KS – Neuemusik
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28 Oct '21
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können Sie sie auch hier lesen:
https://kulturserver
<https://kulturserverin/>-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-november-2021
<https://kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik-in-nrw-ausgabe-novembe…>
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__
*November 2021*
*Gewesen:*70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR - /Il canto s’attrista,
perché/von Salvatore Sciarrino – /L’amour de loin/von Kaija Saariaho in
Köln*
Angekündigt:*Robert Ashley in Düsseldorf und Köln – Lange Nacht der
Neuen Musik in der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf – Elliott
Sharps /Die größte Fuge /in Bonn u.v.a.m.
**(möchten Sie diese Gazette monatlich neu per E-Mail ***erhalten? Dann
senden Sie bitte eine Mail an **neuemusik-join(a)list.kulturserver-nrw.de
<mailto:neuemusik-join@list.kulturserver-nrw.de>**) *
**[****70 Jahre 'Musik der Zeit' beim WDR***]*
*Am 8.10.1951 fand in Köln das erste Konzert der WDR-Reihe '**Musik der
Zeit <https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/musik-der-zeit/>**' statt. Am
Dirigentenpult im Sendesaal des gerade erst auf den Kriegstrümmern
erbauten und von diesen noch umgebenen Funkhauses stand kein Geringerer
als Igor Strawinsky. Er war 61 Jahre jung und es war sein erstes
Gastdirigat auf europäischem Boden nach 1945. Den Rundfunkanstalten kam
in der Nachkriegszeit auch eine erzieherische und propagandistische
Aufgabe zu. Sie sollten zu neuen Ufern aufbrechen und ein Zeichen setzen
gegen den Totalitarismus des Nationalsozialismus aber ebenso gegen den
neuen Feind im Osten, der künstlerisch ganz andere Wege ging (die
blinden Flecken, die dabei auf beiden Seiten kultiviert wurden, werden
sehr anschaulich in der aktuellen Ausstellung des Kölner Museum Ludwig
**/Der geteilte Picasso/
<https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/der-geteilte-picasso-der-kuen…>**aufbereitet).
Strawinskys Auftritt, bei dem er eigene Werke vorzugsweise aus den
1920er Jahren zu Gehör brachte, war daher Aufbruch und Abschluss
zugleich, denn in den Startlöchern stand mit Stockhausen, Nono und
Boulez bereits eine jüngere Generation.**
Der politischen Mission wurde die Neue Musik nicht gerecht, die
Breitenwirkung blieb aus. Zum Glück, möchte man sagen, denn dadurch
entging sie einer Instrumentalisierung und konnte in ihrem oft als
Elfenbeiturm geschmähten Refugium frei schalten und walten. Inzwischen
sind 70 Jahre vergangen; die Neue Musik ist immer noch nicht
systemrelevant, hat aber einen neuen Gegenspieler: die
Coronaschutzverordnung, die Harry Vogts Jubiläumsprogramm im Vorfeld
ganz schön durcheinanderwirbelte. Davon war am 2.10.2021 jedoch fast
nichts zu spüren. Im Gegenteil, aus der Not eine Tugend machend schickte
man das Publikum in kleinen Gruppen auf einen Parcours durch die Stadt,
wo an sechs Orten musikalische Leckerbissen serviert wurden. Aus dem
Lichthof des Domforums ließen die Sänger und Sängerinnen der Schola
Heidelberg wie aus himmlischen Sphären Scelsis **/Tre canti sacri
/**erklingen. Im wahrsten Sinne handfester ging es im Senftöpfchen
Theater zu, wo sich drei Protagonisten nach Mauricio Kagels
Spielanleitung ein **/Match/**lieferten. Das Schlagquartett Köln brachte
mit Matthias Kauls **/Stuff from above/**das neu gestaltete
Baptisterium, in dem ein Taufbecken aus dem 6. Jahrhundert von den
frühesten Spuren des Christentums zeugt, zum Schwingen. In der Artothek
zelebrierte Vanessa Porter neben eigenen Improvisationen ein
Körperperkussionsstück von Vinko Globokar und in der Galerie Karsten
Greve inszenierte Carola Bauckholt in **/Doppelbelichtung /**einen
Dialog zwischen**//**der Violinistin Karin Hellqvist und Vogelstimmen,
die über Transducer auf das Resonanzholz von der Decke hängender Geigen
übertragen wurden. Zu einem Wechselspiel der besonderen Art kam es in
