KS – Neuemusik
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27 Jun '22
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können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-2022
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-juli-20…>
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*Juli 2022*
*Gewesen:*Schönes Wochenende in Düsseldorf*
Angekündigt:*Lachenmann in der Kölner Musikhochschule – Folkwang Woche
Neue Musik – Klangraum Wandelweiser in Düsseldorf u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an
***neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de*
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>***) **
*[Schönes Wochenende in Düsseldorf]*
Integriert in das Schumannfest
<https://www.tonhalle.de/das-programm-2022-sf>widmete sich das
Tonhallenfestival 'Schönes Wochenende' vom 15. bis 19.6. mit vier
Veranstaltungen dem zeitgenössischen Schaffen, wobei in diesem Jahr ein
besonderes Augenmerk der Verbindung der Musik zu anderen Künsten galt.
Highlight war ein Gastspiel in der Kunstsammlung Philara
<https://www.philara.de/de>, bei dem die Installation /Nuqta – The
Beginning/der Künstlerin Chiharu Shiota
<https://www.chiharu-shiota.com/>vom Transient Interdisciplinary
Research Ensemble bespielt wurde. Das Projekt wie auch das Ensemble
haben ihren Ursprung in dem interdisziplinären Musik- und Kunstfestival
Transient <https://transientimpuls.com/>, das Jeremias Schwarzer 2021 in
der Eifel ins Leben rief. Shiota, die für ihre poetischen,
raumgreifenden Installationen bekannt ist, schuf erst kürzlich im Rahmen
der Folkwang-Jubiläumsausstellung '*Renoir, Monet, Gauguin – Bilder
einer fließenden Welt'* mit einem Meer hängender roter Schnüre, in die
stilisierte Boote und Wunschzettel verwoben waren, einen Ort der
Hoffnung. In den Räumen der ehemaligen Leitz-Fabrik, die der
Kunstsammler Gil Bronner in sein Privatmuseum Philara umgewandelt hat,
erzeugt sie mit einem Geflecht rotdurchpulster Schläuche, die über
Notenständer drapiert und von Glaskolben gespeist werden, eine
eindringliche Atmosphäre. Es entstehen Assoziationen an einen offen
liegenden Blutkreislauf oder ein geheimes alchemistisches Labor –
Gedanken an Vergänglichkeit und Verletzlichkeit aber auch Verwandlung
und vibrierendes Leben schwingen mit. Das Publikum kann sich in diesem
Ambiente frei bewegen und sich der Musik zuwenden, die von Jeremias
Schwarzer (Blockflöte), Neus Estarellas Calderòn (Klavier), Vanessa
Porter (Percussion), Valerie Fritz (Cello) sowie Olivia Stahn und
Alexandra Vildosola (Gesang/Stimme) solistisch oder in wechselnden
Konstellationen dargeboten wird. Mäandernde kleine Stücke für Blockflöte
von Liza Lim durchziehen den Raum, /Leise Lieder/von Birke Bertelsmeier,
zarte Gesänge mit spröder Klavierbegleitung von Crumb und Cage. Manchmal
scheint die Musik zeitlos um sich selbst zu kreisen wie in Andrián
Pertouts /Exposiciones/für Toy Piano und Tape, manchmal ist sie ganz auf
dem Punkt. Besonders markante Akzente setzt Samir Odeh-Tamimi – zum
Beispiel in seinem Cellostück /Uffukk/, in dem kraftvolle, aggressive
auf fragile, verletzliche Momente treffen. Es entsteht ein eigener
Kosmos, dem das Kunststück gelingt, in sich geschlossen und gleichzeitig
offen für die Welt zu sein. Diese dringt ein, wenn Steffen
Schleichermacher in seinem Sprachstück /Anfang/beiläufig und
hintersinnig zugleich Assoziationen zu den Begriffen Anfang, Umfang,
Empfang usw. durchdekliniert, oder wenn die Musiker in den angrenzenden
Biergarten ausschwärmen, wo uns neben Vogelgezwitscher auch die in
nächster Nähe vorbeiratternden Züge erwarten.
