindrücklich
der Abschnitt **/Ajsa/**verdeutlicht, der um seine Beziehung zu der
lettischen Schauspielerin Ajsa Lacis kreist, die mit ihm nach Moskau
reiste, um ihm den Kommunismus näher zu bringen. Einen Moment lang
scheint mit ihr die Wirklichkeit wieder Einzug zu halten, doch alles ist
in Rot getaucht, es ist eine im Dogma erstarrte Welt, die Benjamin
sprachlos, mit einem stammelnd-hilflosen **/Ah/**zurücklässt. Der
Abschnitt veranschaulicht auch Sharps diffizilen Einsatz der Technik.
Das elektronische Zuspiel besteht aus von den Musikern und ihm selbst
vorab aufgezeichneten Tonspuren, die verfremdet, gedehnt und gefaltet
werden, eine Technik, bei der die Eigenschaften zweier Audiodateien
übereinander gelegt und zu etwas Neuem verschmolzen werden. In
**/Ajsa/**erscheint diese als unwirkliche, körperlose Sopranstimme, wie
ein Irrlicht, verführerisch, anziehend und gleichzeitig bedrängend,
vereinnahmend, gefährlich. Sharp gelingt ohne oberflächliches
Psychologisieren oder konstruiertes Spekulieren ein eindrücklicher Blick
auf Benjamins innere Verfasstheit während seiner letzten Stunden – vor
allem mit den Mitteln der Musik, die mal scharf, schneidend, mit
wiederkehrenden Rhythmen und Motiven, mal suchend und stammelnd das
Geschehen ausleuchtet. Und obwohl sich Stimme, Klavier, Akkordeon und
Zuspiel gleichberechtigt begegnen, ist es doch Isherwood, dessen
Ausdruckskraft und Präsenz den Fixpunkt bilden. Wenn er die Bühne
verlässt und die Musik verstummt, zeichnet sich im Fenster roter
Feuerschein ab. Götterdämmerung und Weltenbrand und doch auch Morgenrot,
denn die Welt dreht sich allem Grauen zum Trotz weiter.*
**[***/*Marx in London */***am Bonner Theater]**
*Von ganz anderem Holz geschnitzt ist eine Uraufführung, die am 9.12.
als Auftragswerk des Theater Bonn <http://www.theater-bonn.de/> aus der
Taufe gehoben wurde und sich ebenfalls mit einer verstorbenen
Geistesgröße befasst: **/Marx in London/
<http://www.theater-bonn.de/spielplan/gesamt/event/marx-in-london/vc/Veranst…>**.
Das auf Anregung und unter Mitwirkung von Jürgen R. Weber entwickelte
Werk war von Anfang an als Opernfarce geplant und widmet sich
vorzugsweise den grotesk-abwegigen Seiten in Marx' Leben. Weber ist
durch seine Regieerfahrung mit Seifenopern wie **/GZSZ/**und **/Sturm
der Liebe/**bestens für eine derartige Aufgabe gerüstet und holte sich
ebenfalls einschlägig vorbelastete Mitstreiter ins Boot. Die Musik
besorgte Jonathan Dove, der für seinen schmissig-eingängigen
Kompositionsstil bekannt ist und mit **/Marx in London/**bereits seine
29. Oper vorlegt, für das Libretto zeichnet Charles Hart verantwortlich,
der durch seine Zusammenarbeit mit Andrew Lloyd Webber bekannt geworden
ist. Spätestens jetzt wird sich womöglich der eine oder andere fragen,
was diese Besprechung in einer Gazette über Neue Musik in NRW verloren
hat – ein völlig berechtigter Einwand. Aber ab und zu kann es nicht
schaden, über den Tellerrand hinauszuschauen, und wenn man erst einmal
akzeptiert hat, dass weder experimentelle Klänge noch eine
Auseinandersetzung mit Marx' philosophischem Lebenswerk zu erwarten
sind, kann man dem Abend durchaus amüsante Seiten abgewinnen.
Tatsächlich wird keine Peinlichkeit aus Marx' Leben ausgelassen. Gleich
zum Auftakt sehen wir ihn, wie er seine Haushälterin anbaggert, mit der
er bereits einen unehelichen, inzwischen erwachsenen Sohn hat, der –
obwohl von Engels anderweitig entsorgt – unverhofft auf der Bildfläche
erscheint und von Marx' Tochter Tussy für einen Spion gehalten wird,
bevor sie selbst mit ihm anbändelt. Jenny, die Ehefrau, ertränkt –
gemeinsam mit besagter Haushaltshilfe – ihren Kummer im Alkohol, während
Marx angesichts der ewigen Geldnot versucht, ihr Familiensilber zu
versetzten, aber sich auch dabei zu dumm anstellt. Mehr als einmal
erweist sich Engels als Retter in der Not, der den Gepeinigten wahlweise
Wein- oder Geldlieferungen zukommen lässt. Marx' politische Mission
dient in arg zurechtgestutzter Form nur als dekoratives Beiwerk und
Vorlage für opulente Chorpartien – so wenn er einnickt und von der
Revolution träumt oder sich in einer Arbeiterkneipe als spendabel
erweist. Das alles wird von Dove musikalisch gut gewürzt, besonders
Tussy – die eigentlich Schauspielerin werden wollte – darf sich in
überschwänglichen Koloraturen ergehen, Engels kommt 'in strahlendstem
C-Dur mit Trompetenbegleitung' einher und auch einige 'fast unbekümmerte
Songs' dürfen nicht fehlen. Vor einem wandelbaren Bühnenbild, eine
Mischung aus Häuserzeile und Maschinenpark, sorgt Weber als Regisseur
für viel Bewegung, ständig sind die Protagonisten auf fahrbaren
Untersätzen unterwegs und nach einem völlig überdrehten Showdown mündet
das Ganze in einem Friede-Freude-Eierkuchen-Szenario, zu dem Engels
natürlich wieder den Wein spendiert. In der Vorweihnachtszeit milde und
versöhnlich gestimmt kann ich das Spektakel als mässig-unterhaltsame
Einlage durchgehen lassen, wenn ich aber daran denke, was die Oper Bonn
in früheren Zeiten in der Reihe 'bonn chance' an Uraufführungen auf die
Beine stellte, kommt doch Wehmut auf. *
**[Frau Musica Nova]**
*Vor 21 Jahren rief Gisela Gronemeyer die Initiative **Frau Musica Nova
<http://www.brigitta-muntendorf.de/frau-musica-nova/>**ins Leben mit dem
Ziel, das Schaffen von Frauen in der neuen Musik besonders zu fördern.
Ein Blick in die Konzertprogramme der einschlägigen Festivals zeigt,
dass dies auch heute noch kein überflüssiges Unterfangen ist, und so ist
es zu begrüßen, dass inzwischen mit **Brigitta Muntendorf
<http://www.brigitta-muntendorf.de/>**die Nachfolgegeneration den
Staffelstab übernommen hat und auch weiterhin gemeinsam mit dem
Deutschlandfunk regelmäßig zum Jahresende ein Konzert von und mit Frauen
ausgerichtet wird. Mit Muntendorf, die seit 2013 für das Programm
verantwortlich zeichnet, hat Frau Musica Nova eine neue Handschrift
bekommen. Performance, Multimedia, diverse Grenzüberschreitungen haben
Eingang gefunden und so ist es stimmig, dass die Veranstaltung diesmal
nicht im ehrwürdigen Kammermusiksaal des Deutschlandfunks, sondern im
Ehrenfelder **Artheater <https://artheater.de/>**über die Bühne ging, wo
neben dem Theater- und Konzertbetrieb auch ein reges Clubleben blüht.