der neuen Konzertkasse der Philharmonie, ein sich optisch zur Stadt
öffnender Glaskasten. Das vorbei flanierende Partyvolk nahm denn auch
regen Anteil am Geschehen, vor allem als nach Werken von Peter Ablinger
und B.A. Zimmermann zu Cages **/Music for Two /**ein Tänzer des Pina
Bausch Tanztheaters die Bühne betrat. Als Konzertpublikum kam man sich
vor wie in einer eigenen, in sich geschlossenen Welt, wie in einem
hermetisch abgeschirmten Glashaus. Steine flogen natürlich von keiner
Seite, zumindest in diesem Bereich ist unsere Gesellschaft in den
letzten Jahrzehnten toleranter geworden – es lässt sich allerdings auch
als Zeichen mangelnder Systemrelevanz werten.*
*Das eigentliche Festkonzert konnte zum Glück im großen Sendesaal
stattfinden, wobei die Klassiker Boulez (**/Initiale/**) und Xenakis
(**/Syrmos/**) auf Uraufführungen von Klaus Ospald und **Justé
<https://www.justejanulyte.com/en/>Janulyté
<https://www.justejanulyte.com/en/>**trafen, interpretiert von WDR
Rundfunkchor und Sinfonieorchester unter der Leitung von Enno Poppe.
Während Ospald in **/Se da contra las piedras la libertad.... /**einen
lebhaften Austausch zwischen Soloklavier und Bläserapparat in Gang
setzt, zelebriert Janulyté in **/recordare/**für Chor und Orchester
langsam sich bewegende, changierende, auf- und abschwellende Klangflächen.
Im Foyer des Funkhauses bespielte **Manos Tsangaris
<http://www.tsangaris.de/>**mit einer szenischen Installation den guten
alten Paternoster, der noch immer unverdrossen im Einsatz ist. Dabei
nimmt er Bezug auf eine Szene aus Heinrich Bölls **/Doktor Murkes
gesammeltes Schweigen, /**einer Erzählung, die sich kritisch mit der
Rolle des Rundfunks in der Nachkriegszeit und der mangelnden Abgrenzung
gegenüber ehemaligen NS-Tätern und -Sympathisanten auseinandersetzt. Auf
seine typisch lakonische und humorvolle Art lässt Tsangaris vieldeutige
Sprach- und Schriftschnipsel, Klänge und Gesten an uns vorüber gleiten,
die jeder für sich einsammeln und ergänzt durch individuelle
Assoziationen zu einem eigenen Ganzen verbinden kann.**
Ein besonderes Pfund, mit dem die Neue Musik beim WDR wuchern konnte,
war lange Zeit das Studio für elektronische Musik, das als weltweit
erstes seiner Art gilt. In den letzten Jahrzehnten hat es sich jedoch
eher zu einem wunden Punkt entwickelt, denn das gute Stück wurde 2001
abgebaut und eingelagert und auch die **Option
<http://www.haus-moedrath.de/de/studio.html>**, es im Haus Mödrath
wieder aufleben zu lassen,wurde nicht umgesetzt. Obwohl natürlich nicht
so gemeint, könnte die Arbeitsweise des Ensembles Ph**ø**nix16 fast als
Reaktion auf diese prekäre Situation gelesen werden: Ergänzt durch
Klangobjekte, Verstärkung und Effektgeräte wird versucht, „vokale
'unplugged' Aufführungspartituren der ursprünglich elektronischen und
instrumentalen Werke zu erstellen“ und so „dem bearbeiteten Werk eine
eigene neue vokale Klanggestalt zu verleihen“. Bereits Stockhausen hat
mit der Verbindung von vokalen und elektronischen Elementen
experimentiert und so bietet sich seine **/Mikrophonie II/**für Chor,
Synthesizer, vier Ringmodulatoren und Tonband besonders an. In der
Interpretation durch Ph**ø**nix16 entsteht daraus ein vielschichtiges
schnatterndes, flirrendes, knarzendes Stimmen- und Klanggewirr. Aktuell
arbeitet das Ensemble an der 'Rehumanisierung' von Ligetis
**/Artikulation/**, das zum Auftakt des Abschlusskonzerts in der
Philharmonie zu hören war. In ganz andere Klangwelten entführt **Dariya
Maminova <http://www.dariya-maminova.com/>**, Trägerin des
**Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums 2020
<https://www.stadt-koeln.de/artikel/04461/index.html>opk**. In
**/Melchior /**verwendet sie eigene Songs nach Gedichten von Edward
Thomas und Boris Pasternak und bettet ihren mal popartig, mal
folkloristisch anmutenden fragilen Gesang in eine geheimnisvolle
elektronische Klanglandschaft.**
Insgesamt bescherte uns der WDR ein rundes, gelungenes Programm.