Auf ganz andere Weise begegnen sich Musik und bildende Kunst in dem
Projekt /Ce qui coule du geste/, das die Geigerin Isabelle Faust
<https://www.impresariat-simmenauer.de/kuenstler/isabelle-faust/>mit der
Malerin Charlotte Guibé <http://www.charlotteguibe.com/>zusammenbringt.
Der tschechische Komponist Ondřej Adámek
<https://ondrejadamek.com/?lang=de>hat hierfür einen Parcours
konzipiert, in dem seine eigenen Werke auf Barockmusik von Bach, Biber,
Pisendel und Matteis treffen und in den er auch choreographische Aspekte
integriert. Das erscheint zunächst ganz stimmig, da alle Elemente von
einer ausgeprägten Gestik geprägt sind. Guibés live gemalte Bilder
zeichnen sich durch spontanen Duktus und lebendige Farbigkeit aus. Da
sie allerdings bereits vorhandene Gemälde überarbeitet und man den
Malprozess – an einem horizontal ausgerichteten Stehpult – nur bedingt
einsehen kann, hat man nicht wirklich den Eindruck, dem Entstehen
beizuwohnen. Die von Adamék inszenierten direkten Bezugnahmen, zum
Beispiel wenn die Künstlerinnen sich gegenüberstehen und Luftbewegungen
vollführen, wirken zudem manchmal aufgesetzt und gewollt. So ist es
letztlich die Musik und Isabelle Fausts sprechende Interpretation, die
den Abend trägt.
Als Tummelplatz für die freie Szene Düsseldorfs war das Programm Neuland
Vol. 2 konzipiert, für das sich Musiker und Musikerinnen mit Künstlern
und Künstlerinnen anderer Sparten zusammenfinden sollten. Entsprechend
bunt ging es zu: Mahlerlieder trafen auf Live-Zeichnen, georgische Musik
auf Urban Dance, Fotokunst auf Akustikgitarre. Herausragend war die
Performance von Nicola L. Hein <https://nicolahein.com/>und Claudia
Schmitz. Der gebürtige Düsseldorfer Hein ist ein sehr umtriebiger und
gut vernetzter Musiker, der aus seinem Instrument, der Gitarre, mit
erweiterten Spieltechniken und elektronischem Equipment Unglaubliches
herausholt. Claudia Schmitz <http://www.cces-claudiaschmitz.de/>steuert
die Visuals bei, wobei sich beide zusätzlich von einem KI-Programm
herausfordern lassen. Daraus entsteht ein dichter, aufregender,
explosiver Mix, der den großen Kuppelsaal der Tonhalle zum Vibrieren
bringt. Die Bilder entwickeln eine eigene Dynamik und sind doch nah an
der Musik. Faszinierend ist bei beiden das Nebeneinander von aktuellster
Technik und erdigem Handwerk. So kommt es beim Zusammentreffen von
digitalen Bildern mit konkreten Objekten zu spannenden Transformationen.
Als wichtiger Ahnherr des künstlerischen Zusammenwirkens von Sehen und
Hören gilt der Synästhetiker Skrjabin, der bereits 1910 für seine
symphonische Dichtung /Prométhée. Le Poème du feu/den Einsatz eines
Farb- oder Lichtklaviers vorsah. Was damals noch an technische Grenzen
stieß, birgt heute ungeahnte Möglichkeiten und inspirierte auch Martin
Albrecht zu seinem Projekt The Scriabin Code
<https://scriabincode.com/>, dessen Ziel es ist, „genreübergreifende
Musik, Rekomposition, Improvisation und raumfüllend projizierte
Live-Bewegtmalerei“ zu einem interdisziplinären Gesamtkunstwerk zu
verbinden. Dem neuesten Programm, das in der Tonhalle seine Uraufführung
erlebte, liegt Schumanns Klavierzyklus /Kreisleriana/zugrunde, der sich
wiederum auf E.T.A. Hoffmanns Kunstfigur, den exzentrischen
Kapellmeister Johannes Kreisler, bezieht. Asli Kiliç interpretiert die
acht Fantasiestücke im Original, während Albrecht und seine Musiker
einzelne Momente aufgreifen und weiterspinnen. Teils begeben sie sich
auf elektronisch gespeiste Klang- und Geräuschexkursionen, doch die
Instrumente erobern sich ihr melodisches und rhythmisches Terrain
schnell zurück. Dem lässt sich gut folgen, aber manchmal driftet die
Musik ab in allzu jazzige Gefilde bis hin zu lässiger Barmusik. Dabei
fehlt mir die Doppelbödigkeit, die Schumanns Musik bei aller
Verspieltheit stets auszeichnet. Für den visuellen Anteil sorgt Reinhard
Geller, dessen live-bearbeitete Bilder auf den Boden der
Tonhallenrotunde projiziert werden. Buchstaben, verschmelzende und sich
auflösende Gesichter amalgamieren zu wirbelnden Farbstrudeln, die mit
der Musik interagieren, doch sie kommen über das Dekorative kaum hinaus
und setzen keine neuen Akzente. Vielleicht liegt es aber auch an der
Präsentationsform, denn durch die horizontale Projektion, um die herum
Musiker und Publikum kreisförmig angeordnet sind, verlieren die Bilder
an Präsenz. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich keine
Synästhetikerin bin sondern vor allem ein Ohrenmensch.