Die in diesem Jahr eingeladene Turntable-Spezialistin **Shiva Feshareki
<https://www.shivafeshareki.co.uk/>**konnte sich daher wie zu Hause
fühlen. Die 2017 mit dem British Composer Award ausgezeichnete
Künstlerin hat auch schon für und mit großem Orchester gearbeitet, in
Köln präsentierte sie sich in ihrem ureigenen Medium und zauberte mit
ihren Turntables spannungsvolle Klanglandschaften, bei denen sich
Rhythmen und Sounds auf- und abbauen, überlagern, aufschaukeln oder
gegenseitig in die Quere kommen. Begleitet wurde sie dabei von der
Violinistin des **Ensemble Garage
<http://beta.ensemble-garage.de/>****Akiko Ahrendt
<https://sabineakiko.net/>**, die neben ihrem Instrument auch ihre
elektronisch verfremdete Stimme einsetzte. Mit feinnervigem Wortgestöber
brachte sie sich ins Spiel, ließ ihre Geige knarzen oder streute nervöse
Schraffuren über elektronische Störfelder. Manchmal bissen die beiden
sich fest, traten auf der Stelle, dann wieder brachen sie auf in
elegische Gefilde, in denen sich Zeit und Raum verlieren. Man konnte
kaum glauben, dass sich Feshareki und Ahrendt am Vortag bei der Premiere
in Hellerau erstmals begegnet waren.*
**[Termine im Januar]**
**Köln**
*Die **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**kündigt
für den **23.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/round-2-podium-mit-elektron…>**das
Podium mit elektronischer Musik und für den **25.1.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/ensemble-modern-ingo-metzma…>**ein
Konzert des **Ensemble Modern <https://www.ensemble-modern.com/>**mit
Musik von Mark Andre an. In der **Kunststation Sankt Peter
<http://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**stehen neben den
Januar-Improvisationen am 6.1. und Lunch-Konzerten am 19. und 26.1. **ON
<http://www.on-cologne.de/>**-Konzerte mit Sabine Akiko Ahrendt am
**16.1.
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=1137&tx_ttnews[back…>**und
dem Trio Abstrakt am **30.1.
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=1138&tx_ttnews[back…>**auf
dem Programm. ON – Neue Musik Köln hat außerdem am **22.1.
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=1139&tx_ttnews[back…>**Ruskin
Watts eingeladen. Das WDR Sinfonieorchester spielt am **12.1.
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/musik-der-zeit-346.html>**im
Funkhaus Wallrafplatz Werke von Claude Vivier, Robert HP Platz und Oscar
Bianchi, am **13.1.
<https://kgnm.de/event/dozentenkonzert-musikschule-beitrag-neue-musik-fuer-c…>**erklingt
zeitgenössische Musik im Dozentenkonzert der **Carl-Stamitz-Musikschule
<http://www.stamitz-musikschule.de/>**, im **musikwissenschaftlichen
Institut
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/11363.html>**der Uni
Köln kommt am 18.1. **Raum-Musik
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/33059.html>**von
Natascha Nikeprelevic zu Gehör, beim **Raderbergkonzert
<https://www.deutschlandfunk.de/raderbergkonzerte-2018-19-die-neue-saison-im…>**des
Deutschlandfunks spielt das Brentano String Quartet Musik von Matt
Aucoin und Elliot Carter, in der **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/home/>**ist am **24.1.
<https://www.khm.de/termine/news.4560.soundings-015-warble/>**in der
Reihe soundings das Duo Warble zu Gast, im **japanischen Kulturinstitut
<https://www.jki.de/>**stellt das ensemble 20/21 am **25.1.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/schritt-fuer-schritt.html>**neue
Musik japanischer Komponisten vor und ebenfalls am **25.1.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/departure-25012019?pager=2018--2019>**präsentiert
Departure, eine Kooperation von **Ensemble Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de>**und Studio für Elektronische Musik der
Hochschule für Musik und Tanz Köln, eine Reihe von Uraufführungen.*
*Volles Programm wie üblich im **Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>**und weitere Termine bei **kgnm
<https://kgnm.de/>**und **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.*
**Ruhrgebiet**
*Das ***Dortmunder*****Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/>**kündigt **Heinz
Holligers****/Reliquien/**als deutsche Erstaufführung am **25.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/25-01-2019-junge-wilde-anna…>**an
und am **18.1.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/18-01-2019-musik-fuer-freak…>**ist
die Sopranistin **Sarah Maria Sun <http://sarahmariasun.de/>**mit Musik
von Cage, Saunders, Aperghis, Nono und Berio zu erleben.*
*In der ***Duisburger***Mercatorhalle spielt das Armida Quartett am
**13.1.
<https://www.duisburglive.de/event/2019/01/13/5-kammerkonzert-3/>**das
**/1. Streichquartett/**von Sofia Gubaidulina. Am **27.1.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/adr-2018-2019-farben-3-chrom/>**sind
Mitglieder der Duisburger Philharmoniker im **Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>**zu Gast und bereits am
**26.1.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/adr-2018-2019-farbenlese-beto…>**hält
Prof. Friedrich Schmuck dort einen einleitenden Vortrag. Außerdem findet
im Earport am 12. und 13.1. ein Klangworkshop für Menschen mit Demenz
und ihre Angehörigen statt. *
*In der ***Essener*****Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/>**stehen die Tape Session am 10.1.,
Kompositionen von Folkwang Lehrenden am 15.1., ein Konzert der
integrativen Komposition am 21.1., frische Klänge am 24. und 26.1. sowie
ein Abend mit dem Impr%rchester am 25.1. auf dem Programm. Außerdem wird
am 9.,16. und 23.1. die Ringvorlesung 'Musik und Performance im 21.
Jahrhundert' fortgesetzt. Am **25.1.
<https://www.theater-essen.de/philharmoniker/spielplan/essener-philharmonike…>**wird
in der **Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmoniker/>**als Nachklang zum
NOW!-Festival die Abschlusspräsentation des Schülerprojekts vorgestellt
und die **Jazz Offensive Essen
<http://www.jazz-offensive-essen.de/>**veranstaltet vom 17. bis 19.1.
das JOE Festival.*
**Düsseldorf**
*Am **30.1.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal15/>**spielt
in der **Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**das **Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>**in der Reihe 'Na hör'n Sie mal!' Werke
von Anno Schreier, Anton Webern, Manfred Trojahn und Elena Mendoza.*
**Sonstwo**
*Vom 11. bis 13.1. findet in der ***Bielefelder***Zionskirche das
Festival für zeitgenössische Musik in der Kirche **Frakzionen
<https://www.frakzionen-festival.de/>**statt – der Eintritt ist wie
immer frei. Zudem hat am 13.1. am **Theater Bielefeld
<https://theater-bielefeld.de/>**die Oper **/Dead Man Walking/
<https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/dead-man-walking.html>**von
Jake Heggie Premiere und am **14.1.
<https://rudolf-oetker-halle.de/veranstaltung/ensemble-horizonte.html>**ist
in der **Rudolf-Oetker-Halle <https://rudolf-oetker-halle.de/>**das
**Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/>**zu Gast.*
*Am **5.1.
<http://www.ensemblehorizonte.de/klangwerkstatt/aktuell/>**wird die
nächste **Klangwerkstatt
<http://www.ensemblehorizonte.de/klangwerkstatt/>*****Detmold***veranstaltet
und das **Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/>**spielt
am **13.1. <http://www.ensemblehorizonte.de/aktuell/index.php>**im
Hangar 21. In der **Hochschule für Musik
<http://www.hfm-detmold.de/>**stehen das Ensemble Earquake am 11.1., das
Arditti Quartet am 29.1., die Werkstatt für Wellenfeldsynthese am 30.1.
und ein Konzert der Schlagzeugklasse mit dem Komponisten David Dramm am
31.1. auf dem Programm.*
*Das neue Jahr startet am 1.1. mit einem Konzert im Atelier von Antoine
Beuger in ***Haan ***(Anmeldungen und weitere Infos unter 02129.4954).*
*Bayer Kultur <https://www.kultur.bayer.de/>**veranstaltet am **20.1.
<https://www.kultur.bayer.de/de/klm-255-zum-75-jubilaeum-von-york-hoeller.as…>**in
Le***verkusen ***ein Konzert anlässlich des 75. Geburtstags von York
Höller.*
*Die **Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/>**in
***Münster***präsentiert improvisierte Musik am 6.1. sowie eine
Jazz-Film-Reihe.*
*Das **Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/>**der Uni
***Siegen ***kündigt für den **17.1.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/18_1…>**ein
Konzert mit Orgelmusik in der Nikolaikirche an. *
Im *Wuppertaler* ort <http://www.kowald-ort.com/> erwarten uns die
Filmreihe cine:ort am 10.1.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/cine-ort-2019.html>, das Trio
Kali am 20.1.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/20-1-2019-kali.html> und
Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/> am 31.1.
<http://www.kowald-ort.com/_2019/termine/31-1-2019-landpartita.html>
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:*
***Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra
Hedler**<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>*
*<mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>****neuemusik(a)kulturserver-nrw.de
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**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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24 Nov '18
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*Dezember **2018*
*Gewesen:*//NOW!-Festival in Essen – Schnebels /Luther 500/in Mülheim*
Angekündigt: *Containerklang und Frau Musica Nova in Köln – /Marx in
London/am Bonner Theater – Elliott Sharps Benjamin-Oper /Port Bou/u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? Dann
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<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
**[NOW!-Festival in Essen]**
*Vor genau 10 Jahren startete die Kulturstiftung des Bundes mit dem
**Netzwerk Neue Musik <http://www.netzwerkneuemusik.de/>**ein groß
angelegtes Projekt zur Förderung von 15 regionalen Initiativen, die sich
der Vermittlung zeitgenössischer Musik verschrieben haben, wobei NRW mit
**Köln <http://www.netzwerkneuemusik.de/index--141--699.html>**, **Essen
<http://www.netzwerkneuemusik.de/index--137--671.html>**und **Moers
<http://www.netzwerkneuemusik.de/index--142--706.html>**gleich dreimal
vertreten war. In Köln entwickelte sich daraus **ON – Neue Musik Köln
<http://on-cologne.de/>**, ein lebendiges Netzwerk, das erst kürzlich
sein 10-jähriges Bestehen feierte (s. **Oktober-Gazette
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-oktober…>**).