Zwischendurch blieb sogar Zeit, gemeinsam auf die nächsten Jahrzehnte
anzustoßen, wobei sich die überschaubare Reichweite Neuer Musik einmal
mehr als Vorteil erwies: Als Veranstalter kann man ruhig ein paar
Freigetränke spendieren, ohne ausufernde Rechnungen befürchten zu müssen.*
*[/Il canto s’attrista, perché/von Salvatore Sciarrino]*
Salvatore Sciarrinos neues Musiktheater /Il canto s’attrista, perché
<https://www.oper-wuppertal.de/oper/programm/detailansicht-auffuehrung/auffu…>
/hat, wie der leider bald scheidende Intendant der Wuppertaler Oper
Berthold Schneider treffend formulierte, eine wahre Odyssee hinter sich.
Anvisierte Aufführungstermine mussten aufgrund der Coronapandemie
mehrfach verschoben werden. Die Uraufführung am 4.2.21 im
koproduzierenden Stadttheater Klagenfurt konnte nur vor Fachleuten
stattfinden. Schließlich verhinderten Hochwasserschäden die Aufführung
im Wuppertaler Opernhaus. Doch einmal in der Zielgeraden wollte man sich
nicht mehr ausbremsen lassen und fand mit dem Erholungshaus in
Leverkusen ein angemessenes Ausweichquartier, wo das Werk am 23.10.21
erstmals dem allgemeinen Publikum zugänglich gemacht wurde. Ein
trauriges Lied wird angestimmt, bei dem sich die Frage nach dem Warum –
perché – eigentlich erübrigt, denn es führt uns mitten ins Herz einer
altbekannten antiken Tragödie. Es ist die tausendmal erzählte Geschichte
von Agamemnon, der nach zehn Jahren Krieg nominell als Sieger nach Hause
zurückkehrt. Der vermeintlich schützende Heimathafen erweist sich jedoch
als Falle, denn es gibt noch eine offene Rechnung: Seine Frau
Klytämnestra ist entschlossen, den Mord an ihrer Tochter Iphigenie zu
rächen. Die trojanische Königstochter Kassandra, die Agamemnon als
Kriegsgefangene mit sich führt, ist die einzige, die das blutige Spiel
durchschaut. Doch keiner glaubt ihr und selbst wenn, die Tragödie ist
nicht aufzuhalten. So weit, so bekannt und doch hat Sciarrinos Warum
seine Berechtigung. Denn er konfrontiert uns mit jenen unbeantworteten
und unbeantwortbaren Fragen, mit jenen Unausweichlichkeiten und
Endgültigkeiten, die keine noch so elaborierte oder gut gemeinte Antwort
entschärfen kann. Obwohl er sich auf die beiden weiblichen
Protagonistinnen Klytämnestra und Kassandra konzentriert, geht es ihm
nicht um eine Psychologisierung. Die Figuren bleiben diffus,
verschmelzen mit einer Musik, die sie wie ein Echo spiegelt, umschattet,
umschlingt, und sind doch musikalisch präsent. Es dominieren huschende,
tastende Klänge, manchmal nervös zittrig, nur selten von kurzen
kraftvolleren Akzenten durchfurcht, das Ungeheure lauert unter der
Oberfläche. Kassandras Prophezeiungen verdichten sich zu einem
eindringlichen Gesang, auch optisch bricht sie aus, indem sie ihr
schwarzes Gewand abstreift und sich im Weiß der Unschuld und des Todes
zeigt. Doch die Vergeblichkeit ist dem Geschehen stets eingeschrieben.