*
*
*[Termine im Juli]*
*Köln*
In der Kunststation Sankt Peter <https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/>
erklingt am 2.7. im Rahmen eines Lunchkonzerts Morton Feldmans /Patterns
in a Chromatic Field/, das Multiphonic Quartett spielt am 3.7.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/multiphonic-quartett/3109>
in der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> u.a. Werke
von Nyman und Glass, Helmut Lachenmann ist am 3.7. in der Hochschule für
Musik und Tanz <https://www.hfmt-koeln.de/> zu Gast, Rochus Aust
präsentiert am 3.7.
<https://unser-ebertplatz.koeln/events/peng-pang-pung-2022/> am
Ebertplatz mit dem 1. Deutschen Stromorchester ein Tischtennisspiel der
besonderen Art, Chamber Remix <https://chamber-remix.de/> lädt am 3. und
4.7. zu einem Doppelkonzert mit Carter Williams und Albrecht Maurer, die
reihe M <https://www.reihe-m.de/> präsentiert am 4.7.
<https://www.reihe-m.de/?p=4881> Viola Klein und im Stadtgarten
<https://www.stadtgarten.de/> steht ebenfalls am 4.7.
<https://www.stadtgarten.de/programm/nica-live-shift-5117> das Quintett
Gratkowski, Lehn, Blume, Zoubek und Manderscheid auf der Bühne.
Das Musiktheater-Ensemble I Transiti <https://www.ensembleitransiti.de/>
hat eine neue Veranstaltungsreihe
<https://www.ensembleitransiti.de/2022/04/06/neue-veranstaltungsreihe-in-koe…>
gestartet, die am 2.7.
<https://www.ensembleitransiti.de/2022/06/17/accanto-aus-der-konzertreihe-co…>
mit einem Tanzabend unter dem Titel /Accanto/ und am 23.7. mit der
Aufführung von /Trip-tyque/ fortgesetzt wird.
Kuratiert von Rochus Aust findet vom 27. bis 31.7. das Centre Court
Festival <http://www.ltk4.de/> für klangbasierte Künste statt. Aust
präsentiert außerdem seine Pop-Up Audio Architecture am 28.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pop-up-audio-architectur…>
und 29.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pop-up-audio-architectur…>
in Köln und bereits am 2.7.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/pop-up-audio-architectur…>
in Hilden.
Das Loft <https://www.loftkoeln.de/de/programm/>kündigt für den 2., 12.
und 15.7. Konzerte an und *ON – Neue Musik Köln
<http://www.on-cologne.de/>**veranstaltet am 6.7. einen Workshop zum
Thema 'Social Media für die freie Szene'. W**eitere Termine und Infos
finden sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>**und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>**sowie **Veranstaltungen mit Jazz u**nd
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.****
Achtbrücken <https://www.achtbruecken.de/de/> hat für 2023 wieder einen
Kompositionswettbewerb
<https://www.achtbruecken.de/de/kompositionswettbewerb/> ausgeschrieben
und nimmt bis 28.11.22 Bewerbungen entgegen. * **
*Ruhrgebiet*
Im *Bochumer* Anneliese Brost Musikforum kommt im Rahmen des
Klavier-Festival Ruhr <https://www.klavierfestival.de/> am 3.7.