Auch in Essen kam es zu einer engen Zusammenarbeit lokaler Partner, die
schließlich 2011 unter Federführung der **Philharmonie
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**in der Gründung des
Festivals **NOW!
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-2018-2019/now-form-p…>**gipfelte.
Inzwischen sind neben der Philharmonie die **Folkwang Universität
<https://www.folkwang-uni.de/home/>**, die **Stiftung Zollverein
<https://www.zollverein.de/ueber-zollverein/stiftung-zollverein/>**, der
**Landesmusikrat NRW <http://www.lmr-nrw.de/>**und **PACT Zollverein
<https://www.pact-zollverein.de/>**mit im Boot und NOW! hat sich zu
einer festen Größe entwickelt. Neben den altehrwürdigen Wittener Tagen
für neue Kammermusik ist es das wichtigste Neue-Musik-Ereignis im
Ruhrgebiet, wobei die Konzepte sehr unterschiedlich sind. Während Witten
sich als Uraufführungsfestival etabliert hat und ein internationales
Insiderpublikum anlockt, ist NOW! sehr viel breiter aufgestellt und
wendet sich ausdrücklich an Menschen vor Ort. Um dabei den roten Faden
nicht zu verlieren, orientiert man sich jedes Jahr an einem Leitthema
und nahm diesmal unter dem Motto 'form per form' performative Elemente
ins Visier – ein wahrlich weites Feld, das in Zeiten der Intermedialität
wieder hoch im Kurs steht. Der Bogen war weit gespannt und begann mit
einem Blick zurück zu den Anfängen der Moderne: Unter der Leitung von
Henrik Nánási präsentierten die Essener Philharmoniker Bartóks **/Herzog
Blaubarts Burg/**und Schönbergs Monodram **/Erwartung /**in einer
hochkarätigen, semikonzertanten Aufführung.**
Natürlich durfte Mauricio Kagel nicht fehlen, dessen instrumentales
Theater die jeder musikalischen Darbietung zugrunde liegenden
performativen Aspekte offensiv einsetzt und gleichzeitig durch
nicht-klingende Aktionen erweitert. Im PACT Zollverein war sein
raumgreifendes **/Zwei-Mann-Orchester/**mit den beiden Performern
Wilhelm Bruck und Matthias Würsch zu erleben, ersterer bereits bei der
Uraufführung 1973 beteiligt. Die beiden agieren in einer überbordenden
Konstruktion bestehend aus allen möglichen Klang- und Geräuscherzeugern,
deren Erreichbarkeit durch ein ausgeklügeltes System von Stricken und
Stangen sichergestellt wird. Nicht der Klang selbst sondern seine
Erzeugung wird hier zum Ereignis, was zur Folge hat, dass in dem
austarierten Mit- und Gegeneinander von Hör- und Sichtbarem, die
akustische Ebene manchmal ins Hintertreffen gerät. Kagels Progressivität
ist definitiv mehr im Szenischen bzw. Konzeptionellen und weniger im
Musikalischen angesiedelt. Seine 'normalen' Kompositionen klingen
oftmals erstaunlich konventionell und leben von den 'Zugaben', sei es,
dass der Dirigent wie im **/Finale mit Kammerensemble/**zum Schluss das
Zeitliche segnet oder die Stücke wie in **/Variéte/**als Folie einer
szenischen Umsetzung dienen. Bei NOW! erfolgte diese durch Essener
Schülerinnen und Schüler, die unter der Leitung von Violetta von der
Heydt und Angéla Wilmer mit viel Eifer und vielleicht etwas zu viel
Ernst bei der Sache waren.*
*Wie unterschiedlich die kompositorischen Herangehensweisen sind, zeigte
sich in einem Podiumsgespräch, an dem u.a. Carola Bauckholt und Johannes
Kalitzke teilnahmen. Die Kagelschülerin Bauckholt betonte, dass das
Hörbare für sie immer schon Geste und eine 'große Show' deshalb nicht
nötig sei. Ausgangs- und Fixpunkt ihres kompositorischen Denkens und
Gestaltens sind die konkreten Klänge, was man ihren Werken jederzeit
anmerkt und -hört. Selbst wenn sie wie in **/Hirn und Ei/**Musik für
Goretexjacken schreibt und damit eine slapstickhafte Ebene ins Spiel
bringt, die in diesem Fall vom **Schlagquartett Köln
<http://www.schlagquartett.de/>**lustvoll ausgereizt wurde, behält die
Musik eine eigenständige Qualität, die sich – zu ihrem eigenen Erstaunen
– sogar in der radiophonen Version vermittelt. In ihrem neuen Werk
**/Plosiv und Frikativ/**befasst sie sich mit der Lautgebung der Sprache
und transformiert Alltagsdialoge und -gegenstände (Sprühdosen,
Teppichklopfer usw.) in Musik – es ist, als würde Aschenputtel zum Tanz
bitten. Bei Johannes Kalitzke spielt nach eigenen Angaben der visuelle
Umweg eine wichtige Rolle, er denkt in Bildern nicht in Aktionen. Sein
neues Werk **/Türme des Vergessens/**, das um die Themen Fremdheit sowie
Kindheit und Alter – verkörpert durch einen Knabensopran (Maximilian
Leicher) und eine Altstimme (Jeanne Roth) – kreist, konnte jedoch nicht
überzeugen. Anklänge an arabische Modi, elektronisches Morphing, eine
krude Mischung aus Laientexten und Hochliteratur – all das fügt sich
nicht zusammen und führt zu einer thematischen Überfrachtung. In dem von
Kalitzke dirigierten Konzert mit der Neuen Philharmonie Westfalen kamen
außerdem Beat Furrers **/nero su nero/**und Helmut Oehrings
**/POEndulum/**zur deutschen Erstaufführung. Oehring hat dem
Sprachperformer David Moss eine drastische Version von Poes Erzählung
**/Die Grube und das Pendel /**auf den Leib geschrieben. Als zum Tode
Verurteilter, der angesichts eines sich ihm unerbittlich nähernden
tödlichen Pendels dem Wahnsinn verfällt, reizt Moss sein stimmliches und
darstellerischen Potential voll aus, er schluchzt, röchelt, keucht,
schreit, wimmert und stöhnt, sekundiert von stampfenden Rhythmen,
nervösem Pochen, eisigen Pizzicati – eine zweifellos eindrucksvolle
Performance für Freunde des dramatischen Overkill.**
Dass man auch mit subtileren Mitteln Gänsehaut erzeugen kann,
demonstrierte Ond**ř**ej Adámek, der vor zwei Jahren mit seiner
Airmachine bei NOW! für Furore sorgte und sich diesmal von einer ganz
anderen Seite zeigte. Sein neues Werk **/Schreibt bald! /**für 21
Stimmen basiert auf Postkarten, die sein Großvater und dessen Mutter aus
den Konzentrationslagern Theresienstadt und Auschwitz-Birkenau an ihre
Kinder in Prag schickten. Dabei wird der reale Schrecken bewusst
ausgespart, das Anliegen der Schreibenden ist es vielmehr, ein
Lebenszeichen zu senden, in Kontakt zu bleiben und die Angehörigen zu
beruhigen. Das wie immer hervorragende Chorwerk Ruhr präsentiert die
Texte mal insistierend und drängend, in rhythmisch-stringenter Taktung,
mal geisterhaft-zart wie aus der Ferne, ergänzt durch Gesten und kleine
Szenen, die meist den Akt des Schreibens thematisieren und in Echtzeit
auf eine Leinwand projiziert werden. So werden innere Vorstellungen und
Bilder evoziert, die direkt aber nie eindeutig, eindringlich aber nie
aufdringlich sind.**
Den Abschluss des Festivals bildete eine erstmals in Deutschland
präsentierte Neuproduktion von Philip Glass' **/Einstein on the
Beach/**(UA 1976) mit dem Ictus Ensemble, Collegium Vocale Gent und
Suzanne Vega als Sprecherin. Dass es hier weder um Einstein noch um
irgendwelche Strandwanderungen geht, hat sich wohl inzwischen
herumgesprochen. Stattdessen begegnen wir einer Minimal Music, die noch
nicht in wohlig säuselnden Harmonien versackt, sondern trocken und
kantig ist. Den oft nur aus Zahlenkolonnen bestehenden unspektakulären
Texten entspricht eine unprätentiöse Inszenierung: auf einer schwarz
umkleideten Bühne sehen wir die Mitwirkenden auf- und abtreten oder am
Rand auf ihren Einsatz warten, während sich die unerbittlichen Litaneien
und Repetitionen in die Hörgänge fräsen, mal tastet ein diffuser weißer
Lichtkegel behutsam den Raum ab, mal richtet sich ein penetranter
Suchscheinwerfer direkt ins Publikum. Es ist genau diese Mischung aus
Unerbittlichkeit und Beiläufigkeit, die einen eigenwilligen Reiz und Sog
auslöst.**
Neben diesen Highlights gab es noch diverse andere, zum Teil
ungewöhnliche Aktivitäten: Die Folkwang Universität präsentierte sich
mit zwei Veranstaltungen, bei denen u.a. ein Tätowierer zum Einsatz kam,
auf Zollverein zelebrierte ein tibetischer Ritualmeister ein Bön-Ritual
zur Heilung der Erde, das Christiane Strothmann als Grundlage für ihre
eigenständige Komposition **/Die fünf Elemente/**für
Mehrkanal-Elektronik und Sopran diente, das Ensemble Modern erarbeitete
im Rahmen des europaweiten Connect-Projekts zusammen mit dem Publikum
Oscar Bianchis Werk **/Orango/**und das WDR Sinfonieorchester unter
Leitung von Peter Eötvös war mit einem japanischen Programm (Werke von
Misato Mochizuki, T**ō**ru Takemitsu und Dai Fujikura) zu Gast. NOW!,
das waren zwei reichlich gefüllte Wochenenden und ein guter Grund, Essen
im Herbst auf den Terminkalender zu setzen.*
**[Schnebels ***/*Luther 500*/***in Mülheim]**
*Die **Petrikirche <http://www.musik-in-petri.de/>**in Mülheim an der
Ruhr ist in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Alle zwei Jahre findet
dort das Neue-Musik-Festival **Utopie jetzt!