Zu dieser Atmosphäre des Ungreifbaren passt, dass der Chor
pandemiebedingt nicht auf der Bühne sondern auf den oberen, hinteren
Rängen platziert ist, dem Publikum gewissermaßen im Nacken sitzt und so
den ganzen Raum flutet. Auch die Inszenierung von Nigel Lowery wird ihr
gerecht. Die Bühne beherrscht ein riesiges, schwarz verhängtes Haus, das
sich in wechselnder Beleuchtung und aus verschiedenen Perspektiven
präsentiert. Der Blick wird zusätzlich verschleiert durch eine
vorgespannte als Projektionsfläche dienende Leinwand, auf der das
mörderische Geschehen in drastischen, aber fragmentierten und dadurch um
so bedrohlicheren Bildern sichtbar wird, düstere Ahnung und blutige
Wahrheit zugleich. Wie die Musik arbeitet der Regisseur mit einigen
drastischen Markern – wie Agamemnons übergroßen blutverschmierten Händen
– und vielen uneindeutigen Gesten und Szenarien. Groteske Masken,
zitternde Hände, vieldeutige Symbole, lauernde Figuren. Wenn zum Schluss
das Gebäude seine Hüllen fallen lässt und den Blick freigibt auf den
kalten, nackten Tatort, offenbart sich keine Antwort. Da ist nichts, was
wir nicht schon wussten, und nichts, was uns trösten könnte. Mag sein,
dass die Wahrheit dem Menschen zumutbar ist, geändert wird durch sie
nichts. Der euphorische Schlussapplaus galt sowohl dem
unerschütterlichen Durchhaltewillen des Wuppertaler Teams als auch den
Mitwirkenden, allen voran Nina Koufochristou als Kassandra und Iris
Marie Sojer als Klytämnestra. Und natürlich dem Wuppertaler Opernchor
und dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Johannes Witt.
Am 4. und 5.12. finden Folgeaufführungen statt. Nicht verpassen!
**[**/L’amour de loin/**von Kaija Saariaho in Köln]**
*Schon einen Tag später, am 24.10., stand mit Kaija Saariahos **/L'amour
de loin/ <https://www.oper.koeln/de/programm/lamour-de-loin/5807>**im
Staatenhaus, dem Ausweichquartier der Kölner Oper, die nächste Premiere
auf dem Programm. Auch Saariaho greift in ihrer ersten Oper, die im Jahr
2000 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde, auf einen alten
Stoff zurück. Das Libretto von Amin Maalouf kreist um den historisch
verbürgten aber geheimnisumwitterten Troubadour Jaufré Rudel, der im 12.
Jahrhundert lebte und einige wenige Verse und Noten hinterließ. Richtig
berühmt wurde er allerdings erst zur Zeit der Romantik, als seine
unglücklich endende Fernliebe zu einer Gräfin im Heiligen Land die
Fantasien entzündete. In Köln begegnet uns eine weniger romantische
Version. Rudel erscheint als Künstler in der Schaffenskrise, der weniger
an der geliebten Person als an einem Stimulans für sein Kunstschaffen
interessiert ist. Eine reale Begegnung kann da nur stören und auch
Clémence, in Tripolis von einem Pilger über den fernen Verehrer in
Kenntnis gesetzt, ist an einem Zusammentreffen nicht interessiert und
flüchtet sich lieber in die typisch weibliche Rolle der aus der Ferne
angeschmachteten hohen Frau. Angespornt vom Pilger, von dem man auch
nicht recht weiß, ob man in ihm den selbstlosen Vermittler oder den
raffinierten Strippenzieher sehen soll, macht sich Rudel schließlich
doch auf den Weg in die Ferne, aber die Reise strapaziert sein
Nervenkostüm dermaßen, dass die Dame ihn nur als sterbendes Wrack in
Empfang nehmen kann. Bevor er in ihren Armen sein Leben aushaucht,
versichern die beiden einander in schönsten Konjunktivarabesken, was
alles möglich gewesen wäre, wenn das Wörtchen wenn nicht wär – immer mit
gebührendem Sicherheitsabstand zur Realität. Insgesamt ein ziemlich