<https://www.klavierfestival.de/konzerte/jussen-2022/> ein Werk von Jörg
Widmann zur Uraufführung.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> spielt am 8.7.
<https://dominiksusteck.de/event/orgelkonzert-5/> in der
*Dortmunder*Kirche St. Patrokli u.a. sein Werk /Zeichen/.
Im *Duisburger*Ableger der Folkwanguniversität
<https://www.folkwang-uni.de/home/> erklingen am 12.7. frische Klänge,
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> ist am 15.7.
<https://dominiksusteck.de/event/abendmusik/> und 29.7.
<https://dominiksusteck.de/event/abendmusik-2/> in der Sankt Ludger
Kirche zu Gast und im EarPort
<https://earport.de/pages/de/startseite.php> findet am 24.7. ein
Sommerkonzert statt.
In der *Essener*Folkwanguniversität <https://www.folkwang-uni.de/home/>
kann man bereits am 1.7. dem Impr%rchester lauschen und vom 4. bis 9.7.
<https://www.folkwang-uni.de/home/hochschule/veranstaltungen/veranstaltungen…>
gibt es eine ganze Woche lang Neue Musik mit frischen Klängen,
Masterabschlüssen und mehr. In der Neuen Musik Zentrale der Gesellschaft
für Neue Musik Ruhr <https://www.gnmr.de/> findet am 22.7. das nächste
Wohnzimmerkonzert statt mit Werken von Levin Eric Zimmermann und John Cage.
Das E-Mex-Ensemble <https://e-mex.de/> widmet sich in einer vierteiligen
Konzertreihe Sylvano Bussotti. Auftakt ist am 9.7.
<https://e-mex.de/konzerte/fleisch/> in der Petrikirche in *Mülheim an
der Ruhr*.
*Düsseldorf*
Antoine Beuger veranstaltet wie jedes Jahr im Sommer zwei intensive
Klangraumwochen
<https://wandelweiser.de/_concert-series/klangraum.html>. Vom 5. bis
10.7. <https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2022_I.htm>
sind u.a. Eva-Maria Houben, James Creed und Bernd Bleffert zu Gast und
vom 19. bis 24.7.
<https://www.wandelweiser.de/_concert-series/klangraum_2022_II.htm>
werden u.a. Joep Dorren, Christoph Nicolaus und Alex Mah erwartet. André
O. Möller kuratiert vom 12. bis 17.7. ein eigenes Programm.
*Sonstwo*
Die *Bielefelder* Cooperativa Neue Musik
<https://cooperativaneuemusik.de/> lädt am 4.7. zum nächsten Jour fixe ein.
Das Asasello Quartett <https://www.asasello-quartett.eu/de/> kann man am
4.7.
<https://www.asasello-quartett.eu/en/events/04-07-2022-live-stream/> im
*Bonner* Dialograum Kreuzung St. Helena im Live-Stream erleben.
Der Kammerchor der *Detmolder*Hochschule für Musik
<https://www.hfm-detmold.de/> bringt am 8. und 9.7. Werke von Bach,
Elgar, Esenvalds und Ligeti zur Aufführung.
Im LWL- Museum für Kunst und Kultur
<https://www.lwl-museum-kunst-kultur.de/de/> in *Münster*findet am 1.7.
<https://www.lwl-museum-kunst-kultur.de/de/besuch/aktuell/> unter dem
Titel /Triathlon/ein Performancekonzert mit Rochus Aust und dem 1.
Deutschen Stromorchester statt.
Dominik Susteck <https://dominiksusteck.de/> setzt am 6.7.
<https://dominiksusteck.de/event/blau-experimentelle-musik-im-kirchenraum-4/>
in Paderborn die Reihe 'blau – experimentelle musik im kirchenraum' fort.
Das Studio für Neue Musik
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/?lang=d> der
Universität *Siegen* veranstaltet am 14.7.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
einen Messiaen-Abend.
Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz
<https://nrwjazz.net/>.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
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