<http://www.utopie-jetzt.de/>**statt und mit der 2002 gegründeten
**Singschule
<http://www.musik-in-petri.de/singschule-chore/singschule/>**existiert
ein Forum, das inzwischen 160 Kinder und Jugendliche vereint und dessen
Aktivitäten jährlich in der Erarbeitung eines musiktheatralischen Werks
gipfeln. Die treibende Kraft dahinter ist der seit 1986 in Mülheim
wirkende Kantor <http://www.musik-in-petri.de/kantor-team/kantor/> Gijs
Burger, dem es immer wieder gelingt namhafte Komponisten an die Ruhr zu
locken. Einer von denen, die dem Utopie jetzt!-Festival seit vielen
Jahren eng verbunden sind, war Dieter Schnebel und so kam Burger 2016
auf die Idee, ihn mit einem Werk für die Singschule zu beauftragen und
so die beiden Interessensstränge der Petrikirche zu verbinden. Schnebel
machte sich sofort ans Werk und es entstand der Plan, sich angesichts
des Lutherjahres 2017 mit dem großen Reformator zu befassen. Die
Uraufführung von **/Luther 500/**fand jedoch erst jetzt im Rahmen des
13. Utopie jetzt!-Festivals statt, so dass Schnebel sie aufgrund seines
Todes im Mai diesen Jahres nicht mehr selbst erleben konnte, doch seine
Präsenz war spürbar und er hätte am Spiel der Kinder und Jugendlichen
mit Sicherheit seine Freude gehabt. Diese waren unter der Leitung von
Lidy Mouw und Mathias Kocks von Anfang an aktiv an der Inszenierung
beteiligt und man spürt in jedem Moment, dass sie das Stück zu ihrem
eigenen gemacht haben. Das in 37. Kapiteln Luthers Leben chronologisch
abhandelnde Textbuch wirkt zunächst recht trocken, doch sie füllen es
mit Leben, werden selbst zum zweifelnden, kämpfenden, mit sich, den
Menschen und Gott ringenden Reformator und verknüpfen seine Erfahrungen
mit unseren heutigen. Auf einen Hauptdarsteller kann man dabei
verzichten, denn wir alle sind gemeint. Zum Auftakt erfüllt ein leises,
kaum ortbares Summen den Raum, das immer mehr anschwillt, während die im
Auditorium platzierten Darsteller einer nach dem anderen, fast
traumwandlerisch das als Podium dienende Karree in der Kirchenmitte
erklimmen. Die Inszenierung unterstreicht diesen Ansatz, indem sie auf
realistische Illustrierungen verzichtet und stattdessen offene,
ausdrucksstarke Bilder entwickelt. Die Jugendlichen formieren sich zu
lebenden Skulpturengruppen oder erscheinen in Großaufnahme ganz nahbar
auf einer Videoleinwand, sie schwärmen in den Kirchenraum aus und wenden
sich direkt ans Publikum. Wenn vom nicht zuletzt vom Buchdruck
beförderten Siegeszug der Reformation berichtet wird, ziehen sie lange
Papierbahnen durch die Bankreihen, so dass nicht nur eine zusätzliche
Geräuschebene entsteht, sondern alle Anwesenden ganz real einbezogen
werden – durch eine Verknüpfung, die sich vom heutigen weltweiten Netz
nur durch ihre Materialität unterscheidet. Ergänzend wird der
Kirchenraum durch kaleidoskopartige Projektionen von Lou Mouw
illuminiert, denen Videoaufnahmen der Jugendlichen zugrunde liegen. Die
Musik ist dabei das verbindende Element, die das Geschehen zusammenhält,
ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Die Chorpartien, in die
Schnebel einige vertraute Passagen („Vom Himmel hoch“, „Erhalt uns,
Herr, bei deinem Wort“ usw.) einfließen lässt, werden von einer Version
für zehnköpfiges Kammerensemble ergänzt, die Burger gemeinsam mit der
Editorin Hanna Fink erarbeitet hat und die vom in der Raummitte
positionierten Ensemble Crush <http://ensemble-crush.com/> interpretiert
wird. Den Kindern und Jugendlichen und dem ganzen Team wäre zu wünschen,
dass sie auch über die Petrikirche hinaus ausschwärmen können und sich
Aufführungsmöglichkeiten an anderen Orten ergeben.*
**[Termine im Dezember]**
**Köln**
*In der **Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/>**stehen
Werke von Thomas Adès am **2.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/benefizkonzert/121180>**,
von Bernd Alois Zimmermann am **14.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/zu-gast-christoph-eschenbac…>**und
**15.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/zu-gast-christoph-eschenbac…>**,
von Hèctor Parra am **16.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-4/121184>**,
**17.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-4/121187>**und
**18.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/sinfoniekonzert-4/121188>**,
das Ensemble Repercussion am **27.12.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/repercussion-warped-type-bo…>**und
die **Philmusik
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/reihen/philmusik/18>**am 12. und
16.12. auf dem Programm. In der **Kunststation Sankt Peter
<http://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>**erwarten uns die
Dezemberimprovisationen am 2.12., Lunchkonzerte am 1., 8. und 15.12.,
**/Enso/**von **Stefan Schönegg <http://www.stefanschoenegg.de/>**am
7.12., das **kgnm-Musikfest
<http://www.michaelveltman.de/projekte.html>**am 15.12. und zum
Jahreswechsel am 31.12. Werke von Hans-Joachim Hespos mit
CD-Vorstellung. Die **Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/>**lädt am
**3.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-03122018?pager=2018--…>**und
**17.12.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/montagskonzert-american-music-chicag…>**bei
freiem Eintritt zu ihren Montagskonzerten in den Mediapark.*
*Markus Stockhausen <http://www.markusstockhausen.de/>**zelebriert am
**2.12.
<http://www.markusstockhausen.de/trompeter-musiker-komponist/468/klangmedita…>**Klangmeditationen,
in der **Alten Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/>**erklingen ebenfalls am **2.12.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/797?month=201812>**in
der Reihe Computing Music aktuelle algorithmische Kompositionen, am
**11.12. <http://www.reihe-m.de/?p=3620>**ist dort die **reiheM
<http://www.reihe-m.de/con/>**mit Biblioteq Mdulair & Synkie zu Gast, in
der **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**stellen am 4.12. und 11.12. Studierende
ihre Kompositionen vor, **Kommunikation 9
<http://www.kommunikation9.de/www.kommunikation9.de/home.html>**bittet
am 5.12. zum Blind Date, die **Kunsthochschule für Medien
<https://www.khm.de/home/>**präsentiert am **6.12.