verkorkstes Personal, was Johannes Erath mit seiner Inszenierung noch
unterstreicht. Bis auf eine kleine Szene – ein kurzer imaginärer
Totentanz nach Rudels Ableben – sind die Protagonisten nie miteinander,
sondern nur mit dem jeweiligen Double befasst; letztlich jeder nur um
sich selbst kreisend. Rudel wird als Schuhfetischist gezeichnet, der
seinem Model gegenüber auch schon einmal grob wird, wenn es nicht so
läuft wie gewünscht, unfähig zu empathischer Regung und wahrhaft
menschlicher Begegnung. Clémence sieht etwas klarer, ihr ist bewusst,
dass der ihr zugedachte Dienst an der Kunst in einem patriarchalen
System vor allem Dienst am Künstler und damit am Mann bedeutet – ein
Spiel, bei dem sie nur verlieren kann, weshalb auch sie die Distanz
vorzieht. Während die Regie auf diese Weise für Ernüchterung sorgt,
scheint die Musik die Sehnsüchte und Leiden der Personen ernst zu
nehmen. Chor, Orchester, opulenter Schlagzeugapparat, elektronische
Zuspielung – Saariaho schöpft aus dem Vollen, lässt die Figuren
schmachten und schwelgen und entfaltet eine ungemein farbige,
schillernde, raffinierte Musiklandschaft. Vom lyrischen Vibrieren beim
Vortrag eines Minnelieds bis zu den die Seefahrt begleitenden hoch
aufschäumenden Klangwogen zieht sie alle Register. In Ermangelung eines
Orchestergrabens sind die Musiker im Zentrum des Geschehens vor einer
spiegelnden Rückwand platziert, was ihnen zusätzlich optisches Gewicht
verleiht. Flankiert werden sie in dem reduzierten aber wirkungsvollen
Bühnenbild von Bernhard Hammer von einem großen mit Lichteffekten und
Projektionen bespielten Kubus, der Rudels Reich und damit die Enge und
Geschlossenheit seiner nur um die eigene Person und Kunst kreisenden
Weltsicht spiegelt. Dem steht auf der anderen Seite ein wellenförmiges
Bühnenelement gegenüber, das die größere Offenheit und Flexibilität der
Frau symbolisiert. Verbunden werden die beiden Welten durch eine nur
angedeutete, unterirdische Verbindung und durch den Pilger, der sich
gelegentlich auf eine Schaukel im Hintergrund zurückzieht.**
Eingespannt zwischen schönem Schein und desillusionierender Wirklichkeit
muss jeder selbst entscheiden, ob er sich von der entlarvenden
Personenführung und dem teils grotesk überhöhten Text ernüchtern oder
von den opulenten Klang- und Bildwelten verführen lässt. Die
Voraussetzungen für letzteres sind durch die hervorragenden Sänger
(Holger Falk als Jaufré Rudel, Emily Hindrichs als Clémence und Adriana
Bastidas-Gamboa als Pilger) sowie die engagierte, zugleich energische
und feinsinnige Interpretation durch den Chor der Oper Köln und das
Gürzenich-Orchester unter der Leitung von Constantin Trinks jedenfalls
gegeben.*
*[Termine im November]*
*Köln*
In der Philharmonie <https://www.koelner-philharmonie.de/de/> kommt in
einem Konzert mit Anne-Sophie Mutter am 4.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/star-in-allen-jahreszeiten/…>
Unsuk Chins /Gran Cadenza/für zwei Violinen zu Gehör und Simon Höfele &
Friends haben am 22.11.
<https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/simon-hofele-friends/2177>
Musik von Antheil, Dean, Jost und Psathas im Gepäck. In der Alten
Feuerwache <https://altefeuerwachekoeln.de/> stehen das Ensemble *Fake
Music Association*am 5. und 6.11., Zett Emm, das Jugendfestival für
Zeitgenössische Musik und Tanz, am 6.11. und Cora Schmeiser und der
Kammerchor Les Saxosythes am 28.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/kontrafaktur-und-parodie…>
auf dem Programm.
Gleich vier Konzerte präsentiert die reiheM <https://www.reihe-m.de/> im
November: Marja Ahti und Asmus Tietchens am 3.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4262>, das Oren Ambarchi Ensemble am 9.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4753>, Musik von James Tenney am 18.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4761> sowie von Robert Ashley am 23.11.
<https://www.reihe-m.de/?p=4767> (im Rahmen eines umfangreichen
Programms rundum Robert Ashley
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/tag/robert-ashley/>). In der
Hochschule für Musik und Tanz Köln <https://www.hfmt-koeln.de/>
erklingen am 2.11. Echos aus Montepulciano, die Kunsthochschule für
Medien <https://www.khm.de/> hat in der Reihe 'soundings' den
Schlagzeuger Christian Nink am 4.11.
<https://www.khm.de/termine/news.5211.soundings-027-christian-nink-ninktendo/>
und die Klangkünstlerin Dodo Schielein am 18.11.
<https://www.khm.de/termine/news.5222.soundings-028-dodo-schielein/> zu
Gast, Chamber Remix <http://chamber-remix.de/> präsentiert am 7.11.
Remix Integrated und am 9.11.
<https://www.ulrikegeitel.de/2017/04/03/ohne-titel/> wird Jason Kahn im
Atelier Dürrenfeld erwartet. Das Posaunenensemble Bonecrusher stellt am
14.11.
<https://kgnm.culturebase.org/de_DE/konzertkalender/bonecrusher-10-posaunen-…>
in Sankt Gertrud seine neue CD vor, ebenfalls am 14.11.
<https://www.musikfabrik.eu/de/kalender/musikfabrik-im-wdr-80-14112021?pager…>
ist die Musikfabrik <https://www.musikfabrik.eu/> mal wieder beim WDR zu
Gast, das Ensemble Garage <http://beta.ensemble-garage.de/> ist am
16.11.
<https://altes-pfandhaus.de/event/ensemble-garage-heinrich-horwitz-x-fmn/>
im Alten Pfandhaus mit einem choreographierten Konzert zu erleben,
intime Kommunikation verspricht tritonus e.V. am 17.11.
<https://tritonus-verein.de/intime-kommunikationen/> in der Kunststation
Sankt Peter, wo am 24.11.
<https://www.sankt-peter-koeln.de/wp/musik/saviet-houston-duo-constellations/>
das *Saviet/Houston Duo auf der Bühne steht, am gleichen Tag*wartet die
Soirée Sonique <https://www.ltk4.de/termine.html> mit Überraschungen auf
und das Ensemble Horizonte <http://www.ensemblehorizonte.de/> kommt am
25.11. ins italienische Kulturinstitut.
ON – Neue Musik <http://on-cologne.de/>Köln bietet am 10.11. eine
weitere Informationsveranstaltung in der Reihe ONpaper
<http://www.on-cologne.de/onpaper-fieldnotes/>an. Fast tägliche Events
sind im Loft <https://www.loftkoeln.de/de/events/>(z.B. das Mulitple
Joy[ce] Orchestra am 1.11.
<https://www.loftkoeln.de/de/event/mulitple-joyce-orchestra/>) und im
Stadtgarten <https://www.stadtgarten.de/>(z.B. das Ensemble Abstract am
16.11. <https://www.stadtgarten.de/programm/ensemble-abstrakt-3405>) zu
erleben und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat funkt 674.fm
<https://674.fm/>Elektronik und Klangkunst in den Äther – erlebbar im
Webradio und jetzt auch wieder in Live-Sessions. W*eitere Termine finden
sich bei **kgnm <https://kgnm.de/>****und **Musik in Köln
<https://www.musik-in-koeln.de/>****und Veranstaltungen mit Jazz und
improvisierter Musik bei **Jazzstadt Köln
<https://jazzstadtkoeln.de/de_DE/home>**.***
*Ruhrgebiet*
In der *Bochumer*Melanchthonkirche
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/> kommen am 1.11. im Rahmen des
Praetorius-Projekts
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/praetorius-projekt/> von
Praetorius inspirierte zeitgenössische Klavierkompositionen zur
Aufführung und am 17.11.
<https://kulturraum-melanchthonkirche.de/events/zum-licht/> ist das
Ensemble Horizonte zu Gast.