<https://www.khm.de/termine/news.4559.soundings-012-kaffe-matthews-avoiding-…>**in
der Reihe soundings **Kaffe Matthews
<https://www.kaffematthews.net/>**und am 11. und 12.12. ist im Bogen 2
gamut inc´s **/redrum/ <http://gamutinc.org/redrum/>**, ein von
Strindberg inspiriertes Musiktheater, zu erleben.**
Kgnm <https://kgnm.de/>**kündigt eine Veranstaltung der
japanisch-deutschen Kulturwerkstatt **Tenri
<http://www.tenri-kw.de/>**unter dem Motto 'Bernd Alois Zimmermann und
die Folgen' am 8.12. sowie ein Konzert mit dem Ensemble **handwerk
<http://ensemble-handwerk.eu/>**zum Abschluss der Reihe Béton – Brut &
Bruits am 21.12. an und im Artheater folgen am 16.12. der Containerklang
und **Frau Musica Nova
<http://www.brigitta-muntendorf.de/frau-musica-nova/>**mit **Shiva
Feshareki <https://www.shivafeshareki.co.uk/>**und **Akiko Ahrendt
<https://sabineakiko.net/>**aufeinander. **Ein reichhaltiges Programm
findet sich wie immer im **Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>**und weitere Jazztermine bei
**JazzstadtKöln <https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.*
**Ruhrgebiet**
*Im ***Dortmunder*****Konzerthaus
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/>**interpretieren Teodor Currentzis
und das SWR Symphonieorchester am **18.12.
<https://www.konzerthaus-dortmund.de/de/programm/18-12-2018-swr-symphonieorc…>****Alfred
Schnittkes****/Konzert für Viola und Orchester /**und im domicil steht
am **13.12.
<https://domicil-dortmund.reservix.de/p/reservix/event/1301611>**Scott
Fields' **/Beckett Project /**auf dem Programm.*
*Im ***Duisburger***Opernfoyer widmet das Ensemble der Duisburger
Philharmoniker **Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/>**am **7.12.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/adr-2018-2019-an-die-musik/>**anlässlich
seines 60. Geburtstags ein Portraitkonzert, im **Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>**ist am 9.12. das
**Ensemble Crush <http://ensemble-crush.com/>**zu Gast und am 8. und
9.12. findet ebendort ein Klangworkshop für Menschen mit Demenz und ihre
Angehörigen statt.*
*Die Ausstellung **/Metamorphosen/**im ***Essener*****Forum für Kunst
und Architektur <http://www.forumkunstarchitektur.de/>**endet am **2.12.
<http://www.forumkunstarchitektur.de/aktuelles.html>**mit eine
Performance von **Kunsu Shim <https://www.kunsu-shim.de/>**und **Gerhard
Stäbler <https://gerhard-staebler.de/pages/intro.php>**und in der
**Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**hebt das
Essener Jugend-Symphonie Orchester am **3.12.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/winterkonzert-des-essen…>**die
Konzertouvertüre **/Hoch3/**von Michael Walter aus der Taufe. In der
**Folkwang Hochschule <https://www.folkwang-uni.de/home/>**stehen ein
Portraitkonzert und ein Workshop mit José María Sánchez-Verdú am 3.12.
und eine Abschlussperformance des Workshops Experimentelle Musik am
15.12. auf dem Programm und am 5., 12. und 19.12. wird die Ringvorlesung
'Musik und Performance im 21. Jahrhundert' fortgesetzt.*
**Düsseldorf**
*Am 9.12. steht der Sprachkünstler **Phil Minton
<https://www.philminton.co.uk/>**im **Kunstraum Düsseldorf
<http://www.kunstraum-duesseldorf.de/pages/aktuell.html>**auf der Bühne,
am **12.12.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal14/>**ist
das **Notabu-Ensemble <http://www.notabu-ensemble.de/>**mit seiner Reihe
'Na hör'n Sie mal!' in der **Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**zu
Gast und am 14.12. feiert der Salon Neue Musik im **Klangraum 61
<http://www.klangraum61.de/index.html>**Geburtstag.*
**Sonstwo**
*Elliott Sharps Walter Benjamin-Oper **/Port Bou/
<http://in-situ-art-society.de/portbou/>**//**ist vom 13. bis 16.12. in
Bonn, Duisburg und Münster zu erleben. *Sie befasst sich mit den letzten
Stunden im Leben des Philosophen, der 1940 auf der Flucht vor den Nazis
an der spanisch-französischen Grenze Selbstmord beging. Das Werk für
einen Sänger und drei Musiker ist nach einer Aufführung in Berlin 2015
erstmals wieder in Europa zu hören.
*Sountrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/>**schickt die Norwegerinnen
**Vilde Sandve Alnæs <http://vildeinga.com/>*und Inga Margrete Aas
<http://vildeinga.com/> vom 1. bis 8.12. nach Wuppertal, Münster,
Düsseldorf, Essen und Bielefeld.
Die Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' der Gesellschaft für
zeitgenössische Musik <https://www.gzm-aachen.de/> *Aachen* befasst sich
am 7.12. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1439> mit Neuerscheinungen des
Jahres.
Der Jour fixe der *Bielefelder* cooperativaneuemusik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> widmet sich am 3.12.
Stefan Gwiasda und dem Beat Boxing.
Der *Bonner* Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2018.htm> erwartet am 5.12.
das Xenon Saxophon Quartet <https://www.xenonquartet.com/>. Am 9.12.
kommt im Theater Bonn <http://www.theater-bonn.de/> Jonathan Doves Oper
/Marx in London/
<http://www.theater-bonn.de/spielplan/monatsspielplan/gesamt/event/marx-in-l…>
zur Uraufführung und am gleichen Tag gastiert das Ensemble Tra i tempi
<http://www.traitempi.de/> im Theater im Ballsaal
<https://www.theater-im-ballsaal.de/index.php> mit /poems three –
fragments/
<https://www.theater-im-ballsaal.de/poems-three-fragments/index.php>.
In der *Detmolder* Hochschule für Musik <http://www.hfm-detmold.de/>
werden am 1. und 2.12. die Aktivitäten rund um 20 Jahre HfM Percussion
fortgesetzt.
Das *Krefelder* TAM <http://www.tamkrefeld.de/>, Theater am Marienplatz,
befasst sich im Dezember jeweils freitags um 22 Uhr mit Sprachmusik von
Krefelder Musikkritikern und Musikkritikerinnen und in ihrem dritten
Sinfoniekonzert spielen die Niederrheinischen Sinfoniker
<http://theater-kr-mg.de/wir/niederrheinische-sinfoniker/> vom 11. bis
14.12.
<http://theater-kr-mg.de/spielplan/inszenierung/3-sinfoniekonzert-1819/#8283…>
in *Krefeld* und *Mönchengladbach* Philip Glass' /Façades./
Die Gesellschaft für Neue Musik <http://www.gnm-muenster.de/> *Münster*
präsentiert am 5.12. im Theater im Pumpenhaus EW-4 <https://ew-4.art/>,
die elektronische Ausgabe des ARTE Saxophonquartett. In der Black Box
<http://www.blackbox-muenster.de/> stehen die Soundtrips NRW am 2.12.,
*Elliott Sharps Walter Benjamin-Oper **/Port Bou/
<http://in-situ-art-society.de/portbou/>**//**am 14.12., das
Klare-Punkt-Degenhardt-Trio am 16.12. und Klangerzählungen für
Schlagzeug und Stimme am 23.12. auf dem Programm.*
*Die **Plattform für Transkulturelle Neue Musik
<https://www.matthiasmainz.com/>**hat am **1.12.
<https://www.matthiasmainz.com/upcoming/concerts2018>**das Trio Mainz,
Shahhosseini und Flaig nach ***Neuss***eingeladen.*
*Im ***Wuppertaler*****ort <http://www.kowald-ort.com/>**erwartet uns
neben den Soundtrips NRW am **1.12.