In der *Dortmunder*Petrikirche
<https://stpetrido.de/cms/index.php/programm/konzerte> spielen Max
Maxelon am Cello und Eva-Maria Houben an der Orgel am 26.11. u.a. eigene
Werke.
In *Essen* wird bis zum 7.11. das NOW!-Festival
<https://www.theater-essen.de/philharmonie/themenreihen-20212022/now-mikroko…>
fortgesetzt, bei dem sich diesmal alles um Mikrokosmos und Makrokosmos
dreht. In der Zentralbibliothek erwarten uns am 11.11. ein
Earport-Konzert <https://earport.de/pages/de/veranstaltungen.php> mit
Musik von Gerhard Stäbler, Kunsu Shim und Franz Schubert und am 25.11.
/Klangschatten/ <https://e-mex.de/konzerte/klangschatten/> von Bernd
Hänschke <http://www.bernd-haenschke.de/> mit dem E-Mex-Ensemble. Das
ICEM <https://icem-www.folkwang-uni.de/icem-web/>, Institut für
Computermusik und elektronische Medien an der Folkwang Universität,
veranstaltet vom 11. bis 13.11. '50 Years of Electronic Music and Audio
Visuals at Folkwang' mit Vorträgen und Konzerten. Außerdem stehen
Akusmatik am 16.11., die Tape Session am 18.11. und der Jour Fixe am
26.11. auf dem Programm.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Jüdisches Leben in Deutschland
<https://2021jlid.de/>' beleuchten am 7.11.
<https://2021jlid.de/kalender/bruecken/> und 21.11.
<https://2021jlid.de/kalender/pas-de-deux/> Kammerkonzerte in
*Gelsenkirchen* deutsch-jüdisches Komponieren und Dichten vor dem Ersten
Weltkrieg bis heute und am 9.11.
<https://2021jlid.de/kalender/oratorienkonzert-a-child-of-our-time/>
kommt in *Oberhausen* Michael Tippets Oratorium /A Child of our Time
//zur Aufführung./
Weitere Termine mit aktueller Musik im Ruhrgebiet liefert der
Umlandkalender <http://www.umlandkalender.de/>.
*Düsseldorf*
Vom 19.11. bis 5.12. befassen sich eine Vielzahl von Veranstaltungen in
Düsseldorf und Köln mit Robert Ashley
<https://www.filmwerkstatt-duesseldorf.de/tag/robert-ashley/> u.a. eine
Ausstellung und Filmreihe in der Filmwerkstatt Düsseldorf, Konzerte im
FFT Düsseldorf, der Kölner Kunststation Sankt Peter und der Hochschule
Düsseldorf und Lectures mit Kyle Gann in der Kunsthochschule für Medien
Köln und der Kunstakademie Düsseldorf. Zum Abschluss des IDO-Festivals
<https://www.ido-festival.de/> erklingt am 1.11.
<https://www.ido-festival.de/programm-tickets/2020/uebersicht/veranstaltung/…>
Zeitgenössisches in der Sankt Lambertus-Basilika und die
Robert-Schumann-Hochschule <https://www.rsh-duesseldorf.de/> lädt am
13.11.
<https://www.rsh-duesseldorf.de/veranstaltungen/details/2021-11-13-lange-nac…>
zu einer Langen Nacht der Neuen Musik. In der Tonhalle
<https://www.tonhalle.de/> stehen am 5., 7. und 8.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Sternzeichen1/Beethoven-6/> John
Psathas /Leviathan/ für Schlagzeug und Orchester, Georg Friedrich Haas'
/in vain/ am 14.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Supernova1/Haas-in-vain/> und ein
Konzert in der Reihe 'Na hör'n Sie mal!' mit dem Notabu-Ensemble
<http://www.notabu-ensemble.de/> am 24.11.
<https://www.tonhalle.de/reihen/reihe/Na-hoern-Sie-mal1/Na-hoern-Sie-mal-02/>
auf dem Programm. Außerdem ist das Notabu-Ensemble am 28.11. im K20 mit
musikalischen Interventionen
<https://www.kunstsammlung.de/de/events/musikalische-interventionen> im
Rahmen der Georges Braque-Ausstellung zu erleben.