<http://www.kowald-ort.com/_2018/termine/soundtrip2018.html>**und dem
**cine:ort
<http://www.kowald-ort.com/_2018/termine/cine-ort-2018.html>**am 13.12.
das **Alexander Schlippenbach <http://www.avschlippenbach.com/>**Trio am
**6.12.
<http://www.kowald-ort.com/_2018/termine/6-12-2018-schlippenbach.html>*
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/?p=2&tag=28>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de>***
*Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler**
neuemusik(a)kulturserver-nrw.de <mailto:neuemusik@kulturserver-nrw.de>*
*Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
Lothringerstr. 23
52062 Aachen
**http://ggmbh.kulturserver.de <http://ggmbh.kulturserver.de/>**
**redaktion(a)kulturserver.de <mailto:redaktion@kulturserver.de>*
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1
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06 Nov '18
Wenn diese Gazette in ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt wird,
können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-novembe…
__
*November **2018*
*Gewesen:*//*Vivier beim Klangfest in Köln**
Angekündigt:*Schnebels /Luther 500/bei Utopie jetzt! in Mülheim –
Taschenopernfestival in Solingen – Identitäten im Wandel bei musik21 in
Düsseldorf u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de> ) **
**[Vivier beim Klangfest in Köln]**
*Jubiläen hat es in diesem Jahr schon viele gegeben: der 100. Geburtstag
von Bernd Alois Zimmermann, der 90. von Juan Allende-Blin, der 80. von
Hans-Joachim Hespos, der 60. von Kunsu Shim. Claude Vivier, der am 14.4.
70 geworden wäre, ist bislang in unserer Region noch nicht bedacht
worden, weshalb ihm der **Klang Köln e.V. <http://klang-koeln.de/>**vom
19. bis 21.10. in der Alten Feuerwache in Köln ein vier Konzerte
umfassendes Festival widmete. Vivier ist eine schillernde Figur und es
ist kaum möglich, seine Musik von seiner Person zu trennen. Von
unbekannten Eltern in Montréal geboren fand er Adoptiveltern, die ihn im
katholischen Glauben erzogen. Er besuchte ein Priesterseminar, aus dem
er wegen 'mangelnder Reife' ausgeschlossen wurde, und wandte sich
schließlich der Musik zu. Nach Studien in seiner Heimatstadt lebte er
von 1971-74 in Europa, wo er u.a. bei Stockhausen studierte. Menschlich
und musikalisch prägend waren Reisen nach Asien, insbesondere die
Begegnung mit den Musikkulturen Japans, Thailands und Balis. Bei einem
weiteren Europaaufenthalt 1979/80 lernte er die Musique spectrale
kennen. Schließlich kam er 1982 erneut nach Paris, wo er 1983 von einem
Stricher in seiner Wohnung ermordet wurde – ein Tod, der um so
tragischer und mysteriöser ist, da er ihn in seinem letzten Werk
**/Glaubst Du an die Unsterblichkeit der Seele/**vorausgeahnt zu haben
scheint. Das Werk endet mit den Worten „Angst Angst Angst Angst“, vorher
schildert eine Stimme, wie eine Zufallsbekanntschaft dem Protagonisten
Claude einen Dolch 'mitten ins Herz' sticht.
Auch in Köln wurde die Person Vivier umfassend beleuchtet. Ein Sprecher
zitierte aus Bob Gilmores **Biographie
<http://www.boosey.com/shop/prod/Gilmore-Bob-Claude-Vivier-A-Composer-s-Life…>**(vergünstigte
Restexemplare sind über Klang Köln erhältlich), Klarenz Barlow
berichtete von persönlichen Begegnungen mit Vivier und in dem
18-minütigen Video **/L'homme de pekin/**konnte man ihn bei teils sehr
freizügigen Selbsterfahrungsspielchen beobachten. Barlow beschreibt ihn
als 'selbstverliebt bis zum Geht nicht mehr', gleichermaßen fasziniert
von Reinheit und sakraler Überhöhung und sadomasochistischer Gewalt
(„man kann jedes Mal dabei einen Schritt weiter gehen“). Stockhausen
lehnte ihn als Person ab, nahm Anstoß an seinem rührseligen Gebaren,
seinem müffelnden Schafpelzmantel, ja sogar an seiner Handschrift, ließ
sich seine geradezu devote Verehrung („der größte Komponist der Welt“)
gleichwohl gefallen, zumal beide die katholische Sozialisation und ein
Hang zum Esoterischen verband. Insgesamt erscheint Vivier als sehr
widersprüchliche Figur, womöglich ein interessanter Fall für den
Psychoanalytiker, aber muss man all das wissen, um seine Musik zu
verstehen oder zu genießen? Was bleibt von ihr übrig, wenn man die
Person Vivier auszublenden versucht? Ich muss gestehen, dass mir das nur
unzureichend gelungen ist, so dass ich nicht mit Sicherheit sagen kann,
ob meine Vorbehalte der Musik oder meinem Hintergrundwissen geschuldet
sind. Manches, das manchmal redundante Sich-Entlanghangeln an Melodien
und Rhythmen wie zum Beispiel in **/Paramirabo/**für Flöte, Violine,
Cello und Klavier oder **/Pulau Dewata/**für variable Besetzung – im
Titel 'Insel der Götter' wie in der Rhythmik dem 'wunderbaren Volk der
Balinesen' huldigend – wirkt schlicht, geradezu naiv, manches zu
dramatisch und überhöht. In **/Bouchara/**folgt das Ensemble der
archaisch-rituell anmutenden Litanei des Soprans, der ein langes
Liebeslied in erfundener Sprache vorträgt. In **/Samarkand/**für Klavier
und Bläserquintett breitet sich ein schillernder, mikrotonaler
Klangteppich aus, in den das Klavier harsche Akzente setzt. Überbordend
das schon erwähnte **/Glaubst Du an die Unsterblichkeit der Seele,
/**sein letztes Werk. Der mit einem Vocoder auf Deutsch eingesprochene
Titel wirkt wie ein Fremdkörper von einem anderen Stern, aber die sich
verflechtenden Chorstimmen berühren. Den Zwiespalt, den Viviers Person
auslöst, empfinde ich auch bei seiner Musik, Faszination und Irritation
zugleich.*
*Klang Köln ist es auf jeden Fall gelungen, einen eindrucksvollen,
umfassenden Einblick in ein eigenwilliges musikalisches Universum zu
ermöglichen, wobei keine Facette von Viviers widersprüchlicher
Persönlichkeit ausgespart blieb. Unterstützt wurde dabei das eigene
Ensemble von den **Kölner Vocalsolisten
<http://koelner-vokalsolisten.de/>**, dem **E-Mex-Ensemble
<https://e-mex.de/>**und den Sopranistinnen **Marlene Mild
<http://www.marlenemild.de/>**und **Anna Herbst
<http://annaherbst.com/de/>**, die neben Viviers eigenen Werken Musik
seiner Mitstreiter Stockhausen, Barlow und Grisey sowie drei
Uraufführungen von **Christoph Maria Wagner
<https://christophmariawagner.de/>**, **Stefan Thomas
<http://www.contemporary-music.de/index.php/stefan-thomas>**und **Ralf
Soiron <http://ralfsoiron.de/>**zu Gehör brachten. *
**[Termine im November]**
**Köln **
*Die Reihe '**Musik der Zeit
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/musik-der-zeit-346.html>**'
des WDR eröffnet die neue Saison mit einem Japanschwerpunkt –
interpretiert von **Les Percussions de Strasbourg
<http://www.percussionsdestrasbourg.com/>**am 1.11. und dem WDR
Sinfonieorchester unter der Leitung von Peter Eötvös am 2.11. Das WDR
Sinfonieorchester ist auch an der Komponistenwerkstatt am 25.11.
beteiligt. In der Philharmonie wird am 7. und 14.11. die Reihe
**Philmusik
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/reihen/philmusik/18>**–
Filmmusik und ihre Komponisten – fortgesetzt. **ON – Neue Musik Köln
<http://on-cologne.de/>**kündigt das Gitarrenduo Funabashi und Papenheim
am **1.11.
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=1130&tx_ttnews[back…>**,
die Gruppe Nakayama / Thieke / Hein mit Live-Painting am **3.11.
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=1134&tx_ttnews[back…>**,
fünf Uraufführungen im Club **Bogen 2 <https://bogen2.de/>**am **27.11.
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=1133&tx_ttnews[back…>**,
Duo-Kompositionen von Scott Fields am **28.11.
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[pointer]=1&tx_ttnews[tt_news…>**und
**30.11.
<http://on-cologne.de/index.php?id=21&tx_ttnews[pointer]=1&tx_ttnews[tt_news…>**sowie
in der **Kunststation Sankt Peter
<http://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/ubersichtseite-musik/>**ein
Konzert des **E-Mex Ensembles <https://e-mex.de/>**mit Werken von
Zygmunt Krauze an. Dort finden außerdem die üblichen Lunchkonzerte am
3., 10., 17. und 24.11. statt. In der **Alten Feuerwache
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/>**erwarten uns eine
Konzertperformance von Roman Pfeifer am **2. und 3.11.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/783?month=201811>**und
ein Konzert mit dem **Studio Musikfabrik
<https://www.musikfabrik.eu/de/studiomusikfabrik>**am **4.11.
<https://www.altefeuerwachekoeln.de/veranstaltung/konzert/794?month=201811>**,
beim **Chamber Remix <http://chamber-remix.de/>**am 4.11. trifft das Duo
Farbton auf George Bagdasarov, das **ensemble hand werk
<http://ensemble-handwerk.eu/>**befasst sich in seiner neuen Reihe im
Odeon Kino am 7.11. mit Krautrock, im **musikwissenschaftlichen Institut
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/index.php>**der Uni Köln
kommt am **9.11.
<http://musikwissenschaft.phil-fak.uni-koeln.de/33059.html>**akusmatische
Musik von Marc Behrens zu Gehör und im **Klangraum Kunigunde
<https://www.klangraum-kunigunde.de/>**ist am 11.11. das ART Ensemble
NRW zu Gast. In der **reiheM <http://www.reihe-m.de/>**spielt Peter
Pichler am **8.11. <http://www.reihe-m.de/?p=3572>**zu Hitchcocks **/Die
Vögel/**live auf dem Trautonium und am **22.11.
<http://www.reihe-m.de/?p=3597>**treffen Philip Corner und seine
Partnerin Phœbe Ne*ville im Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>auf*Rubén Patiño. **Im **Loft
<https://www.loftkoeln.de/de/events/>**stehen außerdem neben vielen
anderen die **Sprechbohrer <http://www.sprechbohrer.de/>**mit
Autorenmusik am **14.11.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/autorenmusik-ii-sprechbohrer-koeln-sigrid…>**,
das Art Blau Ensemble am **26.11.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/art-blau-ensemble/>**und am **30.11.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/plattform-fuer-transkulturelle-neue-musik…>**das
Trio Shahhosseini/Mainz/Flaig mit Hesen Kanjo im Rahmen der Plattform
für transkulturelle neue Musik auf der Bühne. **Das **Collegium musicum
<http://www.collmus.uni-koeln.de/konzerte.html>**der Uni Köln
präsentiert am 21.11. unter dem Motto 'Der Zirkus kennt keine Grenzen'
musikalische Grenzüberschreitungen, am 22.11. stellt sich das ensemble
20/21 unter David Smeyers in der **Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/>**vor, das **italienische Kulturinstitut
<https://iiccolonia.esteri.it/iic_colonia/de>**hat ebenfalls am **22.11.
<https://iiccolonia.esteri.it/iic_colonia/de/gli_eventi/calendario/2018/11/c…>**das
Curva Minore Ensemble eingeladen, das **japanische Kulturinstitut
<https://www.jki.de/home.html>**stellt am **23.11.
<https://www.jki.de/veranstaltungen/konzert-theater/neue-seidenstrasse.html>**unter
dem Motto 'Neue Seidenstraße' zeitgenössische Musik für asiatische und
westliche Instrumente mit dem AsianArt Ensemble vor und u**nter dem
Motto **Love´s not Time´s Fool
<http://freihandelszone.org/kalender/programm.html?programm=266&cHash=90f426…>**//**werfen
Bettina Marugg und Norbert Rodenkirchen am **24.11.
<http://freihandelszone.org/kalender/programm.html?programm=266&cHash=90f426…>**einen
neuen Blick auf Shakespeares Sonette. **Claudia Robles
<http://www.claudearobles.de/>**interaktive Installation Web-M*indscape
ist noch bis zum 18.11. in der Kirche Sankt Gertrud zu erleben und wird
am 9.11. von einer Performance begleitet und Im *Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/>**findet vom 23. bis 25.11. das
**Klaengfestival <http://klaengfestival.de/>**statt.Weitere Termine kann
man bei **Jazzstadt Köln <https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**und
**kgnm <https://kgnm.de/>**entdecken – so zum Beispiel am 1.11. ein
Konzert in der Kapelle Madonna in den Trümmern, drei Veranstaltungen
unter dem Stichwort 'Béton – Brut & Bruits' am 22. und 24.11., bei denen
neue Musik in brutalistischen Bauten präsentiert wird, sowie die
**Plattform nichtdokumentierbarer Ereignisse
<http://www.huebsch.me/index.php/de/konzerte>**am 3., 8. und 12.11.,
kgnm nimmt außerdem noch bis zum 11.11. Bewerbungen für den nächsten
Containerklang am 16.12. entgegen.*
**Ruhrgebiet**
*Die **Bochumer Symphoniker
<http://www.bochumer-symphoniker.de/>**präsentieren Musik der Zukunft
mit einer Uraufführung von Tamon Yashima am **8.11.
<http://www.bochumer-symphoniker.de/konzerte/detail/musik-der-zukunft-4/>**in
Oberhausen und am **9.11.
<http://www.bochumer-symphoniker.de/konzerte/detail/musik-der-zukunft-5/>**in
Mülheim.*
*Chorwerk Ruhr <https://chorwerkruhr.de/>**ist mit **ungarischer
Chormusik
<https://chorwerkruhr.de/projekt/balladen-und-andere-geschichten/>**am
17.11. in Duisburg und am 18.11. in Bochum zu erleben.*
*Im ***Dortmunder*****Depot <http://www.depotdortmund.de/>**geht noch
bis zum 3.11. das **Parzelle Festiva
<http://www.depotdortmund.de/1751-parzelle-festival/event_details.html>**l
mit Experimentellem, Schatten, Klang und Konzerten über die Bühne und im
**domicil <http://www.domicil-dortmund.de/index.php/>**ist am **4.11.
<http://www.domicil-dortmund.de/index.php/programm-details/id/9063/25-jazzta…>**das
**Consord Ensemble <https://consord.net/aktuelles/>**zu Gast. Im **mex
<http://www.mexappeal.de/>**ist noch bis zum 18.11. eine **Ausstellung
<http://www.mexappeal.de/?p=5263>**mit Werken auf der Schnittstelle
zwischen Musik und Kunst zu erleben. Zum Abschluss finden am 16. und
17.11. Blind-mex Konzertabende im klassischen mex-Format mit je drei
Sets von unangekündigten KünstlerInnen statt.*
*In ihrem dritten philharmonischen Konzert spielen die
***Duisburger*****Philharmoniker
<https://duisburger-philharmoniker.de/>**am **7. und 8.11.
<https://duisburger-philharmoniker.de/Konzerte/con-brio-3pk-2018-19/>**Jörg
Widmanns **/Con Brio/**. Das **Ensemble Crush
<http://ensemble-crush.com/>**präsentiert am 18.11. im **Earport
<https://earport.de/pages/de/startseite.php>**Geburtstagsständchen und
am 23. und 24.11. findet das **Platzhirschfestival
<https://www.platzhirsch-duisburg.org/>**mit vielfältigem Programm statt.*
*Beim zweiten **NOW!
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-2018-2019/now-form-p…>**-Wochenende
in ***Essen***erwarten uns u.a. Kagels **/Varieté/**sowie sein
**/Zwei-Mann-Orchester, /**der Nachwuchs ist mit Studierenden der
Folkwanghochschule am 1.11. und dem Studio Musikfabrik am 3.11.
vertreten, Peter Eötvös und das WDR Sinfonieorchester sind mit einem
japanischen Programm zu Gast, Interessierte können an einem **Workshop
<https://www.theater-essen.de/spielplan/connect-88628/2454/>**mit dem
Ensemble Modern teilnehmen und zum Abschluss kommt Philip Glass'
**/Einstein on the Beach/**halbszenisch zur Aufführung. In der
**Philharmonie <https://www.theater-essen.de/philharmonie/>**ist
außerdem am **11.11.
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/spielplan/iveta-apkalnakremerata-…>**die
**Kremerata Baltica <http://www.kremeratabaltica.com/home/>**mit Werken
baltischer Komponisten zu erleben. In der **Folkwanghochschule
<https://www.folkwang-uni.de/home/>**finden wöchentlich am 7.,14.,21.
und 28.11. Vorträge zum Thema 'Musik und Performance im 21. Jahrhundert'
statt, am 13.11. ist das Sound Factory Orchestra aus Wroclaw zu Gast und
am 15.11. bringen **ICEM
<https://www.folkwang-uni.de/home/musik/icem/>**-Studierende
akusmatische Musik zu Gehör. **JOE
<http://www.jazz-offensive-essen.de/>**, die Jazz Offensive Essen,
veranstaltet am 8.11. das Free Essen Festival.*
*Im Rahmen der **Tage Alter Musik
<https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/tagealtermusikherne/index.html>**in
***Herne ***interpretiert der K*langkünstler Christof Schläger
<http://www.christofschlaeger.de/>mit tonal*en Drucklufthörnern
klassische Kompositionen u.a. von Arvo Pärt.*
*Dieter Schnebel war dem ***Mülheimer***Festival **Utopie jetzt!