*Sonstwo*
Auf Einladung von Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> trifft
Jérôme Noetinger vom 2. bis 10.11. an verschiedenen Orten in NRW auf
wechselnde Gäste und vom 26.11. bis 7.12. folgt ihm der Gitarrist
Florian Stoffner. Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich
bei NRWJazz <https://nrwjazz.net/>.
Die *Aachener* Gesellschaft für zeitgenössische Musik
<https://www.gzm-aachen.de/> befasst sich am 5.11.
<https://www.gzm-aachen.de/?p=2327> in der Reihe 'Hören und Sprechen
über Neue Musik' mit Dusapins Oper /Passion./
Die *Bielefelder* cooperativa neue musik
<https://cooperativaneuemusik.wordpress.com/> veranstaltet ihren
nächsten Jour fixe am 8.11. und in der Zionskirche
<https://www.zionsgemeinde-bethel.de/kirchenmusik/konzerte/konzerte-in-der-z…>
erklingt am 7., 14. und 21.11. zeitgenössische Musik (am 21.11. mit
Irene Kurka <https://www.irenekurka.de/>).
Im Dialograum der Kreuzung an Sankt Helena
<http://kreuzung-helena.de/home/> in *Bonn*stehen die Soundtrips NRW
<http://soundtrips-nrw.de/> am 2. und 27.11., der Wortklangraum
<http://www.wortklangraum.de/wortklangraum2021.htm> am 3.11., Elliott
Sharps /Die größte Fuge /am 13. und 14.11. und ein Konzert in der Reihe
'the dissonant series' am 26.11. auf dem Programm.
In der *Detmolder*Heilig Kreuz Kirche spielt das Ensemble Horizonte
<http://www.ensemblehorizonte.de/> am 9.11. ein Konzert im Schatten der
Schoah (am 5.11. bereits in Schwalenberg zu hören.)
Am 21.11. findet im BIS Kulturzentrum in *Mönchengladbach*das 2.
Werkstattkonzert <http://www.klangraum61.de/gladbacher-konzerte-.html>
statt.
Die Musikhochschule <https://www.uni-muenster.de/Musikhochschule/>
*Münster*kündigt György Kurtágs /Kafka-Fragmente/am 10.11. und ein
Konzert mit dem Ensemble Consord <https://consord.net/> am 25.11. an und
in der Blackbox <http://www.blackbox-muenster.de/index.php?id=programm>
erwartet uns neben den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am
7.11. und weiteren Konzerten mit improvisierter Musik am 6., 16. und
27.11. Birgit Ulher mit /Matter Matters/am 21.11.
Das Studio für Neue Musik der Universität *Siegen *veranstaltet ein
Konzert mit dem Ensemble Consord <https://consord.net/> am 11.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>,
einen Workshop mit der Flötistin Carin Levine am 19.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
und ein Filmprojekt in Altenberg am 24.11.
<https://www.musik.uni-siegen.de/studio_fuer_neue_musik/veranstaltungen/21_2…>
Beim *Wuppertaler* Ableger der Hochschule für Musik und Tanz Köln
<https://www.hfmt-koeln.de/> erwarten uns Musik von Bernd Alois
Zimmermann und Hans Abrahamsen am 1.11. und Echos aus Montepulciano am
4.11. und ebenfalls am 4.11.
<https://skulpturenpark-waldfrieden.de/sonderveranstaltungen/detailansicht/p…>
ist Gunda Gottschalk mit ihrem Projekt Post Babel im Skulpturenpark
Waldfrieden zu Gast. Im ort <https://www.kowald-ort.com/> stehen neben
den Soundtrips NRW <http://soundtrips-nrw.de/> am 6.11. die Reihen 'Jazz
im ort' (4.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/jazzimort-schmidtke/>), 'Neue
Musik und Kammermusik' (19.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/19-11-kammermusik-trio/>) und
'all female' (26.11.
<https://www.kowald-ort.com/termine-2021/26-11-hilde/>) auf dem Programm.
*/Zu den seit 2017 erschienenen Gazetten Neue Musik in NRW/
<https://www.kulturserver-nrw.de/de_DE/gazette-neue-musik>*
**
*/------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/*
*Wenn Sie die Gazette nicht mehr erhalten möchten, senden sie bitte eine
Mail an:**
neuemusik-leave(a)list.kulturserver-nrw.de
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