<http://www.utopie-jetzt.de/>**stets eng verbunden. Posthum bringen die
Mülheimer daher am 17. und 18.11. sein Musiktheater **/Luther 500/**mit
der Singschule an der Petrikirche und dem Ensemble Crush zur Uraufführung.*
**Düsseldorf**
*Im Rahmen des Orgelfestivals **IDO
<https://www.ido-festival.de/>**findet am **2.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2018/uebersicht/veranstaltung/…>**die
Mystische Nacht mit **Dominik Susteck
<http://www.dominiksusteck.de/>**als besonderem Gast statt. Die
Düsseldorfer Symphoniker spielen am **9., 11. und 12.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternzeichen1/Rachmaninow-2/>**in
der **Tonhalle <https://www.tonhalle.de/>**den **/Sinfonischen
Dialog/**von **Jürg Baur
<https://www.breitkopf.com/composer/60/jurg-baur>**. Zudem widmen sich
drei **Konzerte
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/Zimmermann-100/>**mit
Udo Falkner und dem **Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/>**am 10., 14. und 16.11. dem 100.
Geburtstag von **Bernd Alois Zimmermann
<http://bernd-alois-zimmermann-gesellschaft.org/>**und am **25.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Ehring-geht-ins-Konzert1/Ehring-geht-i…>**kommt
**José María Sánchez Verdús
<http://www.sanchez-verdu.com/>****/Kemet/**für Blockflöte und Orchester
zu Gehör. Vom 9. bis 25.11. findet **die Digitale
<http://die-digitale.net/>**, das Festival für digitale Kunst und Musik,
statt. **Musik21 <http://musik21.de/>**befasst sich im November mit
Identitäten im Wandel. Den Auftakt am 18.11. in der Neanderkirche macht
ein Kooperationsprojekt mit dem Sächsischen Musikbund. Der zweite
Veranstaltungstag in der Alten Schmiede wird am 25.11. mit einem Vortrag
von Harry Lehmann eröffnet.*
**Sonstwo**
Der November beginnt und endet mit Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/>. Vom 2. bis 4.11. klingt die Tour der
schwedischen Vocalistin Sofia Jernbergs
<https://jajajamusic.com/magma/sofia-jernberg/> in Düsseldorf, Bochum
und Münster aus und am 29. und 30.11. starten die Norwegerinnen Vilde &
Inga <http://vildeinga.com/> in Köln und Duisburg.
Am 3.11. präsentieren Dozenten der Kölner Hochschule für Musik und Tanz
<https://www.hfmt-koeln.de/> in *Aachen *Musik nach 1945 für Kontrabass
und Klavier. Die Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich in ihrer Reihe 'Hören und
Sprechen über Neue Musik' am 2.11. <https://www.gzm-aachen.de/?p=1435>
mit Mark Andres Oper /Wunderzaichen /und//präsentiert am 17. und 23.11.
aktuellen Jazz.
Im Kunstmuseum Villa Zanders
<https://villa-zanders.de/htdocs_de/home/index.html> in
*Bergisch-Gladbach*eröffnet am 2.11. die Ausstellung Karlheinz
Stockhausen – Klang Bilder
<https://villa-zanders.de/htdocs_de/ausstellungen/stockhausen.html>. Das
Begleitprogramm umfasst Gespräche, Führungen und Konzerte.
Die *Bielefelder*cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> lädt zum Jour fixe mit
Ulrich Maske am 5.11. und zu einem Konzert mit unendlichem Klang am
12.11. ein.
Beim *Bonner*Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2018.htm> ist am 7.11. das
Trio Helix aus Prag zu Gast, bei den Bonner Zwischentönen
<http://www.mueller-pianist.com/bonner-zwischentne/> am 18.11. erklingt
*Michael Denhoffs <http://www.denhoff.de/> **/Etude de couleurs/*//und
ebenfalls am 18.11. ist das Ensemble Tra I Tempi mit p/oems two – naked
voice/im Theater im Ballhaus
<https://www.theater-im-ballsaal.de/index.php> zu erleben.
Neue geistliche Orgelmusik interpretieren Studierende der
Musikhochschule <http://www.hfm-detmold.de/> *Detmold*am 13.11. in der
Heilig Kreuz-Kirche und vom 28.11. bis 2.12. werden 20 Jahre HfM
Percussion mit einer Vielzahl von Konzerten gefeiert.
Partita Radicale <http://www.partitaradicale.de/> ist am 29.11. mit
/Slow Motion/im Wilhelm-Fabry-Museum
<https://www.wilhelm-fabry-museum.de/> in *Hilden*zu Gast.
Unter dem Motto Love´s not Time´s Fool
<http://freihandelszone.org/kalender/programm.html?programm=266&cHash=90f426…>//werfen
Bettina Marugg und Norbert Rodenkirchen am 30.11. im Schloss Türnich in
*Kerpen*einen neuen Blick auf Shakespeares Sonette (am 24.11. bereits in
Köln s.o.).
Die Stadt *Kleve*ehrt Bernd Alois Zimmermann mit zwei Konzerten zum 100.
Geburtstag, am 15.11.
<https://www.kleve.de/de/veranstaltungen/cello-concerto/> in der
Stadthalle mit dem Stuttgarter Kammerorchester und am 25.11.
<https://www.kleve.de/de/veranstaltungen/intercommunicazione.-fuer-bernd-alo…>
im Museum Kurhaus mit der Sopranistin Alexandra von der Weth.
Das *Krefelder*TAM <http://www.tamkrefeld.de/>, Theater am Marienplatz,
gedenkt im Novemer (jeweils freitag um 22. Uhr) des Endes des ersten
Weltkriegs.
Bayer Kultur <https://www.kultur.bayer.de/de/willkommen.aspx> hat die
Kremerata Baltica <http://www.kremeratabaltica.com/home/> am 13.11.
<https://www.kultur.bayer.de/de/bach-und-baltikum.aspx> mit Werken
baltischer Komponisten nach *Leverkusen*eingeladen.
Ein Liederabend im BIS Kulturzentrum am 17.11. und Nachtmusik am 25.11.
in der Citykirche stehen in *Mönchengladbach*auf dem Programm
<http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>.
Die Gesellschaft für neue Musik <http://www.gnm-muenster.de/>
*Münster*kündigt das composers slide quartet für den 25.11. und das
Ariha Brass Quartett für den 28.11. an. Beide Veranstaltungen finden in
der Musikhochschule <https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>
statt, wo uns außerdem ein Streichquartett von Gubaidulina am 8.11. und
das mensch.musik.festival
<https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/musikhochschule/__brosch__re…>
mit Konzerten, Aktionen und Elektro Dancefloor am 17. und 18.11.
erwarten. In der Black Box <http://www.blackbox-muenster.de/> ist neben
Impro-Treff und Soundtrips NRW am 24.11. Scott Fields /Samuel Beckett
Projekt/zu erleben.
Im Rahmen der eastPLUGGED-Konzerte
<https://www.usb-stiftung.de/eastplugged/konzerte> in *Ratingen*werden
am 9.11. Andreas Schaerer, Kalle Kalima, Luciano Biondini und Lucas
Niggli erwartet. Am 17.11.
<http://www.stadt-ratingen.de/freizeit_kultur_sport_tourismus/kultur_ratinge…>
findet zudem das jährliche Konzert der Initiative Input-Output statt.
Das Münsteraner Consord Ensemble <https://consord.net/aktuelles/> ist am
9.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/18_1…>
beim Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=de> der
Uni *Siegen*zu Gast und am 15.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/18_1…>
spielt das Ensemble Hélios <https://cargocollective.com/ensemblehelios>
im Apollo-Theater.
Am 21.11.
<https://theater-solingen.de/event/zeig-mir-dein-fleisch-am-21-11-2018-um-19…>
gastiert bereits zum zweiten Mal das Salzburger Taschenopernfestival im
Theater *Solingen*.
Im *Wuppertaler*ort <http://www.kowald-ort.com/> stehen ein Konzert mit
dem Hiby/Bardon/Hession Trio am 7.11.
<http://www.kowald-ort.com/_2018/termine/7-11-2018-hiby.html>, der
cine:ort <http://www.kowald-ort.com/_2018/termine/cine-ort-2018.html> am
8.11. und eine Performance am 15.11.
<http://www.kowald-ort.com/_2018/termine/15-11-2018-tanz.html> auf dem
Programm.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/?p=2&tag=28>*
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-leave@list.kulturserver-nrw.de> *
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